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Inas Buecherregal

Bewertungen

Insgesamt 161 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2018
Der Tod uns scheidet
Schwermer, Melisa

Der Tod uns scheidet


ausgezeichnet

Eine Hütte im Wald, alle Gäste waren bereits gegangen oder schliefen. Das Pärchen im inneren der Hütte wird beobachtet, leise und im verborgenen lauert er dort. Er kennt die Frau, weiß welches Spiel sie spielt.
Wütend drückt er die Zigarette aus und zieht sich die Maske übers Gesicht. Fest umklammert er den Griff des Messers und tritt mit dem Fuß die Tür der Hütte ein.....

Cover/Titel
Das in Rottönen gehaltende Cover mit der eingeritzten Schrift spricht mich sofort an. Ebenso der Titel, dieser sagt aus, das eine Person sicherlich sterben wird.

Den Klappentext finde ich zu lang, er verrät dadurch recht viel. Jasmins Affäre hätte ich dort noch nicht genannt.

Chraktere:
Helga Kannengießer ist Ermittlerin bei der Mordkommission. Als Frau die mit einer Frau in einer Beziehung lebt, hat sie es oft nicht leicht, schon gar nicht mit ihrem Macho-Kollegen Dieter. Totzdem lässt sie sich nicht unterkriegen. Helgas Rolle in der Geschichte hat mir sehr gut gefallen, hebt sie sich doch etwas von den üblichen Ermittlerinnen ab.
Ihr Kollege Dieter war mir auf Anhieb unsympathisch, seine Angewohnheit Helga mit dieversen Namen zu betiteln, hat mich ziemlich genervt.
Jasmin spielt eine undurchsichtige Rolle, zumindest am Anfang. Zu ihr konnte ich keine Beziehung aufbauen, mein Mitleid mit ihr hielt sich dadurch auch in Grenzen.

Stil:
Durch den übergeordneten Erzähl-Stil bekommt man einen guten Einblick in die Geschehnisse, mal aus der Sicht der Ermittler, mal aus der des Mörders, mal aus der des Opfers. Kurze und klare Sätze sorgen für einen flüssigen Lesegenuss, Fremdwörter werden keine verwendet. Durch die bildhafte Sprache kann man sich sehr gut in das Geschehen hineinversetzen, zum Beispiel in die Party am Anfang. Man spürt förmlich die gereizte Stimmung und merkt wie die Stimmung langsam kippt.
Außerdem ist mir aufgefallen,dass es anscheinend keine einzige glückliche Beziehung in dem Buch gibt, jede Beziehung ist entweder beendet oder eingeschlafen. Auch diese Passagen wurde von der Autorin sehr gut aufgegriffen und umgesetzt.

Fazit:
Obwohl ich schon vor dem Ende einen Verdacht hatte wer dahinter stecken könnte, hat mich das Buch dennoch bis zum Schluß gefesselt. Melisa Schwermer versteht es, dem Leser immer wieder mal ein Bröckchen hinzuwerfen um ihn bei Laune zu halten. Bei mir hat das hervorragend funktioniert.

Bewertung vom 21.11.2018
Der Ruf der toten Mädchen (eBook, ePUB)
Coleman, M. Sean

Der Ruf der toten Mädchen (eBook, ePUB)


gut

PC Daniel Cotter besitzt einen scharfen Verstand, er versteht die Dorfbewohner und sie vertrauen ihm. Misstrauisch beobachtet er Alex Treiben. Einerseits wird ihm ein scharfer Verstand und Weltoffenheit bescheinigt, doch sein Handeln wieder spricht dem oft.
Dr. Alex Ripley ist eine Skeptikerin, glaubt nicht an Wunder und Wunderheiler, gerät darum oft mit vielen Menschen aneinander. Sie lässt sich allerdings nicht unterkriegen oder einschüchtern. Ihre Figur ist sehr interessant, bleibt leider etwas blass, in ihr steckt aber Potenzial.
Alan ist der Beistzer eines Gasthofes, von ihm erfährt Alex einiges über das Dorf, ihn finde ich am sympathischsten von allen Beteiligten.

Stil:
Das Buch ist flüssig zu lesen, die bedrückende und unheimliche Atmosphäre bringt der Autor sehr gut zur Geltung. Das Buch ist in der übergeordneten Erzählform geschrieben, verschiedene Erzählstränge sorgen für Spannung und Abwechslung. Die Örtlichkeiten kann man sich sehr gut vorstellen, die Dorfbewohner leider nicht. Sämtliche Charaktere bleiben ziemlich blass, die Hintergründe werden, wenn überhaupt, nur kurz angerissen. Die Gottesfürchtigkeit der Dorfbewohner hätte meiner Meinung nach ausführlicher behandelt werden könnnen.

Fazit:
Auch wenn Kirkdale als ein ruhiges Fleckchen beschrieben wird, kann ich trotzdem kaum glauben, das im gesamten Dorf solch ein Fanatismus vorherrscht. Der Tod der Mädchen ist für die Angehörigen schon schlimm genug, das Verhalten der restlichen Bewohner, und auch der Freunde, erzeugt bei mir Kopfschütteln.
Da Buch hätte Potenzial für eine tolle und fesselnde Geschichte, leider wurde das nicht komplett ausgeschöpft. Teilweise plätschert die Geschichte vor sich hin, unglaubwürdige Handlungen der Protagonisten und wirre Passagen wechseln sich ab.
Leider konnte das Buch nicht halten was die Leseprobe versprochen hatte.

Bewertung vom 20.11.2018
Diabellis Inferno
Poljak, Ingrid

Diabellis Inferno


ausgezeichnet

Das Cover spricht mich sofort an, es zeigt einen Ausschnitt des Kuppelfreskos "Höllensturz" aus der Karlskirche in Wien.

Der Titel assoziiert bei mir ein teuflisches Inferno, was sich teilweise im Buch bestätigt.

Der Klappentext ist kurz und verrät nicht zu viel, macht dennoch
neugierig auf das Buch.

Das Buch ist in der übergeordneten Erzählform geschrieben, erzählt werden verschiedene Erzählstränge, die erst nach und nach ein Gesamtbild ergeben. Dabei ist die Sprache sehr bildhaft, vieles sehr detailreich beschrieben ohne jedoch zu sehr abzuschweifen. Wörtliche Rede und Erzählung sind ausgewogen, die Sprache klar ohne Fremdwörter. Das Buch ist dadurch flüssig zu lesen, es gibt keine verschachtelten Sätze die den Lesefluß ausbremsen.

Die Stoy spielt in Wien, ist zu Anfang etwas undurchsichtig, doch gerade das macht hier den Reiz aus. Alle Protagonisten sind so geschildert, dass man sogleich Sympathien empfindet. Ob diese Empfindung richtig war stellt sich erst zum Ende hin heraus. Man hat das Gefühl, jeder spielt falsch, hat etwas zu verbergen, man möchte unbedingt wissen weswegen man das Buch kaum aus der Hand legen mag.

Von mir gibt es dafür eine klare Lesemepfehlung.

Bewertung vom 15.11.2018
Ort der verlorenen Seelen
Eichenlaub, Anna J.

Ort der verlorenen Seelen


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir sehr gut, gibt es doch sehr gut den Inhalt des Buches wieder.
Ebenso treffend gibt der Klappentext einen Hinweis auf die Geschichte und macht Lust auf das Buch, verrät dabei aber nicht zu viel.

Stephan und Vincent machen einen sympathischen Eindruck. ihre Freundschaft mit Thomas trägt ihr übriges dazu bei. Alle drei sind Studenten, und trotz anfänglicher Eifersüchteleien halten sie zusammen, wenn es darauf ankommt.

Das Buch ist in der übergeordneten Erzählform geschrieben und ist aufgrund der kurzen und klaren Sätze flüssig zu lesen, Wörtliche Rede und Erzählung sind ausgewogen. Der Spannungsbogen steigt nach dem ersten OBE kontinuierlich an, zum Ende hin nimmt die Spannung sogar nochmals zu.
Das Buch ist in 10 Tage aufgeteilt, diese sind nochmals in Unterkapitel unterteilt. Dazwischen gibt es immer wieder mal Passagen mit Stephans Gedanken.

Die Geschichte ist teilweise beklemmend und sorgt für kleine schaurige Momente und Gänsehaut. Die Beklemmung während dieser außerkörperlichen Erfahrung ist deutlich zu spüren.

Obwohl ich eher weniger in diesem Genre zu Hause bin, hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Die Idee dieser Experimente ist nicht neu, wie die Autorin das Thema umgesetzt hat finde ich allerdings sehr gelungen.

Bewertung vom 11.11.2018
Alster Clown (eBook, ePUB)
Barkawitz, Martin

Alster Clown (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Cover und den Titel finde ich sehr passend, beschreibt es doch treffend den Inhalt des Buches.

Der Klappentext ist kurz und verrät nicht zu viel, das finde ich immer sehr wichtig. Ellenlange Klappentexte mag ich gar nicht.

Das Buch behandelt den bereits 20. Fall von Heike Stein, Hauptkommissarin, und ihrem Team. Heike Stein ist eine toughe Frau die mitbeiden Beinen im Leben steht, abgesehen von ihrer on-off-Beziehung und Maja Wilken, die sie gedanklich nicht zur Ruhe kommen lässt. Ihr Kollege Ben Wilken ist alleinerziehender Vater, nachdem seine Frau Maja untergetaucht ist und polizeilich gesucht wird. Maja ist von Neid und Rachegelüsten zerfressen und geht dabei über Leichen.
Paulinas Chef, der Vorstandsvorsitzende Lutter war sofort unsympathisch, mein Gefühl hat sich dann auch kurz darauf bestätigt.

Der Schreibstil ist wie gewohnt kurz und knackig, das Buch beginnt quasi sofort mit der Story, es gibt kaum Nebenschauplätze, die Spannung besteht das ganze Buch über vom Anfang bis zum Schluß. Lange Schachtelsätze oder Fremdwörter die den Lesefluss ausbremsen gibt es ebenfalls keine.

Die Story ist schlüssig, die Handlungsweisen und Gefühle der Figuren sind nachvollziehbar. Vom Privatleben der Ermittler bekommt man wenig mit, man weiß zwar dass Ben eine Tochter hat, wo diese aber während seiner Einsätze ist, erfährt man nicht. Außerdem erfährt man sehr schnell, wer dahinter steckt, trotzdem ist es spannend zu lesen, ob und wie Heike Stein und ihre Kollegen dahinter kommen und was währendessen noch alles passiert.

Ich habe auch schon diverse andere Bücher des Autors gelesen, Martin Barkawitz bleibt sich und seinem Stil treu, das hat mir gut gefallen. Dieser Krimi ist wieder kurzweilig und spannend, es hat mir viel Spaß gemacht ihn zu lesen.
Auch wenn man die anderen Heike-Stein-Krimis noch nicht kennt, kann man diesen getrost lesen, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist.

Bewertung vom 04.11.2018
Schneekönig
Bronski, Max

Schneekönig


sehr gut

Dreimal in der Woche überlässt Wilhelm Gossec dem Münchner Obdachlosenverein seinen Stand auf dem Christkindlmarkt. Vervollständigt wird die Truppe, die die Hirten und Joseph darstellen, von Roswitha als Maria und einem Ministranten. Verkleidet als Hirtenbub rezitiert er die Weihnachtsgeschichte. Nach dem Alkoholgeschwängerten Abbau macht sich Wilhelm auf den Heimweg und wird von einem Auto erfasst.....

Das Buch wird aus der Ich-Form erzählt, Erzähler ist Wilhelm Gossec, ein Trödelhändler aus München.
Ich war erst skeptisch, mit einem Krimi im herkömmlichen Sinne hatte der Anfang schon nichts zu tun und ich war gespannt wohin sich die Geschichte entwickeln wird. Plötzlich war ich dann doch ganz versunken in die Geschichte von Wilhelm, Mariella und ihrem Neugeborenen.

Der Autor schreibt in einem lockeren und humorvollen Stil, einen bitterernsten Krimi erwartet man hier vergeblich, es ist eher eine unterhaltsame als eine spannende Geschichte. Teilweise etwas wirr, was war während seiner doppelten Anwesenheit mit seinem verletzten Körper, ist der verletzte Körper im Krankenhaus real? Oder der Wilhelm der die Geschichte erzählt? Oder ist alles nur ein Traum? Warum fällt keinem auf dass es ihn doppelt gibt bzw hat keiner seiner Freunde etwas von seinem Unfall mitbekommen? Wilhelm selbst scheint dies auch nicht klar zu sein....

Ansonsten handelt Wilhelm ganz normal und nachvollziehbar. Er hilft einer werdenden Mutter, kümmert sich um seine Nachbarn, zwischendurch wird der Wohnugsmarkt in München thematisiert. Alles ganz normal, bis auf ein paar seltsame, um nicht zu sagen mystische Vorkommnisse. Nimmt man diese raus, sind die Handlungen der Protagonisten nachvollziehbar, die Handlung schlüssig.
Ein Spannungsbogen existiert kaum bis gar nicht, trotzdem ist eine gut konstruierte Geschichte die Spaß macht.

Bewertung vom 04.11.2018
Der Tod kommt nach Mitternacht
Sullivan, Matthew

Der Tod kommt nach Mitternacht


sehr gut

Lydia steht hinter der Kasse in der kleinen Buchhandlung, es ist nach Mitternacht, der Laden schließt gleich. Plötzlich ein Geräusch das wie ein fallendes Buch klingt, und wieder, und wieder.... Auf der Suche nach der Ursache findet sie einen Stammkunden vor, Joey , erhängt an einem Balken. In seiner Tasche ein Bild von ihr als 10jähriges Mädchen.....

Das geheimnisvolle des Buches hat mich schnell in seinen Bann gezogen, die Unnahbarkeit und Zurückgezogenheit Lydias ist regelrecht zwischen den Zeilen zu spüren.
Die Geschichte spielt in der Gegenwart, wird jedoch immer wieder von Rückblicken in Lydias Vergangenheit unterbrochen.
Die Angst und Verlorenheit der kleinen Lydia wird sehr bildhaft beschrieben, schnell bekommt man Mitleid mit dem kleinen Mädchen, ganz allein trotz der Anwesenheit des Vaters.

Es dauerte etwas bis ich mit der Geschichte warm wurde, obwohl von Anfang an spannend geschrieben, packte es mich erst ab dem 1/3.
Die Geschichte wird immer rätselhafter, Lydias mysteriöse Vergangenheit und ihre Zukunft prallen aufeinander.
Die Sprache ist sehr bildhaft, die Gefühle der Protagonisten kommen dadurch sehr gut zur Geltung. Der Autor nutzt keine langen oder verschachtelten Sätze die den Lesefluss ausbremsen würden.

Der Spannungsbogen steigt zuerst recht langsam, ab etwa 1/3 des Buches legt der Autor allerdings an Tempo zu und der Spannungsbogen steigt rasch an. Immer neue Erkenntnisse verwirren den Leser bis er am Ende mit einem Paukenschlag erlöst wird.

Ein super Buch das ich nach Anlaufschwierigkeiten nicht mehr aus der Hand legen konnte.