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Habbo
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 459 Bewertungen
Bewertung vom 02.07.2025
Rubin, Billie

RACHE (eBook, ePUB)


sehr gut

„Abwechslungsreich erzählt, lesefreundlich, spannend, mit sympathischen Protagonisten“, hatte ich zum Vorgängerband „Spiel“ rezensiert. Das trifft auch hier zu. Allerdings spielt diese Geschichte hier vor einem viel ernsteren Hintergrund. Es geht um die Zustände im Iran in der Zeit um 2010/11 und die Entwicklungen der Geschicke des Landes, zwischen den 1980ern und um 2009. Festgemacht am Attentat auf einen iranischen Schriftsteller und Oppositionellen, bei dem er überlebte, seine Frau starb. Jetzt, auf Einladung der internationalen Schriftstellervereinigung PEN Gast in Nürnberg, soll er von Charlie als Bodyguard beschützt werden, wobei man die ernste Bedrohung durch Terroristen wohl nicht wirklich gebührend ernst nimmt, denn denen gelingt es immer wieder in unmittelbare Nähe des Iraners zu kommen und Anschläge zu verüben, wobei die etwas dilettantisch daherkommen, genauso wie die Beschützerversuche. Das alles ist nett verpackt, was aber nicht zur ernsten Thematik passt. Dass man terroristisch bedrohte Personen hofiert, sie einlädt, öffentlich aufzutreten, und damit die Besucher dieser Veranstaltung in akute Gefahr bringt – wissentlich – ist eine Sache, der viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Deshalb hat man nach der Lektüre dieses Buches ein etwas ungutes Gefühl, denn so leicht wie dargestellt, löst sich eine solche Bedrohungslage nun mal nicht auf. Jedenfalls nicht in der heutigen Zeit. Man muss zugute halten, dass die Geschichte zu einer früheren, vielleicht weniger bedrohlichen Zeit spielt und man darf auch berücksichtigen, das in Büchern gerne mal überzeichnet wird, das ist des Autoren gutes Recht. Insofern hat man eine, wie oben erwähnt, abwechslungsreiche, lesefreundliche und spannende Lektüre.

Bewertung vom 01.07.2025
Mullen, O. J.

Drei Schwestern Ein fesselnder Psychothriller, der unter die Haut geht (eBook, ePUB)


gut

Eine sehr lange Abhandlung über sehr gestörte Menschen die aus unrichtigen Gründen noch Unrichtigeres tun. Der Tod der einen Schwester zerstört nicht nur mehrere Leben, er setzt auch eine Handlungsserie der beiden anderen Schwestern in Gang, die von Obsessionen getragen wird. Bis hin zu Mordgedanken und mörderischem Tun. Die obsessiven Gedanken der zwei Schwestern und dem Ehemann der einen auf der einen Seite sowie zweier ursprünglich erfolgreicher Geschäftspartner und Freunde auf der anderen Seite sind nur schwer zu ertragen. Das Ende auch. Bedrückend und wenig fesselnd, weil eher Depressionen auslösend. Das kann die ansonsten gute Schreibe nicht ganz herausreißen.

Bewertung vom 21.06.2025
Falk, Thilo

ENEMY - Stunde der Wahrheit


sehr gut

Eher kein Ökothriller, obwohl es natürlich um ein ernstes Thema geht. Aber so wie die Thematik dargestellt ist, wo alle Argumente auf allen Seiten sehr ins Absurde gezogen, jegliche Klischees bedient, Motivationen auch schon mal ins Lächerliche gezogen werden und ein Auftragskiller nach dem nächsten eine höchst unglückliche Figur abgeben: Das ist eher Unterhaltung auf satirischem Niveau. Das Gerüst ist im Prinzip einfach: Hier ein Energiekonzern, der ein Kohlevorkommen in einem Naturreservat rücksichtslos ausbeuten will, nur der Gewinnorientierung verpflichtet und alle Umweltaspekte ignorierend. Auf der anderen Umweltschutzgruppen, die versuchen, genügend Stimmen zu sammeln, um die Genehmigung des Abbaus zu verhindern, die sich aber der Zwecklosigkeit von Demonstrationen sehr bewusst sind und verzweifelt nach überzeugenden Wegen suchen. Was dann aber in diesem Gerüst mit Leben erfüllt wird, gibt zum Kichern Anlass. Da begeben sich gleich mehrere Personen auf die Suche nach Auftragskillern. Ein Teil der Pläne gerät in BKA-Hände, dort in die von Karla Beneventi, die versucht, herauszufinden, wer und was konkret im Ziel welchen Killers steht und den Plan vereiteln will. Nur glaubt ihr in ihren eigenen Reihen so niemand. Was die jeweiligen Seiten tun, um ihre Ziele zu erreichen, welchen Missverständnissen sie unterliegen, in welchem Maße aneinander vorbeigeredet wird, wie absurd manche Argumente daherkommen und welche skurrilen Handlungen begangen werden, das alles macht die Lektüre recht vergnüglich. Der ernste Hintergrund tritt vor all dem in denselben.

Bewertung vom 18.06.2025
Rogerson, Oreg

Kunstvoll morden Ein humorvoller Cosy Crime mit einem schwulen Ermittlerpaar


sehr gut

Wie schnell verpufft der Pups eines Einhorns? Und ist das hier wichtig? Egal. Eine nette kleine Geschichte um einen perfiden betrügerischen Vorgang in der Kunstwelt. Es geht um ein Gemälde eines aufstrebenden Malers, das es plötzlich zweimal gibt. Dann ein Zweites, das ebenfalls einen Doppelgänger hat. Fälschungen? Mike und Alex - völlig unbedarft in Sachen Detektivarbeit- machen sich mit einem Kunstsachverständigen auf Spurensuche, die ein wenig holprig, für die Leser aber recht vergnüglich verläuft. Cosy Crime halt.

Bewertung vom 17.06.2025
Hermanson, Marie

Im Finsterwald


gut

Historisch stimmt insofern, als die Geschichte 1926 spielt. Ein fesselnder Krimi ist dies aber definitiv nicht. Eher eine tragische Familiengeschichte mit einigen tragischen bis erschreckenden Figuren. Sicher auch ein Sittengemälde der damaligen Zeit und des Unwissens (Krankheit des Kindes). Die Schreibe ist flüssig und gut zu lesen, stellenweise auch literarisch. Aber der Erwartungshaltung, die mit dem Klappentext geweckt wird, wird hier nicht entsprochen. Die Figuren sind von naiv über liebenswert bis unsympathisch. Das Ende kommt sowohl verblüffend wie auch erschreckend daher. Insgesamt bleibt am Ende ein unbehagliches Gefühl übrig. "Diese Geschichte ist eine stimmungsvolle, verlockende Illusion", schreibt Dagens Nyheter laut Klappentext. Da fragt man sich: Was hat der Schreiber dieser Zeitung da gelesen?

Bewertung vom 09.06.2025
Berndt, Jens-Uwe

Todesinsel Rügen


gut

Da herrscht ein großes Kuddelmudel auf Rügen. Mehrere Leichen, übelst zugerichtet, ein Rachpläne schmiedender Exkommissar, windige Geschäftsleute und Kleinkriminelle, die sich gegenseitig in die Pfanne hauen, ein erschossener Unternehmer, einer, der sich aufgehängt hat ... Mittendrin Karsten Schwinka mit seinem Team und ein Influencer der übelsten Sorte. Man versucht, die Fäden zu entwirren bzw. die Fälle zusammenzuführen. Neben vielen Verdächtigen gibt es auch zahlreiche Zeugen der mehr oder minder glaubwürdigen Art und eine unschöne Gerüchteküche sowie eine Femme fatal. Alles ein bisschen viel, überfrachtet. Die Fälle lösen sich zum Schluss sehr wundersam auf, eigentlich eher unglaubwürdig. Und trotzdem sind dann noch viele lose Enden übrig. Das hinterlässt die Leserschaft ein wenig ratlos, trotz der ansonsten flüssig und auch unterhaltsam geschriebenen Lektüre, die sich ebenso flüssig weg lesen lässt.

Bewertung vom 03.06.2025
Holm, Thorben

Spürt meinen Zorn (eBook, ePUB)


gut

Das ständige Wechseln zwischen Zuvor und Jetzt macht es der Leserschaft nicht gerade einfacher, der Geschichte zu folgen, zumal die Reihenfolge der Geschehnisse nicht folgerichtig wiedergegeben wird. Auch die Großschreibung der sich im Pluralis Majestatis anredenden Täterschaft wirkt eher störend. Die Geschichte aber spannend und flott erzählt. Die Beschäftigung mit den Themen Recht und Gerechtigkeit und dem vielfachen Versagen der Justiz, oft einhergehend mit Korruption und Geldgier, ist gelungen und macht betroffen. Die Profilerin macht indes keinen guten Eindruck, wenngleich sie am Ende hoch gelobt wird, was man von Leserseite womöglich nicht wirklich unterstützen möchte. Hat halt Stärken und Schwächen.

Bewertung vom 03.06.2025
Dee, Ana

Bis dein Atem gefriert


gut

In dieser Geschichte geht es um das Verschwinden von Frijas Tochter Sara und um die Suche nach ihr, was durch die Tatsache erschwert wird, dass Frija wohl ein Jahrzehnte altes Geheimnis hütet. Bis man allerdings zu dieser Geschichte kommt, muss man sich das halbe Buch durch Frijas unbesonnenes Verhalten zu einem kürzlich kennengelernten Mann durcharbeiten. Der entpuppt sich als Widerling, dem Frija dennoch nicht widerstehen kann. Ihre höchst emotionalen und unverständlichen Auf und Abs machen sie nicht gerade sympathisch. Erst als Sara beginnt, mit einem Unbekannten zu chatten und der sie zu einem Treffen überredet, kommt man der eigentlichen Geschichte auf die Spur. Von da an wird es auch spannend, obgleich der Rest der Story dann recht schnell abgehandelt wird.

Bewertung vom 30.05.2025
Hincenbergs, Sue

Very Bad Widows


sehr gut

Wie kann man nur so aneinander vorbeireden, - denken, - handeln? Vier Ehefrauen, vier Ehemänner, seit Jahrzehnten verheiratet, seit fast eben solange Freunde und Freundinnen. Aber die Luft ist raus, seit die Ehemänner vor Jahren das Ersparte verzockt haben. Mit fröhlichem, unbeschwertem und sorgenfreiem Rentnerleben ist nun nichts, alle werden wohl, bis sie ins Gras beißen, arbeiten müssen. Jetzt ist eine der Frauen Witwe geworden - und schwimmt plötzlich in Geld aufgrund einer sehr hohen Lebensversicherung. Das wollen die anderen drei Ehefrauen nun auch: Witwe werden und Lebensversicherungen abkassieren, was in einen aberwitzigen Plan mündet. Allerdings schmieden auch die Ehemänner aberwitzige Pläne - und allen wenden sich an die gleiche Person zwecks Umsetzung. Was folgt ist eine Aneinanderreihung von Fehlschlägen in allen Plänen und neuen Plänen. Ein Katz und Maus Spiel, in das sich auch noch ein fieser Finanzfalke aus Mumbai einmischt. Die Geschichte enthält so viele Wendungen, Missverständnisse und Missgriffe, dass einem schwindelig werden kann. Strapaziert auch die Lachmuskeln. Wer es abgedreht mag, der liegt hier sehr richtig.

Bewertung vom 27.05.2025
Waller, Anita

Die perfekten Nachbarn Ein fesselnder Psychothriller voller Geheimnisse und Twists (eBook, ePUB)


gut

Ein Psychothriller war das nicht. Gut, es wurde jemand ermordet. Aber eigentlich ging es inhaltlich um zwei Frauen, die nach dem Weggang ihrer Ehemänner versuchen, sich neu zu finden. Die eine nach dem Krebstod ihres Ehemannes, die andere, nachdem sie ihren gewalttätigen Ehemann verlassen hatte. Nun ist der tot und sie und ihre Freundin sowie deren Familie geraten unter Mordverdacht. Die eine muss feststellen, dass ihr Ehemann zu Lebzeiten offenbar fremdgegangen ist und einen Sohn gezeugt hat. Der wiederum macht sich nach dem Tod seiner Mutter auf die Suche nach seinem Erzeuger. Das alles wird sehr detailliert in einer Familientragödie aufgeschlüsselt. Nicht uninteressant, auch flüssig vermittelt, aber eben kein fesselnder Psychothriller.