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Habbo
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Hamburg

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Insgesamt 502 Bewertungen
Bewertung vom 08.12.2025
Sonnenschein, Niklas

Nordische Finsternis Ein nervenaufreibender Norwegen Krimi auf der düsteren Insel Spitzbergen (eBook, ePUB)


sehr gut

Erneut werden Karl und Kollege Mats von ihrer Station in Kirkenes an benachbarte Reviere ausgeliehen. Dieses Mal verschlägt es sie nach Spitzbergen, wo sie wirklich auf die nordische Finsternis treffen, denn die Sonne kommt dort erst am 10. März zurück. Zudem ist es so kalt, dass die Haare in de Nasenlöchern gefrieren. Für Karl ganz klar der Unterschied zwischen einem erträglichen und unerträglichen Winter. Auf den Sysselmester wurde geschossen, zudem hat man eine Leiche am Wegesrand unter Schnee und Eis gefunden, die da wohl schon länger lag und durch eine Schneefräse geschreddert wurde, was eine Identifizierung schwierig gestaltet. Karl und Mats sollen die Polizei vor Ort unterstützen, insbesondere weil eine NATO-Konferenz bevorsteht, wogegen es nicht geringen Protest gibt. Und auch gegen ein neu geplantes Kohlebergwerk gibt es Proteste. Im Ort rumort es und man will Präsenz zeigen, während da einer fleißig Rachepläne schmiedet. Zusammen mit dem Kollege Mikkel, den man schon aus früheren Ermittlungen kennt, und dessen Kollegin Siri versuchen Karl und Mats den Hintergründen für das Attentat auf deren Vorgesetzten, den gehäckselten Toten und einem weiteren Mord auf die Spur zu kommen. Sehr anschaulich beschrieben, sehr eindrücklich auch die Umweltbedingungen in Spitzbergen im Februar und Anfang März veranschaulichend - man bibbert mit, wenn die Ermittlungen ins unwirtliche Freie führen -, sehr sympathische Ermittler und ein guter Spannungsbogen sorgen für Lesefreude.

Bewertung vom 08.12.2025
Hoorn, Heike van

Flutrache (eBook, ePUB)


sehr gut

Da ist einerseits der tote Lars Kröger, der am Lenin-Denkmal des holländischen Kaufmanns Leo Bakker platziert, und ausgerechnet von einer blinden Reisegruppe entdeckt wurde und da sind die Umschläge mit merkwürdigem Inhalt, die an bekannte Leeraner verschickt wurden, die daraufhin Symptome aufweisen, die bei Milzbrand auftreten. Ein terroristischer Anschlag? Während sich holländische und deutsche Ermittler zusammentun, um den Mordfall zu klären, wird der „Anschlag“ vom LKA erst einmal unter dem Deckel gehalten, bis man das Ergebnis der Proben aus den Umschlägen vorliegen hat. Ist ja nicht sicher, ob nicht alles ein böser Scherz ist. Bis dahin allerdings verhalten sich die Briefempfänger zunehmend paranoid, allen voran Thomas Hinterkötter, stellvertretender Leiter des Leeraner Polizeikommissariats. Im Fall des Ermordeten stößt das Team auf immer mehr Gleichungen mit mehreren Unbekannten. Ein Puzzle das sich nicht lösen lassen will. Mehr als einmal spielt Kommissar Zufall die entscheidende Rolle für das Vorankommen und die Lösung beider Fälle, wobei es gelegentlich recht aberwitzig zugeht. Sehr menschelnd, was die Akteure betrifft, anschaulich erzählt, mit gutem Spannungsbogen, teilweise auch komisch, in sehr positivem Sinne.

Bewertung vom 01.12.2025
Jaspersen, Simon

Spiel der Toten (eBook, ePUB)


sehr gut

Was für eine Geschichte. Sehr viel Verwicklungen und Wendungen. Ex-Kriminaler Jan, schwer gezeichnet vom Tod seiner Frau und der Bewältigung seines Alltags eher nicht mehr mächtig wird von einem Sicherheitsdienst, für den er ab und an tätig ist, für eine Personenschutzaktion rekrutiert bei der er mit einer bekannten und sehr mächtigen Familie in Kontakt kommt. Er nimmt eher widerwillig an. Dazu muss er von Frankfurt nach Berlin, wo ihn sein Onkel, Mordermittler bei der Kripo in Berlin, zu einem Fall hinzuzieht, bei dem es um einen grausamen und sehr merkwürdigen Mordfall geht. Der Tatort wurde von mehreren Personen verwüstet. Und dann kommt noch ein Fall hinzu, bei dem mehrere Leichenteile aus einem Kanal gezogen werden. Die Leichen müssen schon seit Jahren tot sein, aber wer hat sie in den Kanal geworfen? Irgendwie rückt auch hier die Familie Roth in den Fokus, wobei man nicht weiß, wie das alles zusammenhängt. Und das bleibt auch fast bis zum Schluss so, denn alle Ermittler tun sich schwer mit den Fällen und dem Versuch Motive und Verdächtige zu finden. Nebenbei läuft auch noch ein Shitstorm im Internet, der sehr nach Verschwörungstheoretikern aussieht. Die hängt alles zusammen? Die Sprache ist sehr intensiv, sehr verkürzt, Manchmal nur einzelne Worte, manchmal Sätze auf das absolut Notwendigste beschränkt, Das Stilmittel, in einzelnen Worten zu kommunizieren oder in Sätzen, die auf ein Minimum herunter gebrochen sind, ist zwar eines, wird aber etwas überstrapaziert. Wirkt sehr getrieben, die Story wie die Schreibe. Ist gewöhnungsbedürftig, hält die Spannung aber hoch. Auch die Figur des Jan ist gewöhnungsbedürftig. Seine Gedankengänge und Handlungen oft schwer nachvollziehbar. Aber auch das natürlich ein Stilmittel. Muss jeder selbst entscheiden, wie er damit klarkommt. Absolut viel Drive bietet die Geschichte allemal. Im Gesamteindruck eher bei 3,5.

Bewertung vom 18.11.2025
Fuchs, Ruth M.

Tod eines Wunderfitz'


sehr gut

Sehr schön, wie der bayerische Akzent auf den badischen und den württembergischen aufeinandertrifft. Urig zieht sich das durch das ganze Buch hindurch. Sehr „lehrreich“. Ein sympathisches Team, das sich da um den Toten aus dem Fischteich kümmern muss. Wohlgemerkt Teich, nicht Weiher. Denn ein Weiher ist natürlich, der irgendwann mal verlandet. Ein Teich ist künstlich angelegt, um den sich wer kümmert. Nicht nur der Kommentar zieht sich mehrfach durch die Geschichte hindurch. Wie soll man sagen: Ein urbayerischer, urbadischer, urwürttembergischer Regiokrimi mit viel Herz und Humor. Die Kollegen mit den "Scherzen'"' mit Rosen und toten Mäusen sind widerlich. Aber es ist gut, dass das hier auch thematisiert wurde, denn leider findet man solche Vollpfosten überall.

Bewertung vom 17.11.2025
Kramer, Leonie

Fadenkreuz / Der Handarbeitsclub ermittelt Bd.4


sehr gut

Ein Erstochener, der dann aber nicht am Erstechen verstorben ist. Eine Verdächtige, die durch Intervention von Staatsanwältin und Bürgermeisterin in Haft genommen und quasi vorverurteilt wird. Und die sich darüber zu freuen scheint. Ein Strickclub, der sich sehr viel einfallen lässt, um die in Haft Genommene zu rehabilitieren. Ein Kommissar, der einen anderen Täter vermutet, aber nicht recht voran kommt und zusätzlich von Staatsanwältin und Bürgermeisterin ausgebremst wird. Erst die Hacker-Qualitäten seiner Partnerin bringen in auf die richtige Spur. Die Leser erwartet darüber hinaus viel Klugscheisserei, sowie gekonnte Wortspiele rund um die Begriffe Sticken, Stricken und Verwandtes. Fertig ist eine amüsante Lektüre. Ein quasi gemütlicher Krimi mit viel Lokalkolorit, ruhig und humorvoll erzählt, mit sympathischen Protagonisten*innen.

Bewertung vom 08.11.2025
Neitz, Marika

Das Forsthaus (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach mehreren Fehlgeburten physisch und psychisch am Ende muss Katherina fassungslos feststellen, dass ihr Ehemann ein heruntergekommenes Haus im Westerwald erstanden hat und aufwendig renovieren will, um so ein neues Zuhause für sie weitab von ihrem bisherigen Zuhause in Berlin zu schaffen. Vor vollendete Tatsachen gestellt, ist sie sowohl von dem Haus, als auch der Gegend völlig enttäuscht, aber auch von ihrem übergriffigen Ehemann, der einige Dinge zu verbergen hat. U.a., dass es sich bei dem Haus um ein Mordhaus handelt, in dem vor einem Jahrzehnt Flora ihren Ehemann ermordet und skalpiert haben soll. Während ihr Mann sich immer merkwürdiger verhält, die Dorfbewohner ihr mit zunehmender Feindseligkeit begegnen, stürzt sich Katharina in diesen Mordfall und deckt nach und nach sowohl in diesem, als auch im Fall eines Serientäters, der kleine Mädchen vergewaltigte und ermordete, Ungereimtheiten auf, was sie und den ehemaligen Anwalt von Flora zunehmend in Gefahr bringt. Aus wechselnden Zeitperspektiven und unterschiedlichen Blickwinkeln von Flora, Katherina und dem Serientäter erzählt, erhält die Geschichte viel Drive und Spannung und wird sehr wendungsreich vermittelt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2025
Pomare, J P

Seventeen Years Later (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es hätte eigentlich viele Verdächtige geben müssen. Viele Personen, die Motiv und Gelegenheit gehabt hätten. Wie TK, der ehemalige Psychologe des dann tatsächlich Verurteilten am Mord an der Familie Primrose, und Sloan, Podcasterin einer True Crime Serie, im Verlaufe ihrer Recherchen herausgefunden haben. Aber die Polizei hatte damals, vor 17 Jahren, als die Morde begangenen wurden, ausschließlich in eine Richtung gesehen. In die von Bill, einem Maori, der als Privatkoch bei der Familie angestellt gewesen war. Wenngleich er immer wieder seine Unschuld beteuerte, schlugen ihm nur Vorurteile entgegen. Auch alle aus seinem engsten Umfeld haben ihn als Monster abgeschrieben. Aus Sicht von TK, Sloan und Bill werden die Geschehnisse aufgerollt. Immer abstrusere Zusammenhänge werden hergestellt. Immer absurdere Theorien aufgestellt, immer wildere Anschuldigungen erhoben. Alle mit einem Kern Wahrheit, aber nicht der Schlüssel zum Ganzen, der sich erst am Schluss zeigt. Dieses Hin- und Herwogen der Argumente, Theorie uns Sichtweisen und das Hinarbeiten auf den Showdown halten die Geschichte hochspannend und die Leser in atemloser Spannung.

Bewertung vom 28.10.2025
Åslund, Sandra

Dann ruhest auch du / Maya Topelius Bd.3


sehr gut

Im dritten Teil der Trilogie um Maya Topelius verschlägt es sie und ihren Partner Pär ins heimatliche Kalmar bzw. auf die Insel Öland. Hier findet der ortsbekannte Sonderling Johan eine Leiche in der Schlossruine von Borgholm. Es sieht ganz nach einer Hinrichtung aus und schlägt damit den Bogen zu einem Mord, der schon ein paar Tage zurückliegt, der aber die gleichen Merkmale aufweist. Und schon werden Maya und ihr Kollege aus Stockholm zur Unterstützung der örtlichen Polizei hinzugezogen. Maya weilt ohnehin vor Ort, weil sie eigentlich ein paar Tage mit ihrer Familie verbringen wollte. Der Fall ist verzwickt und weist recht bald auf die Rechtsextremistenszene vor Ort hin, die wiederum einem weit verzweigten Netzwerk anzugehören scheint. Maya, die sich eigentlich um eine vor mehr als 18 Jahren verschwundene Klassenkameradin kümmern wollte, die eine Freundin vor Ort gesehen haben will, muss sich zweiteilen, bis sie merkt, dass es da Zusammenhänge gibt. Erneut zeigt sich Maya einerseits feinfühlig und die Sonderheiten des Falles aufspürend, andererseits extrem emotional und aufgewühlt. Sie ist viel zu sehr involviert und kann nicht objektiv bleiben, was auch Pär erkennt. Ihr sehr eigenmächtiges Vorgehen bringt nicht nur erneut sie selbst in Gefahr, sondern wird auch zur tödlichen Falle für andere. Das stößt wiederum dem/r geneigten Leser/in auf. Das Buch ist mit Drive und Spannung geschrieben. Man fliegt geradezu hindurch. Die schnellen Wechsel der Schauplätze sorgen für einen angenehmen Lesefluss und halten den Spannungsbogen hoch. Maya – so sympathisch sie eigentlich herüberkommt – ist trotzdem recht grenzwertig, weil sie eben nicht überdenkt, in welche Situationen sie andere durch ihr unüberlegtes Handeln bringt.

Bewertung vom 24.10.2025
Lillegraven, Ruth

Düsteres Tal


ausgezeichnet

Auch im dritten Teil dieser Reihe tun sich Abgründe auf. Nachdem sich Clara Lofthus erneut erfolgreich als Gutmensch inszeniert hat und nach einem Terroranschlag sogar als Heldin dargestellt wird, kehrt sie mit Axel und ihren Söhnen nach Norwegen zurück. Und wird dort erneut Justizministerin. Obgleich sie glaubt, alles fest im Griff zu haben, besonders ihre dunkle Vergangenheit, ist ihr ein Investigativjournalist auf den Fersen, dem unglaubliche Informationen zugespielt werden. Auch ihre Söhne brechen ihr Schweigen, um ihr aber dennoch zur Seite zu stehen. Für den sehr naiven Partner Axel bricht eine Welt zusammen. Wieder aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, bringt die Geschichte erneut atemlose Spannung. Claras absolute Kälte und Empathielosigkeit stößt zunehmend ab. Zum Schluss wieder ein eher offenes Ende. Wieder nah am Pageturner.

Bewertung vom 19.10.2025
Lazar, Tracy

Blutlilie


sehr gut

Die Autorin setzt ihrem Werk eine Warnung voraus, wonach es für einige Leser besser sein könnte, nicht weiter zu lesen, da Dinge thematisiert werden, die nichts für schwache Nerven sind. Eine berechtigte Warnung. Denn es geht nicht nur rein um diese Themen, sondern auch darum, wie sie dargestellt sind. Sehr ausführlich und äußerst heftig. Zwei zerstückelte männliche Leichen und eine verstümmelte tote Frau stellen Greg und Taylor vor eine scheinbar unlösbare Aufgabe. Zumal die tote Frau Greg bekannt war. Er hatte sie auf einer Sexparty kennengelernt auf der es heftig zur Sache ging. Im Verlaufe der Ermittlungen, wozu auch das FBI hinzugezogen wird, geht es nicht nur um einen Serientäter, sondern auch um Dinge, die weit in der Vergangenheit liegen und weit grausamer sind. Greg gerät schließlich selbst in Verdacht, zumal eben die Dinge aus der Vergangenheit auch mit ihm zu tun zu haben scheinen. Sehr geschickt wird hier Vergangenheit mit der Gegenwart verwoben und die Handlungsstränge immer weiter zusammengeführt bis zum Showdown. Die Geschichte ist äußert spannend und wendungsreich erzählt. Die Darstellung von Gewalt, abartigen Sexphantasien und traumatischen Abhängigkeitsverhältnisse ist drastisch und wirklich nichts für schwache Nerven.