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Jazz

Bewertungen

Insgesamt 642 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2024
Winterküsse unterm Nordstern
Larsen, Julie

Winterküsse unterm Nordstern


gut

Das Cover ist ein Traum, der einen sofort verleitet, das Buch zu kaufen. Allerdings sollte man vom Inhalt nicht so viel erwarten. Er trieft vor Kitsch und Klischees nur so vor sich hin. Der Frauenroman ist seicht und leicht zu lesen. Ein bisschen Drama ist natürlich auch dabei, aber man sollte nicht wirklich etwas Tiefgründiges erwarten. Der Roman ist perfekt für Frauen, die sich in Männer verlieben, die trauern und die Frau verloren und schon ein Kind haben.

Die Protagonisten kommen recht schnell zusammen. Nachdem Charlottes Leben in ihren ersten 30 Jahren nur katastrophal verlaufen war, gelingt ihr eine Wendung um 180 Grad und alles, was sie dafür tun musste, ist, spontan nach Finnland auszuwandern. Denn dort wird sie von allen mit offenen Armen empfangen. Plötzlich läuft alles glatt, sowohl privat als auch beruflich. Das wirkte unrealistisch und machte den ganzen Roman wenig spannend. Zudem wurde mit Eljas, der Protagonist, viel zu oft als "Hottie" bezeichnet. Solche Romane, die von Frauen geschrieben werden, lassen Frauen dumm wirken. Als wäre alles nebensächlich, solange der Mann heiß ist.

Ich habe für den Roman wirklich lange gebraucht, weil es letztlich so klischeebelastet und kitschig war. Wer daher in der Weihnachtszeit nach einem Schmöker sucht, der nicht lange im Kopf bleibt, kann mit dem Roman gern abschalten und etwas extrem Simples lesen.

Bewertung vom 13.01.2024
Lindy Girls (eBook, ePUB)
Stern, Anne

Lindy Girls (eBook, ePUB)


weniger gut

Unter dem Klappentext hatte ich einen fröhlichen Roman erwartet, bei dem sich 4 Freundinnen zu einer erfolgreichen, spaßhabenden Tanzgruppe entwickeln und alle dabei parallel auch die große Liebe finden und dies dann spannend umgesetzt wird, da sie alle in kleinen Maßen ihre Probleme haben würden. Stattdessen entwickelte sich der Roman absolut in eine komplett andere Richtung. Die Gruppe wurde recht schnell formiert und tanzte gemeinsam in Berlin, aber gleichzeitig wurden Abgründe aufgetan, die mich absolut überrascht haben, die ich nach dem Klappentext und dem Cover auf keinen Fall erwartet hatte. Es wird exzessiv getrunken, geraucht und weitere Drogen genommen. Es folgen mehrere Ableben, ohne tiefer ins Detail zu gehen, um Spoiler zu vermeiden. Außerdem gibt es auch noch lesbische Züge, die ich jetzt auch nicht unbedingt in die 20er des letzten Jahrhunderts eingeordnet hätte.

Das war mein erster Anne Stern Roman. Fans werden sicher begeistert sein, wenn das ihr klassischer Stil ist, einen Roman aufzubauen. Ich war jedoch eher entgeistert und negativ überrascht. Ich lese zwar ab und zu gern auch Tragödien und co. Aber hier war ich auf das alles absolut nicht vorbereitet.

Ansonsten ist der Roman stilistisch sehr einfach gehalten und daher zügig zu lesen. Allerdings hätte sie in meinen Augen mehr auf die Ausarbeitung der einzelnen Charaktere eingehen können, statt so viele einzubauen, die einen erschlagen können. Ich war recht schnell verwirrt, da ihnen charakterliche Tiefe fehlten, um sie gut auseinanderzuhalten.

Bewertung vom 13.01.2024
Die Eisfischerin vom Helgasjön
Lamberti, Frieda

Die Eisfischerin vom Helgasjön


gut

Der Roman ist recht durchschaubar. Man lernt am Anfang Marco, Riekes Freund, kennen, der nicht sympathisch daherkommt, sodass es klar ist, wie es nach Kapitel 1 auslaufen wird. Mehr spannend wäre es gewesen, wenn es nicht so offensichtlich und plump geschrieben wäre. Denn so frage ich mich natürlich, was Rieke jemals in Marco gesehen hat, wenn hier nur die negativen Seiten aufgelistet werden.

Abgesehen davon ist das Buch sehr für Frauen, die gern moderne Patchworkfamiliengeschichten mögen. Mir wurde es nach dem 2. Patchwork zu viel. Ich hatte etwas Humorvolles zum Wohlfühlen erwartet und nicht so modern. Und das Eisfischen kam auch extrem kurz. Sie hat etwa die Hälfte des Buchs gar nicht in Schweden, sondern in Hamburg verbracht. Fazit: Kann man lesen, muss man aber nicht. Der Roman wird nicht lange im Kopf bleiben. Dafür fehlt sowohl der Humor als auch die Tiefe.

Bewertung vom 11.01.2024
Ich bin genug
Byers, Grace

Ich bin genug


ausgezeichnet

In "Ich bin genug" geht es um Mädchen, die ein starkes Selbstbewusstsein aufbauen. Mit wenigen, einfachen, prägnanten Sätzen, die auch schon die Kleinsten verstehen, hilft das Buch immens bei der Erziehung von starken, mutigen Mädchen, die zu kämpfen lernen, aber auch zu helfen und lieben.

Ich empfehle das Kinderbuch gern allen Eltern, die ihre Kleinen zu großartigen Individuen erziehen wollen, die daran glauben, alles erreichen zu können, wenn sie an sich glauben und vertrauen und für ihren Traum arbeiten. Obwohl es auch auf dem Weg dorthin Stolpersteine gibt, die sie manchmal zum Fallen bringen, so lernen sie stets wieder aufzustehen und es erneut zu versuchen. Das Buch ist ganz hervorragend geschrieben und auch mit farbigen Bildern versehen, die Mädchen aus der ganzen Welt repräsentieren. Die Botschaft ist, dass sie ganz gleich ihres Aussehens alles werden können und gleichzeitig absolut genug sind. Klare Empfehlung!

Bewertung vom 10.01.2024
Dieses schöne Leben
Brammer, Mikki

Dieses schöne Leben


ausgezeichnet

Clover, Mitte 30 und noch sehr unbeholfen in privaten Beziehungen, hat dafür das Talent Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Sie hat sich für diesen Berufsweg aus einem ganz persönlichen Grund entschieden und Erfahrungen gesammelt, sodass sie sich bis auf den wenigen Kontakten, die sowieso bald das Zeitliche segnen, keine weitere Menschen an sich ranlässt.

Ich finde den Roman ganz wunderbar geschrieben. Beim Lesen habe ich mir so viele Stellen markiert, wie in sonst keinem zweiten Roman bisher. Die Sprüche sind tiefgründig und wecken im Leser wirklich nach dem Motto leben zu wollen, dass man keine zweite Chance im Leben erhalten wird und daher jetzt das Leben genießen soll.

Gleichzeitig fand ich die Protagonistin etwas seltsam dargestellt. Sie war nach ihrer Schulzeit durch die Welt gereist, hat in Paris ihren Master abgeschlossen und in Asien verschiedene Erfahrungen für ihren späteren Berufsweg gesammelt. Und so eine Person endet wirklich mit Mitte 30 so einsam? Ohne eine Beziehung oder eine Freundin? Das wirkt bis jetzt für mich unlogisch und unrealistisch, aber wenn man dieses kleine Detail übersieht, ist der Roman absolut lesenswert!

Bewertung vom 09.01.2024
DUMONT Bildband Orte zum Staunen in Deutschland
Nöldeke, Renate;Wolfmeier, Melanie;Ormo, Nadine

DUMONT Bildband Orte zum Staunen in Deutschland


ausgezeichnet

"Orte zum Staunen in Deutschland" bietet Sehenswürdigkeiten, die in drei Regionen eingeteilt sind: Norden, Mitte und Süden. Insgesamt umfasst das Buch 52 Orte, quasi für jede Woche ein Ort, wenn man gern am Wochenende unterwegs ist, aber ich würde raten, es langsamer anzugehen, um es für mehrere Jahre auskosten und genießen zu können.

Das Buch besticht durch viele, großformatige Fotos, sodass man sich ein sehr gutes Bild von den Orten machen kann. Zu jedem Ort gibt es einen kurzen, prägnanten Text, der alle wichtigen Informationen beinhaltet und die Entscheidung erleichtert, ob es das eigene Interesse weckt. Dazu folgt stets eine knappe Wegbeschreibung. Zudem gibt es weitere 5 Tipps rund um den Ort, die man zusätzlich besichtigen kann, wenn man sich schon einmal in der Nähe aufhält. Insgesamt gibt es drei Doppelseiten pro Sehenswürdigkeit.

Man erkennt, dass diese Sehenswürdigkeiten liebevoll mit detaillierter Recherche ausgewählt wurden. Die scharfen, farbigen Fotos erwecken sofort die Reiselust um die Koffer zu packen und den nächsten Urlaub in Deutschland zu buchen. Wer braucht da schon das Ausland, wenn es in Deutschland doch so schön ist!

Empfehlenswert für alle, die Deutschland lieben und gern mehr Schätze entdecken wollen, aber auch empfehlenswert für diejenigen, die dem Trend folgen wollen und nachhaltiger reisen wollen und daher zum ersten Mal Deutschlands schönste Ecken entdecken wollen.
Ich bin mir sicher, dass jeder etwas in der Nähe seiner Heimat findet und erstaunt sein wird, das noch gar nicht zu kennen oder auch in der neuen Walheimat auf Entdeckungsreise gehen will. Ein guter Mix zwischen Seen und Inseln, die zum Baden einladen, aber auch viele Wanderwege oder Städtetrips, die dem klassischen Touristen bisher noch völlig unbekannt waren.

Bewertung vom 08.01.2024
Weil du meine Tochter bist
Kelly, Julia

Weil du meine Tochter bist


ausgezeichnet

In "Weil du meine Tochter bist" geht es um Viv, die kurz vor dem 2.Weltkrieg unverheiratet schwanger wird und sich aus den damaligen Gebräuchen gezwungen sieht, Joshua, den Kindesvater, zu heiraten. Doch er hält sein Versprechen nicht ein, sodass sie sich nun allein um ihre Tochter kümmert, bis der 2. Weltkrieg ausbricht und der Großbritannien anordnet, Kinder aus Großstädten zu evakuieren... Erneut wird sie gezwungen und muss ihre Tochter in die Obhut fremder Menschen auf dem Land geben, wo jedoch eine Bombe einschlägt. Wird sie je wieder ihre Tochter finden können?

Der Roman ist leicht zu lesen und absolut spannend, obwohl das mit dem Verschollensein erst recht spät kommt. Die ganze Rahmenhandlung ist aber so gelungen, dass der späte Höhepunkt gar nicht auffällt. Hier werden die einzelnen Charaktere mit ihrer Hintergrundgeschichte so stark durchleuchtet, dass es wie nach einer wahren Begebenheit wirkt. Kelly hat die Charaktere sorgsam und in mühevoller Kleinstarbeit und mit viel Feingefühl beschrieben und erschaffen. Sie hat sich hierfür sehr in die Materie eingelesen und viel rund um den 2. Weltkrieg und die Begebenheiten der damaligen Zeit in Liverpool recherchiert. Ihr Herzblut für dieses Thema liest man in jedem Satz heraus. Sie brennt für das Schreiben und ihr ist mit "Weil du meine Tochter bist" ein fantastischer, historischer Roman gelungen!

Der Roman basiert vage auf wahren Begebenheiten der Familie Kellys. Empfehlenswert für alle, die sich für die damalige Zeit interessieren und das gern in einem historischen Roman verpackt lesen wollen. Ein Roman, der unter die Haut geht und lange im Kopf nachhallt. Ein Roman, den man nicht so schnell wieder vergisst.

Bewertung vom 04.01.2024
Die Glücksschwindlerin
Hundertschnee, Nina

Die Glücksschwindlerin


gut

Der Roman "Die Glücksschwindlerin" von Nina Hundertschnee ist leicht zu lesen und nicht sehr anspruchsvoll. Wilmas Leben beginnt auseinanderzufallen. Auf eine Katastrophe folgt die nächste. Erst wird sie entlassen, dann folgt die hässliche Trennung von ihrem Freund und schließlich stirbt auch ihr Haustier. Als ob das nicht ausreichen würde, bekommt sie eine Nachricht von ihren alten Schulfreundinnen, die sich mal wieder treffen wollen. Das Problem: Deren Leben verläuft perfekt. Also beschließt sie zu lügen zu beginnen. Und baut das ins Unermessliche auf.

Die erste Hälfte fand ich wirklich amüsant und hier war mir Wilma sehr sympathisch mit ihrer schrulligen, verpeilten und impulsiven Art. Danach wurde es mir jedoch zu viel. Die Message, die sie verbreitet ist gut, aber die Botschaft scheint bei ihr selbst nicht angekommen zu sein, wenn man das Grande Finale liest. Zudem verhält sie sich nicht nur ihren Freundinnen gegenüber manchmal gemein, sondern vor allem einer anderen Person, wobei diese sehr nett, wenn auch eigen erscheint. Wilma jedoch nutzt ihn einfach nur zu jeder Gelegenheit schier aus. Daher war ich von der zweiten Hälfte enttäuscht und kann das Buch somit Frauen empfehlen, die gern in die Glamourwelt der Influencer abtauchen wollen.

Bewertung vom 01.01.2024
Mit Bike und Boot zur Beringsee
Löwenherz, Richard

Mit Bike und Boot zur Beringsee


ausgezeichnet

Richard Löwenherz brennt für einsame, kalte Touren durch die weite, unberührte Wildnis der Welt. Dieses Mal berichtet er von seiner Reise im Nordosten Russlands voller Bären und Abenteuer.

Das Buch ist groß und nicht im handelsüblichem Format, jedoch sieht man schnell darüber hinweg, weil man mit großen, farbigen Fotos belohnt wird, die von einer sehr spannenden Reise untermalt werden. Er berichtet von den schönen Seiten des Reisens, von der Gastfreundschaft des Landes, von Leuten, denen er zufällig begegnet, sodass man auch ein wenig Landeskunde und etwas von der Bevölkerung erfährt, wobei der Fokus jedoch mehr auf seiner Reise gesetzt ist. Jedes Mal, wenn die Situation auf dem Boot oder eine Begegnung mit Bären brenzlig wird, fiebert man mit und fragt sich, wie er aus der Lage bloß lebendig wieder herauskommen soll. Das alles ist sehr spannend und interessant erzählt. Ich bin ein Fan geworden, auch wenn diese Art von Reisen für mich (kälteempfindlich) persönlich nach Horror statt Entspannung klingt.

Empfehlenswert für alle, die gern über echte Abenteuer lesen und selbst gern einmal mit Bike und Boot durch ferne Länder, unberührte Natur reisen wollen.

Bewertung vom 30.12.2023
Der süße Duft der Reben
Haigh, Tara

Der süße Duft der Reben


sehr gut

Im neuen Roman von Haigh geht es um selbstbestimmtes Leben. Isabel, die bisher ein sehr gutes Leben neben ihrem alleinerziehenden Vater führen konnte, soll plötzlich mit 21 ihren verhassten Cousin heiraten, da ihre beiden Väter so entschieden haben. Sie kennt ihn noch aus Kindheitstagen, da sie ihre ersten Lebensjahre in Spanien verbracht hat. Dabei wurde sie auf einer Kunstakademie aufgenommen und wollte ihren Traum verwirklichen. Doch es ist Anfang des 20. Jahrhundert und so fügt sie sich ihrem Vater und bricht auf die Reise von Großbritannien nach Spanien, um einen Fluchtweg zu planen...

Die erste Hälfte fand ich wirklich spannend, man lernt Isabels Wesen langsam kennen, leidet mit ihr, als sie ihren Traum begraben muss und fiebert mit als sie flieht. Danach wurde es allerdings etwas abstrus. Es wurden sehr viele kleine Geschichten in den Roman gepackt, die mich eher verwunderten, da ich Vieles durch den Klappentext nicht erwartet hatte. Es fühlte sich an, als würde ich mehrere Episoden ihres Lebens lesen, die ich nicht logisch kombinieren konnte. Auch hatte ich gedacht, dass sie einen Fokus darauf legen wird, ihr Familiengeheimnis selbst zu erforschen und zu lüften. Sie ist gar nicht auf die Suche danach gegangen. Es brach eher plötzlich aus einer anderen Person. Daher hatte ich andere Erwartungen an den Roman. Insgesamt kann ich den Roman jedoch dennoch allen Frauen empfehlen, die gern einen historischen Liebesroman lesen wollen, der jedoch liebestechnisch nicht überraschen wird. Da war er mir etwas zu offensichtlich. Die Wiege der Hoffnung hatte mir letztes Jahr besser gefallen.