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Feliz
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Bielefeld

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Insgesamt 258 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2025
Yarros, Rebecca

Variation - Für immer oder nie


ausgezeichnet

Die Gestaltung des Buches trifft nicht so ganz meinen Geschmack. Ich finde, dass die Abbildung eines Seerosenteichs mit schwimmenden Fischen irgendwie so gar nicht zur Geschichte passt. Ich habe mir das Buch ehrlich gesagt nur genauer angesehen, weil es von Rebecca Yarros ist und ich ihre Art eine Geschichte zu erzählen sehr gerne mag. Zudem passt der Titel hervorragend zu der Geschichte, allerdings hätte man auch das Cover eher in die Ballett-Richtung gestalten oder anstatt des Teichs das Meer abbilden können.

Die Story hat mich da schon mehr gereizt: Als Allie Rousseau nach einer schweren Ballett-Verletzung in ihr Haus an der Küste von Cape Cod zurückkehrt, ist sie am Ende. Sie versucht, sich ganz auf ihre Genesung zu konzentrieren, während sie sich immer mehr zurückzieht. Das ändert sich, als eines Tages Juniper vor der Tür steht und ihre leibliche Mutter sucht. Dabei handelt es sich ausgerechnet um die Nichte ihres ehemaligen besten Freundes Hudson, der sie im Stich gelassen hat, als sie ihn am meisten gebraucht hätte. Nun muss sie widerwillig mit Hudson zusammenarbeiten, denn Juniper möchte nichts lieber als ebenso wie Allie und ihre drei Schwestern Ballett tanzen, ihre Mutter ist aber strikt dagegen. Um sie überzeugen zu können, schlägt Hudson vor, dass Allie sich als seine Freundin ausgeben und ihn auf Familienfeste begleiten kann. Um Junipers Willen stimmt sie zu und stellt im Laufe der Zeit fest, wie viel ihr Hudson noch immer bedeutet. Doch nach und nach kommen Geheimnisse ans Licht, die die zarte Verbindung der beiden auf eine harte Probe stellen.

Ich war mir nicht so richtig sicher, was ich von dem Buch erwarten sollte, weswegen es mir vermutlich deutlich besser gefallen hat, als ich zunächst erwartet hätte. Das liegt auch an dem wirklich tollen Schreibstil von Rebecca Yarros, der mich von den ersten Seiten komplett in die Geschichte gezogen hat und ich wirklich förmlich durch sie hindurch geflogen bin.

Dazu tragen auch die Charaktere einen erheblichen Teil bei. Ich mochte Hudson und Allie schon ab ihrem ersten Aufeinandertreffen und habe sie im Laufe der Geschichte nur umso mehr in mein Herz geschlossen. Ich habe mit Allie mitgelitten, als sie sich durch die Aufführung ihrer wichtigsten Rolle trotz großer Schmerzen quält und letztlich sogar ihre Achillessehne reißt. Viel schlimmer fand ich aber, wie enttäuscht ihre Mutter ist und wie viel wichtiger dieser der Erfolg ihrer Töchter ist, als dass sie glücklich sind. Es tat wirklich weh zu sehen, dass dies Allie immer irgendwie quält und wie sehr sie versucht, wieder fit zu werden, obwohl ich mir nie sicher war, ob sie das Tanzen wirklich liebt oder es mehr aus Gewohnheit macht und weil sie gut darin ist. Gerade deswegen mag ich Hudson auch so gerne. Er fordert sie immer wieder heraus, sich ihren Gefühlen zu stellen, ihre Emotionen rauszulassen und ihre Entscheidungen doch zu hinterfragen. Natürlich war es nicht gut, dass er Allie nach ihrem furchtbaren Unfall alleine gelassen hat, aber es gefiel mir, wie er ihr immer wieder zur Seite steht, dass er immer ehrlich damit ist, wie viel sie ihm bedeutet und sich selbst von ihren hohen Mauern nicht abschrecken lässt. Auch die Nebencharaktere mochte ich recht schnell. Vor allem Juniper fand ich unglaublich unterhaltsam, sie ist zwar erst zehn, weiß aber ganz genau, was sie will und wie sie es bekommt. Ich fand faszinierend mit was für einer Präzision sie die Umsetzung ihrer Pläne verfolgt und damit erstaunlich oft Erfolg hat. Ich finde zwar auch, dass Hudson und Allie viel früher mit Junipers Mutter Caroline über deren Pläne hätten sprechen müssen, schließlich sucht sie ihre leiblichen Eltern und dabei sollten ihre Adoptivmutter definitiv mit eingebunden sein. Gleichzeitig verstehe ich aber auch, dass Caroline seit dem Tod ihres Mannes übervorsichtig ist und Allie sehr wahrscheinlich jede Chance verwehren würde, mehr Zeit mit ihrer Nichte zu verbringen. Bei Allies Schwestern fiel es mir ein wenig schwerer, sie in mein Herz zu schließen. Anne mochte ich noch recht gerne, auch wenn ich es mir nicht gefiel, dass sie Allie so wenig gegen ihre Mutter unterstützt, aber Eva hat es mir schon sehr schwer gemacht. Ich habe verstanden, warum sie auf bestimmte Arten handelt, aber das bedeutet nicht, dass es gut geheißen habe, besonders wenn sie die Gefühle ihrer Schwestern mal wieder übergangen hat.

Alles in allem habe ich die Geschichte wirklich gerne gelesen. Ich mochte den fesselnden Schreibstil ebenso wie die Charaktere, die ich von Anfang an in mein Herz geschlossen habe. Die Story ist vielleicht nicht außergewöhnlich, aber das braucht das Buch auch gar nicht, weil die Verbindungen zwischen den verschiedenen Personen komplett ausreichend sind, um die Spannung aufrecht zu erhalten.

Bewertung vom 19.07.2025
Sterling, Lucia

The summer that broke us / Lifeguard Bd.1


gut

Das Cover des Buches ist recht gelungen. Ich mag die Darstellung des aufgewühlten Wassers unter den Klippen, weil es zum einen perfekt zum Setting passt und zum anderen ein schönes Sommerbuch verspricht. Allerdings sticht es nicht besonders aus der Masse heraus und ich bin mir nicht sicher, ob ich es in der Buchhandlung in die Hand genommen hätte.

Ich habe mich bei diesem Buch sehr auf ein sommerliches Setting an den Stränden Malibus in Kombination mit etwas Geheimnis und Liebesgeschichte gefreut, leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht so ganz erfüllen. Dabei ist der Schreibstil durchaus gut. Ich brauchte zwar ein bisschen, um so richtig in die Geschichte zu finden, aber danach konnte ich dann durchaus gut in einem Zug durchlesen.

Mein Problem war eher, dass ich mich auf ein bestimmtes Setting gefreut habe und das nur ganz am Anfang wirklich eingefangen wurde. Ich hatte mich wirklich darüber zu lesen, wie die Rettungsschwimmer arbeiten, wie sie als Team zusammenwachsen und eben auch wie hart die Einsätze mitunter sein könne. Das spielt aber in meiner Wahrnehmung eine erstaunlich kleine Rolle in der Geschichte, obwohl nahezu alle handelnden Personen Lifeguards sind. Man erlebt gefühlt zwei Einsätze mit und der Rest der Handlung kreist vor allem um Ben und Suttons Beziehung. Das fand ich ein bisschen schade, dabei geht mir gar nicht darum, dass es immer dramatische Momente geben muss, bei denen es um Leben und Tod geht, dass das nicht einen Großteil des Alltags ausmacht, ist mir auch bewusst. Aber genau von diesem Alltag hätte ich gerne mehr gesehen. Egal ob es um Patrouillen am Strand, Aufsicht in den Türmen oder Versammlungen im Hauptquartier handelt. Ich hatte immer das Gefühl, als würde ich davon hören, es aber nicht wirklich miterleben. Das führt auch dazu, dass die Nebencharaktere kaum kennengelernt habe. Klar fand ich Jackson ganz unterhaltsam, aber er kam oft mehr in Bens Gedanken vor, als dass ich ihn wirklich treffen konnte. Ähnlich ging es mir mit Layla. Sutton erklärt immer wieder, wie gut sie befreundet sind, aber man merkt das während des Lesens nicht so richtig, weil Sutton sich entweder wegen der Ereignisse von vor einem Jahr vor ihr zurückzieht oder weil sie Gefühle für Ben hat. Ich hatte nie das Gefühl, Layla richtig kennenlernen zu können und konnte deswegen auch nur theoretisch verstehen, warum Ben eigentlich tabu für Sutton sein sollte. Ich dachte auch recht lange, dass die beiden nicht wirklich zusammen waren, sondern zwar viel Zeit miteinander verbracht haben und da auch mehr war, aber dass sie ein richtiges Paar waren, kam erst recht spät in einem Gespräch zur Sprache, was mich dann doch leicht irritiert hat. Hier hätte ich es einfach besser gefunden, wenn Sutton ehrlich gewesen wäre. Sie kennt ihre Freundin schon ewig, aber sie sprechen beide nie so richtig miteinander. Ich hatte oft den Eindruck, dass sie sich lediglich flüchtig kennen, aber nicht, dass sie schon lange beste Freundinnen sind. Ich hatte immer ein bisschen das Gefühl, ein Beobachter der Charaktere zu sein. Eine Person, die neben ihnen steht, aber nicht alles mitbekommt und wenn, dann nur in kleinen Häppchen, die immer wieder neu zusammengesetzt werden.

Die Handlung hat mich leider auch nicht so richtig gefesselt. Ich habe mir das, was im letzten Jahr passiert ist, schon vorher grob zusammengereimt. Natürlich wusste ich nicht alle Einzelheiten, aber zumindest einen großen Teil habe ich mir so ähnlich gedacht. Das hat deswegen nicht unbedingt dazu geführt, dass mich die Geschichte komplett gefesselt hat, da war der Sturz von den Klippen und das unbekannte Tagebuch schon deutlich spannender. Mir ist bewusst, dass das alles zusammenhängt, aber es wird für meine Begriffe trotzdem viel zu wenig thematisiert. Das wird natürlich bei Layla und Jacksons Geschichte noch einmal eine größere Rolle spielen, aber mich hat es eher enttäuscht, dass es nicht mehr Entwicklung in der Hinsicht gab, selbst wenn dies dann im nächsten Ban vertieft wird.

Alles in allem hätte ich das Buch besonders wegen des Settings gerne richtig gut gefunden, aber leider konnte es mich nicht so richtig überzeugen. Ich mochte die Charaktere, aber hatte nie das Gefühl, sie wirklich kennenlernen zu können. Außerdem konnte mich die Story nie so fesseln, wie ich es zu Beginn gehofft hatte. Ich denke, ich werde dennoch den zweiten Band lesen, weil ich trotzdem wissen will, was genau jetzt an den Klippen passiert ist und was Jackson damit zu tun hat (oder auch nicht).

Bewertung vom 06.07.2025
Hazelwood, Ali

Problematic Summer Romance - Die hitzige Unzulässigkeit der Liebe


sehr gut

Die Gestaltung des Buches gefällt mir richtig gut. Ich mag die leuchtenden Farben, die Darstellung der Protagonisten, die Raum für eigene Vorstellungen lässt und die Sommer-Bucket-List, die gleichzeitig der Titel des Romans ist, ergänzen einander perfekt und sorgen für ein stimmiges Cover.

Die Story klang zunächst einmal sehr reizvoll: Maya Kilgore ist 23 Jahre alt und versucht, sich noch in ihrem Leben einzufinden. Bei einem ist sie sich aber sicher ist: Sie will Connor Harkness. Der versucht aber alles, um Maya nicht an sich heranzulassen, schließlich ist er 15 Jahre älter als sie, erfolgreicher Biotech-Unternehmer und der beste Freund ihres älteren Bruders. Als dieser sich nun entscheidet, im sizilianischen Taormina zu heiraten, treffen die beiden unweigerlich aufeinander und Connor fällt es zunehmend schwer, den Abstand zu wahren. Dabei ist ihm klar, dass eine Sommerromanze zwischen ihnen schon aufgrund des offensichtlichen Machtgefälles zwischen ihnen nur zu Problemen führen wird. Doch in der romantischen Atmosphäre der Villa am ionischen Meer scheint plötzlich alles möglich, bis Ereignisse die Hochzeit zu überschatten drohen und Maya feststellt, dass Connor etwas vor ihr verbirgt.

Ich wollte dieses Buch unbedingt lieben, schon alleine weil ich es mag, wie Ali Hazelwood Geschichten erzählt, aber komplett überzeugen konnte es mich leider nicht. Das liegt allerdings nicht am Schreibstil. Dieser ist gewohnt leicht, fließend und vor allem unglaublich unterhaltsam. Ich musste immer wieder laut lachen über komplett absurde Situationen oder Verhaltensweisen der Personen und als ich erst einmal in der Geschichte drin war, bin ich auch nur so durch die Seiten geflogen.

Aber an diesen Punkt musste ich erst einmal kommen, weil es mir die Charaktere ein bisschen schwer gemacht haben. Dabei mochte ich sowohl Maya als auch Connor eigentlich richtig gerne und konnte auch verstehen, warum er solche Probleme damit hatte, sich einzugestehen, dass er etwas für Maya empfindet. Aber zu Beginn der Geschichte gab es mir mich persönlich einfach viel zu viele verschiedene Personen, bei denen ich erst einmal verstehen musste, wer wer ist und welche Beziehungen sie zueinander haben, weil diese nicht immer direkt klar sind. Ich habe erstaunlich lange gebraucht, um damit klarzukommen, weil ich bei einigen der Charaktere Potenzial gesehen habe, sie dann aber kaum eine Rolle gespielt habe. Das fand ich ziemlich schade, weil ich das Gefühl hatte, dass einige sehr blass blieben und mir dadurch auch ein bisschen die Bindung zu den beiden Protagonisten schwerfiel. Dennoch gefiel mir, dass Maya, auch durch ihre Vergangenheit und den frühen Tod ihrer Eltern, deutlich älter wirkte als Anfang 20. Viele der Freunde ihres Bruders sehen sie immer noch als dessen deutlich jüngere Schwester, aber ich mochte, wie sie immer wieder beweist, dass sie schon lange mehr als das ist. Deswegen hatte ich auch ein bisschen meine Probleme damit, dass Connor ihr Alter immer wieder als Grund dafür anführt, dass es überhaupt nicht in Frage kommt, dass sie einander näher kommen. Zu Beginn habe ich das sogar noch verstehen können, aber je mehr man darüber erfährt, wie sie sich in den letzten Jahren näher gekommen sind, desto weniger konnte ich seine Bedenken verstehen und wusste, warum es Maya so schwer fiel, ihn aufzugeben. Obwohl ich mochte, dass sich die Beziehung zwischen ihnen vergleichsweise langsam entwickelt (zumindest wenn man die letzten Jahre mit einbezieht), fehlte mir doch manchmal die Tiefe. Es werden Probleme angesprochen, die später keine oder nur noch eine minimale Rolle spielen, gleichzeitig aber auch nicht richtig aufgearbeitet werden.

Alles in allem mochte ich den Schreibstil des Buches unglaublich gerne und bin ab einem gewissen Punkt nur so durch die Geschichte geflogen. Auch den Ansatz der Geschichte, die Diskussion über mögliche problematische Beziehungen und Machtverhältnisse fand ich gelungen, aber leider haben die Personen nicht die benötigte Tiefe, die dieses Buch gebraucht hätte. Ich mochte Maya und Connor, hatte aber bei ihnen nicht immer das Gefühl, sie wirklich zu kennen, was ich noch extremer bei den Freunden und der Familie der beiden gemerkt habe, was dafür gesorgt hat, dass ich zum Ende hin ein bisschen genervt war.

Bewertung vom 06.07.2025
Savas, Anna

Beyond Shattered Moons / London is Lonely Bd.2


ausgezeichnet

Spoiler für alle, die den ersten Teil noch nicht gelesen haben.

Ich liebe die Gestaltung der kompletten Reihe und da bildet dieser Teil keine Ausnahme. Das dunkle Cover bildet einen gelungenen Kontrast zum ersten Band und passt in seiner Farbgebung hervorragend zum Inhalt. Außerdem ist es ein echtes Schmuckstück im Regal.
Die Geschichte geht direkt da weiter, wo der erste Teil aufgehört hat: Nach dem Unfall ist nichts mehr so wie es vorher war und Madelyn weiß nicht, wie sie weitermachen soll, also stürzt sie sich Hals über Kopf in die Arbeit. Doch dann taucht Adam wieder auf und Maddies Leben wird erneut auf den Kopf gestellt. Denn er ist so anders als damals und gleichzeitig noch immer der Mensch, der sie am besten versteht. Nach und nach öffnet sie sich ihm wieder und erfährt, was damals passiert ist. Doch sie weiß nicht, ob sie ihm wirklich vertrauen kann oder doch nur wieder verletzt wird.

Ich gebe zu, ich musste, bevor ich dieses Buch angefangen habe, noch einmal die letzten fünf Kapitel des ersten Teils lesen, weil ich mich zwar grob erinnern konnte, aber eben nicht mehr an alle Einzelheiten und besonders für das Gefühl des Buches fand ich das aber wichtig. Das liegt auch daran, dass dieser Band wirklich nahtlos an den ersten anknüpft und es zwar kurze Rückblenden gibt, aber im Großen und Ganzen kommt die Geschichte ohne aus. Das sorgt auch dafür, dass sie mich schon auf den ersten Seiten wieder gefesselt hat. Der leicht, aber einfühlsame Schreibstil von Anna Savas hat dafür gesorgt, dass ich das Buch am liebsten an einem Stück durchgelesen hätte, wenn ich die Zeit dafür gehabt hätte.

Dazu tragen auch die Figuren bei. Ich hatte in der Mitte des Buches manchmal das Gefühl, dass gar nicht so viel an Handlung passiert, aber das hat mich gar nicht gestört, weil die Charaktere und ihre Gefühle mich so mitgerissen haben, dass diese Art der Erzählung perfekt dazu passt. Es war einfach notwendig, die Charaktere und deren Entwicklung in den Mittelpunkt zu stellen, damit sie heilen und endlich glücklich werden können. Ich mochte, dass man in diesem Band auch Adam besser kennenlernen kann, weil er schon im ersten Teil eine unglaubliche Präsenz hatte, ohne dass er selbst eine Stimme hatte. Nun kann man auch seine Sicht der Ereignisse noch besser verstehen und ich habe ihn nach und nach wirklich ins Herz geschlossen. Ich habe verstanden, warum er weggehen musste, obwohl es ihn seine Freundschaft mit Maddie gekostet hat, obwohl er sie vermisst. Ich mochte es zu sehen, wie die beiden langsam wieder zueinander finden und an alte Verbundenheit anknüpfen, sich aber gleichzeitig wieder neu kennenlernen müssen. Manchmal fand ich die Entwicklungen ein bisschen abrupt und hätte mir gewünscht, dass beide sich mehr Zeit geben, um sich mit der neuen Situation anzufreunden. Manchmal wirkte es ein bisschen, als hätten sowohl Adam, als auch Maddie und Wes kaum Zeit sich daran zu gewöhnen, was sich alles in ihrem Leben geändert hat.

Alles in allem habe ich das Buch ebenso wie den ersten Teil geliebt, auch wenn ich mir vielleicht einen anderen Ausgang erhofft hätte, mochte ich dennoch die Dynamik der Geschichte, die Einblicke in die Verlagswelt und freue mich sehr auf den nächsten Teil, der das ganze sehr sicher noch einmal abrunden wird.

Bewertung vom 10.06.2025
Wesseling, Antonia

Loverboy - Niemand liebt dich so wie ich


gut

Das Cover des Buches ist wirklich schön gestaltet, gleichzeitig passt es aber auch hervorragend zu der Geschichte. Das liegt vor allem daran, dass die Schönheit gleichzeitig durch den dunklen Hintergrund ein bisschen bedrohlich wirkt.

Die Story hat mich ebenfalls direkt gereizt: Als Lolas Mitbewohnerin Vivian nach einem Streit der beiden nicht nach Hause kommt, weiß sie einfach, dass er ihr etwas passiert ist und dass es mit Vivis neuem Freund Pascal zu tun haben muss. Doch bei der Polizei unternimmt man nichts, schließlich ist sie erwachsen und hat die Wohnung freiwillig verlassen. Also stellt Lola gemeinsam mit Vivis Halbbruder Elias, der plötzlich in der WG auftaucht, eigene Ermittlungen an. Während sie herausfinden, dass Pascal nicht der ist, für den er sich ausgibt, kommen sich auch Lola und Elias näher. Doch auch dieser verschweigt Lola einen Teil seiner Vergangenheit.

Ich war wirklich gespannt auf die Geschichte, weil sie einfach ein bisschen anders zu sein schien, komplett überzeugen konnte sie mich allerdings dann doch nicht. Das liegt allerdings nicht an dem Schreibstil, der es schafft, mich schon auf den ersten Seiten fest in seinen Bann zu ziehen und mich dann auch nicht mehr so schnell loslässt. Das liegt auch den recht kurzen Kapiteln, die abwechselnd aus der Sicht von Lola und Elias erzählt werden, sodass ich vor allem zu Beginn nahezu durch die Seiten geflogen bin.

Diese zwei Perspektiven sind gleichzeitig aber auch ein bisschen mein Problem mit dem Buch. Das Buch beginnt mit dem ersten Kennenlernen von Vivi und Pascal, doch danach bekommt man ihre Sicht nur noch in Häppchen durch ihre Notizen mit. Ich finde aber gerade das Kennenlernen von ihr und Pascal, die Entwicklung ihrer Beziehung und ihre Abhängigkeit zu ihm spannend und das kam mir manchmal ein wenig zu kurz. Es gibt durchaus noch Einblicke darin, was genau passiert ist, aber mir fehlte ein bisschen das aktive Miterleben, wie er sich ihr gegenüber verhält, zumal genau diese Beziehung eine so große Rolle in der Geschichte einnimmt. Auch mit Lola und Elias hatte ich immer mal wieder so meine Probleme. Ich mochte vor allem Lola dabei eigentlich sogar recht gerne, weil sie weiß, was sie will und sich dafür auch einsetzt, zumindest in einem gewissen Maße. Allerdings fand ich ihr Verhalten nicht immer konsistent. Manchmal spricht sie über manche Dinge, tut sie dann aber letztlich ganz anders. Zudem ist sie weder gegenüber ihrer besten Freundin noch gegenüber ihrem Vater ehrlich, was mich mit der Zeit immer mehr gestört hat, weil beide verstanden hätte, warum sie gerade keine Unikurse belegen kann. Schlimmer finde ich aber, wie unehrlich Elias ist, weil der nahezu von Anfang an alle belügt. Ich kann sogar verstehen, dass das ein Mechanismus ist, den er von frühester Kindheit an, ebenso wie Vivian genauso gelernt hat. Es hat mich trotzdem geärgert, dass er sich nicht zumindest Lola gegenüber öffnet, als sie ihm Dinge anvertraut, die sie noch niemandem erzählt hat. Das hat ihn mir dann auch tatsächlich unsympathisch gemacht. Sie sind natürlich in keiner Beziehung, aber sie beginnt ihm zu vertrauen und er findet es nicht einmal notwendig, ihr zu sagen, dass er ihr noch nicht alles erzählt hat. Dadurch konnte ich auch nicht so richtig mit ihnen beiden mitfiebern, weil ich mir nicht sicher war, ob ich überhaupt wollte, dass Lola und Elias am Ende zusammenkommen.

Der Rest der Geschichte hat mich mehr gefesselt, weil ich unbedingt wissen wollte, was mit Vivi passiert ist und ob sie es schaffen, sie zu finden, bevor es zu spät ist. Manchmal hatte ich allerdings das Gefühl, dass es zu viele Handlungsstränge gibt, die immer wieder aufblitzen, aber zum Teil nicht richtig ausgearbeitet wurden, weil ihnen einfach nicht genug Raum zur Entfaltung gegeben waren.

Alles in allem fand ich die Idee des Buches wirklich spannend, aber die Umsetzung konnte mich nicht vollkommen überzeugen. Das liegt vor allem daran, dass ich mit Elias nicht warm geworden bin und es mich geärgert hat, dass er nicht ehrlicher zu Lola war. Dennoch finde ich die Hintergründe zu Loverboys und ihren Maschen sehr interessant, hätte es aber gerne noch mehr in den Fokus der Geschichte gestellt.

Bewertung vom 10.06.2025
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


ausgezeichnet

Das Cover hat mich auf den ersten Blick nicht so richtig überzeugen können, vor allem weil mir die Farbgestaltung nicht so richtig gefiel. Nachdem ich aber die Geschichte gelesen habe, denke ich etwas anders darüber. Zum einen passen die dargestellten Charaktere perfekt zu meiner Vorstellung von Alice und Hayden, zum anderen nimmt das orangefarbene Mosaik im Hintergrund eine größere Rolle in der Geschichte ein, als ich zunächst erwartet habe. Außerdem passt die Gestaltung perfekt zu den anderen Büchern von Emily Henry, sodass ich sie letztlich wirklich mochte.

Die Story hat mich ebenfalls direkt begeistert: Alice Scott ist begeisterte Journalistin und als sie auf der kleinen Insel Little Crescent Island die ehemalige High Society Lady Margaret Ives findet, die vor Jahren auf mysteriöse Art aus dem Scheinwerferlicht verschwand, versucht sie sie zu überzeugen, ein Buch über ihr Leben zu schreiben. Doch sie hat nicht die Rechnung mit dem Pulitzer Preisträger Hayden Anderson gemacht, der das gleiche Ziel verfolgt. Beide haben einen Monat Zeit, um sich gegenüber der exzentrischen Frau zu beweisen und dabei kommt die unerschütterliche Optimistin Alice dem zurückhaltenden Hayden langsam näher, als sie erwartet hat, doch sie will unbedingt über Margarets aufregendes Leben schreiben und Hayden hat nicht vor, zurückstecken. Doch als beide erkennen, dass Margaret ihnen nicht die ganze Wahrheit erzählt, versuchen sie trotz einer Verschwiegenheitserklärung zusammenzuarbeiten.

Ich habe die vorherigen Bücher von Emily Henry sehr geliebt und zum Glück stellt dieses keine Ausnahme dar. Ich liebe einfach, wie sie Geschichten erzählen kann. Sie schafft es wieder einmal, mich schon auf den ersten Seiten in den Bann zu ziehen und mich so gut zu unterhalten, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin.

Das liegt aber auch an den Charakteren, die viel mehr Tiefe und vor allem mehr Herz haben, als ich das zu Beginn gedacht habe. Bei Alice habe ich das sehr schnell gemerkt, ich habe geliebt, wie uneingeschränkt positiv sie war und dass sie sich das auch von niemandem ausreden lässt. Sie glaubt immer an das Gute in allen Menschen und liebt es mit anderen in Kontakt zu kommen, was sie zu einer hervorragenden Journalistin macht. Ich habe es geliebt, wie sie immer wieder versucht, Hayden aus seinem Schneckenhaus zu holen, hat aber gleichzeitig auch immer ein gutes Gespür dafür, wenn sie eine Grenze erreicht. Bei Hayden habe ich etwas länger gebraucht, aber als deutlich wurde, dass seine abweisende Art eher an seiner Unsicherheit liegt, habe ich mich so langsam auch für ihn erwärmt und ihn dann wirklich fest in mein Herz geschlossen. Er ist wirklich ein guter Kerl, den Alice zunächst vor allem irritiert, der aber auch schnell erkennt, wie viel sie ihm bedeutet und wie gut sie ihm tut. Ich mochte dabei auch ihre Dynamik untereinander, vor allem dass sie so ehrlich zueinander sind. Sie dürfen zwar über ihre Arbeit nicht reden und gerade Hayden besteht auch penibel auf der Einhaltung von Regeln, aber sie kommunizieren immer deutlich darüber, wie sie zueinander stehen und wie sich ihre Beziehung entwickelt.

Auch die Story hat mich überzeugen können. Ich fand die Familiengeschichte von Margaret unglaublich spannend und hätte darüber an manchen Stellen gerne noch mehr erfahren, wie es für sie war in einer so berühmten, aber auch schwierigen Familie aufzuwachsen. Vor allem zum Ende hin hatte ich das Gefühl, dass man nur Teile der Geschichte erfahren hat. Ich habe verstanden, warum das so war, aber wahrscheinlich hätte ich einfach noch gerne mehr darüber gelesen.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich geliebt, weil es eine angenehme, leichte Geschichte ist, der es aber nie an Tiefgang oder Emotionen fehlt, sondern mich vielmehr ab den ersten Seiten fesselt und mich die Geschichte von Alice und Hayden bis zum Ende mitreißt.

Bewertung vom 31.05.2025
Eui-kyung, Kim

Hello Baby


sehr gut

Ich bin mir sehr unsicher, was ich von dem Cover des Buches halten soll. Es passt natürlich hervorragend zu der Geschichte, allerdings ist der Embryo in den übertriebenen, künstlichen Farben, der eher Ähnlichkeit mit einem Ballon hat, auch ein bisschen unheimlich. Ich kann aber dennoch verstehen, warum man ein solches Cover gewählt hat und wahrscheinlich hätte ich es in der Buchhandlung schon aus Neugier in die Hand genommen.

Die Story fand ich ebenfalls vielversprechend: Munjeong und fünf andere Frauen lernen sich kennen, weil sie alle den gleichen Wunsch haben: Ein Baby. Doch bei allen sechs gibt es Probleme, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, sodass sie sich in der berühmten Angel Klinik zur künstlichen Befruchtung anmelden. Um sich gegenseitig zu unterstützen, gründet Munjeong eine Gruppe, in der sich die Frauen austauschen und bei Misserfolgen auffangen können. Doch dann berichtet ausgerechnet Jeonghyo, die älteste Frau der Gruppe, die sich ein Jahr gar nicht mehr gemeldet hat, dass sie ein Kind zur Welt gebracht hat. Die anderen Frauen freuen sich für sie, aber als sie mehr erfahren, werden sie stutzig.
Ich habe schon ein paar feministische, koreanische Bücher gelesen und sie haben mich jedes Mal aufs Neue mit ihren Aussagen, das ist bei diesem Buch leider nur mit Abstrichen der Fall. Das liegt zum Teil auch an dem Schreibstil. Dieser war nicht schlecht und hat mich durch seine ruhige, unaufgeregte Art zu Beginn in das Buch gezogen, aber obwohl es gar nicht so viele Seiten hatte, hat es sich manchmal ein wenig gezogen und wiederholt.

Dabei mochte ich eigentlich die Art, wie die Geschichte oder vielmehr die verschiedenen Geschichten erzählt werden. Jede Frau kann, nachdem sie erfahren hat, dass Jeonghyo ein Kind bekommen hat, ihre eigene Geschichte zu erzählen. Ich mochte, dass nicht über sie berichtet wird, sondern man sie durch die verschiedenen Perspektiven auch kennenlernen kann. Allerdings hatte ich das Problem, dass ich sie nicht immer unterscheiden konnte, weil sich die Geschichten so sehr ähneln. Natürlich unterscheiden sie sich in Beruf oder auch in der Beziehung zu ihren Partnern, aber fast alle der Frauen sind recht erfolgreich in ihrem Job, sind seit Jahren (mit einem Mann) verheiratet und haben zumindest eine angespannte Beziehung zu der Schwiegerfamilie. Ich fand das nicht schlimm, aber die Perspektiven haben sich dadurch nicht immer sehr unterschieden. Die einzige Ausnahme ist Sora, die eine der jüngsten in der Gruppe ist und sich ihre Eizellen einfrieren lässt, weil sie momentan keine festen Partner hat, aber später die Chance auf Kinder haben möchte. Ich kann verstehen, dass das so gemacht wird, um die durchschnittliche koreanische Familie zu zeigen, die sich in den letzten Jahren verändert hat, weil Frauen ihre Karriere zunehmend wichtiger wird und sie weniger Kinder bekommen. Allerdings hatte ich manchmal das Gefühl eine Geschichte mehrfach zu lesen, weil sich ihre Leben zwar in Kleinigkeiten unterscheiden, aber nicht so sehr, dass jede einzelne Geschichte gebraucht hätte. Es wäre vielleicht gut gewesen, wenn sie sich an manchen Stellen mehr unterschieden hätte, auch um eine größere Vielfalt in der koreanischen Gesellschaft aufzuzeigen, allerdings bin ich hier nicht informiert genug, um zu sagen, wie realistisch beispielsweise ein homosexuelles Paar mit Kinderwunsch in einer so prominenten Kinderwunschklinik gewesen wäre.

Alles in allem habe ich das Buch zwar in kürzester Zeit durchgelesen, aber so richtig begeistern konnte es mich leider trotzdem nicht. Das liegt vor allem daran, dass die Geschichten der Frauen sich so gleichen. Ich verstehe, dass genau das die Aussage des Buches sein soll, dass eben die ganz ‚normalen‘ Menschen Probleme damit haben, Kinder zu bekommen, aber ich hätte ein bisschen Vielfalt der Aussage tatsächlich sogar zuträglich gefunden. Deswegen hatte ich ein bisschen Probleme, mich so richtig für die Geschichte zu begeistern, zumal das Ende ab einem gewissen sehr absehbar war.

Bewertung vom 10.05.2025
Niemeitz, Merit

Eternal Ending / Evergreen Empire Bd.3


sehr gut

Die Gestaltung des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag, dass alle Bücher der Reihe unmissverständlich zusammengehören und die Darstellung gleichzeitig auch immer zu den jeweiligen Geschichten passen. Außerdem sieht es einfach hervorragend im Regal aus, besonders in Kombination mit den anderen Teilen der Reihe.

Auf diese Geschichte habe ich mich zudem spätestens seit dem Ende des zweiten Bandes gefreut: Keaton Evergreen möchte nichts lieber, als das Familie-Empire endlich hinter sich zu lassen, doch dann würde seine Geschwister alles verlieren für das sie so hart gearbeitet haben. Also sucht er nach einem Ausweg und scheint ihn gefunden zu haben, als er auf ein Geheimnis stößt, das ihn direkt zu Kenndrea Reading führt. Diese ist eines der angesagtesten It-Girls Großbritanniens, sodass er sie kurzerhand für eine Kampagne für das neueste Evergreen-Parfüm bucht. Während der Shootings erkennt er, dass sich hinter dem berühmten Model eine verletzliche, junge Frau versteckt, die ihm mit jedem Aufeinandertreffen mehr unter die Haut geht. Doch Keatons Plan könnte nicht nur seine eigene Familie für immer verändern, sondern auch Kennas und damit alles zerstören, was sich zwischen ihnen entwickelt hat.

Ich habe mich seit dem ersten Teil auf die Geschichte von Keaton gefreut, weil ich unbedingt wissen wollte, was hinter seiner abwesenden Maske steckt, die er oft noch nicht einmal seinen Geschwistern gegenüber ablegt. Zum Glück konnte mich seine Geschichte ebenso überzeugen wie die von Odell (mit Abstrichen) und Mari. Das liegt auch wieder einmal an dem tollen Schreibstil von Merit Niemeitz, die es jedes Mal wieder schafft, eine besondere Atmosphäre in ihren Büchern zu kreieren. Das liegt auch ihrer ruhigen Art, eine Geschichte zu erzählen, die sich Zeit nimmt, die Charaktere in den Mittelpunkt zu stellen und ihnen Raum für Entfaltung gibt. Obwohl es mir unglaublich gut gefällt, wie sie schreibt, führt es leider dazu, dass ich eine ganze Zeit gebraucht habe, um so richtig in die Geschichte zu finden. Es fehlte vor allem zu Beginn ein wenig der Sog, der dafür gesorgt hat, dass ich komplett in die Story eintauchen konnte.

Die Charaktere sorgen allerdings nach und nach dafür, dass man schließlich doch einen Punkt erreicht, an dem man unbedingt wissen will, wie es weitergeht und ob sie es schaffen, sich einander zu öffnen. Genau das ist nämlich das größte Problem von beiden, dass sie nie ganz sie selbst sein können. Bei Kenna liegt das vor allem daran, dass sie selbst nicht so richtig weiß, wer sie ist und vielleicht sogar ein bisschen Angst hat, es herauszufinden. Sie will auf keinen Fall, Konflikte mit ihrer Umwelt heraufbeschwören, sondern passt sich immer so an, dass sie auf keinen Fall negativ auffällt. Sie tat mir vor allem zu Beginn wirklich leid, weil es so anstrengend wirkt, für andere immer perfekt sein zu müssen und selbst innerhalb ihrer Familie nicht so richtig man selbst zu sein. Ich habe sie dennoch sehr schnell in mein Herz geschlossen, weil ich verstehen konnte, warum sie sich so verhält und sie vor allem, wenn sie die Mauer um sich herum dann doch ein wenig durchlässig werden lässt, eine unglaublich spannende Protagonistin ist. Bei Keaton fiel mir das nicht ganz so leicht, auch bei ihm konnte ich verstehen, warum er sich so verhält, aber ich heiße es trotzdem nicht gut, dass er nicht ehrlich zu Kenna ist. Er fordert sie immer wieder in seiner unverblümten Art dazu auf, ehrlich zu sich und zu anderen zu sein, während er das nicht ist, sodass es unvermeidlich ist, dass er sie damit am Ende verletzen wird. Das mitzuerleben fand ich manchmal etwas schwierig, auch wenn deutlich war, dass es ihm nicht gefällt, sie belügen zu müssen und es ihm wirklich wichtig ist, dass Kenna sich selbst findet.

Die Story und das Setting mochte ich ebenfalls. Ich habe mich sehr gefreut, Mari und Ben und Emmeline und Odell wiederzutreffen und zu sehen, dass sie sich sowohl als eigenständige Personen als auch als Paare weiterentwickelt haben. Zudem fand ich es super spannend, durch den Werbedreh Keaton und Kenna an zentrale Orte der Duftgeschichte begleiten zu können. Hier fehlte mir aber ein bisschen die Tiefe. Ich wäre gerne wirklich mit am Set gewesen, anstatt manche Orte erst im Nachhinein durch Erzählungen kennenzulernen, weil ich dadurch manchmal ein wenig das Gefühl hatte, etwas zu verpassen, selbst wenn dem nicht so ist.

Alles in allem mochte ich das Buch wirklich gerne, auch wenn es etwas gedauert hat, bis ich vollkommen in die Geschichte eintauchen konnte. Obwohl dieser Band einen tollen Abschluss der Reihe bildet, bin ich dennoch traurig ,dass die Reihe nun beendet ist, weil ich es wirklich genossen habe, in die Welt der Düfte einzutauchen.

Bewertung vom 10.05.2025
Ciccarelli, Kristen

Heartless Hunter / Der rote Nachtfalter Bd.1


gut

Die Gestaltung des Buches ist wirklich gelungen. Die Darstellung des Falters passt perfekt zur Story und macht sich einfach hervorragend im Regal.

Ich fand die Idee des Buches wirklich spannend, aber komplett überzeugen konnte es mich leider nicht. Das liegt auch an dem Schreibstil. Dabei ist dieser nicht schlecht, aber ich habe recht lange gebraucht, um mich an ihn zu gewöhnen. Das liegt vor allem daran, dass die Schreibweise manchmal ein wenig altmodisch wirkt. Das passt durchaus zu der Geschichte und dem Setting, dennoch habe ich recht lange gebraucht, um wirklich damit warm zu werden. Außerdem fand ich dass sich manche Dinge einfach zu oft wiederholt haben, es wurde beispielsweise bestimmte Erinnerungen geschildert und wenn sie dann ein weiteres Mal zur Sprache kommen, ist der Wortlaut nahezu identisch, sodass ich oft erstmal kurz gestutzt habe, bevor ich dann gemerkt habe, dass nachdem die grundsätzlich bekannten Informationen noch einmal erklärt wurden, in der Regel noch neue Sichtweisen oder Erklärungen hinzukommen. Das hat mich zumindest zu Beginn der Geschichte immer wieder leicht irritiert.

Auch mit dem Setting habe ich mich tatsächlich ein bisschen schwer getan. Das lag für mich vor allem daran, dass ich nie das Gefühl hatte, die Welt komplett erfassen zu können. Ich hatte mir zu Beginn der Story ein Bild gemacht, musste das aber immer wieder stark korrigieren, je mehr ich erfahren habe, was dafür gesorgt hat, dass ich mir nie ganz sicher war, was die Regeln der Welt sind. Besonders die Umstände der Revolution und wie das Land zuvor aussah, fand ich lange sehr undurchsichtig. Das hat mich wirklich ein bisschen genervt, weil es dazu geführt hat, dass ich mich nahezu das ganze Buch gefragt habe, was denn jetzt genau passiert ist. Dabei muss ich noch nicht einmal die genauen Gründe erfahren, warum Gideon und Alex die Revolutionäre in den Palast gebracht haben, um die Königinnen zu ermorden. Es hätte mir gereicht, dass Rune das zu Beginn einmal kurz erklärt und man dann durch Gideon nach und nach die Einzelheiten erfährt, aber es dauert eine ganze Zeit bis man selbst den groben Ablauf erfährt, sodass ich meine Vorstellung von der Revolution immer wieder angepasst werden musste und ich dadurch auch lange die Strukturen in der aktuellen Welt nicht ganz durchdringen konnte. Dabei fand ich das Magiesystem extrem spannend. Die Idee, dass Hexen nur mit Blut zaubern können, dass aber auch verschiedene Eigenschaften des Blutes die Stärke und die Art des Zaubers beeinflussen, fand ich extrem faszinierend, weil dadurch eben nicht nur die Ausprägung der magischen Fähigkeiten, sondern auch andere Aspekte eine zentrale Rolle beim Erfolg der Zauber spielt. Ich wollte unbedingt mehr darüber erfahren und fand es auch spannend, Rune auf ihrer Reise zu begleiten, wie sie selbst ihre magischen Fähigkeiten erforscht.

Bei den Charakteren war ich ebenfalls etwas zwiegespalten. Ich mochte sowohl Rune als auch Gideon, weil sie sich auf ihre Art für ihre Sache einsetzen. Bei beiden ist deutlich, wie sehr sie von der Vergangenheit traumatisiert sind. Ich fand es bewundernswert, wie sich Rune zusammen mit Verity Magie beigebracht hat, obwohl sie dafür jederzeit hingerichtet werden könnte. Allerdings hatte ich auch bei ihr Schwierigkeiten, sie richtig greifen zu können. Zu Beginn wirkt sie wie eine selbstbewusste, mächtige Hexe, die eine native Adelige spielt, um an möglichst viele Informationen zu gelangen. Im Laufe der Geschichte hat sie aber immer wieder Entscheidungen getroffen, die naiv wirkten und durch die ich manchmal nicht so recht verstehen konnte, wie sie so lange nicht erwischt worden ist. Diese Unvorsichtigkeit mag durchaus mit Gideon zusammenhängen und damit dass er sie durcheinander bringt, aber ich fand es nicht immer nachvollziehbar wie sie handelt und was für Risiken sie eingeht. Gideon fand ich vor allem zu Beginn sehr kalt und berechnend, weil er sich nur mit Rune abgibt, um sie als Hexe zu enttarnen. Ich konnte seine Beweggründe durchaus verstehen, aber dass er keinen Unterschied zwischen Hexen macht, sondern sie alle für ihn böse und grausam sind, fand mit der Zeit sehr anstrengend. Zumal er das nie hinterfragt, sondern selbst als er Rune näher kennenlernt, immer noch denkt, dass sie eine grausame Person sein muss, weil er selbst einmal eine Hexe falsch eingeschätzt hat.

Alles in allem wollte ich das Buch unbedingt mögen, schon alleine weil ich die Idee der Story echt gut fand, aber es hat mich nie so ganz fesseln können. Das liegt vor allem daran, dass ich das Gefühl hatte, dass weder das Setting noch die Charaktere so richtig lebendig werden, sie wirken vielmehr eher wie eine Kulisse, ein Bühnenbild, das sich immer wieder verändert, um neue Aspekte freizugeben, aber ebenso wie die Charaktere nicht wirklich mit der Geschichte wächst. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich den nächsten Teil lesen werde, vielleicht wenn ich in der richtigen Stimmung dafür bin, es ist allerdings kein Buch, was ich sehnsüchtig erwarte.

Bewertung vom 27.04.2025
Jensen, Danielle L.

A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1


gut

Die Gestaltung des Buches ist wirklich gelungen. Ich bin eigentlich nicht so ein großer Fan von Personen auf dem Cover, aber die Darstellung von Freya passt zum einen perfekt zu meiner Vorstellung von ihr und zum anderen ist die Gestaltung sehr an die nordischen Mythen angelehnt, sodass Spielraum für die eigene Vorstellungskraft bleibt.

Die Story fand ich auf den ersten Blick sehr vielversprechend: Freya musste ihr Leben lang ihre Magie versteckt halten, da diese Teil einer mächtigen Prophezeiung ist. Doch als sie sie dann doch einsetzt, um sich zu verteidigen, wird der örtliche Jarl auf sie aufmerksam. Gemeinsam mit Freyas Macht will er Skaland vereinen und sich selbst zum König machen. Dazu heiratet er Freya, auch wenn diese nichts mehr will, als ihr Schicksal endlich selbst in die Hand zu nehmen. Doch sie hat nicht mit dem Sohn des Jarls gerechnet, denn Bjorn ist ebenfalls von den Göttern gesegnet und während er ihr beibringt, ihre Kräfte richtig einzusetzen, kommen sie sich näher. Doch er verfolgt eigene Ziele und Freya möchte nie wieder von Männern für deren Zwecke gespannt werden.

Ich war wirklich gespannt auf die Geschichte, weil ich die Kombination aus nordischer Mythologie und Fantasy unglaublich spannend fand, aber ich habe doch sehr lange gebraucht, um richtig in die Geschichte zu finden. Das liegt zum Teil auch am Schreibstil, der zwar nicht schlecht ist, mich aber auch nicht immer so richtig fesseln konnte. Ich konnte zu Beginn nicht so richtig festmachen, woran genau das lag, aber je länger ich gelesen habe, desto klarer wurde, dass ich oft ein bisschen Probleme hatte, mir die Welt so richtig vor Augen zu führen. Vielleicht liegt das daran, dass ich mich immer wieder gefragt habe, wie sehr man sich an realen historischen Gegebenheiten orientiert hat oder ob die Geschichte vollkommen in einer fantastischen Welt spielt. Das hat mich an manchen Stellen extrem frustriert, weil ich immer wieder das Gefühl hatte, nicht alle Regeln und Gesetze verstehen zu können. Es wäre zudem wirklich von Vorteil gewesen, hätte man die verschiedenen Götter zumindest nebenbei mehr erklärt. Dadurch hätte man einfach besser verstanden, welche Eigenschaften diejenigen erhalten haben, die von ihnen gesegnet wurden.

Auch bei den Charakteren bin ich etwas zwiegespalten. Ich mochte Freya eigentlich richtig gerne, aber ich habe ihre Handlungen oft nicht wirklich verstehen können. Immer wieder denkt sie darüber nach, wie sie am besten handeln könnte und tut dann wieder etwas ganz anderes. Zumal sie vor allem in Bezug auf Bjorn meistens gegen ihre Überzeugungen handelt und das hat mich ab einem gewissen Punkt wirklich genervt. Sie versucht immer, eine starke Protagonistin zu sein, um dann doch wieder komplett von den Männern um sich herum abhängig zu sein. Ich verstehe zwar, dass das den gesellschaftlichen Umständen geschuldet ist, aber ich fand es dennoch frustrierend. Bei Bjorn bin ich ebenso unentschieden. Ich mochte, wie sehr er sich für Freya einsetzt und sie immer zu unterstützen scheint, aber oft fand ich seine Handlungen doch sehr klar egoistisch motiviert.

Das war ein weiterer Punkt, den ich durchaus störend fand. Mir war sehr früh klar, in welche Richtung die Geschichte sich entwickeln würde und was am Ende passieren würde. Ich hatte die ganze Zeit gehofft, mich zu irren und dass doch noch etwas passiert, das mich überraschen würde, aber das war leider nicht der Fall. Vieles hat sich genauso entwickelt wie ich es erwartet habe und dadurch habe ich oft nur darauf gewartet, dass das ein oder andere Ereignis nun eintritt, sodass die Seiten dazwischen sich oft ein wenig gezogen haben.

Alles in allem wollte ich das Buch unbedingt mögen, aber so richtig hat das leider nicht geklappt. Der Schreibstil ist in Ordnung, fesselt mich aber nie so richtig, gleiches gilt für die Story, die nicht komplett ausgearbeitet scheint und die Charaktere, die nicht unsympathisch sind, aber mich nie vollkommen überzeugen können. Trotz des recht offenen Endes werde ich den zweiten Teil wohl nicht lesen.