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beavielleser
Wohnort: 
Bayreuth

Bewertungen

Insgesamt 121 Bewertungen
Bewertung vom 20.02.2024
Elston, Ashley

Wer zuerst lügt


ausgezeichnet

Evie ist darauf spezialisiert Dinge und Informationen zu beschaffen. Bei ihrem aktuellen Auftrag ist sie auf Ryan angesetzt, um Informationen über ihn für Ihren Chef Mister Smith zu besorgen. Um den Job erfolgreich machen zu können,  schlüpft sie in ein neues Leben und wird Ryans neue Freundin.
Doch dann taucht auf einmal eine Frau auf, die den richtigen Namen von Evie angenommen hat, ihr sehr ähnlich sieht und angeblich im selben Ort wie Evie aufgewachsen ist. Was hat das zu bedeuten?

Evie ist mir sehr sympathisch.  Sie erledigt ihren Job mit viel Gespür, Einfallsreichtum und Intelligenz, dabei versucht sie anständig zu bleiben. Kein einfacher Spagat.

Ein gelungener Thriller, der von der ersten Seite an spannend ist. Zum Schluss hin überschlagen sich die Ereignisse und es war mir fast unmöglich das Buch aus der Hand zu legen.

Bewertung vom 13.02.2024
Linhof, Julja

Krummes Holz


weniger gut

Jirka kommt nach fünf Jahren,  mit neunzehn wieder auf den elterlichen Hof.  Er ist nicht willkommen,  er ist zu spät, wie seine Schwester ihm vorhält.  Die Großmutter ist dement und der Vater lässt sich nicht blicken.  Nur Leander, der Sohn des verstorbenen Verwalters begegnet ihm nicht feindlich.

Ein Buch voller Andeutungen,  man muss viel erahnen und zwischen den Zeilen lesen. Klar ist, dass Jirka und seine  Schwester keine erfreuliche Kindheit hatten.

Die Geschichte dieses Familiendramas ist zwar sehr intensiv,  doch leider konnte mich Julja Linhof nicht wirklich fesseln.  Vielleicht liegt das an den vielen kurzen Rückblenden die ohne jeglichen Hinweise die gegenwärtige Erzählung unterbrechen.  Vielleicht auch an dem vorhersehbaren Ende, wodurch keine Spannung aufgebaut werden konnte.

Das Cover mit den heranziehenden Wolken über dem Feld, gefällt mir sehr gut und hat mehr versprochen,  als das Buch mir geben konnte.

Bewertung vom 07.02.2024
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse


gut

Philipp ist als Kind alleine, wird wegen seiner roten Haare gehänselt und findet bei seiner alkoholabhängigen Mutter keinen Halt.  Was er sich am meisten wünscht ist ein Freund und dieser Wunsch scheint in Erfüllung zu gehen,  als Faina in seine Klasse kommt.

Faina hat es auch nicht  einfach.  Sie ist mit ihren Eltern aus der Ukraine gekommen und findet keinen Anschluss.  Ihre Eltern tun sich mit der Integration schwer und sind hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt.

So schließen die beiden Freundschaft, weil sonst keiner da ist.   Diese Freundschaft geht über das Kindesalter hinaus,  die Beiden ziehen sogar zusammen.  Doch dann kommt es zur Trennung.  Ein paar Jahre später steht Faina wieder vor Philipps Tür.  Sie ist schwanger,  hat kein Geld und weiß nicht wohin. Es beginnt eine Beziehung in der Lügen,  Gewalt und Kontrolle eine immer größere Rolle spielen.

Lena Lux versteht es die beiden Charaktere realistisch zu beschreiben.  Der Schreibstil ist flüssig und eindringlich.  Jedoch habe ich mich beim Lesen nicht wohl gefühlt,  in mir haben die Beiden eine innere Unruhe ausgelöst. Deshalb bin ich bei meiner Leseempfehlung zwiegespalten und vergebe nur 3 Sterne.

Bewertung vom 31.01.2024
Schoeters, Gaea

Trophäe


ausgezeichnet

Hunter stammt aus einem Jägergeschlecht, er hat diese Leidenschaft von seinem Großvater geerbt und auch den Respekt vor seiner Beute.

Er hat viel Geld für eine Jagdlizenz für ein Nashorn ausgegeben. Doch dann schnappen ihm Wilderer seine Beute weg. Als Ausgleich macht sein Jagdleiter ihm ein sehr zweifelhaftes Angebot, die Jagd auf einen Menschen.

Ein Buch, das mich zugleich erschreckt und fasziniert hat.  Gaea Schoeters versteht es mit einer Eindringlichkeit die Faszination und den Rausch des Jagens zu vermitteln,  die unter die Haut geht.
Gleichzeitig macht sie klar was Klimawandel und die immer größere Gier der Menschen anstellen und dass die afrikanischen Stämme schauen müssen, wie sie damit klar kommen.

Das Cover hat mich erst nicht so angesprochen,  da ich kein Fan von Jagdgeschichten bin, im Nachhinein gefällt es mir aber sehr gut.
Und das Buch hat mich absolut überzeugt, es hat den Literaturpreis definitiv zu Recht erhalten.

Bewertung vom 22.01.2024
Prokopetz, Felicitas

Wir sitzen im Dickicht und weinen


gut

Valeries Mutter erkrankt an Krebs und Valerie versucht ihr zur Seite zu stehen,  was aber nicht einfach ist,  da die beiden ein schwieriges Verhältnis haben.
Beide stellen Erwartungen an die Andere   die diese nicht erfüllen kann.

Ähnlich ist es bei Valerie und ihrem Sohn.
Valerie hat einen sechzehnjährigen Sohn,  der unbedingt für ein Austauschjahr nach England möchte.  Valerie will davon aber nichts wissen,  weil sie große Angst um ihn hat und nicht nachvollziehen kann,  wie wichtig ihm das ist.

In den  Rückblenden wird von Valeries Kindheit, dem Leben ihrer Mutter und ihrer Großmüttern erzählt. Alle hatten ein schwieriges Verhältnis zu ihren Müttern, das sie an ihre Töchter weiter vererbt haben.

Die kurzen Kapitel und der schnelle Wechsel zwischen den Personen und den Jahrzehnten hat mir nicht gefallen.
Der Schreibstil ist zwar flüssig,  konnte mich aber nicht begeistern.

Bewertung vom 11.01.2024
Macintyre, Ben

Der Spion und der Verräter


sehr gut

Oleg  Gordijewski  studiert an der Elite-Universität  der Sowjetunion  "Institut für  Internationale Beziehungen " .
In die Spionagekunst des KGB's wurde er in der Schule 101,  die in den Wäldern in der Nähe von Moskau lag, eingewiesen. Er macht eine steile Karriere, die einen kleinen Knick bekam,  als er sich scheiden ließ.

Das ein oder andere Mitglied aus Oleg's Familie war nicht so regimetreu. Sie hatten ihre Zweifel, die sie jedoch für sich behielten,  weil sie nicht wussten,  wem sie trauen konnten.

Der Bau der Berliner Mauer und die Niederschlagung des Prager Frühlings haben Oleg sehr beschäftigt und auch bei ihm Zweifel an der Politik der Sowjetunion gesäht. Als er nach Dänemark kommt,  stellt er fest, wie angenehm das Leben sein kann und  das verschlimmert die Entfremdung zur Sowjetunion noch mehr,  die geprägt ist von Verlogenheit und Korruption.

Ich habe noch nie ein so spannendes Sachbuch gelesen.  Ein Buch, das mich gefesselt hat, in dem man viel über die hohe Kunst der Spionage lernt und die damit verbundenen Gefahren. Es ist kein Buch,  das man schnell liest. Es ist mit so viel  Informationen gespickt,  dass ich mich  sehr konzentrieren musste und auch oft zurück geblättert habe.

Bewertung vom 04.01.2024
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


sehr gut

Malu ist alleinerziehende Mutter und hat mit ihrem Sohn Janne ein einfaches,  harmonisches Leben. Die beiden sind ein tolles Team. Im Park lernt Janne Oldman kennen, der dort  immer mit seiner verstorbenen Frau Schach spielt. Zwischen den beiden entsteht eine innige Freundschaft.
Oldman trägt seit vielen Jahren ein Geheimnis mit sich herum, über das er nie gesprochen hat,  auch nicht mit seiner Frau.  Die Freundschaft zu Malu und Janne gibt ihm den Mut darüber zu sprechen.

Mir das Buch sehr gut gefallen.  Es ist so warmherzig, bildlich und flüssig geschrieben, das ich immer weiter lesen musste und viel zu schnell damit fertig war. Die Figuren sind liebenswert und haben die ein oder andere Botschaft für uns.

Das Cover und der Buchtitel haben mich sofort angesprochen. Auch die Zeichnungen gefallen mir sehr und passen gut zum Buch.
Nur mit der kursiven Schrift habe ich mir beim Lesen schwer getan.

Bewertung vom 30.12.2023
Köhlmeier, Michael

Das Philosophenschiff


ausgezeichnet

Die Professorin Anouk Perlemann-Jakob beauftragt an ihrem hundertsten Geburtstag einen Schriftsteller ein Buch über Ihr Leben zu schreiben.
Sie wählt diesen Schriftsteller aus, weil er bekannt dafür ist,  fiktive Geschichten so zu erzählen,  als ob diese wahr wären und umgekehrt.

Anouk verbringt ihre Kindheit in St. Petersburg und erlebt die Machtübernahme der Bolschewiki. 1922 müssen sie und ihre Eltern St. Petersburg verlassen,  sie sind nicht mehr erwünscht, da sie zur Intelligenzija gehören. Auf einem der sogenannten Philosophenschiffe fahren sie ins Ungewisse. Nur 9 weitere Intellektuelle treten diese Reise auf dem Luxusschiff an.
Nach ein paar Tagen hält das Schiff,  um einen weiteren Passagier an Bord zu nehmen  - Lenin.

Der Wechsel zwischen Fiktion und wahrer Geschichte ist sehr gut gelungen.  Der ausdrucksstarke Schreibstil lässt uns an den Schrecken der damaligen Zeit teilhaben. Wir erfahren viel über das politische Geschehen und  deren Folgen.

Das Cover spiegelt mit der dargestellten Düsternis gut den Inhalt des Buches.

Bewertung vom 24.12.2023
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


weniger gut

Eine Influenzerin, die sich für das Tierwohl einsetzt, wird sehr brutal ermordet.  Im Internet hat sie sehr viele Feinde und auch ihr Ex kommt als Mörder in Frage.
Doch schon bald gibt es einen weiteren Toten, der bestialisch umgebracht wurde.

In kursiv geschrieben Kapiteln kommt noch eine andere Stimme zu Wort und schnell wird klar, dass es sich hier um den Mörder handelt.

Die geschildert Szenen vom Schlachthof sind sehr bildlich beschrieben und nichts für empfindliche Gemüter. Man erfährt viel über das Leid der Tiere dort.

Die beiden Ermittler haben neben dem Mord auch noch ihre eigenen Probleme zu lösen,  die meiner Meinung nach zu viel Platz einnehmen. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Das Thema selbst ist sehr gut gewählt,  aber es ist nicht gelungen eine Spannung aufzubauen.  Es bleibt ein bisschen flach. 

Das dunkle Cover mit dem Rot geschriebenen Titel gefällt mir sehr gut.
Der kursiv geschriebenen Text war für mich schwer zu lesen.

Bewertung vom 20.12.2023
De La Motte, Anders

Stille Falle / Leo Asker Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Leo Asker wird von ihrem aktuellen Fall wegbefördert, damit sie ihrem Exfreund Hellmann  nicht im Weg steht.
Sie wird Chefin der Reserveabteilung oder auch Abteilung für verlorene Seelen genannt,  deren Mitglieder alle ein bisschen besonderes sind.  Die Reserveabteilung befasst sich mit Fällen,  um die sich sonst niemand kümmern will.

Nach kurzer Zeit stellt sie fest,  dass die Ermittlungen,  die ihr Vorgänger Bengt Sandgren in der Reserveabteilung durchgeführt hat, in Verbindung mit dem Fall stehen, von dem sie wegbefördert wurde.

Die Reserveabteilung erinnert an das Sonderdezernat Q von Adler Olsen, was mich anfangs gestört hat.  Jedoch hat sich das schnell gegeben, da dieser Thriller wirklich spannungsgeladene ist. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt,  was die Spannung zusätzlich anschührt. Und es bleibt spannend bis zum überraschenden Ende.

Titel und Cover sind stimmig und gefallen mir gut, der Zusammenhang zum Buch  erschließt sich einem ziemlich bald.
Ich freue mich schon auf den nächsten Band.