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claudia

Bewertungen

Insgesamt 338 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2024
Austrian Psycho Jack Unterweger
Herwig, Malte

Austrian Psycho Jack Unterweger


sehr gut

kein typischer True-Crime - aber sehr faszinierend

Wer hier eine typische True Crime Story erwartet wird enttäuscht werden. Austrian Psycho befasst sich weniger mit den Verbrechen von Jack Unterweger, sondern mehr mit dem Menschen sich.

Auch der Schreibstil ist etwas eigenwillig. Malte Herwig ist nicht der Autor, sondern lediglich der Herausgeber des Buches, was sich jedoch erst am Ende wirklich erschließt. Das hat mich anfangs ein wenig verwirrt, muss ich gestehen. Ich hätte mir hier eine entsprechende Einleitung gewünscht. Der Autor an sich bleibt - auf eigenen Wunsch - anonym. Man erfährt lediglich im Nachwort, dass er bereits verstorben ist.

Es wird sehr schnell deutlich, dass der Autor persönliche Erfahrungen mit Unterweger gemacht hat. Dass er sogar zu seinen Fans zählte. Für mich hat es den Anschein, als hätte er von Herwig den Auftrag bekommen, dieses Buch zu schreiben und sich dabei kritisch mit Unterweger auseinander zu setzen. Das sorgt für einen, meiner Meinung nach, überaus faszinierenden Schreibstil. Der Autor möchte gerne an Jack Unterweger als literarisches Genie glauben, fühlt sich aber gezwungen, seine Meinung in Frage zu stellen. Dieses Zwiespältige zieht sich durch das gesamte Buch.

Ich muss gestehen, dass ich bisher noch nie von Jack Unterweger gehört habe. Trotzdem hat mich seine Geschichte fasziniert. Wie es dieser doch eher unscheinbare Mann geschafft hat, die Größen der Literatur um den Finger zu wickeln, ist einfach unglaublich. Eigentlich zu lebenslanger Haft verurteilt, wurde Unterweger dank seiner Fans doch freigelassen. Nur um eine grausame Mordserie zu beginnen und die Behörden an der Nase herumzuführen. Er muss auf jeden Fall eine unglaublich charismatische Persönlichkeit gewesen sein. Und extrem dreist noch dazu.

Mich hat die Lektüre auf jeden Fall gefesselt, aber man sollte sich im Klaren sein, worauf man sich einlässt.

Bewertung vom 20.02.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


gut

Toller Ansatz, aber nicht gut umgesetzt

Vom Klappentext her hat sich diese Geschichte einfach großartig angehört. Eine Gruppe von Dienstmädchen, die den Raub des Jahrhunderts plant. Die Idee an sich ist auch wirklich super. Die Umsetzung konnte mich leider nicht völlig überzeugen.

Den Anfang fand ich dabei noch sehr stimmig. Man lernt die wichtigsten Charaktäre kennen und ist quasi sofort mittendrin im Geschehen. Schnell wird auch klar, dass jede der Damen ihre ganz eigenen Motive für den Raubzug hat. Welche das jeweils sind bleibt jedoch lange verborgen, sodass man hier gut miträtseln kann. Die Beschreibung der Schauplätze fand ich sehr gut gelungen. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Vor allem das riesige Herrenhaus, mit seiner Schar von Bediensteten und der neuen Herrin.

Weniger gut fand ich die Beschreibung der einzelnen Charaktäre. Ich muss gestehen, dass ich hier von vielen der Damen bis zum Schluss kein klares Bild vor Augen hatte. Auch was das Alter angeht war ich immer wieder ein wenig verwirrt. Und insgesamt waren es ein bisschen viele Charaktäre für meinen Geschmack. Nicht so viele, dass es unübersichtlich wurde. Aber immerhin so viele, dass der Autor nicht allen wirklich gerecht werden konnte und sich zu sehr in Nebenhandlungen verloren hat. Was mir allerdings sehr gefallen hat, war die Tatsache, dass der Fokus hier einmal nicht auf der gehobenen Gesellschaft liegt, sondern eher die Unterschicht die Hauptrolle spielt.

Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass der Autor einfach zu viel wollte und sich im Verlauf der Geschichte immer mehr verzettelt hat. Anstatt sich auf die Haupthandlung, also die Party und den Raub, zu konzentrieren, wurden immer mehr andere Elemente mit reingebracht, sodass man zum Ende hin zunehmend den Überblick verliert. Manches davon hat die Geschichte auch einfach nur unnötig in die Länge gezogen. Ich habe mich auch immer wieder gefragt, wie realistisch diese riesige Menge an Bediensteten wohl ist. Für meinen Geschmack waren es einfach zu viele.

Alles in allem ist Mayfair House ein recht unterhaltsames Buch, aber kein wirkliches Highlight. Wer historische Romane mag, wird hier sicher gut unterhalten werden. Krimifans kann ich das Buch eher nicht empfehlen.

Bewertung vom 19.02.2024
Socrato - The Hero's Journey
Schache, Ruediger

Socrato - The Hero's Journey


sehr gut

wunderschön illustriert, aber etwas zu viel Esoterik

Es ist mir tatsächlich selten so schwer gefallen, ein Buch zu bewerten, wie hier. Allein für die grafische Gestaltung möchte ich eigentlich 5 Sterne vergeben. Diese ist nämlich einfach großartig gemacht und hat mein Fantasy-Fanherz höher schlagen lassen. Die Illustrationen sind atemberaubend schön, farblich perfekt und sehr detailreich.

Aber es geht ja nicht nur um die Bilder. Der Rest des Buches verdient aus meiner Sicht eher 3 Sterne.

Die Idee hinter dem Buch fand ich wirklich super. Und auch die Einleitung hat mir sehr gut gefallen. Nach der Einleitung stellt der Autor 10 verschiedene Heldentypen vor. Die fand ich ebenfalls gut gelungen. Ebenso wie die darauf folgenden, 21 Etappen einer Heldenreise. Das Buch so für sich zu lesen macht Spaß und ist informativ, wenn auch ein bisschen sehr esoterisch angehaucht für meinen Geschmack.

Womit ich leider gar nichts anfangen konnte, war die starke Konzentration auf die Numerologie.

Mittels dieser soll man als erstes herausfinden, welcher Heldentyp man ist. Das hat bei mir dummerweise sowas von überhaupt nicht gepasst. Und da hilft mir auch die vorangegangene Erklärung, dass man sich ja erst selbst als Held erkennen muss etc. nichts. Es passt einfach nicht. Ich bin nicht diese Person. Ich habe mir alle Heldentypen durchgelesen und da hätten andere viel besser zu mir gepasst.

Man kann/soll die Numerologie dann auch noch nutzen, um herauszufinden, an welcher Station der Heldenreise man gerade ist. Hier gibt es verschiedene Varianten (an diesem Tag, in diesem Monat, etc.), was ich etwas verwirrend fand.

Letzten Endes habe ich mich für 4 Sterne entschieden. Die goldene Mitte. Jedoch hauptsächlich den Illustrationen geschuldet. Vermutlich bin ich für den Rest nicht spirituell genug veranlagt.

Bewertung vom 16.02.2024
SELL BETTER mit deinem BESTSELLER
Hermann, Nicole

SELL BETTER mit deinem BESTSELLER


gut

Guter Ratgeber für Selfpublisher

Das Buch bietet eine wirklich umfassende Anleitung zum Thema Selfpublishing. Es ist übersichtlich gegliedert und geht auf alle wichtigen Themen ein. Sehr interessant fand ich die Hinweise, was man rechtlich alles beachten muss und vor allem das Kapitel zum Thema Vermarktung.

Der Ratgeber richtet sich dabei in erster Linie an Unternehmer, die ein Buch zu ihrem Fachgebiet schreiben möchten. Was mir dummerweise vorher entgangen war. Aber auch als Romanautor kann man hier durchaus ein paar nützliche Tipps mitnehmen. Man muss eben einfach ein bisschen "filtern".

Negativ anmerken muss ich allerdings, dass die Autorin die Veröffentlich über Amazon besonders stark heraushebt. Das war für mich ein bisschen zu extrem. Es gibt immerhin noch andere Möglichkeiten und Amazon mag zwar branchenführend sein, aber nicht zwingend das Nonplusultra.

An diversen Stellen kann man über QR-Codes im Buch zu Bonuskapiteln gelangen. Das hätte es für mich nicht unbedingt gebraucht und es schien mir eher ein wenig Eigenwerbung für die Autorin zu sein.

Ein paar der Links im Buch waren auch bereits veraltet, aber das ist bei der Schnelllebigkeit des Internets leider zu erwarten.

Alles in allem kann ich diesen Ratgeber jedem, der selbst ein Buch veröffentlichen möchte, durchaus empfehlen. Wenn auch mit kleinen Einschränkungen.

Bewertung vom 14.02.2024
Das dritte Buch der Träume / Silber Trilogie Bd.3
Gier, Kerstin

Das dritte Buch der Träume / Silber Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Dieser Band schließt die Silber-Trilogie aus meiner Sicht ziemlich perfekt ab. Am Ende wird (fast) alles aufgelöst (Sogar das Rätsel um die Identität von Secrecy) und es gibt nochmal so einige Überraschungen.

Die Mischung aus Spannung und Humor fand ich wieder super gelungen. Auch die übernatürlichen Elemente und das "reale Leben" halten sich gut die Waage. Liv und die anderen werden mit ganz alltäglichen Teenager-Problemen konfrontiert und müssen - quasi so ganz nebenbei - immer noch das Rätsel um den Dämon und die Sache mit den Träumen lösen.

Wirklich großartig fand ich, dass wirklich bis zuletzt offen bleibt, ob der Dämon denn nun existiert oder nicht. Ich muss gestehen, dass ich hier immer wieder geschwankt habe. Mal passiert etwas, das auf seine Existenz hindeutet. Dann wieder etwas, das komplett dagegen spricht. Das war echt gut gelungen.

Das Ende fand ich sehr schön und wirklich passend. Ein paar kleine Fragen bleiben offen, aber damit kann ich gut leben. Alles in allem ein wirklich gelungener Abschluss für diese großartige Trilogie.

Bewertung vom 14.02.2024
Wer schnappt Ronaldo?
Tienti, Benjamin

Wer schnappt Ronaldo?


sehr gut

Schon das Buchcover und der Titel lassen vermuten, dass es sich hier um eine schräge Abenteuergeschichte handelt. Und man bekommt tatsächlich genau das, was man erwartet.

Die Charaktäre sind zwar durchaus schräg, aber dennoch realistisch dargestellt. Man kann sich gut vorstellen, dass sie genauso tatsächlich existieren. Dabei macht gerade die Vielfalt dieses Buch so interessant. Jeder Charakter hat eine ganz eigene Geschichte und ganz eigene Stärken und Schwächen.

Das Buch bleibt durchweg unterhaltsam und kann mit ein paar überraschenden Wendungen aufwarten. Es gibt auch viele lustige Szenen und man kann sich gut in die Charaktäre hineinversetzen.

Mit der Sprechweise der Erzählerin hatte ich anfangs so meine Probleme. Aber sie ist auf jeden Fall aus dem Leben gegriffen.

Mein Fazit: Ein wirklich unterhaltsames Kinderbuch, dass ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 08.02.2024
Die Königin
Conrad, Sebastian

Die Königin


ausgezeichnet

Ein ganz anderer Blickwinkel

So ziemlich jeder kennt die berühmte Büste der Nofretete, aber wohl die wenigsten kennen die Geschichte dieses einzigartigen Kunstwerks. Sebastian Conrad ändert das mit diesem Buch.

Schon das Cover ist ein absoluter Hingucker und macht direkt neugierig. Da ich mich schon immer sehr für Ägyptische Geschichte und Mythologie interessiert habe, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Herr Conrad liefert hier ein überaus umfassendes Werk. Er gibt Einblicke in die Geschichte von Nofretete, deren Leben bis heute Rätsel aufgibt. Dabei stützt er sich sowohl auf altbekannte, als auch auf ganz neue Erkenntnisse. Man erfährt Interessantes zum Ägypten der damaligen Zeit und zur Entstehung der Büste.

Was für mich absolut neu war, waren die Kapitel über den Fund der Büste und darüber, wie sie letzten Endes in Berlin gelandet ist. Wirklich großartig fand ich, dass der Autor auch auf die Menschen eingeht, die hauptsächlich am Fund beteiligt waren, aber nie die öffentliche Anerkennung dafür erhalten haben.

Der Schreibstil ist informativ und kein bisschen trocken. Das Buch lässt sich, ganz im Gegenteil, sehr flüssig lesen. Zwischendrin gibt es auch viele schöne Bilder, die das Ganze zusätzlich auflockern.

Für Fans von Ägypten und Geschichtsinteressierte ist dieses Buch ein absolutes Muss.

Bewertung vom 08.02.2024
Hunter B. Holmes - Mord in Brick Manor (eBook, ePUB)
September, Wolf

Hunter B. Holmes - Mord in Brick Manor (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im 2. Band der Hunter B. Holmes Reihe gibt es ein Wiedersehen mit den Charaktären aus dem 1. Teil. Natürlich ist Hunter wieder die Hauptfigur, aber auch sein Partner David kommt nicht zu kurz. Neben dem aktuellen Fall erfährt man, wie es für die beiden privat weitergeht. Gerade diese Mischung aus Ermittlungen und Einblicken ins Privatleben der Ermittler finde ich super gelungen.

Natürlich ist auch Hunters Butler Godric wieder mit von der Partie, ebenso wie Gerichtsmediziner Lee, der sich erneut herrlich mit Hunter frotzelt. Die Dialoge und witzigen Szenen lockern die Geschichte schön auf. Ich finde es sehr gut, dass sich nicht alles nur um die Morde dreht. Cosy Crime eben.

Dabei bleibt die Spannung durchweg konstant und es hat mir großen Spaß gemacht, mitzurätseln, wer denn nun der Täter sein könnte. Die Auflösung fand ich absolut glaubhaft und sehr gut hergeleitet.

Ich glaube, dieser Band hat mir fast noch besser gefallen als der erste. Wie schon bei Band eins war die Mischung aus Spannung, Humor und ernsten Szenen einfach perfekt. Und ich hatte mal wieder bis zuletzt keine Ahnung, wer denn nun der Mörder war. Freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 06.02.2024
Die Wunderwelt der Kräuter
Hertel, Stefanie

Die Wunderwelt der Kräuter


ausgezeichnet

super Einführung in die Kräuterkunde

Wer sich für Kräuter und deren Wirkung interessiert, aber von dem Thema bisher wenig bis keine Ahnung hat, ist mit diesem Ratgeber bestens bedient. Man merkt auf jeder Seite, dass Stefanie Hertel dieses Thema wirklich am Herzen liegt. Sie bringt den Lesern auf gut verständliche und sehr sympathische Art die Welt der Kräuter näher.

Das Buch ist gut und übersichtlich gegliedert. Zu Anfang stellt Stefanie ausführlich ihre 33 Lieblingskräuter vor. Auf jeweils mehreren Seiten findet man Fotos und Tipps zur Bestimmung, sowie eine genaue Beschreibung der Heilwirkung (sofern vorhanden) oder sonstiger Anwendungsmöglichkeiten. Ganz toll fand ich auch die Warnhinweise, die einem helfen, Verwechslungen zu vermeiden. Hier wurde wirklich an alles gedacht.

Im Anschluss folgen dann tolle und sehr vielseitige Kräuterrezepte. Für mich als begeisgerte Köchin ebenfalls ein kleines Highlight. Auch die Rezepte sind gut beschrieben und sicher einfach nachzukochen.

Ich habe durch dieses Buch viel wissenswertes erfahren und eine Menge Anregungen erhalten. Ich werde auf jeden Fall ein paar der Rezepte nachkochen und fühle mich jetzt deutlich sicherer beim Sammeln von Kräutern. Von mir eine klare Kaufempfehlung.

Bewertung vom 05.02.2024
Die gelbe Tür mit dem Regenschirm
Baltzer, Kathrin

Die gelbe Tür mit dem Regenschirm


gut

Die Idee hinter diesem Buch fand ich wirklich interessant und mir gefällt auch die Botschaft, die vermittelt wird, sehr gut. Es ist schön, wie sich die Geschichte aufbaut und die vier "Tratschtanten" in eine Falle gelockt werden. Das Ende ist wirklich gelungen.

Leider hatte ich trotzdem ein paar Schwierigkeiten mit der Geschichte. Mein größtes "Problem" war die Vielzahl der Charaktäre. Da die meisten eher kleine Nebenrollen haben, wurde es für mich schnell unübersichtlich und ich hatte wirklich Mühe, alle auseinanderzuhalten. Ein paar Kleinigkeiten haben für mich auch nicht wirklich Sinn ergeben. Wobei ich da ganz gut darüber hinwegsehen konnte. Und an der ein oder anderen Stelle konnte ich anfangs nicht erkennen, dass es plötzlich ein Rückblick ist.

Für mich hat es sich ein bisschen angefühlt, als wollte die Autorin zu viel in dieses Buch packen. Zu viele Charaktäre, zu viele Einzelgeschichten. Das hat mir ein bisschen den Spaß am Lesen verdorben und ich habe wirklich lange gebraucht, um das Buch durchzukriegen. Die Comics mit dem Hund und der Gans, die an ein paar Stellen eingestreut sind, fand ich wirklich niedlich. Aber so wirklich reingepasst haben sie auch nicht und ich habe nicht so ganz verstanden, was sie da sollten.

Mein Fazit: Schöne Idee, aber kein Buch für zwischendurch, sondern eher eine Lektüre, die viel Konzentration erfordert.