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Sabine
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Bewertungen

Insgesamt 409 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2015
Wolf, Daniel

Das Licht der Welt / Fleury Bd.2


ausgezeichnet

Es war toll, die vielen altbekannten Figuren aus dem ersten Band wiederzutreffen. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen, Michel de Fleury ist Bürgermeister der aufsteigenden Stadt Varennes-Saint-Jacques, sein Sohn Rémy hat die Kunst der Buchmalerei erlernt und hat das Ziel, eine Schule in seiner Heimatstadt zu errichten und Michel wünscht sich nichts sehnlicher als eine eigene Handelsmesse. Doch diese Ideen stoßen nicht bei allen auf Zuspruch, Unfrieden macht sich im Land breit.
Leider habe ich etwa gebraucht, um wieder richtig in die Geschichte eintauchen zu können, dabei ist der Einstieg eigentlich fesselnd und spannend – denn man wird direkt in eine Schlacht hineingeschmissen, an der auch Bürger Varennes beteiligt sind und man darf schon sich schon früh von den Verhandlungsqualitäten Michel de Fleurys überzeugen. Schon bald taucht dann auch Michels Sohn Rémy auf der Bildfläche auf, und spätestens ab diesem Zeitpunkt hatte mich die Geschichte gepackt.
Im weiteren geht es eigentlich immer um das Städtchen Varennes – es ist Mittelpunkt der Geschichte und man erlebt Höhen und Tiefen der Stadt und seiner Einwohnern, zum Beispiel bei der bevorstehenden Handelsmesse, beim Bau der Schule und natürlich auch beim Kampf mit Neidern und böswilligen Gegnern – und die gab es zuhauf. Während man im ersten Band mit Michel ja auch durch die Landen zieht, fehlt dies gänzlich im zweiten Teil und man verweilt die ganze Zeit in Varennes und Umgebung – und ich muss gestehen, dass ich das Reisen und die Eindrücke andere Länder ein bisschen vermisst habe.
Daniel Wolf hat auch für diesen Roman gut recherchiert – und das merkt man beim Lesen auf jeder Seite. Auch wenn er sich nicht immer an historische Gegebenheiten gehalten hat – und darauf geht der Autor in den abschließenden Anmerkungen ein - versteht er es doch, Wahrheit und Fiktion geschickt miteinander zu verknüpfen.
Die Charaktere sind wieder einmal toll gezeichnet und es hat Spaß gemacht, ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte zu begleiten. Dies gilt natürlich insbesondere für Michel und Isabelle, die ich aus dem ersten Band ja schon kannte und die ich beide ins Herz geschlossen habe. Zwar fand ich Michels gutmütige Art manches Mal ein wenig anstrengend, und ich hätte mir gewünscht, dass er auch mal was Unüberlegtes tut, trotzdem ist er mir durch und durch sympathisch. Gleiches gilt für Isabelle, die nicht nur schön, sondern auch klug und mutig ist und die Familie zusammenzuhalten weiß. Rémy war mich auch gleich zu Beginn sympathisch, weil er einen eigenen Kopf hat, auch schon mal mit diesem durch die Wand laufen möchte und dennoch das Herz am rechten Fleck hat. Doch er lernt im Laufe der Geschichte dazu und bleibt sich selbst dabei doch immer treu. Es gibt noch viele weitere Figuren, die toll gestaltet sind und die sich während der gut 30 Jahre, die der Roman beschreibt, entwickeln. Zwar sind die Bösen wirklich böse durch und durch und scheinen gar keine liebenswerten Seiten zu haben, doch diese angedeutete „Schwarz-Weiß-Malerei“ konnte ich gut verschmerzen.
Der Schreibstil ist wieder sehr flüssig und gut zu lesen, und obwohl er fast schon modern anmutet, hat sich bei mir rasch ein „historisches Gefühl“ und eine entsprechende Atmosphäre eingestellt. Als ich dann einmal drin war in der Geschichte, fand ich sie auch zu keinem Zeitpunkt langatmig – und das will bei knapp 1200 Seiten schon was heißen. Es ist zwar nicht immer so, dass die Handlung spannend ist, dennoch aber war ich gepackt und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht, was mit Varennes-Saint-Jacques und seinen Bewohnern noch so geschieht. Und schließlich war ich am Schluss dann sogar traurig, dass die Geschichte zu Ende ist und ich mich von den mir ans Herz gewachsenen Figuren verabschieden musste.

Bewertung vom 04.07.2015
Hawkins, Paula

Girl on the Train


sehr gut

Vorweg vielleicht eins – das Buch wird oft als Thriller oder Krimi gehandelt; das ist es aus meiner Sicht nicht. Es ist ein toller Roman, der vor allem durch die (zugegebenermaßen kaputten und leider auch unsympathischen) Charaktere glänzt und der eher ein Psychodrama oder eine Charakterstudie darstellt. Und liest man das Buch aus dieser Sicht, finde ich es richtig gelungen.

Das Buch ist aus Sicht dreier verschiedener Frauen geschrieben, die jeweils als Ich-Erzählerin auftreten und ihre Sicht verschiedener Dinge schildern. Zunächst fand ich das verwirrend, doch nach und nach wird klar, wie die verschiedenen Personen miteinander verbunden sind. Jedem Kapitel ist aber vorangestellt, aus wessen Sicht gerade geschildert wird, so dass eigentlich keine Verwechslungen auftreten können, zumal auch die Erzählweisen der drei Frauen ganz unterschiedlich war. Schwierig fand ich nur die Zeitsprünge – während Rachel und Anna immer ihre Eindrücke aus aktueller Sicht schildern, liegen das, was Megan zu sagen hat, in der Vergangenheit, ein paar Monate vor den aktuellen Ereignissen.

Der Einstieg in die Geschichte ist zugegebenermaßen gemächlich und richtig spannend wird es erst nach ca. 100 Seiten. Dennoch aber hat mir auch der Anfang gefallen, weil er Möglichkeit gibt, Rachel kennenzulernen und sich auf sie einzulassen. Sie ist mir zwar nicht sympathisch, dennoch aber fand ich ihre Gedanken und Gefühle interessant und ihren Charakter einfach wunderbar ausgearbeitet. Sie treibt durchs Leben, gibt sich dem Alkohol hin, warum, erfährt man im Lauf der Geschichte, und scheitert immer wieder an der Aufgabe, endlich die Finger von ihm zu lassen. Auch ihr Handeln wird deutlich vom Alkohol bestimmt, und so konnte ich vieles einfach nicht nachvollziehen. Trotzdem aber habe ich ihre Abschnitte immer gerne gelesen, ihre Verzweiflung gespürt und letztlich auch ihren – wenn auch versteckten - Lebenswillen. Auch die anderen Charaktere sind sehr gut gezeichnet, wobei es neben den beiden anderen erzählenden Frauen Megan und Anna auch noch deren Ehemänner und eine Mitbewohnerin von Rachel gibt. Sympathisch ist mir keiner der Figuren, aber sie sind sehr lebensnah und echt, sie wirken mit ihren Problemen authentisch, und alle kann ich mir so oder ähnlich tatsächlich auch vorstellen.

Toll fand ich vor allem, dass die Geschichte gar nicht mehr Personen braucht, um trotzdem zu fesseln. Es ist eher eine subtile, untergründige Spannung, die mich gepackt hat und mich das Buch hat in kurzer Zeit verschlingen lassen, und auch wenn das Ende vielleicht vorhersehbar war, fand ich es doch schlüssig und glaubhaft. An der einen oder anderen Stelle war mir die Geschichte etwas zu lang gezogen, denn Rachels Gedanken wiederholen sich, dadurch aber wird ihre Not noch mal deutlicher und trotz dieser Längen hatte die Geschichte auf mich eine Sogwirkung. Vielleicht aber auch, weil mich der Schreibstil total überzeugt hat – ich fand ihn nicht nur angenehm zu lesen, sondern sehr eindringlich und den Punkt genau treffend. Er hat eine düstere Atmosphäre geschaffen und die verzweifelte Grundstimmung aller Beteiligten wunderbar transportiert – kurz gesagt: mich hat er gefangen genommen und richtig in die Geschichte gezogen.

Mein Fazit
Wer einen Thriller oder einen Krimi erwartet, der wird wahrscheinlich enttäuscht sein von dieser Geschichte, denn der Roman gleicht eher einem Psychodrama oder einer Charakterstudie. Und als solches ist er wirklich gelungen. Die Charaktere sind fantastisch gestaltet, sehr authentisch und glaubhaft, die Geschichte ist eher untergründig spannend und der Schreibstil durch seine Eindringlichkeit sehr fesselnd. Mir hat das Buch sehr gut gefallen – einen Stern ziehe ich nur ab, da es durch einige Gedankenwiederholungen doch zu wenigen Längen gekommen ist. Trotzdem hat mich „Girl on the train“ sehr gut unterhalten und verdient von mir 4/5 Sternen.

Bewertung vom 19.06.2015
Herzberg, André

Alle Nähe fern


weniger gut

Das Cover des Buches hat mich sehr angesprochen, und es vermittelt eine Atmosphäre, die wunderbar zur Geschichte passt. Und auch der Klappentext hat mir gefallen, da ich Familiengeschichten gerne lese.
In diesem Buch konnte mich aber leider die Umsetzung nicht überzeugen. Die drei Generationen übergreifende Geschichte einer deutsch-jüdischen Familie wird in kurzen, zum Teil nur 2 Seiten langen Kapiteln erzählt und bedient sich eines ganz eigenen Erzählstils. Zunächst aus Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben, wechselt die Sichtweise etwa in der Mitte des Buches und Jakob, der Sohn der letzten Generation, tritt als Ich-Erzähler auf. Dabei ist der Schreibstil sehr eigen: die kurzen, oft abgehackte Sätze, die sehr einfach konstruiert sind, und die im Präsens geschriebenen Kapitel haben meinen Lesefluss sehr gestört. Manche mögen diesen Schreibstil als eindringlich bezeichnen, ich fand ihn leider nicht ansprechend. Es entsteht eine ganz merkwürdige Atmosphäre, hoffnungslos und verbittert, kalt und mutlos, und leider habe ich diese auch das ganze Buch über so verspürt.
Es gibt nicht viele Beschreibungen, die bei mir haben Bilder im Kopf entstehen lassen, vieles wird nur beiläufig erwähnt, so dass man konzentriert lesen muss, um die Geschichte wirklich zu verstehen. Gelungen finde ich aber die Darstellung der Zerrissenheit der Familie, die verschiedenen Weisen, mit dem Schicksal umzugehen, sich ihm entgegenzustellen oder es anzunehmen. Durch den besonderen Schreibstil aber wirkt das Buch eher wie ein Bericht, so dass mir die einzelnen Charaktere fremd geblieben sind. Zu keinem habe ich eine Beziehung aufbauen können, auch sind sie kaum ausgearbeitet, wirken nur durch ihre Handlungen, weniger durch Gespräche oder Gedanken.
Ich habe mich beim Lesen leider nicht wohlgefühlt und konnte in die Geschichte leider nicht eintauchen. Obwohl ich die Idee des Buches wirklich gut finde, hat mir die Umsetzung leider gar nicht zugesagt. Vielleicht aber waren es auch falsche Erwartungen oder der falsche Zeitpunkt für das Buch – so aber hat es mich leider nicht unterhalten können.

Mein Fazit
Die Idee des Buches, die drei Generationen übergreifende Geschichte einer deutsch-jüdischen Familie, finde ich sehr gut, die Umsetzung hat mich persönlich jedoch nicht angesprochen. Der Schreibstil ist eigenwillig mit kurzen Sätzen, die Stimmung im Buch fast durchweg getrübt und hoffnungslos, Beschreibungen gibt es nur wenig und die Geschichte wirkt eher wie ein Bericht als wie ein Roman. Ich würde empfehlen, erst eine Leseprobe anzuschauen – wenn einem dieser Stil gefällt, dann kann das Buch durchaus begeistern. Mich dagegen hat es leider nicht überzeugt.

Bewertung vom 19.06.2015
Peter, Maria W.

Fortunas Rache


gut

Man wird direkt rein geschmissen ins Geschehen und in den Alltag eines Sklaven im Trier des 3. Jahrhunderts. Ein Sklave ist nichts wert, zählt nicht mal als Mensch und genauso wird er auch behandelt. Die Protagonistin Invita muss dies täglich am eigenen Leib spüren – denn ungeschickt und tollpatschig wie sie ist, gerät sie von einem Schlamassel in den nächsten. Als dann auch noch ein Mitsklave verschwindet, wird sie natürlich als erste verdächtigt.
Die Sklavin Invita habe ich sofort in mein Herz geschlossen, auch wenn sie sich mit ihrer neugierigen Art immer wieder in Schwierigkeiten bringt – zudem ist sie wirklich ungeschickt und will irgendwie immer mit dem Kopf durch die Wand. Und trotz – oder gerade wegen – ihrer tollpatschigen Art ist sie mir einfach sympathisch. Das Verschwinden Modestus lässt ihr natürlich keine Ruhe und sie spioniert im ganzen Haus herum. Und hier ist einiges im Argen, vieles Merkwürdige fällt Invita auf und jeder scheint ein Geheimnis mit sich zu tragen – leider nur schafft sie junge Sklavin es nicht, die vielen verschiedenen Hinweise zusammenzubringen, um das Verschwinden Modestus aufzuklären. Erst ganz zum Schluss laufen alle Fäden zusammen, und alle Fragen werden geklärt.
Die Geschichte liest sich sehr flüssig. Zwar ist es nicht durchweg spannend, weil Invita immer wieder in Gedanken verfällt und diese sich dann oft wiederholen, dennoch aber war ich von der Geschichte gepackt und gefesselt und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Gefallen haben mir auch die Einblicke in das Leben eines Sklaven, doch hätte ich mir mehr Beschreibungen des antiken Triers gewünscht.
Geschrieben ist das Buch aus Sicht Invitas, die als Ich-Erzählerin auftritt. Dadurch konnte ich mich gut in sie hineinversetzen – nur manches Mal hätte ich sie gerne geschüttelt, vor allem dann, wenn sie sich immer wieder in Gefahr begibt, obwohl sie es eigentlich besser wissen müsste, oder wenn sie Offensichtliches einfach nicht richtig wahrnimmt.
Der Schreibstil hat mir aber leider gar nicht gefallen – ihn fand ich zu modern, der Zeit nicht angepasst. Er war jugendlich und frisch, mit modernen Floskeln und Wörtern, so dass er zwar leicht und locker lesbar war, aber nicht zum Szenario des 3. Jahrhunderts passte.
Trotzdem hat mich die Geschichte gut unterhalten, vor allem auch wegen der zwar ungeschickten, aber dennoch sehr sympathischen Protagonistin Invita, so dass ich mich auf den zweiten Teil freue.

Mein Fazit
Eine unterhaltsame Kriminalgeschichte, die im 3. Jahrhundert in Rom spielt und vor allem durch die sehr sympathische Protagonistin gewinnt, die neugierig und gewitzt versucht, das Verschwinden ihres Mitsklaven aufzuklären, sich mit ihrer Tollpatschigkeit aber auch immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Der Schreibstil ist mir zu modern für den Plot, dafür ist er gut lesbar und lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Mir hat das Buch schöne Lesestunden geschenkt - ich freue mich auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 07.06.2015
Laurain, Antoine

Liebe mit zwei Unbekannten


ausgezeichnet

Es hat nur wenige Seiten gedauert, um in der Geschichte anzukommen und mich in ihr einfach wohl zu fühlen. Eine Frau wird überfallen, ihre Handtasche geklaut – diese findet Laurent und möchte sie ihr wiedergeben. Doch so einfach ist es nicht, den Besitzer einer Tasche nur anhand des Inhalts zu finden. Und doch gibt diese so viel preis über ihre Inhaberin – so viel, dass sich Laurent kurzerhand in die Unbekannte verliebt.
Schon die Idee der Geschichte fand ich sehr gelungen, die Umsetzung hat das Ganze dann noch getoppt und das Buch zu etwas ganz Besonderem gemacht. Es ist eine bezaubernde und berührende Liebesgeschichte - voller Romantik, ohne dabei aber kitschig zu werden. Das Buch packt, weil man wissen will, ob Laurent seine Unbekannte finden wird und fesselt durch einen mich einnehmenden Schreibstil: leicht und humorvoll, berührend und charmant. Der Autor schafft mit seinen Worten ein wunderbare Atmosphäre – ich zumindest habe mich nach Paris versetzt gefühlt, habe die Lebendigkeit der Stadt gefühlt, die Magie, die die Geschichte ausmacht, dazwischen aber immer auch einen Hauch von Melancholie – nie zu schwer, um die Geschichte traurig zu machen, sondern nur ganz zart und durchblitzend, was das Buch besonders macht und ihm eine sehr französische Atmosphäre gibt.
Die Charaktere sind toll gestaltet – und zwar auf eine ganz subtile Art, lernt man sie doch erst nach und nach kennen: Laure durch den Inhalt ihrer Handtasche, Laurent durch sein Handeln und Tun. Laure ist eine ganz besondere Frau, die eine unglaubliche Aura umgibt – tiefgründig und liebenswert hat sie sich nach und nach in mein Herz geschlichen. Bei Laurent war das anders – ihn mochte ich von Anfang an: Nicht nur, weil er Buchhändler ist, sondern weil er einfach das Herz am rechten Fleck hat, nicht so schnell aufgibt, dabei aber dennoch bescheiden bleibt in seiner manchmal tollpatschigen und äußerst liebenswerten Art.
Zwar ahnt man als Leser, wie die Geschichte ausgehen wird, dennoch hat mich der Verlauf überrascht und immer wieder Wendungen gebracht, die ich so nie vermutet hätte, die aber wunderbar in die Geschichte passen. Das Ende fand ich einfach nur grandios – und nicht nur, wie es mit Laure und Laurent ausgeht, sondern dass Personen, die in der Geschichte aufgetaucht sind, auch nochmal erwähnt und in das Ende einbezogen werden. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen merkwürdig, wer das Buch aber gelesen hat, weiß, was ich meine.
Leider ist das gerade mal gut 200 Seite dicke Büchlein viel zu schnell ausgelesen, einfach weil ich mich in der Geschichte so wohl gefühlt habe – und doch hat das Buch genau die richtige Länge. Jede Seite ist wunderbar genutzt und nach dem Lesen der letzten Seite spürt man ein Lächeln im Gesicht und ein glückliches Gefühl im Bauch.

Mein Fazit
Eine wunderbare Liebesgeschichte – romantisch und bezaubernd, charmant und sehr französisch. Toll gestaltet Charaktere, die man nach und nach kennen lernt, ein Schreibstil, der mich eingenommen und verzaubert hat und ein Plot, der einfach nur schön ist! Wer französische Romane mag und romantische Liebesgeschichten nicht verschmäht, dem wird dieses Buch sicherlich gefallen.

Bewertung vom 26.05.2015

Mein Blaubeersommer


sehr gut

Wer Blaubeeren mag, dem wird dieses Kochbuch gefallen! Es sind vor allem süße Speisen, die hier vorgestellt werden, aber auch die eine oder andere herzhafte Variante ist zu finden – so vielseitig ist die kleine Beere.
Die Idee des Kochbuch entstand durch den Roman „Der Sommer der Blaubeeren“ - der Verlag hatte die Leser aufgefordert, ihr Lieblingsrezept mit der leckeren Frucht einzuschicken – entstanden ist aus den vielen Einsendungen dieses tolle Kochbuch.
Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen – nicht nur die Rezepte sind gelungen und vielfältig, vor allem die ansprechenden Fotos, die jedes Rezept begleiten, lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Auch wenn die Blaubeerzeit noch nicht begonnen hat, habe ich das eine oder andere Rezept schon mit tiefgefrorenen Beeren probiert – und es war lecker! Der „Blaubeergratin mit Baiserhaube“ war eine Wucht, ebenso die Blitztorte „Heidelbeerparadies“ (die wirklich ratzfatz fertig war) und der Blaubeer-Crumble. Die Rezepte waren leicht nachzumachen, die Zutaten dafür leicht zu bekommen. In der Blaubeerzeit werde ich mich dann noch an weitere Rezepte wagen, während die meisten wirklich einfach nachzumachen klingen, gibt es einige, die etwas aufwendiger scheinen – aber sicherlich auch machbar; schließlich sind sie alle erprobt.

Mein Fazit
Ein toll gestaltetes Kochbuch rund um die blaue Beere mit vielen appetitanregenden Fotos und Rezepten, die nicht nur lecker klingen, sondern auch gut nachzumachen sind und mich wirklich begeistern konnten!

Bewertung vom 18.05.2015
Kliesch, Vincent

Die Reinheit des Todes


gut

Viel war ich sehr gespannt auf diesen Einstiegsband der vielgeobten Trilogie. Zwar konnte mich das Buch nicht zu 100% überzeugen, dennoch aber wurde ich gut unterhalten und war zu keinem Zeitpunkt gelangweilt.
Spannend und interessant ist das Buch von Anfang an: eine Leiche wird gefunden und das augenscheinlichste ist die klinisch rein geputzte Wohnung, in der die Tote gefunden wird. Doch es ist nicht der erste Fall dieser Art und das LKA kommt einfach nicht weiter. Daher wird Julius Kern, der erfahrener Ermittler, der jedoch an der Aufklärung seines letzten Falles fast zerbrochen ist, dazu gebeten – und er scheint bald den richtigen Riecher zu haben.
Die Idee der Geschichte hat mir gut gefallen – auch wenn dabei vielleicht das eine oder andere Klischee bedient wird, wie zum Beispiel ein Sohn reicher Eltern, der zum Serienmörder wird oder ein Ermittler, der nicht nur dem Alkohol verfallen ist, sondern dessen Ehe wegen seines Berufes gescheitert ist. Was ich anfangs verwirrend fand, ist die Verknüpfung zweier Kriminalfälle miteinander, denn der Fall eines Massenmörders, an dem Julius Kern drei Jahre zuvor fast zerbrochen ist, spielt auch in dem aktuellen Fall eine große Rolle. Das wird aber erst im Verlauf der Geschichte klar und zunächst fand ich daher die Rückblicke auf den „alten Fall“ eher verwirrend als hilfreich.
Als Leser erfährt man sehr früh, wer der Täter ist, und wer das nicht mag und lieber selber mitraten möchte, dem wird dieses Buch vielleicht nicht gefallen. Ich fand das aber nicht schlimm, denn es war trotzdem spannend und die Geschichte fesselnd. Denn während die Polizei mit der Auflösung des Falles einfach nicht weiterkommt, sucht der Serienmörder bereits sein nächstes Opfer.
Julius Kern ist mir zwar nicht sonderlich ans Herz gewachsen, dennoch aber habe ich mitgefiebert und die Ermittlungen neugierig verfolgt. Leider sind die Figuren alle etwas oberflächlich gestaltet und viele Klischees wurden eingebaut – das fängt bei Julius Kern an und hört bei den wirklich kranken Tätern auf. Denn gerade der Massenmörder der Vergangenheit ist mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich umgegangen und manche der Beschreibungen fand ich blutrünstig und eklig.
Trotz meiner Kritikpunkte hat mich das Buch aber gut unterhalten und sicherlich werde ich die Folgebände um Julius Kern bald lesen. Es war kein Buch, das mir lange in Erinnerung bleibt, aber für zwischendurch hat es mich fesseln können und mir unterhaltsame Lesestunden geschenkt.

Mein Fazit
Spannend und fesselnd von Anfang an, hat mich dieser Thriller gut unterhalten. Zwar wird bei den Figuren auf das eine oder andere Klischee gegriffen, trotzdem ist die Idee des Thrillers gut und auch die Umsetzung gelungen. Als Leser kennt man den Täter sehr früh – wer das nicht mag und lieber selber mitraten möchte, der ist mit diesem Buch vielleicht nicht gut beraten. Mir aber hat das Buch unterhaltsame Lesestunden geschenkt – und für zwischendurch war es genau das Richtige.

Bewertung vom 15.05.2015
Burton, Jessie

Die Magie der kleinen Dinge Bd.1


gut

Ich bin gut reingekommen in die Geschichte, was vor allem an dem angenehmen Schreibstil lag. Er ist vielleicht nicht immer leicht zu lesen, dafür sehr poetisch und detailverliebt. Es gibt viele tolle Beschreibungen, nicht nur der Umgebung oder der Charaktere, vor allem auch vieler kleiner Gegenstände, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Außerdem hatte die Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre – geheimnisvoll, mystisch und historisch – ich auf jeden Fall fühlt mich nach Amsterdam ins 17. Jahrhundert versetzt, habe die Herengracht vor Augen gehabt und viel über das damalige Leben lernen dürfen.
Es sind viele Themen, die in die Geschichte einfließen und denkt man, es geht ausschließlich um das Geheimnis der Miniaturistin, so wird man enttäuscht sein. Vielmehr geht es um eine sehr eigenwillige Familie, die viele Geheimnisse birgt, die nach und nach ans Tageslicht gelangen - es geht um Rassismus und Emanzipation, um Klassengesellschaften und gleichgeschlechtliche Liebe – nicht alle Themen werden ausgiebig behandelt, manche nur angerissen, manche ausführlicher behandelt. Insgesamt schienen es mir aber zu viele Themen zu sein für ein Buch dieser Dicke, zumal die Geschichte erst in der zweiten Hälfte Fahrt aufnimmt, während man in der ersten Hälfte erst mal die Charaktere genau kennenlernt und in der leider nur sehr wenig passiert.
Hat man aber die doch manchmal etwas langatmig geratene erste Hälfte geschafft, überschlagen sich die Ereignisse, und die Geschichte entwickelt eine ganz eigene Sogwirkung. Ich zumindest wollte wissen, wie die verschiedenen Geheimnisse zusammenhängen, habe selber gerätselt und mit der Protagonistin gefiebert. Das Ende konnte mich dann aber leider nicht überzeugen – auch wenn es vielleicht zur Geschichte passt und sie auch schlüssig abschließt, war ich nach Zuschlagen des Buches ein wenig deprimiert und hatte im Kopf immer noch Fragen, die leider nicht beantwortet waren.
Toll gelungen sind die Charaktere der Geschichte – es gibt nicht viele Personen, die eine wichtige Rolle für den Verlauf spielen, dafür sind diese aber exzellent gezeichnet. Die Figuren spiegeln nicht nur die Gesellschaft der damaligen Zeit wunderbar wieder, sie sind vor allem facettenreich, tiefgründig und geheimnisvoll. Jeder hat eine eigene Geschichte und Vergangenheit, so dass man sich besser in die Personen hineinversetzen und manche Handlung, die zunächst unverständlich erscheint, dann doch nachvollziehen kann.

Mein Fazit
Die Idee des Buches ist wirklich toll und in Abschnitten konnte mich das Buch wirklich überzeugen, fesseln und auch begeistern, leider aber braucht die Geschichte lange, um wirklich in Fahrt zu kommen. Toll sind aber der Schreibstil und die Gestaltung der Charaktere, so dass ich – auch wenn mich das Ende etwas deprimiert zurückgelassen hat – insgesamt 3,5/5 Sternen vergebe.

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