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harakiri
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Ostalb
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Insgesamt 1165 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2025
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschworen / Mörderisches Island Bd.5


ausgezeichnet

Ein Todesfall in der Vergangenheit zieht weite Kreise.
Als Porgeir in seinem Sommerhaus ermordert aufgefunden wird, ist noch nicht klar, welche Hintergründe hinter dem Mord stecken und was die Ermittlungen alles aufdecken. Hier hat die Autorin einiges an Überraschungen für den Leser bereit. Vor allem das Zitat, das sich bei dem Toten findet, gibt Elma Rätsel auf.
Die Kapitel wechseln sich ab in Gegenwart und Vergangenheit und besonders die Vergangenheit ist sehr aufschlussreich für den Leser. Hier gibt es Hintergrundwissen, das den Ermittlern fehlt.
Der Spannungsbogen hält von der ersten Seite an und vor allem am Ende sorgt sie durch schnelle Perspektivenwechsel dafür, dass man förmlich durch die Zeilen rast.
Mir gefiel auch das Privatleben von Elma sehr gut, das sehr ausgewogen in die Handlung eingeflochten wird.
Fazit: In Island wird nicht gemordet? Falsch – bei AEgisdottir schon, und wie.

Bewertung vom 30.08.2025
Tsokos, Michael

Mit kalter Hand / Die Sabine Yao-Reihe Bd.3


sehr gut

Sabine Yao in ihrem 3. Fall. Und der hat es in sich und fordert die Rechtsmedizinerin auf allen Ebenen. Ein Pferdemörder, Leichenteilefunde im Wald und jede Menge anderer Leichen auf dem Tisch.
Wer Tsokos kennt, weiß, worauf er sich einlässt. Eigentlich gehört eine Warnung auf den Titel. Denn bereits das Umschlagbild innen benötigt einen starken Magen. Das Buch beginnt mit der täglichen Sitzung in der Rechtsmedizin und einigen kuriosen Todesfällen, die es aufzuklären gilt. Die Rechtsmediziner brauchen hier viel Einfühlungsvermögen und Wissen und das vermittelt Tsokos durch seine Schilderungen wahrer Vorgänge sehr genau. Manchmal zu genau, ich erwähnte bereits den starken Magen.
Die Kapitel sind meistens recht kurz und knackig und vor allem die, in denen ein (junger?) Mann seine Fantasien auslebt und einen Mord plant, hatten es mir angetan. Hier hätte ruhig noch mehr passieren dürfen. Aber Tsokos fokussiert seine Thriller ja eher in der Aufklärung durch die Rechtsmedizin als durch die Sicht der Polizei.
Yaos Ausflug in die Pferdewelt fand ich, gelinde gesagt, minderspannend. Für mich hätte es diesen Strang nicht gebraucht.
Fazit: das perfekte Verbrechen gibt es nicht, die Rechtsmedizin kennt viele Tricks.

Bewertung vom 30.08.2025
Föhr, Andreas

Bodenfrost / Kreuthner und Wallner Bd.12


ausgezeichnet

Der Fund einer Leiche bei einem Kinderpolizeifest gibt der Polizei Rätsel auf. Markiert ist der Tote mit einem Zeichen aus einer früheren Mordserie, die nie gelöst wurde. Haben es Wallner und Kreuthner hier mit einem Cold Case zu tun, der wieder warm wird?
Auf Andreas Föhrs neue Krimis warte ich immer sehnsüchtig. Ich mag seinen Humor und seine lockere Schreibweise sehr gerne. Die eingestreuten Bayerischen Sprachbrocken sind auch immer sehr unterhaltsam.
Mit Wallner und Kreuthner ist Föhr ein Gespann gelungen, das seinesgleichen sucht. Kreuthner, der – teilweise bewusst – kein Fettnäpfchen auslässt und der korrekte Wallner, der schon viele Augen zudrücken musste. Bei beiden Ermittlern menschelt es in diesem Krimi, was mir sehr gut gefallen hat. Toll finde ich auch, wie Föhr Kreuthner immer wieder Gegengewicht in die Hand gibt, so dass dessen eigensinnige Ermittlungen keine schweren Folgen für ihn haben.
Auch der Fall ist wieder spannend aufgebaut und lädt bis zur letzten Seite zum Miträtseln ein. Verschlungene Pfade, viele Anhaltspunkte und eine Wendung mit der man nicht so schnell rechnet zeichnen den neuen Krimi von Andreas Föhr aus. Und besonders das Ende hat es dann auch nochmal in sich.
Fazit: Schwarzer Humor lässt grüßen. Ein Buch zum Abtauchen und Genießen, genau das Richtige für die kommenden Herbsttage.

Bewertung vom 27.08.2025
Dahl, Arne

Kaltes Fieber / Eva Nyman ermittelt Bd.2


sehr gut

„Alles ging so schnell, dass die Rose nicht einmal Zeit gehabt hatte, richtig zu verwelken“
Zwei Ermittlungen bringen in Stockholm die Teams an ihre Grenzen. Da ist zum einen der Kunstmörder und zum anderen die Fentanyl-Drogen-Schwemme. Beide Teams arbeiten bis zur Erschöpfung – und bald steht fest, dass es einen Zusammenhang geben muss. Eva Nyman und Anika Stolt bündeln ihre Kräfte und kommen dem Täter näher. Doch der ist ihnen einige Schritte voraus.
Wie immer schont Dahl seine Leser beim Lesen nicht. Die Morde sind überaus bizarr und teilweise sehr grausam. Aber ich mag dieses gewisse „Kribbeln“ beim Lesen. Der Fall ist äußerst schwierig aufgebaut und da macht das Mitfiebern noch mehr Spaß. Ich habe mich von Anfang an gefragt, wie Dahl dies alles auflösen will. Ich bin aber sehr zufrieden, wie alles zusammenlief und verbunden wurde und auch am Ende waren alle Fragen geklärt. Ein Ende übrigens, das ich sehr gelungen fand. Vor allem die letzten beiden Seiten – Gänsehaut pur.
Mit meinem obigen Zitat beschreibe ich die Handlung in ein paar wenigen Worten. Es geht wirklich alles sehr schnell. Der Täter mordet täglich – und das macht die Handlung rasant, wenn auch teilweise die Story auf der Stelle tritt, weil halt die Ermittlungen nicht so recht vorankommen. Aber das sind nur wenige Seiten, kurz danach geht es wieder voll zur Sache. Und alles endet dann im großen Showdown, der allerdings etwas kurz ausfällt.
Der Schreibstil des Autors ist prägnant und aussagekräftig und man kann der Handlung sehr gut folgen und in sie eintauchen. Die vielen Namen in den beiden Teams und dass die Story in den Kapiteln hin- und herswitcht, sorgen allerdings dafür, dass man schon sehr konzentriert lesen muss, damit man immer weiß, wo man gerade steht.
Kaltes Fieber ist Band 2 der Reihe um Eva Nyman und ich hoffe, es kommen noch weitere Bände. Man kann diesen Band unabhängig von Band 1 lesen, da aber einige Verweise in die Vergangenheit beschrieben sind, macht es Sinn, „Stummer Schrei“ vorher zu lesen.
Fazit: eine schwierige Ermittlung und einen Täter, der äußerst schlau ist – mehr braucht es nicht für einen tollen Thriller

Bewertung vom 26.08.2025
Meyer, Chris

Die Blutbestie / Tom-Bachmann-Serie Bd.5


sehr gut

5 tote Männer ohne Herzen – wer macht denn sowas? Genau das fragen sich Tom Bachmann und sein Team auch. Dieses Mal ermitteln sie sogar grenzüberschreitend an der Grenze zu Belgien. Ein schwieriger Fall, weil Anhaltspunkte fehlen. Erst als ein neues Opfer auftaucht, kommen Tom und sein Team dem Täter auf die Spur. Doch bis zur Lösung ist es noch ein weiter Weg.
Bereits der Prolog hat es in sich. Der Leser darf hautnah bei der Entnahme des Herzens dabei sein – und dafür sollte man nicht gerade erst gegessen haben oder einen stabilen Magen besitzen. Meyer ist bekannt für seine brutalen Szenen, wobei diese im Prolog dieses Mal fast die einzige war. Der Rest ist Ermittlung und das hat mir auch sehr gut gefallen. In kurzen Kapiteln gibt es Einblicke in die Arbeit des Täters, was das teilweise wieder etwas shocking ist.
Die Handlung ist wendungsreich und durch die kurzen Einblicke hat mal als Leser den Ermittlern einen kleinen Wissensvorsprung. Dennoch überrascht Carter durch kleine Sätze und spielt mit den Nerven des Lesers.
Fazit: auch der 5. Fall ist überaus lesenswert, wenn auch etwas zahmer als Band 1-4.

Bewertung vom 25.08.2025
Strobel, Arno

Welcome Home - Du liebst dein neues Zuhause. Hier bist du sicher. Oder?


sehr gut

Willkommen in deinem neuen Zuhause. Hier bist du sicher.
Jedenfalls vermeintlich. Denn gleich in ihrer ersten Nacht im neuen Heim wird in der Nähe eine Frau ermordet. Bei einem Mord bleibt es nicht und so beginnt eine fieberhafte Suche nach dem Mörder. Denn der scheint durch verschlossene Türen gehen zu können.
Der Thriller wird aus Sicht von Marco erzählt. Die polizeilichen Ermittlungen bleiben eher am Rande und im Hintergrund. Marco fühlt sich als Verdächtiger und will die Morde alleine aufklären. Dafür verdächtigt er die Nachbarn und begibt sich in Gefahr. Einschübe aus Sicht der Opfer in kursiver Schrift steigern die Spannung.
Strobel legt einige falsche Spuren und überrascht durch Wendungen, die dem Buch guttun. Denn die Handlung plätschert teilweise etwas vor sich hin. Seine Charaktere mochte ich aber fast alle. Sie sind gut ausgearbeitet und überzeugen.
Fazit: Strobel spielt mit der Angst der Menschen, entwirft ein düsteres Szenario und bringt alles überzeugend in einem Psychothriller unter.

Bewertung vom 25.08.2025
Moyes, Jojo

Ein ganz besonderer Ort


sehr gut

Ein ganz besonderer Ort ist Suzannas Café in ihrer Heimatstadt in England. Aber nur wegen Jessie. Denn Suzanna ist mit ihrem Leben nicht zufrieden und fühlt sich von ihrer Familie ungerecht behandelt. Auch die Beziehung zu ihrem Mann ist kompliziert, die beiden haben sich auseinandergelebt. Erst als Alejandro in Suzannas Leben tritt, weiß sie, was ihr bisher gefehlt hat. Aber kann es ein Happy End für die zwei geben?
Ein etwas holpriger Einstieg, wie ich finde. Erst kommt Alejandro, dann ein Sprung in die Vergangenheit. Mit dem Klappentext hatte das alles gar nichts zu tun und ich dachte erst, ich lese den falschen Inhalt im Buch. Erst der zweite Teil ist dann Suzanna gewidmet, aber auch hier erst sehr verwirrend mit den Familienverhältnissen und vielen Namen.
Ansonsten war der Schreibstil von Moyes gewohnt locker und mitreißend und spätestens nach dem Unfall konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Story ist realitätsnah und könnte sich genau so tatsächlich zugetragen haben. Schön fand ich auch, dass man Einblicke in die Psyche von Athene bekommt.
Die Story hat mir gut gefallen, man merkt, dass sich Moyes Zeit nimmt, ihre Charaktere zu entwickeln und aufzubauen.
Fazit: Somit vergebe ich für den Anfang 3 Sterne, für das Ende 5 – gibt eine solide 4.

Bewertung vom 24.08.2025
Haller, Elias

Die Sättigung


ausgezeichnet

Armakuni sagt…
Ein Mann verschwindet, ein anderer taucht tot auf, eine Frau wird entführt… Ganz schön viel zu tun für Kryptologe Arne Stiller. Mit viel Mühe löst er die Chiffre des vom Täter hinterlassenen Rätsels, aber selbst dann ist ihm dieser noch einen Schritt voraus. Gelingt Stiller der Wettlauf mit der Zeit?
Rache ist ein Gericht, das kalt verzehrt wird. Auf diesem Gerüst baut Haller seinen neuen Krimi auf. Und der hat es in sich. Hier wimmelt es von Grausamkeiten, Maden und Fliegen. Ganz zartbesaitet darf man bei der Lektüre also nicht sein. Aber der Krimi bietet auch wieder jede Menge Spannung und ist flüssig geschrieben.
Stiller versucht ein Privatleben, doch das ist nicht einfach und – wie ich finde – macht die Handlung sehr authentisch. Der Fall ist spannend aufgebaut und hält bis zur letzten Seite in Atem.
Fazit: wieder ein gelungener Krimi, der zum Miträtseln einlädt.

Bewertung vom 12.08.2025
Poznanski, Ursula

Erebos Bd.3


ausgezeichnet

Und wieder schlägt das Spiel zu
Und wieder hat Nick keine Chance, sich dem Spiel zu entziehen.
Dieses Mal ist es sogar besonders schwierig, denn Nick weiß nicht, worum es wirklich geht. Das Spiel macht nur vage Andeutungen. Und da geht es um Leben und Tod.
Ich lese die Bücher von Poznanski immer wieder gerne und obwohl Erebos ja eher auf die Zielgruppe der Jugendlichen zugeschnitten ist, begeistert mich die Reihe sehr.
Auch Band 3 habe ich beinahe am Stück durchgesuchtet. Die vielen Rätsel und Andeutungen haben auch mich gepackt und ich habe begeistert mitgerätselt. Auf den Dreh wäre ich aber nie gekommen, wobei im Nachhinein natürlich alles logisch ist. Das Buch beginnt gleich spannend und zieht einen in seinen Bann. Und durch das Verschwinden einer Jugendlichen bekommt alles noch viel mehr Brisanz. Die Kämpfe sind anschaulich erzählt, aber zum Glück nicht überhandnehmend. Die Mischung aus Spielewelt und Realität begeistert mich immer wieder.
Poznanskis Schreibstil ist flüssig und anschaulich, die Charaktere toll ausgearbeitet und auch der Aufbau der Handlung ist super.
Fazit: gerne mehr davon.

Bewertung vom 10.08.2025
McFadden, Freida

Der Lehrer - Will er dir helfen oder will er deinen Tod?


sehr gut

Die Ehe von Eve und Nate steht nicht zum Besten. Beide sind Lehrer an der örtlichen High-School.
Adeline ist Schülerin und ihr wurde im letzten Schuljahr eine Affäre mit einem Lehrer angedichtet, was ihrer Stellung in der Schule nicht gerade zuträglich ist.
Aus diesen Zutaten mixt McFadden einen Cocktail, der schwindelig macht.
Das Buch startet mit einem Knaller-Prolog. So, dass man sich das ganze Buch über Gedanken macht, wer denn da jetzt erzählt. Da das ganze Buch in Ich-Schreibweise gehalten ist, muss man lange auf die Auflösung warten. Aber die hat es in sich. Und dann ist die Story ja noch nicht zu Ende.
Wer ein Buch von Freida McFadden liest, weiß, dass er sich auf jede Menge Spannung und überraschende Wendungen einlässt. Ihre Schreibweise ist locker und die Kapitel kurz. So rast man nur durch das Buch, weil man so gespannt auf die Lösung ist. Ihre Charaktere sind gut beschrieben und man hat beim Lesen Bilder im Kopf, kann sich alles gut vorstellen und nachvollziehen.
Natürlich gibt es gute und böse Charaktere – und dass man nie weiß, wer jetzt zu welcher Kategorie gehört, macht das Lesen noch vergnüglicher.
Natürlich gibt es auch kleinere Kritikpunkte, aber diese Dinge gestehe ich einem spannenden Lesefluss zu. So war für mich der Brief schon sehr verdächtig und die Mädelsclique fand ich auch etwas überzogen.
Fazit: McFadden zu lesen ist ein wenig wie ein Auto ohne Bremse zu fahren: anhalten geht nicht, bis das Buch durchgesuchtet ist.

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