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lustaufbuch

Bewertungen

Insgesamt 214 Bewertungen
Bewertung vom 27.03.2022
Pötzsch, Oliver

Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2


ausgezeichnet

Ein tolles Buch - wie vom Autor gewöhnt!
Das neue Buch „Das Mädchen und der Totengräber“ von Oliver Pötzsch ist sogleich der zweite Teil der Totengräber-Reihe, rund um den Inspektor Leopold Herzfeld, in Wien zu Ende des 19. Jahrhunderts. 
Leser die Oliver Pötzsch bereist von anderen Büchern, wie z.B. den Henkerstochter-Romanen, der Faustus-Saga oder dem Thriller über die Ludwig-Verschwörung kennen, wissen, dass der Autor nie enttäuscht, sondern vielmehr immer großartige, unterhaltende und spannende Bücher liefert, die auch das Zeitgeschehen super einfangen und dem Leser präsentieren. So auch hier.
Beim Lesen dieses Kriminalromans verspürt man keineswegs Langeweile, sondern ist vielmehr die ganze Zeit über gespannt dabei, was unter anderem auf seine schöne Art zu Schreiben zurückgeführt werden kann.
Von mir gibt es für dieses Buch eine klare und deutliche Leseempfehlung! Mit den Büchern von Oliver Pötzsch sind alle Leser, welche sich für vergangene Zeiten interessieren, bestens bedient.

Bewertung vom 17.03.2022
Jemisin, N. K.

Die Wächterinnen von New York


sehr gut

Spannender SciFi und Fantasy Roman einer preisgekrönten Autorin
Die, schon mit zahlreichen Preisen gekrönte, Autorin N. K. Jemisin hat nun mit ihrem neusten Roman, mit dem Titel "Die Wächterinnen von New York", ein Buch geschrieben, dass nur so vor Action und Spannung strotzt. Auch das Cover ist mehr als nur ansprechend. Wer zusätzlich nach der Lektüre dieses Buches sich nochmal etwas intensiver dem Cover widmet, der wird auch den Eindringling dieser Story, anhand der leicht angedeuteten und sehr feinen Tentakelarme, entdecken.
Generell hat die Autorin N. K. Jemisin eine wundervolle Art um in ihr Buch und das gesamte Handlungsgeschehen einzutauchen. Auch die Struktur des Buches bleibt das ganze Buch über klar und deutlich und der Leser muss sich zwar teils etwas mehr, teils ein bisschen weniger bemühen beim Geschehen zu bleiben und durchzublicken, doch grundsätzlich liegt hier ein äußerst gelungenes Werk vor, welches ich jedem, der sich für Science Fiction und Fantasy interessiert ans Herz legen würde.

Bewertung vom 09.03.2022
Schmidt, Joachim B.

Tell


sehr gut

Eine neue Tell-Erzählung
Wer den Autor Joachim B. Schmidt schon von seinem letzten Buch "Kalmann" kennt, der kennt diesen Autor noch lange nicht, denn jetzt, mit seinem neuen Buch "Tell" beweist er, dass er noch viel mehr kann und sein bisheriges Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist.
Diesmal hat er sich an ein ganz großes und auch weltbekanntes Thema gewagt und zwar an die Tell-Sage.
Seit Schillers Wilhelm Tell, oder spätestens ab dem gleichnamigen Buch von Max Frisch, kennt jeder der gern liest, seine Geschichte.
Joachim B. Schmidt jedoch nutzt weder das Drama, noch normale Prosa für seine Darstellung des Themas, sondern er erzählt in zehn größeren Kapiteln mit schnell wechselnden Episoden, verstärkt durch Figuren-, Szenen- und Ortswechsel, die Handlung.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und das Lesen hat einfach nur Spaß gemacht.
Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass man des öfteren nicht genau durchblickt, wie die jeweiligen Personen im Verhältnis zueinander stehen.

Bewertung vom 08.03.2022
Matthiessen, Susanne

Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn


sehr gut

Die Sylter Kindheit geht weiter

Die Autorin Susanne Matthiessen legt nun, nach ihrem vorangegangenen Roman "Ozelot und Friesennerz - Roman einer Sylter Kindheit" mit ihrem neuesten Buch "Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn" nach und erzählt chronologisch fortführend von der Sylter Jugend.
Genau so wie beim ersten Buch dieser Reihe, wurde für das Cover wieder eine ältere Fotografie ausgewählt, die bestens zum Inhalt dieses Buches passt und den Leser ganz wundervoll in diese Zeit abtauchen lässt.
Die Autorin Susanne Matthiessen erzählt hierbei von ihrem Erlebnis, als sie während der Lockdown-Zeit Sylt erkundet hat, während die Insel für den Rest der Bevölkerung großteils gesperrt war. Hierbei spannt sie dann in den Bogen zu ihrer Jugendzeit und lässt uns an dieser Zeit ganz intensiv teilhaben.
Jeder, der die Insel Sylt oder andere Inseln liebt, wird sich genau so sehr auch in dieses Buch verlieben.

Bewertung vom 08.03.2022
Bommarius, Christian

Im Rausch des Aufruhrs


sehr gut

Spannende Geschichte eines Jahres
Der Autor Christian Bommarius legt nach seinem erfolgreichen, vorangegangen Buch "1949 - Das lange deutsche Jahr", nun mit seinem neusten Werk "Im Rausch des Aufruhrs - Deutschland 1923"nach. Es geht hierbei, wie der Titel schon vermuten lässt, um das ereignisreiche Jahr 1923. Geprägt von Hyperinflation, kommunistischen und nationalistischen Aufständen und dem gewaltigen Aufstieg der Unterhaltungsbranche.
Unterteilt in Kapitel, die sich jeweils mit einem Monat dieses Jahres beschäftigen, reiht sich das epochale Buch durch die verschiedensten Kapitel dieses außergewöhnlichen Jahres.
Diese Lektüre wird durch passende Bilder ergänzt, welche den Inhalt noch einmal vertiefen und den Leser noch besser in die damalige Zeit abtauchen lassen.
Passend dazu ist auch das Cover, welches genau diesen Höhepunkt der Kultur widerspiegelt.

Bewertung vom 28.02.2022
Crimp, Imogen

Unser wirkliches Leben


weniger gut

Anders als erwartet
Die Autorin Imogen Crimp erzählt in ihrem Romandebüt "Unser wirkliches Leben", eine ganz besondere Geschichte. Zum Einen geht es um die wechselnden Machtverhältnisse und zum Anderen um das Nachtleben. Geschildert wird dies alles aus höchst psychologischer Sicht, eingehend auf das menschliche Handeln und menschliche Bedürfnisse.
Trotz dieser vielen positiven Eindrücke, konnte mich das Buch als „Gesamtpaket“ nicht wirklich überzeugen. Leider war der Erzählstil etwas trocken und es war nicht allzu leicht diesem immer zu folgen und vor allem, immer bei der Handlung dabei zu bleiben.
Auch der Fakt, dass die Autorin in ihrem Buch keine wörtlichen Reden benutzt, ist vielleicht künstlerisch geschrieben, schafft aber eine unnötige Distanz zwischen Autor und Leser und erschwert zudem die Lektüre und macht sie eher abstrakt.
Wirklich überzeugt bei diesem Buch hat mich das schöne, abstrakte, in prägnanten Farben gehaltene, Cover.

Bewertung vom 23.02.2022
Leuthner, Aja

Via Torino


sehr gut

Eine deutsch-italienische Familiengeschichte
Der Roman "Via Torino" der deutschen Autorin Aja Leuthner, erzählt eine mehr als nur bewegende und mitreißende Familiengeschichte zwischen Italien und Deutschland. Dabei spielt sie immer wieder auf die Wünsche und Sehnsüchte der Protagonisten an und deren eminente Kraft.
Schon gleich beim ersten Blick auf dieses wunderschöne Buchcover verfällt man in eine melancholische, sehnsüchtige Stimmung und atmet regelrecht den italienischen Flair aus diesem, warm wirkenden, Bild heraus und lässt diese daraus entstehende Stimmung einfach auf sich wirken.
Beim ersten Blick ins Buch merkt man dann, dass es in drei Zeitabschnitte eingeteilt ist und zwar genauer gesagt in die Jahre 1969, 1995 und zuletzt 2018.
Dieses Buch ist in einer wunderschönen Sprache geschrieben und besitzt gar alles, was einen guten Roman ausmacht.

Bewertung vom 15.02.2022
Herzig, Anna

Die dritte Hälfte eines Lebens


gut

Interessantes Buch etwas fragmentarisch umgesetzt
Die Autorin Anna Herzig schreibt mit ihrem Buch "Die dritte Hälfte eines Lebens, eines für alle, die anders sind und sich nicht wie alle anderen fühlen und sich in der Gesellschaft auch nicht immer ganz wohl fühlen. Es geht aber auch um grundlegenden Themen, wie das Mensch-Sein und das Leben an sich, verbunden mit Liebe, Trauer, Schmerz,...
An sich setzt sich die Autorin mit sehr interessantem Themen auseinander, nur leider blieb die Handlung das gesamte Buch über sehr fragmentarisch, abgehackt und leider auch etwas verwirrend.
Zudem finde ich die Bezeichnung Roman etwas übertrieben, da dieses Buch nur etwa 130 Seiten umfasst, ein relativ kleines Format und eine große Schrift aufweist. Ich würde es deswegen eher dem Genre einer Erzählung oder Kurzgeschichte einordnen.
Nichtsdestotrotz wurde sich hierbei mit interessanten, bewegenden Themen auseinandergesetzt, vor allem im Bezug auf den "Dorftratsch", welcher oftmals sehr stalkerhaft und oft nicht einmal ansatzweise der Realität entspricht.

Bewertung vom 06.02.2022
Heller, Miranda Cowley

Der Papierpalast


ausgezeichnet

Ein wirklich einzigartiges Buch
Die amerikanische Autorin hat mit ihrem Miranda Cowley Heller Roman "Der Papierpalast" im Ausland schon große Erfolge gefeiert. Das Buch war unter anderem der New York Times Bestseller Number 1. Ob dieser Erfolg auch in Deutschland anhält? Ich bin mir ganz sicher!
Einfühlsam und auf eine melancholische Art schildert Miranda Cowley Heller den großen Roman über ihre Protagonistin Elle Bishop, welche wir, als Leser, auf eine Reise in die Vergangenheit begleiten dürfen.
Sie steht vor der Frage, ob sie ihr bisheriges Leben so weiterlebt oder ob sie aus diesem ausbricht, sich ins Ungewagte stürzt und sogleich ihre, schon seit ihrer Kindheit andauernde, Sehnsucht stillt.
Auch das Cover dieses Buches ist ein wirklicher Hingucker, an dem kaum ein, an zeitgenössischer Literatur interessierter, Leser vorbei laufen kann, ohne sich den Klappentext durchzulesen.
Wer auf der Suche nach einem tollen Buch ist, der hat es hiermit gefunden!

Bewertung vom 06.02.2022
Schoch, Julia

Das Vorkommnis / Biographie einer Frau Bd.1


gut

Wie sich das Leben schlagartig ändern kann
Die Autorin Julia Schoch geht in ihrem neusten Buch "Das Vorkommnis - Biographie einer Frau", der Frage nach, was mit einem Menschen und seinem bisherigen Alltag und Leben passiert, wenn plötzlich jemand in das Leben eintritt, behauptet man hätte den selben Vater und wäre sozusagen Geschwister und dann spurlos wieder verschwindet...
Ein tolles und spannendes Szenario stellt die Autorin hier dar, welches, meiner Meinung nach, leider jedoch nicht wirklich gut umgesetzt wurde, obwohl es so verheißungsvoll klang und einen tollen Inhalt versprach.
Die Handlung bleibt, das ganze Buch über, äußerst oberflächlich und es fehlt an nötiger Tiefe. Zudem reihen sich, den ganzen Buchverlauf über, kurze Sequenzen der Ich-Perspektive aneinander, ohne den Leser damit wirklich zu fesseln.
Das Einzige was am Ende des Buches noch bleibt, ist ein großes Fragezeichen.