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Top-Rezensenten Übersicht

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Habbo
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 443 Bewertungen
Bewertung vom 25.04.2025
Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


sehr gut

Von rauer Schönheit, so kann man den Gardasee und seine Umgebung bezeichnen. Wenn da nicht die Leiche einer Frau da so herumliegen würde, und dann verschwindet. Und natürlich muss Gerichtsreporterin Gianna Pitti diese entdecken. Eigentlich war sie zu einem Treffen mit einem Informanten ihres, wieder aufgetauchten, Vaters unterwegs. War das die Informantin, die vermeintliche Geheimnisse von Winston Churchill zu enthüllen wusste? Die Pittis, also Gianna, ihr Vater, dessen Bruder - der Marchese - machen sich zusammen mit der Chefredakteurin des Messaggero di Riva auf die Suche nach eben diesen Geheimnissen. Aber nicht nur sie, da scheinen etliche Andere ihr Unwesen zu treiben und eine Schießerei, eine Entführung, weitere Leichen zu produzieren. Und alles für dieses Geheimnis? Flott und aus wechselnden Perspektiven der Protagonisten erzählt, bildreich die malerische Kulisse des Gardasees darstellend, wird die Leserschaft spannend, teils auch humorig unterhalten. Die Charaktere irgendwie liebenswert-schrullig.

Bewertung vom 17.04.2025
Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins


gut

Da stoßen Welten aufeinander im altehrwürdigen Oxford. Obwohl, bei den Protagonisten fällt einem das „Altehrwürdig“ fast wieder aus dem Mund. Eine Tote im Arbeitszimmer von Provost Sir James, Leiter der Barnabas Hall. Der Fall wird DI Wilkins übertragen, aber nicht DI Ray Wilkins, wie eigentlich angeordnet, sondern DI Ryan Wilkins. Der daraufhin, wie es seine Art ist, alle vor den Kopf stößt und von einem Fettnäpfchen ins nächste hüpft, was DI Ray Wilkins, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, zukünftig verhindern soll. Ryans Auftreten ist nicht nur ungehobelt, wie der Klappentext glauben machen will, es ist schlicht inakzeptabel. Selbst wenn er auf der richtigen Spur zu sein scheint, geht sein Vorgehen nicht nur seinem Partner und seinen Vorgesetzten gegen den Strich. Auch als Leser ist man zwischenzeitlich genervt. Die Geschichte nicht ohne Witz und Hinterlist erdacht und erzählt. Sie hält den Spannungsbogen durch das viele „Falschabbiegen“ der Detectives in dieser verzwickten Geschichte hoch. Sie ist rasant erzählt und menschelt zwischendurch durchaus. Wenn nur das Verhalten von Ryan nicht so arg überzogen dargestellt wäre. Da gibt es eigentlich keine Entschuldigung, auch wenn man mit ihm leidet, wenn so viele unerträgliche Verhaltensweisen, wie z.B. vom Provost, nicht geahndet werden. Die Bewertung ist eigentlich 3,5.

Bewertung vom 15.04.2025
Devil's Kitchen
Fox, Candice

Devil's Kitchen


sehr gut

Heiß geht es her in Devil’s Kitchen. Die Feuerwehr als Gang, die Brände legt, um ihre Raubzüge zu verschleiern und jeden ausmerzt, der ihre Kreise stören oder ihnen auf die Spur kommen könnte. Dazwischen Ben, der zwar mitmacht, seinen Kollegen aber nicht mehr traut und auf der Suche nach seiner Freundin und dessen Sohn ist, die verschwunden sind, von der Polizei aber nur halbherzig oder nicht gesucht werden. Stecken seine Komplizen hinter dem Verschwinden? Er wendet sich mit dem Versprechen von „Enthüllungen“ erneut an die Polizei, vergeblich, wie es scheint, bis Spezialistin Andy auftaucht. Und ab da spielen alle falsch. Der Auftraggeber von Andy, der sie einschleusen will, um einen Polizistenmörder, der in diesem Feuerwehteam stecken muss, zu enttarnen. Der gleichzeitig ein toxisches Verhältnis zu Andy hat. Andy, die eigenen Dämonen folgt. Ben, der Andy auch nicht traut und daher auch „unsauber“ spielt. Seine Komplizen, die allesamt hinterhältig, falsch und gestört sind. Wie eigentlich alle Protagonisten. Schwer, hier Sympathien zu entwickeln. Vielleicht noch für Andy und Ben, beide getrieben und irgendwie verloren. Brandheiß trifft es wirklich. Der Titel ebenfalls. Schwer verdaulich, die gesamte Situation, die sehr gewaltgeprägt ist. Die Lektüre hält die Leser definitiv bei der Stange. Macht aber auch traurig und betroffen und ist zwischendurch eigentlich nur erschütternd. Dennoch: eine brandheiße Lektüre.

Bewertung vom 14.04.2025
Narbensommer #Thriller (eBook, ePUB)
Dominik, Chris

Narbensommer #Thriller (eBook, ePUB)


sehr gut

Grausame Morde erschüttern Frankfurt und das Ermittlerteam rund um Marc und Zoé. Da sich diese im Umfeld einerseits der albanischen Mafia, andererseits einer Rockergruppierung zugetragen haben, ist man versucht, an einen Machtkampf zwischen diesen zu glauben. Allerdings sind die Morde derart brutal, dass das auch wieder widersinnig erscheint. Dennoch tut man sich mit der Abteilung für Bandenkriminalität, Drogen und Prostitution zusammen, um erste Spuren zu finden, aber auch, um eine Eskalation zu verhindern, zumal auch noch ein Anschlag für Chaos sorgt. Dass alles seinen Ursprung in einem Mord vor über 20 Jahren hat, erfährt nur der Leser, der die Gedankengänge des Täters zur Kenntnis bekommt. Man fragt sich, was der Trigger für die heutigen Morde war. Die Sendung Aktenzeichen XY, die die Aufklärung des damaligen Mordes verkündet? In der undurchsichtigen Gemengelage, in der auch Kollegen aus den eigenen Reihen und der Staatsanwaltschaft ins Visier der Ermittlungen geraten, rücken auch Marcs unbewältigte Angststörungen in die Optik und die Ermittler selbst ins Blickfeld des Täters. Die Abhängigkeiten, die hier zwischen bestimmten Personen dargestellt werden, scheinen nicht ganz glaubwürdig oder überzogen. Die dargestellten Taten und die Motivation des Mörders haben etwas zutiefst Widerwärtiges. Wie kommt man nur auf so was? Rasant geschrieben, durch die wechselnden Perspektiven spannend gehalten, der Trick, den Lesern durch die Darstellung der Täterseite quasi einen Vorsprung vor den Ermittlern zu gewähren, gelungen. Pageturner trifft es nahezu.

Bewertung vom 10.04.2025
MORDsJAHRE

MORDsJAHRE


sehr gut

Eine bunte Mischung aus Ruhrpott-Geschichten, mal ernst, mal traurig, manchmal abstrus, oft recht lustig, manchmal zum herzhaft Herauslachen, auch mal spannend. Nicht alle gleich gut, aber eine gute Mischung. Kann man gut als Unterwegs-Lektüre mitnehmen, im Wartezimmer oder beim Friseur lesen, oder was einem sonst so einfällt. Es ist tatsächlich ein kriminalistisches Porträt der Region entstanden und allemal eine vergnügliche Lektüre.

Bewertung vom 10.04.2025
Die Trauzeugin   Ein atmosphärischer Psychothriller über toxische Freundschaft und Geheimnisse aus der Vergangenheit (eBook, ePUB)
Manning, Nina

Die Trauzeugin Ein atmosphärischer Psychothriller über toxische Freundschaft und Geheimnisse aus der Vergangenheit (eBook, ePUB)


gut

Es ist fast unerträglich, die Vor- und Rückblicke zu lesen und darauf zu warten, was die Trauzeugin denn nun eigentlich enthüllen möchte. Die Freundin aus anderen Kreisen, die sie nie wirklich akzeptiert hat, die sie ausnutzt und despektierlich behandelt, soll ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag mit was für einer Wahrheit konfrontiert werden? Die Perspektivwechsel halten die Spannung hoch. Die Abhängigkeit der einen von der anderen erscheint allerdings überzogen. Der „Rachefeldzug“ übertrieben. Aber mit viel Drive geschrieben, den Leser bei der Stange haltend. Insofern ein gelungenes Psychospiel.

Bewertung vom 04.04.2025
Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1
Nola, Fabio

Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1


weniger gut

Unabhängig davon, dass der titelgebende Fisch eine äußerst untergeordnete Rolle in diesem Buch spielt, ist auch die Beschreibung des ebenso titelgebenden Commissarios alles andere als zutreffend. Als feinfühlig wird er beschrieben. Pfft. Eher gegenteilig. Wenn er nicht gerade verkatert ist, lamentiert er über das dreckige, stinkende Neapel und die minderbemittelten Neapolitaner. Er ist rechthaberisch und brüllt ständig seine Leute zusammen. Ist selbst unkonzentriert, weil durch seine eigene Familiengeschichte abgelenkt, vergisst ständig wichtige Ermittlungsansätze und leistet schlicht schlechte Ermittlungsarbeit. Der Fall selbst ist sehr mysteriös bis widerwärtig. Der Ermordete ist ein absoluter Widerling und wurde von allen verabscheut. Das Ende der Geschichte eher fragwürdig. Eigentlich nicht ohne Spannung geschrieben, auch sehr eindrücklich. Aber diese merkwürdige Verschwurbelung der Neapolitaner mit ihrem Stadtpatron Gennaro und ihrem Aberglauben überschattet alles und nimmt so viel Raum ein, dass man versucht ist, das Buch entnervt zur Seite zu legen. Was schade ist, weil die Geschichte durchaus was hat. Sie verhakt sich jedoch zusätzlich noch in fragwürdige Charaktere und deren zwielichtige Absichten, wie sie der Vorgesetzte des Commissarios und der zugezogene Forensiker darstellen. Da ist viel verschenktes Potential.

Bewertung vom 31.03.2025
Das gefundene Kind
Jo Crow

Das gefundene Kind


sehr gut

Das Kind leidet an Leukämie, aber die Eltern kommen als Knochenmarkspender nicht in Frage, denn sie sind nicht die Eltern. Wie kann das sein? Ein Albtraum beginnt für Elaine und Nathan. Nach und nach stellt sich heraus, dass nichts, absolut nichts, ist, wie es scheint. Elaine stürzt in ein emotionales Tief nach dem anderen und wird bald von niemandem mehr für voll genommen, eher noch als extrem gestört wahrgenommen. Der vor Jahren entführte Sohn, der nach sechs Monaten wiedergefunden wurde, ist nicht dieser Sohn. Wessen Sohn ist er dann und wo ist ihr eigener? Die Leserschaft wird durch ein emotionales Chaos geführt und fühlt sich alsbald selbst in ein solches gestürzt. Wie immer schreibt die Autorin sehr eindrücklich und verweilt sehr lange in der Gefühlswelt der Protagonistin. Ein wenig zu lange. Als Leser*in möchte man gerne ausbrechen, weil es sehr mitnehmend ist. Sehr spannend gehalten, würde man aber eher nicht als Krimi einstufen.

Bewertung vom 31.03.2025
Höllische Küste / Liv Lammers Bd.9 (eBook, ePUB)
Weiß, Sabine

Höllische Küste / Liv Lammers Bd.9 (eBook, ePUB)


sehr gut

Höllisch geht es in der Tat zu. Der Absturz von zwei Tandem-Fallschirmspringern ruft Liv Lammers vom Kommissariat Flensburg und Freund Sebastian, seines Zeichens Gerichtsmediziner aus Kiel, auf den Plan, weil sie zufälligerweise gerade Urlaub auf Sylt machen und so den „ersten Angriff“ leiten können, bevor die Kollegen aus Flensburg anreisen. Die Sylter Polizei ist ohnehin überfordert, weil sich hier die Fälle von Vandalismus, Sachbeschädigungen und Anschlägen häufen, von Glasscherben im Mehl über durchschnittene Bremsschläuche von E-Pedelecs bis zu den manipulierten Fallschirmen der Tandem-Springer. Zufälle? Verschiedene Täter oder doch Zusammenhänge, die aber noch niemand durchschaut? Weitere Vorkommnisse bringen die Ermittler im äußerst heißen Sylt an ihre Grenzen und erst ganz spät ergeben sich die tragischen und dramatischen Zusammenhänge. Spannend und wendungsreich geschrieben, die Leserschaft überraschend, mit viel Lokalkolorit und Syltgeschichte geschrieben. Lesefreundlich. Eine echte Küstenkrimikost.

Bewertung vom 30.03.2025
Die Lüge einer Mutter
Jo Crow

Die Lüge einer Mutter


sehr gut

Um das Leben ihres Sohnes zu retten, dem nur eine kostenintensive Behandlung helfen kann, lässt sich Clara auf den Handel mit einem Filmproduzenten ein, der den Jahrestag des Verschwindens ihrer Eltern vor zehn Jahren in einer neuen Dokumentation verfilmen will. Es läuft von Anfang an anders, als geglaubt, denn all zu schnell erfährt man vor Ort, dass Clara zurück ist. Sie, die vor zehn Jahren des Mordes an ihren Eltern beschuldigt wurde. Jetzt tauchen auch noch deren Knochen wieder auf. Clara gerät erneut in das Visier der Ermittler und findet allein in Amanda, ihrer Freundin aus der Schulzeit, eine Verbündete. Als sie selbst auf Vergangenheitsbewältigung geht, gerät auch ihr Leben und das ihres Sohnes in Gefahr und bald kann sie niemandem mehr trauen. Die Zerrissenheit einer Mutter, die um alles in der Welt ihr Kind beschützen und retten will, die Zerrissenheit, die sie empfindet, als Verbrecherin abgestempelt zu sein, die Unfähigkeit, sich an Vergangenes wirklich zu erinnern, das alles wird sehr ausführlich dargestellt. Mitreißend, erschüttern, spannend und mit überraschenden Wendungen. Ein bisschen zu ausführlich die immer wieder gleichen Gedanken, Feststellungen, Beschlussfassungen, Zweifel. Am Ende ist alles ganz anders, als sie sich in ihren kühnsten Träumen vorgestellt hat oder vorgaukeln hat lassen.