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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1211 Bewertungen
Bewertung vom 07.07.2025
Mitringer, Albert

WAS IST WAS Comic - Tiefsee


sehr gut

Tolle Kombination aus spannenden Abenteuer und lehrreichem Sachwissen. Bildgewaltig erzählt als Comic.


Inhalt:

Endlich Ferien!

Professor Quecksilber hat Iris, Will und Wenko zu einem Urlaub auf seiner Forschungsstation im Meer eingeladen.

Zunächst testen die Kinder die neuesten Erfindungen beim Tauchgang in den Korallenriffen rund um die Station.

Doch schon bald werden die Drei vom zerstreuten Professor zur nächsten Mission geschickt: In einem hochmodernen U-Boot geht es tief hinab auf den Meeresgrund.

Zunächst sind die Kinder fasziniert von der geheimnisvollen Welt der Tiefsee in vollständig Dunkelheit.

Doch dann hören sie einen unheimlichen Krach ...



Ein Comic-Abenteuer mit "Was ist Was"-Sachwissen zum Thema Tiefsee.

Das Cover leuchtet im Dunkeln!



Altersempfehlung:

etwa ab 8 Jahre



Mein Eindruck:

Dies ist der dritte Band der "Was ist Was"-Comic-Reihe und für Neulinge wie auch alte Hasen gleichermaßen geeignet.

Diese Reihe ist als spielerischer Einstieg in das jeweilige Thema zu sehen; ein Türöffner, der Neugierde weckt, und keinesfalls vollständiger Ersatz eines Sachbuches.

Während im ersten Abenteuer Comiczeichner Frank "Zapf" Holzapfel sowohl für Story und Illustrationen zuständig war, hat er beim zweiten ausschließlich das Skript beigesteuert. Die Zeichnungen im zweiten Band stammen aus der Feder von Carlos Arroyo.

Im neuen Abenteuer sind sowohl das Skript wie auch die Zeichnungen von Albert Mitringer.

Was die Illustrationen betrifft, hat jeder der drei Bände somit eine eigene Handschrift.

Das Spiel mit Perspektiven und Timing ist sehr gelungen. Eine spannende Situation entläd sich mit einem Knall auch bildgewaltig auf einer kompletten Doppelseite. Überhaupt sind die eingesetzten Soundwords und die Mimik der Charaktere sehr gut gelungen.

Am Seitenrand wird angegeben, in welcher Tiefe sich unsere Helden gerade befinden: angefangen bei 10 m unter dem Meeresspiegel bis hin zu 6.000 m!

Mit welchem der beiden Abenteuer man startet, ist übrigens unerheblich, da die Hauptfiguren - in alter Comicmanier - mit Bild und Steckbrief - vor Beginn des Abenteuers kurz vorgestellt werden.

Die drei Kinder sind optisch und charakterlich unterschiedlich angelegt, was es leicht macht, sich mit mindestens einem von ihnen zu identifizieren. Noch immer ist unklar, ob Will ein Junge oder ein Mädchen ist. Jegliches Pronomen wird absichtlich vermieden und auch optisch ist alles möglich. Für die Handlung ist diese Tatsache irrelevant und es wird in keinem der Abenteuer thematisiert.

Der geniale und zugleich überaus verpeilte Professor Quentin Honorius Theophilus Quecksilber, aber auch der kleine Roboter FAIL 34 (der Name ist Programm) sorgen abermals für großartige Unterhaltung und Running Gags.

Parallel zu dem spannenden Abenteuer in der finsteren Tiefsee wird - beispielsweise in Infoboxen - passendes Sachwissen eingestreut, ohne jedoch die Handlung zu stören:

Die Geschichte der Tiefseeforschung und wichtige Meilensteine, aber auch Infos rund um Meeresbewohner und Lebensräume.

Die Wissensblöcke sind altersgerecht und gut verständlich erklärt und überfordern junge Lesende nicht.



Fazit:

Ein unterhaltsamer und zugleich informativer Mix aus Abenteuer in der Tiefsee und Sachwissen.

Als Comic und mit sympathischen Charakteren wird altersgerecht und auf Augenhöhe erklärt.

Ein Highlight ist das Buchcover mit Elementen, die im Dunkeln leuchten.



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Rezensiertes Buch: "WAS IST WAS Comic - Tiefsee - Urlaub am Abgrund" aus dem Jahr 2025

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.07.2025

National Geographic Kids - Jenseits der Unendlichkeit


sehr gut

Außergewöhnliche Reise in die Vergangenheit: kurzweilig, informativ mit beeindruckenden Fotografien.


Inhalt:

Teleskop oder Zeitmaschine?

Seit Juli 2022 sendet das James-Webb-Weltraumteleskop Bilder zur Erde.

Wie weit in die Vergangenheit kann man mit dem Teleskop der NASA blicken?

In diesem Buch wird erklärt, welche Technik dahinter steckt und welche Bedeutung die Aufnahmen für die Wissenschaft haben.

- Was geschieht, wenn zwei Galaxien aufeinander prallen?

- Wie entstehen Sterne?

- Wie sieht ein schwarzes Loch aus?

- Gibt es anderes Leben im All?



Altersempfehlung:

ab 9 Jahren



Mein Eindruck:

Faszinierende Bilder, kurze Sachinfos und interessante Funfacts. Diese abwechslungsreiche Mischung gefällt sehr.

Das Buch bietet geballtes Wissen für kleine Weltraum-Fans, aber auch Erwachsene können hier noch was lernen. Es ist kein direktes Nachschlagewerk, da das Teleskop und die damit verbundenen Entdeckungen im Fokus stehen. Basiswissen findet man aber auch.

Die Informationen wirken auf den ersten Blick kindgerecht und sind zugleich interessant und umfangreich.

Der Mix aus Fotografien und anschaulichen Zeichnungen sorgt für Abwechslung und erleichtert das Verständnis. Gleiches gilt für kurze Interviews mit Forscher:innen und Funfacts in Infokästen.

Beginnend mit einer kurzen Einleitung und der Geschichte des Superteleskops (James-Webb-Weltraumteleskop; englisch: James Webb Space Telescope - abgekürzt JWST) wird nicht nur erläutert, wie dieses überhaupt erst in das Weltall gelangt ist, welche Reise es bislang hinter sich hat und mit welchen Widrigkeiten zu kämpfen ist, sondern auch die Funktionen und den "Blick in die Vergangenheit".

Zum bekannten Hubble-Teleskop gibt es einige Unterschiede, die anschaulich erläutert werden.

An einigen Stellen sind die Erklärungen etwas abstrakt, grundsätzlich aber für Kinder etwa ab Klasse 3 oder 4 verständlich.

Besonders faszinierend sind die spektakulären Aufnahme (selbst wenn man nicht vollständig versteht, was dort alles zu sehen ist) und die Erkenntnis, wie winzig die Erde in dieser Unendlichkeit von Sternen ist.



Fazit:

Beeindruckende Fotos geben einen tiefen Einblick in das Weltall ... heute und vor Milliarden von Jahren!



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Rezensiertes Buch: "National Geographic Kids - Jenseits der Unendlichkeit - Spektakuläre Fotos aus dem All" aus dem Jahr 2025

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.06.2025
Ruthe, Ralph;Flix

Frag Ferdinand: Natur und Tiere


ausgezeichnet

Rasender Reporterhund beantwortet mit Herz und Humor Kinderfragen. Egal wie absurd diese zunächst klingen.



Inhalt:

Ferdinand ist sowohl ein rasender Reporter als auch ein Hund.

Keine Frage ist ihm zu schwer!

Was Recherchen angeht ist er ein absoluter Profi und erst zufrieden, wenn er die Antwort gefunden hat.

Eine ganze Bandbreite an Themen hat er bereits erforscht. In diesem Band "Natur und Tiere" dreht sich alles um Evolution, Lebensweisen verschiedener Tiere, aber er widmet sich auch den Dinosauriern und dem Universum.

Immer mittendrin im Getümmel riskiert er dabei auch mal Kopf und Kragen. Einen Reporterhund hält eben Nichts auf!



Die Abenteuer des Reporterhundes Ferdinand erscheinen bereits seit einigen Jahren als einseitige Comicgeschichten in DEIN SPIEGEL.

Geschrieben von Cartoonist Ralph Ruthe und illustriert von Comiczeichner Flix.



Altersempfehlung:

ab etwa 6 Jahren



Illustrationen:

Den Strich von Flix mag ich sehr. Besonders die Gestaltung der Menschen hat einen hohen Wiedererkennungswert, insbesondere die eckige Nasen.

Reporterhund Ferdinand mit seinem leuchtend gelben Fell sticht überall hervor. Das neugierige und mutige Kerlchen hat immer ein fröhliches Lächeln im Gesicht.

Insgesamt ist seine Mimik ausdrucksstark und bringt im viele Sympathiepunkte ein.

Die kleine Maus in der Redaktion findet ausschließlich in den Bildern statt und ist eine liebenswerte Ergänzung.

Die knalligen Farben und das Spiel mit Schriftarten sind ein Hingucker.

Auch das Setting ist abwechslungsreich.

Man begleitet Ferdinand in die Tiefen des Urwalds (und trifft auf Dinosaurier in rosa Plüschschlappen mit Häschenohren) aber auch hinaus auf's Meer zur Walbeobachtung oder in's Outback in Australien.

Ein paar Easter Eggs dürfen nicht fehlen: Ferdinand besucht eine Ranch, auf der alles so ist wie damals im Wilden Westen. Die Kleidung des Cowboys (inkl. Grashalm im Mundwinkel) kommt Comiclesenden sehr vertraut vor ;-)



Mein Eindruck:

Die turbulenten Recherchen des rasenden Reporterhundes Ferdinand sind zunächst erschienen in "Dein Spiegel - das Nachrichtenmagazin für neugierige Kinder".

Doch auch wer den tierischen Journalisten noch nicht kennt, wird an dieser Buchausgabe seine Freude haben:

Die witzigen Onepager wurden umgeordnet und auf eine Doppelseite gepackt, so dass jede Geschichte unabhängig voneinander gelesen werden kann.

Sobald der sein Chef ruft (egal wie verrückt der Auftrag klingt), haut Ferdinand in die Tasten.

Der kleine Hund widmet sich gewissenhaft und voller Eifer den wichtigsten (Kinder-)Fragen:

- Wie groß ist das Universum?

- Wann lebten die Dinosauriern?

- Kann man Kängurus dressieren?

- Tragen Haie Sonnenbrillen?

- Existieren Einhörner tatsächlich?

uvm.

Manche Fragestellungen sind typisch für wissbegierige Kinder, viele aber (auf den ersten Blick) vollkommen absurd und gerade dadurch sehr unterhaltsam. Zudem gibt es Infokästen, die zusätzlich zur witzigen Seite auch wissenschaftliche Ergänzungen oder Funfacts liefern.

Ferdinands Artikel sind auch kritisch angelegt:

- Der Mensch produziert zu viel Müll, was sich negativ auf Tiere und Natur auswirkt.

- Zoohaltung dient dem Artenschutz und ist wichtig für Forschung, kann aber bei Tieren zu Verhaltensstörungen führen.

Selbstverständlich können die einzelnen Themen nicht in aller Tiefe erläutert werden. Die einzelnen Episoden vermitteln aber einen guten Eindruck davon, welches Thema Lesende interessiert und sind Türöffner für weitere Recherchen in dicken Wissensbüchern.

Es finden sich zudem Doppelseiten mit extra Sachinformationen unter der Rubrik "Fun & Fakten". Dies beschreibt die gesamte Art der Wissensvermittlung in diesem Buch perfekt.

Am Ende des Tages sind nicht nur Lesende ein wenig schlauer, denn auch Ferdinand kehrt jedes Mal mit mehr Wissen an seinen Schreibtisch und zu seiner Lieblingstasse zurück.

Running Gag ist, dass der Chef nicht immer amüsiert über die eingereichten Artikel reagiert. Ferdinand jedoch trägt es mit Fassung.

Das Buch endet mit einer letzten Sprechblase aus dem Off: "Und wann geht's weiter, Ferdinand?"

Diese Frage stellt sich Lesenden bereits im Laufe der Abenteuer, denn nicht nur der Untertitel "Natur & Tiere" sondern auch die Anmerkung des Verlags: "Die neuen Themenbände sind bestens geeignet für alle kleinen und großen Forscher*innen!" lassen auf viele weitere Reportagen hoffen.

5 von 5 Lieblingstassen für diesen Sachbuchcomic und für Ferdinands wunderbare Recherchen und Erklärungen!



Fazit:

Eine große Portion Humor trifft auf Wissen!

Dem wissbegierigen, rasenden Reporterhund ist keine Frage zu abwegig. Er stürzt sich in Recherchen und findet Antworten.

Kunterbunt und kreativ gestaltet mit Easter Eggs und Running Gags.



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Rezensiertes Buch: "Frag Ferdinand - Natur & Tiere" aus dem Jahr 2025

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2025
Kling, Marc-Uwe;Cronauer, Jan

Neon und Bor


sehr gut

Schräge und witzige Geschichten, Charaktere mit Herz und Hirn sowie kunterbunte Illustrationen.



Inhalt:

Die 9-jährige Neon ist super klug. Ihr kleiner Babybruder Bor ist ebenfalls ein schlaues Köpfchen.

Die beiden sind Erfinderkinder:

Immer wenn sie ein Problem entdecken, lösen sie es durch eine geniale Erfindung.

Aufräumen ist öde und anstrengend? Wie wäre es mit einem Roboter, der dein Zimmer aufräumt?

Nur noch ein Keks übrig? Da hilft nur ein Vergrößerungsblasenwerfer, der den Keks gigantisch macht!

Neon gelingt sogar eine Zeitschleifenröhre, so dass sie jeden Tag Geburtstag hat.

Jedoch führen die Problemlösungen der Geschwister oft zu noch größeren Problemen. Doch auch diese kann man ja durch neue Erfindungen lösen! Praktisch!



Altersempfehlung:

ab 6 Jahre



Illustrationen:

Monströös ist ein Animationsstudio in Berlin. Eine Menge kreative Köpfe erwecken mit Phantasie Bilder zum Leben.

Die Illustrationen für dieses Buch sind kunterbunt und abwechslungsreich. So schräg und vielfältig wie die Charaktere ist auch ihre bildliche Darstellung: Neon mit blauem Zackenhaar, Baby Bor mit riesengroßer Brille und schelmischem Blick.

Der Bildanteil ist sehr hoch. Auf fast jeder Doppelseite finden sich ein oder zwei kleine, farbenfrohe Illustrationen, um die Handlung aufzugreifen. Teilweise nehmen die detaillierten Zeichnungen sogar eine komplette Seite ein.



Mein Eindruck:

Neon und ihr kleiner Babybruder Bor sind Erfinderkinder. Streng genommen ist die 9-Jährige eine Siefinderin und der 1-Jährige ein Erfinder.

Schnell wird klar: Bor ist nicht wie andere 1-Jährige und Neon ist auch nicht wie andere 9-Jährige.

Die zwei sind blitzgescheid, abenteuerlustig und wissbegierig. Manchmal so eifrig bei der Problemlösung, dass sie - sehr zur Freude der Lesenden - über das eigentliche Ziel hinausschießen.

Dass Bor noch ein Baby ist, wird ausschließlich bei seiner Sprache deutlich. Das unverständliche Babygebrabbel ist herrlich lustig, insbesondere da ausschließlich Neon ihren Bruder versteht (und für Lesende seine Worte wiederholt).

Insgesamt sechs turbulente Geschichten mit alltäglichen Kinderproblemen und irrwitzigen Erfindungen sind in diesem Buch vereint.

Das jeweilige Abenteuer wird mit viel Phantasie, Wortwitz und Spannung erzählt.

Ein paar Anspielungen sind aber auch für Vorlesende versteckt. Wie bei allen Kinderbüchern von Marc-Uwe Kling werden auch Erwachsene gut unterhalten.

Der Aufbau der Episoden ist ähnlich: Neon könnte den einfachen Weg gehen, z. B. Zimmer aufräumen oder Schulaufsatz schreiben ...

Oooooder: Sie macht eine geniale Erfindung, die das Problem löst. Kurzerhand werden einmal ein Roboter gebaut, der das Aufräumen übernimmt/übertreibt, oder eine Maschine, die Neon verdoppelt. So eine Doppelgängerin ist äußert praktisch, da sie die lästige Arbeit übernimmt und Neon Zeit für's Vergnügen verschafft.

Stellt sich den Geschwistern ein Problem in den Weg, dauert es tatsächlich nicht lange, bis sie gemeinsam eine (schräge und unkonventionelle) Lösung finden: mit Hilfe einer grandiosen Erfindung, die allerdings neue Probleme mit sich bringt. Doch hiervon lassen die Beiden sich nicht entmutigen!

Eine Leseempfehlung für kleine Erfinder und Siefinderinnen.



Fazit:

Sechs phantasievolle und abenteuerliche Episoden mit Charme und Erfindergeist!

Vielfältige und farbenfrohe Illustrationen runden die Abenteuer ab.



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Rezensiertes Buch "Neon und Bor - Erfinderkinder" aus dem Jahr 2025

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2025
Murphy, Pip

Ein Beweisstück verschwindet / Detektivagentur Christie & Agatha Bd.1


sehr gut

Kurzweilige Detektivgeschichte zum Mitraten. Sympathische Charaktere, historische Bezüge und detaillierte sw Illustrationen.

Inhalt:

Die junge Agatha möchte Schriftstellerin werden und ist zu einer Teegesellschaft eingeladen. Zu Gast ist dort unter anderem der weltbekannte Autor Sir Conan Doyle.

Als Agatha versehentlich das falsche Sandwich isst und so die bedeutende wissenschaftliche Entdeckung des Mr Alexander Fleming vernichtet, wünscht sie sich nichts sehnlicher als ihre Zwillingsschwester an ihrer Seite. Christie weiß bestimmt, was zu tun ist!

Höchste Eile ist nun geboten: Wer hatte die Gelegenheit die wichtigen Forschungsergebnisse zu ruinieren? Wer hat ein Motiv?



Der erste Fall für die Zwillingsschwestern Christie und Agatha!



Altersempfehlung:

etwa ab 7 Jahre

Das Buch ist bei Antolin gelistet.



Illustrationen:

Schwarz-weiße Illustrationen ergänzen das Gelesene und geben den Zwillingen sowie den weiteren Charakteren ein Gesicht.

Der Zeichenstil ist modern, lebendig und besonders die Mimik der Figuren ist sehr gelungen.

Das Bild-Text-Verhältnis ist altersentsprechend; es hätten aber gerne ein paar Zeichnungen mehr sein können.



Mein Eindruck:

Der Schreibstil und die Handlung sind einfach gehalten. Die Kapitel sind zudem angenehm kurz.

Die beiden Protagonistinnen sind sympathisch und werden im Verlauf der Erzählung sehr gut herausgearbeitet.

Agatha ist nie ohne Notizbuch unterwegs, hat ein Auge für's Detail und möchte Schriftstellerin werden.

Christie ist ein Wirbelwind mit Experimentierkasten und klettert (nicht besonders ladylike) sehr gerne auf Bäume.

Die Verdächtigen beschränken sich auf ein Minimum, um Lesende nicht zu überfordern.

Das Abenteuer ist gut strukturiert und methodisch kombinieren die Schwestern, befragen Verdächtige, entwerfen Hypothesen.

Ihre logischen Schlüsse sind einfach gehalten, ermuntern dabei aber auch die Leserschaft zum Mitdenken

Immer wieder finden sich kleine Anspielungen auf literarische Vorlagen: Sir Arthur Conan Doyle streicht sich - ganz in Gedanken versunken - seinen Schnurrbart glatt. Agatha empfindet dies als ziemlich gute Verzögerungstaktik und beschließt, sich diese Geste zu merken. Erfahrene Lesende haben sogleich Hercule Poirot vor Augen, der sich gedankenverloren über seinen perfekten Schnurrbart streicht. Auch fällt später eine Bemerkung über "kleine graue Zellen".

Für junge Lesende keine gravierende Störung im Lesefluss, für ältere Lesende amüsante Easter Eggs.

Abschließend gibt es eine Zusammenfassung über historische Informationen, da einige Figuren und Ereignisse auf wahren Begebenheiten beruhen.

Eine Leseempfehlung für alle Jung-Detektiv:innen!

Dies ist der erste Fall für Agatha und Christie. Eine Fortsetzung ist für Sommer 2025 angekündigt.



Fazit:

Ein liebenswertes Ermittlerduo!

Ausdrucksstarke sw Illustrationen lassen die Charaktere lebendig werden.

Eine Leseempfehlung für alle Fans von Detektivgeschichten, für Jungen und Mädchen ab etwa 7 Jahren.



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Rezensiertes Buch: "Detektivagentur Christie & Agatha – Ein Beweisstück verschwindet" aus dem Jahr 2025

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2025
Klinger, Maya C.

Wie ein Foto unser Leben rettete


ausgezeichnet

Starker Kontrast: Schrecken des Krieges - Menschlichkeit. Begleitet durch Fotos und Zeichnungen.

Inhalt:

Gavra Mandil und seine kleine Schwester Irena leben mit ihren Eltern in der kleinen Stadt Novi Sad in Jugoslawien. Der Vater ist erfolgreicher und angesehener Fotograf und der Familie mangelt es an Nichts.

Der Junge ist erst fünf Jahre alt als sich mit dem Zweiten Weltkrieg und der Besetzung des Landes durch die Nazis alles ändert.

Sämtliche Juden müssen nun einen gelben Stern tragen. Dazu gehören auch Gavra und seine Familie. Das Leben wird immer schwieriger.

Die drohende Deportation vor Augen, beschließen sie, zu fliehen. Doch der Weg ist gefährlich. Soldaten sind überall. Das Misstrauen ist groß.

Ausgerechnet ein ganz besonderes Fotos von Gavra und Irena unter dem Weihnachtsbaum rettet die Familie und hilft ihr zu entkommen.


Altersempfehlung:

ab 9 Jahre


Illustrationen/Fotografien:

Original-Fotos ergänzen die Erzählung. Zusätzlich finden sich zahlreiche schwarz-weiß Illustrationen.

Behutsam werden so die Bilder ergänzt, die nicht als Fotografie festgehalten wurden und dennoch sehr wichtig für Atmosphäre und Verständnis sind.

Im Hinterkopf, dass die Erlebnisse (und somit auch die Fotos) auf wahren Begebenheiten beruhen, rührt zusätzlich.


Mein Eindruck:

Das Besondere - neben der Authentizität - an dieser Geschichte ist die Perspektive.

Gavras Ängste und seine Unsicherheit wegen der ständigen Veränderungen sind berührend.
Der kindliche Blick begreift viele Dinge nicht vollständig. Warum müssen wir einen Stern tragen? Warum kommen Oma und Tante nicht mit? Warum haben wir nun andere Namen?
Der Ernst der Lage ist zwar bewusst, doch bleiben der Schrecken der Zeit, die Brutalität und die Gefahr spürbar aber nicht glasklar und bedrohend. Eher im Hintergrund und somit altersgerecht.

Man wächst während der Lektüre mit dem jungen Gavra, fühlt und leidet mit ihm und dem Schicksal der Familie.
Zugleich überwiegen trotz all den Schrecken des Krieges die Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft. Die Familie hat nicht nur Glück im Unglück, sie begegnet mutigen, selbstlosen Mitmenschen, die trotz aller Gefahr für das eigene Leben, bei Flucht und Verstecken unterstützen.

Albanien ist zu der Zeit überwiegend muslimisch geprägt. Religion und Herkunft treten in den Hintergrund: Menschen retten ganz selbstverständlich andere Menschen, die in Not geraten sind.

Stellenweise ist die Stimmung bedrückend und der Kloß im Hals wird immer größer.

Doch auch Alltägliches und Fröhliches findet einen Platz. Die Familie wird herzlich aufgenommen. Alle Kinder spielen und toben. Die heile Welt ist zurück.
Es entstehen langjährige Freundschaften und Verbindungen.

Eine altersgerechte Auseinandersetzung mit dem Thema Judenverfolgung.
Auch als Schullektüre zu empfehlen.
Gegen das Vergessen!


Fazit:

Eine bewegende Erzählung über die Judenverfolgung und die rettende Hilfe durch Mitmenschen im mehrheitlich muslimischen Albanien.

Dank zahlreicher Fotografien und schwarz-weiß Illustrationen eindrucksvoll umgesetzt.

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Rezensiertes Buch: "Wie ein Foto unser Leben rettete - Die wahre Geschichte der Familie Mandil" aus dem Jahr 2025

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2025
Christie, Agatha;Bottier, Isabelle

Tod auf dem Nil / Agatha Christie Classics Bd.4


ausgezeichnet

Geniale Adaption des fesselnden Krimi-Klassikers: spektakulär, atmosphärisch und tiefgründig.


Inhalt:

Die Millionenerbin Linnet Ridgeway verbringt mit ihrem frisch angetrauten Ehemann Simon Doyle die Flitterwochen in Ägypten.

Doch auf Schritt und Tritt werden sie von seiner eifersüchtigen Verflossenen Jacqueline De Bellefort verfolgt.

Das junge Paar flüchtet sich heimlich auf eine Nil-Kreuzfahrt ... doch auch hier ist überraschend Simons Ex-Verlobte Jacqueline an Bord.

Es dauert nicht lange und die junge, bildschöne Linnet wird tot aufgefunden.

Hercule Poirot - bisher nur stiller Beobachter - übernimmt die Mordermittlungen.

Doch die Hauptverdächtige besitzt nicht nur ein wasserdichtes Alibi, obendrein hat fast jeder der Passagiere ein handfestes Motiv ...


Comic-Reihe:

Der Verlag listet diesen Comic unter der Rubrik "Agatha Christie Classics". Nach "Mord im Orientexpress", "Die Tote in der Bibliothek" und "Hercule Poirots Weihnachten" ist dies der vierte Band der Reihe.

Ein weiterer ist bereits angekündigt: "Die Morde des Herrn ABC" und somit in der Reihe der vierte Hercule-Poirot-Krimi.

In Belgien und Frankreich ist die Agatha-Christie-Classics-Reihe bereits weit fortgeschritten, was Hinweise erlaubt auf die nächsten Krimis ;-)


Mein Eindruck:

Bei "Mord im Orientexpress" stammte das Szenario von Benjamin von Eckartsberg und die Zeichnungen nebst Kolorierung von Chaiko.

Dieser Krimi jedoch ist wie bereits "Hercule Poirots Weihnachten" eine Zusammenarbeit von Isabelle Bottier (Szenario) und Callixte (Zeichnungen) sowie neu hinzugekommen Fabien Alquir (Farben).

Während die Figur des Hercule Poirot in "Mord im Orientexpress" kantig und - passend zur Stimmung - extrem düster und zerrissen wirkt, zeichnet der französische Illustrator Callixte den belgischen Privatermittler weicher, fröhlicher. Insgesamt wirkt Poirot viel zugänglicher.

Insgesamt werden die Aktionen und Reaktionen der Charaktere durch ausdrucksstarke Mimik und Gestik sowie mit wechselnden Perspektiven sehr gut unterstrichen.

Dialoge und Bilder gehen Hand in Hand und die exotischen Kulissen werden hervorragend in Szene gesetzt. Eine durchgehend eindrucksvolle Atmosphäre. Die Darstellung der Tempelanlage ist beeindruckend.

Timing und Dynamik kommen in den Zeichnungen sehr gut zur Geltung. Besonders die verschiedenen Schüsse werden eindrucksvoll in Szene gesetzt.

Der etwa sechzig Seiten umfassende Comic bleibt der literarischen Vorlage im Hinblick auf Story und Abläufe im Kern treu.

Die Story beinhaltet zudem alle Facetten eines guten Kriminalfalles:

Intrigen, Täuschungen und Lügen, (Familien-)Geheimnisse, Habsucht und Eigennutz sowie typische Merkmale, z. B. Zeugenvernehmungen, weitere Todesfälle und selbstverständlich die Versammlung aller Mitreisenden, um abschließend die Auflösung des Falles zu präsentieren.

5 von 5 Sterne für diese gelungene Adaption!


Fazit:

Einer meiner liebsten Christie-Krimis:

exotische Kulisse, reichlich Irrungen/Wirrungen und dabei spannend bis zur letzten Seite.

Was für ein geniales Alibi und eine bildgewaltige Umsetzung!


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Rezensiertes Buch: "Agatha Christie Classics: Tod auf dem Nil" bei Carlsen Comics
Comic-Adaption aus dem Jahr 2025

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2025
Morgenstern, Christian

Ostergedicht


ausgezeichnet

Klassiker großartig für die kleinsten Leser in Szene gesetzt durch ausdrucksstarke, farbenfrohe Illustrationen.


Inhalt:

Das bekannte Ostergedicht von Christian Morgenstern zeigt sich mit Illustrationen von Pe Grigo in neuem Gewand.

Lesende begleiten den eifrigen Osterhasen bei seinem Lauf und später die fröhlichen Kinder bei der Ostereiersuche.


Ein im Kindermann Verlag erschienenes Bilderbuch aus der Reihe "Poesie für Kinder".


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Illustrationen/Covergestaltung:

Bereits optisch ist "Ostergedicht" ein wahrer Bilderbuchschatz:

In orangefarbenes Halbleinen gebunden und von großem Format gibt bereits das Cover einen zauberhaften Vorgeschmack auf die farbenfrohen Zeichnungen im Innern.

Die fröhlich-frechen Illustrationen von Pe Grigo bringen die Augen der kleinen und großen Lesenden zum Leuchten.

Sie geben den rasanten Lauf des Osterhasen und die fröhliche Ostereiersuche des kleinen Kurtchen ganz wunderbar wieder.

Zudem finden sich in den Bildern liebevolle Details und amüsante Kleinigkeiten.

Die kurzen Reime fügen sich harmonisch in die Illustrationen ein.


Mein Eindruck:

Die einzelnen Zeilen des Gesichts sind über viele Seiten verteilt, so dass den Illustrationen ausreichend Raum gegeben wird.

Abschließend wird das Gedicht zudem kompakt auf einer Seite gezeigt und es gibt weitere Infos zum Autor und zur Illustratorin.

Besonders das Zusammenspiel von Text und Bildern gefällt sehr und die Zeichnungen vertiefen die kurze Handlung noch ein wenig.

Ein wunderschönes österliches Bilderbuch, welches bereits den kleinsten Lesenden bzw. Zuhörenden die Welt der Poesie näher bringt.

Die fröhliche Kombination aus Wort und Bild sorgt für ein unterhaltsames Lesevergnügen für Mädchen und Jungen, für Jung und Alt.

Wir geben für dieses mit viel Liebe zum Detail gestaltete Bilderbuch 5 von 5 kunterbunte Ostereier!


Im Kindermann Verlag sind weitere Bücher unter anderem in den Reihen "Poesie für Kinder" und "Weltliteratur für Kinder" erschienen.


Fazit:

Das heitere Gedicht wird ganz zauberhaft in Szene gesetzt dank ausdrucksstarker und farbenfroher Illustrationen.

Ein Bücherschatz zum Vorlesen oder Selberlesen. Und natürlich auch hervorragend geeignet für's Osternest ;-)


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Rezensiertes Buch: "Ostergedicht" aus dem Jahr 2024

Bewertung vom 06.04.2025
Lönnqvist, Anna

Verliebt in Stockholm


gut

Kein typischer Wohlfühlroman: verzwickte Beziehungen, Familiengeheimnisse und teilweise bedrückende Stimmung.


Inhalt:

Die junge, talentierte Geigerin Mira strebt auf der Karriereleiter die nächste Sprosse an.

Zudem führt sie eine Beziehung mit Alessandro, einem weltberühmten Geiger.

Doch leider lassen sowohl sein Lebensstil als auch seine Karriereziele kaum Hoffnung auf eine gemeinsame, glückliche Zukunft.

Während der Vorbereitungen auf eine wichtige Konzertreihe tritt unerwartet Miras Jugendliebe William wieder in ihr Leben.

Zeitgleich zwingt eine Schulterverletzung Mira dazu, ihre Vorbereitungen für den nächsten Karriereschritt auf Eis zu legen.

Plötzlich steht die Geigerin vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens …


Mein Eindruck:

Immer im (Kapitel-)Wechsel begleitet man Mira in der Gegenwart und vierzehn Jahre zuvor.

Sie ist ein unsteter und nicht immer sympathischer Charakter. Einige Handlungen sind nachvollziehbar, andere sorgen für Kopfschütteln.

Das Hin- und Hergerissensein zwischen Alessandro und William ist oft zu gewollt.

Der Stargeiger ist von Beginn an ein Egoist und Frauenheld, nur auf seine Karriere fokussiert und mit seinem toxischen Handeln hält er Mira konsequent auf Abstand und vertröstet sie mit leeren Phrasen, was zu einer Art Abhängigkeit führt. Sympathiepunkte sucht man bei ihm vergeblich. Die Frage, für wen Mira sich entscheiden soll, stellt sich mir gar nicht erst.

Die Reise in die Vergangenheit wird erweitert durch eine interessante Spurensuche: Mira versucht herauszufinden, ob und wie viele Frauen bereits auf der Guarneri-Geige gespielt haben, da sie eine Art Verbundenheit und Vertrautheit beim Spielen verspürt.

Bei all den familiären Problemen und Schicksalsschlägen sowie gesundheitlichen Problemen rückt die (erste) Verliebtheit schnell in den Hintergrund.

Stellenweise harte Thematik und dramatische Ereignisse, die bis zum Ende nur angedeutet werden, um zum Weiterlesen zu animieren.

Auf der Buchrückseite heißt es:
"Bezaubernder Roman über die Macht der ersten Liebe und den Mut, seinem Herzen zu folgen."

Wer nun allerdings einen locker-leichten Liebesroman erwartet, wird bereits nach wenigen Kapitel enttäuscht.

Vielmehr ist es ein Roman für einen kurzweiligen Lesenachmittag, der zwar unterhält, aber kaum nachhaltig beeindruckt.


Fazit:

Kurzweilige Geschichte, aber kein typischer Liebesroman.

Titel, Cover und Klappentext versprechen eine heitere, hoffnungsvolle Story und sympathische Charaktere.

Doch die Entscheidungsfrage stellt sich kaum. Vielmehr stehen Missverständnisse und mangelnde Kommunikation im Fokus und es herrscht durchgehend eine beklemmende Stimmung.


...

Rezensiertes Buch: "Verliebt in Stockholm" aus dem Jahr 2025

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2025
Smith, Sally

Der Tote in der Crown Row / Sir Gabriel Ward ermittelt Bd.1


sehr gut

Cosy Crime mit historischem Setting für zwischendurch: interessanter Ermittler, Mordfall unspektakulär, teilweise undurchsichtig.


Inhalt:

Im Herzen von London ist der Temple-Bezirk zu finden.

Mit seinen alten Gebäuden und eigenen Gesetzen und Vorschriften ist er das Zentrum der englischen Juristen und zudem ein Ort an dem Mord seit Jahrhunderten nur in der Theorie und in Fallbüchern vorkommt.

Alles ändert sich, als im Mai 1901 der Kronanwalt Sir Gabriel Ward bei einem morgendlichen Spaziergang durch die verwinkelten Straßen des Temple-Bezirks über die Leiche des Lordoberrichters Norman Dunnings stolpert.

Da die Polizei aufgrund besonderer Gesetzgebung im Temple-Bezirk keinelei Befugnisse besitzt, wird Sir Gabriel Ward mit den Ermittlungen betraut.

Ob seine gewohnte Methode aus Logik und Faktenanalyse ihm bei der Aufklärung weiterhelfen kann?

Schnell findet er heraus, dass nicht nur der Temple, sondern auch Mord eigenen Gesetzen unterliegt. Zudem verstecken sich hinter den schweren Eichentüren und dicken Mauern zur Wahrung von Ansehen und Integrität mehr dunkle Geheimnisse, als man zählen kann ...


Mein Eindruck:

Dies ist der erste Fall für Kronanwald Sir Gabriel Ward.

Der Untertitel "Ein Fall für Sir Gabriel Ward" lässt sowohl auf einen Reihenauftakt schließen und zeigt zudem Parallelen zu den Werken der Queen of Crime.

Krimi-Fans dürfen sich freuen auf einen Ermittler, der - ähnlich wie Hercule Poirot - zur Genauigkeit, Besonnenheit und kristallklaren, logischen Denkweisen tendiert. Akribisch genau und mit einigen schrulligen Eigenarten ausgestattet (exakte Ausrichtung aller Gegenstände auf seinem Schreibtisch) nimmt er Lesende mit in eine interessante, historisch belegte Welt eines nahezu autonomen Bezirks innerhalb Londons. Der Autor vergleicht den "Temple" mit dem Vatikan in Rom.

Da die Polizei keinerlei Befugnisse besitzt, wird Gabriel kurzerhand zum Ermittler und Constable Wright zu seinem - etwas blassen - Sidekick.

Der Mordfall wirkt mysteriös, an Verdächtigen mangelt es nicht und wie bei vielen Krimis tappt man auch hier lange im Dunkeln.

Es wird sich ewig an bestimmten Punkten aufgehalten, die für die Ermittlungen wichtig sein können; beispielsweise an der Tatsache, dass der Richter tadellos gekleidet, aber ohne Schuhe und ohne Strümpfe aufgefunden wurde.

Gäbe es eine Checkliste für erfolgreiche Kriminalromane, hätte man an dieser Stelle bereits einige Punkte abgehakt.

Leider driftet die Handlung schnell ab und der Fokus liegt plötzlich auf einer Gerichtsverhandlung zu einem Urheberrechtsfall. Es wird undurchsichtig, verwirrend und irgendwann uninteressant.

Auch wenn am Ende (sehr übereilt auf den letzten Seiten) alle Fäden zusammenlaufen und ganz fix die überraschende Auflösung präsentiert wird: über viele Kapitel hinweg fragt man sich nach dem Sinn des Ganzen und die Story dümpelt vor sich her.

Protagonist, Kulisse usw. bieten viel Potential, das dann leider nicht ausreichend genutzt wurde.

So bleibt am Ende ein typisch englischer Krimi mit einem faszinierenden Ermittler, aber einem unspektakulären Fall.

3,5 von 5 Sternen.


Fazit:

Eher historischer Roman als Krimi. Interessant und unterhaltsam für zwischendurch, aber leider nur guter Durchschnitt, da die Story nicht überzeugt.


...

Rezensiertes Buch: "Der Tote in der Crown Row - Ein Fall für Sir Gabriel Ward" aus dem Jahr 2025

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.