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Greenie_Apple

Bewertungen

Insgesamt 241 Bewertungen
Bewertung vom 31.01.2021
Seeck, Max

Hexenjäger / Jessica Niemi Bd.1


sehr gut

Schrecken ohne Ende oder Ende ohne Schrecken?

Während der Erfolgsautor Roger Koponen auf einer Tournee den Erfolg seines neuesten Werkes feiert, wird in seinem Haus seine Frau tot aufgefunden. Weitere Morde folgen und es scheint sich ein Muster herauszukristallisieren, denn die Ermittler um den Kriminaloberkommissar Erne Mikson stellen fest, dass es sich um die Taten aus Koponens Buch handeln muss. Fieberhaft versuchen sie, allen voran die Kriminalhauptmeisterin Jessica Niemi, den Tätern zuvorzukommen, um die sogenannten Hexenmorde zu verhindern…
Die Idee zum Buch hat mir super gefallen. Eine Reihe von Morden an vermeintlichen Hexen, anscheinend durch ein Buch eines Bestsellerautors inspiriert. Alle scheinen etwas gemein zu haben und dennoch scheint es keine wirkliche Verbindung zu geben. Die Geschichte beginnt äußerst spannend und nimmt schnell weiter an Fahrt auf. Die extrem kurzen Kapitel lassen die Seiten nur so dahinfliegen, der flüssige Schreibstil tut sein Übriges. Zwischendurch gibt es immer wieder Einblendungen in Jessicas Vergangenheit und man rätselt, ob sie vielleicht etwas mit den aktuellen Geschehnissen zu tun haben könnten, zumal Jessica und ihr Chef selbst immer wieder das Gefühl haben, dass Jessicas Rolle in dem Fall größer sein könnte, als man zunächst denkt. Diese Teile hätte man allerdings etwas kürzer halten können.
Umso enttäuschter war ich vom Ende, denn das wiederum kam zwar nicht zu schnell, allerdings war es mir für einen Showdown dann zu kurz und zu flach, irgendwie eher ein Ende ohne Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Es fehlten mir am Schluss noch einige Informationen, alles wirkte vage und konstruiert und für mich unbefriedigend. Ich hoffe, dass sich einige Dinge im nächsten Band noch aufklären werden, denn es handelt sich hier um den ersten Teil der Jessica-Niemi-Reihe.

Bewertung vom 31.01.2021
Seidel, Nadine

Herzmitteilung


sehr gut

Wie das Leben so spielt

Agnes ist noch sehr jung, als sie ihre große Liebe Henry kennenlernt. Schnell merken die beiden, dass sie füreinander bestimmt sind. Doch dann treten schwere Schicksalsschläge für sie ein und es stellt sich die Frage, ob wahre Liebe solche Krisen überdauern kann. Joy, deren Enkelin, bekommt das Tagebuch ihrer Großmutter in die Hände, als sie selbst in einer schwierigen Beziehung steckt. Wird es ihr helfen, ihre eigene Krise zu überwinden?
Das Buch, in Tagebuchform verfasst, wird durchbrochen von den Abschnitten, die Joy gerade durchlebt. Es ist eine wunderbare und authentisch klingende Geschichte, bei der ich mich ein ums andere Mal gefragt habe, wie viel die Autorin von sich selbst eingebracht hat oder ob es sich um reine Fiktion handelt. Dadurch ließ es sich auch flüssig durchlesen. An einigen Stellen waren es mir fast zu viele Wiederholungen, zu viele Liebesbekundungen, jedoch erinnerte ich mich dann an meine eigenen Tagebuchzeiten, bei denen es wohl ähnlich war, denn man schreibt ja die Geschehnisse in kompakter Form auf und erwähnt vor allem die Themen, die einen momentan beschäftigen. Und die Liebe war immer ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Teil im Leben von Agnes und Henry.
Mein heimlicher Held des Buches war jedoch Henry, der sich erst sehr viel später durch Briefe, die in Agnes‘ Tagebuch eingefügt wurden, zu Wort meldete. Er war mir sofort sympathisch, während ich mit Agnes mitunter so meine Schwierigkeiten hatte, was ihre Handlungen anging.
Selbst beim Cover hat sich Nadine Seidel viele Gedanken gemacht, so dass einem beim Anblick im wahrsten Sinne des Wortes ‚das Herz aufging‘. Und dazu noch mit diesem nostalgischen Hintergrund - für mich perfekt umgesetzt.
Insgesamt war es eine Geschichte, die zum Nachdenken über das eigene Leben einlud und bei der man merkte, dass sehr viel Herzblut der Autorin darin steckte.

Bewertung vom 02.01.2021
Härtl, Cornelia

Tödliche Enthüllung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Menschenhandel und andere Machenschaften

Im nunmehr zweiten Band der Lena-Borowski-Reihe wird die Protagonistin wieder unfreiwillig in einen spektakulären Fall verwickelt. Eine Kollegin der Sozialarbeiterin wird erhängt an einem Baum gefunden. Doch es gibt weder Anzeichen, dass sie sich das Leben nehmen wollte noch kann man Spuren von Fremdeinwirkung entdecken. Als Lena die Arbeit der Toten mit übernimmt, stößt sie allerdings auf einige Ungereimtheiten. Können diese etwas mit Emilias Tod zu tun haben? Dann taucht auch noch die Leiche einer schwarzen Frau auf. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Fällen? Nach und nach taucht Lena in ein Netzwerk böser Machenschaften ein, die sie selbst in höchste Gefahr bringen.
Die Geschichte beginnt erneut voller Spannung, die sich durch das ganze Buch hindurchzieht. Die Kapitel sind zwar teilweise etwas länger, werden jedoch meist noch einmal unterteilt, so dass sie dennoch schnell und flüssig zu lesen sind. Außerdem möchte man unbedingt wissen, was als nächstes kommt und ob die beiden Fälle, denen Lena auf der Spur ist, miteinander zu tun haben. Dieser Teil ist auch unabhängig vom ersten Band gut zu lesen, es wird immer wieder auf Vergangenes eingegangen. Allerdings werden diese Informationen nur zum Teil vertieft, so dass es sich auf jeden Fall lohnt, den ersten Band zu lesen, um einige Entscheidungen Lenas besser verstehen zu können. Zwischendurch hatte ich etwas zu viel Input bezüglich der Personen, Orte und Informationen, so dass ich etwas Mühe hatte, alles für mich auseinanderzuhalten. Mit Lena wurde ich auch im zweiten Band nicht richtig warm, was aber meiner generellen positiven Meinung zum Buch keinen Abbruch tat.
Auch diesmal hat Cornelia Härtl wieder einmal gut recherchiert und eine (leider) realistische Story aus diesen brisanten Themen gemacht. Von daher kann ich mich auch mit dem Ende anfreunden, dass zwar für mich persönlich nicht so ganz befriedigend, aber ebenfalls realistisch ist. Das Thema Voodoo hätte für mich ruhig noch etwas ausführlicher sein dürfen, da es ja eigentlich einen zentralen Punkt für das Verhalten einiger Figuren darstellt.
Das Cover passt gut zum ersten Teil der Reihe und auch sowohl zur eigentlichen Story als auch zu Lenas momentanem Innenleben. Die Entwicklungen in ihrem Privatleben lassen ausreichend Spekulationen offen, so dass ich mich schon auf den nächsten Band freue und gespannt bin, mit welchem Thema wir es dann zu tun haben werden!

Bewertung vom 17.12.2020
Tappeiner, Daniel

Mädchenseelen


sehr gut

Nervenkitzel pur

Vor zwanzig Jahren wurde Tamara vergewaltigt. Völlig traumatisiert brachte sie sich eine Woche später um. Vom Täter ist wenig bekannt, es fehlt seitdem jede Spur, obwohl es eigentlich Beweisstücke hätte geben müssen. Tamaras Schwester Lorena, knapp zehn Jahre jünger, hat damals einiges von dem, was passierte, durch die Erzählungen ihrer Schwester vor der Mutter und der Polizei mitbekommen. Vergessen konnte sie es nie. Schon allein deswegen, weil sie ihrer Schwester sehr ähnlich sieht. Und plötzlich scheint sie alles wieder einzuholen, denn der Mörder von Tamara meldet sich bei ihr…
Die Kapitel sind recht kurz gehalten und lassen sich schnell hintereinander weglesen. Die Idee zum Buch und die Umsetzung fand ich ebenfalls gelungen. Die Handlung spielt in Italien und da mahlen die juristischen Mühlen einfach anders.
Ein paar Kleinigkeiten fand ich zwar nicht unbedingt immer logisch, wie zum Beispiel die Meldung des Portiers, dass der Strom und das Telefon wieder funktionieren, das merkt man ja auch selbst, war aber für das nachfolgende Geschehen teilweise relevant, so dass ich darüber hinwegsehen konnte. Insgesamt hat mich die Geschichte begeistert, von daher eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die es spannend und blutig mögen.

Bewertung vom 11.12.2020
Koppelmann, Viviane

Skandal im Bohemia / Sherlock & Watson - Neues aus der Baker Street Bd.7 (1 Audio-CD)


sehr gut

Das Dreamteam ermittelt im modernen London

Die Drehbuchautorin Viviane Koppelmann transportiert den Klassiker, wie es bereits die BBC-Serie getan hat, ins moderne London. Sherlock scheint tot, Watson will ihn rehabilitieren, da das Gerücht aufgekommen ist, Sherlock sei selbst für die Verbrechen verantwortlich gewesen, die er aufgeklärt hat. Also berichtet Watson in seinem Blog von großen Fällen, bei denen Sherlock versagt hat.
Ein Hörspiel über Sherlock und Watson - keine leichte Aufgabe, angesichts der Tatsache, dass diese Figuren schon vielfältig dargestellt wurden. Das hat Koppelmann meines Erachtens gut hinbekommen. Die Arroganz eines Sherlocks und die etwas trottelige, aber liebenswürdige Art des Watson sind ihr absolut gelungen. Die Kommentare in Form des Blogs fand ich ebenfalls spannend, hier kann man viele alte Bekannte antreffen, mal mehr, mal weniger offensichtlich.
Die technischen Effekte passten gut zu den Texten. Während in der Serie die Wörter in Form von Texteinblendungen bei Sherlock um den Kopf schwirren und seine geniale Art zu denken und zu beobachten darstellen, wird hier mit Soundeffekten gearbeitet, die einen Stereoeindruck hinterlassen, so dass man meint, Sherlocks Gedanken fliegen um seinen Kopf herum. An einigen Stellen hätte die Musik etwas dezenter sein dürfen, das Problem habe ich aber auch bei Kinofilmen, die sind mir generell zu unausgewogen. Was mir nicht ganz gefallen hat, waren die Stimmen der meisten weiblichen Darsteller. Während die Männer großartig umgesetzt waren, fand ich die weiblichen Stimmen oft nicht passend. Mrs. Hudson wirkte viel zu jung, Irene Adler und die Moderatorin zu gekünstelt. Ich hatte schon überlegt, ob es zum Teil daran liegen könnte, dass das Original von Sir Arthur Conan Doyle vielleicht anders ist, denn das habe ich leider immer noch nicht gelesen, aber das schien es nicht zu sein.
Insgesamt haben mich die Folgen dennoch überzeugt, denn normalerweise fällt es mir eher schwer, Hörbüchern oder -spielen zu folgen. Lediglich am Schluss wurde es mir teilweise zu unübersichtlich und schnell, weil dann recht viele Namen neu auftauchten oder in Verbindung gebracht wurden.

Bewertung vom 11.12.2020
Koppelmann, Viviane

Das Zeichen der Vier / Sherlock & Watson - Neues aus der Baker Street Bd.6 (1 Audio-CD)


sehr gut

Das Dreamteam ermittelt im modernen London

Die Drehbuchautorin Viviane Koppelmann transportiert den Klassiker, wie es bereits die BBC-Serie getan hat, ins moderne London. Sherlock scheint tot, Watson will ihn rehabilitieren, da das Gerücht aufgekommen ist, Sherlock sei selbst für die Verbrechen verantwortlich gewesen, die er aufgeklärt hat. Also berichtet Watson in seinem Blog von großen Fällen, bei denen Sherlock versagt hat.
Ein Hörspiel über Sherlock und Watson - keine leichte Aufgabe, angesichts der Tatsache, dass diese Figuren schon vielfältig dargestellt wurden. Das hat Koppelmann meines Erachtens gut hinbekommen. Die Arroganz eines Sherlocks und die etwas trottelige, aber liebenswürdige Art des Watson sind ihr absolut gelungen. Die Kommentare in Form des Blogs fand ich ebenfalls spannend, hier kann man viele alte Bekannte antreffen, mal mehr, mal weniger offensichtlich.
Die technischen Effekte passten gut zu den Texten. Während in der Serie die Wörter in Form von Texteinblendungen bei Sherlock um den Kopf schwirren und seine geniale Art zu denken und zu beobachten darstellen, wird hier mit Soundeffekten gearbeitet, die einen Stereoeindruck hinterlassen, so dass man meint, Sherlocks Gedanken fliegen um seinen Kopf herum. An einigen Stellen hätte die Musik etwas dezenter sein dürfen, das Problem habe ich aber auch bei Kinofilmen, die sind mir generell zu unausgewogen. Was mir nicht ganz gefallen hat, waren die Stimmen der meisten weiblichen Darsteller. Während die Männer großartig umgesetzt waren, fand ich die weiblichen Stimmen oft nicht passend. Mrs. Hudson wirkte viel zu jung, Irene Adler und die Moderatorin zu gekünstelt. Ich hatte schon überlegt, ob es zum Teil daran liegen könnte, dass das Original von Sir Arthur Conan Doyle vielleicht anders ist, denn das habe ich leider immer noch nicht gelesen, aber das schien es nicht zu sein.
Insgesamt haben mich die Folgen dennoch überzeugt, denn normalerweise fällt es mir eher schwer, Hörbüchern oder -spielen zu folgen. Lediglich am Schluss wurde es mir teilweise zu unübersichtlich und schnell, weil dann recht viele Namen neu auftauchten oder in Verbindung gebracht wurden.