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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 966 Bewertungen
Bewertung vom 02.12.2025
McDonnell, C. K.

Ring the Bells


ausgezeichnet

Es weihnachtet sehr!
"Ring the Bells" von C. K. McDonnell ist jetzt schon der fünfte Teil dieser absolut fantastischen Reihe und ich hoffe hier kommen noch so einige Bände nach. Bei dieser Reihe lohnt es sich alle Teile und in richtiger Reihenfolge zu lesen, der jeweilige Fall ist zwar abgeschlossen, aber die Charaktere entwickeln sich weiter und es ist ein Teil des Vergnügens alte Freunde und Feinde wieder zu treffen.
In der Redaktion der Stranger Times steht alles für die Weihnachtsfeier bereit, dann geht gar nichts mehr, alle Computer stehen still.
In einem Buchclub wird bei einer Lesung ein Gott beschworen und es endet sehr blutig.
Der Gott sucht den Glauben in unserer Welt, seine Anhänger und findet sie ausgerechnet auf einem Weihnachtsmarkt.
Letztendlich geht es um nichts geringeres als um die Rettung unserer Welt, so wie wir sie kennen und es gibt so einige Mächte, die für die eine oder andere Seite am Werk sind.
Das Buch hat eine tolle Szene nach der anderen, es strotzt vor schwarzem Humor und wilden Anspielungen, hat aber auch ernste Töne zum nachdenken zu bieten.
Für mich ist diese Reihe ein rundum gelungenes Fantasy-Vergnügen, die ich wirklich jedem ans Herz legen möchte. Es macht Spaß und ich warte schon jetzt auf die nächste Fortsetzung.

Bewertung vom 29.11.2025
Zhang, Liann

Belladonnas


gut

Gefährlicher Rollentausch
"Belladonnas" von Liann Zhang ist ein Thriller, der die Leserinnen in den Kreis der Influencerinnen entführt.
Julie wächst nach dem Unfalltod ihrer Eltern bei einer Tante auf. Sie haben wenig und Julie bekommt auch wenig Liebe. Jetzt arbeitet sie in einem Supermarkt und kommt gerade so zurecht.
Ihre Zwillingsschwester Chloe wurde von einem Paar der New Yorker High Society adoptiert und lebt jetzt als erfolgreiche Influencerin in New York.
Kontakt hatten die Schwestern nur einmal, als Chloe einen emotionalen Film über ihre Schwester drehte, der sie noch bekannter machte.
Nun steht Chloe vor der Leiche ihrer Schwester und muss schnell eine folgenschwere Entscheidung treffen....
Die Welt der Influencer wird hier gut beschrieben und viele Aspekte beleuchtet. Auch die oberflächlichen Beziehungen der jungen Frauen untereinander kommen zur Sprache.
Das Buch beginnt total spannend, mit dem Rollentausch und der Geschichte der jungen Frauen, verliert mich aber ab der Mitte etwa total. Die Handlung wird für mich da so wirre und nicht nachvollziehbar, dass ich nicht mehr emotional dabei bin.
Gut gefallen hat mir hier, wie die Glitzerwelt der jungen Frauen vorgestellt wird, die Art, wie sie ihr Geld verdienen und auch ihre Beziehungen pflegen.
Der Teil auf der Insel war für mich unglaubwürdig und auch das Ende nicht nachvollziehbar. Insgesamt bleibt es für mich aber ein spannender Thriller, kein Highlight.

Bewertung vom 24.11.2025
Brickley, Holly

Deep Cuts


sehr gut

Musik im Leben
"Deep Cuts" ist mehr als nur eine Liebesgeschichte; es ist eine Ode an die Musik als Identität und Schicksalsfaden. Die Geschichte begleitet die aufstrebenden Musiker Joe Morrow und die musikverrückte Studentin Polly Marks. Ihre Beziehung ist ein ständiges Auf und Ab: Sie sind beste Freunde, intime Vertraute und stehen doch immer wieder vor dem Sprung zu einer tiefen Beziehung, oft blockiert durch ihre gemeinsame Liebe zur Musik selbst.
Die Autorin beschreibt die spürbare, magnetische Anziehungskraft zwischen den beiden starken Protagonisten hervorragend – sie werden mir definitiv noch lange im Gedächtnis bleiben. Der Roman regt zum Nachdenken an und punktet mit einer perfekten, namentlich erwähnten Playlist voller starker Songs.
Einziger Nachteil: Die Fülle an unübersetzten englischen Songtexten im Text. Das ständige Nachschlagen hat den ansonsten wunderbaren Lesefluss gestört. Dennoch: Ein emotionales und generationenübergreifendes Buch über die Kraft der Musik.

Bewertung vom 24.11.2025
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


ausgezeichnet

Tiefgründig
"Himmelerdenblau" ist Romy Hausmanns bisher tiefgründigster Thriller, der den Leser emotional vollständig einnimmt.
Als langjährige Leserin von Romy Hausmann war ich erneut von diesem Werk überrascht und zutiefst gefesselt. Die geniale Erzählstruktur, die das 20 Jahre zurückliegende Verschwinden von Theos Tochter Julie beleuchtet, wird durch die einzigartige Situation des Protagonisten veredelt. Theo, der alte, demenzkranke Vater, der verzweifelt gegen das Vergessen ankämpft, um die Wahrheit zu finden, ist eine absolut beeindruckende Figur.
Hausmann gelingt hier ein wahres Meisterstück: Die Darstellung der Demenz ist vielschichtig, respektvoll und schafft es, trotz der ernsten Thematik auch Momente menschlicher Heiterkeit einzuflechten. Es ist diese außergewöhnliche Empathie für Theos innere Welt, die mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ.
Die Dynamik zwischen Theo, der ermittelnden Podcasterin Liv und seiner schützenden zweiten Tochter ist jederzeit plausibel und nachvollziehbar begründet. Der Fall selbst, der von einer neuen Spur aufgerollt wird, mündet in einen komplett unerwarteten und absolut brillanten Twist. Eine klare Empfehlung für jeden, der psychologisch tiefgehende und überraschende Thriller sucht.

Bewertung vom 22.11.2025
Biedermann, Nelio

Lázár


gut

Abschweifend
Ich war sehr gespannt auf Nelio Biedermanns Debütroman "Lázár", der als große Familiensaga über mehrere Generationen einer Adelsfamilie versprochen wurde. Leider hat das Buch die Erwartungen an eine fesselnde Geschichte nicht erfüllt. Ich habe mich mit dem Lesen hier sehr schwer getan.

Die Geschichte beginnt Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts und behandelt alle wichtigen Lebensstationen. Manchmal findet man wunderbar poetische und klare Sätze, aber dann verliert das Buch mich regelmäßig. Es driftet in unverständliche oder langweilige Abschnitte ab. Obwohl die Geschichte des Landes mit einfließt – ein Pluspunkt! – wird sie immer wieder unterbrochen, sobald sie interessant wird.

Für mich war das Buch schwer zu lesen. Mir fehlte ein roter Faden, der alles zusammenhält und fesselt. Es ist leider nicht meins und bleibt mir auch nicht im Gedächtnis.

Bewertung vom 22.11.2025
Hart, Emilia

Unbeugsam wie die See


ausgezeichnet

Ein mystisches Meer der Geheimnisse

Emilia Harts "Unbeugsam wie die See" erzählt eine Geschichte über drei Zeitebenen hinweg (1800, 1999, 2019), deren Fäden sich an einem dramatischen Ort über dem Meer zusammenfügen. Trotz der Sprünge bleibt die Erzählung dank klarer Kennzeichnung immer gut nachvollziehbar.

Im Zentrum stehen die schrecklichen Erfahrungen von Deportationsgefangenen im Jahr 1800 sowie die Schicksale von Jess (die unter einer rätselhaften Wasserallergie leidet) und ihrer Schwester Lucy in der jüngeren Vergangenheit.

Besonders hervorzuheben ist die geheimnisvolle und intensive Stimmung, die das Buch durchzieht. Die Autorin schafft eine glaubhafte Verbindung von realen historischen Ereignissen (wie den Frauengefangenentransporten) und fantastischen Elementen. Die Sprache ist ausgezeichnet und hat mich tief beeindruckt. Ein Roman, der Sehnsucht nach dem Meer weckt und starke weibliche Schicksale auf einzigartige Weise verbindet.

Bewertung vom 20.11.2025
Milbourne, Anna

Dreh-das-Rad-Buch: Füttere dein Monster


sehr gut

Niedliches Monster
"Dreh-das-Rad-Buch: Füttere dein Monster" von Anna Milbourne ist ein Mitmach-Buch schon für die Kleinsten. Es wird ab 2 Jahren empfohlen und so würde ich das auch einschätzen.
Das Buch ist sehr stabil gearbeitet, richtig dicke, feste Pappseiten, die auch ein kleineres Unglück überstehen sollten.
Die Illustrationen sind durchweg farbig und sehr liebevoll und detailliert gestaltet von Anna Süßbauer.
Alle Seiten, auch schon das Cover sind zum mitmachen gestaltet, es gibt ein Drehrad an der Seite, auch für kleine Kinderhände gut zu greifen. So kann man dem Monsterchen unterschiedliche Dinge in seinen Mund legen oder auch mal den Augenausdruck verändern.
Das Monster wirkt nicht bedrohlich und macht keine Angst, es ist knuffig gestaltet. Gefüttert wird es mit den unterschiedlichsten Dingen, auch für kleine Kinder schon sehr lustig. Der begleitende Text zum vorlesen ist kurz, lustig und einprägsam. Das Buch wirkt hauptsächlich durch die Grafiken.
Ein wenig mehr Abwechslung hätte ich mir auf den Seiten gewünscht, aber das Buch ist lustig und macht eine Menge Spaß. Kinder mögen die Wiederholungen ja auch sehr.

Bewertung vom 14.11.2025
Gelfuso, Hayley

Das Buch der verlorenen Stunden


sehr gut

Ein Roman über Erinnerung und Identität

Hayley Gelfusos "Das Buch der verlorenen Stunden" ist ein ideenreicher Roman, der sich tiefgehend mit den Themen Zeit, Erinnerung und Menschlichkeit auseinandersetzt.

Im Zentrum steht Lisavet Levy, die als Kind während der Kristallnacht von ihrem Uhrmacher-Vater an einem einzigartigen Ort versteckt wird: einer riesigen Bibliothek, die unabhängig von Raum und Zeit existiert. Dort, sicher vor der realen Welt, wächst sie auf und lernt den Zeithüter Ernest kennen, mit dem sie bald ein gemeinsames Schicksal verbindet.

Die Stärke des Buches liegt in seiner Komplexität. Es beleuchtet in verschiedenen Zeitebenen, was Erinnerungen mit uns machen – oder was ihr Fehlen bewirkt. Die philosophische Frage, was passiert, wenn Staaten oder Personen versuchen, Vergangenes ungeschehen zu machen und Erinnerungen zu löschen, verleiht der Handlung eine spannende, politische Tiefe. Die zeitlichen Zusammenhänge werden gut erklärt, auch wenn die Handlungsstränge teils verwirrend sind. Trotz kleiner Unglaubwürdigkeiten in Lisavets späteren Entscheidungen ist das Buch absolut lesenswert.

Bewertung vom 14.11.2025
Wills, S.J.

Kein Entkommen / Bite Risk Bd.1


ausgezeichnet

Eine Vollmond-Dystopie: Kinder gegen Werwolf-Eltern

"Bite Risk" von S.J. Wills ist ein unheimlich spannendes Jugendbuch, ideal für junge Leser, die leichte Gruselabenteuer lieben. Die Autorin kombiniert geschickt Elemente aus dem Werwolf-Roman, dem Krimi und der Dystopie.

Die Handlung spielt in dem abgelegenen Ort Tremorglade, dessen Alltag vom Virus "Corpus pilori" bestimmt wird. Die erschreckende Norm: Alle erwachsenen Bewohner verwandeln sich bei Vollmond in blutrünstige Werwölfe, genannt Ripper. In dieser Nacht sind die Kinder auf sich allein gestellt, um ihre Eltern in Käfigen zu sichern – eine faszinierende und beunruhigende Ausgangslage!

Als die Freunde Sel und seine Freundin die merkwürdigen Ereignisse zu hinterfragen beginnen, entfaltet sich die Geschichte zu einer rasanten Detektivstory. Sie müssen selbstständig handeln, entdecken Überraschendes und erleben eine bedeutende Entwicklung. Die Geschichte ist durchweg fesselnd, bietet überraschende Wendungen und eine Prise Humor.

Bewertung vom 14.11.2025
Konishi, Masateru

Die Bibliothek meines Großvaters


sehr gut

Ein Detektiv-Duo der besonderen Art

"Die Bibliothek meines Großvaters" bietet intelligente und leichte Krimi-Unterhaltung aus Japan, die Liebhaber klassischer Detektivarbeit begeistern wird. Das Besondere an Masateru Konishis Werk: Der zentrale "Ermittler" ist der an Demenz erkrankte Großvater der Protagonistin, Kaede.

Während die Lehrerin Kaede in Tokio ihr Leben meistert, zieht sie den belesenen, aber teils verwirrten Großvater liebevoll auf. Seine geistige Präsenz ist jedoch verblüffend: Trotz seiner Krankheit löst er hochkomplexe Probleme. Gemeinsam werden sie über Kollegen und Freunde in Kriminalfälle verwickelt. Die Geschichte ist gespickt mit literarischen Anspielungen, die Kenner der asiatischen und klassischen Krimiliteratur zum genauen Hinsehen einladen. Die leichte Lesbarkeit der meisterhaften Übersetzung sorgt dafür, dass Spannung und Emotionalität Hand in Hand gehen. Eine klare Empfehlung für alle, die Cosy Crime mit Tiefgang suchen.