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FrauMliest

Bewertungen

Insgesamt 175 Bewertungen
Bewertung vom 09.05.2025
Das Echo der Sommer
Labba, Elin Anna

Das Echo der Sommer


sehr gut

„Das Echo der Sommer“ von Elin Anna Labba ist ein poetisch anmutendes Buch, das die Leser auf eine eindrucksvolle Reise in die außergewöhnliche Natur und Kultur der Samen mitnimmt, die bisher weitestgehend verborgen im Dunkeln liegt.
Elin Anna Labba schafft es, die Atmosphäre der nordischen Landschaft lebendig und bildhaft einzufangen und gleichzeitig tief in die Geschichte und die Traditionen der Samen einzutauchen und den Stolz der Menschen zu transportieren.
Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie die Autorin persönliche Erlebnisse der Protagonistinnen mit historischen Hintergründen verwebt, was dem Buch eine emotionale Tiefe verleiht.

Ein kleiner Kritikpunkt für mich ist die Komplexität der Begrifflichkeiten, die der breiten Leserschaft vermutlich nicht geläufig sind. Es ist ein Buch, das Aufmerksamkeit erfordert, aber auch verdient!

Bewertung vom 15.04.2025
Das Licht in den Wellen
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


sehr gut

Janne Mommsen erzählt in seinem Roman 'Das Licht in den Wellen' die bemerkenswerte Lebensgeschichte der Protagonistin Inge, die kurz vor ihrem 100. Geburtstag zu einer Reise in die Vergangenheit aufbricht, welche sich zwischen einem einfachen Leben auf der kleinen Insel Föhr und einem glamourösen Leben in New York abspielte.

Der Autor hat mich sehr überzeugt mit der Skizzierung einer außergewöhnlich starken Frauenfigur, die gleichermaßen erfolgreich, sympathisch und weltoffen anmutet. Mir gefällt, dass sie vielen ihr wohlgesonnen Männern begegnet und kein Machtgeschachere im Mittelpunkt steht.

Es ist eine leichte, atmosphärisch gut gewobene Geschichte, die problemlos zwischen den Zeiten springt. Jedoch hätte ich mir ein runderes Ende gewünscht, das nochmals die vielen zwischenmenschlichen Beziehungen beleuchtet.

Bewertung vom 13.04.2025
Das Leben fing im Sommer an
Kramer, Christoph

Das Leben fing im Sommer an


ausgezeichnet

Ein Roman wie ein sich auflösendes Brauseherz!

Nie, aber wirklich niemals hätte ich gedacht, dass ich so verliebt in die autofiktionale Geschichte eines Fußballers sein könnte!
Christoph Kramer hat es geschafft, mich von Seite 1 an zu begeistern von seiner so warmherzig und authentisch erzählten Geschichte des Erwachsenwerdens. Leser*innen seiner Generation, so wie ich, werden tausendfach in ihre eigene Teenie-Zeit katapultiert werden. Ein Flashback jagt den nächsten und es fällt schwer zu glauben und macht ihn umso nahbarer und sympathischer, dass ihn als 15-Jährigen die gleichen Sorgen geplagt haben, wie vermutlich alle Heranwachsenden überall auf der Welt.
Christoph Kramer beweist neben seinem Talent auf dem Fußballplatz ein großes Talent dafür, eine einzigartige Atmosphäre einzufangen und in Worte zu fassen, die zurecht absolut gefeiert werden!

Bewertung vom 04.04.2025
Es kann so schön sein, das Leben
Oetker, Alexander

Es kann so schön sein, das Leben


gut

Grundsätzlich finde ich, ist es dem Autoren gelungen, das Dolce-Vita-Gefühl zu transportieren und dessen Vorzüge darzulegen.
ABER: zu denken, dass die aufgeführten Tipps in Jedermanns bzw. Jederfraus Alltag integrierbar sind, diese Vorstellung ist utopisch und für die meisten Menschen absolut realitätsfern.
Ein wenig mehr zu Fuß erledigen, vielleicht auch das propagierte tägliche Glas Wein - da sehe ich durchaus noch Potenzial, aber spätestens bei der Aufforderung 'einfach' in den Süden auszuwandern, dürfte überwiegend für Kopfschütteln sorgen.

Von dieser Kritik einmal abgesehen, bemängele ich ebenfalls, dass die Inhalte wenig überraschend oder gar neu waren. Die mediterrane Ernährungsweise, das Laissez-faire und der viel tolerantere Blick auf die Uhr… Das alles hat man doch schon mehr als einmal gehört.

Ein Buch, das vielleicht nicht für die breite, sondern die begüterte Leserschaft relevant ist.

Bewertung vom 30.03.2025
Nowhere Heart Land
Lara, Emily Marie

Nowhere Heart Land


weniger gut

'Schneidet man in den Zellkern des Erwachsenseins hinein, quillt gelierte Einsamkeit heraus, dazu läuft leise Popmusik.'
Dieser brillante Satz, der sich auf dem Klappentext wiederfindet, hat mich für dieses Buch eingenommen. Leider hat diese Euphorie sehr schnell nachgelassen und ist einer wirklichen Enttäuschung gewichen.

Enttäuscht war ich vor allem vom Sprachstil und den schier unendlichen Anglizismen, die eingestreut wurden, um die Protagonistin wie eine Pseudo-Kosmopolitin wirken zu lassen?! Oder hat die Autorin dieses Stilelement gewählt, um der Überheblichkeit Rosas Rechnung zu tragen? Big-city-girl vs. Landei?

Ebenso unklar blieb mir die eigentliche Intention der Autorin! Das Geschehen, welches eigentlich überwiegend aus Nicht-Geschehen und Retrospektiven besteht, mäanderte vor sich hin, ohne preiszugeben, worum es denn eigentlich in diesem Buch geht. Vielleicht hätte ich noch viel mehr zwischen den Zeilen lesen müssen, Easter-Eggs suchen, Details interpretieren, aber, to be honest (abgekupfert vom Buch), hatte ich darauf irgendwann leider einfach keine Lust mehr.

Bewertung vom 15.03.2025
Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken
Lorenz, Sarah

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken


ausgezeichnet

'Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken' ist ein unvergleichlich ausdrucksstarker, kraftvoller Roman, der es jedoch schafft, dies mit leisen und poetischen Worten zu transportieren und die vermeintliche Fragilität und Zerrissenheit der Protagonistin hervorragend herausarbeitet.

Das bisher Erlebte, welches die Protagonistin in eindringlichen Monologen imaginär mit der wunderbaren Mascha Kaléko teilt, lässt auf eine erschütternde Kindheit, Machtmissbrauch, eine Faszination für eine Art Heroin Chic und eine große Portion Rebellentum schließen. Umso erstaunlicher, welche Wendungen das Leben für Elisa bereithält…

Ein Satz, der mich absolut begeistert hat und für die Brillanz dieses Buches spricht:
''Ich bin nämlich reich an Menschen, mit denen ich ein 'Weißt du noch?' teile.''

Absolut lesens- & liebenswert!

Bewertung vom 02.03.2025
Stromlinien
Frank, Rebekka

Stromlinien


sehr gut

Enna und Jale, 17-jährige Zwillingsschwestern, fiebern dem Tag entgegen, an dem ihre Mutter endlich aus dem Gefängnis entlassen wird. Dort verbüßt sie seit Jahrzehnten eine Haftstrafe, von der ihre Töchter nicht einmal wissen, warum.
Doch dann verschwindet nicht nur ihre Mutter, sondern auch Jale und die Umstände sind mehr als mysteriös…

Rebekka Frank beschreibt in ihrem Roman eine komplexe, weit verzweigte Familiengeschichte, die mit ungewöhnlichen Umständen aufwartet.
Anhand von Retrospektiven erhält man während des Lesens immer weitere Einblicke in die Vergangenheit. Stück für Stück fügt sich die Geschichte zu einem Gesamtbild zusammen, das sich zwar ab einem gewissen Punkt erahnen lässt, der Spannung aber keinen Abbruch tut.
Zu Beginn hätte das Geschehen für mein Empfinden etwas gestrafft werden dürfen, nichtsdestotrotz sind die ca. 500 Seiten sehr angenehm lesbar.

Bewertung vom 09.02.2025
Unbedingt lesen, wenn ...
Smith, Julie

Unbedingt lesen, wenn ...


sehr gut

Die Autorin war mir gänzlich unbekannt und so konnte ich das Buch völlig unvoreingenommen und ohne vorherige Berührungspunkte lesen.

Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen und ich empfinde sowohl den strukturellen Aufbau als auch die grafische Gestaltung als sehr aufgeräumt und wohltuend. Insbesondere, wenn ich in die Situation hineinversetze, dass ich ggfl. schnell und und effizient eine Hilfestellung zu einem bestimmten, akuten Thema benötige.

Bezugnehmend auf die Inhalte fehlen mir sowohl fachliche Kompetenzen als eigene Erfahrungswerte, rein intuitiv habe ich jedoch ein großes Verständnis für die Impulse der Autorin gespürt. Da sie weitestgehend auf Fachbegriffe und komplizierte Umschreibungen verzichtet, ist das Buch leicht verständlich und für mein Empfinden praxisorientiert und alltagsnah.

Als 'Erste-Hilfe-Nachschlagewerk' ist es sicherlich eine wertvolle Ergänzung für den heimischen Buch-Bestand.

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Bewertung vom 08.02.2025
52 wilde Fermente
Goertz, Alexis;Grube, Jonas

52 wilde Fermente


ausgezeichnet

Das Fermentieren ist eine alte, traditionsreiche Technik, die derzeit jedoch eine wahre Renaissance erlebt, sich einer absoluten Beliebtheit erfreut und auf Social Media trendet.

Für mich, als absolute Beginnerin, hat dieses Buch alles geboten, was ich mir erhofft hatte: einen geschichtlichen Rückblick, die Erklärung von Fachbegriffen und Zusammenhängen, Anleitungen und Rezepte.

Insbesondere die Rezepte, die auch einen saisonalen Bezug aufweisen, sind ein toller Ratgeber, um rund ums Jahr eine prall gefüllte Speisekammer und volle Teller mit gesundem und leckerem Essen zu gewährleisten.

Die hochwertige Gestaltung und die schönen Bilder sind ein zusätzliches Plus zum ohnehin schon inspirierenden Inhalt.
Somit ist das Buch für mich eine absolute Leseempfehlung für alle, die neu in die Thematik einsteigen wollen.

Bewertung vom 02.02.2025
Halbe Leben
Gregor, Susanne

Halbe Leben


gut

Susanne Gregor stellt in 'Halbe Leben' die zwei zutiefst unterschiedlichen Lebensmodelle zweier Frauen in den Fokus und stellt sie scharf konturiert und kontrastreich gegenüber.

Der dreiseitige Einstieg, der zwar nicht als Prolog gekennzeichnet ist, aber doch als solcher fungiert, hat mich mit großen Erwartungen und einer unglaublichen Spannung auf den nachfolgenden Seiten vorangetrieben.
Die mäandernden und recht ereignislosen, trivialen Beschreibungen des Alltäglichen ließen mich jedoch schnell enttäuscht zurück und ich musste mich nahezu zum Weiterlesen zwingen. Die Vermutung, dass etwas Schwerwiegendes vorgefallen sein muss, das den Prolog erklärt, hat dich als völlig unbegründet erwiesen. Somit konnte das Ende mich leider nicht versöhnlich stimmen.
Vielmehr sehe ich ein großes verschenktes Potenzial, das
die Thematik durchaus geboten hätte.