Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Feliz
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 254 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2025
Loverboy - Niemand liebt dich so wie ich
Wesseling, Antonia

Loverboy - Niemand liebt dich so wie ich


gut

Das Cover des Buches ist wirklich schön gestaltet, gleichzeitig passt es aber auch hervorragend zu der Geschichte. Das liegt vor allem daran, dass die Schönheit gleichzeitig durch den dunklen Hintergrund ein bisschen bedrohlich wirkt.

Die Story hat mich ebenfalls direkt gereizt: Als Lolas Mitbewohnerin Vivian nach einem Streit der beiden nicht nach Hause kommt, weiß sie einfach, dass er ihr etwas passiert ist und dass es mit Vivis neuem Freund Pascal zu tun haben muss. Doch bei der Polizei unternimmt man nichts, schließlich ist sie erwachsen und hat die Wohnung freiwillig verlassen. Also stellt Lola gemeinsam mit Vivis Halbbruder Elias, der plötzlich in der WG auftaucht, eigene Ermittlungen an. Während sie herausfinden, dass Pascal nicht der ist, für den er sich ausgibt, kommen sich auch Lola und Elias näher. Doch auch dieser verschweigt Lola einen Teil seiner Vergangenheit.

Ich war wirklich gespannt auf die Geschichte, weil sie einfach ein bisschen anders zu sein schien, komplett überzeugen konnte sie mich allerdings dann doch nicht. Das liegt allerdings nicht an dem Schreibstil, der es schafft, mich schon auf den ersten Seiten fest in seinen Bann zu ziehen und mich dann auch nicht mehr so schnell loslässt. Das liegt auch den recht kurzen Kapiteln, die abwechselnd aus der Sicht von Lola und Elias erzählt werden, sodass ich vor allem zu Beginn nahezu durch die Seiten geflogen bin.

Diese zwei Perspektiven sind gleichzeitig aber auch ein bisschen mein Problem mit dem Buch. Das Buch beginnt mit dem ersten Kennenlernen von Vivi und Pascal, doch danach bekommt man ihre Sicht nur noch in Häppchen durch ihre Notizen mit. Ich finde aber gerade das Kennenlernen von ihr und Pascal, die Entwicklung ihrer Beziehung und ihre Abhängigkeit zu ihm spannend und das kam mir manchmal ein wenig zu kurz. Es gibt durchaus noch Einblicke darin, was genau passiert ist, aber mir fehlte ein bisschen das aktive Miterleben, wie er sich ihr gegenüber verhält, zumal genau diese Beziehung eine so große Rolle in der Geschichte einnimmt. Auch mit Lola und Elias hatte ich immer mal wieder so meine Probleme. Ich mochte vor allem Lola dabei eigentlich sogar recht gerne, weil sie weiß, was sie will und sich dafür auch einsetzt, zumindest in einem gewissen Maße. Allerdings fand ich ihr Verhalten nicht immer konsistent. Manchmal spricht sie über manche Dinge, tut sie dann aber letztlich ganz anders. Zudem ist sie weder gegenüber ihrer besten Freundin noch gegenüber ihrem Vater ehrlich, was mich mit der Zeit immer mehr gestört hat, weil beide verstanden hätte, warum sie gerade keine Unikurse belegen kann. Schlimmer finde ich aber, wie unehrlich Elias ist, weil der nahezu von Anfang an alle belügt. Ich kann sogar verstehen, dass das ein Mechanismus ist, den er von frühester Kindheit an, ebenso wie Vivian genauso gelernt hat. Es hat mich trotzdem geärgert, dass er sich nicht zumindest Lola gegenüber öffnet, als sie ihm Dinge anvertraut, die sie noch niemandem erzählt hat. Das hat ihn mir dann auch tatsächlich unsympathisch gemacht. Sie sind natürlich in keiner Beziehung, aber sie beginnt ihm zu vertrauen und er findet es nicht einmal notwendig, ihr zu sagen, dass er ihr noch nicht alles erzählt hat. Dadurch konnte ich auch nicht so richtig mit ihnen beiden mitfiebern, weil ich mir nicht sicher war, ob ich überhaupt wollte, dass Lola und Elias am Ende zusammenkommen.

Der Rest der Geschichte hat mich mehr gefesselt, weil ich unbedingt wissen wollte, was mit Vivi passiert ist und ob sie es schaffen, sie zu finden, bevor es zu spät ist. Manchmal hatte ich allerdings das Gefühl, dass es zu viele Handlungsstränge gibt, die immer wieder aufblitzen, aber zum Teil nicht richtig ausgearbeitet wurden, weil ihnen einfach nicht genug Raum zur Entfaltung gegeben waren.

Alles in allem fand ich die Idee des Buches wirklich spannend, aber die Umsetzung konnte mich nicht vollkommen überzeugen. Das liegt vor allem daran, dass ich mit Elias nicht warm geworden bin und es mich geärgert hat, dass er nicht ehrlicher zu Lola war. Dennoch finde ich die Hintergründe zu Loverboys und ihren Maschen sehr interessant, hätte es aber gerne noch mehr in den Fokus der Geschichte gestellt.

Bewertung vom 10.06.2025
Great Big Beautiful Life
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


ausgezeichnet

Das Cover hat mich auf den ersten Blick nicht so richtig überzeugen können, vor allem weil mir die Farbgestaltung nicht so richtig gefiel. Nachdem ich aber die Geschichte gelesen habe, denke ich etwas anders darüber. Zum einen passen die dargestellten Charaktere perfekt zu meiner Vorstellung von Alice und Hayden, zum anderen nimmt das orangefarbene Mosaik im Hintergrund eine größere Rolle in der Geschichte ein, als ich zunächst erwartet habe. Außerdem passt die Gestaltung perfekt zu den anderen Büchern von Emily Henry, sodass ich sie letztlich wirklich mochte.

Die Story hat mich ebenfalls direkt begeistert: Alice Scott ist begeisterte Journalistin und als sie auf der kleinen Insel Little Crescent Island die ehemalige High Society Lady Margaret Ives findet, die vor Jahren auf mysteriöse Art aus dem Scheinwerferlicht verschwand, versucht sie sie zu überzeugen, ein Buch über ihr Leben zu schreiben. Doch sie hat nicht die Rechnung mit dem Pulitzer Preisträger Hayden Anderson gemacht, der das gleiche Ziel verfolgt. Beide haben einen Monat Zeit, um sich gegenüber der exzentrischen Frau zu beweisen und dabei kommt die unerschütterliche Optimistin Alice dem zurückhaltenden Hayden langsam näher, als sie erwartet hat, doch sie will unbedingt über Margarets aufregendes Leben schreiben und Hayden hat nicht vor, zurückstecken. Doch als beide erkennen, dass Margaret ihnen nicht die ganze Wahrheit erzählt, versuchen sie trotz einer Verschwiegenheitserklärung zusammenzuarbeiten.

Ich habe die vorherigen Bücher von Emily Henry sehr geliebt und zum Glück stellt dieses keine Ausnahme dar. Ich liebe einfach, wie sie Geschichten erzählen kann. Sie schafft es wieder einmal, mich schon auf den ersten Seiten in den Bann zu ziehen und mich so gut zu unterhalten, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin.

Das liegt aber auch an den Charakteren, die viel mehr Tiefe und vor allem mehr Herz haben, als ich das zu Beginn gedacht habe. Bei Alice habe ich das sehr schnell gemerkt, ich habe geliebt, wie uneingeschränkt positiv sie war und dass sie sich das auch von niemandem ausreden lässt. Sie glaubt immer an das Gute in allen Menschen und liebt es mit anderen in Kontakt zu kommen, was sie zu einer hervorragenden Journalistin macht. Ich habe es geliebt, wie sie immer wieder versucht, Hayden aus seinem Schneckenhaus zu holen, hat aber gleichzeitig auch immer ein gutes Gespür dafür, wenn sie eine Grenze erreicht. Bei Hayden habe ich etwas länger gebraucht, aber als deutlich wurde, dass seine abweisende Art eher an seiner Unsicherheit liegt, habe ich mich so langsam auch für ihn erwärmt und ihn dann wirklich fest in mein Herz geschlossen. Er ist wirklich ein guter Kerl, den Alice zunächst vor allem irritiert, der aber auch schnell erkennt, wie viel sie ihm bedeutet und wie gut sie ihm tut. Ich mochte dabei auch ihre Dynamik untereinander, vor allem dass sie so ehrlich zueinander sind. Sie dürfen zwar über ihre Arbeit nicht reden und gerade Hayden besteht auch penibel auf der Einhaltung von Regeln, aber sie kommunizieren immer deutlich darüber, wie sie zueinander stehen und wie sich ihre Beziehung entwickelt.

Auch die Story hat mich überzeugen können. Ich fand die Familiengeschichte von Margaret unglaublich spannend und hätte darüber an manchen Stellen gerne noch mehr erfahren, wie es für sie war in einer so berühmten, aber auch schwierigen Familie aufzuwachsen. Vor allem zum Ende hin hatte ich das Gefühl, dass man nur Teile der Geschichte erfahren hat. Ich habe verstanden, warum das so war, aber wahrscheinlich hätte ich einfach noch gerne mehr darüber gelesen.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich geliebt, weil es eine angenehme, leichte Geschichte ist, der es aber nie an Tiefgang oder Emotionen fehlt, sondern mich vielmehr ab den ersten Seiten fesselt und mich die Geschichte von Alice und Hayden bis zum Ende mitreißt.

Bewertung vom 31.05.2025
Hello Baby
Eui-kyung, Kim

Hello Baby


sehr gut

Ich bin mir sehr unsicher, was ich von dem Cover des Buches halten soll. Es passt natürlich hervorragend zu der Geschichte, allerdings ist der Embryo in den übertriebenen, künstlichen Farben, der eher Ähnlichkeit mit einem Ballon hat, auch ein bisschen unheimlich. Ich kann aber dennoch verstehen, warum man ein solches Cover gewählt hat und wahrscheinlich hätte ich es in der Buchhandlung schon aus Neugier in die Hand genommen.

Die Story fand ich ebenfalls vielversprechend: Munjeong und fünf andere Frauen lernen sich kennen, weil sie alle den gleichen Wunsch haben: Ein Baby. Doch bei allen sechs gibt es Probleme, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, sodass sie sich in der berühmten Angel Klinik zur künstlichen Befruchtung anmelden. Um sich gegenseitig zu unterstützen, gründet Munjeong eine Gruppe, in der sich die Frauen austauschen und bei Misserfolgen auffangen können. Doch dann berichtet ausgerechnet Jeonghyo, die älteste Frau der Gruppe, die sich ein Jahr gar nicht mehr gemeldet hat, dass sie ein Kind zur Welt gebracht hat. Die anderen Frauen freuen sich für sie, aber als sie mehr erfahren, werden sie stutzig.
Ich habe schon ein paar feministische, koreanische Bücher gelesen und sie haben mich jedes Mal aufs Neue mit ihren Aussagen, das ist bei diesem Buch leider nur mit Abstrichen der Fall. Das liegt zum Teil auch an dem Schreibstil. Dieser war nicht schlecht und hat mich durch seine ruhige, unaufgeregte Art zu Beginn in das Buch gezogen, aber obwohl es gar nicht so viele Seiten hatte, hat es sich manchmal ein wenig gezogen und wiederholt.

Dabei mochte ich eigentlich die Art, wie die Geschichte oder vielmehr die verschiedenen Geschichten erzählt werden. Jede Frau kann, nachdem sie erfahren hat, dass Jeonghyo ein Kind bekommen hat, ihre eigene Geschichte zu erzählen. Ich mochte, dass nicht über sie berichtet wird, sondern man sie durch die verschiedenen Perspektiven auch kennenlernen kann. Allerdings hatte ich das Problem, dass ich sie nicht immer unterscheiden konnte, weil sich die Geschichten so sehr ähneln. Natürlich unterscheiden sie sich in Beruf oder auch in der Beziehung zu ihren Partnern, aber fast alle der Frauen sind recht erfolgreich in ihrem Job, sind seit Jahren (mit einem Mann) verheiratet und haben zumindest eine angespannte Beziehung zu der Schwiegerfamilie. Ich fand das nicht schlimm, aber die Perspektiven haben sich dadurch nicht immer sehr unterschieden. Die einzige Ausnahme ist Sora, die eine der jüngsten in der Gruppe ist und sich ihre Eizellen einfrieren lässt, weil sie momentan keine festen Partner hat, aber später die Chance auf Kinder haben möchte. Ich kann verstehen, dass das so gemacht wird, um die durchschnittliche koreanische Familie zu zeigen, die sich in den letzten Jahren verändert hat, weil Frauen ihre Karriere zunehmend wichtiger wird und sie weniger Kinder bekommen. Allerdings hatte ich manchmal das Gefühl eine Geschichte mehrfach zu lesen, weil sich ihre Leben zwar in Kleinigkeiten unterscheiden, aber nicht so sehr, dass jede einzelne Geschichte gebraucht hätte. Es wäre vielleicht gut gewesen, wenn sie sich an manchen Stellen mehr unterschieden hätte, auch um eine größere Vielfalt in der koreanischen Gesellschaft aufzuzeigen, allerdings bin ich hier nicht informiert genug, um zu sagen, wie realistisch beispielsweise ein homosexuelles Paar mit Kinderwunsch in einer so prominenten Kinderwunschklinik gewesen wäre.

Alles in allem habe ich das Buch zwar in kürzester Zeit durchgelesen, aber so richtig begeistern konnte es mich leider trotzdem nicht. Das liegt vor allem daran, dass die Geschichten der Frauen sich so gleichen. Ich verstehe, dass genau das die Aussage des Buches sein soll, dass eben die ganz ‚normalen‘ Menschen Probleme damit haben, Kinder zu bekommen, aber ich hätte ein bisschen Vielfalt der Aussage tatsächlich sogar zuträglich gefunden. Deswegen hatte ich ein bisschen Probleme, mich so richtig für die Geschichte zu begeistern, zumal das Ende ab einem gewissen sehr absehbar war.

Bewertung vom 10.05.2025
Eternal Ending / Evergreen Empire Bd.3
Niemeitz, Merit

Eternal Ending / Evergreen Empire Bd.3


sehr gut

Die Gestaltung des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag, dass alle Bücher der Reihe unmissverständlich zusammengehören und die Darstellung gleichzeitig auch immer zu den jeweiligen Geschichten passen. Außerdem sieht es einfach hervorragend im Regal aus, besonders in Kombination mit den anderen Teilen der Reihe.

Auf diese Geschichte habe ich mich zudem spätestens seit dem Ende des zweiten Bandes gefreut: Keaton Evergreen möchte nichts lieber, als das Familie-Empire endlich hinter sich zu lassen, doch dann würde seine Geschwister alles verlieren für das sie so hart gearbeitet haben. Also sucht er nach einem Ausweg und scheint ihn gefunden zu haben, als er auf ein Geheimnis stößt, das ihn direkt zu Kenndrea Reading führt. Diese ist eines der angesagtesten It-Girls Großbritanniens, sodass er sie kurzerhand für eine Kampagne für das neueste Evergreen-Parfüm bucht. Während der Shootings erkennt er, dass sich hinter dem berühmten Model eine verletzliche, junge Frau versteckt, die ihm mit jedem Aufeinandertreffen mehr unter die Haut geht. Doch Keatons Plan könnte nicht nur seine eigene Familie für immer verändern, sondern auch Kennas und damit alles zerstören, was sich zwischen ihnen entwickelt hat.

Ich habe mich seit dem ersten Teil auf die Geschichte von Keaton gefreut, weil ich unbedingt wissen wollte, was hinter seiner abwesenden Maske steckt, die er oft noch nicht einmal seinen Geschwistern gegenüber ablegt. Zum Glück konnte mich seine Geschichte ebenso überzeugen wie die von Odell (mit Abstrichen) und Mari. Das liegt auch wieder einmal an dem tollen Schreibstil von Merit Niemeitz, die es jedes Mal wieder schafft, eine besondere Atmosphäre in ihren Büchern zu kreieren. Das liegt auch ihrer ruhigen Art, eine Geschichte zu erzählen, die sich Zeit nimmt, die Charaktere in den Mittelpunkt zu stellen und ihnen Raum für Entfaltung gibt. Obwohl es mir unglaublich gut gefällt, wie sie schreibt, führt es leider dazu, dass ich eine ganze Zeit gebraucht habe, um so richtig in die Geschichte zu finden. Es fehlte vor allem zu Beginn ein wenig der Sog, der dafür gesorgt hat, dass ich komplett in die Story eintauchen konnte.

Die Charaktere sorgen allerdings nach und nach dafür, dass man schließlich doch einen Punkt erreicht, an dem man unbedingt wissen will, wie es weitergeht und ob sie es schaffen, sich einander zu öffnen. Genau das ist nämlich das größte Problem von beiden, dass sie nie ganz sie selbst sein können. Bei Kenna liegt das vor allem daran, dass sie selbst nicht so richtig weiß, wer sie ist und vielleicht sogar ein bisschen Angst hat, es herauszufinden. Sie will auf keinen Fall, Konflikte mit ihrer Umwelt heraufbeschwören, sondern passt sich immer so an, dass sie auf keinen Fall negativ auffällt. Sie tat mir vor allem zu Beginn wirklich leid, weil es so anstrengend wirkt, für andere immer perfekt sein zu müssen und selbst innerhalb ihrer Familie nicht so richtig man selbst zu sein. Ich habe sie dennoch sehr schnell in mein Herz geschlossen, weil ich verstehen konnte, warum sie sich so verhält und sie vor allem, wenn sie die Mauer um sich herum dann doch ein wenig durchlässig werden lässt, eine unglaublich spannende Protagonistin ist. Bei Keaton fiel mir das nicht ganz so leicht, auch bei ihm konnte ich verstehen, warum er sich so verhält, aber ich heiße es trotzdem nicht gut, dass er nicht ehrlich zu Kenna ist. Er fordert sie immer wieder in seiner unverblümten Art dazu auf, ehrlich zu sich und zu anderen zu sein, während er das nicht ist, sodass es unvermeidlich ist, dass er sie damit am Ende verletzen wird. Das mitzuerleben fand ich manchmal etwas schwierig, auch wenn deutlich war, dass es ihm nicht gefällt, sie belügen zu müssen und es ihm wirklich wichtig ist, dass Kenna sich selbst findet.

Die Story und das Setting mochte ich ebenfalls. Ich habe mich sehr gefreut, Mari und Ben und Emmeline und Odell wiederzutreffen und zu sehen, dass sie sich sowohl als eigenständige Personen als auch als Paare weiterentwickelt haben. Zudem fand ich es super spannend, durch den Werbedreh Keaton und Kenna an zentrale Orte der Duftgeschichte begleiten zu können. Hier fehlte mir aber ein bisschen die Tiefe. Ich wäre gerne wirklich mit am Set gewesen, anstatt manche Orte erst im Nachhinein durch Erzählungen kennenzulernen, weil ich dadurch manchmal ein wenig das Gefühl hatte, etwas zu verpassen, selbst wenn dem nicht so ist.

Alles in allem mochte ich das Buch wirklich gerne, auch wenn es etwas gedauert hat, bis ich vollkommen in die Geschichte eintauchen konnte. Obwohl dieser Band einen tollen Abschluss der Reihe bildet, bin ich dennoch traurig ,dass die Reihe nun beendet ist, weil ich es wirklich genossen habe, in die Welt der Düfte einzutauchen.

Bewertung vom 10.05.2025
Heartless Hunter / Der rote Nachtfalter Bd.1
Ciccarelli, Kristen

Heartless Hunter / Der rote Nachtfalter Bd.1


gut

Die Gestaltung des Buches ist wirklich gelungen. Die Darstellung des Falters passt perfekt zur Story und macht sich einfach hervorragend im Regal.

Ich fand die Idee des Buches wirklich spannend, aber komplett überzeugen konnte es mich leider nicht. Das liegt auch an dem Schreibstil. Dabei ist dieser nicht schlecht, aber ich habe recht lange gebraucht, um mich an ihn zu gewöhnen. Das liegt vor allem daran, dass die Schreibweise manchmal ein wenig altmodisch wirkt. Das passt durchaus zu der Geschichte und dem Setting, dennoch habe ich recht lange gebraucht, um wirklich damit warm zu werden. Außerdem fand ich dass sich manche Dinge einfach zu oft wiederholt haben, es wurde beispielsweise bestimmte Erinnerungen geschildert und wenn sie dann ein weiteres Mal zur Sprache kommen, ist der Wortlaut nahezu identisch, sodass ich oft erstmal kurz gestutzt habe, bevor ich dann gemerkt habe, dass nachdem die grundsätzlich bekannten Informationen noch einmal erklärt wurden, in der Regel noch neue Sichtweisen oder Erklärungen hinzukommen. Das hat mich zumindest zu Beginn der Geschichte immer wieder leicht irritiert.

Auch mit dem Setting habe ich mich tatsächlich ein bisschen schwer getan. Das lag für mich vor allem daran, dass ich nie das Gefühl hatte, die Welt komplett erfassen zu können. Ich hatte mir zu Beginn der Story ein Bild gemacht, musste das aber immer wieder stark korrigieren, je mehr ich erfahren habe, was dafür gesorgt hat, dass ich mir nie ganz sicher war, was die Regeln der Welt sind. Besonders die Umstände der Revolution und wie das Land zuvor aussah, fand ich lange sehr undurchsichtig. Das hat mich wirklich ein bisschen genervt, weil es dazu geführt hat, dass ich mich nahezu das ganze Buch gefragt habe, was denn jetzt genau passiert ist. Dabei muss ich noch nicht einmal die genauen Gründe erfahren, warum Gideon und Alex die Revolutionäre in den Palast gebracht haben, um die Königinnen zu ermorden. Es hätte mir gereicht, dass Rune das zu Beginn einmal kurz erklärt und man dann durch Gideon nach und nach die Einzelheiten erfährt, aber es dauert eine ganze Zeit bis man selbst den groben Ablauf erfährt, sodass ich meine Vorstellung von der Revolution immer wieder angepasst werden musste und ich dadurch auch lange die Strukturen in der aktuellen Welt nicht ganz durchdringen konnte. Dabei fand ich das Magiesystem extrem spannend. Die Idee, dass Hexen nur mit Blut zaubern können, dass aber auch verschiedene Eigenschaften des Blutes die Stärke und die Art des Zaubers beeinflussen, fand ich extrem faszinierend, weil dadurch eben nicht nur die Ausprägung der magischen Fähigkeiten, sondern auch andere Aspekte eine zentrale Rolle beim Erfolg der Zauber spielt. Ich wollte unbedingt mehr darüber erfahren und fand es auch spannend, Rune auf ihrer Reise zu begleiten, wie sie selbst ihre magischen Fähigkeiten erforscht.

Bei den Charakteren war ich ebenfalls etwas zwiegespalten. Ich mochte sowohl Rune als auch Gideon, weil sie sich auf ihre Art für ihre Sache einsetzen. Bei beiden ist deutlich, wie sehr sie von der Vergangenheit traumatisiert sind. Ich fand es bewundernswert, wie sich Rune zusammen mit Verity Magie beigebracht hat, obwohl sie dafür jederzeit hingerichtet werden könnte. Allerdings hatte ich auch bei ihr Schwierigkeiten, sie richtig greifen zu können. Zu Beginn wirkt sie wie eine selbstbewusste, mächtige Hexe, die eine native Adelige spielt, um an möglichst viele Informationen zu gelangen. Im Laufe der Geschichte hat sie aber immer wieder Entscheidungen getroffen, die naiv wirkten und durch die ich manchmal nicht so recht verstehen konnte, wie sie so lange nicht erwischt worden ist. Diese Unvorsichtigkeit mag durchaus mit Gideon zusammenhängen und damit dass er sie durcheinander bringt, aber ich fand es nicht immer nachvollziehbar wie sie handelt und was für Risiken sie eingeht. Gideon fand ich vor allem zu Beginn sehr kalt und berechnend, weil er sich nur mit Rune abgibt, um sie als Hexe zu enttarnen. Ich konnte seine Beweggründe durchaus verstehen, aber dass er keinen Unterschied zwischen Hexen macht, sondern sie alle für ihn böse und grausam sind, fand mit der Zeit sehr anstrengend. Zumal er das nie hinterfragt, sondern selbst als er Rune näher kennenlernt, immer noch denkt, dass sie eine grausame Person sein muss, weil er selbst einmal eine Hexe falsch eingeschätzt hat.

Alles in allem wollte ich das Buch unbedingt mögen, schon alleine weil ich die Idee der Story echt gut fand, aber es hat mich nie so ganz fesseln können. Das liegt vor allem daran, dass ich das Gefühl hatte, dass weder das Setting noch die Charaktere so richtig lebendig werden, sie wirken vielmehr eher wie eine Kulisse, ein Bühnenbild, das sich immer wieder verändert, um neue Aspekte freizugeben, aber ebenso wie die Charaktere nicht wirklich mit der Geschichte wächst. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich den nächsten Teil lesen werde, vielleicht wenn ich in der richtigen Stimmung dafür bin, es ist allerdings kein Buch, was ich sehnsüchtig erwarte.

Bewertung vom 27.04.2025
A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1
Jensen, Danielle L.

A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1


gut

Die Gestaltung des Buches ist wirklich gelungen. Ich bin eigentlich nicht so ein großer Fan von Personen auf dem Cover, aber die Darstellung von Freya passt zum einen perfekt zu meiner Vorstellung von ihr und zum anderen ist die Gestaltung sehr an die nordischen Mythen angelehnt, sodass Spielraum für die eigene Vorstellungskraft bleibt.

Die Story fand ich auf den ersten Blick sehr vielversprechend: Freya musste ihr Leben lang ihre Magie versteckt halten, da diese Teil einer mächtigen Prophezeiung ist. Doch als sie sie dann doch einsetzt, um sich zu verteidigen, wird der örtliche Jarl auf sie aufmerksam. Gemeinsam mit Freyas Macht will er Skaland vereinen und sich selbst zum König machen. Dazu heiratet er Freya, auch wenn diese nichts mehr will, als ihr Schicksal endlich selbst in die Hand zu nehmen. Doch sie hat nicht mit dem Sohn des Jarls gerechnet, denn Bjorn ist ebenfalls von den Göttern gesegnet und während er ihr beibringt, ihre Kräfte richtig einzusetzen, kommen sie sich näher. Doch er verfolgt eigene Ziele und Freya möchte nie wieder von Männern für deren Zwecke gespannt werden.

Ich war wirklich gespannt auf die Geschichte, weil ich die Kombination aus nordischer Mythologie und Fantasy unglaublich spannend fand, aber ich habe doch sehr lange gebraucht, um richtig in die Geschichte zu finden. Das liegt zum Teil auch am Schreibstil, der zwar nicht schlecht ist, mich aber auch nicht immer so richtig fesseln konnte. Ich konnte zu Beginn nicht so richtig festmachen, woran genau das lag, aber je länger ich gelesen habe, desto klarer wurde, dass ich oft ein bisschen Probleme hatte, mir die Welt so richtig vor Augen zu führen. Vielleicht liegt das daran, dass ich mich immer wieder gefragt habe, wie sehr man sich an realen historischen Gegebenheiten orientiert hat oder ob die Geschichte vollkommen in einer fantastischen Welt spielt. Das hat mich an manchen Stellen extrem frustriert, weil ich immer wieder das Gefühl hatte, nicht alle Regeln und Gesetze verstehen zu können. Es wäre zudem wirklich von Vorteil gewesen, hätte man die verschiedenen Götter zumindest nebenbei mehr erklärt. Dadurch hätte man einfach besser verstanden, welche Eigenschaften diejenigen erhalten haben, die von ihnen gesegnet wurden.

Auch bei den Charakteren bin ich etwas zwiegespalten. Ich mochte Freya eigentlich richtig gerne, aber ich habe ihre Handlungen oft nicht wirklich verstehen können. Immer wieder denkt sie darüber nach, wie sie am besten handeln könnte und tut dann wieder etwas ganz anderes. Zumal sie vor allem in Bezug auf Bjorn meistens gegen ihre Überzeugungen handelt und das hat mich ab einem gewissen Punkt wirklich genervt. Sie versucht immer, eine starke Protagonistin zu sein, um dann doch wieder komplett von den Männern um sich herum abhängig zu sein. Ich verstehe zwar, dass das den gesellschaftlichen Umständen geschuldet ist, aber ich fand es dennoch frustrierend. Bei Bjorn bin ich ebenso unentschieden. Ich mochte, wie sehr er sich für Freya einsetzt und sie immer zu unterstützen scheint, aber oft fand ich seine Handlungen doch sehr klar egoistisch motiviert.

Das war ein weiterer Punkt, den ich durchaus störend fand. Mir war sehr früh klar, in welche Richtung die Geschichte sich entwickeln würde und was am Ende passieren würde. Ich hatte die ganze Zeit gehofft, mich zu irren und dass doch noch etwas passiert, das mich überraschen würde, aber das war leider nicht der Fall. Vieles hat sich genauso entwickelt wie ich es erwartet habe und dadurch habe ich oft nur darauf gewartet, dass das ein oder andere Ereignis nun eintritt, sodass die Seiten dazwischen sich oft ein wenig gezogen haben.

Alles in allem wollte ich das Buch unbedingt mögen, aber so richtig hat das leider nicht geklappt. Der Schreibstil ist in Ordnung, fesselt mich aber nie so richtig, gleiches gilt für die Story, die nicht komplett ausgearbeitet scheint und die Charaktere, die nicht unsympathisch sind, aber mich nie vollkommen überzeugen können. Trotz des recht offenen Endes werde ich den zweiten Teil wohl nicht lesen.

Bewertung vom 18.04.2025
Quicksilver - Tochter des Silbers. Gefangener der Schatten
Hart, Callie

Quicksilver - Tochter des Silbers. Gefangener der Schatten


ausgezeichnet

Bei dem Cover bin ich sehr zwiegespalten. Ich bin einfach nicht so ein großer Fan von Gesichtern auf einem Titel, obwohl die abgebildete Person sogar recht genau zu meiner Vorstellung von Kingfisher passt. Dafür liebe ich aber die Gestaltung des Buches ohne den Schutzumschlag. Das dunkle Lila mit der Gestaltung des Schwertes und der Schmetterlinge passt, meiner Meinung nach, noch einmal deutlich besser zur Story und macht sich hervorragend im Regal.

Ich war wirklich gespannt auf dieses Buch, weil ich schon unglaublich viel davon gehört habe und gespannt war, ob es dem Hype gerecht wird. Zum Glück hat es mich größtenteils wirklich überzeugen können und ich kann die Obsession mit Kingfisher jetzt besser verstehen. Aber auch der Schreibstil trägt dazu bei. Ich habe zwar etwas gebraucht, um so richtig in die Geschichte zu finden, aber der leichte, mitreißenden Schreibstil hat dennoch dafür gesorgt, dass ich in kürzester Zeit durch die Geschichte geflogen bin und vor allem zum Ende hin kaum aufhören konnte.
Das liegt auch und vielleicht sogar vor allem an den Charakteren. Ich mochte Saeris von Anfang an, aber ich habe dennoch ein bisschen gebraucht, um sie so richtig ins Herz zu schließen, weil sie einfach schon durch ihr Leben in Zilvaren sehr hart sein muss und niemandem vertraut. Ich kann das absolut verstehen, schließlich kann das Vertrauen in die falschen Menschen sie ihr Leben kosten. Dass sie in Yvelia dementsprechend braucht, um aufzutauen und den Fae um sich herum offen zu begegnen, selbst wenn sie ihr gegenüber nur freundlich sind. Auch bei Kingfisher war ich, abgesehen davon, dass ich mich an seinen Namen gewöhnen musste, mir zunächst ein wenig unsicher. Natürlich war mir klar, dass mehr hinter seinem Verhalten steckt und er nicht einfach ein gemeiner Mensch ist, der besonders Saeris nicht mag. Es dauert erstaunlich lange, bis man einen Blick hinter seine kalte Fassade bekommt, was ein bisschen dazu geführt hat, dass ich manchmal nicht so ganz verstehen konnte, warum Saeris sich von ihm so angezogen fühlt. Das ändert sich, als er dann offener wird und man auch ein wenig erfährt, was er in der Vergangenheit durchmachen musste und warum er selbst seine Freunde oft nicht an sich heranlässt, obwohl das in der Vergangenheit anders war. Obwohl es mir die Protagonisten zumindest zu Beginn ein bisschen schwerer gemacht haben, sind die Nebencharaktere, wenn man sie überhaupt so nennen will, meine absoluten Highlights. Ich liebe sowohl Everlayne und Renfis, besonders in mein Herz geschlossen habe ich aber Lorreth und Carrion. Beide tragen wesentlich dazu bei, dass die Geschichte nicht nur düster und ernst ist, sondern auch unterhaltsam. Carrion schafft es so gut wie jede Situation durch einen unangebrachten Spruch oder Witz aufzulockern. Zu Beginn fand ich ihn unglaublich anstrengend und hätte niemals gedacht, dass er einer meiner Lieblingscharaktere werden würde, zumal mehr hinter ihm steckt als man zu Beginn denkt und ich extrem gespannt bin, mehr zu erfahren. Lorreth ist eher derjenige, der durch seine empathische Art mehr Tiefe in die Geschichte bringt und Saeris eine andere Art von Sicherheit gibt, die gleichzeitig auch dazu führt, dass sie sich der ganzen Gruppe mehr öffnet. Dabei ist er für sie da, hört ihr zu und erklärt ihr immer verschiedene Dinge, damit sie einfach die Welt besser begreifen kann. Gleichzeitig ist er aber auch immer Fishers Freund, der fest zu ihm steht und oft erklärt, warum er sich auf bestimmte Arten verhält, damit Saeris in ihm mehr sieht, als den eiskalten Krieger, als der er oft erscheint.
Die Story und das World-Building fand ich manchmal ein bisschen schwierig nachzuvollziehen. Das lag nicht daran, dass es schlecht war, sondern vielmehr weil es zum Teil einfach etwas viel war. Gerade als ich die Gesetze und Umstände in Zilvaren einigermaßen verstanden habe, wurde Saeris nach Yvelia gebracht, was auf eine ganz andere Art funktioniert als Zilvaren. Dazu kommt noch, dass niemand Saeris zu Beginn so richtig die Umstände der Welt erklärt. Everlayne versucht es zwar im Winterpalast zunächst, aber da Fisher komplett andere Pläne hat, passiert das nur eingeschränkt. Dadurch hatte ich manchmal das Gefühl, etwas hinterher zu hängen und die Auswirkungen gewisser Handlungen oft erst begreifen zu können, wenn sie mir genau erklärt worden sind.

Bewertung vom 11.04.2025
Hide Me / Kodiak Echoes Bd.1
Pauss, Julia

Hide Me / Kodiak Echoes Bd.1


sehr gut

Das Cover ist wirklich gelungen. Ich mag die dunklen Bäumen, in denen die helle, farbenfrohe Schrift zu verschwinden scheint. Das passt perfekt zu der Geschichte und macht sich wunderbar im Regal.

Die Story hat mich ebenfalls direkt gereizt: Nachdem die Softwareentwicklerin Brynn Callahan dabei geholfen hat, ein Verbrechen aufzudecken, muss sie untertauchen und wird im Zuge eines Zeugenschutzprogramms nach Echo Cove in Alaska. Unter falschem Namen zieht sie in ein heruntergekommenes Cottage mitten im Nirgendwo, wo es neben misstrauischen Einwohnern auch riesige Kodiakbären gibt. Ausgerechnet vor einem der Exemplare wird Brynn von ihrem verschlossenen Nachbarn Archer Flint gerettet, der in dem Schutzreservat als Wildhüter arbeitet. Auch wenn er zunächst so gar nicht begeistert von seiner neuen Nachbarin ist, kommen sie sich mit der Zeit doch näher. Doch immer wieder wird sie vor Archer gewarnt, schließlich hat dessen Bruder vor vielen Jahren seine damalige Freundin umgebracht, bevor er selbst spurlos verschwand. Da Brynn nicht glauben kann, dass er irgendetwas mit dem Verschwinden seines Bruders oder dem Mord an dessen Freundin zu tun hat, beginnt sie Nachforschungen anzustellen und stößt auf ein tödliches Geheimnis, das nicht nur sie in Lebensgefahr bringt.

Ich fand sowohl die Idee als auch das Setting des Buches wirklich spannend, sodass ich es unbedingt lesen wollte, Zum Glück hat es mich, bis auf ein paar Kleinigkeiten, wirklich überzeugen können. Das liegt auch an dem gelungenen Schreibstil, der eher ruhig und leicht ist, dabei aber von der ersten Seite fesselt. Ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht und habe das Buch innerhalb von zwei Tagen komplett gelesen.

Dazu trägt definitiv auch das Setting der Geschichte bei. Ich mochte, dass es (mehr oder weniger) in der Wildnis von Alaska spielt und man zumindest eine Idee davon bekommt, wie anders die Welt dort aussieht. Allerdings hätte das für mich ruhig eine größere Rolle spielen können und vermutlich ist genau das auch mein größter Kritikpunkt an dem Buch. Das Setting wirkt oft sehr austauschbar und spielt keine große Rolle, vielmehr könnte sich die Handlung mit kleineren Abwandlungen in nahezu jeder amerikanischen Kleinstadt abspielen. Ich fand das ein bisschen schade, weil mich gerade dieses Setting gereizt hat und es mir schon gereicht hätte, wenn Brynn zusammen mit Archer einfach mal wandern gegangen wäre. Sie ist ein Stadtkind, deswegen würde es schon reichen, wenn sie vielleicht einen der kürzeren Wanderwege nehmen würden und er ihr ein bisschen das Schutzgebiet zeigen würde. Doch stattdessen verirrt sie sich dauernd zufällig dort hinein und muss von ihm gerettet werden, was mich mit der Zeit auch etwas genervt hat. Ich kann sogar verstehen, dass sie sich in einer vulnerablen Lage befindet und deswegen oft (zu recht) panisch reagiert, aber dafür handelt sie oft sehr naiv und fast schon leichtsinnig. Ich kann gewisse Handlungen zumindest in einem gewissen Maße verstehen, aber anderes wiederum auch gar nicht. Dabei mag ich Brynn eigentlich recht gerne, ich finde mutig, wie sie gehandelt hat, obwohl sie wusste, was mögliche Konsequenzen sein können und dass sie trotz dessen, dass sie getrennt von allem, was ihr wichtig ist, nie von ihrer Aussage abrückt. Allerdings hatte ich nie so richtig das Gefühl, die wahre Person kennenlernen zu können, die sie ist, sondern immer nur kleinere Versionen von ihr, die aufblitzen, wenn sie vergisst, ihre Tarnung aufrechtzuerhalten. Ich hatte gerne mehr von ihrer wirklichen Persönlichkeit erlebt, auch wenn ich verstehe, warum das nicht möglich war. Auch Archer habe ich nie so komplett erfassen können, weil es wirklich lange dauert, bis er seine abweisende Haltung ablegt. Auch bei ihm verstehe ich das vollkommen, aber es hat es mir dennoch schwer gemacht, ihn wirklich ins Herz zu schließen. Natürlich wird schon früh deutlich, dass er ein guter Mensch ist, der sich mit allem, was er hat, für den Schutz der Bären einsetzt. Ich glaube, es hätte mir besser gefallen, wenn ich beide mehr bei ihrem Alltag hätte begleiten können, aber dafür bleibt oft gar nicht wirklich Zeit, weil sich alles so schnell entwickelt.

Das klingt alles deutlich kritischer als ich es beim Lesen empfunden habe, aber ich hätte einfach gerne mehr über die beiden erfahren und ein besseres Gefühl für die Charaktere bekommen. Da noch nicht alles aufgeklärt ist, bin ich auf jeden Fall auf den zweiten Teil gespannt und werde ihn definitiv lesen wollen.

Bewertung vom 31.03.2025
Beneath Broken Skies / London is Lonely Bd.1
Savas, Anna

Beneath Broken Skies / London is Lonely Bd.1


ausgezeichnet

Ich liebe die Gestaltung des Buches. Es passt einfach hervorragend zu Maddies Leidenschaft, schöne Bücher für die Leser ihres Verlags herzustellen. Zudem macht es sich einfach toll im Regal.

Madelyn Prince liebt ihren Job bei Prince Publishing, dem Verlag ihres Großvaters. Als neu ernannte Leiterin der Herstellung ist sie dafür verantwortlich, dass ihre Bücher toll aussehen und zu echten Lieblingsstücken werden. Doch dann wird der Verlag von einem auf den anderen Tag verkauft und Maddie soll den neuen Geschäftsführer einarbeiten. Dabei handelt es sich ausgerechnet um Wesley Knight. Zu Schulzeiten waren die beiden noch enge Freunde, doch dann änderte sich alles und sie haben seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen. Widerwillig hilft Maddie Wes, damit die Werte des Verlags erhalten bleiben können und dabei kommen sie sich immer näher, bis die Vergangenheit sie einholt.

Ich liebe die Art, wie Anna Savas Geschichten schreibt. Der Schreibstil ist ruhig und unaufgeregt, dabei aber dennoch mitreißend, sodass ich das Buch kaum weglegen konnte.

Dazu tragen auch die Charaktere viel bei, die ab den ersten Seiten ins Herz geschlossen habe, obwohl ich fast sagen muss, dass es mir Wes da leichter gemacht hat, als Maddie. Sie ist einfach generell ein verschlossener Mensch, die sehr lange braucht, um mit anderen warm zu werden und so ähnlich hat es sich auch als Leser angefühlt, als würde sie sich nur sehr langsam öffnen. Gerade deswegen habe ich geliebt, wie offen sie Wes ihre Meinung gesagt hat, obwohl er nicht mehr ihr Freund ist und zusätzlich auch noch ihr neuer Chef. Wes hingegen habe ich von Anfang an, deutlich besser verstehen können. Obwohl er nach außen hin, immer eine Maske trägt, die sogar Maddie erst nach und nach durchschauen kann, hat mich das Wissen um seine Unsicherheit mitgenommen. Sein Bild von sich ist selten positiv, obwohl man merkt, dass er trotz seiner Abneigung gegen die Rolle als Erbe des Verlags, wirkliches Interesse an Menschen hat und ein grandioses Gespür dafür, sie für sich einzunehmen. Ich fand unglaublich spannend, dass beide die Stärken des jeweils anderen so glasklar erkennen können, die eigenen aber gar nicht.

Die Story lebt vor allem von den Charaktere und weniger von extremen Wendungen oder einer unaushaltbaren Spannung. Das finde ich aber sehr für das Buch passend und hat mich hier gar nicht gestört, sondern vielmehr dafür gesorgt, dass es noch mehr genossen habe. Ich wollte natürlich wissen, was zwischen Wes und Adam genau passiert ist und wohin er gegangen ist, vielmehr interessiert hat mich aber dennoch die Dynamik zwischen Maddie und Wes. Ich mochte, die kleinen „Dates“, in denen sie versucht, ihm Bücher näher zu bringen, damit er versteht, warum ihr der Verlag so wichtig ist. Während er sie dadurch immer mehr aus ihrem Schneckenhaus holt und dafür sorgt, dass sie Menschen wieder mehr in ihr Leben lässt.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich unglaublich gerne gelesen. Ich mochte Maddie und Wes von Anfang an unglaublich gerne und bin sehr gespannt auf den zweiten Teil der Reihe.

Bewertung vom 31.03.2025
The Surf House
Clarke, Lucy

The Surf House


sehr gut

Das Cover des Buches gefällt mir recht gut, auch wenn es nicht unbedingt aus der Masse heraussticht. Dennoch passt die Darstellung von Palmen vor einem ruhigen Meer hervorragend zu der Geschichte, besonders weil es wirkt, als würde sich außerhalb des Bildausschnitts mehr verbergen, als man auf den ersten Blick sehen kann.

Die Geschichte hat mich ebenfalls direkt gereizt: Bea reist als gefragtes Model um die Welt. Doch sie hasst ihren Job und als sie dann in Marokko angekommen ist, verlässt sie spontan das Shooting. Alleine in Marrakesch fühlt sie sich direkt viel freier, doch dann wird sie von zwei Männern überfallen. Sie nehmen ihr ihr Geld, ihren Pass und ihren Rucksack ab und gerade als sie sie auch körperlich bedrohen, wird sie von Marnie gerettet. Die junge Frau bietet ihr an, eine Zeitlang in dem Surf House unterzukommen, das sie zusammen mit ihrem Freund betreibt. Dort kann Bea trotz der schrecklichen Ereignisse in Marrakech endlich durchatmen und beim Surfen so richtig abschalten. Immer wieder hört Bea in dieser Zeit von Savannah, in deren alten Zimmer sie momentan wohnt und die sich scheinbar nach Südafrika aufgemacht hat. Doch dort scheint sie nie angekommen zu sein und als sich die Geschichten der Leute, die Bea bereits in ihr Herz geschlossen hat, widersprechen, beginnt sie nachzuforschen und stößt dabei auf Geheimnisse, die besser nie ans Licht gekommen wären.

Ich war sehr gespannt auf die Geschichte, besonders weil ich das Setting spannend fand und endlich mal wieder einen guten Thriller lesen wollte. Zum Glück wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht, denn das Buch hat mich von Anfang an gut unterhalten. Dazu trägt auch der Schreibstil viel bei. Er hat es in seiner leichten, unaufgeregten Art direkt geschafft, mich in die Geschichte zu ziehen und dafür zu sorgen, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Bei den Charakteren war ich etwas zwiegespalten. Vor allem zu Beginn habe ich gebraucht, um mit Bea warm zu werden. Ihre Unsicherheit und Naivität haben mich ehrlich gesagt sogar ein wenig genervt, auch wenn ich es sogar verstehen konnte. Seit sie ein Teenager ist, modelt sie, ihre Agentin will, dass sie funktioniert und ihre Mutter, dass sie Geld verdient, keiner kümmert sich wirklich um Bea als Mensch. Deswegen fand ich es unglaublich mutig, als sie sich dazu entscheidet einfach hinzuwerfen, selbst wenn der Zeitpunkt möglicherweise etwas unpassend war. Umso besser gefiel es mir, sie aufblühen zu sehen. Ihre Begeisterung fürs Surfen und dass sie immer mehr für sich selbst einsteht, gefiel mir wirklich gut. Mit den anderen Protagonisten habe ich mich da noch deutlich schwerer getan, weil sie irgendwie oberflächlich blieben. Das lag natürlich auch daran, dass so gut wie alle etwas zu verbergen hatten und nie wirklich ehrlich zu Bea sind, sodass mir etwas schwer fiel, sie als Personen so richtig zu greifen.

Alles in allem habe ich das Buch unglaublich schnell durchgelesen, weil mich die Story wirklich gefesselt hat und ich unbedingt wissen wollte, was genau passiert ist, obwohl die Handlung zum Teil etwas vorhersehbar war und ich die Charaktere nicht immer richtig fassen konnte.