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Kyra112
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Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 328 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2024
Oliver, Sophie

Glück ist Familiensache / Das Haus am Walchensee Bd.2


sehr gut

Für Freya und Niklas läuft im Fischerfleck alles perfekt. Im Sommer ist er als Szenelokal mittlerweile mehr als ausgebucht und alle haben sich in ihre Rollen reingefunden. Auch die Liebe zwischen Tobias und Freya ist mit ihrem Hund nun perfekt. Niklas und Jessica harmonieren auch gut miteinander, aber für Niklas ist es nicht die große Liebe. Als seine Ex-Verlobte wieder vor ihm steht, wird Niklas’ Leben auf den Kopf gestellt. Doch Pia ist mit ihrem neuen Verlobten gekommen, um eine besondere Mission umzusetzen, die Einfluss auf ganz Walchensee hat.

Sophie Olivers zweiter von drei Bänden der „Walchensee-Reihe“ - „Das Haus am Walchensee - Glück ist Familiensache“ entführt den Leser zurück in eine wunderschöne Urlaubsatmosphäre am bayerischen Walchensee in der Nähe von Kochel.
Ich finde, schon das Cover lädt zum Abschalten ein und zeigt eindrucksvoll die wunderschöne Landschaft rund um den See.
Auch die Hauptfiguren Freya und Niklas sind zwei sehr unkomplizierte und sympathische Menschen, die bescheiden, aber auch strebsam sind. Gerade Freya zeichnet sich durch ihre immer wieder neuen Ideen für das Restaurant als tolle Konstante aus, die ihre beiden Männer gut im Griff hat. Gleiches gilt für ihre Cousine Lena.
Niklas hat da eher den introvertierteren und unsicheren Part der Beiden, wobei auch er ganz genau weiß, was er möchte, aber hauptsächlich ist das, nicht im Mittelpunkt zu stehen.
Was mir an dem Buch gefällt, selbst wenn man den ersten Band nicht kennt, kann man diesem ohne Probleme folgen. Der Streit zwischen den Sieberts und den Hirschbergs ist zwar weiterhin Thema, aber nimmt nicht mehr so viel Platz ein, wie im ersten.
Gefallen hat mir auch, dass es hauptsächlich um nachhaltigen Tourismus am Walchensee geht und weniger um das Geld verdienen, wobei es scheint, als würde sich das im dritten Band ein wenig ändern.
Es hat mir auch sehr gut gefallen, dass die junge Generation nicht die typischen Konflikte über längere Zeit durchläuft, sondern beginnt, Dinge zu hinterfragen und somit nicht die üblichen Klischees bedient wurden.

Mir hat dieser zweite Band auch wieder wunderbar gefallen und mich in eine wunderschöne Urlaubsatmosphäre versetzt, sodass ich dem dritten Band schon entgegenfiebere. 
Ich kann dieses Buch nur allen empfehlen, die Fans der Alpen und ihrer Seen sind und sich auch gerne mal in den Urlaub träumen!

Bewertung vom 23.06.2024
Wilke, Malou

Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nellie ist die älteste aller Geschwister und wird vom Vater verstoßen. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und macht sich auf in die neue Welt. In Savannah findet Nellie mit Sam die große Liebe und gemeinsam bauen sie sich mit der Dorfgemeinschaft ein neues Leben in Georgia auf.
Geprägt durch die Führung von James Oglethorpe müssen sich die Siedler vielen Strapazen und Problemen stellen, doch Nellie und Sam geben nicht auf!

„Savannah - Aufbruch in eine neue Welt“ von Malou Wilke ist Band 1 der Dilogie um die „Siedler-Saga“.
Da ich eine persönliche Verbindung nach Savannah habe und auch mit der Geschichte der Salzburger sehr vertraut bin, war dieses Buch für mich ein absolutes Muss, zumal ich sowohl die Stadt Savannah als auch Ebenezer (heutiges Museumsdorf) durch einen Besuch im letzten Jahr kenne.
Eleonore, genannt Nellie, ist eine sehr sympathische, junge Frau, die sich durchs Leben kämpft, aber auch nicht von dessen negativen Seiten verschont bleibt. Sie ist indirekt als Anführerin in Savannah zu sehen. Gleichzeitig ist sie absolut empathisch, was ihre Sorge um die Kinder und Waisen als auch um die Einwohner Savannahs zeigt. Dabei entwickelt sie sich stets weiter und stellt sich immer neuen Herausforderungen.
Richtig gut gefallen hat mir der Zusammenhalt der Siedler. So hat Nellie sich quasi ihre eigene, neue Familie geschaffen und gerade Justus, Resi, Agnes, Pauline und Sam prägen sie sehr. Auch der kleine Theo und Naomi geben ihr dabei eine stete Kraft.
Die natürlichen Bedingungen in Savannah sind sehr realistisch dargestellt und spiegeln die Lage in Savannah zu der Zeit absolut wider!! Auch die Beschreibung der Bekleidung stimmt mit den historischen Begebenheiten 1:1 überein.
Die Seereise und die Beschreibung der immer wieder neuankommenden Siedler ist absolut strapaziös, aber damit nicht romantisiert dargestellt.
Überhaupt gilt für diesen Roman, dass er sehr fesselnd geschrieben ist, dabei aber immer real bleibt und nichts romantisiert. Sei es der Umgang der Siedler mit Alkohol, als auch die Faktoren, die dazu führen, dass manche Charaktere nicht miteinander klarkommen etc. prägen das Buch.

Für mich eine absolute Empfehlung für alle Fans historischer Romane und für all jene, die Savannah und seine Umgebung genauso gern mögen!

Bewertung vom 23.06.2024
Schneider, Inga

Northern Sky (eBook, ePUB)


sehr gut

Camilla und Frederik schleichen schon viele Jahre umeinander rum. Als Frederik Camilla zum Essen einlädt, kommen die beiden sich näher.
Doch Camilla ist gerade erst zurück in Dänemark und findet beruflich keinen Anschluss. Als ihr Chef ihr anbietet, eine Story über Frederiks Familie und deren Familienimperium zu schreiben, ist dies eine große Chance für Camilla. Doch wird dies und Frederiks Streit zu seinem Vater nicht nur zur Belastungsprobe zwischen den beiden sondern auch zu ihrer besten Freundin Louise, Frederiks Schwester.

„Northern Sky“ ist der dritte Band der Trilogie um das Rosenborg-Imperium und damit um die Familie Bjerregaard von Autorin Inga Schneider.
Alle drei Bände sind zwar recht abgeschlossen, dennoch muss ich sagen, dass ich froh bin, die zwei vorherigen Bücher gelesen zu haben, da mir sonst Wissen fehlen würde und der Lesespaß nicht so groß gewesen wäre.
War Camilla als Louise Bjerregaards beste Freundin nur ein Nebencharakter übernimmt sie nun die Hauptrolle. Bisher war sie schon als aufstrebende Journalistin beschrieben, was sie auch weiterhin bestätigt. Auch ein gewisses Maß an Stolz zeigt sich im Laufe der Geschichte. Was sie jedoch vor allem auszeichnet, ist ihre Loyalität und gerade das hat mir an dieser Geschichte besonders gut gefallen. Es ist nicht diese typische „Verräterstory“, die man am Anfang erwartet.
Frederik lernt man in diesem Buch auch ganz anders kennen, was sich auch gegenüber seinen Geschwistern zeigt.
Aber polarisieren tut in diesem Teil eindeutig Camilla. Sie ist eine Art Bindeglied zwischen den Bjerregaards und versucht diese, wachzurütteln. Ich fand dies wirklich gut, weil es die Familiengeschichte von allen Seite beleuchtet.
Einzig dafür, dass Camilla und Louise im vorherigen Teil unzertrennlich waren, geht die Beziehung der beiden in diesem Teil etwas verloren, was ich sehr schade finde.
Was auch interessant ist, dass man auch die Entwicklung der anderen Bjeeregaard-Geschwister weiterverfolgen kann.

Alles in allem ein toller Abschluss, dessen Ende sehr abrupt kommt, mit dem aber so nicht zu rechnen war. Ein toller Gegenwartsroman, der viel Spannung enthält. Es empfiehlt sich aber, vorher die anderen Teile gelesen zu haben!

Bewertung vom 21.06.2024
Cowell, Emma

Die Sommer mit ihm


sehr gut

Eine schillernde Mutter, die die beste Freundin ihrer Tochter ist, ist für Sophie der größte Halt im Leben. Als diese stirbt, ist sie am Boden zerstört und vergeht fast in ihrer Trauer. Beim Aufräumen der Sachen ihrer Mutter stolpert sie jedoch über ein altes Bild, dass eine Zeichnung eines Bildes aufzeigt. Nach verschiedensten Recherchen findet sie raus, dass es sich dabei wahrscheinlich um eine Skizze zu einem verschollenen Bild ihrer Mutter handelt. Sophies Spürsinn ist geweckt und sie macht sich auf die Suche nach dem Bild.

„Die Sommer mit ihm“ ist ein wunderschöner Urlaubsroman von Emma Cowell, der im Herzen Griechenlands spielt.
Dieses Buch überzeugt nicht nur mit der wunderschönen Landschaft, in der es spielt sondern auch mit ganz besonderen Charakteren, die diese Geschichte ausmachen.
Zum Einen ist da die innige und liebevolle Beziehung zwischen Sophie und ihrer Mutter Lindsey, aber auch die Beziehung zwischen Sophie und ihrer besten Freundin Tash, mit der sie in einer Art Schwesternverhältnis aufgewachsen ist. Aber auch die Charaktere im entfernten Griechenland sind nicht einfach nur Menschen, sondern unterstützende und emphatische Menschen, die für Sophie eine Art Fels in der Brandung darstellen.
Der rote Faden ist dabei immer die Suche nach dem geheimnisvollen Bild, aber auch die Zweifel, ob Sophie ihre Mutter wirklich gekannt hat.
Emma Cowell behandelt in diesem Buch gleich mehrere wichtige Aspekte. Sie schreibt von einer Frau, die nach dem Tod ihres Mannes alleinerziehend für ihre Tochter zuständig ist, von einer Liebe, die an gesellschaftlichen Normen scheitert, von einer toxischen Beziehung, die lange Zeit verborgen bleibt und dem Wunsch, nach einem eigenen Kind. All diese Themen sind nach wie vor brisante Themen der heutigen Zeit, die es gilt aufzudecken und mit denen wir als Gesellschaft offen umgehen sollten und müssen!
Die Geschichte ist auch überaus spannend, da die Auflösung so nicht vorhersehbar ist.
Besonders gut hat mir die Story des Buches gefallen, da dies eine Thematik ist, über die ich bisher nicht so viel gelesen habe (Malerei/Kunst) und da es auch eine Kombination aus Liebesgeschichte mit leichtem Krimianteil ist.
Während des Lesens bestanden bei mir z.T. einige Fragen, die aber mit dem Ende der Geschichte alle beantwortet waren.

Eine wunderbare, etwas andere Geschichte mit hochaktuellen Themen, die sowohl romantische als auch kriminalistische Züge hat.
Eine Empfehlung für alle Fans von Liebesromanen und jenen, die Griechenland ganz besonders lieben.

Bewertung vom 21.06.2024
Gosling, Sharon

Forgotten Garden


ausgezeichnet

Frustriert durch einen Drachen von Chefin und gefangen in ihrer Trauer um ihren verstorbenen Mann, ist Luisa in einem Hamsterrad der Unzufriedenheit gefangen und zieht sich immer mehr aus ihrem Leben und dem Alltag in ihr Schneckenhaus zurück.
Als der Patenonkel ihres verstorbenen Mannes ihr die Gestaltung eines Gemeinschaftsgartens übertragen will, bietet sich für Luisa die Chance, ihr Leben zu ändern.
Bei diesem Projekt lernt sie den sympathischen Lehrer Cas und die widerspenstige Schülerin Harper kennen, aber auch noch einige andere Dorfbewohner, die ihrem Projekt nicht unbedingt wohlgesonnen gegenüber stehen.

Sharon Goslings „Forgotten Garden“ ist für mich das erste Buch der Autorin. Es fällt schon durch seinen tollen Umschlag auf, der eine ganz tolle Haptik hat, aber auch mit seinen bunten Farben zum Lesen einlädt.
Die Idee des Romans, durch einen Garten eine Gemeinschaft zu bilden, in der sich alle in gewisser Form ausleben können, finde ich ganz toll, zumal es sich hier um eine struktur- und sozial schwache Region handelt, in der die Menschen nicht viel zu Lachen oder Luxus haben.
Ich finde diese Thematik und die Charaktere, die Sharon Gosling geschaffen hat, sehr authentisch, zeigt sie doch auf, dass das Leben nicht nur aus guten Seiten besteht. Die unterschiedlichen, zum Teil erschreckenden Lebensgeschichten, aber auch die Mutmachenden bilden ein gutes Gleichgewicht.
Bei all dem ist die Hauptfigur der Luisa ein prägendes Beispiel. Sie hat sehr jung tiefe Einschnitte in ihrem Leben erfahren, die ihrer Persönlichkeit und ihrem Selbstbewusstsein geschadet haben, aber das Projekt verändert sie. Diese ganzen Persönlichkeitsveränderungen, die nicht nur Luisa betreffen sondern auch die junge Harper oder Cas hat die Autorin sehr nachvollziehbar und begeisternd beschrieben.
Auch fand ich die Darstellung der verschiedenen Gesellschaftsschichten klasse dargestellt. Es wurde keiner hervorgehoben oder abgekanzelt sondern alle wurden mit einem gewissem Maß an Empathie ausgestattet.
Was mich auch sehr an der Geschichte begeistert hat, es ist nicht die klassische Geschichte mit dem Liebes-Happy-End und damit die Klischeeerfüllung, denn mit diesem Ende hätte ich in dieser Form nicht gerechnet.

Alles in allem eine wunderschöne Geschichte über ein Projekt, dass Menschen unterschiedlichster Couleur zusammenschweißt, das Hoffnung macht, indem aber auch Schicksalsschläge nicht unter den Tisch gekehrt werden und nur positive Aspekte bringen.
Trotz der Schicksalsschläge dennoch ein wunderschöner Feel-Good-Roman!

Bewertung vom 17.06.2024
Lieder, Susanne

Agatha Christie / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.21


sehr gut

Hercule und Jane - Die Frau hinter den Figuren

Eine junge Frau, kreativ, aufgeschlossen und auf der Suche nach der großen Liebe. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Mutter und erschafft, durch sie angespornt, die Figuren des Hercule Poirot und der Jane Marple. Es sind die Romanfiguren einer der erfolgreichsten Krimischriftsteller - Agatha Christie.

„Agatha Christie“ von Susanne Lieder ist Band 21 der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ und erzählt die Lebensgeschichte der gleichnamigen und weltbekannten Autorin.

Mir war der Name Agatha Christie vorher bekannt und auch Miss Marple ist mir nicht neu, doch über die Lebensgeschichte der erfolgreichen Autorin hatte ich bisher noch keinerlei Informationen und war überrascht, zu erfahren, aus welchen Verhältnissen sie kommt und wie sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hat.
Susanne Lieder bringt Lesenden eine aufgeschlossene, junge Frau nahe, die eigentlich nichts mehr möchte, als die große und wahre Liebe zu finden und die sie dann voller Freude ausleben möchte, aber doch immer wieder von ihrem Mann ausgebremst wird.
Das Buch teilt sich dabei in mehrere Abschnitte, die Zeitepochen von Agathas Leben beinhalten. 
Was mir dabei besonders gefällt, Lesende können Agathas Gedankengänge sehr gut nachvollziehen, weil sie in kursiver Schrift dargestellt werden. Dabei ist diese sehr nüchtern und besitzt einen trockenen Humor. Diese Gedankengänge bringen eine gewisse Leichtigkeit in die Geschichte.
Auch das Verhältnis von Mutter und Tochter wird als außergewöhnlich eng dargestellt. Ihre Mutter ist dabei eine große und verlässliche Stütze, die Agatha auch immer wieder erdet.
Sehr interessant ist auch, welche Wege Agatha eingeschlagen hat, bevor sie letzten Ende die Schriftstellerlaufbahn eingeschlagen hat. Besonders interessant fand ich ihre Arbeit in der Apotheke und wie sie dort die ein oder andere Situation gelöst hat.
Mein Highlight waren jedoch die Romanfiguren, die sie mit einer Authentizität erschaffen hat und denen man ihre Liebe zum Schreiben anmerkt, wenn sie zu Leben erwachen! Das erinnerte mich etwas an Beatrix Potter und Peter Hase.

Ein interessanter Roman über eine außergewöhnliche Frau, die Werke geschaffen hat, die uns bis heute überaus bekannt sind.

Bewertung vom 16.06.2024
Johannsen, Anna

Die Vermisste von Holnis


sehr gut

Kommissarin Lena Lorenzen und ihre Kollegin Naya Olsen versuchen der Geschichte um die verschwundene und nun tot aufgefundene Sophia Jepsen auf die Spur zu kommen.
Vier Jahre galt sie als verschwunden und wurde nun tot in Dänemark gefunden. Die Ermittlerin durchwühlen Sophias Vergangenheit und ihre Familiengeschichte und landen immer wieder auf einem Campingplatz in der Nähe von Sophias Elternhaus.

„Die Vermisste von Hollis“ ist Band 11 um „Die Inselkommissarin“ von Anna Johannsen.
Für mich war es der erste Fall, den ich von Lena Lorenzen gelesen habe.
Die junge Kommissarin ist mir sehr sympathisch. Sie spiegelt nicht die typische verschrobene Polizistin wider, sondern ihre Figur hat die authentischen Probleme vieler beruflich erfolgreicher Mütter, vor allem den Spagat zwischen Familie und Beruf. Das bringt die Autorin wunderbar zur Geltung und nicht nur, dass das nur ein Problem der Frauen wäre, sondern auch der Männer ist. Gleichzeitig merkt man die tiefe Verbundenheit zwischen Lena, ihrem Beruf und auch ihren jetzigen und vergangenen Kollegen.
Große Schwierigkeiten hatte ich jedoch mit ihrer Kollegin Naya. Ich empfand, dass diese eine Art düstere „Aura“ umgibt. Da es für mich ja das erste Buch war, kenne ich nur ihre Geschichte, wie sie in diesem Teil beschrieben ist und so gibt nicht nur der Kriminalfall dem ganzen eine nachdenkliche Linie sondern auch Nayas familiärer Hintergrund.
Die Verstrickungen und Handlungen um Sophias Tod fand ich sehr spannend geschrieben und ich hatte lange keine Ahnung, wohin die Reise gehen mag. Das Thema, als dass es sich dann jedoch entpuppte, finde ich wirklich abscheulich, aber auch gut, dass offen über das Thema oder eigentlich sind es ja sogar zwei Thematiken, gesprochen wird.
Vermutlich gibt es auch noch viel zu viele Fälle dieser Art, die nur auf die schreckliche Weise ans Licht geraten oder eben gar nicht!

Alles in allem ein gut zu lesender Kriminalfall, der etwas durch die junge Kommissarin Naya an Charme verliert, aber dennoch zu empfehlen ist!

Bewertung vom 13.06.2024
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Packend und fesselnd
Von der ersten bis zur letzten Seite ein super packender und fesselnder Justiz-Krimi!

Zunächst wird eine der Hauptfiguren Dr. Sasha Müller, Chefärztin an einem Berliner Krankenhaus, vorgestellt. Sie ist eine erfolgreiche Chirurgin, die vor allem von ihrer Leidenschaft für moderne und innovative Techniken in der Medizin getrieben wird. Hier ist es insbesondere die Einführung der Unterstützung der Ärzte durch künstliche Intelligenz (KI). Sie kämpft gegen weiterverbreitete Vorbehalte gegen die KI an und macht sich auch öffentlich dafür stark.

Zum eigentlichen "Fall" in dem Buch kommt es, als sie einige Zeit später eine Routineoperation durchführt. Trotz ihrer Erfahrung und der vermeintlichen Einfachheit der OP kommt es unmittelbar zu einem schwerwiegenden Zwischenfall, in dessen Folge der Patient verstirbt.
Die genauen Umstände des Todes werden untersucht und durch ein Gutachten der Gerichtsmedizin stellt sich heraus, dass Müller durch einen Fehler, den sie begangen hat, offensichtlich für den Tod des Patienten verantwortlich ist.
Sie wird angeklagt und der Strafverteidiger Rocco Eberhardt übernimmt ihre Verteidigung vor Gericht. Der Leser erfährt im weiteren Verlauf, dass die Planung und Vorbereitung der verunglückten Operation durch KI erfolgte. Hier setzt Eberhardt seine Verteidigungsstrategie und es wird die Frage in den Mittelpunkt der weiteren Handlung gestellt: "Wem ist die Schuld für den Tod des Verstorbenen anzulasten: Mensch, oder KI?"
Die Handlung erfährt viele unerwartete Wendungen und auch das Ende ist alles andere als voraussehbar.

Neben dem hochaktuellen Thema Künstliche Intelligenz widmen sich die Autoren hier auch der Kritik an der Sensationsgier der Presse (oder deren Lesern) und der Ungleichbehandlung von Männern und Frauen im Arbeitsleben. An dieser Stelle übertreiben es Schwieker und Tsokos meiner Meinung nach etwas. Hier werden nicht nur die Chefärztin, sondern auch die ärztliche Leiterin des Krankenhauses, die vorsitzende Richterin, die Oberstaatsanwältin, die Chefredakteurin der Tageszeitung und die Vorsitzende des internationalen Technikkonzern mit weiblichen Figuren besetzt.

Dies war das erste Buch der Reihe, das ich gelesen habe und es machte definitiv neugierig auf die anderen Teile.
Absolut lesenswert!

Bewertung vom 06.06.2024
Holmgren, Hanna

Liebe, Scones und Küstenträume (Die kleine Burg in Irland)


ausgezeichnet

Als Susas gut funktionierende WG aufgelöst wird, zieht sie wieder in ihr altes Kinderzimmer bei ihren Eltern. Doch leider findet sie hier nicht die Ruhe, die sie braucht, um ihre Masterarbeit zu schreiben. Als sie ihrem Schulfreund Lars ihr Leid klagt, lädt dieser sie auf seine Burg in Irland ein.
Doch als Susa dort eintrifft, bleibt sie nicht lange allein. Erst will sie der mürrische David, der die Burg auch gebucht hat, vor die Tür setzen, doch die beiden finden einen Kompromiss. Sie finden sogar nicht nur den einen Kompromiss.

„Liebe, Scones und Küstenträume“ ist der zweite Band der Reihe um „Die kleine Burg in Irland“ von Hanna Holmgren.
Hanna Holmgren ist für mich die deutsche Jenny Colgan, was bedeutet, sie schreibt wunderschöne Wohlfühlromane an den schönsten Orten innerhalb und außerhalb Deutschlands.
Mit diesem Roman hat sie es wieder geschafft, dass ich mich von Anfang bis Ende in der Geschichte wohlgefühlt habe. 
Die Protagonistin Susa ist sehr bodenständig und auch etwas introvertiert. Manchmal mangelt es ihr ein bisschen an Selbstbewusstsein, aber sie arbeitet an sich, was man ihr auch im Buch anmerkt.
David ist ähnlich veranlagt, obwohl er zu Beginn der Geschichte förmlich in die Story reinpoltert und sogar unsympathisch wirkt. Doch im Verlauf lernt man einen völlig anderen Menschen kennen.
Die Geschichte ist mit vielen unterschiedlichen Charakteren bestückt, was das Ganze sehr bunt und abwechslungsreich macht. Aber genau diese Unterschiedlichkeit der Charaktere, mit der Susa konfrontiert wird, wirkt sich auch auf ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte aus.
Am Rande wird auch Laura, Lars’ Schwester erwähnt, die die Protagonistin des ersten Bandes der Reihe war. Auch das ist ein Punkt, der mir an Hanna Holmgrens Geschichten gefällt, die einzelnen Charakteren vorhergehender Geschichten aus der jeweiligen Reihe finden sich immer in kurzen Begegnungen im aktuellen Roman wieder.

Für mich war es wieder einmal ein gelungener Roman mit abwechslungsreichen Figuren, die aber auch zum Abschalten und Träumen einlädt. Für alle Holmgren-, Colgan- und Wohlfühlromanfans eine tolle Empfehlung!

Bewertung vom 05.06.2024
Stadler, Franziska

Der Traum von Freiheit / Die Hofreiterin Bd.1


ausgezeichnet

Der Traum vom professionellen Reiten

1898: Irma und ihr Lipizzaner Hengst Novio sind ein unzertrennliches Team. Als Novio für die Ausbildung in der Spanischen Hofreitschule in Wien ausgesucht wird, muss Irma ihn ziehen lassen. Kurzentschlossen geht sie mit ihm, verkleidet als Mann, nach Wien und lässt sich zum Bereiter ausbilden. Schnell merkt sie die gesellschaftlichen Grenzen, doch gefördert durch ihren Ausbilder Stephan und sogar durch Kaiserin Sisi, schöpft Irma Mut. Doch ihr Geheimnis macht ihr die Arbeit dennoch schwer.

„Die Hofreiterin - Der Traum von Freiheit“ ist Band 1 der „Die Hofreiterin von Wien“-Saga von Franziska Stadler.
Die Handlung wird in zwei Strängen erzählt, nämlich in der Gegenwart, beginnend mit der Abfahrt nach Wien und Irmas Alltag dort. Des Weiteren erfolgen Zeitsprünge in die Vergangenheit hin zur Vorgeschichte um Novios Herkunft bis hin zu seiner Entdeckung als Ausbildungspferd für die Spanische Hofreitschule.
Die Hauptgeschichte dreht sich um Irma und den Lipizzaner Hengst. Es gibt aber auch noch den Nebenstrang um die Frage nach dem Vater Irmas und ihres Zwillingsbruders Anton. Beide Stränge ziehen sich spannend bis fast zum Schluss.
Mir persönlich gefallen immer Geschichten in denen Kaiserin Sisi vorkommt, wobei ich zugeben muss, dass ich es hier irritierend fand, dass Sisi immer in Schlüsselsituationen anwesend war. Aber nach Betrachtung des Gesamtbuches konnte ich das besser einordnen und fand es dann wiederum stimmig.
Die Figuren fand ich sehr interessant gewählt und beschrieben. Irma ist eine strebsame, abenteuerlustige, aber auch intelligente Frau. Die Konstellation ihrer Familie passt zwar nicht in die damalige Zeit, macht aber die Geschichte um die Familie Rehberger umso interessanter. Auch die Beziehung zwischen der Mutter und ihren Zwillingen ist nachvollziehbar dargestellt, aber zeigt auch eine sehr verschlossene Mutter, die vom Leben nicht immer mit Glück bedacht wurde.
Sehr erfrischend fand ich den Charakter der Mizzi Kasper. Wer sich mit der kaiserlichen Familie auskennt, dem ist schnell klar, wer Mizzi ist. Für mich stellt sie eine mütterliche Ratgeberin dar, die Irma leitet.
Auch die historische Einordnung der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Gerade die Regeln und Zwänge der Hofreitschule, aber auch die Beschreibungen des Wiener Praters waren für mich sehr interessant. Rund macht diese Einordnung auch das Nachwort, indem die Autorin noch einiges zu den Charakteren und eben zur historischen Einordnung erklärt.

Fazit: Für mich eine absolute Leseempfehlung für alle Fans von Kaiserin Sisi und Fans historische Romane!!