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Juti
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Insgesamt 714 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2024
Frühling der Revolution
Clark, Christopher

Frühling der Revolution


schlecht

unlesbares Gesamtwerk

Dieser Ziegelstein ist so umfangreich, dass wohl keiner mehr durchblickte. Ich will dem Autor nichts vorwerfen, aber der Verlag hätte merken müssen, dass Heidelberg im Register fehlt, das auch sonst ziemlich unzuverlässig ist.

Aber beginnen wir mit dem Inhalt und stellen verwundert fest, dass auf Seite 67 die Kartoffelernte in Hektolitern gemessen wird. Der Autor wollte die Bedingungen der Revolution darlegen und da gehörte der Hunger dazu. Alles, wirklich alles, wird aber so ausführlich dargestellt, dass es den Lesespaß verdirbt. Eine Revolution in ganz Europa war 1848 und tatsächlich schreibt Clark über ganz Europa.

Da ich aber keine Ewigkeit nur mit diesem dicken Schinken verbringen wollte, beschränke ich mich fortan auf deutsche Themen. Auf Seite 196 steht, dass Joseph Görres mit Blättern für das katholische Deutschland den politischen Katholizismus gründet. Nach ihm ist in Heidelberg eine Straße benannt. Die liberalen Abgeordneten trafen sich laut Seite 304 in Heppenheim im Gasthaus Halber Mond und Robert Blum gründet 1844 in Leipzig die Deutsch-Katholiken (308).

Hecker und Struve fehlen natürlich auch nicht, aber meine Lörracher Zeit ist vorbei. Auf S.778 war dann auch meine Zeit mit dem Buch vorbei.

Lieber Christopher Clark,
beschränken Sie sich doch in Zukunft auf 300 bis 400 Seiten und geben, falls nötig, mehrere Bände heraus. Ihr Buch ist zwar deutlich besser als ihre langweiligen Fernsehauftritte, aber abgebrochene Bücher erhalten nur 1 Stern. Da ist die Benotung unerbittlich.

Bewertung vom 04.05.2024
Abschied von den Boomern
Bude, Heinz

Abschied von den Boomern


weniger gut

Thema völlig verfehlt

Die Hamburger Lesemaus hat geschrieben, was in den Buch auf S.13 steht: Bude definiert die Jahrgängen zwischen 1955 und 1970 als Boomer. Es ist mir schleierhaft, wieso FAZ und SZ beide Boomer von 1955 bis 1965 definieren.

Der Autor selbst ist Jahrgang 54 und so scheint er dem Boomer-Leben knapp entronnen. Doch weit gefehlt: Bude schreibt eine Autobiografie seiner Generation, was auch der Rezensentin der FAZ am Beispiel des Kapitels Brokdorf aufgefallen ist. Der Vergleich der SZ mit Annie Erneaux hinkt aber, da der Autor nicht als Ich-Erzähler auftritt.

Ein Roman hätte dem Buch gut getan, denn sachlich ist es eine einzige Katasstrophe. Ein Beispiel: Für die Boomer prägend war laut Buch die Willy-Wahl. Sie fand 1972 statt. Am 1. Januar 1975 wurde die Volljährigkeit in der Bundesrepublik Deutschland erst von 21 auf 18 Jahre gesenkt. Die Willy-Wählerin musste 1972 also mindestens 21 Jahre alt sein und wir rechnen kurz: Wer Willy wählte, war Jahrgang 1951 oder älter, also kein Boomer.

Es wird nicht besser: Die nach den Boomern folgende Generation seien die zwischen 1981 und 1995 geborenen Millennials, steht auf Seite 106. Ich staune sehr, weil nach seiner Definition wurde in den 70er Jahren niemand in Deutschland geboren. Ich verrate ein kleines Geheimnis: Das stimmt nicht.

Auf Seite 66 ist mir noch etwas Absurdes aufgefallen. Die Interpretation des Scheiterns der Weimarer Republik wird mit einem Buch aus dem Jahr 1959 belegt, als die ältesten Boomer gerade vier Jahre alt wurden.

Das eigentliche Thema, dass die Boomer nun in Rente gehen, die Sozialkosten steigen und der Fachkräftemangel wächst, kommt in den schmalen Bändchen gar nicht vor.


Nein, der ehemalige Professor für Soziologie hätte besser einen Roman im Stile Ernauxs geschrieben. Wir lesen viele Titel von Büchern, die Bude vermutlich gerne gelesen hat. Ich bin froh, dass ich wegen der Kürze des Buches meine Wochenendlektüre schon am Samstag beendet habe und widme mich nun ehe einem dicken Schinken. 2 Sterne

Bewertung vom 04.05.2024
Die Heiliggeistkirche zu Heidelberg
Die Heiliggeistkirche zu Heidelberg

Die Heiliggeistkirche zu Heidelberg


ausgezeichnet

Lohnenswert

Trotz des Alters des Buches lohnt sich die Lektüre des Buches, da es Beiträge enthält, die bei der Neuauflage von Petracca gar nicht oder anders dargestellt sind.

Wer sich wirklich für die Heilig-Geist-Kirche interessiert, kommt nicht umhin, beide Bücher zu lesen. 5 Sterne

Bewertung vom 02.05.2024
Die Verwandelten
Draesner, Ulrike

Die Verwandelten


schlecht

schwierige Multiperspektive

Der Versuch ist wirklich lobenswert. Und das Thema auch. Ein Kind wird in einem Lager der Nazis erzogen und hat nach dem Krieg Probleme mit der Gesellschaft zurechtzukommen.
Selbst nach der Wende hat die Frau möglicherweise Recht auf ein Haus in Breslau. Detailliert werden die Unterschiede zwischen der deutschen und der polnischen Sprache beschrieben.

Doch das große Problem: Bei den vielen Figuren weißt du nie, wer spricht. Es ist mühsam der Handlung zu folgen, die auch noch in der Zeit springt. Selten zuvor hätte ich eine Leseanweisung gebraucht. Den Stammbaum im Einband habe ich zu spät entdeckt. Er reicht auch nicht aus.

Bis Seite 146 habe ich tapfer durchgehalten. Bei fast 600 Seiten ist das aber noch weit von der Hälfte entfernt. 1 Stern

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.04.2024
Winternähe
Funk, Mirna

Winternähe


weniger gut

chronologisch rückwärts

Ich glaubte, die Autorin Funk sei was für mich und las nach ihrem neuen Buch auch ihr altes. Doch das Thema Judentum blieb gleich, selbst die handelnden Orte Berlin und Tel Aviv kamen mir bekannt vor. Gegen Ende Bangkok, aber da war ich längst zum großflächigem Lesen übergegangen, was dazu führt, dass ich über Einzelheiten nicht berichten kann.

Der Gaza-Streifen macht mich traurig und da brauche ich echt keine Debatten, die schon fast 10 Jahre alt sind. Bücher von Mirna Funk werden erst wieder auf meinem Nachttisch liegen, wenn sie sich ein anderes Thema sucht.

2 Sterne, da ich das Ende erreicht habe, aber unglücklich.

Bewertung vom 25.04.2024
Der Trafikant
Seethaler, Robert

Der Trafikant


ausgezeichnet

Wiener Milieugeschichte mit Freud

Nach „Das Café ohne Namen“ wollte ich auch dieses Buch lesen, weil die Geschichte in ähnlicher Weise erzählt wird.

Unser Held ist Franzl aus dem Salzkammergut, der von seiner Mutter zum Trafikant Otto nach Wien geschickt wird, weil ihr Finanzier bei einem Sommergewitter im See ertrunken ist und sie ihren Sprössling anscheinend nicht alleine versorgen kann. Über die Beziehung der Mutter erfahren wir kaum was, nur dass Franz’ Vater verstorben ist.

Wir begleiten Franzl nach Wien, der im Nebenraum des Trafik nächtigt. Ich sollte noch schreiben, dass ein Trafik ein Zeitungskiosk mit Zigarren ist.
Er sitzt auf einem Hocker an der Tür, während Otto, der im Ersten Weltkrieg ein Bein verloren hat, verkauft. Franzl reift heran, wird zum Franz und wundert sich, wieviele Titel die Kunden haben.

Doch wenn der Professor kommt, muss auch er aufstehen. Er freundet sich mit Freud an, vom dem es auf Seite 127 heißt: „Der Professor hingegen war dermaßen klug, dass er die Bücher, die er lesen wollte, gleich selber schreiben konnte.“

Freund gibt Franz Tipps, wie er mit sich verlieben kann. So lernt er die Böhmin Anezka kennen, doch seine Liebe bleibt etwas einseitig. Gegen Ende klebt Franz seine Träume an die Außenwand des Trafiks und wir Leser erwarten die Deutung des Professors, aber es kommt anders.

Als Franz nach Wien kommt, schreiben wir das Jahr 1937 und da Freud Jude ist, ist die Machtübernahme der Nazis ein zentrales Thema. Otto wird als erster verhaftet und nachdem Freud geflohen ist, bekommt auch Franz Schwierigkeiten, ja noch mehr, aber ich will nicht spoilern.


Ein rundum gelungener Roman, der auch die Postkarte von Franz an seine Mutter und zurück enthält. Die Gräueltaten der Nazis beschönigt er immer. 5 Sterne

Bewertung vom 23.04.2024
Das kalte Herz. Ein Märchen
Hauff, Wilhelm

Das kalte Herz. Ein Märchen


sehr gut

Das Schwarzwald-Märchen schlechthin

„Wer durch Schwaben reist, der sollte nie vergessen, auch ein wenig in den Schwarzwald hineinzu­schauen.“ So beginnt dieses Märchen. Und der schwäbische Autor lobt wenig später die heutigen Landsleute: „Am schönsten kleiden sich die Bewohner des badenschen Schwarzwaldes.“

Mit den Bewohnern beschäftigt sich Hauff auch mit ihren Berufen: den Glasmachern; den Uhrmachern und den Flößern auf der andern Seite des Waldes, deren Freude es ist, auf ihrem Holz die Ströme hinabzufahren, ihr Leid, am Ufer wieder heraufzuwandeln.
So sind auch die Waldgeister von diesen Berufen inspiriert. Das Glasmännlein steht für ein gutes Geistchen, der Holländer-Michel aber ist stark und böse. Der Hauptdarsteller heißt Peter Munk, lebt bei seiner armen Mutter und ist Kohlenbrenner. Wenn er gut gesäubert in die Dorfkneipe kommt, dann heißt es: „Ach, es ist nur der Kohlenmunk-Peter.“ Er träumt davon, im Wirtshaus so berühmt zu sein wie der dicke Ezechiel, der lange Schurke oder der Tanzbodenkönig.

Da besinnt er sich des Glasmännleins, das auf dem Tannenbühl lebt, aber dort nur erscheint, wenn man ein Sprüchlein aufsagen kann, doch unser Peter erinnert sich nicht mehr an den letzten Vers. Aus Furcht vor dem falschen Zauber in dieser einsamen Gegend flüchtet er anstatt zu den Glasmachern zu den Flößern und lernt die Geschichte des Holländer-Michel kennen. Er war so stark, dass er besonders lange und schwere Stämme flößen konnte und er verkaufte sie nicht in Köln, sondern in Holland, wo er einen viel besseren Preis erzielte.

Und so sollen sich die drei Wirtshaushelden mit dem Holländer-Michel eingelassen haben, aber nicht glücklich geworden sein. Der Kohlenmunk-Peter nimmt dies zum Anlass das Glasmännchen aufzusuchen und bekommt den Rat: „reime, dummer Kohlenmunk-Peter, reime!“

Dies führt zunächst nur dazu, dass er von wandernden singenden Studenten verprügelt wir, aber – wir erfahren nicht wie – hat er dann doch den rettenden Einfall:
„Schatzhauser im grünen Tannenwald,
Bist schon viel hundert Jahre alt,
Dein ist all Land, wo Tannen stehn,
Läßt dich nur Sonntagskindern sehn.“

Dieser Herr Schatzhauser hat erst gute Ratschläge wie: „Hochmut kommt oft vor dem Fall“, als Antwort auf Peters Wort: „Müßiggang ist aller Laster Anfang.“ Aber dann hat Peter drei Wünsche frei. Als erstes wünscht er sich, „daß ich noch besser tanzen könne als der Tanzbodenkönig; und jedesmal noch einmal so viel Geld ins Wirtshaus bringe als er.“ Das Männlein ist entsetzt über diesen Wunsch. Auch sein zweiter Wunsch „die schönste und reichste Glashütte im ganzen Schwarzwald mit allem Zubehör und Geld, sie zu leiten“ findet keinen Gefallen. Er hätte sich „gesunden Menschenverstand und Einsicht“ wünschen sollen.

Und nun kommt der moralische Teil, den wir alle kennen. Trotz einer Warnung wird unser Peter im Wirtshaus beliebt und verliert das Interesse an der Arbeit. Als schließlich auch seine Saufkameraden
pleite sind, ist guter Rat teuer. Er hatte sich schließlich gewünscht, so viel Geld zu haben wie die Kameraden. Auch seine Glashütte verfällt.


Im zweiten Teil vertraut sich Peter dem Holländer-Michel an. Er verkauft sein Herz, um zum alten Reichtum zurückzukommen. Ja, er findet sogar „die Schönste und Tugendsamste im ganzen Wald.“ Es ist eines armen Holzhauers Tochter und nimmt sie zur Frau. Doch aus Wut über ihre Hilfe für die Armen erschlägt er sie eines Tages und auch sein armes Mütterchen kann vom Reichtum ihres Sohnes nicht profitieren.

Im Traum wird Peterchen bekehrt, geht zum Glasmännchen zurück und wünscht sich sein altes Herz zurück. Das kann der Zauberer aber nicht leisten, weil es ein Handel mit dem Holländer-Michel war, aber er gibt den Rat, dass der Michel sein Herz zurückzaubern soll und so geschieht es auch. Das Märchen endet mit Peters Lebensweisheit: „ „Es ist doch besser, zufrieden zu sein mit wenigem, als Gold und Güter haben und ein kaltes Herz.“


Wegen des doch zu steifen moralischen Zeigefingers muss ich bei diesem sonst gelungenen Regionalmärchen eine Stern abziehen. Also 4 Sterne

Bewertung vom 22.04.2024
Der Selbstbetrug
Brodkorb, Mathias;Evisen, Ilgin Seren;Krischke, Ben

Der Selbstbetrug


ausgezeichnet

andere wohltuende Sichtweise

Dieses Buch beschreibt, wie einseitig die Medien über die Flüchtlingskrise berichtet haben. „2015 darf sich nicht wiederholen“, hieß es nach der Regierungszeit von Angela Merkel, doch mit dem Ukraine-Krieg kommen nun schleichend genau so viele Menschen wie damals, allein der Wille heute wieder Turnhallen zu schließen fehlt .

Nach dem Vorwort der erste Artikel beschäftigt sich mit der Geschichte der Migrationspolitik, die nach dem ersten Weltkrieg beginnt, in der Nazi-Zeit den Juden hätte mehr helfen können und heute auch deshalb wieder aktuell wird, weil es immer weniger Demokratien gibt.

Volker Reising beschreibt dann, wie vor allem die Grünen mit ihrer zuwanderungsfreundlichen Politik aus dem europäischen Rahmen fallen. Ruud Koopmans erklärt dan in einem Interview, dass die Flüchtlinge aus Syrien 2015 genauso gut in der Türkei hätten unterkommen können und das Europa Abkommen mit Drittländern wie Tunesien abschließen muss. Daniel Stelter zeigt auf, dass Asylbewerber nicht unsern Fachkräftemangel beheben können.

Dann folgt der Artikel des Tübinger Oberbürgermeisters. Palmer bekräftigt, dass Deutschland nicht die Mittel für eine so hohe Zuwanderung hat. Das fängt an bei den Wohnungen. Tübingen hätte zwar neue gebaut, die ursprünglich für die einheimische Bevölkerung gedacht wären, jetzt aber für Migranten benötigt werden, schaut sich die Kriminalstatistik an und sieht auch in der deutschen Bildungsmisere Ursachen in der Migration, da Fachkräfte für die Eingliederung ausländischer Kinder fehlen.

Mathias Brodkorb verdeutlicht den bürokratischen Wahnsinn, der entstanden ist, weil die Ukrainer aus dem Asylbewerberleistungsgesetz zu den Jobcentern verschoben wurden,Kafka lässt grüßen. Ahmad Mansour möchte den Begriff Integration klären und problematisiert, wieso Migranten in der Kriminalstatistik auffallen. Alte Sünde und linke Betriebsblindheit wirkten weiter. Ilgin Seren Evisen warnt vor falscher Toleranz unter türkischen Einwanderern und Ben Krischke sieht sich falschen Rassismusvorwürfen ausgesetzt.

Jeder dieser Essays ist lesenswert und keiner ist übermäßig lang. Deswegen erhält dieses kleine Bändchen von mir volle 5 Sterne.

Zitat: Unser Herz ist weit, doch unsere Möglichkeiten sind endlich. (S.66, Joachim Gauck über die Migrationspoltik)

Bewertung vom 21.04.2024
Der gestiefelte Kater. Kindermärchen in drei Akten. Mit Zwischenspielen, einem Prologe und Epiloge
Tieck, Ludwig

Der gestiefelte Kater. Kindermärchen in drei Akten. Mit Zwischenspielen, einem Prologe und Epiloge


sehr gut

Zeitenwende

Wenn du dieses Theaterstück liest, dann vergiss nicht, dass es bereits 1797 geschrieben wurde. Für die damalige Zeit ist es sicher einmalig und neu, dass das Publikum ins Stück mit einbezogen wird, der Verriss wird quasi schon mitgedacht.

Schon der Untertitel wird im Prolog gleich durch den Kakao gezogen: „Ein Kindermärchen? Aber ums Himmels willen, sind wir denn Kinder, daß man uns solche Stücke aufführen will?“ Immer wieder werden die Fragen der Zeit thematisiert, wie „die Aufklärung hat ihre Früchte getragen, wie sich's gehört“ und obwohl wir von einem Märchen sprechen, ist von einem „Revolutionsstück“ die Rede.

Beim Lesen kam mir die Frage, ob der Inhalt des Märchens schon geläufig war, da die Gebrüder Grimm es erst etwa 15 Jahre später veröffentlichten. Eine solche Satire kann man aber nur über eine bekannte Geschichte machen. Mögen Germanisten uns vielleicht mal erklären, wie das gelaufen ist.


Ich empfehle also erst das Grimmsche Märchen „Der gestiefelte Kater“ zu lesen und dann Tiecks Lektüre zu folgen, damit die Handlung beim Unmut der Zuschauer nicht verschwimmt. Da dieses zum Verständnis unerlässlich ist, kann ich nur 4 Sterne geben, aber es lohnt sich.

Bewertung vom 19.04.2024
Der Friedhof der vergessenen Bücher
Ruiz Zafón, Carlos

Der Friedhof der vergessenen Bücher


weniger gut

Kurzgeschichten aus Barcelona

Zafons Tetralogie der Barcelona-Krimis habe ich gern gelesen. Seine Kurzgeschichten dagegen wirken eher wie Abfallprodukte. Mir fiel vor allem negativ auf, dass alle Erzählungen negativ enden.

Während in den Krimis noch die ein oder andere Liebesgeschichte erheitert und der ein oder andere Dialog erfreut, fand ich hier nur den Arzt, der „den Ruf von Patientinnen gerettet [hat], denen gewisse Bereiche ihres eigenen Körpers aufgrund ihrer Erziehung ein größeres Mysterium war als die heilige Dreifaltigkeit.“ (53f)

Im Anhang steht, es sei das letzte Buch des inzwischen verstorbenen Autors. Ich kann die Barcelona-Krimis empfehlen, diesen Band aber nicht. Er macht nur traurig und lässt nichts in Erinnerung. 2 Sterne