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Top-Rezensenten Übersicht

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Zwerghuhn
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 21.12.2016
Alles in Buddha
Seifried, Victoria L.

Alles in Buddha


sehr gut

Mia steht vor den Scherben ihres vermeintlich so perfekt durchorganisierten Lebens. Freund weg, Job weg, alles scheint im Chaos zu versinken. Um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und ihr Leben neu zu ordnen, bucht Mia kurzerhand zusammen mit ihrem besten Freund Hugo eine dreiwöchige Weltreise. Da Hugos Kater Marie mitreist, müssen haustiertaugliche Ziele her. So verbringen die drei je eine Woche in Paris, Las Vegas und in einem buddhistischen Kloster in Südkorea. Voller Elan schließen Hugo und Mia eine ganz spezielle Wette ab. Mia muss ihren Liebeskummer in den Griff bekommen und Hugo soll mit fast dreißig Jahren endlich entjungfert werden. Also nichts wie los ins große Abenteuer....

... das mich als Leserin von Anfang an begeistert hat. Victoria Seifried hat mit Mia und Hugo zwei absolut liebenswerte Charaktere geschaffen, die auch nicht immer perfekt sind und ihre Durchhänger haben. Die Geschichte liest sich locker und fluffig. Das liegt sicher auch am flüssigen und klaren Schreibstil der Autorin.

Ich weiß nicht, wie es den anderen Leser ergeht, aber für mich ist "Alles in Buddha" auch ein bisschen ein Reiseroman. Die Erlebnisse von Mia und Hugo in Paris und Las Vegas haben mich wieder dorthin versetzt. Die zwei Städte sind so detailliert beschrieben, dass man als Leser mit Ortskenntnissen (auch wenn sie schon etwas angestaubt sind) direkt mit dabei ist. Klasse.

Mein Lieblingsziel war jedoch ihr Aufenthalt im Kloster in Korea. Das war nicht nur witzig und unterhaltsam, es brachte mich auch zum Nachdenken. Damit meine ich mein Lieblingskapitel "Buddhismus für Dummies", in dem Mia und ein Mönch ein wirklich interessantes Gespräch über Meditation führen.
Obwohl das Buch 478 Seiten dick ist, war ich total überrascht und irgendwie traurig als Mia und Hugo so schnell wieder zwischen den Buchdeckeln verschwunden sind, denn die beiden sind mir richtig ans Herz gewachsen. Eine Fortsetzung dieser Geschichte wäre daher genial!

"Alles in Buddha" war für mich ein absolutes Lesevergnügen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.12.2016
Novemberschokolade
Sosnitza, Ulrike

Novemberschokolade


sehr gut

Lea Winter hatte es in ihrem bisherigen Leben nicht immer leicht. Die Mutter verließ sie und ihren Vater als Lea noch ein kleines Kind war. Kurz darauf starb ihr Vater bei einem Unfall. Außer ihren Großeltern ist ihr niemand geblieben. Jetzt als Erwachsene hat sie sich einen Traum erfüllt: eine eigene Chocolaterie in Würzburg. Hier kann sie neue Pralinensorten entwickeln und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Doch dann droht plötzlich alles wie ein Kartenhaus einzustürzen, denn ihre Vermieterin kündigt ihr wegen Mietrückständen. Lea muss neue Wege beschreiten, um ihren Laden zu retten. So erfährt sie zufällig, wo sich ihre Mutter aufhält. Lea fährt sofort zu ihr. Die Begegnung ruft gemischte Gefühle hervor und zwar für beide Seiten. Als Lea dann auch noch einem gut gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur kommt, ist sie froh, dass Alessandro in dieser aufwühlenden Zeit an ihrer Seite steht....

"Novemberschokolade" hält, was der Titel verspricht. Das Buch ist ein wahrer Leckerbissen für Schokoladenfans. Da Lea eine kleine Chocolaterie führt, erfährt man als Leser jede Menge über die Herstellung der leckersten Pralinen. Dieses Insiderwissen fand ich sehr interessant. Ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn Lea wieder an neuen Kreationen gearbeitet hat.

Das alles eingebaut in eine locker geschriebene, unterhaltsame Geschichte über Verlust und Verzeihen, gewürzt mit einer ordentlichen Prise Liebe, was will das Leserherz mehr.
Mit Lea hat Ulrike Sosnitza eine überaus liebenswerte Protagonistin mit Ecken und Kanten geschaffen. Mit ihr zusammen taucht man als Leser ein in eine Welt aus Düften und Gewürzen, das ist einfach herrlich und schön zu lesen. Wie im richtigen Leben ist auch bei Lea nicht alles zuckersüß. Als sie ihre verloren geglaubte Mutter wiederfindet, nimmt ihr Leben eine unerwartete Wendung. Jetzt wird es spannend, das ist fast wie ein kleiner Krimi im Buch.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, es ist genau das Richtige für entspannte Lesestunden. Ulrike Sosnitza hat mit "Novemberschokolade" ein sehr gutes Debüt vorgelegt. Ich wünsche der Autorin viele weitere gelungene Ideen für neue Bücher.

Für alle, die dieses Buch auch lesen möchten, muss ich zum Schluss noch eine kleine Warnung mitschicken. Lea beschäftigt sich mit den leckersten Pralinen und Schokoladensorten, ich hatte beim Lesen permanent Appetit auf Schokolade, die ich dann natürlich auch gegessen habe. Kalorienzähler müssen bei dieser Lektüre tapfer sein...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.12.2016
Das Café der guten Wünsche
Adams, Marie

Das Café der guten Wünsche


sehr gut

Julia hat von ihrer Großmutter ein Café geerbt. Zusammen mit ihren beiden Freundinnen Laura und Bernadette macht sie daraus ein kleines Wohlfühlparadies. Neben gutem Kaffee und erstklassigen, selbstgebackenen Kuchen erhält jeder Kunde einen Sonderservice, denn die drei geben jedem Gast beim Verlassen des Cafés heimlich einen guten Wunsch mit auf den Weg. Es scheint zu funktionieren, denn die Gäste verlassen Julias Kleinod immer gutgelaunt. Da wäre es doch sicher auch möglich, sich ihre Jugendliebe Jean durch gute Gedanken herbeizuwünschen. Doch als ihr neuen Untermieter Robert einzieht, hält plötzlich auch die Realität Einzug in Julias Leben. Liegt das an ihm oder reicht Glück allein einfach nicht immer aus?


"Das Café der guten Wünsche" ist ein wunderbar zu lesender unterhaltsamer Liebesroman mit einer großen Portion Herzenswärme. Man taucht beim Lesen ab in eine heile Welt, die auch den nicht immer angenehmen Anforderungen des Lebens standhält. Das ist genau das Richtige für kuschelige Leseabende.

Vor allem das Thema "Gute Wünsche" finde ich prima. Ich glaube nämlich auch daran, dass positive Gedanken das Leben durchaus erleichtern und schöner machen können. Marie Adams hat das am Beispiel des zynischen und miesepetrigen Robert für mich sehr gut beschrieben, denn auch ihn hat die neue harmonische Umgebung nicht kalt gelassen.

Marie Adams hat sich sehr viel Mühe mit ihren Charakteren gegeben. Die einen sind mir sofort ans Herz gewachsen (die etwas weltfremde, absolut gutherzige Julia ist dabei mein absoluter Liebling) oder eben nicht. Perfekt. Auch der flüssige, angenehme Schreibstil der Autorin haben zu meinem Lesevergnügen beigetragen.

Abschließend noch ein Wort zum Cover und Titel des Buches. Ich finde alles passt perfekt zur Handlung. Ich habe genau das zu Lesen bekommen, was ich mir vorgestellt hatte. Super.

Wer fernab unseres oftmals grauen Alltags ein Stückchen Harmonie und Menschlichkeit sucht, der ist bei diesem Buch genau richtig. Ich jedenfalls habe es sehr gerne gelesen und kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 26.11.2016
Ich fühle was, was du nicht fühlst
Fried, Amelie

Ich fühle was, was du nicht fühlst


sehr gut

Die hochbegabte 13-jährige India wächst mit ihrem Bruder und den Eltern in einer kleinbürgerlichen schwäbischen Kleinstadt auf. Was nach behüteter Kindheit klingt ist genau das Gegenteil, denn mit Hippieeltern, die sich eigentlich lieber um sich selbst kümmern, kommt man als Teenager nicht sehr weit. Die öffentlichen Aktionen ihrer Eltern sind ihr peinlich, ihr Bruder bewegt sich am rechten Rand der Gesellschaft und bei Gleichaltrigen kommt sie nicht gut an, da sie eben nicht so unbekümmert wie die anderen Mädchen ist. Sie rettet sich in ihre Zahlenwelt und ergreift die Chance Klavierspielen zu erlernen, als der Vater ihrer einzigen Freundin anbietet, sie zu unterrichten. Doch eines Tages kommt es während einer Übungsstunde zu einem unverzeihlichen Zwischenfall. Soll India schweigen oder ihr Geheimnis für immer vergraben?


"Ich fühle was, was du nicht siehst" ist ein vielschichtiges Familienporträt, aber auch ein Stück Zeitgeschichte und die Autorin traut sich an sensible Themenbereiche heran. Klasse. Das Buch spielt in den Seventies, es sind immer noch die Nachwirkungen der braunen Vergangenheit spürbar, die auch vor Indias Familienleben nicht halt machen. Demgegenüber stehen ihre modernen, antiautoritären Eltern, die sich der Kunst bzw. allem Spirituellen verschrieben haben. Freie Entfaltung ist das Motto. Doch ist das wirklich das geeignete Umfeld um Kindern Halt zu geben und sie vor negativen Einflüssen zu schützen?

Amelie Fried beschreibt auf sehr eindrucksvolle Weise, dass Kinder und Jugendliche ernstgenommen werden möchten und auch den Rückhalt ihrer Eltern dringend brauchen. Ich fand es sehr traurig zu lesen, welche Anstrengungen und Irrwege (Wiking Jugend) Che ausgesetzt war, nur weil er Halt suchte. Auch seinem eigenen Kind keinen Glauben zu schenken, wenn es in einer Notlage ist, ließ mich beim Lesen schon oft schlucken. Die Geschichte spielt zwar in den Siebzigerjahren, die Problematik ist aber heute noch genauso aktuell wie damals.

Dieser anspruchsvolle Roman liest sich locker und leicht, das liegt meiner Meinung nach zum einen am hervorragenden Schreibstil der Autorin, welche die 13-jährige India in der Ich-Form erzählen lässt. Man kann sich so viel leichter in Indias Gedankenwelt hineinversetzen. Zum anderen hat Amelie Fried den Spirit der damaligen Zeit hervorragend in Szene gesetzt. Zum Beispiel war die Sinnfindung mit dem Guru Baghwan total in. Überall sah man seine orange gekleideten Jünger. Das alles zu lesen war wie ein Spaziergang in die Vergangenheit.

Ein tolles Buch, das hoffentlich noch viele Leser finden wird!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2016
Die Seideninsel
Estes, Kelli

Die Seideninsel


sehr gut

Inara Erickson hat die alte Villa ihrer Tante Dahlia auf Orcas Island geerbt. Seit Jahren schon war sie nicht mehr dort. Sie beschließt zusammen mit ihrer Schwester nach Orcas Island zu reisen, um den Verkauf ihres Erbes zu regeln. Doch am Ort ihrer Kindheit angekommen, ist sie wie verzaubert. Sie beschließt das Haus zu behalten und ein Boutique-Hotel daraus zu machen. Bei Renovierungsarbeiten entdeckt sie unter einer losen Treppenstufe ein Stück Seidenstoff, der mit kunstvoller chinesischer Stickerei verziert ist. Inaras Neugier ist geweckt. Scheint die Stickerei doch eine Geschichte zu erzählen und zwar die der Chinesin Mei Lien, die im 19.Jahrhundert auf der Insel lebte. Als Inara immer mehr über Mei Lien erfährt, kommt sie auch ihrer eigenen Familienvergangenheit immer näher...

Kelli Estes erzählt in ihrem wunderbaren generationsübergreifenden Buch "Die Seideninsel" zum einen vom beschwerlichen Leben der chinesischen Einwanderer, die in Amerika keineswegs willkommen waren und unglaublichen Diskriminierungen ausgesetzt waren. Zum anderen schafft sie mit Inara, die dem Geheimnis aus der Vergangenheit auf die Spur kommen möchte, eine Verknüpfung dieses Themas bis hin in unsere Gegenwart. Der Roman spielt deshalb in zwei Zeitebenen und zwar im Jetzt mit Inara und im 19.Jahrhundert mit Mei Lien. Diese Zweiteilung hat mir sehr gut gefallen, da das Buch für mich dadurch absolut spannend zu lesen war. Ich war bereits von den ersten Seiten an von der Geschichte fasziniert.

Zudem hat die Autorin es geschafft durch ihre lebendige, detailgetreue und flüssige Schreibweise mich als Leser zu Mei Lien und Inara mitzunehmen. Die absolut authentischen Charaktere hatten hierbei natürlich auch einen großen Anteil.


Für mich ist dieses Buch eine absolute Leseempfehlung. Kelli Estes hat es perfekt geschafft, ein schwieriges Thema der amerikanischen Historie in einem gelungenen Unterhaltungsroman einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Ich hoffe, sie schreibt noch viele Bücher dieser Art.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2016
Zimtsommer
Jio, Sarah

Zimtsommer


sehr gut

Ada Santorini verliert bei einem tragischen Unfall ihren Mann und ihre kleine Tochter. Ada ist am Boden zerstört, alles nimmt ihr den Atem, sie will einfach nur weg. Dr. Evinson, ihr Trauertherapeut, bestärkt sie in ihrem Entschluss und bringt sie auf die Idee ein Hausboot in Seattle zu mieten, das einer Freundin seiner Tochter gehört. Kurzentschlossen packt sie ihre Koffer und macht sich auf den Weg zum Bootssteg. Die anderen Bootsbesitzer nehmen sie sofort in ihre Gemeinschaft auf und so erfährt sie, dass hier vor vielen Jahren eine junge Frau über Nacht verschwand, die Adas Boot bewohnt hat. Zusammen mit ihrem attraktiven Bootsnachbarn Alex macht sie sich auf, um zu erfahren was damals mit Penny Wentworth geschehen ist...

Sarah Jio entführt ihre Leser in ihrem Roman "Zimtsommer" in die Welt der Hausbootbewohner. Sie schildert alles unglaublich authentisch und in leuchtenden Farben, sodass ich beim Lesen richtig Lust bekam eines Tages auch mal ein Hausboot zu mieten. Das ist auch kein Wunder, denn wie die Autorin in ihrer Nachbemerkung erzählt, lebte sie auf einem Hausboot, während sie dieses Buch geschrieben hat.

Sogleich war ich mitten im Geschehen und konnte mich super in die Handlung hineinversetzen. Sarah Jio erzählt die Geschichten von Ada Santorini und Penny Wentworth, die sich zwar nie kennenlernten, deren Schicksale dennoch durch das Hausboot miteinander verknüpft sind.

Da Penny in den fünfziger Jahren auf dem Boot gelebt hat, bekommt man in den Rückblenden immer wieder Einblicke in die damalige Zeit. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin widmet sich in ihrer Erzählung abwechselnd Ada und Penny, wodurch die Spannung, wie es denn nun weitergeht, das ganze Buch hindurch aufrecht erhalten wird.

Durch den lockeren, flüssigen Schreibstil von Sarah Jio und der Ich-Erzählweise, jeweils aus der Perspektive von Ada beziehungsweise Penny, fühlte ich mich den beiden beim Lesen sehr nah. Das hat zwangsläufig dazu geführt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.

"Zimtsommer" ist ein sehr unterhaltsamer, stellenweise auch nachdenklicher Roman, der ein absolutes Lesevergnügen verspricht.
Das war das erste Buch von Sarah Jio, das ich gelesen habe. Ich freue mich schon riesig auf ihre anderen Werke.

Ach ja und zum Schluss sei noch ein leckeres Zimtschneckenrezept erwähnt, das auch mitten im Buch zu finden ist. Als Rezeptfan finde ich das klasse, genau wie das ganze Buch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.09.2016
Die Honigtöchter
Caboni, Cristina

Die Honigtöchter


ausgezeichnet

Angelica Senes geht ihre Freiheit über alles. Sie fährt mit ihrem Campingbus durch Europa und macht dort Station, wo ihr Wissen als Imkerin gebraucht wird. Doch ein Anruf ihrer Mutter ändert alles schlagartig. Sie hat auf Sardinien das Anwesen ihrer Patentante Jaja geerbt. Jaja hat bei Angelica als Kind schon das Interesse für Honigbienen geweckt. Angelica macht sich sofort auf den Weg nach Abbadulce und ist völlig überwältigt von ihren Erinnerungen an dieses kleine Paradies. Dort angekommen, muss sie ziemlich schnell feststellen, dass auch andere an ihrem Erbe interessiert sind und versuchen ihr, das Leben schwer zu machen. Und dann ist da auch noch Nicola, ihre Jugendliebe, den sie nach über zehn Jahren wiedertrifft. Ihr sonst so beschauliches Leben gerät in heftige Turbulenzen...

"Die Honigtöchter" ist mal wieder so ein Buch, das mich total fasziniert hat. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Warum ist das so? Cristina Caboni hat nicht nur eine stimmige Geschichte geschrieben, die über genau die richtige Mischung aus Spannung, Herzschmerz und Lebensweisheiten verfügt. Nein, sie hat auch ganz tolle und informative Einblicke in die Welt der Imkerei gegeben, die sie perfekt in die Handlung einfließen ließ. Klasse.

Dabei wird zu Beginn jeden Kapitels eine Honigsorte beschrieben, was mir sehr gut gefallen hat, denn viele davon kannte ich gar nicht. Am Ende des Buches gibt es ein kleines Honigtagebuch, in dem nochmal alle Honigarten beschrieben sowie spezielle Verwendungstipps gegeben werden.

Cristina Caboni zeigt mit Angelicas Kampf gegen Bauspekulanten ganz deutlich, wie wichtig es ist auf unsere Umwelt zu achten, denn wir haben nur diese. Da ist auf der einen Seite die Idylle und Unversehrtheit der Natur und der Bienen, auf der anderen skrupellose Geschäfte. Das regt schon zum Nachdenken an.

Das alles verpackt die Autorin in einen absolut gelungenen und unterhaltsamen Roman, der locker und fluffig zu lesen ist. Für mich ist "Die Honigtöchter" eine absolute Leseempfehlung.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.09.2016
Herbstleuchten / Rose Harbor Bd.4
Macomber, Debbie

Herbstleuchten / Rose Harbor Bd.4


sehr gut

Jo Marie Rose und ihr Rose Harbor Inn sind eine feste Größe in Cedar Cove geworden. Alles läuft prima, ihre Gäste fühlen sich wohl in ihrem Haus und mit Mark hat sie Freundschaft geschlossen. So könnte endlich Ruhe in Jo Maries Leben einkehren. Doch plötzlich eröffnet ihr Mark, dass er alle Zelte in Cedar Cove abbrechen wird und so setzt er seine Ankündigung zielstrebig in die Tat um. Jo Marie setzt alles daran, herauszufinden welches Geheimnis er verbirgt und wohin er verschwunden ist. Sie kann sich allerdings nicht ausschließlich um diese für sie sehr wichtige Aufgabe kümmern, denn zwei neue Gäste haben sich angesagt, die an einem Klassentreffen teilnehmen möchten. Es gibt wieder viel zu erleben...

Wie Debbie Macomber in ihrem Vorwort bereits erklärt, hat sie sich für den vierten Teil das Thema Teenagerjahre ausgesucht. Was passt da besser, als die Geschichte von Jo Maries neuen Gästen Coco und Katie zu erzählen, die nach zehn Jahren ein Wochenende der Erinnerungen mit ihren ehemaligen Mitschülern verbringen wollen.
Durch Rückblicke und Erzählungen blicken die beiden zurück in die Vergangenheit. Durch D.M. wunderbar lockeren, fließenden und mitreißenden Schreibstil fühlt man sich als Leser in die Highschoolzeit der beiden zurückversetzt. Das hat mit sehr gut gefallen. Auch hier sind die Charaktere wieder super ausgearbeitet, so dass ich sie beim Lesen sofort in mein Leserherz geschlossen habe.

Eine Prise Spannung durfte natürlich auch nicht fehlen. So fand ich es sehr interessant zu lesen, wie Jo Marie herausfindet, welche Beweggründe Mark hatte, Cedar Cove zu verlassen. Ich hoffe dabei noch auf einen fünften Teil, das Ende des Buches hat mich neugierig gemacht.

Das Rose Harbor Inn mitsamt Jo Marie und ihren Gästen werde ich sehr vermissen. Ich habe alle vier Bücher sehr gerne gelesen, vor allem auch deswegen, weil D.M. sehr unterschiedliche Themen ausgewählt hat, so konnte gar keine Langeweile aufkommen. Also auf in die Leseecke, denn hier ist gute Unterhaltung garantiert.

Bewertung vom 20.08.2016
Im Herzen das Glück
Dillon, Lucy

Im Herzen das Glück


sehr gut

Nach dem plötzlichen Tod von Jasons Vater stehen Libby und Jason vor einer großen neuen Herausforderung. Sie brechen ihre Zelte in London ab, um Margaret nach dem Tod ihres Mannes bei der Führung ihres kleinen Hotels zu helfen. Dabei stellen sie fest, dass das Hotel hoffnungslos altmodisch ist. Sie beschließen umfassende Renovierungsarbeiten, um aus dem idyllischen Landhotel ein Luxusressort zu machen. Das bringt alle Beteiligten sehr schnell an ihre Grenzen. Schließlich wird eine junge Frau direkt vor ihrem Hotel angefahren. Sie verliert durch den Unfall ihr Gedächtnis. Libby kümmert sich um die Verletzte und bietet ihr an solange im Hotel zu bleiben, bis die Erinnerungen zurückkehren. Diese gute Tat bringt große Veränderungen mit sich...

"Im Herzen das Glück" ist ein kurzweiliger, sehr schön zu lesender Roman, den ich sicherlich in die Liste meiner sogenannten "Wohlfühlbücher" aufnehmen werde. Die Handlung ist unterhaltsam und spannend zugleich. Dieses Buch ist genau das Richtige für entspannte Lesestunden. Durch den flotten, flüssigen Schreibstil ist man als Leser so in der Geschichte drin, dass man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Klasse.

Auch die Charaktere sind detailliert und liebevoll ausgearbeitet. Sie passen perfekt zur Geschichte. Mein ganz persönlicher Favorit ist dabei natürlich Lord Bob, der so lebensnah beschrieben wird, dass er mir sofort ans Herz gewachsen ist. Solch einen treuen Hund hätte ich auch gerne.

Wer ein amüsantes, spritziges Buch mit tollen Charakteren lesen möchte, das aber auch eine kleine Portion Lebensweisheit mitgibt, der ist bei "Im Herzen das Glück" gerade richtig. Ich kann es absolut weiterempfehlen.

Bewertung vom 16.08.2016
Die Frau, die allen davonrannte
Snyder, Carrie

Die Frau, die allen davonrannte


sehr gut

Die hochbetagte Aganetha Smart verbringt ihren Lebensabend in einem Altenheim. Dort besuchen sie zwei junge Leute, die sie für einen Film interviewen möchten. Denn Aganetha ist nicht irgendeine Bewohnerin des Seniorenheims, nein sie gewann als junge Läuferin einst bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam die Goldmedaille. Das war eine Sensation, denn zu dieser Zeit war es für Frauen nicht selbstverständlich Laufsport betreiben zu können.
Durch die Fragen der beiden jungen Leute blickt Aganetha zurück in ihre Vergangenheit und gibt Einblicke in die Konventionen ihrer Zeit. Bis sie sich im klaren darüber ist, dass die beiden nicht nur ein Interview mit ihr möchten...

"Die Frau, die allen davonrannte" ist ein wirklich gut zu lesender Familienroman und kein Buch über die sportliche Karriere einer Sportpionierin. Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, denn für mich ist sie ein gelungenes Porträt vor allem der Frauen in der Gesellschaft des vorherigen Jahrhunderts. Carrie Snyder beleuchtet das nicht immer einfache Leben der Olympiasiegerin Aganetha Smart von vielen Seiten und zwar über ihre Kindheit, Jugend bis hin zu ihren sportlichen Leistungen und dem schwierigen Weg dorthin. Da die Titelheldin zum Zeitpunkt der Erzählung bereits 104 Jahre alt ist, bieten sich dabei Rückblenden geradezu an. Diese sind jedoch nicht chronologisch, Aggie springt immer wieder in verschiedene Vergangenheitsbereiche zurück. Das ist zwar zunächst gewöhnungsbedürftig zu lesen, hat mir aber immer besser gefallen, denn eigentlich ist das ja ganz normal bei Erinnerungen eines solch langen und ereignisreichen Lebens.

Durch ihre lockere und einfühlsame Schreibweise gelingt ihr der Spagat zwischen Spannung, traurigen Episoden und Hoffnung sehr gut. Für mich bildet dieses Buch die Realität ganz nah ab, denn für die meisten gibt es doch immer wieder Höhen und Tiefen im Leben.

Obwohl der Sport hier nicht das Hauptthema ist, erfährt der Leser trotzdem noch jede Menge über die Anfänge des Frauenlaufsports. Das fand ich sehr intereressant, Besonders das Nachwort der Autorin zu diesem Thema finde ich spitze.

Zum Schluss noch ein Wort zum Cover. Es ist sehr gelungen, denn es drückt genau die Atmosphäre im Buch aus. Die Enge des Landlebens und den Aufbruch in ein eigenständiges Leben durch das rennende Mädchen. Klasse.

"Die Frau, die allen davonrannte" habe ich sehr gerne gelesen. Es ist ein anspruchsvoller Familienroman mit vielen Facetten. Sehr zu empfehlen.