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Kammerjäger
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 22.02.2017
Trotz alledem!
Prantl, Heribert

Trotz alledem!


schlecht

Dieses Buch ist für mich eine der größten Enttäuschungen, ja eigentlich ein einziges Ärgernis, der Europabücher der letzten Zeit. Der Ärger fängt damit an, dass die E-Book-Version teurer ist als die Printversion, wofür allerdings den Autor wohl die geringste Verantwortung treffen dürfte.
Die sachliche Enttäuschung hängt damit zusammen, dass ich seit langem ein aufmerksamer Leser der Beiträge von Prantl zur aktuellen, vor allem deutschen Innen- Politik bin. Dies ist ein ausgesprochen unsachliches Buch, auch handwerklich unter dem NIveau, das ich bei diesem Autor erwartet hätte. So arbeitet er auf den schmalen 37 Textseiten viel mit Zitaten und Bezügen auf andere Autoren, Studien u. ä. Nicht eine einzige Quellenangabe! Es ist ein unsachlich leidenschaftliches Plädoyer für ein nicht näher definiertes "Europa". Sein analytischer Gehalt ist gleich Null. In vielen Bezügen sind die Ausführungen widersprüchlich. Ein Ärgernis besonderer Art ist für mich die kurze Streifung des Themas Türkei. Mehr als die unspezifische Klage, dass es ein Fehler sei, die Türkei nicht schon längst als Mitglied in die EU aufgenommen zu haben, findet der aufmerksame und aufgeschlossene Leser nicht. Am Ende bleibt die Frage, wer die Adressaten des Plädoyers von Herrn Prantl sind. Einen Europa-Skaptiker wird dieser an Argumenten für Europa äußerst ärmliche Essay nicht zum Nachdenken bewegen. Einem überzeugten Europäeer bietet es ebenso wenig an Versicherung seiner Position. Und das größte Manko: Zu denkbaren Entwicklungen, die zu einer Neubesinnung und Neuorientierung des Gebildes EU beitragen könnten, bietet Prantl noch nicht einmal Ansätze! Fazit: Ein intellektuell außerordentlich ärmlicher Beitrag eines duchaus bedeutenden Journalisten. Selbst die kanpp 6 Euro dafür sind "rausgeschmissenes" Geld! Vermutlich würde sich aber fast Jeder an dem Versuch verheben, dieses zenttrale Thema auf 37 Seiten abzuhandeln.

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Bewertung vom 12.12.2016
Die Maschine steht still
Forster, E. M.

Die Maschine steht still


ausgezeichnet

Eine faszinierende aber bedrückende Vision eines von Technik beherrschten Zeitalters aus der Sicht des Jahres 1909! Außerdem ein wunderschön gemachtes Buch.

Bewertung vom 10.12.2016
Fauré. Seine Musik. Sein Leben
Nectoux, Jean-Michel

Fauré. Seine Musik. Sein Leben


ausgezeichnet

ein wunderbares Personen-, Werk- und Zeitpanorama, in das man sich lesend verlieren kann!

Bewertung vom 02.10.2016
Axel Springer
Schwarz, Hans-Peter

Axel Springer


ausgezeichnet

Wenn man wie Hans-Peter Schwarz der Meinung ist, dass Axel Springer im Nachkriegsdeutschland eine bedeutende Persönlichkeit war, ist es ein sehr lesenwertes Buch, keineswegs eine Hagiographie. Wenn man vor der Lektüre nicht dieser Meinung war und aufgeschlossen für andere Meinungen ist, gewinnt man durch die Lektüre ein sehr differenziertes Bild von der Persönlichkeit A.Springers. Auch nach der Lektüre bleibt Harry Rowohlt für mich der größte Springer-Spaßvogel. Als in Berlin vor etlchen Jahren die Gemüter sich an der Umbenennung eines Teils der Kochstraße (an der das Springer-Verlagshaus liegt) in Rudi-Dutschke-Straße entzündeten, machte H.R.in einer Kolumne den Vorschlag, zur angemessenen Würdigung von Axel Springer die Straße Unter den Linden umzubennen in Unter den Axeln.

Bewertung vom 01.10.2016
Hitlers erster Feind
Aust, Stefan

Hitlers erster Feind


ausgezeichnet

Ein außerordentlich gut geschriebenes sehr lesenswertes Buch. Erschüttert haben mich die Schilderungen über Konrad Heidens Bemühungen im Entschädigungsverfahren nach dem Krieg und deren beschämendes Ergebnis! Die ausführlichen Zitate aus Heidens Schriften haben mich neugierig gemacht. Als erstes habe ich mir inzwischen die Hitlerbiografie aus den Jahren 1936 und 1937 besorgt (in einer Ausgabe von 2007). Bei allem, was ich bisher über das NS-Deutschland gelesen habe - und das ist nicht wenig - habe ich noch nirgendwo so eindringliches darüber gefunden, wie schnell und vollständig das damalige deutsche Volk sich hat verführen lassen, von einer Bewegung, deren Gedankengut und Ziele für jeden, demdaran gelegen gewesen wäre, keineswegs vergorgen waren. Auch über den Verfall der staatstragenden Parteien der Weimarer Republik habe ich wenig Vergleichbares bisher gelesen. Vieles aus den Heidenschen Analysen der Zeitspanne von der ungeliebten Republik zur Diktatur und zum Staatsterror halte ich auch heute für aktuell.
Stafan Aust ist nicht genug dafür zu danken, dass er mit seinem Buch auf diesen scharfsinnigen Beobachter nachdrücklich aufmerksam macht!

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Bewertung vom 01.08.2016
Der Kölner Witz
Höss, Dieter

Der Kölner Witz


weniger gut

Das Buch war für mich eine Enttäuschung, obwohl es meine Erwartungen bestätigte. Wie das?: Angeregt zum Kauf hatte mich ein älteres, im Handel nicht mehr erhältliches Buch von Höss. An subtilem Witz kaum zu überteffen! Also dachte ich, so ein Mensch kann vielleicht mal ein unterhaltsames Buch über Witz schreiben. Herausgekommen ist ein ziemlich fades Machwerk. Ermüdender als ein Buch mit lauter Witzen ist nur ein Buch über Witze. Höss' Kölner Witz verbindet beides, und das ist das Schlimmste! Ganz abgesehen davon: aus meiner eigenen langjährigen Kölner Lebensphase kenne ich etliche bessere Tünnes-und-Schäl-Witze, als sie in diesem Buch überwiegend versammelt sind. Aber, zugegeben, das ist wohl Geschacksache...

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