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Sophie H.
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Rastede

Bewertungen

Insgesamt 174 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2025
Krügel, Mareike

Inseltage mit Rosa


ausgezeichnet

Das Leben ruft
Lila hat vor kurzem ihre allerbeste Freundin Rosa verloren. Lila und Rosa waren einfach unzertrennlich und haben alles miteinander geteilt – sogar Sternschnuppen. Nun ist Rosa bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und Lila fühlt sich einfach nur noch alleingelassen. Sie mag nicht mehr zur Schule gehen, isst nicht mehr und stellt sogar das Reden ein. Da ihr alleinerziehender Vater auf Dienstreise gehen muss, bringt er sein Kind bei seiner Mutter, genannt Mu, unter. Lila und Mu kennen sich kaum, weil Mu so weit weg wohnt. Zu Lilas großem Erstaunen werden sie die Zeit nicht bei Mu zuhause verbringen, sondern in einem winzigen Ferienhäuschen auf einer winzigen Schäreninsel. Eigentlich sollen sie dort nach zwei Tagen wieder mit einem Schiff abgeholt werden, aber ein großes Unwetter macht ihnen einen Strich durch die Pläne. Lila fühlt sich auf der Insel sehr wohl. Hier gelingt es ihr sofort, in ihrer Phantasie Rosa zu sich zu rufen und stundenlang mit ihr zu spielen. Nach und nach öffnet Lila sich der Großmutter und beginnt auch wieder zu reden. Und Lila erfährt, dass auch Mu mit einem Verlust zu kämpfen hat. Ihre Frau hat Demenz, lebt in einem Pflegeheim und erkennt Mu nicht mehr.
Zwei schwere Themen, die in diesem Buch angesprochen werden. Mareike Köppel gelingt es sehr gut, diese Themen kindgerecht umzusetzen. Auch wenn man selber noch keinen geliebten Menschen verloren hat, kann man sich sehr gut in Lila hineinversetzen. Die Sprache ist sehr bildhaft und sehr gut auf Kinder zugeschnitten. Das Erzählte wird von wunderschönen Illustrationen von Anna Schilling im wahrsten Sinne des Wortes untermalt. Von mir gibt es die volle Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.06.2025
Rittershausen, Christiane

Eddie (Band 1) - Achtung, die Mumie ist los!


ausgezeichnet

Humorvoll und spannend
Cleo muss gegen ihren Willen ihren Papa auf einer Reise nach Ägypten begleiten und auch einige Zeit in Kairo leben. Ihr Papa ist Wissenschaftler und muss eine alte Mumie nach Kairo zurückführen. Im Anschluss will er dort noch einige Zeit forschen. Da Papa Flugangst hat, sind sie wochenlang samt Mumie auf einem Frachtschiff unterwegs. Genau das, wovon Cleo geträumt hat. Und dann ist da auch noch Marik, der Sohn von Papas Kollegin, um den sie sich kümmern soll. Langweiliger geht es wohl nicht! Cleo kann mit dem ganzen Mumien- und Ägyptenzeugs so gar nichts anfangen. Für sie sind Mumien alt, tot und muffig. Doch da hat sie die Rechnung ohne die Mumie Eddie gemacht. Durch Zufall erweckt Cleo die Mumie wieder zum Leben. Dumm nur, dass Eddie bei der Mumifizierung sein Gehirn eingebüßt hat und sich an so gar nichts mehr erinnern kann. Er braucht dringend Hilfe, um seine Herkunft klären zu können. Und da kann er natürlich auf Cleo und Marik zählen. Ehe sich die Kinder und die Mumie versehen, sind sie in ein rasantes Abenteuer verwickelt. Immer mit dabei der Skarabäus Pillepalle.
Christiane Rittershausen hat mit diesem Buch ein rasantes Abenteuer mit viel Humor geschaffen. Nicht nur, dass die Geschichte sehr viel Spaß macht, man erfährt beim Lesen auch so allerhand über das Alte Ägypten, Pharaonen und Pyramiden. Cliffhänger am Ende der Kapitel führen dazu, dass man das Buch kaum zur Seite legen kann. Abgerundet wird das Ganze durch tolle Illustrationen von Maja Bohn. Der Epilog lässt darauf hoffen, dass es eine Fortsetzung dieser tollen Geschichte geben wird. Eines ist auf jeden Fall klar: Mumien sind nicht tot und muffig. Sie haben uns viele tolle Geschichten zu erzählen!

Bewertung vom 28.06.2025
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen


sehr gut

Lebensnarben
In „Die Hummerfrauen“ dürfen wir Ann, Julie und Mina ein Stück auf ihrem Lebensweg in Maine begleiten. Alle drei Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Ann ist 72 Jahre alt und die älteste Hummerfischerin in Stone Harbor. Sie hält sich einen blauen Hummer als Haustier, den sie Mr. Darcy nennt. Julie ist 54 Jahre alt. Das Leben hat ihr viele Narben beschert: seelische und körperliche. Und dann ist da noch Mina, 28 Jahre alt, die mit einem großen Verlust zu kämpfen hat und dorthin zurückkehrt, wo sie die glücklichsten Stunden in ihrer Kindheit verlebt hat. Das Hummerfischen und die Narben des Lebens sind das, was die drei Frauen vereint. Und schließlich die Erkenntnis, dass man vor der Vergangenheit nicht davonlaufen kann, ihr aber auch nicht die Gewalt geben darf, über die Zukunft zu bestimmen.
Beatrix Gerstenberger ist es gelungen, drei sehr vielschichtige Protagonisten zu schaffen. Dennoch habe ich eine ganze Weile gebraucht, um mit den drei Frauen warm zu werden. So richtig sympathisch war mir keine. Auch hatte die Geschichte deutliche Längen. Erst im letzten Drittel nimmt sie so richtig Fahrt auf. Das Ende kam mir zu abrupt und ist mir zu kurz geraten. Viele Fragen bleiben offen. Es lohnt sich übrigens, ganz zum Schluss den Prolog ein zweites Mal zu lesen. Von mir gibt es aus diesen Gründen nur 4 Sterne.

Bewertung vom 22.06.2025
Jacobsen, Juliane

Petrus - Ein echt starker Jünger


ausgezeichnet

Die Geschichte von Petrus

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Petrus in kindgerechter Sprache. Es erzählt, wie aus dem Fischer Simon der Menschenfischer Petrus wird. In kurzen Kapiteln wird hier sehr gut die Geschichte von Petrus mit Jesus zusammengefasst. Es wird erzählt, wie Simon zu Jesus kam und wie er von Jesus einen neuen Namen bekommen hat. Der Leser erfährt, wie Jesus damals auf die Menschen gewirkt hat und dass er zahlreiche Wunder vollbracht hat. Aber es erzählt auch die Geschichte von Jesu Kreuzigung und welche Rolle Petrus dabei gespielt hat. Aber auch, wie es dazu kam, dass Petrus schließlich selber durch das Land zog und Menschen fischte.
Bei diesem Buch handelt es sich um ein neues Werk aus der Reihe „Lies mit mir!“. Diese Bücher wollen beim Lesenlernen helfen. So gibt es auf jeder Seite ein bis zwei kurze Sätze in einer größeren Schriftart, die die Kinder selber lesen können. Die längeren Textpassagen werden von den Eltern vorgelesen. Auf jeder Doppelseite gibt es eine große, farbige Illustration, die das Erzählte untermalt. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass es am Anfang des Buches schwierige Wörter erklärt werden. Am Ende des Buches kann man sich mithilfe eines QR-Codes noch drei Ausmalbilder herunterladen.
Fazit: Wer zusammen mit seinem Kind Geschichten aus der Bibel erkunden möchte, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. 5 Sterne!

Bewertung vom 21.06.2025
Freedman, Claire

Gott schickt dir einen Liebesbrief


ausgezeichnet

Ich habe dich so lieb

Was für eine schöne Idee: Stell dir vor, Gott schickt dir einen Liebesbrief. Mein erster Gedanke war: Solch einen Liebesbrief von Gott möchte ich auch haben! Schon gleich auf der ersten Seite erfahre ich, dass Gott mich unendlich liebhat und dass ich ihm sehr, sehr wichtig bin. Und nicht nur das. Gott hat mich genauso erschaffen wie ich bin und genauso, wie ich bin, bin ich absolut perfekt. Auf den nächsten Seiten wird beschrieben, wie Gott mir seine Liebe zeigt. Dabei tauchen wir in verschiedene Lebenswelten und Alltagssituationen von Kindern ein. Ich erfahre, dass Gott ein wunderbarer Freund ist, dem ich alles anvertrauen kann.
Mir hat nicht nur die Botschaft des Buches sehr gut gefallen, sondern auch die Illustrationen von Emily Boughton. Jede Seite wirkt wie eine Wimmelbuchseite. Es gibt unheimlich viel zu entdecken und bietet dadurch so manchen Gesprächsanlass. Die unterschiedlichsten Menschen kann man entdecken: Rollstuhlfahrer, Großeltern, eine Schwangere, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und natürlich ganz viele Kleinkinder. Alle Menschen haben einen freundlichen Gesichtsausdruck. Außerordentlich nett ist auch die Idee, dass auf jeder Seite ganz viele Liebesbriefe versteckt sind, die man suchen kann (plus Auflösung).
Dies ist mit Sicherheit ein Bilderbuch, das man oft zur Hand nimmt und mit seinem Kind betrachtet. Von mir gibt es die volle Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.06.2025
Maury , Avril

Noch fünfzig Sommer mehr


gut

Schwermütig
Eleni hat ihre Kindheit bei ihren Großeltern in der Bretagne verbracht. Es war eine sehr schöne Kindheit, geprägt von Freiheit und Abenteuern. Doch dann gibt es in Elenis Leben mehrere Schicksalsschläge. Nach dem plötzlichen Tod ihrer großen Liebe Theo traut Eleni sich nicht mehr aus dem Haus. Das Kaninchen Anemone ist die einzige Gesellschaft, die Eleni noch hat. Eines Tages findet sie eine Blume mit einem geheimnisvollen Brief vor ihrem Haus. Eleni kann sich keinen Reim darauf machen, von wem dieses Geschenk ist. In den nächsten Tagen folgen noch mehrere Blumen und Nachrichten. Eleni versucht herauszufinden, von wem diese stammen und muss sich dabei ihrer Vergangenheit stellen.
Mich hatte das wunderschöne Buchcover sehr angesprochen, verspricht es doch eine vergnügliche und leichte Sommerlektüre. Doch das Buch ist eher schwermütig. Die Protagonistin Eleni leidet unter Depressionen und Angstzuständen, die einen sehr großen Raum in der Geschichte einnehmen. Für mich blieb Eleni blass und unnahbar. Ich konnte nicht mit ihr mitfühlen. Auch fand ich das Ende der Geschichte ab einem Drittel des Buches sehr vorhersehbar. Wendungen oder Überraschungen blieben für mich aus. Zu guter Letzt fand ich auch den Schreibstil der Autorin, die unter einem Pseudonym veröffentlicht, nicht besonders gut. Es gibt sehr viele Wiederholungen und die Unsitte, dass wörtliche Rede gegrinst oder gelacht wird. Daher gibt es von mir leider nur 3 Sterne.

Bewertung vom 25.05.2025
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


ausgezeichnet

Ein Muss
Die achtjährige Susanne, genannt Susi, ist für ihr Alter zu schmächtig. Deswegen bekommt sie kurzerhand einen Kuraufenthalt in St. Peter Ording verschrieben. Was ihre Eltern ihr als tolle Ferienzeit verkaufen, soll für Susi die schlimmste Zeit ihres Lebens werden, die sie bis in das späte Erwachsenenalter verfolgt. Im Haus Sonnentau herrscht ein strenges Regiment. Wer die Regeln nicht befolgt oder sogar aufsässig ist, wird böse bestraft. Gebrochene Kinderseelen sind an der Tagesordnung.
Ich hatte bisher nur am Rande von den Kinderverschickungen gehört und davon, dass einige Kinder dort schlecht behandelt wurden. Dieser Roman, der zwar fiktiv ist, aber dennoch auf Tatsachen beruht, macht deutlich, dass das keine Einzelschicksale waren, sondern dass ein System dahintersteckte, das auf die sogenannte Schwarze Pädagogik fußt.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: in 1969, als Susi verschickt wurde, und in der Jetzt-Zeit, in der Susi im Altenheim zusammen mit ihrer Tochter und ihren Geschwistern Abschied von der Mutter nehmen muss. Dabei ploppen die Erinnerungen an die schreckliche Zeit vor 50 Jahren wieder bei Susi auf. Barbara Leciejewski versteht es gekonnt, beide Zeiten gekonnt miteinander zu verknüpfen. Das Buch ist so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Teilweise keine leichte Kost – auch mir hätte dieses Schicksal drohen können – aber unbedingt lesenswert. Nicht zuletzt, weil hier noch viel Aufarbeitung geschehen muss.

Bewertung vom 20.05.2025
Maly, Beate

Zeit der Hoffnung / Die Trümmerschule Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zukunftstrümmer
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt die Jüdin Stella in ihre Heimat zurück. Doch sie muss erkennen, dass Wien nicht mehr die Stadt ist, die sie einst war. Stella beginnt am renommierten Lindengymnasium als Lehrerin zu arbeiten. Zu gerne möchte sie dort neue pädagogische Maßstäbe setzen. Der Direktor ist zwar sehr aufgeschlossen, aber einige Kollegen sind immer noch dem braunen Denken verhaftet. Und dann ist da noch die Vergangenheit, die Stella auf Schritt und Tritt wieder einholt. Soll sie aufgeben und wieder nach London zurückkehren? Aber da sind die Kinder, die ihr sehr ans Herz gewachsen sind und auch der Tischler Leopold Moser ist ihr nicht gleichgültig.
Die Erinnerungen der Pädagogin Stella Klein-Löw inspirierten Beate Maly zu diesem Roman. Zwar hat sich Maly an der Lebensgeschichte von Klein-Löw orientiert, dennoch ist der Roman fiktiv. Der Autorin ist es gelungen, dass mich die Handlung des Buches sehr schnell in ihren Bann gezogen hat, sodass ich das Buch kaum beiseitelegen konnte und nun schon der Fortsetzung entgegenfiebere. Der Schreibstil ist gut verständlich und leicht lesbar. Ich habe mir vorher noch nie Gedanken gemacht, wie es in Wien nach dem Krieg ausgesehen hat und wie es den Juden ergangen ist, die nicht aufgegeben haben und an dem Wiederaufbau einer besseren Zukunft mitwirken wollten. Gerade in der heutigen Zeit ein sehr wichtiges Buch.

Bewertung vom 12.05.2025
Schmeißer, Frank

Schisser und ich Bd.1


ausgezeichnet

Angststörung
Dieses Buch widmet sich einem Thema, das in der Kinderliteratur viel zu selten Raum einnimmt: Es geht um Angststörungen bei Kindern. Auf Anraten der Ärztin zieht Jakob mit seinen Eltern und seiner Schwester in das Feuerviertel. Hier herrscht Idylle pur: viel Natur und keine Autos. Und dann gibt es da noch die Phönixbande. Zu gerne würde Jakob dort Mitglied werden, aber dafür müsste er eine Mutprobe bestehen. Als er einen Ball aus einem alten Brunnen holen soll, bekommt Jakobs Angst die Oberhand und auch sein Stoffhase Schisser kann ihm nicht helfen. Wie Jakob all seinen Mut zusammennimmt, neue Freunde findet und doch noch Mitglied in dieser geheimen Kinderbande wird, erzählt diese Geschichte.
Der Autor Frank Schmeißer leidet selber an einer generalisierten Angststörung und versteht es daher besonders gut, die damit verbundenen Gefühle in Worte zu packen. Das Ganze geschieht so humorvoll, dass es trotz des ernsten Themas großen Spaß macht, das Buch zu lesen. Den Protagonisten Jakob muss man gleich von der ersten Seite an lieben. Die Kapitel sind nicht allzu lang, sodass auch Kinder, die im Lesen noch nicht so geübt sind, einen raschen Leseerfolg haben. Kleine schwarz-weiß Zeichnungen unterstreichen auf sehr humorvolle Weise den Text. Von mir gibt es die volle Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.04.2025
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


sehr gut

Zwei Welten
Inge ist eine Meisterin im Ausreißen. Als junge Frau riss sie mit einem schweren Geheimnis im Gepäck von Föhr nach New York aus. Und nun, als fast Hundertjährige, reist sie wiederum von Föhr nach New York. Immer noch dabei: das schwere Gepäck aus ihrer Jugend.
Wir dürfen in der Geschichte teilhaben an dem Leben der jungen Auswanderin, die kaum ein Wort Englisch spricht, als sie in New York ankommt, aber dank ihres magischen Kartoffelsalat dort schnell Karriere macht. Von einer einfachen Helferin in einer Küche bis zur Leitung eines Edelrestaurants. Inge scheint einfach alles zu gelingen. Zu allem Glück lernt sie auch noch einen friesischen Jungen namens Hauke kennen, mit dem sie von nun an ihr Leben teilt. Ein gemeinsamer Sohn macht ihr Glück perfekt. Bis ein Schicksalsschlag Inge dazu bringt, wieder Reißaus zu nehmen. Diesmal nach Föhr.
Das Buch liest sich leicht, hat aber so manche Längen. Bis ins Detail wird erzählt, wie es Inge in all den Jahren ergangen ist. Andere Stellen dagegen werden zu oberflächlich beschrieben, so als müssten sie schnell zu Ende erzählt werden. Von mir gibt es deshalb nur vier Sterne. Trotzdem finde ich das Buch empfehlenswert. Eine Fortsetzung der Geschichte soll schon in Planung sein.