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Bücherwurm

Bewertungen

Insgesamt 248 Bewertungen
Bewertung vom 14.04.2023
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


gut

„Jetzt ist Sense“ ist der erste Roman, den ich vom Autor Hans Rath gelesen habe. Dank des leichtfüßigen Sprachstils fühlte ich mich stets gut und humorvoll unterhalten. Die Protagonistin Liv ist mir auf Anhieb sympathisch gewesen, die Figur des Thanatos empfand ich als ebenfalls gut gewählt. Besonders herzig fand ich die tiefe Freundschaft zwischen Liv und ihrer besten Freundin, die ihr immer zur Seite steht. Seitens des schwarzen Humors habe ich jedoch mehr erwartet. Richtige Brüller und Lachtränen gab es für mich leider nicht. Auch der Fantasyaspekt blieb für meinen Geschmack tendenziell zu oberflächlich. Ich bin der Meinung, dass hier noch mehr drin gewesen wäre, denn so erinnerte mich der Roman überwiegend an einen klassischen Frauenroman. Die Geschichte ist aber niedlich und kurzweilig für Zwischendurch - gerne wieder!

Bewertung vom 07.04.2023
Suter, Martin

Melody


ausgezeichnet

In seinem jüngsten Werk kreiert Martin Suter eine zugleich soghafte wie auch gelassene Atmosphäre, die seinesgleichen sucht. Der Jurist Tom ist auf der Suche nach einem Job, nachdem sein Vater verstorben ist und nichts als Schulden hinterließ. In einer Zeitungsannonce wird er fündig und fängt bei dem altgediegenen und ehrwürdigen Ex-Nationalrat Dr. Stotz als Nachlassverwalter an. Bereits kurz nach seinem Jobantritt erfährt Tom von Dr. Stotz Verlobten Melody, die vor über 40 Jahren kurz vor der Hochzeit auf rätselhafte Weise verschwand. Während Tom den Nachlass ordnet, stößt er auf widersprüchliche Hinweise in Bezug auf Melody und kommt einem Geheimnis auf die Spur.

Der neue Roman von Martin Suter hat mich begeistert. Schnell war ich in den Bann gezogen von einer Atmosphäre und Geschichte, die an einen Aperitif vor dem Menü erinnert. Die Erzählweise, in der der Leser immer wieder mit kleinen Häppchen zu Melodys Verschwinden angefüttert wird, macht süchtig. Der melodische Schreibstil erinnert an vergangene Jahrzehnte und unterstützt den süffigen Charakter des Romans. Auch die Einblicke in die aus heutiger Sicht „angestaubte“ Lebensweise von Dr. Stotz lassen vergangene Zeiten aufleben, in denen „alte weiße Männer“ noch unreflektiert das Sagen hatten. Auch deshalb war mir die Figur des Dr. Stotz nicht immer sympathisch. Dennoch war er stets facettenreich und faszinierend mit seiner galanten und intermittierend herrischen Verhaltensweise sowie dem Ausdruck eines gebrochenen alten Mannes – ein bisschen wie „der letzte seiner Art“. Der Protagonist Tom wirkte auf mich beinahe passiv und gesichtslos. Es schien, als ob er einfach das Medium sei, durch das mir Melodys Geschichte erzählt wird. Eine interessante Art und Weise, wodurch ich mich selbst oft im Sessel neben Dr. Stotz wähnte. Dies sog mich noch intensiver in die Handlung – großartig! Nicht zuletzt haben die italienischen Kochkünste der mütterlichen Haushälterin die Szenerie perfektioniert und die Atmosphäre verfeinert.

Ein dichter Roman, der mit einem überraschenden Ende aufwartet. Kurzweilig, fesselnd und gediegen – ein echter Suter!

Bewertung vom 06.04.2023
Merburg, Marie

Leuchtturmsommer


sehr gut

In ihrem neuen Roman „Leuchtturmsommer“ entführt Marie Merburg erneut in das fiktive Dorf Liebwitz auf Fischland-Darß-Zingst. Die Protagonistin Eva wagt als Pächterin des Dorf-Cafes einen Neuanfang nach einer schlimmen Trennung von ihrem Ehemann, mit dem sie 17 Jahre lang verheiratet war. Mit von der Partie ist (unfreiwilligerweise) ihre 15-jährige Tochter Nele, die sich einen deutlich hipperen Wohnort gewünscht hätte. Weiteren Zündstoff bietet auch der Bürgermeister von Liebwitz, der von Eva verlangt, ein „Liebes-Cafe“ zu führen – ganz getreu dem Dorfmotto, dessen Bekanntheitsgrad von den Hochzeiten am Leuchtturm abhängig ist. All das scheint kaum realisierbar, dann taucht auch noch der grummelige Standesbeamte Jakob auf. Ein furchtbarer Stoffel, der mit Romantik so gar nichts am Hut hat. Als er Eva um „Romantiknachhilfe“ bittet, kommen die beiden sich schnell näher, doch Jakob scheint vor jeder Zuneigungsbekundung davonlaufen zu wollen…

Ich bin ein großer Fan der Autorin und ihren Ostsee-Romanen, mit denen man augenblicklich dem Alltag entfliehen kann. Der wunderschöne Sprachstil, der einen sanft einlullt, von bildhaften Beschreibungen lebt und mit jedem Wort Meeresbrise verströmt, ist auch in ihrem neuen Roman wieder großartig. Sofort konnte ich mich in die Situation hineinfühlen und das Urlaubsgefühl genießen. Beim Lesen habe ich mich wieder unglaublich wohlgefühlt. Unterstützt wurde dies auch durch die herzigen Dorfbewohner, bei denen jeder seinen eigenen Charakter hat und die Eva und ihrer Tochter direkt unter die Arme greifen. Gemeinschaft wird in Liebwitz großgeschrieben. Die Grundvorraussetzungen für einen gelungenen Roman waren damit für mich – wie immer bei der Autorin – gegeben. Inhaltlich ist dies meiner Meinung nach jedoch der schwächste Roman der Autorin gewesen. Mit der Protagonistin Eva wurde ich leider nicht so recht warm und bis zuletzt konnte ich ihre Handlungen nicht nachvollziehen. Auf mich wirkte sie oft wie ein verknallter Teenager, der sich naiv benimmt – nicht wie eine Ü30-Jährige, die mit beiden Beinen auf der Erde steht und sich neben ihrer beruflichen Selbstständigkeit auch noch um ihre 15-Jährige Tochter kümmern muss. Unglaublich schnell ist sie zutiefst verliebt in Jakob, nur um im nächsten Moment mit der Aufmerksamkeit einer Fliege ihre Entscheidung umzuwerfen. Erwachsener wirkte da auf mich die 15-jährige Tochter Nele, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Hinzu kam, dass mir die Handlung oft zu schnell vonstatten ging – es fehlte mir an Ausarbeitung und Tiefe der Haupthandlung, um emotional hinterherzukommen. Doch auch, wenn die Konstruktion der Geschichte rund um die Protagonistin Eva nicht meinen Geschmack getroffen hat – „Leuchtturmsommer“ bleibt für mich ein Wohlfühlroman, der mich ans Meer träumen lässt und bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt. Marie Merburg gehört für mich zum Frühlingsanfang einfach dazu – ich freue mich daher schon auf den nächsten Roman, dann hoffentlich wieder mit einer starken Protagonistin ;)

Bewertung vom 22.03.2023
Score, Lucy

Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1


sehr gut

Naomis Leben ist ein einziges Chaos. Erst lässt sie ihren Verlobten vor dem Altar stehen, dann wird sie von ihrer kriminellen Zwillingsschwester um Hab und Gut erleichtert und ist spontan für ihre Nichte Waylay verantwortlich, mit der sie in Knockemout festsitzt. Zur Krönung wird sie von einem Unbekannten auf das Äußerste beschimpft - offenbar verwechselt dieser sie mit ihrer diebischen Schwester. Doch der Unbekannte stellt sich als zwar grimmiger, aber hilfsbereiter Wikinger namens Knox heraus und bietet Naomi und ihrer Nichte Unterschlupf. Fortan versucht Naomi, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Gar nicht so leicht, wenn einem alles um die Ohren fliegt.

"Things We Never Got Over" ist eine wirklich unterhaltsame und kurzweilige RomCom. Mit einem flüssigen und modernen Sprachstil wird in wechselnden Kapiteln die Geschichte aus Sicht von Naomi und Knox geschildert. Schnell konnten mich die Figuren des Romans begeistern und die Geschichte zog mich in ihren Bann. In der Kleinstadt Knockemout ist alles sehr familiär und heimelig - die Bewohner unterstützen einander, wo sie können. Insgesamt hat mich der Roman vom Konzept sehr an "Fool's Gold" von Susan Mallery erinnert - allerdings auf modernere, weniger betuliche Art. Die knisternde Spannung zwischen Naomi und Knox hat mich an das Buch gefesselt - auch wenn mir Knox trotz seines im Grunde seines Herzens guten Charakters mehrfach zu übergriffig war. Der Ansatz mit einer spannenden Hintergrundgeschichte bezüglich Naomis krimineller Zwillingsschwester hat mir sehr gut gefallen, hätte meiner Meinung nach aber noch intensiver ausgearbeitet worden. Das Ende wurde mir hier etwas zu schnell abgehandelt. Zudem war es mir dann doch etwas zu schmalzig und zu viel des Guten. Nichtsdestotrotz hat mich der Roman aber wirklich gut unterhalten und ich werde sicher die Folgebände lesen. Wenn man die Geschichte nicht allzu ernst nimmt und seinen Feminismus etwas runter schraubt, erhält man hier richtig gute "Chick Lit" für Zwischendurch!

Bewertung vom 21.03.2023
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


gut

Der neue Roman von Kristina Hauff begann so spannend: 2 Paare und der gebuchte Skipper Eric machen zusammen einen Segeltörn zu den Schären in Schweden. Ein lang ersehnter Traum des Ehepaars Caroline und Andreas. Dieser versucht verzweifelt, seine Ehe zu retten. Als Stoßdämpfer sind daher sein junger Arbeitskollege und dessen Partnerin mit von der Partie. Doch was zunächst idyllisch anmutet, wird schnell zum Albtraum. Denn nach und nach kippt die Stimmung unter den Pärchen und auch der Skipper Eric wird Teil des Konflikts.

Dank fesselndem Sprachstil, kurzen Kapiteln und ständigem Perspektivwechsel bin ich durch das Buch geflogen. Die Autorin hat es geschafft, die zwischenmenschlichen Verhältnisse der ungleichen Paare und des Skippers genauestens einzufangen. Insbesondere die Schilderungen des sich immer weiter aufbauenden Konflikts und der unterschwelligen Spannungen waren nahezu greifbar. Ein Locked-room Szenario, in dem die Unbehaglichkeit spürbar wird: Das umeinander Herumtänzeln auf engstem Raum, das "nicht unangenehm auffallen wollen" und sich wegen der baulichen Gegebenheiten der Yacht kaum abgrenzen zu können. Szenarien, die in ähnlicher Form jeder schon mal erlebt hat: Gestelzte Dialoge mit dem Chef, sich dabei möglichst gut zu präsentieren, um die Karriereleiter raufzuklettern. Sich mit dem Partner auszutauschen, ohne dass andere es mitbekommen.

Hierbei hilfreich waren auch die Figuren, die gut ausgearbeitet und grundverschieden anmuteten, was den Roman gleich noch facettenreicher werden lies. Erst nach und nach erhielt der Leser/die Leserin wertvolle Informationen. Die Spannung baute sich daher immer weiter auf. Doch der große Krach zwischen den Figuren blieb enttäuschenderweise aus. Das Finale des Romans ging nach dem sich aufbauenden Sturm ohne Gewitter direkt in ein laues Lüftchen über und wirkte halbgar auf mich. Schade! Hier habe ich nach dem Senkrechtstart ins Buch deutlich mehr erwartet.

Fazit: Toller Spannungsaufbau, leider ohne Entladung und mit schwachem Ende.

Bewertung vom 21.03.2023
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


gut

Als Paul Schwartzmüller erfährt, dass seine Tante in Siebenbürgen verstorben ist, macht er sich auf den Weg in das Land seiner Kindheit, um den geerbten Bauernhof so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Vor Ort strömen diverse Kindheitserinnerungen auf ihn ein und sein einstmals bester Freund Sorin zeigt ihm, was sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Als ein schrecklicher Mord geschieht und Sorin von der Polizei zum Hauptverdächtigen auserkoren wird, will Paul selbst ermitteln. Schließlich ist er Investigativjournalist und von Berufswegen prädestiniert, die Unschuld seines Freundes zu beweisen.

Mit angenehmem und flüssigem Sprachstil entführt Lioba Werrelmann den/die Leser:in nach Rumänien. Besonders gut ist es ihr gelungen, ein (oft schonungsloses) Porträt der Landschaft, der Menschen sowie Sitten und Bräuche in Siebenbürgen zu zeichnen. Es hat mir gut gefallen, wie nebenbei so viel über das Land zu erfahren, von dem ich bisher nicht viel wusste. Auch eine Portion Mystik hat dabei nicht gefehlt und die Erzählungen schön ergänzt. Der Roman hatte dabei stets einen tollen Lesefluss und las sich einfach gut weg.

Die Geschichte und der Kriminalfall rund um Paul Siebenbürgen hat mich jedoch etwas enttäuscht. Anstatt eines hochspannenden Falls mit einem Investigativjournalisten, der allen auf die Füße tritt, ermittelte ein stümperhafter und unfassbar naiver Paul in seiner ehemaligen Heimat. Kaum kam er vor Ort an, mutierte er zu dem 14-Jährigen, der damals das Dorf verlassen musste. Jede Geste einer Frau, jedes Essen und jede noch so kleine Erinnerung lenkt ihn ab vom Wesentlichen und damit auch vom Ermitteln. Zu gerne hätte ich ihn im Verlauf des Romans mal ordentlich wachgerüttelt. Auch, wenn mir gefiel, die Hauptfigur so intensiv kennen zu lernen, kam mir der Krimi leider viel zu kurz. Spannung kam daher bei mir bedauerlicherweise nicht auf. Die letztendliche Lösung des Falls wirkte allerdings sehr schlüssig und hatte einen interessanten Hintergrund, von dem ich gerne mehr gelesen hätte. Das Finale selbst war für meinen Geschmack jedoch mit zu viel Mystik verbunden.

Insgesamt ist dies ein unterhaltsamer Roman mit Schwächen, bei dem ich wegen des schönen Leseflusses und der interessanten Rumänien-Informationen auch eine Fortsetzung lesen würde. Ein richtiges Krimi-Abenteuer mit einem souveränen Ermittler sucht man hier aber vergeblich…

Bewertung vom 18.03.2023
Achterop, Amy

Tödlicher Genuss / Die Hausboot-Detektei Bd.1


sehr gut

In ihrem Cozy-Crime hat die Autorin Amy Achterop eine ganz bezaubernde Crew zusammengestellt. Was zunächst bunt zusammengewürfelt anmutet, ergänzt sich im Verlauf des Romans wirklich sehr harmonisch. Arie, Maddie, Jan, Jack und Elin sind herrlich verschieden und haben sich jede/r auf eigene Weise in mein Herz gespielt. Auch, wenn der Kriminalfall hinter der Personalie etwas blass blieb und ziemlich vorhersehbar war, habe ich dieses Roman sehr genossen. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 17.03.2023
Zevin, Gabrielle

Morgen, morgen und wieder morgen


ausgezeichnet

Inhalt: Ostküste, Mitte der 90er: Sam hat gerade sein Harvard-Studium aufgenommen, als er Kindheitsfreundin Sadie wiedertrifft. Seine frühere Super-Mario-Gegnerin designt heute Computerspiele, und schnell zeigt sich, dass die beiden auch auf kreativer Ebene ein gutes Team sind. Doch als ihr erstes gemeinsames Spiel zum Hit wird, ereignen sich Schicksalsschläge, die ihre Verbundenheit zu bedrohen scheinen.

Dieser Roman hat mich zutiefst bewegt. Ich habe gelacht und geweint und ich war überrascht, denn: Er lässt sich meines Achtens nur schwer in ein Genre einordnen. „Morgen, morgen und wieder morgen“ ist wie geschaffen für alle Kinder der 90er, erinnert streckenweise an einen historischen Roman mit einer Liebeserklärung an die Popkultur und, obwohl er mir das Herz gebrochen hat, ist er eigentlich gar kein Liebesroman. Vor allem aber zeigt er die diversen Facetten von Freundschaft in einer Tragik und Melancholie, aber auch Tiefgründigkeit, wie sie mir noch nicht begegnet ist.

Was sich kompliziert und verworren anhört, las sich einfach unglaublich gut. Dieser Roman ist so speziell und ungewöhnlich wie sein Cover und nach den ersten Seiten konnte ich ihn nicht mehr aus den Händen legen. Süchtig nach dem „Wie geht es weiter“, den unglaublich markanten Figuren (, obwohl sie mir oft unsympathisch waren), dem Lesefluss, den Perspektivwechseln, dem intelligenten Sprachstil und der Hommage an die 90er Jahre war ich wie in einem Rausch. Das Buch hatte einen wirklich langen Nachhall.

Obwohl ich massiven vorab-Lorbeeren und -Hypes sehr kritisch gegenüberstehe, reihe ich mich ein in die Menge, die diesen Roman anpreist. Muss man einfach gelesen haben!

Bewertung vom 11.03.2023
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Der bereits dritte Teil des Donnerstagsmordclubs wurde von mir heiß ersehnt und hat mich nicht enttäuscht! Die skurrilen Rentner kreieren auch diesmal wieder eine amüsante und schwarz-humorige Szenerie, dass kein Auge trocken blieb. Ich fühle mich zwischen Elizabeth und Co. schon richtig heimisch und bin süchtig nach ihren Kriminalfällen! Ich hoffe, dass uns der Autor viele weitere Romane bescheren wird und vergebe gerne 5 Sterne!

Bewertung vom 11.03.2023
Hasse, Stefanie

Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1


gut

Ich habe mich sehr auf den neuen Roman der Autorin Stefanie Hasse schon vorab sehr gefreut. Bisher habe ich gefühlt jede Veröffentlichung der Autorin gelesen und auch ihr neues Werk ist wieder modern, jugendlich und kurzweilig. Den Hintergrund rund um die Schreibgruppe und junge AutorInnen empfand ich als sehr interessant und gut aufgearbeitet. Dennoch kommt man nicht umhin, die Parallelen zu den Vorgänger-Romanen der Autorin zu bemerken. Denn das Konzept bleibt stets ähnlich: Auch "Masterclass" ist eine Dilogie mit einer Art locked-room Szenario, einer sich entwickelnden Romanze zwischen Protagonistin und Love Interest, bei dem man sich lange nicht sicher sein kann, ob er ehrliche Absichten hat, und das große Geheimnis des Antagonisten hat natürlich auch nicht gefehlt. Eine große Überraschung in der Konstruktion des Romans gab es leider nicht und auch wenn ich die Sparte, die die Autorin bedient, sehr mag, fehlt es mir inzwischen an Varianz. Deshalb hat mich die neue Dilogie nicht so in den Bann gezogen wie erhofft. Sicherlich lesenswert, da modern und kurzweilig, aber leider nicht der große Wurf. Schade!