Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
PandaCat

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2021
Unvergesslich / Only Us Bd.2
Harlow, Melanie

Unvergesslich / Only Us Bd.2


gut

Nett zu lesen, aber ohne viel Tiefgang

Das Cover ist hübsch, aber sticht nicht unbedingt aus der Masse hervor.

Der Klappentext hat mir super gefallen und weckt Erwartungen an eine Enemie-to-Lovers Geschichte. Dem ist aus meiner Sicht aber nicht so! Sie sind zwar nicht die dicksten Freunde am Anfang des Buches, aber Feinde trifft es nicht einmal annährend. Wer also hitzige Diskussionen, Streitereien, Funken und Temperament erwartet, wird enttäuscht werden. Bereits nach den ersten Seiten verflüchtigt sich der „Enemy-Eindruck“ schon sehr.

Für diejenigen, die nicht gerne lange Rezensionen lesen:
Wer einen kurzweiligen, romantischen Roman sucht und nicht unbedingt über ein Buch nachdenken möchte, der kann dieses hier gut lesen und wird eine nette Zeit damit haben. Wer aber Tiefgang und Charakterentwicklung sucht, der wird mit diesem Buch nicht wirklich glücklich werden.

Zu meiner Meinung im Detail:
Der Schreibstil des Buches ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Es erzählt die Geschichte im Wechsel aus der Ich-Perspektive von Cleo und Oliver, weshalb man die Gefühle und Gedanken den Personen schnell versteht. Zudem gibt es noch Zeitsprünge, wo Episoden aus der Vergangenheit erzählt werden angefangen von der Kindheit bis zum jungen Erwachsenenalter.

Bei den Charakteren war es anfangs so, dass ich Cleo sehr mochte und Oliver sehr unsympathisch wirkte. Dies drehte sich allerdings im Laufe der Geschichte. Das liegt vor allem daran, dass ich mit Cleo nicht warm geworden bin. Sie wird als selbstbewusste, temperamentvolle, starke Frau beschrieben. Leider ist sie aber tatsächlich das Gegenteil. Cloe knickt jedes Mal sehr schnell ein wenn es um Oliver geht, egal was sie sich vorher vorgenommen hat. Und dazu braucht es nur eine kurze Unterhaltung mit Oliver. Und das obwohl sie immer wieder erzählt, diesmal würde sie es ihm nicht leicht machen. Diese extreme Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen Verhalten und der Beschreibung des Charakters hat mich gestört.

Oliver hingegen wirkt zwar am Anfang sehr unsympathisch, aber seine Handlungen werden zumindest im Laufe des Buches nachvollziehbar. Und bei ihm machen die Handlungen durchaus Sinn: Wer nie mit ernsthaften Konsequenzen rechnen muss verhält sich anders und lügt und hintergeht durchaus immer wieder – wieso auch nicht?

Beide Charaktere bleiben aber etwas blass und verhalten sich teilweise eher wie Teenager, als wie erwachsene Menschen. Meine Lieblingsfigur ist Olivers Oma – die taucht erst ganz am Ende auf und das will bzgl. des Buches dann schon was heißen.

Die Geschichte an sich ist nett, plätschert vor sich hin und ist unterhaltsam. Am Ende ging es mir aber etwas sehr schnell und ich war nicht ganz glücklich mit der Art und Weise wie schnell das Happy End nach dem "Plottwist" kommt.
Trotz all dieser Kritikpunkte kann man das Buch aber durchaus gut lesen. So fürs nebenher Lesen in der Bahn oder zum Zeitvertreib ist es nett, aber es hat mich nicht mitgerissen oder weiter beschäftigt.

Bewertung vom 26.10.2020
All das Ungesagte zwischen uns
Hoover, Colleen

All das Ungesagte zwischen uns


ausgezeichnet

Lesenswertes Buch voller Emotionen

Ich mag die Bücher von Colleen Hoover sehr gerne. Auch dieses fällt nicht aus der Reihe.
Die Autorin schafft es immer wieder eine neue Geschichte voller Emotionen zu erfinden.
In dieser geht es um Morgan und ihre Tochter Clara. Dabei geht es sowohl um die Beziehung der beiden und um die Liebesbeziehungen der beiden. Und - wie der Titel schon verrät - darum, dass vieles ungesagt bleibt (aus unterschiedlichen Gründen) und die Beziehung beeinflusst. Die Mutter-Tochter-Beziehung spielt die größte Rolle dabei.

Der Text ist wie gewohnt flüssig zu lesen und sehr emotional und liebevoll geschrieben.
Mit den Charakteren kann man sich sehr gut identifiziere. Beide werden sehr gut beschrieben und sie handeln nachvollziehbar. Da die Kapitel jeweils aus Morgans und Claras Sicht beschrieben werden, erhält man Einblick in ihre Gedanken und Gefühle.
Besonders interessant ist die Tatsache, dass beide unterschiedliche Dinge wissen, sie aber nicht mit der jeweils anderen teilen; was zu Vermutungen und Drama führt - obwohl beide nur versuchen das jeweils richtige zu tun und dabei noch ihren Platz im Leben zu finden.

Natürlich ist bei Colleen Hoover immer auch ein wenig Kitsch dabei, aber tatsächlich immer eine (für meine Verhältnisse genau richtige) Menge im Verhältniss zum Drama und Traurigkeit.
Das Buch hat mich besonders in der 2. Hälfte zum Lächeln gebracht, weil es trotz der eigentlich traurigen Geschichte immer noch Raum für Witze lässt und schöne Situationen.

Das Buch ist, wie die anderen Bücher der Autorin auch, unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 17.09.2020
Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6
Roslund, Anders

Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6


weniger gut

Anderes Thema als erwartet

Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen und auch den Klappentext fand ich ansprechend. Ich habe eigentlich vermutete, dass ich das Buch nur so verschlingen würde - gleich vorweg: leider war dem nicht so. Ich habe aufgrund des Klappentextes etwas anderes erwartet. Wäre der Inhalt deutlicher geworden hätte ich es wohl eher nicht gelesen.

Die ersten Seiten drehen sich um das, was im Klappentext beschrieben wird: Die kleine Zana und den Kommissar Grens. Der Anfang hat mich total gefesselt und ich war wirklich gespannt wie es weiter geht.

Dann kommt jedoch ein Schwenk zu dem 2. Hauptcharakter des Buches - Piet Hoffmann. Und dieser Teil hat lange, lange scheinbar gar nichts mit der Handlung um Kommissar Grens zu tun. Es könnte auch ein völlig anderes Buch sein. Knappe 130 Seite geht es um Piet. Und leider dreht es sich dabei nicht um einen Mordfall oder Einbruch, wie der Klappentext suggeriert, sondern um Korruption und Waffenschmuggel. Das kann in dem ein oder anderen Fall ein interessantes Thema sein. Allerdings hat mir die Art und Weise hier nicht gefallen. Es geht nicht um Detektiv- oder Ermittlungsarbeit, sondern hat andere Schwerpunkte, die ich hier nicht spoilern möchte.
Ich empfand den Teil zudem als sehr langatmig (einige Seiten habe ich schlicht überflogen, da ich keine Lust hatte mir Piets Gedanken und Pläne in allen Details durchzulesen) und teils sehr konstruiert und unrealistisch.

Ab der Hälfte nimmt das Buch dann langsam wieder etwas Fahrt auf und wird zumindest etwas spannender. Zudem finden die Stränge tatsächlich immer mehr zusammen und am Ende passt es auch - irgendwie.
Nur der letzte Teil des Buches bewirkt, dass ich hier noch zwei Sterne vergebe.

Der Schreibstil ist ansonsten flüssig, aber leider, bezogen auf die Charaktere etwas flach. Bedenkt man das der Autor schon mehrere Bücher geschrieben hat mit diesen Protagonisten (die ich allerdings nicht gelesen habe), bin ich tatsächlich überrascht, wie blass besonders die Nebencharaktere bleiben. Zu ihren Charakteren erfährt man hier kaum etwas. Vielleicht ist das in den anderen Büchern anders, aber hier konnte ich die Personen kaum kennenlernen. Lediglich Kommissar Grens wird einem ein wenig sympatisch, dadurch, dass man etwas über ihn erfährt.
Piet Hoffmann ist mir leider gänzlich unsympatisch - das liegt aber sicher auch daran, dass ich generell den Teil mit ihm nicht mochte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich den ersten kurzen Teil, den der Klappentext zusammenfasst, gut fand und auch den Schluss nachvollziehen konnte.
Den Rest dazwischen, besonders die ersten knapp 130 Seiten mit Piet Hoffmann, haben mich beinahe dazu bewogen das Buch einfach weg zu legen und nicht weiter zu lesen.
Ich bin eine schnelle Leserin und lese auch dicke Bücher, wenn sie mich fesseln, an ein, zwei Tagen durch. Für dieses hier habe ich knapp drei Wochen gebraucht, weil ich zwischendurch keine Lust hatte weiter zu lesen.

Bewertung vom 09.09.2020
Aus allen Wolken fällt man auch mal weich
Korte, Valerie

Aus allen Wolken fällt man auch mal weich


sehr gut

Ein netter Roman für Zwischendurch

Das Buch hat ein schönes Cover, das sehr gut zum Thema passt und einen interessanten Klappentext, der das Buch gut beschreibt.

Julia, die Protagonistin, führt ein Leben als alleinerziehende Mutter, das mit ihrem Leben, wie sie es in Instagram zeigt, nicht überein stimmt.
Das zeigt sich insbesondere in witzigen Instagramposts, die das Bild beschreiben und hinter die Fassade blicken lassen.

Auch die anderen Charaktere sind sympatisch, bleiben manchmal jedoch etwas flach und oberflächlich.

Der Schreibstil gefällt mir gut und ist sehr flüssig zu lesen und zwischendurch gibt es humorvolle Passagen.

Die Geschichte an sich ist weniger vorhersehbar als bei anderen Büchern dieses Genres. Man weiß nicht direkt, wie das Buch ausgehen wird.

ZWischendurch gibt es einige Längen, die aber nicht wahnsinnig stören und ins Gewicht fallen - es passiert nur einfach nicht so viel in dieser Zeit.
Ein Handlungsstrang (Strichwort Vater) hat mich leider nicht überzeugt und war aus meiner Sicht auch überflüssig.

Im Ganzen ein nettes Buch, das man gut und schnell lesen kann und das einen unterhält. Aber eben auch ein Buch, dass ich wohl nicht ein 2. Oder 3. Mal lese. Dazu hat es mich dann zu wenig begeistert.

Bewertung vom 10.08.2020
Wo die Sterne tanzen
Herzog, Katharina

Wo die Sterne tanzen


sehr gut

Schöner, leichter Sommerroman

Das Cover des Buches hat mir sehr gut gefallen und nach dem kurzen Reinlesen ins Buch stand fest, dass ich es gerne lesen möchte.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich wunderbar lesen. Sehr schön fand ich, dass die Kapitel über Neles Kindheit jeweils von einem kurzen Musicalzitat überschrieben wurde.
Auch passt der Schreibstil sich ein wenig dem Alter der Protagonisten an.

Die Geschichte hat mir im Gesamten gut gefallen. Der Handlungsort Juist ist toll gewählt und es kommen bei den Beschreibungen richtig Urlaubsstimmung auf.
Die Charaktere sind mir sympatisch, auch wenn man vor allem Nele kennenlernt. Ben und Henry bleiben beide beinahe etwas blass, was aber gar nicht so sehr stört, da es vor allem um Neles innere Konflikte geht. Die Nebencharaktere sind auch gut beschrieben.
Diese sind im Übrigen schön dargestellt und sind auch schlüssig. Inbesondere durch die Episoden aus der Vergangenheit versteht man Neles Handeln ganz gut. Ohne diese Hintergründe wären mir manche Entscheidungen eventuell etwas weniger nachvollziehbar erschienen. Die Dinge die einem während der Jugend passieren prägen nun einmal enorm.

Auch wenn der "Jetzt" Teil des Romans wenig tatsächliche Handlung hat, kommt keine Langeweile auf, weil in Neles Innerem Dinge passieren und sie viel mit sich und ihren Träumen hadert und eine Wandlung durchlebt.
Die Nebenhandlungen sind schön, ohne zu viel Raum einzunehmen. Die Autorin konzentriert sich auf Nele - und das ist auch gut so. Zu viele dominate Nebenhandlungen können aus meiner Sicht ein Buch auch kaputt machen.

Das Buch ist ein schöner Sommerroman, der Lust auf Urlaub macht und zum entspannen einläd.
Es ist nicht eines meiner Liebingsbücher geworden, dazu hat mir einfach noch ein wenig mehr gefehlt, aber auf dem Balkon in der Sonne lesen kann man es auf jeden Fall!

Bewertung vom 28.07.2020
Saale Premium - Stürme über dem Weinschloss / Weinschloss-Saga Bd.1
Seifert, Paula

Saale Premium - Stürme über dem Weinschloss / Weinschloss-Saga Bd.1


gut

Ein Roman in dem Wein die Hauptrolle spielt

Das Buch ist der erste Teil der Familiensaga um Aenne und ihre Familie und ihrer Liebe zu Wein.

Aenne ist eine junge Frau, die - entgegen der damaligen Zeit - nach Selbstbestimmung und Liebe strebt. Anfangs scheint alles gut zu laufen und ihr Wunsch erfüllt sich, sie findet die große Liebe. Allerdings ist ihr Vater gegen die Verbindung, da er sich mit dessen Familie überworfen hat. Damit beginnt Aennes von Schicksalsschlägen geprägte Erzählung.

Während des Buches erfährt man einiges über die damalige Zeit, die Mode, Preise und Einstellungen der Menschen. Noch viel mehr erfährt man über Weinanbau und Sektherstellung. Und das ist einer meiner Hauptkritikpunkte: Der Wein nimmt eine größeren Stellenwert ein, als die Handlung an sich. Gefühlt besteht 2/3 des Buches aus Erzählungen um und über Wein, 1/3 erzählt nebenbei, was im Leben der Protagonistin passiert.
Und das geschieht in teil sehr großen Sprüngen, sodass man vieles erfährt, indem es von jemandem erzählt wird, nicht indem es von Aenne erlebt wird. Scheinbar wichtige Ereignisse (wie die Zeugung ihres Kindes) geschehen auf 3 - 4 Zeilen, während über die Weinherstellung über Seiten referiert wird.
Die Handlung selbst ist sehr melodramatisch und erinnert an eine Seifenoper. Aenne stolpert von einem Schicksalsschlag in den nächsten und sie kann ihre Clemens einfach nicht zum Mann nehmen; selbst als alle Hindernisse aus dem Weg geräumt sind. Als Leser fragt man sich zwischendurch manchmal: Warum eigenlich nicht? Aenne steht sich da sehr oft selbst in Weg.

Eine Seifenoper kann zwischendurch mal nett sein, man sollte aber nicht zu hohe Erwartungen daran haben. Die Charaktere in dem Buch werden gut dargestellt, aber manchmal versteht man insbesondere Aennes Beweggründe nicht, da sie nicht so tiefgründig ausgearbeitet wurde, sondern nur so weit, wie es die melodramatische Geschichte braucht.

Das Buch ist informativer und recht unterhaltsam. Allerdings ist es kein anspruchsvoller historischer Roman, wie ich ihn erwartet habe, sondern eher eine leichte Sommerlektüre für den Balkon, die man aber auch schnell vergessen hat.
Die weiteren zwei Teile werden eher nicht bei mir einziehen.

Bewertung vom 13.07.2020
Nur noch ein bisschen Glück
Ahrnstedt, Simona

Nur noch ein bisschen Glück


gut

Netter Sommerroman mit etwas wenig Tiefgang

Die Großstädterin Stella wird von ihrem Partner betrogen und bricht Hals über Kopf auf zu dem Haus, das sie von ihrer Mutter geerbt hat- um dann festzustellen, dass das Haus irgendwo im Nirgendwo steht und weder über Wasser noch über Strom verfügt.
Ihr Nachbar Thor hilft ihr aus und schon bald beginnt das nachbarschaftliche Verhältnis schnell in sexuelle Anziehung zu kippen.

Der Beginn hat mir gut gefallen, aber auf dem Stand bleibt das Buch dann leider sehr lange. In der Mitte passiert nicht viel. Es geht hauptsächlich um die körperliche Anziehung zwischen den beiden.
Dabei gibt es für meinen Geschmack etwas viele Wiederholungen oder Ähnlichkeiten in den Szenen. Ich mag Sexszenen in Büchern gerne, wenn sie gut geschrieben sind. Aber bei diesem Buch hatte ich das Gefühl, dass die Häfte aus Sex besteht, das war mir dann doch etwas zu viel. Die Seiten hätte man mit Tiefgründigerem füllen können.

Es gibt viele Charaktere, die meisten davon sind einem auch durchaus sympatisch, bleiben aber doch auch recht flach. Viel wird angeschnitten und thematisiert, aber vielleicht hätte man sich auf ein paar weniger Charaktere beschränken sollen, die man dafür ausführlicher kennenlernt.

Das Setting hat mir gut gefallen, auch der Schreibstil im Gesamten gefällt mir gut, wenn auch mit kleinen Abstrichen. Zum letzten Drittel des Buches kommt dann nochmal etwas mehr Spannung auf - auch wenn die Geschichte nicht besonders überraschend ausgeht.

Insgesamt ist das Buch ein netter Sommerroman, der aber für meinen Geschmack etwas mehr Tiefgang und Witz vertragen hätte und etwas mehr tatsächliche Handlung.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2019
Verborgen im Gletscher / Kommissar Konrad Bd.1
Indriðason, Arnaldur

Verborgen im Gletscher / Kommissar Konrad Bd.1


sehr gut

Im Zuge der Schmelze der Geltscher in Island wird eine Leiche freigelegt, die einen 30 Jahre alten Vermisstenfall wieder ins polizeiliche Interesse rückt.

Konrad ist ein pensionierter Polizist, der damals in dem Fall ermittelt hat. Da ihn der Fall nie ganz losgelassen hat mischt er sich in die Ermittlungsarbeit ein und sucht nach neuen Informationen.
Die Person Konrad wird dabei gut dargestellt mit seinen verschiedenen Facetten und einer gewissen inneren Zerissenheit. Wer die Reihe um Erlendur des selben Autors kennt, wird aber merken, dass Konrad eine nicht ganz so düstere Sicht auf die Dinge hat, was sich auch in der Beschreibungen wieder spiegelt. Die meisten anderen Personen bleiben eher oberflächlich.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen.
Arnaldur Indriðason schreibt ruhig und realistischer im Bezug auf die Dauer polizeilicher Ermittlungen als manch anderer Autor - insbesondere in diesem Cold Case, in dem Kornad nicht offiziell ermittelt. Dies hat jedoch zur Folge, dass der Krimi am Anfang zwar Spannung aufbaut, dieser aber wieder relativ rasch abfällt und erst im letzten Drittel des Buches wieder anzieht. Es gibt nicht wirklich einen kontinuierlichen Spannungsbogen.
Es gibt viele Personen, die nur einmal auftauchen, Sackgassen, die nicht weiter führen und Dinge, die einfach Zeit brauchen. Wirklich miträtseln, wer möglichweise der Täter war, ist hier nicht möglich.

Wem der Schreibstil von Indriðason gefällt und wem eine kontinuierliche Spannung nicht wichtig ist, der bekommt ein nettes Buch, das sich gut lesen lässt und auch für ein "mal kurz ein paar Kapitel lesen" geeignet ist. Es fällt einem doch relativ leicht das Buch aus der Hand zu legen.

Wer hingehen einen Krimi mit Spannung und Action sucht und einer eher klaren Linie ohne viele Abzweigungen, die nirgendwo hin führen, für den ist dieses Buch nicht das richtige!