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hapedah

Bewertungen

Insgesamt 715 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2023
Der Achte Tag
Salerni, Dianne K.

Der Achte Tag


sehr gut

Spannendes Fantasyabenteuer für Jugendliche

Nach dem Tod seines Vaters lebt Jax bei dem achtzehnjährigen Riley, obwohl der manchmal den Eindruck erweckt, kaum für sich selbst sorgen zu können. Nach Jax´ dreizehntem Geburtstag wacht der Junge eines Morgens auf und findet seine Umgebung völlig verlassen vor - keine Autos auf der Straße, keine anderen Menschen. Einen Tag später ist alles wieder normal und Jax zweifelt an seiner Erinnerung, bis Riley ihm mitteilt, dass es jede Woche einen zusätzlichen Tag zwischen Mittwoch und Donnerstag gibt, den nur wenige Menschen erleben. Andere, wie das geheimnisvolle Mädchen im Nachbarhaus, existieren nur an diesem achten Tag, von Neugierde getrieben nimmt Jax Kontakt zu Evangeline auf, ohne zu ahne, welche Gefahr auf sie beide zukommt.

"Der Achte Tag" von Dianne K. Salerni ist der Auftakt einer Fantasy-Trilogie für Jugendliche, die mir einige spannende Lesestunden beschert hat. Den Anfang habe ich als leicht holperig empfunden, da ich direkt in Jax´ Alltag hinein geworfen wurde, doch es hat nicht lange gedauert, bis mich die Geschichte gepackt und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen hat. Der jugendliche Protagonist war mir schnell sympathisch, durch die familiären Umstände musste er zeitig lernen, für sich selbst zu sorgen, daher fand ich es nicht verwunderlich, dass er oft bereits recht reif für sein Alter wirkte. Bei Riley hatte ich anfangs eher einen gegenteiligen Eindruck, erst später, als ich mehr über seine Vergangenheit erfuhr, konnte ich die seltsame Mischung aus jugendlicher Unbekümmertheit und dem Willen, Verantwortung zu tragen besser verstehen.

Den Schreibstil habe ich leicht und locker empfunden, passend zur jugendlichen Zielgruppe. Den fantasievoll erdachten Hintergrund um einen zusätzlichen Tag und die Anleihen aus der Artus-Sage haben mir sehr gefallen, in meinen Augen ist dieses Zeit-Thema recht einzigartig in der Fantasyliteratur und ich hatte einige wunderbare Lesestunden mit dem Buch. Obwohl es noch zwei Fortsetzungsbände geben wird, fand ich den Schluss zufriedenstellend, es gibt sicherlich genügend Potential um die Handlung fortzuführen, aber keinen für mich frustrierenden Cliffhanger. Dennoch bin ich sicher, dass ich die nachfolgenden Bücher auch noch lesen möchte und spreche für den gelungenen Auftakt eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nach winzigen Startschwierigkeiten hat mich der Trilogieauftakt bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert, ich hatte ein Leseerlebnis voller Spannung und Fantasie, so dass ich dieses Buch gern weiter empfehle.

Bewertung vom 25.10.2023
The Isles of the Gods Bd.1 (eBook, ePUB)
Kaufman, Amie

The Isles of the Gods Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Obwohl Sellys Vater eine ganze Schiffsflotte besitzt, muss sie ihren Dienst auf der Lizabetta als Schiffsmädchen verrichten. Eines Tages möchte sie selbst Kapitänin sein, doch zunächst plant sie, sich auf ein fremdes Schiff zu schleichen, um ihren Vater im Norden zu treffen. Dieser Plan wird von einem Fremden durchkreuzt, denn nachdem er auf der Lizabetta angekommen ist läuft das Schiff mitten in der Nacht still und heimlich aus und setzt Segel in Richtung der Inseln der Götter - die auf keiner gängigen Seekarte eingetragen sind. Prinz Leander ist in geheimer Mission unterwegs, er soll auf den Inseln ein Opfer darbringen und damit einen drohenden Krieg verhindern. Nach einem Angriff muss Selly die Mission anführen und sich um Leander kümmern, dabei verleugnet sie zunächst die Gefühle, die sie für den magiebegabten Prinzen empfindet.

"The Isles of the Gods" von Amie Kaufman ist der spannende Auftakt eines Fantasyzweiteilers für Jugendliche. Obwohl ich bereits deutlich älter als die angestrebte Zielgruppe bin, hat mich der Roman schnell in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert. Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive von fünf Personen erzählt, die sich teilweise an verschiedenen Orten aufhalten, was zunächst volle Konzentration auf die Lektüre erfordert, aber schon bald haben sich die Zusammenhänge gezeigt und es hat mir sehr gefallen, die Ansichten der unterschiedlichen Figuren aus ihrem eigenen Blickwinkel zu erfahren. Dabei fand ich sie alle authentisch dargestellt und konnte mich emotional in jeden gut hinein versetzen, auch wenn sie komplett gegensätzliche Ziele verfolgten.

Der Schreibstil hat mich sofort in die Geschichte hinein gezogen, ich mochte den E-Reader bis zum Ende kaum aus der Hand legen. Die Spannung fand ich in jeglicher Hinsicht perfekt dosiert, sowohl das eigentliche Abenteuer als auch der romantische Aspekt hat mich bezaubert. Da es noch eine Fortsetzung geben wird, war zu erwarten, dass das Ende offen bleibt, meiner Meinung nach handelt es sich aber nicht um einen wirklichen Cliffhanger, ich bin schlussendlich zufrieden und mit einer guten Portion Neugier auf den zweiten Teil zurück geblieben. Von der Lektüre habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt, sowohl Sally als auch Leander waren mir bald ans Herz gewachsen, aber auch bei den anderen drei Hauptfiguren habe ich Sympathie empfunden, sogar für die Person, die sich später zum Antagonisten entwickelt. Für den fantasievoll geschriebenen Auftaktband spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Trotz einer großen Zahl wechselnder Perspektiven ist es der Autorin gelungen, mich mit ihrem Buch von der ersten Seite an zu fesseln. Die fantasievoll geschriebene Geschichte hat mich bis zum Schluss begeistert, ich freue mich schon sehr auf den Folgeband und empfehle diesen ersten Teil gern weiter.

Bewertung vom 25.10.2023
Am Anfang der Welt / Solartopia Bd.1 (eBook, ePUB)
Hume, Victoria

Am Anfang der Welt / Solartopia Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Dystopischer Jugendroman mit faszinierender Protagonistin

Seit dem Tod ihrer Mutter von zehn Jahren lebt die sechzehnjährige Nova allein mit ihrem besten Freund Finn in den oberen Etagen eines Hochhauses, alles was sie zum Überleben benötigen, pflanzen sie auf dem Dachgarten an. Denn am Boden gibt es schon lange kein Leben mehr, giftiger Smog überzieht die Erde und hat den Großteil der Menschheit ausgerottet. Als der schwarze Nebel ansteigt und droht, Novas Pflanzen zu vergiften, muss sie sich mit Finn auf eine gefährliche Reise in die fernen Berge begeben - doch dann finden sie Solartopia, eine Stadt in der andere Menschen leben und die anscheinend im Einklang mit der Natur existiert. Doch als sie den Piloten Jett kennenlernt, der seinen verschwundenen Vater sucht, muss Nova erkennen, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.

"Solartopia – Am Anfang der Welt" von Victoria Hume ist der Auftaktband eines utopischen Zweiteilers, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Die Protagonistin Nova war mir sofort sympathisch, ihre Gabe mit Pflanzen kommunizieren zu können, finde ich faszinierend und ihre zupackende Art hat mich für sie eingenommen. Die Geschichte wird in der ersten Person aus ihrer Perspektive erzählt, deshalb war ich emotional immer an Novas Seite und hatte sehr bald den Eindruck, sie bereits gut zu kennen. Vom Verlag wird dieser Roman für Leser ab zwölf Jahren empfohlen, diese Einschätzung entspricht ganz meinem Empfinden. Da ich selbst bereits deutlich älter als die Zielgruppe bin, neige ich dazu, einige Aspekte der Handlung kritischer zu hinterfragen, z.B. fand ich Finn sehr schwammig charakterisiert, was mich in der ersten Buchhälfte öfter gestört hat. Als später sein Geheimnis gelüftet wird, habe ich das besser verstanden, dennoch könnte ich mir vorstellen, dass auch Jugendliche an diesen Stellen zunächst etwas irritiert sein werden.

Der Schreibstil hat mich leicht durch das Buch gleiten lassen, für meinen Geschmack war auch die Spannung genau richtig dosiert. Die Autorin greift außerdem ein wichtiges Umweltthema auf, in Novas Welt hat es die Menschheit geschafft, sich selbst beinahe vollständig auszurotten - die wenigen Verbliebenen müssen Wege finden, auf der schwer geschädigten Erde weiterhin zu überleben. Da es noch einen Fortsetzungsband geben wird, blieb das Ende natürlich offen und ich freue mich schon darauf, auch den zweiten Teil zu lesen, sobald er erschienen ist. Insgesamt habe ich mich von dieser Jugendfantasy-Geschichte wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Am Anfang hätte ich mir ein paar mehr Erklärungen zu Novas Umgebung gewünscht, dennoch hat mich die Geschichte schnell gefesselt und bis zum Ende nicht mehr los gelassen, den spannenden Auftaktband empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 23.10.2023
Unseen / Seaside Hideaway Bd.2 (eBook, ePUB)
Lastella, Leonie

Unseen / Seaside Hideaway Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Seit jener furchtbaren Nacht in New York schottet sich Miller emotional von allen Menschen ab. Lieber betäubt er sein Trauma mit oberflächlicher Ablenkung, Partys und Alkohol. Erst als er einen Job auf der Ranch von Blakes Familie annimmt, bemerkt er, wie gut ihm die harte Arbeit über seine Ängste hinweg hilft - und wie sehr er sich zu Blake hin gezogen fühlt. Die ist allerdings nicht nur die beste Freundin seiner Schwester, Miller ist auch sicher, jeden in Gefahr zu bringen, der ihm am Herzen liegt. Dennoch kann er nicht widerstehen und beginnt eine Affäre mit der jungen Farmerin.

"Seaside Hideaway – Unseen" von Leonie Lastella ist der zweite Band einer Dilogie, zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst den Vorgängerband "Unsafe" gelesen zu haben - dort steht zwar ein anderes Paar im Mittelpunkt, aber man erhält bereits einige Hintergrundinformationen zu den Ereignissen, die Miller und seine Familie gezwungen haben, New York hinter sich zu lassen. Dabei muss ich zugeben, dass mir Miller im ersten Teil nicht wirklich sympathisch war, da er sich seiner Schwester gegenüber, die ebenso traumatisiert ist, wie er selbst, oft recht mies verhalten hat. Jetzt in der Fortsetzung habe ich ihn besser kennen gelernt und den Schmerz gesehen, den er mit seinem abweisenden Verhalten überdeckt, inzwischen mag ich ihn genau so gern, wie die anderen drei Protagonisten.

Blake war mir bereits in "Unsafe" ans Herz gewachsen, ihre positive Ausstrahlung hat mich beim Lesen berührt, erst nach und nach zeigte sich, dass auch sie Verletzungen aus ihrer Vergangenheit mit sich trägt. Sowohl die Hauptfiguren als auch alle anderen Personen fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, emotional war ich immer tief in der Geschichte versunken. Bisher hatte ich noch keine Bücher der Autorin gelesen, diese Dilogie macht aber eindeutig Lust auf mehr.

Der Schreibstil hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, die Spannung hielt sich meiner Meinung nach auf einem konsequent hohen Niveau. Vom ersten Buch wusste ich bereits, dass die unterschwellige Bedrohung, die Miller ab und zu empfindet, durchaus einen reale Hintergrund hat, umso mehr habe ich mit ihm gehofft und gebangt. Diese Lektüre hat mich von der ersten Seite an ihn ihren Bann gezogen und bis zum Schluss nicht mehr los gelassen, ich hatte einige wirklich wunderbare Lesestunden, so dass ich den Roman gern weiter empfehle.

Fazit: Die Mischung aus Spannung und Romantik hat mich sofort gepackt und bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert, für dieses Buch spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 18.10.2023
Ink Blood Mirror Magic
Törzs, Emma

Ink Blood Mirror Magic


sehr gut

Sein ganzes Leben lang hat Abe Kalotay eine Sammlung magischer Bücher behütet, deren Zauber mit Blut aktiviert wird - ausgerechnet ein solches Buch wird ihm schließlich zum Verhängnis. Seine Tochter Joanna führt sein Werk fort und verlässt das Haus nur selten. Ihre Halbschwester Esther dagegen reist durch die Welt, jedes Jahr zieht sie um und nicht einmal zu Abes Beerdigung ist sie nach Hause gekommen. Doch nun wurde sie von einem Fremden angegriffen und muss mit Joanna zusammen arbeiten, um das ganze Ausmaß der Bedrohung zu erkennen.

"Ink Blood Mirror Magic" von Emma Törzs ist eine fantastischer Roman mit einem für mich völlig neuartigem Magiesystem. Der Einstieg ist mir zunächst nicht ganz leicht gefallen, die Perspektive wechselt regelmäßig zwischen drei Protagonisten und es hat ein wenig gedauert, bis sich mir der Zusammenhang zwischen diesen Figuren erschlossen hat. Doch als mich die Geschichte dann gepackt hatte, mochte ich das Buch bis zur letzten Seite kaum noch aus der Hand legen. Die Figuren fand ich umfassend beschrieben, besonders bei Joanna, Esther und Nicholas hatte ich den Eindruck, die Personen mit jeder gelesenen Seite noch besser kennen zu lernen.

Den Schreibstil habe ich als recht fesselnd empfunden, durch die Perspektivwechsel wurde ich immer wieder aus einer Situation heraus genommen, was kleinere Cliffhanger erzeugte und meiner Meinung nach die Spannung auf einem konsequent hohen Niveau hielt. Einige Zusammenhänge wurden erst relativ spät aufgelöst, was meine Neugier und das damit verbundenen Lesevergnügen noch gesteigert hat. Insgesamt habe ich mich großartig unterhalten gefühlt und auch das Ende des Einzelbandes hat mich rundum zufrieden zurück gelassen, so dass ich für diese fantasievolle, leicht düster angehauchte Lektüre gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Nach einem etwas holprigen Anfang hat mich die Fantasygeschichte dann doch schnell in ihren Bann gezogen und bis zum Schluss nicht mehr los gelassen. Das für mich völlig neue Magiesystem und die ungeahnten Verbindungen zwischen den Protagonisten haben das Buch für mich zu einem einzigartigen Leseerlebnis gemacht, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 17.10.2023
Mörder in der Grube
Kohl, Erwin

Mörder in der Grube


ausgezeichnet

Lukas Borns fünfter Fall führt den Privatdetektiv ins Bergbaumilieu, der Vater seiner Auftraggeberin wurde tot am Ende seiner Kellertreppe gefunden, in den Augen der Polizei starb der todkranke Mann glasklar durch einen Unfall. Doch als Lukas Nachforschungen anstellt, fällt ihm auf, dass bereits fünfzehn Jahre zuvor ein Freund des Toten ebenfalls einem tödlichen Sturz zum Opfer gefallen war - wirklich ein makabrer Zufall? Mit Hilfe seiner speziellen Campingplatz SoKo taucht der Ermittler tief in die Bergbaugeschichte der Region ein und stößt dabei auf Ungereimtheiten, die weit in die Vergangenheit reichen.

"Mörder in der Grube" von Erwin Kohl ist ein spannender Regionalkrimi, der mich schnell wieder an den Niederrhein zurück gebracht hat. Für mich ist es bereits das dritte Buch, in dem ich Lukas und seine originellen, teilweise auch recht skurrilen Mitstreiter begleiten durfte. Die Figuren waren mir bereits in den vorigen Bänden ans Herz gewachsen und es hat mir Freude gemacht, sie alle wieder zu treffen. Auch die neu dazu gekommenen Personen fand ich umfassend und lebensecht dargestellt, so dass ich von Jedem ein gutes Bild vor Augen hatte.

Der Schreibstil ist mir ebenfalls bereits vertraut, erneut hat mich die Mischung aus Mordermittlung und Humor bis zur letzten Seite gefesselt und wunderbar unterhalten. Die Spannung zog sich meiner Meinung nach konsequent durch die gesamte Handlung und ich mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, kann dieser Krimi auch gut ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden, ich persönlich mag es allerdings noch lieber, einen Ermittler von Anfang an kennen zu lernen. Für den mitreißenden Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Dieser Krimi glänzt mit einem sympathischen Ermittler, originellen Figuren, einem spannenden Fall und natürlich regionalem Flair. Ich hatte damit einige fesselnde Lesestunden und empfehle das Buch gern weiter.

Bewertung vom 05.10.2023
Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe
Blase, Tina

Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe


sehr gut

Spannendes Fantasyabenteuer

Bereits ihr ganzes Leben lang musste Sky Lamar ständig umziehen, da ihre Mutter als Hotelmanagerin immer wieder in neuen Ländern arbeitet. Jetzt möchte die Vierzehnjährige endlich eine Heimat finden und zieht zu ihrem Großvater auf die schottische Insel Sidh. Doch bereits am ersten Tag bemerkt Sky, dass die Einheimischen sich seltsam misstrauisch verhalten, sogar von einer alten Familienfehde ist die Rede. Erst Rory MacLeod, dessen Familie mit den Lamars verfeindet sein soll, erklärt ihr, dass es auf der Insel Flüche gibt und rät zur Abreise. Doch Sky ist von der Geschichte fasziniert und versucht, mehr über die Flüche heraus zu finden.

"Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe" von Tina Blase ist eine unterhaltsame Fantasygeschichte, die sich laut Verlag an Jugendliche ab 13 Jahren richtet - ich hätte die Zielgruppe sogar etwas jünger eingeschätzt. Die Protagonistin war mir schnell sympathisch, obwohl ihr auf der Insel erst einmal viel Ablehnung entgegen schlägt, geht sie ihren eigenen Weg und findet auch den Mut, sich gegen die geistig fest gefahrenen Inselbewohner zu stellen. Da die Handlung durchgehend aus Skys Blickwinkel erzählt wird, fiel es mir leicht, emotional immer an ihrer Seite zu bleiben. Auch Rory habe ich bald gemocht, in Anbetracht der Tatsache, dass er sein ganzes Leben auf der Insel verbracht hat und von klein auf mit den starren Vorurteilen seiner Familie gefüttert wurde, finde ich, er hat sein anfängliches überhebliches Gehabe doch recht schnell abgelegt.

Der Schreibstil ließ mich schnell und einfach durch die Geschichte gleiten, die Spannung habe ich angenehm dosiert empfunden - wie ich es bei einem Kinderbuch erwartet habe, auch deswegen hätte ich die Zielgruppe jünger als die Verlagsempfehlung anvisiert. Den Hintergrund fand ich sehr liebevoll beschrieben, meiner Meinung nach passt hier alles gut zusammen, die authentischen Figuren, das Setting und der Handlungsfaden. Der Epilog hinterlässt genügend Neugier auf den zweiten Band, so dass ich mich bereits auf die Fortsetzung freue. Für diesen fesselnden, fantasievoll geschriebenen Jugendroman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Dieses spannende Fantasyabenteuer für Jugendliche hat mich wunderbar unterhalten, ich empfehle es gern weiter.

Bewertung vom 28.09.2023
Falling Hard for the Royal Guard. Eine königliche Liebeskomödie (eBook, ePUB)
Clawson, Megan

Falling Hard for the Royal Guard. Eine königliche Liebeskomödie (eBook, ePUB)


gut

Nach der Trennung von ihrem betrügerischen Freund lebt Maggie wieder bei ihrem Vater, einem Beefeater, im Tower von London. Tagsüber verkauft sie Eintrittskarten an die Touristen, abends bekämpft sie die Einsamkeit durch Gespräche mit ihrem Kater Cromwell oder den Tower-Raben. Als sie auf den Gardisten Freddie trifft, schlägt ihr Herz zum ersten mal seit langer Zeit wieder schneller, doch immer wenn Maggie glaubt, ihm ein Stück näher gekommen zu sein, verschwindet er ohne jegliche Vorwarnung. Außerdem möchte sie ihre Liebe gar nicht an den Royal Guard verschenken, hat sie doch am Beispiel ihrer Eltern gesehen, wie schwierig die Ehe mit einem Soldaten sein kann, der immer wieder versetzt wird.

"Falling Hard for the Royal Guard." von Megan Clawson ist eine Liebeskomödie, die mich leider nicht so mit reißen konnte, wie ich es mir von der Beschreibung her erhofft hatte. Dabei war mir die chaotische Maggie schnell sympathisch, sie und die Personen in ihrem Umfeld fand ich authentisch und sehr originell dargestellt. Ein großer Pluspunkt des Romans ist der äußerst liebevoll beschriebene Hintergrund, die Protagonistin liebt das historische Gemäuer, in dem sie lebt und ist begeisterte Kennerin der Geschichte des Towers. Dadurch wurde die Umgebung für mich sehr lebendig und ich bekam den Eindruck, den Tower bereits etwas kennen gelernt zu haben, obwohl ich noch nie dort gewesen bin.

Der Schreibstil ist locker-leicht, durchaus angenehm zu lesen, Maggies chaotisches Wesen ließ sie immer wieder in witzige Situationen geraten, einige Momente haben mich regelrecht an Slapstick-Komödien denken lassen. Was mir allerdings die Freude an der Lektüre etwas verdorben hat, war die eigentliche Handlung, die ich als arg konstruiert empfunden habe. Da Freddie immer nur mal kurz auftauchte, oberflächliches Interesse an Maggie sehen ließ und dann wieder ganz plötzlich verschwand, konnte ich seine Figur nicht so recht greifen, wodurch auch die Entwicklung der Gefühle für meinen Geschmack deutlich auf der Strecke blieb. Es schien, als ob die Autorin ihr ganzes Herzblut in die historische Kulisse und die Darstellung der liebenswerten, teilweise recht skurrilen Tower-Bewohner gegeben hat, so dass für die eigentliche Romantikentfaltung nicht mehr genügend Energie übrig geblieben ist.

Fazit: Wer einen gedanklichen Ausflug in den Tower of London unternehmen und sich von der Geschichte des historischen Bauwerks verzaubern lassen möchte, liegt mit diesem Buch goldrichtig. Die Figuren fand ich zum Großteil authentisch beschrieben, leider war die Handlung meiner Meinung nach recht holprig zusammen konstruiert.

Bewertung vom 27.09.2023
Lucid Night - Was, wenn wir nicht träumen? / Lucid Bd.1 (eBook, ePUB)
Martin, Nina

Lucid Night - Was, wenn wir nicht träumen? / Lucid Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Selena ist eine Traumgängerin - sie selbst träumt nie, kann aber in die Träume anderer Menschen einsteigen. Allerdings kommt diese Gabe sonst ausschließlich bei Männern vor, so dass Selena nur heimlich in den Träumen wandeln kann und immer auf der Hut vor den Mitgliedern der Traumunion sein muss. Rias Vater ist der Pressesprecher der Traumunion, der zwar selbst nicht über die Gabe verfügt, aber die Dogmen seiner Vorgesetzten blind vertritt. Deshalb glaubt er seiner Tochter auch nicht, als sie ihm sagt, dass sie eine Traumgängerin ist, erst der Traumgänger und Influenzer Yunus wird auf Rias Gabe aufmerksam und berichtet auf seinen Social Media Kanälen über sie. Weder er noch Ria ahnen, welchen Kampf sie damit auslösen und dass dadurch nicht nur die Traumwelt Somna gefährdet wird.

"Lucid Nights" von Nina Martin ist eine fantasievolle Geschichte für Jugendliche, die mich zwar schnell in ihren Bann gezogen hat, schlussendlich aber nicht ganz überzeugen konnte. Sowohl Selena als auch Ria waren sympathische Protagonisten, für meinen Geschmack hätten sie aber gern noch etwas ausführlicher dargestellt werden können. Eventuell lag es an der jungen Zielgruppe, dass die Beschreibung der Personen etwas knapp gehalten wurde, ich habe sämtliche Figuren zwar durchaus als authentisch empfunden, hätte mir aber für Alle eine umfangreichere Charakterisierung gewünscht, ich hatte beim Lesen den Eindruck, immer nur genau so viel über einen Menschen zu erfahren, wie für seine Rolle in der Geschichte unbedingt notwendig war.

Der Schreibstil hat mich leicht und locker durch die Geschichte geführt, auch an Spannung hat es meiner Meinung nach nicht gemangelt. Lediglich der Schluss hat mich etwas ratlos gelassen, dabei kann ich nicht einmal behaupten, dass die Autorin ihrer Geschichte kein stimmiges Ende verpasst hätte - trotzdem bin ich mit einem merkwürdigen "War es das jetzt oder kommt da noch eine Fortsetzung?"-Gefühl zurück geblieben. So habe ich mich zwar über die gesamte Lesezeit hinweg gut unterhalten gefühlt, bin aber doch leicht unzufrieden mit dem Ausklang. An eine jugendliche Zielgruppe empfehle ich den Roman dennoch weiter, den fantasievollen Weltenaufbau und die spannende Handlung betrachte ich durchaus als lesenswert.

Fazit: Obwohl mich das Ende nicht ganz glücklich zurück gelassen hat, fand ich die Geschichte größtenteils fesselnd und fantasievoll geschrieben, so dass ich trotz meiner Kritik eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 21.09.2023
Frankenstein
Shelley, Mary

Frankenstein


sehr gut

Beinahe jeder kennt in groben Umrissen die Geschichte des Wissenschaftlers Frankenstein, der im Größenwahn neues Leben erschafft und sich danach voller Entsetzen von seiner eigenen Schöpfung abwendet. In dieser wunderbaren Schmuckausgabe wird der Schauerroman, der nicht umsonst zu den Klassikern der Weltliteratur gehört, mit zahlreichen Illustrationen und Beilagen besonders opulent zur Geltung gebracht. Der farbige, metallisch glänzende Buchschnitt und das beeindruckende Cover (erst in Natura kommt es wirklich zur Geltung, der silberne Blitz wird bei Bewegung des Buches je nach Lichteinfall regelrecht lebendig), tun ihr Übriges um diese Ausgabe zu einer Zierde für jedes Regal zu machen.

Natürlich hatte auch ich bereits viel von der Geschichte Frankensteins gehört, sowie von der Autorin Mary Shelley, die diesen Klassiker bereits in sehr jungem Alter schrieb, ohne jedoch bisher den Roman gelesen oder eine der Verfilmungen gesehen zu haben. Umso mehr habe ich mich auf das Leseerlebnis gefreut, allerdings muss ich zugeben, dass mir der Einstieg in die Handlung nicht ganz leicht gefallen ist. Wie es der Entstehungszeit des Werkes entsprach, habe ich Schreibstil zunächst als sehr sperrig und ausschweifend empfunden. Dass die Rahmenhandlung mit Briefen eines Mannes beginnt, dessen Name weit weniger bekannt ist, als der Frankensteins, hat mich zusätzlich irritiert.

Robert Walton schreibt darin an seine ältere Schwester, die er sehr verehrt, und berichtet von einer Expedition, die er unternimmt, um einen Seeweg durch den Polarkreis zu erschließen. Obwohl dieser Rahmen nur die ersten ca. zwanzig Seiten umfasst, zog sich der Anfang für mich sehr in die Länge, erst als Walton einen Reisenden von einer Eisscholle rettet, bei dem es sich um Viktor Frankenstein handelt, und dieser beginnt, seine Erlebnisse zu schildern, nahm die Handlung etwas an Fahrt auf. Von diesem Punkt an vermochte mich das Buch zu fesseln und ich habe mich jeden Tag darauf gefreut, einen neuen Abschnitt zu lesen. Dabei hatte ich den Eindruck, etwas langsamer voran zu kommen, als bei manch anderer Lektüre, aber ich denke, für diese prächtig gestaltete Schmuckausgabe sollte man sich die Zeit nehmen und nicht nur die altmodische Sprache genießen, sondern auch die bildliche Gestaltung sowie die passenden Beilagen auf sich wirken lassen.

Fazit: Der weltbekannte Klassiker kommt hier in einer opulenten Schmuckausgabe, die mich allein schon durch die herrliche Gestaltung begeistern konnte. Nach einem etwas langatmigen Einstieg hat mich auch die Geschichte selbst in ihren Bann gezogen, so dass ich dieses prächtig illustrierte Buch gern weiter empfehle.