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ilaisa13

Bewertungen

Insgesamt 11 Bewertungen
12
Bewertung vom 15.03.2024
Geordnete Verhältnisse
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse


gut

Schon in den ersten Sätzen, Abschnitten, Kapiteln hatte ich vermutet: Das wird kein klassisches Lesevergnügen.

Sich mit den Protagonisten zu identifizieren, sich auf sie einzulassen ist nicht einfach.
Aber soll es das? Geht es nicht eher darum zu erklären, wie toxische Charaktere und toxische Beziehungen entstehen?
Kinder die Vernachlässigung erfahren durch Eltern die sich durch Alkoholismus oder eine Perspektivlosigkeit im neuen Land selbst aufgegeben haben...
Das ist nicht relatabel und muss es auch nicht. Das tut stellenweise weh beim lesen.
Da sind Verhaltensweisen bei den, inzwischen Erwachsenen, Personen schwer nachvollziehbar. Da denkt man nicht nur ein Mal: "So ein Arsch!" oder: Wieso tut sie das?"
Zwischendurch hatte ich keine Lust mehr weiter zu lesen und dann hab ich es doch getan. Weil es so eben manchmal ist das Leben. Nicht schön nicht logisch, nicht nachvollziehbar und doch: So echt, das es manchmal weh tut.

Bewertung vom 13.03.2024
Lila Leuchtfeuer
Sila, Tijan;Schneider, Lena

Lila Leuchtfeuer


ausgezeichnet

Ich war ja ab der ersten Minute in der Welt von Lila Leuchtfeuer. Die Beschriebung des Dorfes, von Lila und ihren Freunden und ich meine: Ein Eichhörnchen als besten Freund? Besser geht es nicht.

Doch es wird schnell richtig spannend. Lilas Vater ist nicht da und obwohl Lila sich natürlich zutraut alle Aufgaben in der magichanischen Werkstatt zu erledigen, ist es schon ungünstig, das ausgerechnet die böseste Hexe auftaucht, weil ihr fliegendes Fass kaputt ist.

Nun treibt es Lila und ihre Freunde von Ort zu Ort um das Problem zu lösen. Sie treffen auf neue Freunde und solche die es vielleicht doch nicht sind? Sie treffen auf magische Wesen und Gegenstände und werden vor Herausforederungen gestellt.

Die Geschichte entwickelt sich Stück für Stück und ganz von allein liest man weiter und weiter und ganz nebenbei stellen sich wichtige Fragen: Wem vertraut man und wem nicht? Wer ist böse und wer nicht? Darf man Menschen besitzen?
Und letztlich wird doch schnell klar. Gemeinsam ist irgendwie alles möglich.

Ich hab das Buch sehr gern vorgelesen und ich glaube für geübte Leser ab 8 ist das Buch auch gut zu schaffen.
Spannend aber nicht zu spannend. Wir würden uns über einen zweiten Teil freuen :)

Bewertung vom 15.11.2022
This Charming Man
McDonnell, C. K.

This Charming Man


sehr gut

Vampirgeschichten gibt es unzählige und wir kennen sie alle.
Aber was passiert wenn man plötzlich zum Vampir wird und gar keiner sein möchte?
Wenn man morgens in den Spiegel schaut und da ist... Nichts! Wenn da plötzlich diese Zähne sind und ... Dieser Hunger!

Wer ist besser geeignet diese Fragen zu beantworten, als die Mitarbeiter der Stranger Times. Einer Zeitschrift die sich mit all den Verrücktheiten und Mythen beschäftigt, die uns regelmäßig begegnen. Außerirdische, Monster, Hexen, Geister ja und eben ... Vampire sind ihr tägliches Geschäft, das plötzlich doch sehr real wird.

In der schon im ersten Teil wunderbar lakonischen Erzählweise und mit den herrlich skurilen, aber nicht zu überzogenen Protagonisten, hat K. C. McDonell seine neue Geschichte geschrieben.
Der Humor und der schnelle und doch detaillierte Stil erinnerten mich an meine Urlaube in Irland und siehe da, kurze Recherche, der Autor ist Ire. Das nächste Buch von ihm werde ich im Original lesen und ich bin jetzt schon gespannt, ob es noch witziger und sympathischer ist.

Bewertung vom 03.10.2022
Kerl aus Koks
Brandner, Michael

Kerl aus Koks


ausgezeichnet

Ich komme aus dem Ruhrgebiet. Mein Opa war Taubenzüchter. Nach seinem Tod hat meine Omma weitergemacht. War Vorsitzende des Taubenvereins. Am Wochenende war ich oft bei den Versammlungen mit, saß unterm Tisch und habe zugehört.
Mein Vater war ein Kind aus den Ruhrpott.
Deutlich später als Brandner geboren und doch erkenne ich so vieles in diesem Buch in ihm und in den Männern und Frauen im Taubenvereins wieder.
Brandner nimmt uns mit in eine Nachkriegskindheit im Ruhrgebiet.
Die Mutter, die sich mehr vom Leben erhofft hat und ihrem Sohn die Schuld an allem gibt, ist schmerzhaft zu lesen. So schmerzhaft, das man kurz versucht ist nicht weiter zu lesen. Aber es lohnt sich. Es lohnt sich für die Momente in denen der junge das Comic-zeichnen für sich entdeckt, in denen der Stiefvater den ersten Fernseher mit nach Hause bringt. In denen er Freunde findet und mit ihnen durch dick und dünn geht.

Schonungslos, rau, aber immer ehrlich, immer herzlich und mit dem Herz am rechten Fleck. Sicher auch für nicht Ruhrpottler toll zu lesen!

Bewertung vom 12.09.2022
Die Welt kippt
Tschischwitz, Heiko von

Die Welt kippt


gut

Die Welt kippt - Das ist aktuell, aktuell der Dürren und Fluten in der Welt nun eigentlich wirklich nichts Neues.
Aber Heiko von Tschischwitz, studierter Energie- und Umwelttechniker und Unternehmer im Bereich der klimafreundlichen Energie möchte mit diesem Buch seinen Lesern das geballte Wissen und viele Fakten nahe bringen, ohne sie mit einem Sachbuch zu "langweilen".
Also hat er einen Roman geschrieben, der sich mit dem Thema befasst.

Die Welt in nur ein paar Jahren in der Zukunft. Die junge Klimaaktivistin Tessa ist bereit auch privat viel zu riskieren um die Umwelt zu retten und die Bevölkerung zu informieren und zum mitmachen zu animieren.
Die Investorin Shannon O’Reilly hingegen versucht eher über den Weg der wirtschaftlichen Interessen eine Änderung in der Klimakrise zu beenden.

Als beide Frauen aufeinander treffen, beginnt eine gemeinsame Geschichte der Beiden und eine andauernde Diskussion darüber, welcher Weg der bessere, erfolgreichere ist.
Aber auf der Welt gehen viele Prozesse voran. Was planen die Chinesen in Afrika, welchen Einfluss hat der deutsche Bundeskanzler usw. usw.

Von Tschischwitz versucht, vor allem über Dialoge einiges an Sachwissen und vor allem Erklärung von Zusammenhängen an den Leser zu vermitteln. Dabei wird recht schnell klar, wie Komplex das Thema ist und wievielt auf der Welt vor sich geht, von dem wir eben (noch) nichts wissen.

Ich war von der Idee eines solchen Romans vorab sehr angetan und bin es noch. Auf diesem Weg bekommt man sicher auch viele Menschen, denen Sachbücher zu trocken sind dazu, sich mit dem Thema zu befassen.

Leider ist von Tschischwitz sicher vieles, aber nicht unbedingt ein guter Autor.
Die Dialoge geraten zu lang, die Geschichte dadurch stellenweise zu langatmig und Sex-Szenen und tragische Ereignisse bleiben flach und wirken eher seltsam.

Schade. So wurde die Chance ein wenig verpasst.
Aber dennoch kann man den Roman mal eben runter lesen und sich so einiges an Zusammenhängen erarbeiten.
Ein Roman den man lesen kann, aber nicht muss.

Bewertung vom 07.09.2022
Escape-Buch für Grundschulkinder: Escape Challenge: Jagd durchs Museum
Tielmann, Christian

Escape-Buch für Grundschulkinder: Escape Challenge: Jagd durchs Museum


ausgezeichnet

Lex und Milla machen eine Mitternachtsführung im Museum mit, als Lola Langfinger den Nachtwächter Klaus und die Speisekammer einschließt und alle Türen verriegelt.

Die Aufgabe der Leser:innen ist es nun Lex und Milla durch das Museum zu helfen und die Türen dank in den Räumen zu findenden Rätseln eine nach der anderen zu öffnen , um den Hausmeister zu befreien und wenn möglich auch noch Lola Langfinger zu schnappen.

Mein Kind ist nicht unbedingt eine Leseratte, aber wenn er konkrete Leseanläse hat und ein Text ihn motiviert, springt er über seinen Schatten.

Das Buch lag auf dem Wohnzimmertisch als er aus der schule kam und das Cover hat ihn offensichtlich angesprochen, denn er nah es zur Hand und blätterte schon ein mal ein bisschen darin.

Als wir Abends genug Zeit hatten, setzten wir uns zusammen aufs Sofa und machten uns auf den weg mit Lex uns Milla durch das Museum.

Der Weg wie die Rätsel von einem Zimmer in das nächste führen ist schnell verstanden, das Codesystem, dass zum Teil zum Einsatz kommt, ist eine schöne Ergänzung und die Rätsel sind für meinen Zweitklässler super. Nicht zu schwer, so dass die Motivation schnell verloren gehen würde, aber auch nicht zu leicht. Einige hatte er sofort gelöst, bei anderen brauchte er einen Moment. Viel älter als 7-8 sollten die Kinder allerdings nicht sein, denke ich.

Schön ist auch, dass man an einigen Stellen die Wahl hat, wohin es als nächstes gehen soll. So hat man später die Möglichkeit noch einmal anzufangen und ein paar weitere Rätsel zu lösen.

Fazit: Uns hat das Rätsel sehr gut gefallen und der andere band der reihe steht schon auf der Wunschliste. Gerne mehr davon!

Bewertung vom 22.08.2022
Der große Fehler
Lee, Jonathan

Der große Fehler


weniger gut

Ich lese und lese und doch interessiert mich die Geschichte kaum.
Dabei hat sie einiges was mich mitnehmen könnte.
Die Geschichte des Gleich zu Beginn einem Attentat zum Opfer fallenden Andrew Green. Wer hat ihn ermordet und warum? Wer ist dieser Mann eigentlich?
Die Frage wird in immer wiederkehrenden Zeitsprüngen beantwortet. Einst ein junger Mann vom Land, der durch seine Andersartigkeit und seine Homosexualität dem Vater ein Dorn im Auge wird und zum Arbeiten in die große Stadt geschickt wird.
Dort lern er auch Zufall einen jungen Aristokraten kenne, der einiges für seine Bildung tut und ih ein Stück seines Weges begleitet.
Jedoch muss er erneut Ablehnung erfahren, denn in die Welt der gehobenen Gesellschaft will sein neuer Freund ihn dann wieder erwarten doch nicht einführen.
Währenddessen, gehen die Ermittlungen in der "Zukunft" voran. Beteiligt daran ist ein Polizist und Green Haushälterin. Den Green ist inzwischen selbst ein sehr angesehener Mann, der sich um die Entwicklung der Stadt sehr verdient gemacht hat.
Eigentlich alles da um ein interessanter Roman zu werden...
Aber Greens Schreibstil, der keinerlei Beziehung zu den Handlenden Personen aufkommen lässt und somit auch keine Neugierde in mir geweckt hat, wie die Geschichte weiter geht, oder warum Green in hohem Alter getötet wurde, führt dazu, dass ich nach der Hälfte das Buch weg gelegt habe.
Schade, das hatte ich mir spannender vorgestellt.

Bewertung vom 21.03.2022
Madame Kunterbunt und das Geheimnis der Mutmagie / Madame Kunterbunt Bd.1
Thilo

Madame Kunterbunt und das Geheimnis der Mutmagie / Madame Kunterbunt Bd.1


sehr gut

Hier bei uns dürfen Bücher fürs Kind aktuell nicht zu spannend sein. Die Welt drum herum ist schon spannend genug.
Da sprach uns dann das bunte Titelbild und der Titel selbst natürlich sehr an!
"Mutmach-Magie" ist was gerade dringend gebraucht wird.

Die Geschichte löst sich locker weg, es ist zwischendurch ein bisschen sieht's, so dass man die Lust am Lesen nicht verliert, es gibt einiges zum Lachen und nachdenken.

Der Titel verrät es nicht, aber das Buch bindet unglaublich viele sozial aktuell diskutierte Themen ein
Mit als Erwachsene war das fast schon ein bisschen zu viel. Aber den Kind ist es nicht aufgefallen und es hätte viel Spaß.

Zumindest angeschnitten werden: Gleichberechtigung, "andere" Familienzusammenstellungen, Gender gerechte Sprache, Integration von zugezogenen, Umweltschutz, Lernkonzepte usw usw.

Das die beiden Protagonisten Junge und Mädchen sind war für unser Kind super.
Das die beiden keine Geschwister sind interessant. Da wurde ein alternatives Familiengefüge vorgestellt, dass bei meinem Kind auch sofort interessierte Nachfragen provozierte.

Ich beschäftige mich gerade viel mit alternativen Unterrichtskonzepten und muss sagen: Madame Kunterbunt hat verdammt viele gute Ansätze und Ideen! Konsonanten und Vokale haben wir hier nebenbei auf jeden Fall klar zu unterscheiden gelernt.

Insgesamt ein nettes entspannt nebenbei zu lesenden Buch, bei dem mein 7jähriges Kind sicher auch einen weiteren Band lesen wollen würde.

Bewertung vom 08.03.2022
Vertrauen
Mishani, Dror

Vertrauen


weniger gut

Tja, was soll ich sagen, das entscheidende vorweg: Ich habe aufgehört zu lesen...
Ob es also noch ein furioses Ende gibt, weiß ich nicht zu sagen.

Zuerst fand ich die Geschichte sehr ansprechend.
Das Cover ist, wie immer bei Diogenes, zurückgenommen und schlicht, aber interessant.

Inspektor Avi Abraham bekommt es mit gleich zwei Fällen zu tun und er nimmt routiniert und erfahren seine Arbeit auf, spürt, auch wenn die Indizienlage noch sehr dünn und das Verbrechen noch völlig unklar ist, dass irgendetwas nicht stimmt.

Eine Kollegin übernimmt erst Mal den zweiten Fall und verhört die Verdächtige.

Ja und dann... Passiert über 150 Seiten nichts. Es gibt mehr Verhöre, die sich immer im Kreis drehen und fast eins zu eins wiederholen, mehr Gedanken und Ideen, die im Ergebnis recht vorhersehbar sind.

Ich mag ja eigentlich Geschichten, die sich Zeit lassen. Geschichten, die die Charaktere gut beschreiben und einführen. Geschichten in denen die Figuren zueinander finden und die Fäden sich verweben.
Aber hier passiert gefühlt nichts es kommt außer immer wiederkehrenden Wiederholungen nichts neues.

Fazit: ich mag die Art wie im Buch erzählt wird, aber irgendwann ist langsam für mich zu langsam.

Bewertung vom 09.02.2022
Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
Leo, Maxim

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße


sehr gut

Manchmal sind es die kleinen Momente im Leben, die entscheiden was wir sind. Aus kleinen Übertreibungen entwickelt sich eine Lebenslüge.

Im Fall von Michael Hartung, einem Videothekenbesitzer kurz vor der Pleite geht es ganz schnell. Eine kleine Übertreibung zur richtigen Zeit aus den falschen Gründen und schon soll er ein großer Held sein, der bewusst vielen Menschen die Freiheit aus den Fängen der DDR beschert hat.
Und wie das mit Lügen so ist, die eine zieht die nächste nach sich und so entstehen immer größere Probleme.

Maxim Leo hat schon einige erfolgreiche Titel geschrieben und so ist es nicht überraschend, das man schnell Eingang in die Geschichte findet.
Der "Held" den man moralisch schwer bewerten mag, bleibt doch immer sehr menschlich und real. Man kann sein Handeln sehr gut nachvollziehen.

Dennoch hab es für mich beim Lesen ein paar Längen und ich habe einige Abschnitte mehr überflogen.

Interessant war für mich als Wessi, die Einsicht in die Ansichten und Gedanken der verschiedenen Protagonisten aus der ehemaligen DDR. Die Zerrissenheit zwischen Ostalgie und Abrechnung mit dem Regime, die für mich als unbeteiligte schwer zu bewerten ist, kommt in Nuancen auf, wird aber auch erklärt und bleibt stets, zumindest für mich, nachvollziehbar.

In einem Furiosen Ende laufen viele Fäden, die der Autor geschickt in der Geschichte verwoben hat, zusammen.

Fazit: ein Buch mit Mehrwert auf verschiedenen Ebenen und einigen wenigen Längen. Insgesamt aber auf jeden Fall gut verbrachte Lesezeit.

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