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woolbooksandcoffee

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 28.03.2024
Murder in the Family
Hunter, Cara

Murder in the Family


weniger gut

Die Idee (ein Buch in der Form eines Drehbuchs für eine True Crime Doku) fand ich sehr kreativ und spannend. Dies und das moderne, ansprechende Cover sowie der Zusatz, inwiefern man den Fall vor den Experten lösen könne, lies mich auf einen wirklich außergewöhnlichen Krimi hoffen. Leider wurden diese Erwartungen nicht ganz erfüllt. Dies hat zum einen mit dem Kriminalfall selbst zu tun, welche ich relativ vorhersehbar fand und bei dem echte Spannung nicht so recht aufkommen wollte. Wobei einige "Cliffhanger" durchaus Potential für mehr hatten! Zum anderen war der außergewöhnliche Stil (Drehbuch) über das ganze Buch gezogen für mich im Endeffekt recht eintönig zu lesen. Den größten Nachteil an dieser Art der Erzählung bzw. Darstellung war für mich, dass eine Beziehung zu den Charakteren nicht zustande kam. Bis zum Ende hatte ich Mühe die einzelnen Ermittler auseinander zu halten. Insgesamt damit für mich zwar eine nette Idee und ich bin froh, dem Buch eine Chance gegeben zu haben, weiterempfehlen würde ich es jedoch eher nicht.

Bewertung vom 12.03.2024
Geniale Power-Pflanzen
Gifford, Clive

Geniale Power-Pflanzen


ausgezeichnet

Ein Buch, was mich / uns auf voller Linie überrascht und begeistert hat! Schon die Illustration des Covers hat mich bei der Leseprobe damals angesprochen, im Inneren gefallen mir die Illustrationen sogar noch besser. Jede Seite wurde mit ganz viel Liebe gestaltet und macht das Anschauen nicht nur für die Kinder zur Freude. Die Idee, Pflanzenwissen auf diese Art und Weise aufzubereiten finde ich absolut fantastisch und auch als Erwachsener lernt man hier eine ganze Menge dazu. Natürlich ist auf jeder Seite dadurch extrem viel Text, trotzdem denke ich, dass man auch schon kleinsten Kindern eine Freude bereiten kann beim gemeinsamen Durchblättern und Entdecken. Je älter die Kinder werden, desto mehr können sie dann auch mit der Wissensvermittlung anfangen. Trotzdem würde ich sagen, dass schon vier- und fünfjährige durchaus großen Spaß mit diesem wundervollen Werk haben können. Bei uns wird es jedenfalls noch viele Jahre im Kinderzimmer stehen und uns sind schon die ersten kleinen Entdecker und Forscher im Umfeld eingefallen, bei denen das Buch als Geschenk einziehen wird. Eine riesengroße Empfehlung für alle wissbegierigen und neugierigen Kinder (und Vorlesende)!

Bewertung vom 25.01.2024
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


sehr gut

Ein Schwedenkrimi "wie er im Buche steht" - das hat seine Vor- und Nachteile. Sicherlich erfindet hier niemand das Rad neu, das ist aber auch nicht nötig. Eine solide Kriminalgeschichte und angenehmer Protagonisten ist alles was es braucht und das hat "Stille Falle" definitiv. Leonore Asker ist eine interessante, etwas ruppige und wenig glattpolierte Hauptdarstellerin der neuen Reihe von Anders de la Motte. Auch die Idee des "Dezernats für hoffnungslose Fälle" ist sicherlich nicht brandneu, macht (mir) allerdings immer Spaß! Wie in vielen Krimis nimmt uns de la Motte in verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen durch die Geschichte, was für ein kurzweiliges Lesevergnügen sorgt. Das Buch ist auch für erfahrene Krimileser nicht zu vorhersehbar und zieht einen schnell in seinen Bann. Belohnt wird man am Ende mit einem fulminanten Finale und dem Versprechen, dass dies nicht der letzte Fall für das Dezernat für hoffnungslose Fälle gewesen sein wird. Ich bin bei der Fortsetzung sicher wieder als Leser mit dabei!

Bewertung vom 20.12.2023
Easy Indien
Wahi, Alex

Easy Indien


sehr gut

Easy Indien hält auf voller Linie das, was es verspricht. Ein indisches Kochbuch, welches simple indische Gerichte liebevoll aufbereitet darstellt und auch für Kochanfänger geeignet ist. Die Rezepte sind gut beschrieben und einfach nachzukochen, trotzdem hat es den probegekochten Gerichten nicht an Raffinesse gefehlt. Sicherlich kommen die Gerichte an ein "echtes" indisches Kochbuch nicht ran - dafür sind sie eben auch in der Zubereitung deutlich simpler und vor allem auch schneller. Wo man bei indischer Küche gerne mal einen ganzen Gewürzschrank braucht, tun es hier einige Gewürze, wovon die meisten in einem gut sortierten Haushalt ohnehin schon vorhanden sind. Zu den Rezepten gehören ästhetisch gestaltete Rezeptfotos, welche Lust aufs Nachkochen machen. Auch das Layout des Buchs ist ansprechend gestaltet, so dass das Durchblättern zur Freude wird. Eben die beschriebene Simplizität der Gerichte sorgt bei mir im Ergebnis für einen kleinen Punktabzug: mir scheint es sich um stark "eingedeutschte" indische Küche zu handeln, welche mit authentischen indischen Gerichten nur bedingt etwas zu tun hat. Trotzdem: gerade für Kochanfänger, die noch kein Kochbuch zur indischen Küche haben, eine absolute Empfehlung!

Bewertung vom 25.02.2023
Ohne mich
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


sehr gut

Ein Buch, das einfach ein bisschen anders ist. Ein Buch, das unterhält, kurzweilig ist und trotzdem irgendwie auf der Stelle tritt. Doch genau das ist die Geschichte: die Geschichte einer jungen Frau auf der Suche nach sich selbst und dem Sinn des Lebens. Die Protagonistin, deren Namen wir nicht erfahren, irrt durchs Leben: von einer Party zur nächsten, eine Sinnkrise nach der anderen durchlebend. Eine wirkliche Handlung gibt es nicht, das tut dem Lesegenuss aber keinen Abbruch. Ein starker, schnell erzählter und eigenwilliger Roman über das Erwachsenwerden und die Suche nach dem großen Ganzen. Esther Schüttelpelz hat mit ihrer namenlosen Protagonistin für mich eine eine Figur geschaffen, wie sie sinnbildlich für "die Jugend von heute" steht, auch wenn sie selbst sich eher distanziert zeigt und gerade nicht dazu gehören will oder kann.

Fazit: Ein insgesamt sehr lesenswerter Debütroman!

Bewertung vom 05.02.2023
Saubere Zeiten
Wunn, Andreas

Saubere Zeiten


sehr gut

Eine authentische, packende Familiengeschichte, die ohne zu viel Kitsch daher kommt, trotzdem fesselnd und emotional ist. Zwei gekonnt verbundene Erzählstränge nehmen einen mit auf die Vergangenheitserkundung und -aufarbeitung der Familie Auber. Die wichtige Geschichte eines Familienimperiums, eine Geschichte von Erfolg und einem familiären Erbe, was gleichzeitig gefärbt ist von der Vergangenheit im Nazi-Deutschland. Wie in vielen Familien ist auch bei den Aubers vieles geprägt von Schweigen und Verdrängungen, dem will der Autor, wohl wie seiner eigenen Vergangenheit, entgegenstellen und das Schweigen brechen. Sprachlich unaufgeregt, aber angenehm wird das Leben von Jakob in der Gegenwart in den Vordergrund gerückt, was mir als Fokus gut gefallen hat.

Fazit: Ein gelungener Roman über ein deutsches Familienimperium, eine gestörte Vater-Sohn-Beziehung, welcher den Bogen bis nach Rio spannt und uns auf eine bewegende Reise mitnimmt. Lesenswert!

Bewertung vom 25.01.2023
Rote Sirenen
Belim, Victoria

Rote Sirenen


gut

Ein Buch, wie es aktueller fast nicht sein könnte. Und das, obwohl es sich um die ganz persönliche biographische Aufarbeitung von Victoria Belim handelt, die als Jugendliche die Ukraine verlassen hat und sich erst sehr viel später auf die Suche nach der Geschichte ihrer Familie begibt. In ihrem Debütroman kombiniert Belim die Geschichte der Ukraine mit ihrer eigenen familiären Vergangenheit und nimmt einen so hautnah mit in die Ukraine von gestern und heute. Die historischen Aspekte hätte man teilweise etwas mehr aufarbeiten oder beschreiben können, so regt das Buch mehr zur eigenständigen Recherche an, als wirkliche historische Hintergründe zu vermitteln. Das wäre von einem Roman wohl aber auch zu viel erwartet! Trotzdem waren es für mich gerade diese historischen Aspekte, die mir beim Lesen Spaß gemacht haben. Nicht so überzeugen konnte mich nämlich leider die Familiengeschichte, welche den roten Faden des Romans bildet. Die Geschichte konnte mich nicht fesseln, ich fand die Erzählung an vielen Stellen etwas zäh. Mir fehlte ein Spannungsbogen, ein Überraschungsmoment, etwas, das einen zum Weiterlesen zwingt! Die Protagonistin bleibt für mich nicht greifbar, es werden einfach zu wenig Informationen über sie preisgegeben, als dass es zu einer Identifikation oder einem Mitgefühl kommen könnte. Auch die anderen Charaktere bleiben bis auf die wundervolle Oma Valentina blass und anonym. Fazit: Ein brandaktueller und lesenswerter Roman, der mich leider nicht auf ganzer Länge überzeugen konnte.

Bewertung vom 17.01.2023
Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


sehr gut

Mit Kalt und Still hat Viveca Sten einen Schwedenkrimi geschrieben, wie man ihn sich erhofft: atmosphärisch, ruhig und gleichzeitig fesselnd.

Die Ermittlerin, welche im Fokus der neuen Reihe von Viveca Sten stehen soll, ist Hanna Ahlander, eine junge Polizistin aus Stockholm, welche es aufgrund persönlicher Probleme - welcher Krimi-Ermittler hat die nicht? - in die Kleinstadt Åre verschlägt. Dort ist es einem Zufall geschuldet, dass sie mit den Ermittlungen in Verbindung gerät. In Stockholm arbeitete sie in einem Dezernat für Gewalt gegen Frauen, ein Thema, welches die Autorin meiner Meinung nach teilweise zu redundant und aggressiv aufgreift. Der für mich zweite und eigentlich ebenbürtige Protagonist ist Daniel, der dortige Ermittlungsführer, welcher ebenfalls privat einigen Problemen ausgesetzt ist. Die beiden funktionieren gut miteinander, gleichwohl hätte ich mir hier ein wenig mehr gewünscht bei der Entwicklung der Charakterbeziehungen zueinander. Hier bleib das Buch recht blass - vielleicht aber ja auch, um Raum für die nächsten Teile der Reihe zu lassen.

Die Story beginnt mit dem Verschwinden der jungen Amanda, welche bei eisigen Temperaturen nach einer Party auf dem Heimweg ist und am nächsten Morgen nicht mehr auftaucht. Es geht um ihr Verschwinden, viel aber auch um ihre Familie und deren Umgang mit der Situation, mit ihrer Verzweiflung und Trauer. Dass hier dem näheren Umfeld des Opfers so viel Raum gegeben wurde fand ich toll, definitiv eine Besonderheit. In der Story selbst gab es ein paar Längen, insgesamt war das Buch aber durchaus fesselnd und die Geschichte rund. Die Auflösung konnte man relativ früh erahnen, bzw. zumindest in welche Richtung es geht, das hat mich aber auch nicht weiter gestört.

Viveca Stens Schreibstil ist angenehm und ruhig, kaum reißerisch, und wenig ausschmückend. Genau so, wie ich es mir von einem soliden Krimi erwarte, sicherlich aber auch nichts besonderes.

Insgesamt ein solider Reihenauftakt, der vor allem von dem tollen Setting im verschneiten Schweden lebt, dank dem ich das Buch trotz einiger Längen sehr gerne gelesen habe!

Bewertung vom 04.01.2023
Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
McFarlane, Mhairi

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben


weniger gut

Da ich schon einige andere Bücher von Mhairi McFarlane kenne und gerne gelesen bzw. gehört habe, erwartete ich hier nach dem Klappentext das übliche Erfolgsrezept. Eine süße, witzige, schnell erzählte Liebesgeschichte im Stile einer RomCom, welche mich über die Feiertage begleiten sollte. Diese Erwartungen wurden leider ziemlich enttäuscht:

Zunächst finde ich den Klappentext (und auch das Cover) überaus irreführend. Absolutes Hauptthema des Buchs sind toxische Beziehung, was hier zwingend hätte Anklingen müssen, es zumindest für mich aber nicht tat. Dass es darüber hinaus auch keine Triggerwarnung gab, von denen ich eigentlich kein sonderlich großer Verfechter bin, finde ich bei so einer Thematik Problematik. Gerade wenn das Buch in der Erwartung einer lustigen Liebesgeschichte in die Hand genommen wird. Das geht so meiner Meinung nach nicht.

Die Charakterentwicklung bleibt hinter diesem Hauptthema, was sehr viel Raum einnimmt, und einer Menge überflüssiger Dialoge, leider zurück. Bis auf Harriet, die Protagonistin, bleiben die Charaktere blass und ohne Tiefe. Im Fokus stehen diverse persönliche Dramen, bei denen man sicherlich das ein oder andere hätte weglassen können. Die Liebesgeschichte tritt dagegen vollkommen in den Hintergrund. Das wäre auch in Ordnung, wenn hier nicht andere Erwartungen geschürt würden. Da hätte man den romantischen Part glatt einfach weglassen können!

Leider ist auch der Schreibstil nicht der, den ich von McFarlane kenne. Ich musste mich zeitweise bei Passagen, die sich wahnsinnig zogen, geradezu zwingen, weiterzulesen. Von dem üblichen Humor und der schnellen Erzählweise war hier nicht viel zu lesen. Der Hauptpunkt, wieso es bei mir dieses mal nur zwei Sterne wurden, ist leider, dass mir das Lesen schlicht keine Freude bereitet hat. Ich musste mich durch das Buch nahezu durchquälen, was ich wirklich schade fand. Und das angesichts einiger wichtiger und spannender Themen, wie dem Hauptthema der toxischen Beziehungen. Für mich lag das vor allem an den ungewohnt ausschweifenden Ausführungen zu nebensächlichen Gedanken der Protagonistin und insbesondere an den schier unendlichen Dialogen.

Fazit: Für mich leider eine Enttäuschung, vor allem aber auch wegen der falschen Erwartungen. Schade!

Bewertung vom 30.12.2022
Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


gut

Bei dem Cover und dem Setting wusste ich direkt: das ist ein Krimi, den ich lesen will. Das Cover ist sicherlich nichts besonderes, vermittelt aber sofort diese düstere Ostsee-Stimmung, welche das Buch kreieren will. Vielleicht ein Cover wie das vieler anderer Krimis, aber für mich auch genau das richtige.

Und auch inhaltlich ein alles in allem typischer Krimi: Ermittler mit privaten Problemen und absurde Zufälle, welche zu Ermittlungsergebnissen führen. Das Team fand ich ganz sympathisch und das Buch hat mich gut unterhalten - bis zum Ende. Die Idee der beiden Ermittler, die beide mehr oder weniger ortsfremd sind und eigentlich auch gar keine Lust haben zusammen zu arbeiten fand ich nett, auch wenn mir die Entwicklung in der Beziehung der beiden etwas zu schnell sind. Erst will Tom absolut nichts mit Mascha zu tun haben, nur ein paar Seiten später bringt sie seine Tochter ins Bett - naja. Das hätte man, gerade da es ja offensichtlich kein alleinstehendes Buch ist, anders lösen können und müssen meine ich. Der Schreibstil war nichts besonderes, hat sich aber sehr flüssig lesen lassen und die richtige Atmosphäre aufgebaut. Toll fand ich, dass immer mal wieder typische "Strand-Momente" auftauchten, bei denen wirklich diese düstere Ostseestimmung aufkam.

Einen riesigen Kritikpunkt gibt es aber. Denn am Ende des Buchs passiert: NIX! Ich markiere das hier absichtlich nicht als Spoiler, damit es niemand anderem so geht wie mir. Es wird KEIN EINZIGER Handlungsstrang aufgelöst, bis zum Ende kommen immer mehr Fragen dazu, keine findet eine Antwort. Mir war klar, dass es eine Reihe werden soll, aber eine Krimi-Trilogie in der die Bücher nicht für sich stehen? Wieso? Was soll das? Habe ich wirklich noch nie erlebt, auch wenn es bei Krimireihen ja oft einen verbindenden Fall gibt, und als Hintergrund kann ich mir nur einen wirtschaftlichen vorstellen, denn das Buch hätte man auch gut kürzen und die drei Bücher gleich als eins veröffentlichen können. Nun werde ich mir überlegen müssen, ob ich bei Erscheinen des zweiten Teils versuche, mich wieder an die Geschichte zu erinnern oder es gleich lasse und das Kapitel „Strand“ unbefriedigt abschließe.

Fazit: Das Potential ist da, mir hat es das unnötige Aufteilen auf drei Bücher, die in sich überhaupt nicht abgeschlossen sind, total verdorben.

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