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rewa
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Insgesamt 389 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2025
Yawa, Medra

Kriegsheim


ausgezeichnet

Maggie und TJ stehen kurz davor ihre neue Zukunft so zu gestalten, dass es endlich Frieden geben kann nach vielen Jahren des Krieges und des Hasses. Doch selbst so kurz vor dem erhofften Ziel, gibt es immer noch Menschen, die das zu verhindern suchen. Maggie und TJ bleiben nicht mehr viel Zeit und so müssen Verräter entlarvt werden und auch das Misstrauen in den eigenen Reihen ausgeräumt werden, wenn ihr Vorhaben gelingen soll.
Mit ,, Kriegsheim: Die neue Zukunft“ schließt sich der Kreis rund um Maggie und TJ, die einen langen und gefährlichen Weg gehen mussten, damit sie endlich an ihr Ziel kommen. Die Autorin Medra Yawa, hat mit ihrer Kriegsheim Reihe, die aus 4 Bänden, sowie einem Spin Off Band besteht, ein tolles Werk geschaffen, wo ihre Fantasie und Originalität immer wieder zu bewundern ist.
Es ist eine sehr komplexe Geschichte, wo man als Leser nicht nur einmal einen Knoten im Gehirn hat, der sich aber zum Glück immer wieder löst und man Stück für Stück besser in die Geschichte hinein kommt.
Bei dieser Geschichte fügen sich alle Puzzlestücke wunderbar zusammen, da man nun die Ereignisse aus den früheren Bänden besser verstehen kann und es faszinierend ist, dass es die Autorin so wunderbar geschafft hat über mehrere Roman hinweg eine Spur zu legen, die am Ende zum Ziel führt.
Es war schön, die vielen liebgewonnen Protagonisten zu begleiten wo viele Themen noch einmal aufgegriffen worden sind.
Ohne Vertrauen und den Mut zu haben, aus alten Mustern auszubrechen und neue Wege zu gehen, wäre ein Frieden nicht möglich gewesen. Gut herausgekommen ist aber auch, dass Misstrauen und Hass auf Menschen, die anders sind, keine guten Wegbegleiter sind.
Akzeptanz anderen gegenüber und zu versuchen die Lebensweisen anderer zu verstehen und auch darüber mehr zu lernen, waren dabei wichtige Faktoren.
Medra Yawa hat einer spannenden und vielschichtigen Geschichte einen schönen Abschluss beschert, wo ich die Autorin nur bewundern kann ob ihrer Fähigkeit mit Herz, Hirn und Humor eine Geschichte aus Liebe, Magie und Spannung zu schreiben und so ihre Leser wunderbar zu unterhalten.

Bewertung vom 29.08.2025
WalterZ, Siggi

Der Rousseaumat oder Über die digitale Erziehung (eBook, ePUB)


sehr gut

Als neu und innovativ soll das Projekt E.m.i.l.e an einer deutschen Schule ausprobiert werden. Ziel soll es sein, dass gestresste und kurz vor einem Burnout stehende Pädagogen von einem Humandroiden unterstützt werden. Dazu hat man Janina Rudmatis ausgewählt, die als engagierte Lehrerin die perfekte Mentorin ist. Mit dem Namen Emil versehen, begleitet von nun an die Künstliche Intelligenz Janina und erfreut sich schon bald großer Beliebtheit bei ihren Volksschülern. Emil erweist sich schnell als große Stütze, bis zu dem Moment, als er einen alten Bildungsroman von Rousseau in die Finger bekommt und still und heimlich beginnt, gegen Janina zu arbeiten. Immer öfters kommt es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden und Janina merkt, dass Emil etwas vor ihr verheimlicht. Als auch noch eine pensionierte Lehrerin plötzlich stirbt spürt sie, dass sie Emil wohl nicht mehr vertrauen kann und ihre Nachforschungen sie in große Gefahr bringen.
Der Science Fiction Roman ,, Der Rousseaumat oder Über die digitale Erziehung“ greift ein interessantes Thema auf, nämlich, ob oder wieweit eine künstliche Intelligenz unterstützend in die Bildungsarbeit eingreifen kann.
Der Autor Siggi WalterZ hat dabei eine Geschichte geschrieben, die in nicht allzu fernen Zukunft spielt, wo die Schüler bereits mit vielen technischen und digitalen Hilfsmitteln ihren Schulalltag bewältigen.
Zu Beginn braucht man eine Zeit, bis man sich in die Geschichte eingelesen hat, da man von einer Kultusministerin erfährt, die mit nicht ganz legalen Mitteln an ihren Doktortitel gekommen ist und plötzlich mit ,,ihrem“ E.m.i.l.e Projekt gekonnt von ihren Verfehlungen ablenken kann. Wie die Schulklasse ausgerüstet ist mit den modernsten Mitteln oder warum Janina Lehrerin geworden ist. Ab dem Zeitpunkt wo der Humandroide seinen großen Aufritt hat, beginnt die Geschichte Fahrt aufzunehmen.
Es war interessant mit zu verfolgen, wie Janina und Emil zusammen wachsen, aus anfänglichen Misstrauen gegenüber der KI wird mit der Zeit Achtung, wie gut er mit den Kindern und den Eltern umgehen kann und sie geneigt ist, ihn als vollwertige Unterstützung anzusehen.
Mit der Zeit merkt man aber, dass hinter dem Projekt mehr steckt als angenommen und so mancher seine eigenen Ziele verfolgt.
Da es ein SF Roman ist, hat es mich auch nicht gestört, dass sich Emil auch äußerlich verändern konnte und ihm z.b Haare gewachsen sind. Mir hat ebenso gefallen, dass sich die KI auch zu Äußerungen hinreißen ließ, wo man das Gefühl hatte, dass sie eigene Vorstellungen hatte, wie Pädagogik zu funktionieren hat und man sogar so etwas wie echte Gefühle spüren konnte.
Es war ein interessanter ,,Kampf“ zwischen Mensch und Maschine wo man auch gesehen hat, dass man unscheinbare Menschen nie unterschätzen sollte.
Gut heraus gekommen ist auch die Tatsache, dass wie in der Realität, bei Fehlverhalten diverser Personen es immer wieder eine Möglichkeit gibt diese auf neue Posten zu bringen und somit ein größerer Schaden abgewendet werden kann.
Der Roman bietet nicht nur Spannung, sondern auch feinen Humor, sowie stellenweise auch Gänsehautgefühl.
Wenn man sich auf eine etwas ungewöhnliche Geschichte einlassen will, dann wird man bei diesem Roman sicher auch einiges zum Nachdenken bekommen.

Bewertung vom 17.08.2025
Hofmann, Will

Million Dollar Boy


gut

Ede hätte nie gedacht, dass sein jahrelanger und quälender Juckreiz in seiner Kniekehle ihm einmal zu einem unglaublichen Reichtum verhelfen würde. Schnell erkennt er, dass er damit ziemlich sicher weiß, auf welche Zahl er beim Roulette setzen muss. Doch sein Glück währt nicht lange, denn eine russische Verbrecherbande entführt ihn und so muss er rund um den Globus mit ihnen reisen und für sie Gewinne erzielen. Noch weiß Ede nicht, was es auf sich hat, dass er an jedem neuen Ort eine alte Münze erstehen muss. Als er mit der Zeit einen scheinbar zufälligen Zusammenhang zwischen den Orten, wohin die Reisen führen, und seinem Glück im Roulettespiel erkennt, beginnt nicht nur für ihn, sondern für die ganze Welt ein neues Zeitalter.
In dem Roman ,,Million Dollar Boy“ entführt der Autor Will Hofmann den Leser mit einem eigenen Genre Mix aus Utopie, Mystery- und Science-Fiction-Elementen in eine ungewöhnliche Geschichte.
Zu Beginn startet man schon in der Gegenwart, wo man danach in einer Art Rückblende erfährt, wie es zu dem Leben ohne Geld gekommen ist.
Gerade der Anfang gestaltet sich ein wenig schwierig, weil der Autor viele Dinge von wissenschaftlichen oder medizinischen Belangen anschneidet und oft mehr als ausführlich erklärt, was sich als anstrengend erweist. So kenne ich nun z.b mehr als 30 verschiedene Bezeichnungen für die männlichen Geschlechtsteile.
Im weiteren Verlauf wird der Roman wie eine Art Reisebericht fortgesetzt, wo der Protagonist über Land und Leute berichtet und man als Leser noch nicht wirklich eine Ahnung hat ob oder wie diese Reisen für die Handlung wichtig sind.
Im letzten Drittel wird vieles klarer und die Spannung, die man sich von Anfang an erhofft hat und dazwischen doch etwas nachlässt, und die Neugierde was passiert ,wird nach und nach gesteigert.
Es ist eine ungewöhnliche Geschichte auf die man sich einlassen muss, da der Gedanke warum es auf der Welt kein Geld mehr gibt interessant ist.
Dabei findet man auch philosophische Gedanken, die nicht uninteressant sind und man das Gefühl hat, dass die Menschen glücklicher und zufriedener wären, wenn niemand seinen Reichtum für Macht, Erpressung oder Kriege verwenden könnte und somit jeder ohne Angst vor Armut oder Leistungsdruck in der Gesellschaft sein Leben genießen könnte.

Bewertung vom 06.08.2025
Waltz, Franziska; Schönhofer, Claus; Peter, Norbert

Sunshine Killer


sehr gut

Aus der Feder von Franziska Waltz, Claus Schönhofer und Norbert Peter stammen 9 Wiener Sommerkrimis unter dem Titel ,,Sunshine Killer“, wo fröhlich und stets mit einem Augenzwinkern gemordet wird.
In Wien und Umgebung verliert so mancher Protagonist auf ungewöhnliche und oft auch auf spektakuläre Weise sein Leben. Egal ob die eigene Verwandtschaft ihre Finger mit im Spiel hat oder jemand aus Versehen getötet wird, selbst wenn alles toll geplant wird, die Kommissare schaffen es stets die Schuldigen zur Strecke zu bringen.
Es sind Kurzgeschichten die zumeist den typischen, wienerischen Humor aufweisen, wo so manche zynischen Dialoge folgen, wo auch der Wiener Schmäh nicht zu kurz kommt und man sich auf viele Ausdrücke freuen kann, die leider schon oft in Vergessenheit geraten sind.
Es sind 9 abwechslungsreiche Kurzgeschichten, wo man gut unterhalten wird und man die perfekte Sommerlektüre zum Entspannen und Genießen bekommt.

Bewertung vom 03.08.2025
Kane, Virgil

NextLife


gut

Im Herbst 2025 hat es Ronald Dump wieder geschafft amerikanischer Präsident zu werden. Sein ,,Freund“ Leon Skum begleitet ihn ins Weiße Haus und verfolgt dabei seine eigenen Ziele.
Kurz bevor in der Nordsee eine Bohrplattform vor der Demontage steht, findet man unter der Plattform große Mengen an Manganknollen, die die Batterietechnologie revolutionieren könnten. Als auch noch plötzlich hochradioaktives Uran auftaucht beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, weil scheinbar jeder der Erste sein möchte, der mit den wertvollen Funden Gewinn machen möchte, egal wie und egal um welchen Preis.
Inzwischen versucht die junge Jana wenig erfolgreich mit ihren Mitstreitern in Hamburg als Klima Aktivisten auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Da ergeht es ihrer Freundin Lisa schon besser. Sie ,,lebt“ in NextLife, in einer digitalen Welt, wo es scheinbar keine Grenzen gibt und sie sich jeden Wunsch erfüllen kann.
Bis zu dem Tag, als das Abwrackschiff seinem Ziel näher kommt und in NextLife es zu einem schweren Zwischenfall kommt, beginnt eine nicht vorhersehbare Katastrophe, die vielen Menschen das Leben kosten wird.
,,NextLife“ von Virgil Kane, nimmt den Leser auf eine abenteuerliche Reise mit, wo man einen Thriller mit Zukunftselementen präsentiert bekommt.
Gleich zu Beginn fallen die besonderen Namen auf, wo man jedoch sofort erkennt, um wen es sich handelt. Diesen Personen hat der Autor perfekt ihre besonderen Eigenschaften zugeschrieben, wo sie auch so manches Mal ein wenig überzogen wirken, was toll dazu passt. So findet man einen Präsidenten, der begeistert ist, wenn er Dekrete unterschreiben kann oder seinen Mitstreiter, der Spaß daran hat andere zu manipulieren und jede Handlung für ihn einen Gewinn bringen soll.
Gerade zu Beginn habe ich mich etwas schwer getan in die Geschichte hinein zu finden, da es viele Protagonisten gibt, wo auch in jedem Kapitel ein anderer Ort auftaucht und über ein anderes Geschehen berichtet wird. Da hätte mir ein Glossar mit ein paar Erklärungen sicher geholfen die Zusammenhänge besser zu verstehen.
Für Menschen mit Augenproblemen ist auch die kleine Schrift, die handlungstechnisch dazwischen auch noch einmal kleiner und heller wird, schwer zu lesen.
In dem Roman wird kaltblütig gemordet, so mancher wechselt schnell die Seiten, wenn es für ihn gewinnbringend ist und man kann sich als Leser nie sicher sein, wem man nun trauen kann und wem nicht.
Der Autor verwebt auch geschickt tagesaktuelle Geschehnisse in seinen fiktiven Roman. Es ist eine komplexe Geschichte wo man aber gar nicht so weit von einer Fiktion entfernt ist, wenn steigende Digitalisierung, unseriöse Abmachungen zwischen Unternehmen oder die Klimakrise eine zentrale Rolle spielen.
Beim Cover, das für mich wenig ansprechend wirkt und nicht sehr aussagekräftig ist, würde ich noch nachbessern und sowohl bei der Illustration einen Eyecatcher einsetzen als auch beim Titel noch etwas dazu schreiben, damit der Roman für den Leser interessanter wird.
Denn wenn weiß, dass man es bei der Geschichte nicht nur mit Menschen sondern auch mit einer KI zu tun hat, die nicht nur den Himmel auf Erden in NextLife verspricht, sondern ihre eigenen Ziele verfolgt, die am Ende überraschend sind, dann wird man sicher noch lieber den Roman lesen wollen. Auch wenn es ein eher düsterer Roman ist, so findet man einen Funken Hoffnung darin, dass die Menschen aus ihren Fehlern lernen und einen Neubeginn starten können.

Bewertung vom 29.07.2025
Talion, T. Ben

Kraftstein


ausgezeichnet

Bei der Weihe in der Kirche des Lichts wird dem jungen Arik übel mitgespielt und so wird ihm gegen seinen Willen ein zweiter Kraftstein eingesetzt. Mehr tot als lebendig wird er von Mitgliedern der Schattengänger gefunden und bei ihnen aufgenommen. Doch Arik besitzt nun eine gefährliche Kraft, die nicht nur ihm sondern auch allen anderen schaden könnte. Gemeinsam mit den Schattengängern versucht er nun sein neu gewonnenes Leben zu akzeptieren und zu lernen, denn beide wollen die grausame Macht der Kirche des Lichts brechen und dagegen ankämpfen.

Der Roman ,, Kraftstein- Licht und Schatten“ entführt den Leser in eine besondere Welt mit eigenen Gesetzen wo Schattengänger und die Geweihten der Kirche nicht immer in Frieden miteinander leben.

Der Autor T.Ben Talion hat eine originelle und spannende Fantasy Geschichte geschrieben wo es unter anderem brutale Kampfszenen gibt, aber immer wieder auch ein wundervoller zynischer Humor durch blitzt, der die Geschichte dadurch noch lesenswerter macht.

Die Gegenüberstellung von Lichtkraftstein und Schattenkraftstein und was sie bewirken kommt im Laufe des Romans immer besser heraus, da man zu Beginn ein wenig überfordert ist auch damit, welche Fähigkeiten die Protagonisten dabei besitzen.

Interessant ist auch, wie die verschiedenen Mitglieder auf Arik reagieren wo man sowohl Misstrauen, Hass aber auch Bewunderung und Akzeptanz findet.

Es macht Spaß Arik auf seiner abenteuerlichen Reise zu sich selbst zu begleiten, besonders, da auch er Schritt für Schritt erfährt, was ihm bei der Weihe widerfahren ist und nun auf der Suche seinen Widersacher ist.

Spannend war dabei die Fähigkeiten der verschiedenen Schattengänger mit zu verfolgen auch dann, wenn nicht immer alles dabei geklappt hat.

Es ist eine unterhaltsame Geschichte die schwungvoll und spannend ist und wo man immer wieder aufs Neue überrascht wird.

Wie es mit Arik und seinen Freunden weitergeht erfährt man dann im nächsten Band.

Bewertung vom 26.07.2025
Just, Roman

Worte aus meiner Feder (eBook, ePUB)


sehr gut

Der für Krimis und Thriller bekannte Autor Roman Just hat in ,, Worte aus meiner Feder“ einen Ausflug in die Welt der Lyrik gewagt, wo er in 63 Gedichten über Gott und die Welt seine Gedanken, Gefühle und Emotionen ausdrückt.
Manchmal gibt es einen festen Versmaß, wo sich alles am Ende reimt und manchmal ist die Satzstellung etwas lockerer angehaucht, wo man ein wenig drüber stolpern kann.
Da Lyrik für jeden etwas anderes bedeutet, kann man aus der Fülle seiner Gedichte seine Favoriten herausfiltern und genießen.
Zumeist sind es eher Themen mit einem ernsten Hintergrund wenn es um politischen Machtmissbrauch geht oder um die Zerstörung der Umwelt.
Aber auch um emotionale wenn zwei Menschen füreinander da sind oder wenn sich jemand ausgenutzt und hilflos fühlt und einen Weg ohne Wiederkehr wählt.
Somit hat jeder die Chance einmal einzutauchen in ein anderes Genre und kann dabei probieren, ob ihm Gedichte und Lyrik nicht doch vielleicht interessieren und zur Abwechslung einmal etwas anderes lesen zu wollen.

Bewertung vom 23.07.2025
Revers, Andrea

Seelenschwur


ausgezeichnet

Vlat, der Läufer, möchte nach seinen letzten Abenteuern endlich zur Ruhe kommen und die verbleibenden Seelenschulden von Schang und Franka begleichen. Doch kaum glaubt er endlich seinem Ziel nahe zu sein wird er entführt, wo er für ein Pharmakonzern als Versuchsobjekt ausgenützt wird. Obwohl er von seiner Vertrauten Hanna schon lange nichts mehr gehört hat spürt diese, dass sie ihn suchen muss. Mithilfe ihrer Freundin Lus gelingt es ihr in seine Nähe zu kommen um ihm zu helfen. Doch es gibt viele Gegner, die alles daran setzen um es zu verhindern und ein verbitterter Kampf um Leben und Tod beginnt.
,, Seelenschwur - Die Erlösung“ schließt nahtlos an den ersten Band ,, Seelenschwur - Das Erwachen“ an, wo die Autorin Andrea Revers eine spannende Fortsetzung geschrieben hat.
Man begegnet alten Bekannten wie Schang, der unbändig und wild erscheint und nur mit aller Kraft von Vlat zurückgehalten werden kann und auch Franka, die neu in seiner Seele ist und immer wieder der ruhende Pol ist und zu jeder Zeit die Übersicht behält.
Schön war auch wieder die Vertraute Hanna zu erleben, wie tief mittlerweile die ,,Beziehung“ wischen ihr und Vlat ist und im Grunde jeder bereit ist sein Leben für den anderen einzusetzen.
Besonders interessant waren die Ereignisse im Versuchslabor wo man gesehen hat, dass für manche Menschen Ethik, Moral und Empathie nur zu einem gewissen Grad gelten, wenn es um Erfolge und wissenschaftliche neue Errungenschaften geht.
Auch wenn Vlat kein Mensch ist, hat er sich im Laufe der beiden Romane viele menschenähnliche Verhaltensweisen und Gedanken angeeignet wo er froh ist, dass er Hilfe erhält, wo es für ihn Grenzen gibt und es zum Glück auch Menschen gibt, die seine Art beschützen wollen.
Es ist ein gefühlvoller und berührender Roman wo es um Machtmissbrauch, Geltungssucht aber auch um Hoffnung und Vertrauen geht und den Wunsch, einfach in Frieden leben zu können, selbst wenn man anders ist.

Bewertung vom 06.07.2025
Finkenzonk, Finkenzonk

Master of his Universe


ausgezeichnet

Der 14 jährige Benni hat es nicht leicht. Sein älterer Bruder Tommi droht ihn in ein Internat zu stecken, in der Schule wird er immer wieder gehänselt und seine Mutter hat Angst, dass sie bald ihren Job verliert. Als er den seltsamen Nachbar Hartwig kennen lernt, hat er das erste Mal das Gefühl, dass ihn jemand wirklich versteht. Als durch eine dumme Aktion sich Benni die Augenbrauen abrasiert ist es ein besonderer Baum, den er von Hartwig her kennt, in dem er sich flüchtet. Er weiß, dass er etwas ändern muss in seinem Leben und er hofft, dass er endlich hinter die Geheimnisse seiner Mutter und seines Bruders kommt, die beide vor ihm etwas verschweigen. Mithilfe seiner verrückten Mitschülerin Fortuna und Hartwig begibt er sich auf ein waghalsiges Abenteuer durch sein Leben wo er viel über sich und seine Familie erfahren wird.
,, Master of his Universe“ ist ein einfühlsamer und berührender Jugendroman des Autors Finkenzonk, wo sein junger Protagonisten durch alle Höhen und Tiefen gehen muss um an sein Ziel zu kommen.
Der Roman spielt im Sommer 1989 wo man das Flair der damaligen Zeit gut spüren kann, sei es durch politische Ereignisse, wie die Angst vor den Flüchtlingen aus der DDR, die die Wohnungsnot nur noch verstärken oder durch technische Dinge, wie Walkman oder Kassetten zum Abspielen.
Die Geschichte wird wunderschön erzählt, wo man von Beginn weg mit Benni mitleidet, der zwar eine Familie hat, aber spürt, dass seine Mutter und sein Bruder nicht wirklich glücklich sind. Beide waren mit am Anfang nicht wirklich sympathisch. Die Mutter wirkte schwach und unsicher und Tommi war boshaft und hat die Rolle eines herrischen Oberhauptes übernommen.
Erst am Ende hat sich meine Meinung zu beiden positiv verändert, weil der Autor geschickt deren trauriges Geheimnis bis zum Schluss aufgehoben hat.
Die Geschichte rund um Benni ist nicht nur humorvoll und originell, sondern auch traurig und regt zum Nachdenken an.
Jeder Protagonist hat eine Vergangenheit, in der er leider oft noch hängen geblieben ist und sich und seinen Mitmenschen somit das Leben schwer macht.
Man findet Themen wie Mobbing, Ausgrenzung, Hilflosigkeit aber auch schöne wie Freundschaft, Liebe und die Kraft sich selbst zu akzeptieren, so wie man ist.
Bis Benni der Master zu seinem eigenen Universe wird, ist es ein langer, harter und aufregender Weg, wo es Spaß gemacht hat, ihn und seine oft aberwitzigen und dank Fortuna verrückten Ideen zu begleiten.

Bewertung vom 30.06.2025
Matt, Irene

Laurentius' Wunder


ausgezeichnet

Früher als gedacht, muss der junge Giuliano lernen was es heißt alleine und schutzlos durchs Leben zu gehen. Als seine Mutter verschwindet und sein Vater eine neue Frau kennen lernt, ist für ihn schon bald kein Platz mehr zu Hause. Abgeschoben in ein Hotel, wo er eine Kochlehre absolvieren soll, dauert es nicht lange bis er durch seinen Ausbilder missbraucht wird und Giuliano einzig Zuflucht und Halt in seinem Glauben und den Wundern der Heiligen findet.
Im Kloster von Assisi findet er nun als Bruder Laurentius endlich Zuflucht und eine Heimat, wo ihm eines Tages ein großes Wunder widerfährt als ihm der Heilige Franziskus in der Basilika erscheint.
Doch so sehr er auch daran glaubt, findet er bei seinen Mitbrüdern niemanden der ihm glaubt. Dies führt sogar so weit, dass er in eine Psychiatrie zwangseingewiesen wird.
Doch zum Glück wendet sich das Blatt und er darf in den Vatikan reisen, wo er als Beauftragter für Selig- und Heiligsprechung mitwirken darf. Vieles trauriges und erschütterndes erlebt er dabei, bis er wieder ins Kloster zurück kehrt und er spürt, dass er den Spuren der Heiligen und deren Wundern immer näher kommt.
,, Laurentiu`s Wunder“ ist ein stiller und einfühlsamer Roman, wo ein junger Mensch seine Kraft und Energie aus seinem tiefen Glauben und der Religion nimmt. Die Autorin Irene Matt zeigt dabei, dass sie dem Protagonisten tief in die Seele blicken kann. Es ist das Bild eines Jugendlichen, der von einem Tag auf den anderen seine Hoffnung auf ein schönes und friedvolles Leben verliert und der lernen muss, sich durch eine Welt voll Hass, Missgunst und Neid durchzuschlagen. Laurentius ist ein bemitleidenswerter Mensch, dem sein erlebtes Wunder viele Steine in den Weg legt. Er kann und will nicht glauben, dass es niemand anderer bemerkt, wie die vielen Heilige durch ihre Aktionen zeigen, dass sie mit dem Lebenswandel der Menschen und wie sie mit der Natur und den Tieren umgehen, nicht einverstanden sind.
Die Autorin zeigt dabei sehr intensiv, was es aus einem Menschen machen kann, wenn er seelisch labil ist, in seiner Jugend nie wirklich die Möglichkeit bekommen hat eine helfende Hand zu ergreifen und schließlich in einer Spirale landet, aus der er nicht mehr heraus kommt. Auch wenn man merkt, wie verzweifelt er manchmal ist, so ist sein ,,erlebtes Wunder“ immer wieder ein Anker für ihn.
Gut beschrieben waren auch die Szenen, wo man bei der Befragung dabei sein konnte, wenn die Mönche die Menschen nach ihren erlebten Wundern befragt haben, wo man gesehen hat, dass es nicht nur wirklich gläubige Personen gibt, sondern auch solche, die diese schamlos ausnützen, wenn sie sich Aufmerksamkeit oder finanzielle Zuwendung erhoffen.
Es war interessant Laurentius auf seinem Weg zu begleiten wo man gesehen hat, dass man selbst bei Widrigkeiten des Lebens an sich glauben sollte, egal was andere von einem denken.