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Rinoa

Bewertungen

Insgesamt 150 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


sehr gut

Von Anfang an vermochte mich „Das Waldhaus“ zu packen, was sicher zum einen am tollen Schreibstil der Autorin lag, zum anderen aber auch an dem leichten Unbehagen, das mich sofort beschlich. Denn nicht nur Hannahs Vater, auch Hannah selbst scheint irgendetwas zu verbergen zu haben. So flog ich nur so durch die Seiten und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und was Hannah so alles herausfindet.

Leider gab es dann aber mit der Zeit ein paar Längen und auch mit Hannah wurde ich nicht so richtig warm. Ich fand sie sehr ambivalent (was ja für sich gesehen nichts Unrealistisches oder Negatives ist), aber auf eine etwas zu gestellte Art und Weise. Und immer dann, wenn es etwas längere Dialoge gab fand ich diese doch sehr konstruiert und einfach nicht lebensnah, was durchaus auch an der Übersetzung liegen könnte, so oder so hat es mich aber gestört und sich einfach holprig und nicht stimmig angefühlt.

Doch dann zog die Spannung wieder an und ich konnte über diese kleineren Mängel oder auch Ungereimtheiten hinwegsehen, weil die Geschichte so packend war. Ich hatte quasi gar keine Zeit, mir irgendwelche Gedanken zu machen, weil ich einfach immer weiterlesen musste.

Das Ende fand ich dann etwas vorhersehbar und ein bisschen sehr bemüht, im Großen und Ganzen aber schon passend.
Mir hat „Das Waldhaus“ insgesamt gut gefallen, es war sehr spannend und hat mir einige unterhaltsamen Lesestunden beschert.

Bewertung vom 01.04.2024
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
Kvensler, Ulf

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück


sehr gut

Was für ein spannendes Buch! Von Beginn an hat mich die Geschichte um Anna, Henrik, Milena und Jacob in ihren Bann gezogen, was nicht zuletzt auch am tollen Schreibstil des Autors lag. Ich mag Bücher, die in Ich-Form geschrieben sind sowieso, hier sind aber auch die Gefühle und Gedanken wirklich sehr plastisch und lebensnah wiedergegeben. So konnte ich mir ein gutes Bild von allen Beteiligten machen.

Sobald die Gruppe zu ihrer Wanderung aufbricht, liegt auch gleich ein gewisses Unbehagen oder eine nervöse Spannung in der Luft. Man weiß, es wird etwas passieren, allerdings weiß man nicht genau was und wem. Zwischendurch gab es dann immer wieder Auszüge aus einem Vernehmungsprotokoll, was die Spannung noch gesteigert und die Geschichte vorangetrieben hat.

Einiges war für mich zwar etwas vorhersehbar und zwischendurch hatte das Buch auch einige Längen (während der Wanderung waren manche Dinge doch recht ausführlich beschrieben und es fiel mir auch nicht immer leicht, die örtlichen Gegebenheiten komplett zu erfassen).

Alles in allem fand ich „Der Ausflug“ aber wirklich sehr packend geschrieben, unterhaltsam und in sich stimmig. Insbesondere die psychologische Komponente war sehr interessant und gut herausgearbeitet. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.03.2024
Wer zuerst lügt
Elston, Ashley

Wer zuerst lügt


ausgezeichnet

Wow, was für ein Buch! Ich bin immer noch ganz begeistert und im Bann dieses wirklich tollen Thrillers.
Wenn man viel liest und auch viel im gleichen Genre kann bisweilen der Gedanke auftauchen, dass man die meisten Geschichten so oder so ähnlich schon einmal gehört (bzw. gelesen) hat. Zumindest geht es mir von Zeit zu Zeit so. Und „Wer zuerst lügt“ bildet hier wirklich eine Ausnahme, denn ich kann mich nicht erinnern, je etwas Vergleichbares gelesen zu haben.

Zunächst einmal ist da Evie, die ich trotz ihres zweifelhaften Berufs von der ersten Seite an mochte. Der ich wirklich die Daumen gedrückt habe, dass alles gut für sie ausgeht. Dann ist da ein bisschen Romantik, aber gerade nur so viel, dass sich Liebesroman-Muffel wie ich noch wohlfühlen. Und dann ist da die eigentliche Geschichte: Unterhaltsam, rasant, spannend und einfach nur großartig ausgedacht.

Die Autorin hat es geschafft, alles glaubhaft und verständlich aufzulösen und dabei nie den roten Faden zu verlieren. Ich habe Evie wirklich sehr gerne über die Schulter geschaut, mit ihr mitgefiebert und war am Ende fast ein wenig traurig, als es vorbei war.

Ein ganz tolles Buch. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.03.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


gut

Aufgrund des Klappentextes und der Beschreibung war ich sehr neugierig auf das Buch und es ging auch gleich vielversprechend los.
Erzählt wird aus Sicht von Elliot Chase in Ich-Form, was an sich zunächst nichts Ungewöhnliches ist. Allerdings spricht Elliot den Leser direkt an, tatsächlich so, als würde er mir unter vier Augen seine Geschichte erzählen. Das hat mir gut gefallen und mich gleich in die Geschehnisse eintauchen lassen.

Doch leider hat dies für mich in der Folge so ein bisschen an Reiz verloren und ich fand auch Elliot recht nervtötend. Dass man nicht sicher sein kann, wie viel man ihm glauben kann war von Anfang an naturgemäß klar (das ist ja oft so bei Ich-Erzählern) und der Autor hat das eigentlich auch ganz gut aufgebaut. Leider hat mir in großen Teilen aber doch die Spannung gefehlt.

Es war nicht schlecht zu lesen und auch durchaus unterhaltsam, so richtig gepackt hat es mich aber nie und bis auf eine Szene habe ich auch so einen gewissen Überraschungseffekt vermisst. Im Großen und Ganzen habe ich mir einfach mehr erwartet, insbesondere auch aufgrund der ungewöhnlichen Erzählperspektive.

Am Ende blieben dann für meinen Geschmack zu viele Fragen offen und die Lektüre gestaltete sich insgesamt doch etwas zäh. Ich fand „Die Insel des Zorns“ nicht schlecht, es wird mir aber definitiv nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben.

Bewertung vom 22.03.2024
Schneesturm
Walsh, Tríona

Schneesturm


sehr gut

Das Setting las sich wirklich genau nach meinem Geschmack, eine vom Schneesturm abgeschnittene Insel, ein Mörder, der sein Unwesen treibt, das alles klang schon sehr spannend. Ich habe allerdings eine ganze Weile gebraucht, um in die Geschichte hinein zu finden und mit Cara und ihren Freunden warm zu werden. Gerade auch die Verflechtungen untereinander wurden mir zu wenig herausgearbeitet, sodass mir die Zusammenhänge oft nicht ganz klar oder greifbar waren. Das machte das Lesen etwas anstrengend und unbefriedigend.

Auch hat mir am Anfang ein wenig die Spannung gefehlt, trotz des dazu einladenden Drumherums. Erst so ab der Mitte der Lektüre konnte mich das Buch so richtig packen und dann wollte ich auch nicht mehr aufhören zu lesen.
Mir hat es gefallen, wie Cara nach und nach die Hintergründe aufdeckt und ich mochte auch ihre ruhige und besonnene Art.

Was der Autorin wirklich gut gelungen ist, ist die Beschreibung der äußeren Umstände auf der Insel. Der Sturm, die Kälte, der Schnee, das alles konnte ich mir bildlich vorstellen und war froh, selbst gemütlich im Warmen zu sitzen.

Insgesamt hat mir „Schneesturm“ gut gefallen, es hat zwar etwas gedauert, bis die Geschichte so richtig an Fahrt aufnimmt, dann war es aber wirklich spannend und unterhaltsam.

Bewertung vom 01.02.2024
Dieses schöne Leben
Brammer, Mikki

Dieses schöne Leben


ausgezeichnet

Was für ein tolles Buch! Eigentlich bin ich eher Krimi-/Thriller-Liebhaberin, lese aber auch gerne mal andere Genres, wenn mich das Thema anspricht.
Mikki Brammer ist hier eine wunderbare Geschichte über das Leben (und auch den Tod), über Freundschaft und Liebe, über den Mut, etwas zu wagen, über Dinge, die man am Ende vielleicht bereut und noch ganz viel mehr gelungen, gespickt mit Weisheit und Herz.

Dabei hat sie mit Clover eine Figur erschaffen, die mir ab der ersten Sekunde ans Herz gewachsen ist und mit der ich auch im wahren Leben gerne befreundet wäre. Aber auch die anderen Personen sind wirklich toll gezeichnet, mit all ihren Stärken und auch Schwächen und ich habe gerne an ihrem Leben teilgenommen.

Sehr berührend, aber nie kitschig oder zu rührselig nimmt Clover den Leser mit auf ihre ganz eigene Reise und macht eine wirklich schöne Entwicklung durch, bleibt sich dabei aber immer treu. Das hat mir besonders gut gefallen.

Am Ende war ich mehrfach zu Tränen gerührt und fast ein bisschen traurig, dass ich Clover und alle anderen nun verlassen muss. Ich habe die Lektüre wirklich sehr genossen und kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 28.01.2024
Der Schacherzähler
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


sehr gut

„Der Schacherzähler“ ist ein schönes Buch für zwischendurch, was ich jedoch keinesfalls negativ meine. Im Gegenteil ist der Schreibstil der Autorin wirklich angenehm zu lesen, auch wenn sie manchmal doch sehr ausführlich und in allen Einzelheiten beschreibt, was ihre Figuren gerade so tun (was für die Geschichte allerdings nicht unbedingt nötig wäre).

Erzählt wird aus Sicht von Malu, ihrem Sohn Janne, Oldman, Malus Chef Hinnerk und ihrer Freundin Liv, wobei Malu schon den größten Teil einnimmt. Sympathisch waren mir alle Figuren und ich habe gerne an ihrem Leben teilgenommen. Allerdings war mir die Geschichte manchmal doch etwas zu weichgespült und dass sich ausgerechnet diese Menschen zusammenfinden, deren Vergangenheiten doch einige Parallelen aufweisen, war mir ein wenig zu viel des Zufalls (manche mögen es vielleicht auch Schicksal nennen).

Ich habe die Lektüre von „Der Schacherzähler“ trotzdem genossen und das Buch gemocht, wer allerdings eine Geschichte mit richtig viel Tiefgang erwartet, könnte eventuell enttäuscht werden. Für mich war es eher ein Wohlfühlroman mit netten Figuren und einer schönen, wenn auch teilweise etwas vorhersehbaren Story.

Bewertung vom 31.12.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


gut

Ich mag Krimis aus Skandinavien sehr gerne und daher war „Im Herzen so kalt“ für mich fast schon ein Muss.
Der Beginn hat mir dann auch gut gefallen, den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und auch Maya als Ermittlerin war mir auf Anhieb sympathisch. Doch leider wollte sich keine rechte Spannung einstellen, im Gegenteil fand ich den Aufbau fast schon behäbig, Maya und ihr Partner Pär gehen hierhin und dorthin und finden auch einige Dinge heraus, trotzdem haben die Geschehnisse mich einfach nicht gepackt.

Erst auf den letzten hundert Seiten nahm die Geschichte an Fahrt auf und dann konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen. Und außer ein paar fragwürdigen Aktionen von Maya war die Auflösung für mich auch eine wirklich runde Sache.

Am Ende blieb ich trotzdem etwas zwiespältig zurück. Zum einen mochte ich insbesondere Maya sehr und auch den Fall fand ich gelungen. Auf der anderen Seite war es mir auch ein bisschen zu glatt und weichgespült. Vielleicht liegt das auch am Schreibstil der Autorin, denn Ecken und Kanten gab es durchaus und es wurden auch schwierige Themen angesprochen. Trotzdem hat mir einfach ein bisschen etwas gefehlt, ein Funke, der eben leider nicht ganz übergesprungen ist.

Ich werde trotzdem nach dem nächsten Band die Augen offenhalten und dann spontan entscheiden, ob ich ihn lese oder nicht.

Bewertung vom 31.12.2023
Hope's End
Sager, Riley

Hope's End


weniger gut

Das letzte Buch von Riley Sager fand ich absolut großartig, dementsprechend habe ich mich auch sehr auf „Hope’s End“ gefreut.

Und es ging auch vielversprechend los: Dem Autor gelingt es sehr gut, eine düstere und unheilvolle Atmosphäre zu erzeugen, gepaart mit der Legende um die grausamen Morde und wer sie begangen hat war das schon sehr spannend.
Große Probleme hatte ich allerdings mit Kit, die mir zwar nicht unbedingt unsympathisch war, deren Verhalten ich aber größtenteils überhaupt nicht nachvollziehen konnte. In meinen Augen rannte sie völlig kopflos durch die Gegend, verdächtigte mal diesen und mal jene und zog ständig voreilige Schlüsse. Und obwohl sie die Ich-Erzählerin ist und man auch einiges über sie persönlich erfährt, kam ich ihr einfach nicht nah.

Im Mittelteil wurde das dann besser (vielleicht hatte ich mich auch daran gewöhnt) und auch die Geschichte nahm noch einmal an Fahrt und Spannung auf.

Mit dem Ende hat es der Autor dann bei mir aber etwas verdorben. Ich mag schon überraschende Wendungen und wenn man nicht alles vorhersehen kann, aber hier war es einfach viel zu viel. Und dadurch wurde es dann für mich auch immer unglaubwürdiger. Ständig kam er mit einem neuen Kniff um Ecke, für meinen Geschmack wäre hier eindeutig weniger mehr gewesen.
Wirklich schade, die Geschichte und das Setting (die zwar beide nicht unbedingt neu sind, aber gut beschrieben wurden) hätten durchaus viel mehr Potential gehabt, das leider nicht genutzt wurde.

Alles in allem hat mich „Hope’s End“ leider mehr enttäuscht, als dass es mich unterhalten oder fesseln konnte.

Bewertung vom 27.12.2023
Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
Fletcher, Susan

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe


ausgezeichnet

Ich liebe dieses Buch! Nachdem ich es beendet hatte, hätte ich sofort noch einmal von vorne anfangen können, denn es steckt so voller Warmherzigkeit, Weisheit und Liebe, dass ich wirklich jede Sekunde genossen habe.
Florence Butterfield, die ich wahrlich gerne im echten Leben kennengelernt hätte, nimmt den Leser mit auf eine Reise durch fast neun Jahrzehnte ihres – zugegebenermaßen sehr ereignisreichen und spannenden – Lebens. Und sie berichtet von den Männern, die sie geliebt hat. Nebenbei stellt sie – zusammen mit Stanhope Jones, den ich auch sehr mochte – Nachforschungen zum Tod der Heimleiterin Renata Green an.

Es ist sehr sehr ausführlich und es tauchen viele Namen auf – und manchmal musste ich auch blättern – aber es wurde mir nie zu viel, im Gegenteil. Alles was Florrie berichtet habe ich mit Spannung verfolgt, in jedem Detail steckt so viel drin, es wird mit einer solchen Liebenswürdigkeit beschrieben, das habe ich bisher wirklich selten erlebt. Eigentlich hätte ich erwartet, von einer solchen Fülle an oft wie nebenbei eingestreuten Informationen und Ereignissen erschlagen zu werden, doch ich empfand diese Beschreibungen als absolut bereichernd.
Ein großes Kompliment an die Autorin, denn trotz aller Nebenschauplätze und Kleinigkeiten verzettelt sie sich nicht und verliert auch nie den roten Faden aus den Augen. Und ich wollte immer weiterlesen und gleichzeitig nicht, dass es jemals endet.

„Ein Buch wie eine Umarmung“ habe ich irgendwo gelesen und das trifft es wirklich. Ich habe mich in diesem Buch geborgen gefühlt, es ist eine Hommage an das Leben und die Liebe, an Familie und Freundschaft und es zeigt, dass es nie zu spät ist für irgendwas.

„Florence Butterfield und die Nachtschwalbe“ wird mit Sicherheit noch lange in mir nachhallen und ich kann es wirklich nur wärmstens empfehlen!