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mecop

Bewertungen

Insgesamt 141 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2022
Ventura, Luca

In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3


ausgezeichnet

Gewohnt spannend
Ich habe eine Schwäche für die Kriminalromane von Luca Ventura mit den beiden Hautpfiguren Enrico Rizzi und Antonia Cirillo. Nicht nur die Cover der Bücher sind immer sehr schön gestaltet, sondern auch die Handlungen sind stets unterhaltsam und spannend. So auch im dritten Band der Reihe: "In einer stillen Bucht".
Leser:innen müssen die beiden vorherigen Krimis von Luca Ventura nicht gelesen habe, um der Handlung im dritten Roman folgen zu können. Der Kriminalfall ist auf Capri und in Neapel angesiedelt und bereit den beiden Polizist:innen einiges Kopfzerbrechen.
Mir gefällt besonders an den Romanen, dass die Handlung geradlinig beschrieben wird und dass Nebenhandlungen nicht so viel Raum gegeben wird. Rizzi und Cirillo haben zwar ihre privaten Herausforderungen, aber dennoch lösen sie ihre Fälle unaufgeregt und abgeklärt. Das macht die besondere Note der Capri-Krimis für mich aus. Insgesamt wieder ein spannender Kriminalroman, der besonders für Leser:innen geeignet ist, die sich primär für die Lösung eines Falls und nicht so stark für das Privatleben der Ermittler:innen interessieren und schnörkelos, aber dennoch gut geschriebene Krimis mögen.

Bewertung vom 22.06.2022
Rutkoski, Marie

Real Easy


sehr gut

Fesselnd und aufregend
"Real Easy" ist ein Thriller wie er im Buche steht. Von Anfang an nahmen mich die verschiedenen Erzählperspektiven der authentischen Geschichte gefangen und lieferten mir Stück für Stück Hinweise auf die Auflösung des Falles - um am Ende dennoch überrascht zu sein. So sollten Thriller sein!
Ich habe dem Buch dennoch nur vier Sterne gegeben, weil mir der teils vulgäre Stil der Erzählung nicht zusagte. Mir ist bewusst, dass dieser zur Unterstreichung der einzelnen Charaktere dienen sollte, aber irgendwie war die Ausdrucksweise für mich dennoch befremdlich. Ansonsten gefielen mir die Figuren und ihre (Hintergrund-)Geschichten recht gut und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Ein weiterer Pluspunkt des Thrillers ist für mich, dass die Erzählung weder reißerisch noch besonders blutrünstig ist. Wer also einen besonders blutigen Thriller sucht, wird bei "Real Easy" eher nicht fündig. Wer aber Thriller mit interessanten Figuren, Nervenkitzel und verschiedenen Erzählperspektiven mag, ist hier genau richtig!

Bewertung vom 22.06.2022
McConaghy, Charlotte

Wo die Wölfe sind


sehr gut

Berührender Roman, der zum Nachdenken anregt
"Wo die Wölfe sind" wollte ich zunächst nicht lesen, habe mir aber aufgrund guter Kritiken dann doch eine eigene Meinung dazu bilden wollen.
Ich wurde definitiv positiv überrascht. Der Roman ist sprachlich sehr schön, ohne dabei ausschweifend zu werden. Die Hauptfiguren sind sicherlich speziell und manche ihrer Handlungen für mich nicht immer vollständig nachvollziehbar, dennoch hat mich Intis Geschichte bzw. ihr Hintergrund sehr berührt. Insgesamt schafft es die Autorin philosophische und geschlechterpolitische Fragen gut in die Geschichte zu integrieren und somit die Leser:innen (oder zumindest mich) zum Nachdenken anzuregen. Hinzu kommt die Vermittlung von Wolfswissen, für das die Autorin auf Wissen von Spezialisten zurückgegriffen hat.
Somit hat Charlotte McConaghy einen schönen Roman geschaffen, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat. Wer auf der Suche nach einem tiefsinnigen Roman mit philosophischem und ein wenig naturwissenschaftlichem Hintergrund und einer weiblichen Hauptfigur ist, sollte mit diesem Buch zufrieden sein.

Bewertung vom 22.06.2022
Falk, Susanne

Fast ein Idyll


ausgezeichnet

Unterhaltsam und leicht
"Fast ein Idyll" ist eine Sammlung von 30 kurzen Geschichten bzw. Briefen, die jeweils berühmte Persönlichkeiten als Protagonist:innen haben. Die Sammlung gefiel mir richtig gut und hie und da ertappte ich mich dabei, wie ich ins Schmunzeln geriet oder ob der Morbidität geschockt war. Manche Geschichten waren aber auch einfach eine leichte Lektüre, in der gezeigt wurde, dass Berühmheiten eben auch nur normale Menschen sind. Wie wahr, wie wahr! Auch wenn die Geschichten, wie dem Buchcover zu entnehmen, nur halbwegs wahr sind, aber das tut ihnen keinen Abbruch.
Die Autorin schafft es, mit gut gewählter Begriffs- und Wortwahl jeder Geschichte eine eigene Note einzuhauchen. Dies gefiel mir sehr gut! Da sich das Inhaltsverzeichnis hinten im Buch befindet, machte ich mir einen Spaß daraus, zunächst während des Lesens zu raten, um welche Berühmheit(en) es in der jeweiligen Geschichte ging. Sie sehen, ich wurde von dieser Geschichtensammlung sehr gut unterhalten und kann es allen empfehlen, die gerne mal in eine leichte (Sommer-)Lektüre abtauchen möchten!

Bewertung vom 22.06.2022
Kobler, Seraina

Tiefes, dunkles Blau


sehr gut

Eine angenehme und schöne Sommerlektüre
"Tiefes, dunkles Blau" ist ein schöner, angenehmer und leichter Kriminalroman. Auch wenn die Kriminalhandlung nicht die Hauptrolle in diesem Roman spielt, verliert die Autorin diese nie aus den Augen. Zudem schafft sie es, den Leser:innen Zürich hervorragend näherzubringen und auch die Lebensgeschichte der Hauptfigur Rosa kommt nicht zu kurz. Mir persönlich hat das recht gut gefallen, da ich es nicht als unnötige Längen in der Handlung empfunden habe. Seraina Kobler verwendet außerdem einen angenehm zu lesenden Schreibstil, der mit einigen switzerdütschen Begriffen gespickt ist, die aber leicht verständlich sind.
Der Zürich-Krimi ist gut geeignet für Menschen, die gerne auch mal ein wenig über Orte und Menschen erfahren und nicht nur schnellstmöglich den/die Täter:in ermitteln wollen. Er ist eine für den Sommer passende Lektüre.

Bewertung vom 22.06.2022
Winslow, Don

City on Fire Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnd bis zum Schluss
Don Winslows "City on Fire" ist ein grandioser und aufregender Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Selten konnte ich ein Buch so schwer aus der Hand legen wie dieses. Es ist wie ein Hollywoodblockbuster, den man im Kino gesehen haben muss (und die Filmrechte dazu wurden ja bereits verkauft).
"City on Fire" ist der erste Teil einer neuen Trilogie des Bestsellerautors Don Winslow und hält, was er verspricht. Der Autor nutzte kurze, prägnante Sätze, um die Beziehungen und die Gewalt in Dogtown zu beschreiben. Für einen Thriller finde ich diesen Schreibstil besonders passend. Die Figuren im Buch bestachen durch ihre Kaltblütigkeit und jagten mir damit regelmäßig beim Lesen ein Kribbeln durch den Körper. Wer einen gut gemachten, spannenden, aufregenden und klassisch amerikanischen Thriller möchte, ist bei "City on Fire" definitiv sehr gut aufgehoben!

Bewertung vom 22.06.2022
Jensen, Joost

Die Leiche am Deich / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.1


sehr gut

Niemand legt sich mit Tüdelbüdel an
"Die Leiche am Deich" von Joost Jensen ist ein unterhaltsamer Regionalkrimi, der auf der fiktiven ostfriesischen Insel Sünnum spielt. Nachdem eine Leiche an den Strand gespült wurde, beginnt – wie der Untertitel des Romans bereits voraussagt – die Friesenbrauerin alias Gesine Felber alias Tüdelbüdel selbst zu ermitteln bzw. ihre Tochter, Polizistin Wiebke, bei deren Ermittlungen zu unterstützen.
Die Geschichte ist wunderbar geschrieben, hatten einen tollen Erzählstil und ist meiner Meinung friesisch frisch. Der Autor verwendet viele sprachliche Feinheiten des ostfriesischen Dialekts ("Bangbüx") und schafft damit genau die richtige Atmosphäre für diesen Regionalkrimi. Die Figuren sind alle sehr authentisch beschrieben, wobei mir Patrick ein Bisschen zu überzeichnet daherkommt. Davon abgesehen ist der Krimi unterhaltsam und spannend und überzeugt mit viel Lokalkolorit. Ein Muss für Fans von Regionalkrimis, die im hohen Norden spielen!

Bewertung vom 22.06.2022
Grue, Anna

Tod im Trödelladen


sehr gut

Dänisches Cosy Crime-Vergnügen
"Tod im Trödelladen" lässt bereits anhand des Covers vermuten, dass dieser Krimi in die Kategorie "Cosy Crime" fällt. Wer auf der Suche nach einem Krimi mit sanftem Spannungsbogen ist, wird bei Anna Grue nicht enttäuscht.
Der Tod macht zwar auch vor einem Trödelladen nicht halt; das heißt aber nicht, dass wir nicht zwischendurch an den Scharmützelchen zwischen den Ehrenamtlichen im Trödelladen teilhaben dürfen. Auch das Privatleben der Hauptfigur Anna-Maj kommt in diesem Krimi nicht zu kurz. Das tut dem Roman aber keinen Abbruch, wie ich finde. Anna-Maj ist eine sehr authentische Protagonistin, die sich auch Fehler erlauben darf. Was mir besonders gut an ihr gefällt: Ich durfte regelmäßig ihre Gedanken mitverfolgen, die sie aber, da meistens nicht angemessen, nicht laut äußern konnte. Hier musste ich einige Male beim Lesen schmunzeln. Auch ansonsten gefällt mir Anne-Majs Vorgehensweise, um den Kriminalfall zu lösen. Es geht Schritt für Schritt vorwärts, ohne dass zu viel Dramatik aufkommt. Insgesamt also ein perfekter Wohlfühlkrimi für ein entspanntes, sommerliches Lesevergnügen.

Bewertung vom 22.06.2022
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1


sehr gut

Zusammen ist man weniger allein
"Die Freundinnen vom Strandbad. Wellen des Schicksals" ist der Auftakt zur sogenannten Müggelsee-Saga und gefiel mir sehr gut. Ich habe den ersten Teil sehr gerne gelesen und konnte ihn kaum aus der Hand legen, da ich stets wissen wollte, wie es mit den drei unterschiedlichen Mädchen bzw. jungen Frauen auf den Wellen ihres jeweiligen Schicksals weitergeht. Ihr Erwachsenwerden ist zeitlich in die Anfangsjahre der DDR eingebettet und die drei spiegeln (für mich) die damalige Gesellschaft des Landes sehr gut wider. Es gab die Angepassten, die Begeisterten und die, die ihren eigenen Weg gehen wollten. All das empfand ich beim Lesen als sehr authentisch und ich konnte die Gefühle von Martha, Betty und Clara sehr gut nachempfinden. Der Schreibstil der Autorin hat hieran einen großen Beitrag, sodass ich stets vor meinem inneren Auge die damalige Zeit sah. Wer einen Roman sucht, der Zeitgeschichte mit einer Coming-Age-Geschichte kombiniert, wird mit diesem Roman zufrieden sein!

Bewertung vom 22.06.2022
Pötzsch, Oliver

Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2


ausgezeichnet

Spannender Kriminalroman
"Das Mädchen und der Totengräber" ist der zweite Band der Reihe von Oliver Pötzsch über den Ermittler Leopold von Hertzfeld. Ich empfehle allen Interessierten, die Reihenfolge der Bücher einzuhalten, um die Beziehungen der Protagonist:innen zueinander besser zu verstehen.
Der zweite Teil der Hertzfeld-Reihe besticht wie sein Vorgänger durch eine hervorragende Beschreibung Wiens im ausgehenden 19. Jahrhundert sowie der einzelnen Haupt- und Nebenfiguren. Mir persönlich gefällt Augustin Rothmayer am besten, da er einen trocknenen Humor und einen wachen Geist besitzt, was den Romanen meiner Meinung nach eine spezielle Note verleiht.
Der Kriminalfall im Roman ist ein ziemlich verzwickter und ließ mich bis zum Schluss rätseln, wer was und warum begangen hat. Der Roman ist so gut geschrieben (inklusive Wiener Lokalkolorit), dass bis zur Auflösung keine Langeweile aufkommt (auch dank spannendem Hintergrundwissen), auch wenn manch private Themen für meinen Geschmack ein wenig zu aufschweifend behandelt wurden. Nichtsdestotrotz ist das Buch ein sehr schöner Kriminalroman, der für alle geeignet ist, die gerne mal in frühere Zeiten abtauchen möchten.