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Benutzername: 
Feliz
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 251 Bewertungen
Bewertung vom 10.05.2025
Eternal Ending / Evergreen Empire Bd.3
Niemeitz, Merit

Eternal Ending / Evergreen Empire Bd.3


sehr gut

Die Gestaltung des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag, dass alle Bücher der Reihe unmissverständlich zusammengehören und die Darstellung gleichzeitig auch immer zu den jeweiligen Geschichten passen. Außerdem sieht es einfach hervorragend im Regal aus, besonders in Kombination mit den anderen Teilen der Reihe.

Auf diese Geschichte habe ich mich zudem spätestens seit dem Ende des zweiten Bandes gefreut: Keaton Evergreen möchte nichts lieber, als das Familie-Empire endlich hinter sich zu lassen, doch dann würde seine Geschwister alles verlieren für das sie so hart gearbeitet haben. Also sucht er nach einem Ausweg und scheint ihn gefunden zu haben, als er auf ein Geheimnis stößt, das ihn direkt zu Kenndrea Reading führt. Diese ist eines der angesagtesten It-Girls Großbritanniens, sodass er sie kurzerhand für eine Kampagne für das neueste Evergreen-Parfüm bucht. Während der Shootings erkennt er, dass sich hinter dem berühmten Model eine verletzliche, junge Frau versteckt, die ihm mit jedem Aufeinandertreffen mehr unter die Haut geht. Doch Keatons Plan könnte nicht nur seine eigene Familie für immer verändern, sondern auch Kennas und damit alles zerstören, was sich zwischen ihnen entwickelt hat.

Ich habe mich seit dem ersten Teil auf die Geschichte von Keaton gefreut, weil ich unbedingt wissen wollte, was hinter seiner abwesenden Maske steckt, die er oft noch nicht einmal seinen Geschwistern gegenüber ablegt. Zum Glück konnte mich seine Geschichte ebenso überzeugen wie die von Odell (mit Abstrichen) und Mari. Das liegt auch wieder einmal an dem tollen Schreibstil von Merit Niemeitz, die es jedes Mal wieder schafft, eine besondere Atmosphäre in ihren Büchern zu kreieren. Das liegt auch ihrer ruhigen Art, eine Geschichte zu erzählen, die sich Zeit nimmt, die Charaktere in den Mittelpunkt zu stellen und ihnen Raum für Entfaltung gibt. Obwohl es mir unglaublich gut gefällt, wie sie schreibt, führt es leider dazu, dass ich eine ganze Zeit gebraucht habe, um so richtig in die Geschichte zu finden. Es fehlte vor allem zu Beginn ein wenig der Sog, der dafür gesorgt hat, dass ich komplett in die Story eintauchen konnte.

Die Charaktere sorgen allerdings nach und nach dafür, dass man schließlich doch einen Punkt erreicht, an dem man unbedingt wissen will, wie es weitergeht und ob sie es schaffen, sich einander zu öffnen. Genau das ist nämlich das größte Problem von beiden, dass sie nie ganz sie selbst sein können. Bei Kenna liegt das vor allem daran, dass sie selbst nicht so richtig weiß, wer sie ist und vielleicht sogar ein bisschen Angst hat, es herauszufinden. Sie will auf keinen Fall, Konflikte mit ihrer Umwelt heraufbeschwören, sondern passt sich immer so an, dass sie auf keinen Fall negativ auffällt. Sie tat mir vor allem zu Beginn wirklich leid, weil es so anstrengend wirkt, für andere immer perfekt sein zu müssen und selbst innerhalb ihrer Familie nicht so richtig man selbst zu sein. Ich habe sie dennoch sehr schnell in mein Herz geschlossen, weil ich verstehen konnte, warum sie sich so verhält und sie vor allem, wenn sie die Mauer um sich herum dann doch ein wenig durchlässig werden lässt, eine unglaublich spannende Protagonistin ist. Bei Keaton fiel mir das nicht ganz so leicht, auch bei ihm konnte ich verstehen, warum er sich so verhält, aber ich heiße es trotzdem nicht gut, dass er nicht ehrlich zu Kenna ist. Er fordert sie immer wieder in seiner unverblümten Art dazu auf, ehrlich zu sich und zu anderen zu sein, während er das nicht ist, sodass es unvermeidlich ist, dass er sie damit am Ende verletzen wird. Das mitzuerleben fand ich manchmal etwas schwierig, auch wenn deutlich war, dass es ihm nicht gefällt, sie belügen zu müssen und es ihm wirklich wichtig ist, dass Kenna sich selbst findet.

Die Story und das Setting mochte ich ebenfalls. Ich habe mich sehr gefreut, Mari und Ben und Emmeline und Odell wiederzutreffen und zu sehen, dass sie sich sowohl als eigenständige Personen als auch als Paare weiterentwickelt haben. Zudem fand ich es super spannend, durch den Werbedreh Keaton und Kenna an zentrale Orte der Duftgeschichte begleiten zu können. Hier fehlte mir aber ein bisschen die Tiefe. Ich wäre gerne wirklich mit am Set gewesen, anstatt manche Orte erst im Nachhinein durch Erzählungen kennenzulernen, weil ich dadurch manchmal ein wenig das Gefühl hatte, etwas zu verpassen, selbst wenn dem nicht so ist.

Alles in allem mochte ich das Buch wirklich gerne, auch wenn es etwas gedauert hat, bis ich vollkommen in die Geschichte eintauchen konnte. Obwohl dieser Band einen tollen Abschluss der Reihe bildet, bin ich dennoch traurig ,dass die Reihe nun beendet ist, weil ich es wirklich genossen habe, in die Welt der Düfte einzutauchen.

Bewertung vom 10.05.2025
Heartless Hunter / Der rote Nachtfalter Bd.1
Ciccarelli, Kristen

Heartless Hunter / Der rote Nachtfalter Bd.1


gut

Die Gestaltung des Buches ist wirklich gelungen. Die Darstellung des Falters passt perfekt zur Story und macht sich einfach hervorragend im Regal.

Ich fand die Idee des Buches wirklich spannend, aber komplett überzeugen konnte es mich leider nicht. Das liegt auch an dem Schreibstil. Dabei ist dieser nicht schlecht, aber ich habe recht lange gebraucht, um mich an ihn zu gewöhnen. Das liegt vor allem daran, dass die Schreibweise manchmal ein wenig altmodisch wirkt. Das passt durchaus zu der Geschichte und dem Setting, dennoch habe ich recht lange gebraucht, um wirklich damit warm zu werden. Außerdem fand ich dass sich manche Dinge einfach zu oft wiederholt haben, es wurde beispielsweise bestimmte Erinnerungen geschildert und wenn sie dann ein weiteres Mal zur Sprache kommen, ist der Wortlaut nahezu identisch, sodass ich oft erstmal kurz gestutzt habe, bevor ich dann gemerkt habe, dass nachdem die grundsätzlich bekannten Informationen noch einmal erklärt wurden, in der Regel noch neue Sichtweisen oder Erklärungen hinzukommen. Das hat mich zumindest zu Beginn der Geschichte immer wieder leicht irritiert.

Auch mit dem Setting habe ich mich tatsächlich ein bisschen schwer getan. Das lag für mich vor allem daran, dass ich nie das Gefühl hatte, die Welt komplett erfassen zu können. Ich hatte mir zu Beginn der Story ein Bild gemacht, musste das aber immer wieder stark korrigieren, je mehr ich erfahren habe, was dafür gesorgt hat, dass ich mir nie ganz sicher war, was die Regeln der Welt sind. Besonders die Umstände der Revolution und wie das Land zuvor aussah, fand ich lange sehr undurchsichtig. Das hat mich wirklich ein bisschen genervt, weil es dazu geführt hat, dass ich mich nahezu das ganze Buch gefragt habe, was denn jetzt genau passiert ist. Dabei muss ich noch nicht einmal die genauen Gründe erfahren, warum Gideon und Alex die Revolutionäre in den Palast gebracht haben, um die Königinnen zu ermorden. Es hätte mir gereicht, dass Rune das zu Beginn einmal kurz erklärt und man dann durch Gideon nach und nach die Einzelheiten erfährt, aber es dauert eine ganze Zeit bis man selbst den groben Ablauf erfährt, sodass ich meine Vorstellung von der Revolution immer wieder angepasst werden musste und ich dadurch auch lange die Strukturen in der aktuellen Welt nicht ganz durchdringen konnte. Dabei fand ich das Magiesystem extrem spannend. Die Idee, dass Hexen nur mit Blut zaubern können, dass aber auch verschiedene Eigenschaften des Blutes die Stärke und die Art des Zaubers beeinflussen, fand ich extrem faszinierend, weil dadurch eben nicht nur die Ausprägung der magischen Fähigkeiten, sondern auch andere Aspekte eine zentrale Rolle beim Erfolg der Zauber spielt. Ich wollte unbedingt mehr darüber erfahren und fand es auch spannend, Rune auf ihrer Reise zu begleiten, wie sie selbst ihre magischen Fähigkeiten erforscht.

Bei den Charakteren war ich ebenfalls etwas zwiegespalten. Ich mochte sowohl Rune als auch Gideon, weil sie sich auf ihre Art für ihre Sache einsetzen. Bei beiden ist deutlich, wie sehr sie von der Vergangenheit traumatisiert sind. Ich fand es bewundernswert, wie sich Rune zusammen mit Verity Magie beigebracht hat, obwohl sie dafür jederzeit hingerichtet werden könnte. Allerdings hatte ich auch bei ihr Schwierigkeiten, sie richtig greifen zu können. Zu Beginn wirkt sie wie eine selbstbewusste, mächtige Hexe, die eine native Adelige spielt, um an möglichst viele Informationen zu gelangen. Im Laufe der Geschichte hat sie aber immer wieder Entscheidungen getroffen, die naiv wirkten und durch die ich manchmal nicht so recht verstehen konnte, wie sie so lange nicht erwischt worden ist. Diese Unvorsichtigkeit mag durchaus mit Gideon zusammenhängen und damit dass er sie durcheinander bringt, aber ich fand es nicht immer nachvollziehbar wie sie handelt und was für Risiken sie eingeht. Gideon fand ich vor allem zu Beginn sehr kalt und berechnend, weil er sich nur mit Rune abgibt, um sie als Hexe zu enttarnen. Ich konnte seine Beweggründe durchaus verstehen, aber dass er keinen Unterschied zwischen Hexen macht, sondern sie alle für ihn böse und grausam sind, fand mit der Zeit sehr anstrengend. Zumal er das nie hinterfragt, sondern selbst als er Rune näher kennenlernt, immer noch denkt, dass sie eine grausame Person sein muss, weil er selbst einmal eine Hexe falsch eingeschätzt hat.

Alles in allem wollte ich das Buch unbedingt mögen, schon alleine weil ich die Idee der Story echt gut fand, aber es hat mich nie so ganz fesseln können. Das liegt vor allem daran, dass ich das Gefühl hatte, dass weder das Setting noch die Charaktere so richtig lebendig werden, sie wirken vielmehr eher wie eine Kulisse, ein Bühnenbild, das sich immer wieder verändert, um neue Aspekte freizugeben, aber ebenso wie die Charaktere nicht wirklich mit der Geschichte wächst. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich den nächsten Teil lesen werde, vielleicht wenn ich in der richtigen Stimmung dafür bin, es ist allerdings kein Buch, was ich sehnsüchtig erwarte.

Bewertung vom 27.04.2025
A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1
Jensen, Danielle L.

A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1


gut

Die Gestaltung des Buches ist wirklich gelungen. Ich bin eigentlich nicht so ein großer Fan von Personen auf dem Cover, aber die Darstellung von Freya passt zum einen perfekt zu meiner Vorstellung von ihr und zum anderen ist die Gestaltung sehr an die nordischen Mythen angelehnt, sodass Spielraum für die eigene Vorstellungskraft bleibt.

Die Story fand ich auf den ersten Blick sehr vielversprechend: Freya musste ihr Leben lang ihre Magie versteckt halten, da diese Teil einer mächtigen Prophezeiung ist. Doch als sie sie dann doch einsetzt, um sich zu verteidigen, wird der örtliche Jarl auf sie aufmerksam. Gemeinsam mit Freyas Macht will er Skaland vereinen und sich selbst zum König machen. Dazu heiratet er Freya, auch wenn diese nichts mehr will, als ihr Schicksal endlich selbst in die Hand zu nehmen. Doch sie hat nicht mit dem Sohn des Jarls gerechnet, denn Bjorn ist ebenfalls von den Göttern gesegnet und während er ihr beibringt, ihre Kräfte richtig einzusetzen, kommen sie sich näher. Doch er verfolgt eigene Ziele und Freya möchte nie wieder von Männern für deren Zwecke gespannt werden.

Ich war wirklich gespannt auf die Geschichte, weil ich die Kombination aus nordischer Mythologie und Fantasy unglaublich spannend fand, aber ich habe doch sehr lange gebraucht, um richtig in die Geschichte zu finden. Das liegt zum Teil auch am Schreibstil, der zwar nicht schlecht ist, mich aber auch nicht immer so richtig fesseln konnte. Ich konnte zu Beginn nicht so richtig festmachen, woran genau das lag, aber je länger ich gelesen habe, desto klarer wurde, dass ich oft ein bisschen Probleme hatte, mir die Welt so richtig vor Augen zu führen. Vielleicht liegt das daran, dass ich mich immer wieder gefragt habe, wie sehr man sich an realen historischen Gegebenheiten orientiert hat oder ob die Geschichte vollkommen in einer fantastischen Welt spielt. Das hat mich an manchen Stellen extrem frustriert, weil ich immer wieder das Gefühl hatte, nicht alle Regeln und Gesetze verstehen zu können. Es wäre zudem wirklich von Vorteil gewesen, hätte man die verschiedenen Götter zumindest nebenbei mehr erklärt. Dadurch hätte man einfach besser verstanden, welche Eigenschaften diejenigen erhalten haben, die von ihnen gesegnet wurden.

Auch bei den Charakteren bin ich etwas zwiegespalten. Ich mochte Freya eigentlich richtig gerne, aber ich habe ihre Handlungen oft nicht wirklich verstehen können. Immer wieder denkt sie darüber nach, wie sie am besten handeln könnte und tut dann wieder etwas ganz anderes. Zumal sie vor allem in Bezug auf Bjorn meistens gegen ihre Überzeugungen handelt und das hat mich ab einem gewissen Punkt wirklich genervt. Sie versucht immer, eine starke Protagonistin zu sein, um dann doch wieder komplett von den Männern um sich herum abhängig zu sein. Ich verstehe zwar, dass das den gesellschaftlichen Umständen geschuldet ist, aber ich fand es dennoch frustrierend. Bei Bjorn bin ich ebenso unentschieden. Ich mochte, wie sehr er sich für Freya einsetzt und sie immer zu unterstützen scheint, aber oft fand ich seine Handlungen doch sehr klar egoistisch motiviert.

Das war ein weiterer Punkt, den ich durchaus störend fand. Mir war sehr früh klar, in welche Richtung die Geschichte sich entwickeln würde und was am Ende passieren würde. Ich hatte die ganze Zeit gehofft, mich zu irren und dass doch noch etwas passiert, das mich überraschen würde, aber das war leider nicht der Fall. Vieles hat sich genauso entwickelt wie ich es erwartet habe und dadurch habe ich oft nur darauf gewartet, dass das ein oder andere Ereignis nun eintritt, sodass die Seiten dazwischen sich oft ein wenig gezogen haben.

Alles in allem wollte ich das Buch unbedingt mögen, aber so richtig hat das leider nicht geklappt. Der Schreibstil ist in Ordnung, fesselt mich aber nie so richtig, gleiches gilt für die Story, die nicht komplett ausgearbeitet scheint und die Charaktere, die nicht unsympathisch sind, aber mich nie vollkommen überzeugen können. Trotz des recht offenen Endes werde ich den zweiten Teil wohl nicht lesen.

Bewertung vom 18.04.2025
Quicksilver - Tochter des Silbers. Gefangener der Schatten
Hart, Callie

Quicksilver - Tochter des Silbers. Gefangener der Schatten


ausgezeichnet

Bei dem Cover bin ich sehr zwiegespalten. Ich bin einfach nicht so ein großer Fan von Gesichtern auf einem Titel, obwohl die abgebildete Person sogar recht genau zu meiner Vorstellung von Kingfisher passt. Dafür liebe ich aber die Gestaltung des Buches ohne den Schutzumschlag. Das dunkle Lila mit der Gestaltung des Schwertes und der Schmetterlinge passt, meiner Meinung nach, noch einmal deutlich besser zur Story und macht sich hervorragend im Regal.

Ich war wirklich gespannt auf dieses Buch, weil ich schon unglaublich viel davon gehört habe und gespannt war, ob es dem Hype gerecht wird. Zum Glück hat es mich größtenteils wirklich überzeugen können und ich kann die Obsession mit Kingfisher jetzt besser verstehen. Aber auch der Schreibstil trägt dazu bei. Ich habe zwar etwas gebraucht, um so richtig in die Geschichte zu finden, aber der leichte, mitreißenden Schreibstil hat dennoch dafür gesorgt, dass ich in kürzester Zeit durch die Geschichte geflogen bin und vor allem zum Ende hin kaum aufhören konnte.
Das liegt auch und vielleicht sogar vor allem an den Charakteren. Ich mochte Saeris von Anfang an, aber ich habe dennoch ein bisschen gebraucht, um sie so richtig ins Herz zu schließen, weil sie einfach schon durch ihr Leben in Zilvaren sehr hart sein muss und niemandem vertraut. Ich kann das absolut verstehen, schließlich kann das Vertrauen in die falschen Menschen sie ihr Leben kosten. Dass sie in Yvelia dementsprechend braucht, um aufzutauen und den Fae um sich herum offen zu begegnen, selbst wenn sie ihr gegenüber nur freundlich sind. Auch bei Kingfisher war ich, abgesehen davon, dass ich mich an seinen Namen gewöhnen musste, mir zunächst ein wenig unsicher. Natürlich war mir klar, dass mehr hinter seinem Verhalten steckt und er nicht einfach ein gemeiner Mensch ist, der besonders Saeris nicht mag. Es dauert erstaunlich lange, bis man einen Blick hinter seine kalte Fassade bekommt, was ein bisschen dazu geführt hat, dass ich manchmal nicht so ganz verstehen konnte, warum Saeris sich von ihm so angezogen fühlt. Das ändert sich, als er dann offener wird und man auch ein wenig erfährt, was er in der Vergangenheit durchmachen musste und warum er selbst seine Freunde oft nicht an sich heranlässt, obwohl das in der Vergangenheit anders war. Obwohl es mir die Protagonisten zumindest zu Beginn ein bisschen schwerer gemacht haben, sind die Nebencharaktere, wenn man sie überhaupt so nennen will, meine absoluten Highlights. Ich liebe sowohl Everlayne und Renfis, besonders in mein Herz geschlossen habe ich aber Lorreth und Carrion. Beide tragen wesentlich dazu bei, dass die Geschichte nicht nur düster und ernst ist, sondern auch unterhaltsam. Carrion schafft es so gut wie jede Situation durch einen unangebrachten Spruch oder Witz aufzulockern. Zu Beginn fand ich ihn unglaublich anstrengend und hätte niemals gedacht, dass er einer meiner Lieblingscharaktere werden würde, zumal mehr hinter ihm steckt als man zu Beginn denkt und ich extrem gespannt bin, mehr zu erfahren. Lorreth ist eher derjenige, der durch seine empathische Art mehr Tiefe in die Geschichte bringt und Saeris eine andere Art von Sicherheit gibt, die gleichzeitig auch dazu führt, dass sie sich der ganzen Gruppe mehr öffnet. Dabei ist er für sie da, hört ihr zu und erklärt ihr immer verschiedene Dinge, damit sie einfach die Welt besser begreifen kann. Gleichzeitig ist er aber auch immer Fishers Freund, der fest zu ihm steht und oft erklärt, warum er sich auf bestimmte Arten verhält, damit Saeris in ihm mehr sieht, als den eiskalten Krieger, als der er oft erscheint.
Die Story und das World-Building fand ich manchmal ein bisschen schwierig nachzuvollziehen. Das lag nicht daran, dass es schlecht war, sondern vielmehr weil es zum Teil einfach etwas viel war. Gerade als ich die Gesetze und Umstände in Zilvaren einigermaßen verstanden habe, wurde Saeris nach Yvelia gebracht, was auf eine ganz andere Art funktioniert als Zilvaren. Dazu kommt noch, dass niemand Saeris zu Beginn so richtig die Umstände der Welt erklärt. Everlayne versucht es zwar im Winterpalast zunächst, aber da Fisher komplett andere Pläne hat, passiert das nur eingeschränkt. Dadurch hatte ich manchmal das Gefühl, etwas hinterher zu hängen und die Auswirkungen gewisser Handlungen oft erst begreifen zu können, wenn sie mir genau erklärt worden sind.

Bewertung vom 11.04.2025
Hide Me / Kodiak Echoes Bd.1
Pauss, Julia

Hide Me / Kodiak Echoes Bd.1


sehr gut

Das Cover ist wirklich gelungen. Ich mag die dunklen Bäumen, in denen die helle, farbenfrohe Schrift zu verschwinden scheint. Das passt perfekt zu der Geschichte und macht sich wunderbar im Regal.

Die Story hat mich ebenfalls direkt gereizt: Nachdem die Softwareentwicklerin Brynn Callahan dabei geholfen hat, ein Verbrechen aufzudecken, muss sie untertauchen und wird im Zuge eines Zeugenschutzprogramms nach Echo Cove in Alaska. Unter falschem Namen zieht sie in ein heruntergekommenes Cottage mitten im Nirgendwo, wo es neben misstrauischen Einwohnern auch riesige Kodiakbären gibt. Ausgerechnet vor einem der Exemplare wird Brynn von ihrem verschlossenen Nachbarn Archer Flint gerettet, der in dem Schutzreservat als Wildhüter arbeitet. Auch wenn er zunächst so gar nicht begeistert von seiner neuen Nachbarin ist, kommen sie sich mit der Zeit doch näher. Doch immer wieder wird sie vor Archer gewarnt, schließlich hat dessen Bruder vor vielen Jahren seine damalige Freundin umgebracht, bevor er selbst spurlos verschwand. Da Brynn nicht glauben kann, dass er irgendetwas mit dem Verschwinden seines Bruders oder dem Mord an dessen Freundin zu tun hat, beginnt sie Nachforschungen anzustellen und stößt auf ein tödliches Geheimnis, das nicht nur sie in Lebensgefahr bringt.

Ich fand sowohl die Idee als auch das Setting des Buches wirklich spannend, sodass ich es unbedingt lesen wollte, Zum Glück hat es mich, bis auf ein paar Kleinigkeiten, wirklich überzeugen können. Das liegt auch an dem gelungenen Schreibstil, der eher ruhig und leicht ist, dabei aber von der ersten Seite fesselt. Ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht und habe das Buch innerhalb von zwei Tagen komplett gelesen.

Dazu trägt definitiv auch das Setting der Geschichte bei. Ich mochte, dass es (mehr oder weniger) in der Wildnis von Alaska spielt und man zumindest eine Idee davon bekommt, wie anders die Welt dort aussieht. Allerdings hätte das für mich ruhig eine größere Rolle spielen können und vermutlich ist genau das auch mein größter Kritikpunkt an dem Buch. Das Setting wirkt oft sehr austauschbar und spielt keine große Rolle, vielmehr könnte sich die Handlung mit kleineren Abwandlungen in nahezu jeder amerikanischen Kleinstadt abspielen. Ich fand das ein bisschen schade, weil mich gerade dieses Setting gereizt hat und es mir schon gereicht hätte, wenn Brynn zusammen mit Archer einfach mal wandern gegangen wäre. Sie ist ein Stadtkind, deswegen würde es schon reichen, wenn sie vielleicht einen der kürzeren Wanderwege nehmen würden und er ihr ein bisschen das Schutzgebiet zeigen würde. Doch stattdessen verirrt sie sich dauernd zufällig dort hinein und muss von ihm gerettet werden, was mich mit der Zeit auch etwas genervt hat. Ich kann sogar verstehen, dass sie sich in einer vulnerablen Lage befindet und deswegen oft (zu recht) panisch reagiert, aber dafür handelt sie oft sehr naiv und fast schon leichtsinnig. Ich kann gewisse Handlungen zumindest in einem gewissen Maße verstehen, aber anderes wiederum auch gar nicht. Dabei mag ich Brynn eigentlich recht gerne, ich finde mutig, wie sie gehandelt hat, obwohl sie wusste, was mögliche Konsequenzen sein können und dass sie trotz dessen, dass sie getrennt von allem, was ihr wichtig ist, nie von ihrer Aussage abrückt. Allerdings hatte ich nie so richtig das Gefühl, die wahre Person kennenlernen zu können, die sie ist, sondern immer nur kleinere Versionen von ihr, die aufblitzen, wenn sie vergisst, ihre Tarnung aufrechtzuerhalten. Ich hatte gerne mehr von ihrer wirklichen Persönlichkeit erlebt, auch wenn ich verstehe, warum das nicht möglich war. Auch Archer habe ich nie so komplett erfassen können, weil es wirklich lange dauert, bis er seine abweisende Haltung ablegt. Auch bei ihm verstehe ich das vollkommen, aber es hat es mir dennoch schwer gemacht, ihn wirklich ins Herz zu schließen. Natürlich wird schon früh deutlich, dass er ein guter Mensch ist, der sich mit allem, was er hat, für den Schutz der Bären einsetzt. Ich glaube, es hätte mir besser gefallen, wenn ich beide mehr bei ihrem Alltag hätte begleiten können, aber dafür bleibt oft gar nicht wirklich Zeit, weil sich alles so schnell entwickelt.

Das klingt alles deutlich kritischer als ich es beim Lesen empfunden habe, aber ich hätte einfach gerne mehr über die beiden erfahren und ein besseres Gefühl für die Charaktere bekommen. Da noch nicht alles aufgeklärt ist, bin ich auf jeden Fall auf den zweiten Teil gespannt und werde ihn definitiv lesen wollen.

Bewertung vom 31.03.2025
Beneath Broken Skies / London is Lonely Bd.1
Savas, Anna

Beneath Broken Skies / London is Lonely Bd.1


ausgezeichnet

Ich liebe die Gestaltung des Buches. Es passt einfach hervorragend zu Maddies Leidenschaft, schöne Bücher für die Leser ihres Verlags herzustellen. Zudem macht es sich einfach toll im Regal.

Madelyn Prince liebt ihren Job bei Prince Publishing, dem Verlag ihres Großvaters. Als neu ernannte Leiterin der Herstellung ist sie dafür verantwortlich, dass ihre Bücher toll aussehen und zu echten Lieblingsstücken werden. Doch dann wird der Verlag von einem auf den anderen Tag verkauft und Maddie soll den neuen Geschäftsführer einarbeiten. Dabei handelt es sich ausgerechnet um Wesley Knight. Zu Schulzeiten waren die beiden noch enge Freunde, doch dann änderte sich alles und sie haben seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen. Widerwillig hilft Maddie Wes, damit die Werte des Verlags erhalten bleiben können und dabei kommen sie sich immer näher, bis die Vergangenheit sie einholt.

Ich liebe die Art, wie Anna Savas Geschichten schreibt. Der Schreibstil ist ruhig und unaufgeregt, dabei aber dennoch mitreißend, sodass ich das Buch kaum weglegen konnte.

Dazu tragen auch die Charaktere viel bei, die ab den ersten Seiten ins Herz geschlossen habe, obwohl ich fast sagen muss, dass es mir Wes da leichter gemacht hat, als Maddie. Sie ist einfach generell ein verschlossener Mensch, die sehr lange braucht, um mit anderen warm zu werden und so ähnlich hat es sich auch als Leser angefühlt, als würde sie sich nur sehr langsam öffnen. Gerade deswegen habe ich geliebt, wie offen sie Wes ihre Meinung gesagt hat, obwohl er nicht mehr ihr Freund ist und zusätzlich auch noch ihr neuer Chef. Wes hingegen habe ich von Anfang an, deutlich besser verstehen können. Obwohl er nach außen hin, immer eine Maske trägt, die sogar Maddie erst nach und nach durchschauen kann, hat mich das Wissen um seine Unsicherheit mitgenommen. Sein Bild von sich ist selten positiv, obwohl man merkt, dass er trotz seiner Abneigung gegen die Rolle als Erbe des Verlags, wirkliches Interesse an Menschen hat und ein grandioses Gespür dafür, sie für sich einzunehmen. Ich fand unglaublich spannend, dass beide die Stärken des jeweils anderen so glasklar erkennen können, die eigenen aber gar nicht.

Die Story lebt vor allem von den Charaktere und weniger von extremen Wendungen oder einer unaushaltbaren Spannung. Das finde ich aber sehr für das Buch passend und hat mich hier gar nicht gestört, sondern vielmehr dafür gesorgt, dass es noch mehr genossen habe. Ich wollte natürlich wissen, was zwischen Wes und Adam genau passiert ist und wohin er gegangen ist, vielmehr interessiert hat mich aber dennoch die Dynamik zwischen Maddie und Wes. Ich mochte, die kleinen „Dates“, in denen sie versucht, ihm Bücher näher zu bringen, damit er versteht, warum ihr der Verlag so wichtig ist. Während er sie dadurch immer mehr aus ihrem Schneckenhaus holt und dafür sorgt, dass sie Menschen wieder mehr in ihr Leben lässt.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich unglaublich gerne gelesen. Ich mochte Maddie und Wes von Anfang an unglaublich gerne und bin sehr gespannt auf den zweiten Teil der Reihe.

Bewertung vom 31.03.2025
The Surf House
Clarke, Lucy

The Surf House


sehr gut

Das Cover des Buches gefällt mir recht gut, auch wenn es nicht unbedingt aus der Masse heraussticht. Dennoch passt die Darstellung von Palmen vor einem ruhigen Meer hervorragend zu der Geschichte, besonders weil es wirkt, als würde sich außerhalb des Bildausschnitts mehr verbergen, als man auf den ersten Blick sehen kann.

Die Geschichte hat mich ebenfalls direkt gereizt: Bea reist als gefragtes Model um die Welt. Doch sie hasst ihren Job und als sie dann in Marokko angekommen ist, verlässt sie spontan das Shooting. Alleine in Marrakesch fühlt sie sich direkt viel freier, doch dann wird sie von zwei Männern überfallen. Sie nehmen ihr ihr Geld, ihren Pass und ihren Rucksack ab und gerade als sie sie auch körperlich bedrohen, wird sie von Marnie gerettet. Die junge Frau bietet ihr an, eine Zeitlang in dem Surf House unterzukommen, das sie zusammen mit ihrem Freund betreibt. Dort kann Bea trotz der schrecklichen Ereignisse in Marrakech endlich durchatmen und beim Surfen so richtig abschalten. Immer wieder hört Bea in dieser Zeit von Savannah, in deren alten Zimmer sie momentan wohnt und die sich scheinbar nach Südafrika aufgemacht hat. Doch dort scheint sie nie angekommen zu sein und als sich die Geschichten der Leute, die Bea bereits in ihr Herz geschlossen hat, widersprechen, beginnt sie nachzuforschen und stößt dabei auf Geheimnisse, die besser nie ans Licht gekommen wären.

Ich war sehr gespannt auf die Geschichte, besonders weil ich das Setting spannend fand und endlich mal wieder einen guten Thriller lesen wollte. Zum Glück wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht, denn das Buch hat mich von Anfang an gut unterhalten. Dazu trägt auch der Schreibstil viel bei. Er hat es in seiner leichten, unaufgeregten Art direkt geschafft, mich in die Geschichte zu ziehen und dafür zu sorgen, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Bei den Charakteren war ich etwas zwiegespalten. Vor allem zu Beginn habe ich gebraucht, um mit Bea warm zu werden. Ihre Unsicherheit und Naivität haben mich ehrlich gesagt sogar ein wenig genervt, auch wenn ich es sogar verstehen konnte. Seit sie ein Teenager ist, modelt sie, ihre Agentin will, dass sie funktioniert und ihre Mutter, dass sie Geld verdient, keiner kümmert sich wirklich um Bea als Mensch. Deswegen fand ich es unglaublich mutig, als sie sich dazu entscheidet einfach hinzuwerfen, selbst wenn der Zeitpunkt möglicherweise etwas unpassend war. Umso besser gefiel es mir, sie aufblühen zu sehen. Ihre Begeisterung fürs Surfen und dass sie immer mehr für sich selbst einsteht, gefiel mir wirklich gut. Mit den anderen Protagonisten habe ich mich da noch deutlich schwerer getan, weil sie irgendwie oberflächlich blieben. Das lag natürlich auch daran, dass so gut wie alle etwas zu verbergen hatten und nie wirklich ehrlich zu Bea sind, sodass mir etwas schwer fiel, sie als Personen so richtig zu greifen.

Alles in allem habe ich das Buch unglaublich schnell durchgelesen, weil mich die Story wirklich gefesselt hat und ich unbedingt wissen wollte, was genau passiert ist, obwohl die Handlung zum Teil etwas vorhersehbar war und ich die Charaktere nicht immer richtig fassen konnte.

Bewertung vom 25.03.2025
What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover des Buches mag ich wirklich gerne, weil es perfekt zum Setting des Buches passt. Der dunkle Hintergrund in Kombination mit den leuchtenden Darstellungen, die einen ägyptischen Tempel zeigen, gestattet schon einen Blick auf die Story des Buches, bleibt dabei aber geheimnisvoll.

Ich war richtig gespannt auf diese Geschichte, weil ich die Kombination aus zwei verschiedenen historischen Epochen unglaublich spannend fand, aber leider konnte mich das Buch nie so richtig überzeugen. Das fängt schon mit dem Schreibstil an. Er wirkt an vielen Stellen etwas altmodisch, umständlich und schafft es dadurch nicht, mich so richtig in die Geschichte zu ziehen. Wenn ich es für einen Großteil der Geschichte noch akzeptieren könnte, weil es zum Zeitgeist gepasst hat, fand ich vor allem die Dialoge sehr künstlich und gestelzt, was dafür gesorgt hat, dass ich das Gefühl hatte, die Charaktere nie wirklich greifen zu können.

Diese sind für mich auch das größte Problem der Geschichte. Ich mochte eigentlich, dass Inez so willensstark und furchtlos ist, weil sie sich dadurch dafür einsetzt, endlich ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Gleichzeitig musste ich mich aber immer wieder daran erinnern, dass sie bereits 19 Jahre alt ist. Sie wirkt in vielen Situationen vielmehr wie ein Teenager und ist erstaunlich naiv. Ich verstehe vollkommen, dass sie sehr behütet bei ihrer Tante und ihrer Familie aufgewachsen ist und auch ihre Mutter legt immer viel Wert darauf, dass sie eine respektierte Frau der Gesellschaft wird. Allerdings vertraut sie fremden Menschen wirklich viel zu schnell und ich habe immer wieder den Kopf geschüttelt, in welche Situationen sie gerät, einfach nur weil sie nicht zumindest ein wenig skeptisch ist. Ich finde dabei sogar glaubwürdig, dass sie direkt nach ihrer Ankunft in Ägypten noch vertrauensvoll gegenüber Autoritätspersonen ist, schließlich hat sie das nicht anders gelernt. Allerdings hatte ich oft nicht so richtig das Gefühl, dass sie daraus lernen würde, vielmehr stößt sie Menschen, die ihr tatsächlich helfen wollen, immer wieder von sich, weil ihr nicht passt, dass sie sie wieder nach Hause schicken wollen. Ich kann sogar verstehen, dass sie, nachdem sie es schon bis nach Ägypten geschafft hat, nicht einfach wieder kampflos nach Argentinien zurückkehren will, aber sie hat einfach keinerlei Gespür dafür, wie gefährlich das Leben dort für sie sein kann. Das hat mich mit zunehmendem Verlauf immer mehr gestört, sodass es mir schwer fiel, mit ihr und ihrer Geschichte mitzufiebern. Mit Whit geht es mir leider ähnlich. Er ist kein schlechter Kerl, aber sein Alkoholkonsum und seine herablassende Art Inez gegenüber haben mich von Anfang an genervt. Zumal er selten komplett aufrichtig ihr gegenüber ist. Es würde vieles leichter machen, wenn irgendjemand ihr mal erklären würde, was genau vorgeht und welche Regeln in Ägypten herrschen, schließlich kennt sie das Land nicht und durch die Unehrlichkeit macht Whit es sich noch schwieriger, Inez wieder loszuwerden.

Die Story und vor allem das Setting fand ich zunächst vielversprechend, aber es dauert wirklich lange, bis beides so richtig zur Geltung kommt. Schon zu Beginn der Geschichte musste ich mich immer wieder aktiv daran erinnern, dass man sich in Argentinien befindet und auch in Ägypten dauert es lange, bis sich das ändert. Das liegt für mich auch daran, dass man im Prinzip nichts von Inez‘ Reise mitbekommt. Sie berichtet kurz, dass sie sich als Witwe ausgegeben hat, aber das ist auch schon alles, was man erfährt. Ich glaube, ich hätte die Herausforderungen und die Länge der Reise deutlich besser verstehen können, wenn ich zumindest einen Teil davon hätte miterleben können.

Alles in allem hatte das Buch wirklich viel Potenzial, aber ich wurde leider weder mit der Story noch mit den Charakteren wirklich warm. Ich wollte die Geschichte schon alleine wegen des Settings und den Einblicken in die ägyptische Antike wirklich mögen, aber es hat sehr lange gedauert, bis sie mich so weit gefesselt hat, dass ich weiterlesen wollte.

Bewertung vom 14.03.2025
Was wir verloren glaubten / Problems Bd.2
Cherry, Brittainy

Was wir verloren glaubten / Problems Bd.2


ausgezeichnet

Die generelle Gestaltung dieser Reihe gefällt mir ausgesprochen gut und auch dieser Band stellt dabei keine Ausnahme dar. Die Darstellung eines Nachthimmels in Dunkelblau und Lila mit einigen Sternen ist einfach wunderschön, selbst wenn er nicht perfekt zum Inhalt des Buches passt.

Die Story hat mich ebenfalls direkt abgeholt: Avery Kennedy hat ein Ziel, endlich als Headcoach das Baseball-Team ihrer Schule trainieren. Doch als sie sich endlich am Ziel wähnt, wird der ehemalige Baseball-Profi Nathan Pierce als Averys Assistenzcoach eingestellt. Ausgerechnet Nathan, der für einen Sommer ihre große Liebe war und dem sie es noch nicht verziehen hat, dass er sie damals verlassen hat. Doch obwohl sie mit Wesley verlobt ist und ihn in zwei Wochen heiraten will, kann sie nicht verleugnen, dass Nathan noch immer etwas in ihr berührt, zumal sie eng zusammenarbeiten müssen, um den Jungs des Teams zu einer erfolgreichen Saison zu verhelfen. Außerdem hat Nathan als Baseball-Spieler gelernt, nie aufzugeben und immer auf sein Herz zu hören und das sagt ihm, dass er noch immer etwas für Avery empfindet, egal wie abweisend sie ist.

Ich liebe einfach, wie Brittainy Cherry schreibt. Sie hat einen unvergleichlich poetischen Stil, der jedes Mal wieder dafür sorgt, dass ich ab der ersten Seite in der Geschichte gefangen bin und einfach durch sie hindurch fliege, weil ich unbedingt wissen will, wie sie ausgeht.

Dazu tragen aber auch die Charaktere ihren Teil zu bei. Man kennt beide schon aus dem ersten Teil der Reihe, auch wenn Avery da deutlich präsenter war als Nathan. Aber schon da war mir klar, dass ich die Geschichte der beiden unbedingt lesen wollte, weil ich schon wissen wollte, was damals zwischen ihnen vorgefallen ist. Ich habe die beiden auch in Rekordzeit in mein Herz geschlossen. Es ist schnell deutlich, wie sehr Nathan Avery damals verletzt hat, obwohl sie noch gar nicht lange zusammen waren, aber auch dass es für ihn wahrscheinlich keine andere Möglichkeit gab. Gerade dies sorgt dafür, dass man beide verstehen kann und es weh tat, zu sehen, dass vor allem Avery es nicht schafft, mit ihm befreundet zu sein, obwohl sie sich mal so gut verstanden haben. Vor allem bei ihr tat es mir unglaublich weh zu sehen, wie schwer es ihr, ihre Depressionen manchmal machen, morgens aufzustehen und dass niemand (außer vielleicht in begrenzter Kapazität ihr Vater) zu sehen scheint, wie sehr Avery strugglet. Die Momente mitzuerleben, wie sie sich quält, aus dem Bett zu kommen, sich selbst dafür fertig macht, dass sie es nicht schafft und der Fakt, dass ihr Verlobter Wesley es nie mitbekommt, haben mich mitten ins Herz getroffen. Wahrscheinlich auch deswegen habe ich Nathan direkt liebgewonnen, weil er erkennt, dass sie nicht immer so stark ist, wie es den Eindruck macht, sondern zwischendurch auch mal jemanden braucht, der sich um sie kümmert. Mir gefiel, dass sie einander nichts vormachen können, sondern immer erkennen, wie es dem anderen geht und müssen fast schon ehrlich zueinander sein, egal wie hart es ist.

Die Story als solche war nicht besonders außergewöhnlich und zumindest der grobe Verlauf war recht schnell klar, aber das hat mich bei diesem Buch nicht gestört. Ich mochte das cosy Setting in Honey Creek unglaublich gerne. Ich liebe die Familien der beiden, weil sie sich zwar extrem in deren Leben einmischen, aber dabei immer sehr unterstützend sind. Schon im ersten Teil haben ich den Vater von Yara, Avery und Willow geliebt, weil er so eine ruhige Präsenz ist, der immer für seine Töchter da ist, ohne sie unter Druck zu setzen. Das wird im Umgang mit Avery noch einmal sehr deutlich, weil er ihr zwar auch sagt, wenn sie falsch liegt, aber sie aber ihre Entscheidungen alleine treffen lässt und sie immer in allem unterstützt. Genauso ist es auch bei Nathan und seiner Mutter. Auch wenn bei ihm in der Vergangenheit nicht immer alles glatt gelaufen ist, fand ich es trotzdem schön zu sehen, wie eine gesunde Familiendynamik aussehen kann, selbst wenn sie manchmal ungewöhnlich ist.

Alles in allem habe ich das Buch unglaublich gerne gelesen. Ich liebe, wie Brittainy Cherry ihre Geschichten erzählt und es jedes Mal wieder schafft, mich vollkommen in das Buch zu ziehen und die Charaktere in mein Herz zu schließen. Aus diesem Grund freue ich mich auch schon darauf, noch einmal nach Honey Creek zurückzukehren und Willows Geschichte mitzuerleben.

Bewertung vom 14.03.2025
The First to Fall / Red Summer Bd.1
Moninger, Kristina

The First to Fall / Red Summer Bd.1


sehr gut

Ich liebe die Gestaltung des Buches. Das Cover und der Farbschnitt passen mit ihren Herbstfarben und der Darstellung der Berge perfekt zur Geschichte, ohne zu viel zu verraten. Außerdem macht es sich einfach hervorragend im Regal.

Die Story hat mich ebenfalls gereizt: Nach einem schrecklichen Vorfall auf einer Bergtour mit Freunden zerplatzen Jakobs Träume mit einem Schlag. Da die Polizei nicht an einen Unfall glaubt, darf er das Land nicht verlassen und kann nicht an der Qualifikation im Klettern für Olympia in Shanghai teilnehmen. Frustriert kehrt er in das verschuldete Alpenchalet seiner Mutter zurück und versucht alles, um wenigstens das vor dem Ruin zu bewahren. Doch dann taucht Aurora auf, von der von Anfang an fasziniert ist. Ohne zu wissen, welches furchtbare Ereignis sie verbindet, kommen sie einander näher, doch Jakob ist sich sicher, dass er es nach alldem, was passiert ist, nicht verdient glücklich zu sein und Aurora will unbedingt herausfinden, wie ihre Schwester ums Leben kam, ohne zu wissen, was Jakob dabei für eine Rolle gespielt hat.

Ich mochte die Breaking-Waves-Reihe von Kristina Moninger unglaublich gerne und habe mich deswegen auch schon auf dieses Buch gefreut, zum Glück hat es mich nicht enttäuscht. Das liegt auch an ihrem Schreibstil, der es jedes Mal schafft, mich schon auf den ersten Seiten abzuholen und dafür zu sorgen, direkt in die Geschichte einzutauchen. Gleichzeitig ist ihre Art zu erzählen aber auch sehr leicht und unkompliziert, sodass man nahezu durch die Seiten fliegen kann, ohne zu merken, wie viel Zeit vergangen ist.

Das liegt auch an der Story, die mich ab der ersten Seite gefesselt hat und ich unbedingt wissen wollte, was genau passiert ist. Es ist von Anfang an klar, dass Jakob dabei gewesen sein muss, als Auroras Schwester Emilia in den Felsenhimmel, eine nahezu unbezwingbare Schlucht in den italienischen Alpen, gestürzt ist. Allerdings bleibt lange offen, wie genau der Sturz ablief und ob es wirklich ein Unfall war. Ich hatte natürlich meine Theorien, habe mich und auch Jakob aber immer wieder hinterfragt, auch wenn es eigentlich nicht zu seinem Charakter gepasst hätte, dass er was mit Emilias Absturz zu tun hat. Dadurch dass man aber immer wieder sowohl Jakobs als auch Auroras Sichtweise erhält und dazu noch Rückblenden, was rund um den Sturz passiert, war schon zu Beginn der Story klar, was die beiden verbindet, auch wenn sie es selbst nicht wissen. Vielleicht war es das, was die Story für mich an manchen Stellen ein bisschen langwierig hat, erscheinen lassen, dass man als Leser schon wusste, welche Probleme noch zwischen den beiden stehen würden, auch wenn ihnen das selbst nicht klar war.

Das hätte mich aber alles nicht weiter gestört, zumal ich die Charaktere sehr fest ins Herz geschlossen habe. Sie haben es mir beide nicht immer leicht gemacht, weil sie auf ihre unterschiedlichen Arten sehr stur und in ihren Wegen eingefahren sein konnten, aber ich mochte, wie gerade das immer wieder dafür sorgt, dass sie einander herausfordern. Jakobs Verschlossenheit und seine zum Teil unverschämte Art gegenüber Aurora fand ich an manchen Stellen zu extrem, aber ich konnte ihn meistens trotzdem verstehen. Ebenso fand ich Aurora manchmal zu forsch, sie wollte manchmal einfach zu viel zu schnell, aber gerade dadurch ergänzen sie sich hervorragend und sorgen dafür, dass der andere nicht einfach das tun kann, was er will, sondern immer wieder das eigene Verhalten auch reflektieren muss.

Mein größtes Problem bei dem Buch war vermutlich das Ende, weil es so viele lose Enden gibt (die mit dem letzten Kapitel noch einmal ausgefranst sind) und ich nicht so richtig weiß, wie die alle im nächsten Teil noch zusammengeführt werden sollen. Ich bin mir sehr sicher, dass Kristina Moninger das schaffen kann, aber da es dann um Verena gehen wird, fehlt mir so ein bisschen mein Abschluss mit Aurora und Jakob. Natürlich wird man mitbekommen, wie es ihnen geht, besonders wenn Verena sich zusammen mit ihnen am Felsenhimmel aufhält, aber ich hätte gerne vor dem schon überraschenden Cliffhanger mehr darüber erfahren, wie ihre Pläne sind, wie sie die Vergangenheit aufarbeiten und so viel mehr. Es fühlte sich nicht so richtig, wie ein Abschluss ihrer Geschichte an und ich hätte mir sogar gewünscht, diese im nächsten Teil nochmal in den Fokus zu nehmen, bevor Verena ihre Geschichte erzählen kann. Nichtsdestotrotz werde ich den nächsten Teil auf jeden Fall lesen und vermutlich an dessen Ende verstehen, warum das Buch auf diese Art geendet ist und freue mich schon darauf, endlich Antworten auf alle meine Fragen zu bekommen.