Benutzer
Benutzername: 
Sommer
Wohnort: 
Nordhorn
Über mich: 
Leseratte seit der Kindheit
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 461 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2020
Kepler, Lars

Der Spiegelmann / Kommissar Linna Bd.8


sehr gut

Brutal aber sehr spannend

Der Spiegelmann von Lars Kepler

Joona ermittelt im Fall der toten Jenny Lind. Sie wurde auf einem Spielplatz in einem Spielhäuschen erdrosselt. Ein emotionaler Fall, da Jenny schon einige Jahre vermisst war, und ihr anscheinend die Flucht gelungen war.

Im zweiten Handlungsstrang lernen wir Martin und Pamela kennen. Martin leidet seit dem Unfall der Stieftochter Alice, der Tochter von Pamela, an einer Psychose. Er war mit Alice damals Fischen, als sie ins Eis eingebrochen ist. Er wurde gefunden und gerettet, von Alice fehlte jede Spur. Pamela möchte ein Pflegekind aufnehmen, Mia, doch das Amt muss zustimmen. Als Martin in den Verdacht gerät Jenny ermordet zu haben, weil er nachts etwas gesehen hat, als er mit dem Hund unterwegs war, scheint die Hoffnung verloren.
Die Ermittlungen bringen Joona bisher nicht viel weiter. Seine Kollegen setzen Martin unter Druck, bekommen so ein falsches Geständnis, was aber nicht weiter bringt. Doch Joona ahnt, dass Martin etwas gesehen hat, und möchte, dass er hypnotisiert wird. Ein alter Bekannter der Reihe kommt in Erscheinung. Der Verdacht, dass es sich hier um einen Serienmörder handelt erhärtet sich. Die Wahrheit stellt sich als schlimmer heraus, als man sich vorstellen kann.

Joona Linna ermittelt in diesem Fall, sehr zu meinem Bedauern, ohne Saga, die sich immer noch in einer Klinik erholen muss. Joona besucht sie regelmäßig, doch sie spricht nicht, scheint aber zumindest Interesse an dem zu zeigen, was er ihr über den aktuellen Fall erzählt.
Ansonsten wirkt Joona etwas zahmer als sonst. Er versucht sich tatsächlich an die Weisungen seiner Chefin zu halten, wobei er sie zu nehmen weiß, und so beispielsweise doch das okay für eine Aktion bekommt, die sie eigentlich nicht befürworten wollte. Privat leidet er darunter, dass seine Tochter Lumi Abstand möchte. Sie hat Joona im vorherigen Teil grausame Dinge tun sehen, die zwar zu ihrer Rettung beigetragen haben, dennoch schwer verdaulich sind.

Insgesamt war dieser Thriller wieder sehr spannend, wie ich es vom Autorenduo gewohnt bin. Auch an Grausamkeiten mangelt es nicht, im Gegenteil, man hätte oft das Gefühl, dass hier einiges geboten wurde. Besonders gefallen haben mir die psychologischen Hintergründe, die diesem Thriller zu Grunde liegen.
Wieder ein geniales Buch aus der Reihe, das ich Thrillerfans wärmstens empfehlen möchte.

Bewertung vom 18.11.2020
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


ausgezeichnet

Extrem spannender dritter Teil

Die Hornisse ist bereits der dritte Teil um den Ermittler Tom Babylon aus der Feder von Marc Raabe. Auch hier wurde mir wieder spannendes geboten und die Charaktere entwickeln sich ebenfalls von Band zu Band weiter. Mir gefällt, dass der Leser auch viel über ihr Privatleben erfährt, es sich nicht nur um einen Kriminalfall handelt. Gerade Tom bringt ja einiges an interessanter Entwicklung in die Handlung. Beginnend ab dem ersten Teil, der sich um seine Schwester dreht.

Worum geht es in diesem Teil?
Ein berühmter Rockstar wird bestialisch ermordet. Tom Babylon und die Psychologin Sita Johanns werden hinzugezogen. Eine der Fragen die sich schon am Anfang der Ermittlung stellt ist, was in dem Brief steht, der dem Star kurz vor seinem Tod auf der Bühne überreicht wurde.
Die weiteren Umstände erfordern, dass Tom untertaucht und verdeckt weiter ermittelt.

Ich kenne alle Thriller von Marc Raabe, doch diese Reihe hat mittlerweile Suchtfaktor für mich. Sein Schreibstil ist angenehm und ich bin froh, dass es auch deutsche Autoren gibt, die gute Thriller schreiben können.
Es bleibt nicht mehr viel zu sagen, nur noch, dass ich Michael den nächsten Teil, der hoffentlich bald kommt, freue.

Bewertung vom 05.11.2020
Berkel, Christian

Ada


sehr gut

Weg zur Selbstfindung

Ada von Christian Berkel

Ada ist ein Roman der dem Leser viel Zeit- und Familiengeschichte näher bringt.
Die Bundesrepublik steckt fast noch in den Kinderschuhen. Vieles an geschichtlicher Bedeutung wird bald geschehen oder findet bereits statt.
Ada führt uns Leser durch diesen Roman. Sie wurde 1945 in Leipzig geboren. Se verbringt die erste Zeit nach ihrer Geburt in Argentinien und kehrt erst mit 9 Jahren zurück. Für Ada ist dies schwer, da sie niemanden kennt, alle politischen Ereignisse für sie gar nicht verständlich. Noch dazu die Sprachbarriere. Das einzig positive an der ganzen Wiederkehr scheint die Vereinigung mit dem Vater zu sein. Ada, ihre Mutter, und ihr Vater Otto ziehen in eine gemeinsame Wohnung und werden eine Familie.
Wichtig fürs Verständnis ist noch, dass Ada jüdische Wurzeln hat.
Der Roman befasst sich mit Adas Weg sich selbst und ihren Platz zu finden. Ein interessanter Blickwinkel auf ein Leben eines Menschen, vor dem Hintergrund der Mauer usw.
Mir hat der Roman gut gefallen, spiegelt er doch auch einen großen Teil deutscher Geschichte wider. Leider möchte man sich nicht an alles erinnern, dennoch ist es gut, sich alles mal wieder vor Augen zu führen.

Bewertung vom 13.10.2020
Paolini, Christopher

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne


sehr gut

Unterwegs zu den Sternen

Die Menschheit circa 300 Jahren. Der Überlichtantrieb ist entdeckt, nicht nur unser Sonnensystem, auch weit entfernte Planeten sind erreichbar und werden besiedelt. Damit dies nicht mit großen Gefahren verbunden ist werden potentiell geeignete Planeten von speziellen Forscherteams untersucht.
Kira ist als Xenobiologin mit an Bord einer dieser Touren. Zum Ende des Auftrages soll sie noch eine ungewöhnliche Sache überprüfen. Und damit nimmt ihr Schicksal einen anderen Lauf. Sie kommt in Kontakt mit einem Außerirdischen Artefakt und verändert sich.
Doch damit nicht genug, plötzlich kommen Außerirdische ins Spiel.

Infinitum, das neue Werk von Christopher Paolini, behandelt ein anderes Thema als Eragon. Keine Fantasy der gehobenen Klasse, nein. Es ist wirklich gute Sci Fi.
Mit gut 900 Seiten ist es doch sehr umfangreich, doch einem Liebhaber des Genre sollte das nicht abschrecken.
Persönlich fehlen mir zwar ein paar Dinge, nur tut dies nichts zur Sache das es mir Spaß bereitet hat das Buch zu lesen.
Gut ausgearbeitete Charaktere, kaum Längen und man merkt, dass dem Autor das Schreiben und recherchieren wichtig ist.
Nach den Büchern über Eragon ein neues, gelungenes Werk von Christopher Paolini. Der 1983 geborene Autor lebt in den USA und sagt das er im Wechsel Fantasy und Sci Fi liest. Für ihn sind die Genres wie Geschwister. Mit Infinitum beweist er das er beide als Autor beherrscht.
Von mir gibt es eine absolute Empfehlung für die Liebhaber der Genre.

Bewertung vom 03.10.2020
Kendi, Ibram X.

How To Be an Antiracist


sehr gut

How to be an antiracist von Ibram X. Kendi

Regt zum nachdenken an

Kendi ist Historiker und Professor an der Boston University, und er behauptet von sich, selbst ein Rassist gewesen zu sein. Eine mutige Aussage und wenn man das Buch gelesen hat, auch nachvollziehbar. So erklärt er nämlich darin, dass auch Schwarze rassistisch gegenüber Schwarzen sein können. Und zwar liegt da der Geburtsort zugrunde. Ein in Amerika geborener Farbiger kann dementsprechend rassistisch gegenüber dem aus Afrika stammenden sein und umgekehrt.
Er erklärt aber in seinem Roman ebenso, dass jeder sich von diesen Vorurteilen lösen kann, und das Rassismus sich aufhäuft andere Dinge als die Hautfarbe beziehen kann.
Alles schlüssig argumentiert und eindringlich beschrieben, regt das Buch auf jeden Fall zum nachdenken an, vor allem jetzt, da durch den schlimmen Vorfall um George Floyd einiges im Umbruch ist.
So löblich und wichtig diese Botschaft auch ist, stieß mir des Öfteren der Ton ein wenig auf, der dem Leser in meinen Augen bewusst ein Schuldbewusstsein einimpfen möchte. Ich sehe mich nicht als Rassist, und möchte es mir auch nicht suggerier lassen, doch schuldig zu sein in diesem Punkt.
Alles in allem ist das Buch wirklich mutig, zeitgemäß und bringt viele politische Debatten mit ein. Das Thema Polizei findet ebenso Platz, und auch die eigene Geschichte des Autors fließt mit ein. Es ist ein Werk, wie ich es in der Form bisher noch nicht gelesen habe, und was ich trotz der genannten Kritikpunkte auch nicht bereut habe.

Bewertung vom 30.09.2020
Hilmes, Oliver

Das Verschwinden des Dr. Mühe


sehr gut

Der Roman liefert ein gutes Portrait der Zeit

Das Verschwinden des Dr. Mühe von Oliver Hilmes

Ernst Keller ermittelt das Verschwinden von Doktor Erich Mühe. Der Mann stellte seinen Sportwagen an einem friedlichen Seeufer ab und verschwand einfach. Keller rekonstruiert nun das Leben des Gesuchten, spricht mit seinem Umfeld. Ein Arzt, ein normaler Hausarzt, deren Frau blutgetränkte Kittel in die Wäscherei bringt. Keller merkt schnell das nicht alles so ist, wie es nach außen hin aussieht. Führte der Mann ein Doppelleben? Ein interessanter Krimi aus dem Berlin der 30er Jahre. Der Autor bringt die Zeit näher und präsentiert eine spannende Ermittlung 4 von 5 Sternen von mir für dieses tolle Leseerlebnis!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2020
Horowitz, Anthony

Mord in Highgate / Hawthorne ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Tolles Krimiflair

Mord in Highgate von Anthony Horowitz

Daniel Hawthorne ermittelt

Der Clou des Romans ist und bleibt die Tatsache, dass der Autor die Rolle eines Hauptcharakters selbst verkörpert. Mehr als ein Schmunzler ist dieser Situation geschuldet. Doch das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem Kriminalfall, der sehr spannend konzipiert ist.

Ein wenig fühlt man sich in das Flair versetzt, wenn Agathe Christie damals in den aristokratischen Kreisen ermittelte. Natürlich sind wir hier im Buch nicht in dieser Zeit, aber die Art der Spannung die aufgebaut wird, erinnert mich stark an das Gefühl, welches ich beim lesen damals hatte.
Das Grundkonzeption, jemand wird offensichtlich verdächtigt, es stellt sich heraus, dass es jemand anders sein könnte, und schon rückt der nächste in den Fokus ähneln auch dem alten Konzept, das zeitlos gefühlt immer wieder funktioniert und die Leser immer aufs neue raten lässt, wer denn nun der Täter ist.
Das Ende, die Auflösung ließ sich dann zwar schon erahnen, es wurde kein Überraschungskandidat aus dem Ärmel geschüttelt, aber das war nicht weiter tragisch. Ich habe mich auf dem Weg bis zur Klärung des Falls köstlich amüsiert und bin dem Autor mehr als einmal auf den Leim gegangen.
So sollen Krimis sein, daher uneingeschränkte Leseempfehlung von mir für " Mord in Highgate"!

Bewertung vom 16.09.2020
Heepen, Günther H.

Chaos im Darm


sehr gut

Chaos im Darm ist ein sehr informativer Ratgeber, der auch für Laien gut verständlich ist. Er beschreibt sehr anschaulich die Problematik des Kranken Darms, dem Organ das oft bei Beschwerden keine Beachtung geschenkt wird, obwohl er für viele Krankheiten bzw Symtome verantwortlich ist.
Doch das ist nicht alles, was dieses Buch zu bieten hat. Es bietet auch Hilfen bei dem Weg zu einer gesunden Darmflora, denn sie ist das A und O wenn man seine Probleme wirklich in den Griff bekommen möchte und nicht nur Symtome mildern möchte.
Wer Probleme wie Allergien und vieles mehr mal anders angehen möchte ist hier gut beraten. Nützliches findet sich sogar für Gesunde, denn Dr Darm soll ja gesund bleiben. Man sollte nicht erst beginnen wenn zum Beispiel ein Leaky Gut bereits vorhanden ist, man sollte auch vorbeugen, dass es gar nicht erst entsteht.
Im Dschungel der Sachbücher ist dies hier ein gutes und fundiertes Buch um an Kenntnisse zu gelangen und sich die notwendigen Tipps zu holen um Darmprobleme zu bekämpfen.

Bewertung vom 01.09.2020
Roslund, Anders

Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6


sehr gut

Einfach nur klasse

Geburtstagskind von Anders Roslund

Der Krimi hat es in sich. Die 5 jährige Zana wird ihren Geburtstag wohl nie vergessen, denn es ist der Tag an dem ihre Familie ausgelöscht wurde. Nur sie, versteckt in einem Schrank, überlebte das Drama damals.
Als nun 20 Jahre später aus eben dieser Wohnung etwas aus einem geheimen Versteck entwendet wurde, ist Kommissar Ewert Grens klar, dass er Zana finden muss, sie schwebt in Gefahr. Er konnte den Fall damals nicht klären, doch er setzt alles daran es diesmal zu schaffen.
Dies ist ein intensiver Strang der Handlung. Dann dreht es sich noch um den V-Mann Piet HOFFMANN, der seiner Familie zuliebe den Job an den Nagel gehängt an, aber trotzdem Angst um sie haben muss.

Ich lese sehr gerne Krimis und Thriller aus Schweden. Geburtstagskind ist aber wirklich herausragend. Ich war schon lange nicht mehr so fasziniert von den Ideen eines Autors. Die Charaktere harmonieren mit der Handlung, es ist spannend, und es ist etwas ganz Neues. Wenn man schon viele Spannungsromane gelesen hat man manchmal das Gefühl bereits alles zu kennen, doch hier war ich positiv überrascht.

Bewertung vom 24.08.2020
Ryan, Anthony

Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1


ausgezeichnet

Gelungen

Vaelin al Sorna ist ein Krieger, Heerführer und Herr des Nordens. Er muss sich einer ernsten Bedrohung stellen die weit über dem Meer ihren Anfang nimmt und die gesamte Welt bedroht.
Kehlbrand Reyrik, Anführer der Völker der Hast, weckt eine dunkle und alte Macht die Vaelin gut bekannt ist und die er als das erkennt was sie ist. Dunkel und Gefährlich.
Vaelin macht sich auf den Weg um sich der Gefahr zu stellen und sie zu besiegen.
An seiner Seite stehen im alte und neue Gefährten, die selbst um die Gefahr wissen die allen bevorstehen.
Das Lied des Wolfes/ Rabenklinge ist der Beginn einer neuen Trilogie um Vaelin al Sorna. Wie in Rabenschatten ist er die zentrale Person und die Fortsetzung ist gelungen. Anthony Ryan überzeugt mich mit der Geschichte und wie es weiter geht. Sein guter Stil, die Umsetzung das es weiter geht ist wirklich gelungen.
Sicherlich ist es besser wenn man die Rabenschatten Trilogie gelesen hat, jedoch nicht zwingend notwendig. Wer allerdings gefallen an diesem Buch hat sollte in der Zeit bis der nächste Teil erscheint diese nutzen und die Vorgeschichte lesen. Es lohnt sich.

Anthony Ryan, Jahrgang 1970,lebt als Autor in London. Er hat bereits 2 Trilogien veröffentlicht und ist unter anderem Bestsellerautor der New York times und dies zurecht.