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Abnuncha

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Bewertung vom 18.08.2024
Del Buono, Zora

Seinetwegen


ausgezeichnet

Nach „Die Marschallin“, erschienen 2021 erzählt Zora del Buono eine weitere Familiengeschichte als Zeitgeschichte.
In den 1963 Jahren wo ein Autos als modernes Fortbewegungsmittel galt und man sich über Sicherheit noch nicht so viel Gedanken gemacht hat spielt diese Familiengeschichte. Wie stolz war man auf sein damals gekauftes Auto in diesem Buch einen VW Käfer machte es doch frei und unabhängig. Und dann, wie oft stellt man sich die Frage war man zur falschen Zeit am falschen Ort, ein Unfall geschieht und die Frage nach dem wie hat er das Leben aller Beteiligten verändert steht im Raum. Wie auch hier müssen alle Beteiligten lernen damit zu leben, jeder auf seine Art. Die Autorin schreibt immer wieder Geschichte um die Geschichte, das normale Leben, Zeitgeschehnisse, das lässt es interessant bleiben, los geht’s. Mit nur acht Monate verliert Zora ihren Vater bei einem Unfall, im Kino sieht sie Bambi und weint, weil Bambi den Verlust ihrer Mutter durchleben muss, sie sieht Herby der ihr vermittelt wie lustig und bunt ein Käfer sein kann, zur Firmvorbereitung drehen Jugendliche einen Film, Zora spielt die Hauptrolle einen Unfall mit Ketchup, was hat der Pfarrer sich dabei gedacht, ist es gut therapeutisch durchdacht oder ist er einfach ein Sadist? Sie trägt einen Diamantring ihrer Mutter der schon zwei Mal verloren war. Der Brillant ist so teuer wie ein Auto, der Ring erinnert aber eher an ihre süditalienischen Schwiegereltern als an ihren Mann um den sie ein Leben lang getrauert hat. Ein Juwelier wo sie einen Vorsteckring kaufen möchte erkennt sofort den Wert des Rings, nicht ein ganzes Auto trägt sie eher einen gebrauchten.
Eingangs habe ich mich gefragt warum sucht sie erst jetzt nach dem Verursacher, möchte jetzt wissen wie alles war, wo sie selber 60 Jahre alt ist, etwa ab der Mitte des Buches erzählt sie warum. Das Buch ist im Wechsel geschrieben von Erzählung zu einem Sprachdialog in einem Café. Sie sucht den Verursacher, zunächst weiß sie nicht wie er heißt nur die Initialen E.T. im Verlauf findet sie den Namen aber es gibt mehrere davon, wer ist der richtige? Sie schreibt zunächst wertend über die Personen, ihr Vater ein Arzt, der Verursacher ein Arbeiter, ist einer mehr wert wie andere. Zu Anfang des Buches hat die Autorin harte Worte zum Verursacher, sie schreibt „Der Täter meines Vaters“, aber ist er das? Ich frage mich auch wie wird der Verursacher damit umgehen nach so vielen Jahren wieder damit konfrontiert zu werden, was mutet sie ihm zu? Nein, er ist kein rüpelhafter Fahrer gewesen, was er gewesen ist, hinterfragt und findet sie und kommt zu dem Schluss ihn letztendlich doch nicht kennenlernen zu wollen. Satz: Ich werde ihn nie kennenlernen. Eine sich verlaufende Spur. Das Buch hat ein schönes Ende, sie findet ihr unbekannte Filme ihrer Eltern, ihre Eltern als Paar, als Liebespaar. Zwei Textzeilen in dem Buch fand ich besonders gut. 1. Textzeile: Keiner, der im Straßenverkehr stirbt, hat morgens das Haus mit dem Wissen verlassen, das dies sein letzter Tag sein wird (und keiner denkt, dass er heute einen Menschen töten wird) Es kann jeden und jede treffen, auch mich. (Hier habe ich gedacht muss das nicht andersherum sein jede und jeden?) 2. Textzeile: Nahezu jeder Mensch sagt in seinem Leben nicht nur ein erstes, sondern auch ein letztes Wort, und manche letzte Worte werden berühmt, wenn auch anekdotisch, das heißt zweifelhaft, wie Goethes: Mehr Licht. Jeder von uns wird sein ureigenes Wort haben, das wir jetzt noch nicht kennen, und ich erinnere mich bei keinem der drei Menschen, die ich durch ihre finalen Stunden begleiten dufte, welche es waren.
Die Autorin hat in ihrem Buch noch ein schönes Zitat geschrieben: „Immer wieder erstaunlich, wie Bücher ihren Weg zu einem finden. Manchmal liegen sie monate- oder jahrelang herum, bevor man sie aufschlägt, und genau dann passen sie zum eigenen Leben wie die Faust auf Auge“.
Resümee: Das Buch ist klar und sachlich, mit einen ruhigen Schreibstiel geschrieben, man findet leicht in das Buch, sie baut die Handlung auf, nimmt den Leser mit und entlässt ihn mit einem schönen Gedanken. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es ist für jemanden geschrieben der sich nach einem Unfall die Frage stellt, wie geht es allen die daran beteiligt sind und was hat es aus ihnen gemacht, vielen Dank dazu. Erschienen ist es im C.H. Beck Verlag

Bewertung vom 18.08.2024
Godfrey, Jennie

Unser Buch der seltsamen Dinge


sehr gut

Titel: Catch Me When You Can - Jack The Ripper
Was haben Margaret Hilda Thatcher, Fünf Freunde, Yorkshire, Miv und Jack the Ripper gemeinsam, das darf in diesem Buch sicherlich gefunden werden, wie wir es ausgehen wer hat was zu verbergen, schaffen es zwei Teenager einen Serienmörder zu finden und kann Miv mit ihrer Familie vielleicht dort wohnen bleiben, ein Umzug ist geplant, kann sie ihn doch noch verhindern?
Die Haupthandlung ist einfach, Miv und ihre Freundin Sharon machen sich auf die Suche nach Jack the Ripper, Miv geht davon aus, wird er gefasst kann sie in der Stadt wo sie wohnt bleiben und muss nicht wegziehen.
Miv und Sharon kaufen sich daraufhin ein Ringbuch, sie schreiben zunächst eine Liste die im Verlauf des Buches länger wird und notieren verdächtige Personen, deren Tun und warum sie sie für verdächtig halten, und beschließen, jeden einzelnen zu beobachten und so den Täter vielleicht zu überführen. Dabei lernten sie eine Vielzahl von Menschen kennen, die die ganze Zeit vor ihrer Nase lebten, die sie aber bisher gar nicht kannten. Wie nah werden sie dem Verbrecher kommen und in wieviel Gefahren geraten sie? Das Ende wird hier nicht erwähnt, es soll ja spannend bleiben, und Spannung gibt es in dem Buch. Aufgrund des Covers hätte ich das Buch nicht in die Hand genommen, das Cover holt mich nicht ab, es wirkt als verbirgt sich eher eine Art Gebrauchsanweisung oder Lebensratgeber dahinter und nicht ein Roman. Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam den Lebensalltag der Familien, erzählt von Freundschaften und Schicksalen, ein Gesellschaftsporträt das in die damalige Zeit Ende der 1970 Jahre gut passt, bleibt die Fragen: Was haben Margaret Hilda Thatcher, Fünf Freunde, Miv und Jack the Ripper gemeinsam. Margaret Thatcher war vom 4. Mai 1979 bis zum 28. November 1990 die erste Premierministerin des Vereinigten Königreichs, die erste Buchauflage von Fünf Freunde erschien 1953 womit Enid Blyton zu einer den erfolgreichsten Kinderautorinnen der Welt wurde. Bei den Fünf Freunden machen sich vier Freunde und ein Hund auf und jagen so manchen Verbrecher, hier sind es nur zwei, Miv und Sharon, vermutlich auch Personalmangel 😉Bleibt noch Jack the Ripper die wahre Identität gibt ja auch heute noch Grund zu Spekulationen. Die Morde von Jack the Ripper geschahen zwischen 1975 bis 1980 in Yorkshire. In dieser relativ kurzen Zeit nahm er 13 Frauen das Leben und griff viele weitere an, wobei sie schreckliche Verletzungen davontrugen. Als Nachtrag eine Spruch aus Band 37 „Fünf Freunde entlarven den Betrüger“. Uns kann man nicht so leicht erschüttern, nicht so leicht wie man denkt! Erwähnen und Anhängen möchte ich auch noch eigenen Worte der Autorin: Dieses Buch ist den Opfern, Überlebenden und den heute erwachsenen Kindern von damals gewidmet, zu denen auch ich gehöre. ›Unser Buch der seltsamen Dinge‹ ist ein Liebesbrief von mir an Yorkshire, God’s Own Country. Ein gelungener Debütroman und man darf sicherlich gespannt sein was folgen wird, vielen Dank.

Bewertung vom 18.08.2024
Kitz, Volker

Alte Eltern


ausgezeichnet

Dieses Buch ist eine bereichernde sehr persönliche Lektüre.
Wie geht es dem Menschen deren Leben auf Zetteln verschwindet und doch darauf festgehalten werden möchte und denjenigen die sie dabei Begleiten. In einem Buch was ich dazu gelesen habe heißt es in der Einleitung „"Sie müssen sich nicht um Ihre Eltern kümmern, doch Sie können sich dafür entscheiden." Möchte man nicht immer großzügig wegschieben das die eigenen Eltern altern und wir mit ihnen? Dieses Buch von Volker Kietz ist eine sehr persönliche, bereichernde Lektüre, warmherzig erzählt der Autor wie sein Vater immer weiter die Welt in die Welt der Demenz verlässt und er ihn dabei begleitet. Das Buch spiegelt eine optimale harmonische Situation, die nicht immer gegeben ist, was der Autor auch erwähnt und beide erleben die sogenannte letzte Zeit zusammen, meistern sie und können letztendlich loslassen. Ergänzend hat der Autor das Buch durch Zitate und Darstellungen von Wissenschaftlern und Autoren was ich sehr interessant fand und das Ganze noch einmal angenehm bereichert hat. Es ist ein schwerer, trauriger, manchmal auch belastender Weg, den aber jeder gehen muss, und wir können nur hoffen das dann jemand da ist der einen begleitet, sich kümmert sich sorgt und man irgendwann loslassen kann, vielen Dank.

Bewertung vom 14.08.2024
Konstanze, Breitebner

Tod auf der Unterbühne


sehr gut

Der Mord kommt auf Seite 10, aber wer war es? Das Buch hat mich ein wenig unerwartet überrascht, birgt es doch den Hinweis auf die Schwierigkeiten der Theaterszene, sei es Stücke und Gebäude zu finanzieren und zu erhalten, auch Spenden wo viele Theater drauf angewiesen sind werden in Zeiten von so starker Inflation schwieriger oder bleiben aus. Die Schauspieler haben in Coronazeiten nicht spielen können und manchmal kein Einkommen gehabt. Dann bietet das Buch neben der Geschichte des Mordes am Regisseur auch Einblicke in das Leben der Schauspieler, wie schwierig es sein kann ein Stück auf die Bühne zu bringen, wie ein Ensemble zusammenhalten muss, und wie hier in kleiner Gruppe sich nicht immer alle grün sind. Sieht oder denkt man sonst als Zuschauer was alles hinter der Bühne geschieht, was hier das drumherum beschreiben soll wie anstrengend das für die Darsteller und alle Mitwirkenden ist bis so ein Stück was für den Zuschauer wie eine Leichtigkeit wirkt steht? Diese Einblick beschreibt Konstanze Breitebener in ihrem Debütroman und das macht es interessant. Das Cover zeigt bereits eine etwas ältere Darstellung, was hier im Sinn von Theater gibt es schon lange, Theater ist da, und gönnen sie es sich ab und zu mal, man hat wirklich ein kleines etabliertes Theater erwartet. Resümee: Gelungen geschrieben, nicht nur die Geschichte, sondern auch den Text zwischen den Zeilen. Wie das Buch ausgeht wird natürlich nicht verraten, sie sollen es ja lesen und das würde ich tun.

Bewertung vom 14.08.2024
Dibbern, Julia

Unter Wasser ist es still


sehr gut

Lesen gilt als etwas vorhaben!
Das Cover erinnert sofort an Meer und Urlaub, Häuser in den Dünen, die helle Gestaltung des Covers und das Orange des Buches wirkt ausgeglichen, es wäre mir in einer Buchhandlung positiv aufgefallen. Ankommen und Loslassen heißt es im Klappentext, das klingt nach Urlaub und Erholung, den Alltag loslassen, in diesem Fall ist es aber die Vergangenheit die bewältigt und dann losgelassen werden kann oder nicht? Maira arbeitet als Restauratorin, hängt sie am Alten, also an ihrer Vergangenheit, sie hat sich von ihrem Freund getrennt und es gibt eine unverarbeitete Erinnerung in ihrem Leben was ihr einen auszutragenden Konflikt bereitet. Sie kann in Frankfurt die Firma ihres Arbeitgebers übernehmen, kann ihre eigene Chefin werden. Um auch Startkapital zu haben muss sie in ihr Heimatdorf fahren und das Haus ihrer Mutter verkaufen. Im Ort angekommen macht es zunächst den Eindruck die Zeit scheint stehen geblieben zu sein, wie es in vielen kleinen Orten so ist, dennoch alles ist im Wandel und so auch hier. Kinder werden zu Erwachsenen, bleiben aber im Ort und bekommen selber Kinder, die wiederrum spielen genau im selben Garten wie sie damals. Maira zieht in ihr altes Gartenhaus ein, ohne Strom und Wasser. Weil sie von Walen erzählt habe ich mich zunächst gefragt gibt es Wale in der Ostsee? Ja Schweinswale die bis zu einer Größe von 190 Meter groß sind und auch kleiner Tümmler genannt wird. Bei der Internetrecherche stand der Satz dabei der Einzig für den Schweinswal ist die Ostsee eine Heimat. Mit seinen bis zu 1,90 m Größe ist der auch Kleine Tümmler genannte Meeressäuger ein sehr kleiner Vertreter der Wale. Große Wale sind hier nur Irrgäste, ebenso kleinere Arten wie Schnabelwale oder Belugas. Größere Wale sind hier nur Irrgäste, hat sie sich als Irrgast gesehen? war ihr Mutter durch ihre Erkrankung ein Irrgast geworden. Sie ist wie es scheint die Einzige die weggezogen ist. Mairas Mutter ist jung an Demenz erkrankt und als Maira mit einem Freund bei den Schweinswalen schwimmen war hat sie zu Hause absichtlich eine Platte angelassen und dadurch ist ein Brand entstanden bei dem die Mutter verstorben ist. Auch der Schweinswal ist in dem Moment gestorben, auch wenn der Vergleich hier nicht angebracht ist, der Wal war wegen der Müllverschmutzung im Meer gestorben, auch ihm konnte sie nicht helfen. War es bei der Mutter ein Versehen oder schreibt die Autorin über Sterbehilfe, das Maira mit der Pflege ihrer Dementen Mutter überfordert war lag auf der Hand. Im Laufe der Geschichte kommt Maira im Dorf an als wäre sie nie weggewesen, und ich habe beim Lesen schon gedacht, sie geht auch nie wieder weg. Wie die Geschichte ausgeht wird hier nicht verraten, lesen sie es selber, das Buch ist es wert. Ich finde es gibt Wörter die sind im Sprachgebrach verschwunden, wie zum Beispiel Hakelig, schön dass es sie doch noch gibt. Auf Seite 18 ist Mairas Antwort auf eine Einladung … Ich verneine. Lesen gilt nicht als etwas vorhaben. Doch hier eine schöne Geschichte, liebevoll geschrieben mit vielen Sätzen die mich berührt haben, vielen Dank für die Einladung.

Bewertung vom 14.08.2024
Karnick, Julia

Man sieht sich


sehr gut

Eine Liebe, die an das Ende denkt hat nie angefangen.
Der Duden sagt zur Definition „Man sieht sich“ salopp: unverbindliche Abschiedsformel, die eine eventuelle neue Begegnung zu einem nicht näher bestimmten Zeitpunkt ankündigt. In erster Hinsicht geht die Geschichte um Frie und Robert und wir als Leser dürfen sie ins Erwachsenwerden begleiten. Über die Autorin steht im Klappentext, sie hat es als Grundschülerin geliebt, auf der Schreibmaschine ihres Vaters seitenlange Briefe und Geschichten zu schreiben. In genau dieser Zeit geschieht dieses Buch, in einer Zeit zwischen Schreibmaschine, Walkman, vermutlich auch Gameboy, die Findung von Jugendlichen in ihr Leben und Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe, der Flucht aus dem Elternhaus in die weite Welt, in die Studienzeit ins ungewisse, ins Erwachsenwerden. Schon am Anfang denkt man bei Frederika und Robert gesteht euch doch ein wie sehr ihr euch liebt, aber irgendwie scheinen sie immer aneinander vorbeizureden oder wie hier auch aneinander vorbei zu leben, oder wollen sie sich selbst vor der Liebe schützen? Mussten sie sich einander erst beweisen, oder war es das Leben was sie auseinandergehalten hat? Wann ist der richtige Zeitpunkt im Leben, wann ist es zu spät und man bereut unter dem Motto hätte ich doch, was wäre, wenn. Ich habe und das darf man in einer Rezension auch schreiben das Buch von Thorsten Nagelschmidt „Der Abfall der Herzen“ gelesen. Beim Lesen war ich mittendrinn, weil es in meiner Gegend spielt und die Leute im Buch genau so waren wie wir zu der Zeit, man erlebte es wieder mit. Genau so ist das hier auch, das Abi-Treffen hatten wir allerdings noch nicht. Und ob Frie und Robert sich doch noch finden, das können sie beim Lesen dieses abwechslungsreichen und im ruhigen fließendem Text geschriebenen Buch selber entdecken, ein Buch um es mit in den Urlaub zu nehmen und wenn nicht in den Urlaub dann auf das Sofa, vielen Dank.

Bewertung vom 14.08.2024
Inusa, Manuela

Hortensientage


sehr gut

„Cor unum, via una.“ Ein Herz, ein Weg.
Die Liebe zwischen zwei Menschen lebt von den schönen Augenblicken. Aber sie wächst durch die schwierigen Zeiten, die beide gemeinsam bewältigen. Dieses Spruch habe ich zufällig gerade gelesen nachdem ich den Klappentext gelesen hatte und ich habe gedacht genau das ist es. Von den eigenen Großeltern weiß ich das auch sie die Kriegsjahre ausgelassen haben, da spricht man nicht drüber sagten sie, oder das Gespräch verstummte einfach, dabei habe ich mich schon immer gefragt wie haben sie diese Zeit erlebt, wie hat sie sie geprägt. Es wird viele dieser Geschichten geben, mal traurige aber sicherlich auch positive und warum sollten sich nicht erzählt werden, es sind und bleiben Lebensabschnitte und auch heute ist nicht alles gut. Wieviel Mut es kostet, wenn Geschichten erfragt oder erzählt werden liest man in diesem sehr einfühlsam geschriebenen Roman von Manuela Inusa.
Einen warmherzig geschriebener Familienroman, Manuela genannt Ela hat eine enge Beziehung zu ihre Oma, die mittlerweile in einem Pflegeheim lebt. Zurückhaltend aber auch ein wenig aufdringlich möchte Manuela die Geschichte ihrer Oma erfahren, wird sie ihr die erzählen, möchte man sich am Ende seines Lebens noch einmal rückerinnern? Manuela als Enkelin möchte gerne die Geschichte ihrer Oma hören und darüber einen Liebesroman schreiben. Kann es im Krieg eine liebe geben wo doch alles im genauen Gegenteil geschieht? Waren die eigenen Großeltern auch einmal jung und hatten Träume, konnte diese Träume durch die Realität zerstört werden und was bleibt? Lassen sie sich auf dieses sehr einfühlsame Buch ein und begleitet Ela und ihre Oma auf diesem Weg. Es sollte öfter Ermutigungen geben Erinnerungen, auch wenn sie schmerzhaft sind zu erzählen, so kann man vielleicht auch Kriegsjahren ein wenig den Schrecken nehmen, denn das Leben geht in der Zeit ja auch weiter und man wird nicht nur schweres und schreckliches erlebt haben, es war ja leider eine große Zeitspanne und nicht nur ein paar Wochen. Am Ende möchte ich noch das Zitat zu Beginn des Buches aufnehmen Man lebt zweimal: Das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung. (Balzac), vielen Dank für dies wundervolle Buch, ich habe es sehr gerne gelesen.

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