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Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1385 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2010
Pratchett, Terry

Pyramids


ausgezeichnet

Ein früher Scheibenweltroman (1989), in dem Terry Pratchett sein satirisches Talent wieder mal voll zur Entfaltung bringt und in Form des kleinen Königreichs Djelibeybi das Alte Ägypten auf die Schippe nimmt. Denn als der in Ankh-Morpork zum Assassinen ausgebildete Thronerbe Teppic nach dem Tod seines Vaters in das Wüstenreich zurückkehrt, um Pharao zu werden, bringt er mit dem Bau der riesigen Pyramide für den kürzlich Verstorbenen das Raum-Zeit-Kontinuum durcheinander. Dadurch verschwindet nicht nur Djelibeybi im wahrsten Sinne des Wortes in der Versenkung, sondern es werden auch noch die zahlreichen Götter, an die man hier glaubt, zu realen Figuren. Und ein geier- oder krokodilköpfiger Gott mag auf einem Relief ganz gut ausschauen, wenn er aber wirklich durchs Leben stapft und mit anderen Göttern um seine Aufgaben streitet, kann das ganz schön unangenehm werden. Die Priester in Djelibeybi versuchen, die Situation unter Kontrolle zu bringen, während der Geist des verblichenen Pharaos, der auf gar keinen Fall den Rest seines Todes in einem Sarkophag verbringen will, nach und nach alle Vorfahren befreit. Teppic, der dem „Untergang“ seines Reiches entkommen konnte, sucht Zuflucht und Rat in Ephebe (eine sehr lustige Persiflage auf die antiken Philosophen), schließlich gelingt es ihm aber nur dank der Hilfe seines mathematisch begabten Kamels You Bastard, zurück nach Djelibeybi zu kommen und das Reich wieder aus der Versenkung zu holen ... Von den ersten Kapiteln, die einen sehr amüsanten Einblick in die Assassinengilde Ankh-Morporks geben, bis zum Schluss im Wüstenreich wirklich wieder mal beste Scheibenwelt-Unterhaltung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2010
Stroud, Jonathan

Die Bartimäus-Trilogie, 18 Audio-CDs


gut

Dass Dämonen überaus heimtückische Wesen sind, weiß der Zauberlehrling Nathanael, als er den 5000 Jahre alten Dschinn Bartimäus beschwört. Aber er braucht einen mächtigen Gehilfen für seinen Rachefeldzug gegen Simon Lovelace, einen aufstrebenden Zauberer, der ihn gedemütigt hat. Die weiteren Ereignisse schweißen Nathanael und seinen Dschinn im ersten Band „Das Amulett von Samarkand“ zusammen, so dass sie auch im folgenden Abenteuer „Das Auge des Golem“ und im letzten Band „Die Pforte des Magiers“ ein widerstrebendes, aber unschlagbares Team abgeben.
Die Bartimäus-Trilogie von Jonathan Stroud gehört für mich zum Besten, was in den letzten Jahren im Fantasy-Genre veröffentlich wurde: Der Autor entwirft hier ein völlig anderes Bild von Zauberern, eigentlich eine düstere Welt, die aber durch die Bemerkungen des spitzzüngigen Dschinns und zahlreiche komische Verwicklungen durchaus voller Humor steckt. Was diese Hörbuch-Fassung betrifft, bin ich allerdings nicht ganz glücklich: Leider wurde der Text ziemlich stark gekürzt, so dass viele Nebenstränge fehlen. Außerdem konnte ich mich mit Martin Semmelrogge als Sprecher nicht wirklich anfreunden – Gerd Köster, der Band 2 und 3 liest, gefällt mir viel besser. Insgesamt zwar trotzdem eine schön anzuhörende Geschichte, aber diese Hörbuchfassung vermittelt nicht das gleiche Erlebnis wie das eigene Lesen der Bücher (was Rufus Beck z.B. mit seiner Harry Potter-Interpretation durchaus gelungen ist).

9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2010

Der Knochenmann


ausgezeichnet

Nach „Komm, süßer Tod“ und „Silentium“ ist auch der dritte Ösi-Krimi nach einer Romanvorlage von Wolf Haas wieder rabenschwarze Unterhaltung vom Feinsten. Die Filmhandlung hält sich zwar nur noch in Grundzügen an den Roman, aber da der Autor selber mit Regisseur Wolfgang Murnberger und Hauptdarsteller Josef Hader am Drehbuch gefeilt hat, bleibt der für die Brenner-Geschichten typische aberwitzige Humor erhalten. Den grantelnden Privatdetektiv Brenner verschlägt es diesmal in die steirische Provinz, wo er in einer Hendl-Gaststätte in die grausamsten Abgründe des gewöhnlichen Lebens hinabblickt. Denn beim Anblick der Knochenmehlmaschine im Keller ahnt man gleich, dass es nicht beim Zerkleinern der Hendlreste bleibt … Neben dem wie immer grandiosen Josef Hader beeindruckt hier vor allem Josef Bierbichler als Wirt, der die Abgründigkeit seiner Figur perfekt verkörpert. Auch wenn einem mit diesem Film erst mal der Appetit auf Gulasch vergeht und die eine oder andere Szene mit Blut und Knorpelmasse an einen Splattermovie erinnert: Wer schwarzen Humor mag und die Brenner-Krimis gerne liest, muss diesen Film unbedingt gesehen haben!

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2010
Suter, Martin

Lila Lila, Sonderausgabe


ausgezeichnet

Durch eine Lüge erobert der schüchterne Kellner David das Herz der schönen Marie, und durch diese Lüge wird er sogar zum gefeierten Literaturstar: Er gibt das im Second-Hand-Nachtisch gefundene Manuskript eines Liebesromans als sein eigenes aus und hat fortan den weiteren Verlauf der Ereignisse nicht mehr im Griff. Doch Lügen haben bekanntlich kurze Beine …
Martin Suter ist mit „Lila, Lila“ eine zugleich witzige, aber auch tief-traurige Geschichte gelungen. Einerseits zeichnet er ein bissig-entlarvendes Bild des deutschen Literaturbetriebs, andererseits ist die reine, verzweifelte Liebe des naiven David von vornherein zum Scheitern verurteilt. Das alles ist in seiner gewohnt treffenden, schnörkellosen Sprache geschrieben und in dieser gekürzten Hörbuchausgabe von Daniel Brühl mit wandlungsfähiger Stimme hervorragend gelesen.
P.S.: Interessanterweise wurde das Hörbuch aufgenommen, bevor Brühl in der gelungenen Verfilmung des Romans die Rolle des David übernahm.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2010
Diverse

Shaun das Schaf - Der Triller-Pfeifer


ausgezeichnet

Dem Charme von Shaun und seinen Freunden bin ich schon lange erlegen - gut, dass es regelmäßig Nachschub mit neuen Folgen auf DVD gibt. Was soll ich zu dieser hervorragenden Stop-Motion-Animationsserie noch sagen? Die Abenteuer des frechen Wuschelkopfs sind einfach immer wieder ein Spaß für Groß und Klein: Die Kinder lieben die aberwitzigen Geschichten und liebevoll gestalteten Figuren, die Erwachsenen lachen über die vielen Bezüge auf die Popkultur. Erstaunlich, dass die Macher von Aardman bei den Filmchen keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigen, ihr Einfallsreichtum scheint – zum Glück der Fans! - unerschöpflich zu sein. Folgende Episoden sind auf der DVD enthalten: „Triller-Pfeifer“, „Abgehoben“, „Die Entführung“, „Körpertausch“, „Ein schwerer Brocken“, „Schweineärger“, „Das Auge der Mieze“, „Voll auf der Linie“.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.