Benutzer
Benutzername: 
rewa
Wohnort: 
wien

Bewertungen

Insgesamt 393 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2025
Gerhard Wegner

Das Grab des Piraten


gut

Als Experten für gefährliche Abenteuer werden das ODYSSEE- Bergungsteam unter der Leitung des Archäologen Dr. Michel (Mitch) Thromberg , von höchster politischer Stelle gebeten das Grab von Sir Francis Drake zu finden und seine Überreste nach England zurück zu bringen. Obwohl Mitch zu Beginn nicht gerade begeistert davon ist, wird er aber nach und nach immer tiefer in diese Mission hinein gezogen. Als auch noch Terroristen einen Anschlag verüben ist allen klar, dass sie geschickt an die Sache heran gehen müssen, damit sie erfolgreich sind.
,, Das Grab des Piraten“ ist der 5. und letzte Band aus der Reihe ,, Ein ODYSSEE Abenteuer“ von Gerhard Wegner. Auch wenn man, so wie ich die vorherigen Bände nicht kennt, kann man problemlos in die Geschichte einsteigen.
Mitch, als Leiter des Teams, war mir vor allem zu Beginn nicht sehr sympathisch, da er unfreundlich und ungeduldig seinem hohen Besuch gegenüber gestanden ist. Erst später hat er menschlichere Züge gezeigt. Generell muss ich sagen, dass mir im Grunde alle Protagonisten eher distanziert vorgekommen sind und so ziemlich alle sehr kühl und rational vorgekommen sind, sodass ich nicht wirklich zu ihnen vordringen konnte.
Bei der Geschichte habe ich mir ein spannendes Abenteuer vorgestellt, das ich öfters vermisst habe. Zu Beginn wird sehr viel über die Planung der Mission gesprochen, die Vorbereitungen wer für was zuständig ist und was alles zu beachten ist. Dadurch ist für mich viel Zeit verloren gegangen, bis es spannender wird.
Interessant war, wie versucht wurde hinter die Geheimbotschaft zu kommen, die Francis Drake verfasst hat und der Schlüssel nicht nur zu seinem Grab, sondern auch zu einem verborgen Schatz ist.
Als Nebenhandlung findet man noch einen Einblick in das Leben der Kuna, einer indigene Ethnie in Panama, wo es interessant war zu lesen, wie diese leben und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben.
Der Roman beinhaltet nebenbei noch Themen wie Rechtspopulismus, Klimawandel oder wie Tradition und Kultur einer modernen Welt gegenüber stehen, wo viele glauben, dass sie dort ihr Glück finden.
Am Ende findet man noch Erklärungen zu dem Roman, wo der Autor erklärt, ob oder wie er seine fiktive Geschichte mit realen Ereignissen und Begebenheiten zusammen gefügt hat.

Bewertung vom 03.10.2025
Kejtan

WO IST ATHAN?


ausgezeichnet

Sieben junge Blutelfen, streifen als Menschen getarnt durch die Stadt, immer auf der Flucht vor Eclipse, den Kopfgeldjägern oder Ocure, einer Geheimorganisation, die Elfen unterdrückt und nach deren strengen Kodex diese leben sollten. Cap, ein alter Elfe versucht seine Schützlinge vor allen Gefahren zu beschützen was bedeutet, dass sie sich ständig einen neuen und wenn möglich sicheren Unterschlupf suchen müssen. Eine alte Fabrikhalle scheint dafür wie geschaffen. Bald schon merkt Cap, dass seine Zeit als Anführer zu Ende geht, denn seit Athan verschwunden ist, den er gerne als seinen Nachfolger gesehen hätte, gibt es immer wieder kritische Stimmen ob seiner Entscheidungen. Allen voran macht es ihm Diody schwer, dass ihm die anderen vertrauen, da sie ihn immer wieder für unfähig hält und mit ihrer aggressiven Stimmung auch die anderen verunsichert. Bald schon werden die Elfen Gefahren ausgesetzt, wo es sich zeigen wird, ob oder wie es der Gruppe gelingt diese abzuwenden.
,, Wo ist Athan“ ist ein spannender und besonderer Urban Fantasy Roman, wo der Autor Kejtan einige Überraschungen für den Leser parat hat.
Zuerst einmal die Art, wie der Roman geschrieben ist. Er wirkt wie ein Drehbuch, wo Szenen und Handlungen zwischen den Dialogen beschrieben werden und man dabei als Außenstehender alles ,,beobachten“ kann. Dann wird jeder Dialog mit dem Namen des Protagonisten angekündigt wie in einem Chat, wo man zu Beginn ein wenig braucht, damit man alle Namen unterscheiden kann und man sich auf diese ungewöhnliche Art der Gespräche einlassen kann.
Schön fand ich auch, dass vor jedem Kapitel eine Art Erklärung oder Zusammenfassung über frühere Ereignisse zu lesen war, wo man über das Leben der Elfen erfahren hat oder wie magische Wesen entstanden sind. Am Ende jedes Kapitels gibt es als kleines Goodie einen interaktiven QR- Code wo man Bilder, Musik oder Videos findet, die einem die Welt der Elfen näher bringt.
Die Geschichte bietet viele Themen die nicht nur spannend sind, sondern auch immer wieder emotional. So beginnt Cap, der schon vielen Elfen geholfen hat an sich und seinen Fähigkeiten zu zweifeln. Er macht sich selbst Vorwürfe wenn er das Gefühl hat, dass er falsch gehandelt hat. Er ist aber auch enttäuscht, wenn seine Schützlinge den Glauben an ihn verloren haben. Oder Diody, die stets hin und hergerissen ist zwischen Selbst- und Fremdhass. Die ohne ihren Freund Athan entwurzelt scheint und im Inneren nur nach einer helfenden Hand sucht.
Dabei gibt es spannende Dialoge, wo man immer wieder die Verzweiflung in ihr spürt und sie oft Dinge tut, die ihr nachher auch wieder leid tun.
Mein Herz haben das kleine Kyken und ihr Stofftierdrache Fluti gewonnen, der mit seiner kindlichen naiven und frechen Art stets von den anderen ermahnt werden musste.
Bis zum Schluss gibt es immer wieder überraschende Wendungen, wo man in fremde Welten eintauchen kann, wo man auf magische Wesen trifft und wo auch scheinbar Athan sich unter die Elfen mischt. Ein fieser Cliffhanger am Ende lässt nichts Gutes erahnen und man hofft, dass bald der zweite Teil erscheint, damit man erfährt, wie die spannende Geschichte weiter geht.

Bewertung vom 24.09.2025
Revers, Andrea

Alles hat ein Ende (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die pensionierte Kommissarin Frederike ist nicht gerade begeistert, dass ihre Nichte Angela ganz unvermutet bei ihr einziehen möchte, da es mit ihrem Freund Frank Probleme gibt. Da kommt es für sie gerade recht, dass im Nachbardorf eine Frau während des Essens plötzlich stirbt und sich heraus stellt, dass ihre Blutwurst mit Ecstasy versehen war. Schon ist ihr Spürsinn erwacht und sie zum Leidwesen von so manchem zu ,,ermitteln“ beginnt, dass sie dabei nicht nur sich selbst, sondern auch andere in Gefahr bringt, wird ihr oft erst zu spät bewusst.
,, Alles hat ein Ende“ ist bereits der 6. Band aus der Eifelkrimi Reihe rund um die ehemalige Mordermittlerin Frederike Suttner, wo die Autorin Andrea Revers einen spannenden und auch etwas blutigen Krimi geschrieben hat.
Auch wenn man die vorherigen Bände nicht kennt, kann man leicht in die Geschichte einsteigen, wo es aber immer wieder kleine Hinweise zu vorigen Ermittlungen gibt.
Es ist auch eine humorvolle Geschichte, wo man Frederike sofort ins Herz schließen kann. Sie ist zwar schon 75 Jahre alt, aber von ihrer Energie und ihrem Spürsinn hat sie nichts verloren. Dass sie auch noch körperlich sehr agil und nicht zu unterschätzen ist, muss sogar so mancher schmerzhaft erfahren.
Es ist eine schöne Mischung zwischen Spannung und witzigen Szenen. Dank ihrer vielen junggeblieben Freunden aus dem Seniorenheim, wo man sich die rüstigen Herrschaften wunderbar vorstellen kann, bekommen die ,,Ermittlungen“ einen besonderen Pfiff.
Die privaten Probleme zwischen Angela und Frank fügen sich gut in die Handlung ein, wo besonders Frank, der bei der Mordkommission arbeitet, eine tragende und wichtige Rolle bei der Aufklärung des Falles spielt.
Dabei bekommt man auch einen spannenden Einblick wie Drogen geschmuggelt werden können, welche Einfälle dabei das Drogen Kartell hat, damit ihre Ware möglichst unscheinbar an die Verbraucher kommt und wie die Ermittler dabei zu unkonventionellen Mitteln greifen, damit sie erfolgreich dagegen ankämpfen können.
Dass es nicht nur bei einem Todesfall bleibt, lässt den Nervenkitzel noch mehr in die Höhe steigen und man bekommt am Ende präsentiert, wo man niemals damit gerechnet hätte.
Da ist der Autorin ein perfekter Schachzug gelungen. Man wird als Leser selbst immer wieder an der Nase herumgeführt und ist am Ende genauso überrascht, wie die Protagonisten.
Ein fieser Cliffhänger lässt schon erahnen, dass es im nächsten Band sicherlich wieder sehr spannend wird.

Bewertung vom 06.09.2025
Weiler, Paul

Nachricht von Frau Tod (eBook, ePUB)


gut

Olivia hat eine besondere Gabe, die ihr vorerst noch etwas Angst macht und sie verunsichert. Schon von Kindheit an, sieht sie immer wieder eine Frau mit weißen Haaren, die wie eine Vision erscheint und wieder verschwindet. Es muss erst eine Nachricht von ihrer Oma aus Afrika kommen, die sie viele Jahre nicht mehr gesehen hat und sie nun dringend bittet zu ihr zu kommen, um zu erfahren, was es mit dieser seltsamen Erscheinung auf sich hat.
Zur gleichen Zeit erhält Dr. Marty Farrell die Diagnose, dass er an einem unheilbaren Gehirntumor erkrankt ist. Da der Tod für ihn nicht akzeptabel ist, will er mit einem gewagten Experiment dagegen ankämpfen. Olivias Teamleiterin Nancy plagen andere Sorgen, denn ihr Sohn ist an Leukämie erkrankt, wo sie und ihr Mann unterschiedlicher Meinung sind, wie die Behandlung für ihren Sohn aussehen soll.
Bis Olivia mit sich und ihren Visionen im Reinen ist, wird sie viele Dinge in einem anderen Licht sehen und diese akzeptieren lernen.
In dem Roman ,,Nachricht von Frau Tod“ beschäftigt sich der Autor Paul Weiler mit einem besonderen Thema, nämlich, wie der Tod von verschiedenen Menschen aufgenommen, abgelehnt oder auch angenommen wird.
Es ist ein eher ruhiger Roman, wo der Leser oft mit Gedanken konfrontiert wird, die einem sicherlich auch schon selber gekommen sind.
Für den einen bedeutet sterben eine Erlösung, wenn eine Krankheit mit Schmerzen verbunden ist, jemand anderer sucht in seinem Glauben Trost, dass der Tod eines geliebten Menschen für ihn leichter zu ertragen ist und der Verzweifelte versucht mit aller Macht dagegen anzukämpfen und will den Tod besiegen.
In dem Roman wird aber auch immer wieder angesprochen, wie andere Völker in ihrer Kultur an Ahnengeister glauben und ihre mystischen Geschichten sich bewusst mit dem Thema Tod auseinander setzen.
Die Szenen mit Olivia und ihrer Oma sind mir ein wenig zu kurz gekommen, da hätte ich mir noch einen längeren Austausch gewünscht auch hätte mir gefallen, wenn man Olivia und Frau Tod noch öfters zusammen erleben hätte können.
Insgesamt hat man in dem Roman oft Gelegenheit darüber nachzudenken und zu überlegen, wie man selber handeln oder fühlen würde in gewissen Situationen, wenn es um Krankheit und sterben geht.

Bewertung vom 31.08.2025
Yawa, Medra

Kriegsheim


ausgezeichnet

Maggie und TJ stehen kurz davor ihre neue Zukunft so zu gestalten, dass es endlich Frieden geben kann nach vielen Jahren des Krieges und des Hasses. Doch selbst so kurz vor dem erhofften Ziel, gibt es immer noch Menschen, die das zu verhindern suchen. Maggie und TJ bleiben nicht mehr viel Zeit und so müssen Verräter entlarvt werden und auch das Misstrauen in den eigenen Reihen ausgeräumt werden, wenn ihr Vorhaben gelingen soll.
Mit ,, Kriegsheim: Die neue Zukunft“ schließt sich der Kreis rund um Maggie und TJ, die einen langen und gefährlichen Weg gehen mussten, damit sie endlich an ihr Ziel kommen. Die Autorin Medra Yawa, hat mit ihrer Kriegsheim Reihe, die aus 4 Bänden, sowie einem Spin Off Band besteht, ein tolles Werk geschaffen, wo ihre Fantasie und Originalität immer wieder zu bewundern ist.
Es ist eine sehr komplexe Geschichte, wo man als Leser nicht nur einmal einen Knoten im Gehirn hat, der sich aber zum Glück immer wieder löst und man Stück für Stück besser in die Geschichte hinein kommt.
Bei dieser Geschichte fügen sich alle Puzzlestücke wunderbar zusammen, da man nun die Ereignisse aus den früheren Bänden besser verstehen kann und es faszinierend ist, dass es die Autorin so wunderbar geschafft hat über mehrere Roman hinweg eine Spur zu legen, die am Ende zum Ziel führt.
Es war schön, die vielen liebgewonnen Protagonisten zu begleiten wo viele Themen noch einmal aufgegriffen worden sind.
Ohne Vertrauen und den Mut zu haben, aus alten Mustern auszubrechen und neue Wege zu gehen, wäre ein Frieden nicht möglich gewesen. Gut herausgekommen ist aber auch, dass Misstrauen und Hass auf Menschen, die anders sind, keine guten Wegbegleiter sind.
Akzeptanz anderen gegenüber und zu versuchen die Lebensweisen anderer zu verstehen und auch darüber mehr zu lernen, waren dabei wichtige Faktoren.
Medra Yawa hat einer spannenden und vielschichtigen Geschichte einen schönen Abschluss beschert, wo ich die Autorin nur bewundern kann ob ihrer Fähigkeit mit Herz, Hirn und Humor eine Geschichte aus Liebe, Magie und Spannung zu schreiben und so ihre Leser wunderbar zu unterhalten.

Bewertung vom 29.08.2025
WalterZ, Siggi

Der Rousseaumat oder Über die digitale Erziehung (eBook, ePUB)


sehr gut

Als neu und innovativ soll das Projekt E.m.i.l.e an einer deutschen Schule ausprobiert werden. Ziel soll es sein, dass gestresste und kurz vor einem Burnout stehende Pädagogen von einem Humandroiden unterstützt werden. Dazu hat man Janina Rudmatis ausgewählt, die als engagierte Lehrerin die perfekte Mentorin ist. Mit dem Namen Emil versehen, begleitet von nun an die Künstliche Intelligenz Janina und erfreut sich schon bald großer Beliebtheit bei ihren Volksschülern. Emil erweist sich schnell als große Stütze, bis zu dem Moment, als er einen alten Bildungsroman von Rousseau in die Finger bekommt und still und heimlich beginnt, gegen Janina zu arbeiten. Immer öfters kommt es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden und Janina merkt, dass Emil etwas vor ihr verheimlicht. Als auch noch eine pensionierte Lehrerin plötzlich stirbt spürt sie, dass sie Emil wohl nicht mehr vertrauen kann und ihre Nachforschungen sie in große Gefahr bringen.
Der Science Fiction Roman ,, Der Rousseaumat oder Über die digitale Erziehung“ greift ein interessantes Thema auf, nämlich, ob oder wieweit eine künstliche Intelligenz unterstützend in die Bildungsarbeit eingreifen kann.
Der Autor Siggi WalterZ hat dabei eine Geschichte geschrieben, die in nicht allzu fernen Zukunft spielt, wo die Schüler bereits mit vielen technischen und digitalen Hilfsmitteln ihren Schulalltag bewältigen.
Zu Beginn braucht man eine Zeit, bis man sich in die Geschichte eingelesen hat, da man von einer Kultusministerin erfährt, die mit nicht ganz legalen Mitteln an ihren Doktortitel gekommen ist und plötzlich mit ,,ihrem“ E.m.i.l.e Projekt gekonnt von ihren Verfehlungen ablenken kann. Wie die Schulklasse ausgerüstet ist mit den modernsten Mitteln oder warum Janina Lehrerin geworden ist. Ab dem Zeitpunkt wo der Humandroide seinen großen Aufritt hat, beginnt die Geschichte Fahrt aufzunehmen.
Es war interessant mit zu verfolgen, wie Janina und Emil zusammen wachsen, aus anfänglichen Misstrauen gegenüber der KI wird mit der Zeit Achtung, wie gut er mit den Kindern und den Eltern umgehen kann und sie geneigt ist, ihn als vollwertige Unterstützung anzusehen.
Mit der Zeit merkt man aber, dass hinter dem Projekt mehr steckt als angenommen und so mancher seine eigenen Ziele verfolgt.
Da es ein SF Roman ist, hat es mich auch nicht gestört, dass sich Emil auch äußerlich verändern konnte und ihm z.b Haare gewachsen sind. Mir hat ebenso gefallen, dass sich die KI auch zu Äußerungen hinreißen ließ, wo man das Gefühl hatte, dass sie eigene Vorstellungen hatte, wie Pädagogik zu funktionieren hat und man sogar so etwas wie echte Gefühle spüren konnte.
Es war ein interessanter ,,Kampf“ zwischen Mensch und Maschine wo man auch gesehen hat, dass man unscheinbare Menschen nie unterschätzen sollte.
Gut heraus gekommen ist auch die Tatsache, dass wie in der Realität, bei Fehlverhalten diverser Personen es immer wieder eine Möglichkeit gibt diese auf neue Posten zu bringen und somit ein größerer Schaden abgewendet werden kann.
Der Roman bietet nicht nur Spannung, sondern auch feinen Humor, sowie stellenweise auch Gänsehautgefühl.
Wenn man sich auf eine etwas ungewöhnliche Geschichte einlassen will, dann wird man bei diesem Roman sicher auch einiges zum Nachdenken bekommen.

Bewertung vom 17.08.2025
Hofmann, Will

Million Dollar Boy


gut

Ede hätte nie gedacht, dass sein jahrelanger und quälender Juckreiz in seiner Kniekehle ihm einmal zu einem unglaublichen Reichtum verhelfen würde. Schnell erkennt er, dass er damit ziemlich sicher weiß, auf welche Zahl er beim Roulette setzen muss. Doch sein Glück währt nicht lange, denn eine russische Verbrecherbande entführt ihn und so muss er rund um den Globus mit ihnen reisen und für sie Gewinne erzielen. Noch weiß Ede nicht, was es auf sich hat, dass er an jedem neuen Ort eine alte Münze erstehen muss. Als er mit der Zeit einen scheinbar zufälligen Zusammenhang zwischen den Orten, wohin die Reisen führen, und seinem Glück im Roulettespiel erkennt, beginnt nicht nur für ihn, sondern für die ganze Welt ein neues Zeitalter.
In dem Roman ,,Million Dollar Boy“ entführt der Autor Will Hofmann den Leser mit einem eigenen Genre Mix aus Utopie, Mystery- und Science-Fiction-Elementen in eine ungewöhnliche Geschichte.
Zu Beginn startet man schon in der Gegenwart, wo man danach in einer Art Rückblende erfährt, wie es zu dem Leben ohne Geld gekommen ist.
Gerade der Anfang gestaltet sich ein wenig schwierig, weil der Autor viele Dinge von wissenschaftlichen oder medizinischen Belangen anschneidet und oft mehr als ausführlich erklärt, was sich als anstrengend erweist. So kenne ich nun z.b mehr als 30 verschiedene Bezeichnungen für die männlichen Geschlechtsteile.
Im weiteren Verlauf wird der Roman wie eine Art Reisebericht fortgesetzt, wo der Protagonist über Land und Leute berichtet und man als Leser noch nicht wirklich eine Ahnung hat ob oder wie diese Reisen für die Handlung wichtig sind.
Im letzten Drittel wird vieles klarer und die Spannung, die man sich von Anfang an erhofft hat und dazwischen doch etwas nachlässt, und die Neugierde was passiert ,wird nach und nach gesteigert.
Es ist eine ungewöhnliche Geschichte auf die man sich einlassen muss, da der Gedanke warum es auf der Welt kein Geld mehr gibt interessant ist.
Dabei findet man auch philosophische Gedanken, die nicht uninteressant sind und man das Gefühl hat, dass die Menschen glücklicher und zufriedener wären, wenn niemand seinen Reichtum für Macht, Erpressung oder Kriege verwenden könnte und somit jeder ohne Angst vor Armut oder Leistungsdruck in der Gesellschaft sein Leben genießen könnte.

Bewertung vom 06.08.2025
Waltz, Franziska; Schönhofer, Claus; Peter, Norbert

Sunshine Killer


sehr gut

Aus der Feder von Franziska Waltz, Claus Schönhofer und Norbert Peter stammen 9 Wiener Sommerkrimis unter dem Titel ,,Sunshine Killer“, wo fröhlich und stets mit einem Augenzwinkern gemordet wird.
In Wien und Umgebung verliert so mancher Protagonist auf ungewöhnliche und oft auch auf spektakuläre Weise sein Leben. Egal ob die eigene Verwandtschaft ihre Finger mit im Spiel hat oder jemand aus Versehen getötet wird, selbst wenn alles toll geplant wird, die Kommissare schaffen es stets die Schuldigen zur Strecke zu bringen.
Es sind Kurzgeschichten die zumeist den typischen, wienerischen Humor aufweisen, wo so manche zynischen Dialoge folgen, wo auch der Wiener Schmäh nicht zu kurz kommt und man sich auf viele Ausdrücke freuen kann, die leider schon oft in Vergessenheit geraten sind.
Es sind 9 abwechslungsreiche Kurzgeschichten, wo man gut unterhalten wird und man die perfekte Sommerlektüre zum Entspannen und Genießen bekommt.

Bewertung vom 03.08.2025
Kane, Virgil

NextLife


gut

Im Herbst 2025 hat es Ronald Dump wieder geschafft amerikanischer Präsident zu werden. Sein ,,Freund“ Leon Skum begleitet ihn ins Weiße Haus und verfolgt dabei seine eigenen Ziele.
Kurz bevor in der Nordsee eine Bohrplattform vor der Demontage steht, findet man unter der Plattform große Mengen an Manganknollen, die die Batterietechnologie revolutionieren könnten. Als auch noch plötzlich hochradioaktives Uran auftaucht beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, weil scheinbar jeder der Erste sein möchte, der mit den wertvollen Funden Gewinn machen möchte, egal wie und egal um welchen Preis.
Inzwischen versucht die junge Jana wenig erfolgreich mit ihren Mitstreitern in Hamburg als Klima Aktivisten auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Da ergeht es ihrer Freundin Lisa schon besser. Sie ,,lebt“ in NextLife, in einer digitalen Welt, wo es scheinbar keine Grenzen gibt und sie sich jeden Wunsch erfüllen kann.
Bis zu dem Tag, als das Abwrackschiff seinem Ziel näher kommt und in NextLife es zu einem schweren Zwischenfall kommt, beginnt eine nicht vorhersehbare Katastrophe, die vielen Menschen das Leben kosten wird.
,,NextLife“ von Virgil Kane, nimmt den Leser auf eine abenteuerliche Reise mit, wo man einen Thriller mit Zukunftselementen präsentiert bekommt.
Gleich zu Beginn fallen die besonderen Namen auf, wo man jedoch sofort erkennt, um wen es sich handelt. Diesen Personen hat der Autor perfekt ihre besonderen Eigenschaften zugeschrieben, wo sie auch so manches Mal ein wenig überzogen wirken, was toll dazu passt. So findet man einen Präsidenten, der begeistert ist, wenn er Dekrete unterschreiben kann oder seinen Mitstreiter, der Spaß daran hat andere zu manipulieren und jede Handlung für ihn einen Gewinn bringen soll.
Gerade zu Beginn habe ich mich etwas schwer getan in die Geschichte hinein zu finden, da es viele Protagonisten gibt, wo auch in jedem Kapitel ein anderer Ort auftaucht und über ein anderes Geschehen berichtet wird. Da hätte mir ein Glossar mit ein paar Erklärungen sicher geholfen die Zusammenhänge besser zu verstehen.
Für Menschen mit Augenproblemen ist auch die kleine Schrift, die handlungstechnisch dazwischen auch noch einmal kleiner und heller wird, schwer zu lesen.
In dem Roman wird kaltblütig gemordet, so mancher wechselt schnell die Seiten, wenn es für ihn gewinnbringend ist und man kann sich als Leser nie sicher sein, wem man nun trauen kann und wem nicht.
Der Autor verwebt auch geschickt tagesaktuelle Geschehnisse in seinen fiktiven Roman. Es ist eine komplexe Geschichte wo man aber gar nicht so weit von einer Fiktion entfernt ist, wenn steigende Digitalisierung, unseriöse Abmachungen zwischen Unternehmen oder die Klimakrise eine zentrale Rolle spielen.
Beim Cover, das für mich wenig ansprechend wirkt und nicht sehr aussagekräftig ist, würde ich noch nachbessern und sowohl bei der Illustration einen Eyecatcher einsetzen als auch beim Titel noch etwas dazu schreiben, damit der Roman für den Leser interessanter wird.
Denn wenn weiß, dass man es bei der Geschichte nicht nur mit Menschen sondern auch mit einer KI zu tun hat, die nicht nur den Himmel auf Erden in NextLife verspricht, sondern ihre eigenen Ziele verfolgt, die am Ende überraschend sind, dann wird man sicher noch lieber den Roman lesen wollen. Auch wenn es ein eher düsterer Roman ist, so findet man einen Funken Hoffnung darin, dass die Menschen aus ihren Fehlern lernen und einen Neubeginn starten können.

Bewertung vom 29.07.2025
Talion, T. Ben

Kraftstein


ausgezeichnet

Bei der Weihe in der Kirche des Lichts wird dem jungen Arik übel mitgespielt und so wird ihm gegen seinen Willen ein zweiter Kraftstein eingesetzt. Mehr tot als lebendig wird er von Mitgliedern der Schattengänger gefunden und bei ihnen aufgenommen. Doch Arik besitzt nun eine gefährliche Kraft, die nicht nur ihm sondern auch allen anderen schaden könnte. Gemeinsam mit den Schattengängern versucht er nun sein neu gewonnenes Leben zu akzeptieren und zu lernen, denn beide wollen die grausame Macht der Kirche des Lichts brechen und dagegen ankämpfen.

Der Roman ,, Kraftstein- Licht und Schatten“ entführt den Leser in eine besondere Welt mit eigenen Gesetzen wo Schattengänger und die Geweihten der Kirche nicht immer in Frieden miteinander leben.

Der Autor T.Ben Talion hat eine originelle und spannende Fantasy Geschichte geschrieben wo es unter anderem brutale Kampfszenen gibt, aber immer wieder auch ein wundervoller zynischer Humor durch blitzt, der die Geschichte dadurch noch lesenswerter macht.

Die Gegenüberstellung von Lichtkraftstein und Schattenkraftstein und was sie bewirken kommt im Laufe des Romans immer besser heraus, da man zu Beginn ein wenig überfordert ist auch damit, welche Fähigkeiten die Protagonisten dabei besitzen.

Interessant ist auch, wie die verschiedenen Mitglieder auf Arik reagieren wo man sowohl Misstrauen, Hass aber auch Bewunderung und Akzeptanz findet.

Es macht Spaß Arik auf seiner abenteuerlichen Reise zu sich selbst zu begleiten, besonders, da auch er Schritt für Schritt erfährt, was ihm bei der Weihe widerfahren ist und nun auf der Suche seinen Widersacher ist.

Spannend war dabei die Fähigkeiten der verschiedenen Schattengänger mit zu verfolgen auch dann, wenn nicht immer alles dabei geklappt hat.

Es ist eine unterhaltsame Geschichte die schwungvoll und spannend ist und wo man immer wieder aufs Neue überrascht wird.

Wie es mit Arik und seinen Freunden weitergeht erfährt man dann im nächsten Band.