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k04

Bewertungen

Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2024
A Single Dad for Christmas (eBook, ePUB)
Perry, Devney

A Single Dad for Christmas (eBook, ePUB)


sehr gut

A SINGLE DAD FOR CHRISTMAS ist eine kurze, weihnachtliche Lovestory und der erste Band der Trilogie um die Holiday-Brüder Maddox, Heath und Tobias.

Darum geht es:
Maddox ist als erfolgreicher Geschäftsmann und alleinerziehender Vater immer auf die Hilfe von Nannys angewiesen. Als die Nanny für die Feiertage kurzfristig absagt, ist Maddox froh, in seiner Heimat schnell Ersatz zu finden. Dass Natalie gar keine Fremde für ihn ist, entgeht Maddox auf den ersten Blick. Aber immerhin ist Weihnachten die Zeit der Liebe und der Wunder!

Meine Meinung:
Handlung: Liebesgeschichten über die Nanny und den Single Dad lese ich immer wieder gerne und es ist zwar nie die Neuerfindung des Rades, aber einfach eine unterhaltsame Liebesgeschichte. Diese hier kommt dazu in weihnachtlichem Gewand daher und so hat dieses Ebook die Saison der Weihnachtsbücher für mich eingeläutet. Die Story war kurzweilig und dementsprechend schnell gelesen. Das Buch hat nur knapp 200 Seiten, wodurch die Storyline recht geradlinig ist. Mir hat das gefallen, denn so war die Handlung nicht überladen und kam ohne unnötiges Drama aus. Mein Highlight der Handlung war der frische Wind, den Maddox Tochter Violet in die Geschichte gebracht hat. Sie macht es ihrer neuen Nanny zunächst ziemlich schwer, was sehr witzig zu lesen war. Diese humorvollen Passagen hätten gerne sogar noch länger andauern können.

Setting: Ich fand die weihnachtliche Stimmung schön eingefangen und die ausführlichen Szenen über eine gewisse Weihnachtsfeier sorgten für festliche Atmosphäre. Die bildreich beschriebene Architektur hat geholfen, sich in der Geschichte zu vertiefen. Trotzdem ist dies nicht das weihnachtlichste Buch ist, das ich kenne – es ist einfach eine Lovestory mit einem Hauch von Weihnacht.

Schreibstil: Im Großen und Ganzen fand ich den Schreibstil angenehm zu lesen. Die wechselnde Perspektive zwischen Natalie und Maddox fand ich gelungen und die Ich-Perspektive machte die Figuren nahbar. Stellenweise war die Erzählung aber nicht ganz stimmig, widersprüchlich oder wirkte (vielleicht aufgrund der Übersetzung?!) fehlerhaft.

Figuren: Die Hauptfiguren Maddox und Natalie sind sympathisch und lieb. Ich mochte sie gerne, fand sie aber etwas flach gestaltet. Bei einer Geschichte mit geringem Umfang drücke ich hier aber ein Auge zu, weil es wenig Kapazität dafür gibt, die Figuren samt ihren Ecken, Kanten und Macken vorzustellen.
Die Anzahl an Nebenfiguren fand ich passend und sie haben sich schön in die Geschichte eingefügt. Maddox Brüder waren mir ebenfalls sympathisch, weshalb ich die weiteren Bände der Trilogie lesen möchte.

Gefühl: Die Lovestory zwischen Natalie und Maddox ist nicht zu hundert Prozent bei mir angekommen, eher zu siebzig. Lange Zeit war sehr wenig los und am Ende verlief vieles schnell und oberflächlich.

Mein Fazit:
Mit A SINGLE DAD FOR CHRISTMAS habe ich ein paar gemütliche, unterhaltsame Lesestunden verbracht und diese sehr genossen. Die Story ist kein Must-Read und gerade durch den knappen Umfang muss man an manchen Stellen ein Auge zudrücken können. Aber wer einem netten, reichen Single Dad samt seiner einfallsreichen Tochter nicht widerstehen kann, wird sicherlich Spaß an der Geschichte haben. Ich vergebe 3,5 von 5 Sterne.

Cover: 1/5 Sterne
Handlung: 3,5/5 Sterne
Schreibstil: 4/5 Sterne
Figuren: 3,5/5 Sterne
Gefühl: 3,5/5 Sterne

Bewertung vom 09.09.2024
Heart Racing
Juli, Katharina

Heart Racing


gut

Darum geht es:
Es ist die erste Saison in der Formel eins für Liam und Ronja. Auf dem Rennfahrer und der Renningenieurin lastet viel Druck – und ihren eigenen Ehrgeiz darf man ebenfalls nicht unterschätzen. Schließlich wollen sie ihr Talent beweisen. Die beiden sind sich so ähnlich, in ihrer vergleichbar schwierigen Situation könnten sie einander unterstützen. Doch stattdessen fliegen in hitzigen Diskussionen die Fetzen zwischen ihnen. Können sie erkennen, dass sie viel mehr als Feinde sein könnten? Oder werden sie mit ihren Streitereien noch ihre Karrieren aufs Spiel setzen?

Meine Meinung:
Idee und Umsetzung: HEART BREAKING ist der erste Liebesroman, den ich über das Thema Formel 1 gelesen habe und ich möchte direkt klarstellen, dass ich absolut kein Experte in dem Themengebiet bin. Wenn es euch ähnlich geht, ist mein Tipp auf jeden Fall, das Glossar am Ende des Buches nicht zu übersehen. Dieses bietet eine gute Grundlage an Formel-1-Wissen. Das Glossar hätte aber gerne noch etwas umfangreicher sein dürfen, beziehungsweise hätten mir auch mehr Erklärungen innerhalb der Geschichte gut gefallen. Alles in allem fand ich das Thema Formel 1 aber gelungen, interessant und informativ umgesetzt.
Hinzu kommen die weiteren Themen, den die Hauptfiguren mitbringen. Frauen in der Formel 1 mittels Ronja, sowie der Druck von diversen Seiten, welcher auf den Profis lastet. Diese Themen waren ebenfalls sehr gelungen umgesetzt, kratzten nicht nur an der Oberfläche, sondern gingen ins Detail.

Setting: Das Setting wechselt in der Geschichte häufig und regelmäßig, da die Rennen stets in anderen Städten und Ländern stattfinden. Diese Settingwechsel bringen einerseits eine gewisse Schwierigkeit, da zusätzliche Beschreibungen nötig sind – andererseits bieten sie tolle Möglichkeiten, die Orte mit Worten einzufangen. Leider kamen die Beschreibungen zu kurz. Wie auch bei den Erklärungen zum Formel-1-Thema, waren die Worte zu den verschiedenen Orten und Strecken viel zu knapp. Je weiter ich las, desto mehr verschwammen die verschiedenen Stationen in meinem Kopf und rückblickend blieb bei mir nicht viel hängen.

Erzählstil: Schon der erste Blick ins Buch löste neugierige Begeisterung in mir aus. Der Roman wird nicht in Kapiteln, sondern in Rennwochenenden erzählt. Innerhalb der Kapitel gibt es zusätzlich Perspektivwechsel, sodass die Kapitel nicht zu langatmig werden und man sowohl Ronja, als auch Liam ausführlich kennenlernen kann. Die Idee fand ich kreativ und passend zur F1-Thematik. Doch in der Umsetzung erkannte ich nach einigen Kapiteln eine Schwäche: Rennen finden meist in einem Abstand von 14 Tagen statt – zwischen den einzelnen Kapiteln lag also stets mindesten eine Woche. Beim Lesen fühlten sich die Kapitelenden oft abrupt an, die Kapitelübergänge verliefen nicht glatt und die ganze Storyline wirkte bröckelig und holprig. Ein Lesefluss konnte sich bei mir nur schwer einstellen.

Figuren: Die stückchenweise Erzählweise hatte Auswirkungen darauf, wie ich die Protas wahrnahm, denn die zeitlichen Lücken in der Erzählung machten es schwer, sie wirklich zu kennen und zu verstehen. Ich nahm Liam und Ronja nicht als runde Personen, sondern als eine Vielzahl von Momentaufnahmen wahr. Einen richtigen Draht zu den Figuren hatte ich daher nicht – und durchweg sympathisch waren mir die beiden ebenfalls nicht. Ronja ist an sich eine selbstbewusste, moderne junge Frau mit viel Talent und großen Zielen. Oft war sie mir aber zu zickig oder dramatisch. Und Liam war ein Fall für sich. Er hat mit einigen Problemen zu kämpfen und seine Lösungsansätze sind … nun, ich kann sein Handeln durchaus nachvollziehen, aber ich konnte ihn als Charakter nicht immer verstehen.

Ein Plus gibt es aber für die sympathischen Nebenfiguren, denen der Schwung in der Geschichte zu verdanken ist.

Lovestory: Da ich keine wirkliche Verbindung zu Liam und Ronja hatte, ist es wenig überraschend, dass ich die Liebesgeschichte nicht zu greifen bekam. Die Lovestory wurde ziemlich schlicht erzählt und war mit der übrigen Handlung gefühlt zweitrangig.

Mein Fazit:
HEART RACING ist eine Geschichte mit vielen genialen Ansätze und Ideen, die manchmal toll umgesetzt sind, oft jedoch ausbaufähig sind. Ich denke, dass weichere Übergänge durch zusätzliche Passagen zwischen den Kapiteln/Rennen einen großen Unterschied für den Roman gemacht hätten und vieles anders gewirkt hätte. Insgesamt hätten dem Buch mehr Seiten mehr Tiefe und mehr Feeling verliehen. So wie sie ist, bewerte ich die Geschichte mit ausbaufähigen 3 von 5 Sternen.

Handlung: 3,75/5 Sterne
Schreibstil: 3/5 Sterne
Setting: 3,25/5 Sterne
Figuren: 3/5 Sterne
Gefühl: 2,5/5 Sterne

Bewertung vom 04.09.2024
Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
Gilmore, Laurie

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance


gut

Darum geht es:
Dream Harbor ist eine bilderbuchartige Kleinstadt in Neuengland und wirkt gerade jetzt im Herbst wie der einzigwahre Ort zum Durchatmen. Genau das braucht Jeanie, die der stressigen Großstadt gerade erst entflohen ist, um das Pumpkin-Spice-Café ihrer Tante zu übernehmen. Jeanie plant, hier eine ruhigere, gemäßigtere Version ihrer selbst zu werden, doch mysteriöse Vorgänge rund um ihr Café erschweren dieses Vorhaben. Ob es in Dream Harbor spukt?
Zum Glück lernt sie Logan kennen, einen äußerst attraktiven Farmer, der ihr seine Unterstützung bei der Geisterjagt zusichert. Schnell kommen sie sich näher, aber ist es der richtige Zeitpunkt für eine neue Liebe?

Meine Meinung:
Schreibstil: Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Die kurzen Kapitel vergehen wie im Flug. Sehr gelungen fand ich die Beschreibungen, die es einen leicht machen, sich in Dream Harbor einzugewöhnen. Die wechselnde Perspektive zwischen Logan und Jeanie fand ich an sich toll gewählt, doch durch die Erzählung in der dritten Person war ich teilweise etwas verwirrt.

Figuren: Jeanie hat mich mit ihrer bunten, chaotischen und aufgedrehten Persönlichkeit direkt gepackt und von sich überzeugt. Auch Logan habe ich schnell ins Herz geschlossen. Er ist das komplette Gegenteil von ihr mit seiner schüchternen, stillen und realistischen Art. Ich finde, die beiden haben sich toll ergänzt und ausgeglichen.
Beide Hauptfiguren waren verständlich, aber womöglich einen Tick zu oberflächlich beschrieben und zu simpel angelegt. Ihre Problematiken wirkten eindimensional und deshalb konstruiert und nicht immer greifbar.

Die Nebenfiguren haben sich toll in das Kleinstadt-Setting eingefügt und ergaben ein kunterbuntes, verrücktes, liebenswertes Bild. Die Geschichte spart hierbei nicht an Klischees und Übertreibungen, aber das ist in Ordnung, weil es zum Wohlfühlcharakter des Romans passt.

Setting: Die Welt von Dream Harbor hat Laurie Gilmore einfach wunderschön erschaffen. Das herrliche Setting mit den zahlreichen Herbst-Vibes und der dominanten Kleinstad-Atmosphäre ist überaus gelungen und für mich der Hauptgrund, dieses Buch zu lesen. Besonders angetan hat es mir Logans Farm mit all den schrulligen Tierchen. Allerdings fand ich das Treiben im Café und die Vorgänge auf der Farm zu knapp und schlicht geschildert – hier hätte die Autorin gerne mehr ins Detail gehen können.

Idee und Umsetzung: Die Idee, in diesem Roman (oder besser gesagt, in dieser Reihe) einen Wohlfühlort zwischen den Seiten zu erschaffen, trifft genau meinen Geschmack. Die Umsetzung von Dream Harbor mit all seinen Details, Ecken, Kanten und Bewohner:innen ist mindestens genauso vielversprechend.
Leider muss ich aber sagen, dass die Handlung und Storyline selbst diese tolle Idee nicht unbedingt glänzen lassen. Die Handlung ist sehr simpel und vorhersehbar – bisweilen sogar langatmig. Ich denke, hier wurde einiges an Potenzial liegen gelassen.

Gefühl: Ich habe nun schon mehrfach über die Kleinstadt und das Wohlfühlpotential des Romans geschwärmt und kann deshalb nur nochmal betonen, wie gelungen das Feeling in dieser Hinsicht ist.
Die Lovestory hingegen konnte mich nicht erreichen. Anfangs ging sie mir zu schnell, danach war es ein ständiges Hin und Her, das ich nicht immer verstehen konnte.

Mein Fazit:
MEET ME IN AUTUMN ist kein Roman, den man wegen der Lovestory und den Hauptfiguren Logan und Jeanie liest – denn hier ist noch Luft nach oben. Trotzdem ist es ein Buch, das mir ans Herz gewachsen ist und das ich weiterempfehlen möchte – als eine kurzweilige Wohlfühlgeschichte. Es ist eine Lektüre, um den Alltagsstress mit einer Ruhe zu ersetzen, die einem Spaziergang an einem regnerischen Herbsttag gleichkommt. Das Buch zaubert einem mit einer Mischung aus Gemütlichkeit und dezenter Gruselstimmung an einem kühlen Herbstabend ein warmes Lächeln ist Gesicht. Dafür vergebe ich 3 von 5 Sterne.

Cover: 4/5
Handlung: 2/5
Schreibstil: 4/5
Figuren: 3/5
Setting: 4,5/5
Gefühl: 3,5/5

Bewertung vom 31.08.2024
A Not So Meet Cute / Cane Brothers Bd.1
Quinn, Meghan

A Not So Meet Cute / Cane Brothers Bd.1


sehr gut

Darum geht es:
Nachdem Lottie anstelle der versprochenen Beförderung die Kündigung erhält, ist sie sehr verzweifelt. Und verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen. Also zieht sie los, um im Nobelvillenviertel von LA einen reichen Ehemann zu finden. Wie es der Zufall will, trifft sie Huxley Cane, der seinerseits eine Frau sucht, die seine Verlobte spielt.
Der Deal ist für beide Seiten vielversprechend. Doch sie ahnen nicht, wie häufig sie in hitzigen Diskussionen aneinandergeraten werden. Und wie anziehend sie einander trotz allem finden …

Meine Meinung:
Cover: Normalerweise bin ich niemand, der in Rezensionen ausschweifend auf das Cover eingeht, doch hier muss ich einfach etwas dazu sagen. Der Blick auf LA fängt die Atmosphäre der Geschichte sehr schön ein. Aber das wirkliche Highlight ist die metallisch schimmernde Oberfläche. Sie macht das Buch zu einer echten Bereicherung fürs Bücherregal.

Idee und Umsetzung: Zunächst hielt ich die Geschichte schlicht für eine weitere Interpretation des Fake Dating Tropes. Doch die Geschichte macht schnell klar, dass sie viel mehr ist als das. Zum einen kommt noch das sehr unterhaltsam zu lesende Enemies to Lovers Trope hinzu. Zudem überzeugt die Geschichte mit einer ganz eigenen Mischung aus Slowburn mit ganz viel Knistern und vor allem Spice. Und nicht zuletzt ist die Idee der Geschichte viel komplexer als zunächst angenommen. Jeder einzelne Band dieser Trilogie um die Cane-Brüder ist sozusagen eine Neuinterpretation eines beliebten Romcom-Klassikers. Bei A NOT SO MEET CUTE kommen die Fans von „Pretty Woman“ besonders auf ihre Kosten.
Außerdem möchte ich betonen, wie genial und durchdacht die ganze Geschichte ist. Klischees werden dosiert verwendet und mögliche Kritikpunkte innerhalb der Story erklärt oder geklärt.

Schreibstil: Der Roman wird mit wechselnder Perspektive in der ersten Person erzählt. Obwohl das Buch mit 520 Seiten schon eher ein Schmöker ist, las sich die Geschichte durch den angenehmen Schreibstil sehr flüssig. Die Chat-Verlauf-Passagen sorgen ebenso für erfrischende Abwechslung wie der schräge Humor in Lotties Kapiteln.
Was mir nicht gefallen hat, aber dafür kann die Autorin selbst natürlich nichts, war die Übersetzung. Wenn englische Redewendungen wörtlich übersetzt werden, liest sich das leider holprig.

Figuren: Lottie ist eine herrlich schrullige, liebenswerte Protagonistin, die ich sehr ins Herz geschlossen habe. Obwohl Lottie so ganz anders ist als ich selbst, konnte ich sie verstehen und mich super in sie hineinversetzen. Schade fand ich, dass Lottie von ihren Mitmenschen oft missverstanden und verurteilt wird und dass darauf nicht allzu ausführlich eingegangen wird.
Huxley war eine Protagonistin, den ich auf den ersten Blick toll fand und der es mir auf den zweiten Blick ziemlich schwer machte. Er fährt in der Geschichte ein Schutzschild hoch, hinter das auch die Lesenden nicht immer blicken können, was bei mir zeitweise für Verunsicherung sorgte. Mit der Zeit konnte ich ihn glücklicherweise wieder besser verstehen und fand ihn einen passenden Gegenpart zu Lottie. Außerdem hat er sich toll weiterentwickelt. Aber man sollte für Huxley eine gewisse Sympathie für morally light grey Protagonisten mitbringen ;)

Die Nebenfiguren waren eine Bereicherung für die Geschichte und haben lustige Romcom-Vibes verbreitet. Lotties Familie fand ich teilweise unsensibel, aber Huxleys Brüder haben mich sehr von sich überzeugt, weshalb ich unbedingt ihre Geschichten lesen will und mich auf die weiteren Bände der Reihe freue.

Unterhaltungswert: Dieser war wirklich extrem hoch. Ich habe beim Lesen schon lange nicht mehr derartig Tränen gelacht. Die Autorin beweist ein hohes Ausmaß an Kreativität, besonders was die Situationskomik angeht. Aber dieses Buch enthält nicht nur Situationskomik, sondern jede nur erdenkliche Art von Humor.
Was ebenfalls für Unterhaltung sorgt, ist das Knistern zwischen Huxley und Lottie, sowie der Spice. Da die Story zum Ende hin sehr spicy wird, würde ich sie vor allem Leser:innen empfehlen, die nichts gegen die ein oder andere explizite Szene haben.

Mein Fazit:
A NOT SO MEET CUTE ist der richtige Liebesroman für alle, die mal wieder so richtig lachen wollen. Der Roman mag die ein oder andere Schwachstelle haben, aber über die sieht man beim Lesen gerne hinweg, denn diese Geschichte macht der Bezeichnung Romcom alle Ehre. Von mir gibt es für die sexy Lovestory eine klare Leseempfehlung und 4,25 von 5 Sterne.

Cover: 4,5/5
Idee und Umsetzung: 4,75/5
Schreibstil: 4/5
Figuren: 3,75/5
Unterhaltung: 5/5

Bewertung vom 26.08.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

Darum geht es:
Ella hatte es nie einfach im Leben und als junge, alleinerziehende Mutter von Zwillingen wird sie es auch nie haben. Aber sie hat ihren großen Bruder Ryan als Stütze und ihre Kinder Maisie und Colt bringen sie täglich zum Lächeln. Dann schlägt die Tragik des Lebens mit voller Wucht zu. Maisie wird schwerkrank und Ryan stirbt bei einem Einsatz.
Beckett ist Soldat und nie lange genug an einem Ort, um anzukommen. Er kennt es nicht anders, will es nicht anders. Bis er über seinen besten Freund und Kollegen Ryan dessen Schwester Ella kennenlernt. Ella und ihre Kinder klingen nach dem Zuhause, das er immer gewollt und nie verdient hat. Doch als Ryan stirbt und in seinem Abschiedsbrief Beckett darum bittet, für Ella da zu sein, zögert Beckett nicht länger. Wird er endlich ankommen und glücklich werden können? Oder wird er auf ewig von Chaos und Unglück verfolgt?

Meine Meinung:
ALLES, WAS ICH GEBEN KANN zu lesen, war die pure Achterbahnfahrt der Gefühle. Und ich weiß, dass man diese Floskel öfter liest und auch ich habe schon das ein oder andere Buch so empfunden. Aber erst dieser Roman gibt dem Ausdruck seine Daseinsberechtigung. Nie war es passender, ein Buch eine emotionale Achterbahnfahrt zu nennen als bei ALLES, WAS ICH GEBEN KANN.
Der Roman handelt von den höchsten Höhen und den tiefsten Tiefen des Lebens und fühlt sich beim Lesen einfach nur echt an. Nichts an der Geschichte wirkt konstruiert und ich werde das Gefühl nicht los, dass irgendwo da draußen eine Ella und ein Beckett zusammen dem Schicksal trotzen. Ella und Beckett teilen die wertvollsten Glücksmomente und die schmerzvollste Traurigkeit. Ihre Liebe ist ebenso wahr wie ihr Schmerz ehrlich und authentisch ist.

Der Roman handelt von der großen Liebe, die voller Romantik und Leidenschaft ist, aber kein bisschen romantisiert und erst recht nicht perfekt ist. Der Roman ist ein Liebesroman und ist es zugleich nicht. Denn die Liebe ist nur eines von zahlreichen Themen (Familie, Freundschaft, Verlust, Trauer, Krankheit), aber am Ende führt alles auf die Liebe zurück.

Es geht bei der Entscheidung, das Buch zu lesen, nicht um die Frage, ob das Buch gut ist. Denn dies steht außer Frage. Das Buch ist nicht nur gut, es ist so gut, dass es aus einer anderen Galaxie zu stammen scheint. Das Buch ist voller Perfektion, die im besten Sinne ihre unperfekten Ecken und Kanten hat.
Ich liebe den Erzählstil mit wechselnden Perspektiven und den Briefen am Anfang eines jeden Kapitels, die Stück für Stück Ella und Becketts tolle Brieffreundschaft erzählen.
Ich liebe den wundervollen Schreibstil, der auf Englisch ebenso wie auf Deutsch schön und angenehm zu lesen ist.
Ich liebe das Setting, die Kleinstadt Telluride in Colorado, mitten in der Natur, voll Schönheit und behaglicher Atmosphäre.
Ich liebe die Protagonisten: Ella für ihre Stärke und ihre Liebe. Für die wundervolle Mutter, die sie ist. Beckett für sein großes Herz und seine Kraft. Für den Fels in der Brandung, der er ist. Die Protagonisten sind nahbar, ihre Gefühle greifbar. Obwohl die zwei manchmal sehr unterschiedlich sind, kann man sie gleichermaßen verstehen und mit ihnen empfinden.
Und ich liebe die Nebenfiguren. Ellas wunderbare Kinder, die mir immer ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Ellas liebe Freunde. Und Havoc – der tierische Superstar im Buch.

Also, wie gesagt, es geht nicht darum, ob das Buch so gut ist, dass man es lesen sollte. Es geht um die Frage, ob man sich bereit für das Buch fühlt. Denn es ist das emotionalste und vor allem das ergreifendste Buch, das ich je gelesen habe. Und ich kenne durchaus emotionale Liebesgeschichten; ich lese Jojo Moyes, Colleen Hoover und Brittainy C. Cherry. Aber Rebecca Yarros ist eine Klasse für sich.
Ich habe geweint wie bei keinem anderen Buch. ALLES, WAS ICH GEBEN KANN bricht einem das Herz nicht, nein. Es reißt einem das Herz heraus, um es dann zu zerfetzen, zerschmettern und zersplittern. Aber wisst ihr was? Das ist okay. Denn dieses Buch ist ein Erlebnis, das ich nicht mehr hergeben möchte. Es ist eine Erkenntnis, die ich nicht mehr missen möchte. Rebecca Yarros‘ Worte sind besonders. Die Geschichte ist einmalig. Und der Roman im Gesamten ist weiser als alle Ratgeber dieser Welt zusammen.

Mein Fazit:
ALLES, WAS ICH GEBEN KANN zu lesen, hat mich daran erinnert, weshalb ich Bücher so sehr liebe. Und nicht nur das. ALLES, WAS ICH GEBEN KANN ist mein Grund zu lesen. Der Roman stellt die Kraft und Bedeutung von Worten, von Geschichten unter Beweis.
Vielleicht kann ein Buch nicht die ganze Welt verändern (oder vielleicht doch). Aber es kann zumindest MEINE Welt verändern. Und eure auch!
Den Roman mit 5 von 5 Sterne zu bewerten erscheint mir wie die Untertreibung unserer Zeit, denn er ist Lichtjahre von jeglichen Bewertungsrastern entfernt. Lest ALLES, WAS ICH GEBEN KANN, Punkt.

Bewertung vom 24.08.2024
Doctor Not Perfect / Doctor Bd.2
Bay, Louise

Doctor Not Perfect / Doctor Bd.2


gut

Darum geht es:
Als sie ihre Arbeit bei Dr. Zach Cove beginnt, ist es Ellies erste Anstellung als Praxishilfe. Sie ist erpicht darauf, ihren Job bestmöglich zu machen, schließlich braucht sie das Geld, um endlich ihren Traum von einer Kochlehre zu erfüllen.
Doch die Arbeit bei Zach verwirrt sie von Tag zu Tag mehr. Er scheint völlig desinteressiert – an seiner neuen Praxis, an seiner Arbeit und auch an Ellie selbst, seiner neuen Angestellten. Ob Ellie Zach von sich überzeugen kann? Dabei ist sie Zach durchaus schon positiv aufgefallen …

Meine Meinung:
DOCTOR NOT PERFECT war mein zweites Buch von Louise Bay und ich mochte ihren Stil direkt, als ich vor einiger Zeit schon einmal einen Roman von ihr gelesen habe. Ihre Geschichten sind unterhaltsam, romantisch und spicy – und diese Story macht hierbei keine Ausnahme.
Die Idee des Buches klang sehr interessant, Forced Prixitimity auf einer entlegenen schottischen Insel mit dem grumpy Chef. Rückblickend muss ich sagen, dass der Klappentext nicht ganz so passend ist, aber enttäuscht hat mich die Umsetzung dennoch nicht.

Weshalb der Klappentext meiner Meinung nach nicht passend ist? Nun, der Roman wird mit wechselnder Perspektive zwischen Ellie und Zach erzählt, wodurch ich beide gut kennenlernen konnte. Deshalb erkannte ich rasch, dass Zach nicht dieser mürrische, aber perfekte Chef und Arzt ist, den mich der Klappentext vermuten ließ. Die Geschichte entwickelte sich daher anders als erwartet, aber Zach war mir dafür umso lieber.

Die Figuren sind klasse angelegt und wachsen einem richtig ans Herz. Die Hauptfiguren Zach und Ellie haben Facetten und Tiefe. Ellie ist eigentlich eine tolle, zielstrebige junge Frau, doch aus einer schwierigen Ex-Beziehung hat sie viele Narben mitgenommen. Sie stellt meiner Meinung nach wirklich gut die Thematik vor, was toxische Beziehungen für Auswirkungen haben und wir Betroffene danach Schwierigkeiten haben, wieder Fuß im Leben zu fassen. Dadurch, dass der Roman mit 320 Seiten eher kurz ist und auch durch die kurze Zeitspanne der Handlung, finde ich aber, dass Ellies Entwicklung zu schnell verlief.

Zach hat mich schnell von sich überzeugt, da er von einem Leben als Schriftsteller träumt und somit ein Thema mit sich bringt, das mir am Herzen liegt. Ich fand es deshalb so schön und spannend, seinen Weg zu verfolgen und begleiten. Seine Gefühle für Ellie kamen mir am Anfang zu kurz und entwickelten sich daher zu plötzlich. Trotzdem habe ich im Verlauf der Geschichte die Dynamik der beiden sehr schön gefunden. Auch die Stimmung, sprich Atmosphäre ist gelungen: Winterliches Setting, eine gemütliche Hütte im Nirgendwo und ganz viel Soulfood – da kann man sich doch beim Lesen eigentlich nur wohlfühlen, oder?

Die Storyline ist geradlinig und stellenweise vielleicht sogar ZU geradlinig. Nichtsdestotrotz war das Buch stets angenehm und leicht zu lesen und hatte keine Längen. Besonders der Humor hat es mir angetan. Die zahlreichen Wortwitze im Schreibstil haben meinen Geschmack exakt getroffen. Auch die Cove-Familie habe ich richtig ins Herz geschlossen, weshalb ich mich schon darauf freue, mich zukünftig verstärkt im Louise Bay-Universum umzuschauen. Vermutlich werde ich dabei das ein oder andere Buch finden, das dieses hier übertrifft. Mit der zu klaren, perfekten Storyline lässt die Geschichte nämlich Luft nach oben und wie perfekt bei Zach alles lief, war dann doch etwas viel.

Mein Fazit:
DOCTOR NOT PERFECT ist eine „not perfect“- Wohlfühlromanze mit Witz und Spice, welche ohne Vorwissen gelesen werden kann. Ich hatte großen Spaß beim Lesen und vor allem Ellies Entwicklung fand ich sehr berührend. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit einigen der sympathischen Nebenfiguren in anderen Romanen der Autorin. Für diesen Roman vergebe ich 3,5 von 5 Sternen. Das heißt, ich empfehle den Roman, wenn man nach einer kurzweiligen, heißen und romantischen Liebesgeschichte mit amüsantem Schreibstil sucht.

Bewertung vom 24.08.2024
Rivals / Belladaire Academy Bd.2
Haase, Maren Vivien

Rivals / Belladaire Academy Bd.2


sehr gut

Darum geht es:
Lova und Luis gelten als DIE Nachwuchstalente im Profitennis an der Belladaire Academy of Athlets. Und nicht nur das verbindet die beiden, sondern auch eine gemeinsame Vergangenheit. Eine wundervolle, glückliche Vergangenheit als junges Liebespaar, die umso hässlicher und unglücklicher endete. Heute wollen sie nichts mehr voneinander wissen – bis Lova in Luis‘ Trainingsteam wechselt und mit ihm um einen Platz im Elite-Team konkurriert.
Plötzlich sind sie gezwungen, Zeit miteinander zu verbringen und schnell kochen die Emotionen hoch. Zwischen Krieg auf dem Platz und Streit nach dem Training, müssen die beiden erkennen, dass die Vergangenheit doch noch nicht abgeschlossen ist.

Meine Meinung:
RIVALS ist der zweite Band in der Belladaire Academy of Athlets-Reihe und zugleich, das zweite Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und das zweite Buch, welches ich aus dieser Reihe gelesen habe. Und um ehrlich zu sein, war ich mir ziemlich sicher, RIVALS nie zu lesen. Ich habe vor einigen Monaten den ersten Band der Reihe gelesen und dieser konnte mich so gar nicht überzeugen. Mit dem ein oder anderen Sneak Peak auf die Dynamik zwischen Lova und Luis hat er mich aber dennoch neugierig auf Band zwei gemacht. Ich war hin und hergerissen, weil ich eine Reihe eigentlich nur weiterverfolge, wenn der ersten Band mir gefallen hat. Aber schließlich stand ich in der Buchhandlung, hatte diesen Roman in der Hand und ich hatte das Gefühl, ihn lesen zu MÜSSEN. Und dieses Gefühl hat mich nicht getäuscht.

Die Geschichte wird mit wechselnder Perspektive zwischen Luis und Lova erzählt. Der Schreibstil ist ausführlich und bildhaft, wodurch man in die Story eintauchen kann und alles vor dem inneren Auge sieht. Ich habe es sehr genossen, Lova und Luis kennenzulernen, da beide tolle Charaktere sind. Je spannender die Geschichte und je kontroverser die Themen wurden, desto mehr wurde mir auch bewusst, wie gelungen die Autorin die Hauptfiguren vorgestellt und einem ans Herz gelegt hat. Zunächst war ich ganz im Bann der Frage, ob nun Lova oder Luis die Schuld daran trägt, wie ihre erste Chance verlaufen ist. Und zugleich konnte ich mich in beide Seiten toll hineinversetzen und ich fand ihre Gefühle und Probleme authentisch dargestellt. Obwohl die Figuren im Laufe der Geschichte aufgrund ihrer Schwierigkeiten an meinen Nerven gezehrt haben, war das nichts Negatives, sondern einfach der Beweis, dass die Story mich gecatcht hat.

Wie schon gesagt fängt die Autorin das Setting und die Atmosphäre mit ihren Worten super ein. Auch die Nebenfiguren sind eine echte Bereicherung für die Geschichte und ihre kleinen Nebenhandlungen bringen frischen Wind in die Handlung. Auch thematisch konnte mich das Buch überzeugen, obwohl man lange rätseln und abwarten muss, bis ganz klar wird, was genau das Kernthema ist. Aber das passt insgesamt zum Wesen dieses Liebesromans. Er nimmt sich Zeit, geht in die Tiefe und die Lovestory ist absolut Slowburn. Slowburn, Haters to Lovers, Rivals to Lovers und Second Chance – diese ganz spezielle Mischung aus Tropes geht meiner Meinung nach voll auf.

Zwei Kleinigkeiten möchte ich noch anmerken. Die Geschichte der beiden umfasst etwa 460 Seiten, was im Romancebereich schon einiges ist. Entsprechend ist der Roman besonders für jene zu empfehlen, die gerne ausführliche Liebesschmöker lesen. Zwischendurch hatte der Roman ein paar Längen, auch der Anfang zieht sich rückblickend und wenngleich ich der Meinung bin, dass das Buch durchaus die 460 Seiten gebraucht hat, hätte manchmal mehr Schwung gutgetan.
Bezüglich des Schreibstils muss ich sagen, dass mir die Abwechslung in der Wortwahl gefehlt hat. Besonders, was Beschreibungen anging, wurde es mit der Zeit lahm.

Mein Fazit:
RIVALS hat mir gezeigt, dass ein Band keine Reihe definiert und Second Chance somit nicht ohne Grund eines meiner Lieblingstropes ist. Bei dieser Trilogie hat sich meine zweite Chance nach dem enttäuschenden ersten Band echt gelohnt. Und nun möchte ich unbedingt noch den dritten Band lesen ;)
Alles in allem vergebe ich für RIVALS 4 von 5 Sterne. Es ist die perfekte Lovestory für alle mit einer Schwäche für Slowburn, Second Chance, Rivals und/oder Enemies to Lovers. Ich kann die Geschichte sowohl erklärten Fans von Sports Romance empfehlen als auch allen, die eine sportlich angehauchte Lovestory gerne lesen.

Bewertung vom 15.08.2024
Rising Above (eBook, ePUB)
Elrik, Ensa

Rising Above (eBook, ePUB)


gut

Darum geht es:
Als seine große Schwester beim Klettern tödlich verunglückt, zieht sich River komplett zurück. Er hört auf zu klettern und kappt den Kontakt zu seinen besten Freunden Sam und Atlas, die er früher bei ihren Touren begleitet hat.
Doch als River in Geldsorgen ertrinkt, ist es Atlas, der ihm einen Rettungsring zuwirft. River soll ihn und Sam auf deren Klettertour als Kameramann begleiten. River bleibt nichts anderes übrig als zuzusagen, denn die Bezahlung ist gut – doch die Aussicht, wieder zu klettern und so viel Zeit mit den Kletterverrückten zu verbringen, ist nicht gerade verlockend. Ach, und habe ich schon erwähnt, dass Atlas Rivers allererster Schwarm war?!

Meine Meinung:
RISING ABOVE ist eine Gay Romance mit den Tropes Forced Proxitimity und Friends to Lovers. Oder passt vielleicht doch besser Friends to Enemies to Lovers?! Jedenfalls haben mich diese Tropes im Klappentext angesprochen und ich war auch aufgrund des Kletterthemas gespannt auf die Story. Dies ist noch komplettes Neuland für mich gewesen.

Die Geschichte ist mit wechselnder Perspektive und einem Ich-Erzähler geschrieben, was mir gut gefallen hat. River als der trauernde kleine Bruder hat emotionalere Abschnitte, die von Atlas hingegen sind spannungsreicher. Das zeigt schon die Ausgewogenheit des Romans. Es gibt Emotionen, Spannung und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Wer auf Wortwitze steht, wird sich super mit River verstehen und ich fand vor allem die Schlagabtausche in der ersten Hälfte zwischen River und Atlas amüsant.
Grundsätzlich ließ die Geschichte sich einfach und flott lesen. Zwei unterhaltungsreiche Tage und ich war durch. Trotzdem muss ich sagen, dass ich mit dem Schreibstil nicht warmgeworden bin. Etwas Schade fand ich die vielen (Rechtschreib-)Fehler in der Geschichte – ich hoffe, da wird nochmal drübergeschaut. Vor allem aber machte mir die jugendliche Wortwahl Probleme, in den Dialogen, aber auch davon abgesehen. Ich möchte gar nicht abstreiten, dass diese Wortwahl bei Protagonist:innen Anfang zwanzig passend ist. Aber ich lese das in Bücher einfach nicht gerne, weil es etwas Oberflächliches und Flapsiges an sich hat.

Dies hat meinem Empfinden nach auf verschiedene andere Aspekte der Geschichte gestrahlt. Thematisch fand ich sie zum Beispiel gut aufgestellt. Es geht um Trauer, psychische und physische Gesundheit, Familie, Freundschaft und Liebe. Allerding kam die Tiefe nicht immer bei mir an. Außerdem fand ich die Story rückblickend überladen, sodass manches nur kurz angeschnitten werden konnte.

Mit den Figuren bin ich nicht vollkommen warm geworden. River mochte ich eigentlich gerne, weil ich seine Gefühle nachvollziehbar und authentisch fand. Auch Atlas als Sonnenschein war sympathisch, doch ihn konnte ich oft nicht verstehen. Er lebt fürs Klettern und dieses Thema wurde ausführlich und spannend erklärt und präsentiert. Ich kann mir nun in gewisser Weise vorstellen, weshalb Atlas – und auch die anderen Figuren – das Klettern so liebt. Dennoch fand ich ein paar Botschaften am Ende der Geschichte … fraglich.

Was mir sehr gut gefallen hat, war (wie gesagt) die Umsetzung dieser für mich ganz neuartigen Thematik vom Klettern. Außerdem war das abwechslungsreiche Setting total interessant zu verfolgen und alles wurde sehr bildreich beschrieben, sodass man sich praktisch selbst vor Ort fühlte.

Mein Fazit:
RISING ABOVE ist eine Gay Romance für alle, die neben dem Liebesthema über andere Thematiken lesen möchten, sowie schöne Schauplätze und Slow-Burn mögen. Der Roman war fesselnd, spannend geschrieben und mit den ein oder anderen Wendungen gut durchdacht. Dadurch habe ich das Buch gerne gelesen, aber es gibt Luft nach oben. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 07.08.2024
Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1
Gold, Lily

Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1


sehr gut

Darum geht es:
Kaum ist Daisy im verschneiten Schweden angekommen, baut sie auch schon einen Unfall. Aufgrund eines nahenden Schneesturms ist Hilfe rar und so bleibt ihr nichts anderes übrig als mit drei überaus attraktiven Fremden in deren Berghütte auszuharren. Die drei Männer reagieren völlig unterschiedlich auf Daisys Anwesenheit. Während Eli sie am liebsten für immer bei sich hätte, ist Riven vorsichtig und Cole geradezu abweisend. Kann Daisy ihnen vertrauen? Oder vielleicht ist die Frage sogar, ob die Männer der hübschen Engländerin trauen können …

Meine Meinung:
Die verschiedenen Teile der Why Choose-Reihe sind voneinander unabhängig und grundverschiedene Geschichten. Vor diesem Buch habe ich bereits TRIPLE DUTY BODYGUARDS von Lily Gold gelesen, eine sehr spannungsreiche Geschichte. THREE SWEDISH MOUNTAIN MEN hingegen setzt auf Gefühl und Atmosphäre.

Die Geschichte wird mit wechselnden Perspektiven der vier Protagonist*innen erzählt. Diese Erzählweise finde ich super gewählt, um alle Figuren kennenzulernen. Außerdem finde ich es bemerkenswert, einen Liebesroman aus insgesamt vier Perspektiven zu erzählen, weil dies einige Schwierigkeiten mit sich bringt. Doch Lily Gold gelingt dies mühelos und es macht großen Spaß, die Geschichte zu lesen.
Der Schreibstil ist für meinen Geschmack etwas zu dialoglastig, aber die Beschreibungen, Gedanken und Emotionen kommen nicht zu kurz.

Die Figuren haben mir sehr gefallen. Es gibt nur wenige Nebenfiguren, was den Fokus auf die vier Hauptfiguren ermöglicht. Daisy war mir sympathisch und ich fand ihr Verhalten stets authentisch. Ihre leicht tollpatschige Ader ist amüsant und ihr Starrsinn taff. Eli ist mir vermutlich am schnellsten ans Herz gewachsen, weil er unglaublich süß und liebevoll ist. Die männlichen Figuren sind sehr unterschiedliche Charaktere, was die Dynamik untereinander spannend gestaltet. Eli ist der Verspielte, River sehr ernsthaft und Cole verschlossen - ein typischer Grumpy eben. Besonders Cole fand ich im Laufe der Geschichte ein sehr facettenreicher Charakter. Mit River wurde ich am wenigsten warm, aber alles in allem fand ich die Figuren toll gewählt und gut ausgearbeitet. Die Ausarbeitung der Hauptfiguren hat mir hier noch besser gefallen als in TRIPLE DUTY BODYGUARDS, weil jede Figur ihre eigene Geschichte hat und damit ihr Thema in die Story einbringt.

Insgesamt ist THREE SWEDISH MOUNTAIN MEN vor allem unterhaltsam und ja, natürlich besonders spicy. Trotzdem geht es um deutlich mehr Themen, welche ich super gewählt fand und die toll behandelt wurden. Ich mag es, wie Lily Gold in ihren Romanen Frauen, denen Unrecht getan wird, ihre Stärke zurückgibt. Und auch das Reverse Harem-Thema finde ich authentisch umgesetzt. Statt dem mahnenden Zeigefinger, zeigt diese Autorin mit einem verliebten Lächeln, dass Liebe viele Gesichter hat.
Durch die schwedische Bergkulisse und die gemütliche, eingeschneite Hütte ist der Roman ein romantisches Leseerlebnis zum Wohlfühlen und eine Geschichte, bei der einem warm wird. Denn auch wenn es, wie gesagt, nicht nur spicy zugeht, sollte man für die Geschichte Spice schon gerne lesen, weil es ein paar mehr explizite Szenen gibt als in der durchschnittlichen Romance ;)

Mein Fazit:
THREE SWEDISH MOUNTAIN MEN ist vielleicht nicht perfekt, aber eine romantische, spicy, atmosphärische Liebesgeschichte, die ich mit 4 von 5 Sternen bewerte. Die erste Hälfte empfand ich als etwas zäh und langatmig, doch die zweite Hälfte habe ich dafür umso mehr genossen. Empfehlen kann ich den Roman an alle, die an den kalten Tagen mal eine etwas andere Romance lesen möchten.

Bewertung vom 02.08.2024
Thorne Princess
Shen, L. J.

Thorne Princess


gut

»Du darfst gebrochen sein. Darin liegt sogar eine Chance … die Chance, dich von Grund auf neu zusammenzusetzen.«

Darum geht es:
Hallie Thorne, die unkonventionelle, jüngste Tochter eines ehemaligen US-Präsidenten, stolpert vom einen Fettnäpfchen ins nächste. Die Presse belagert sie daher regelrecht, denn negative Schlagzeilen sind Hallies alltäglicher Begleiter. Nach dem neuesten Desaster wollen ihre Eltern dieser Sache jedoch endgültig ein Ende setzten und stellen Ransom Lockwood ein.
Ransom, Hallies Personenschützer und ein regelrechter Roboter von einem Menschen, der ständig an ihrer Seite ist und ihr den Charakter eines „verzogenen Mädchens“ austreiben soll. Weder Hallie noch Ransom sind begeistert von diesem Arrangement und pflegen ein feindschaftliches Verhältnis. Aber je mehr sie einander nerven, desto weiter locken sie sich aus ihren Komfortzonen und entdecken dabei manch überraschende Seiten des anderen.

Meine Meinung:
Der Roman wird mit wechselnder Perspektive zwischen Ransom und Hallie erzählt. Positiv aufgefallen ist mir direkt, wie charakteristisch die einzelnen Perspektiven für sich sind. Man merkt klar den Unterschied zwischen beiden Figuren und lernt sie allein durch ihre Perspektive gut kennen. Hallie war mir auf Anhieb extrem sympathisch. Sie ist einundzwanzig Jahre alt, also noch eine sehr junge Frau und wird für ihr Alter authentisch dargestellt. Man merkt ihr an, dass sie halb erwachsen ist, sich aber noch ein paar kindliche Charakterzüge bewahrt hat. Hallie wirkte anfangs stark auf mich, doch erst im Laufe des Buches erkennt man die Tiefe ihres Charakters und alles, was sie durchgemacht hat. Dafür hätte ich sie am liebsten einfach in den Arm genommen. Die Art, wie Hallie in ihren Kapiteln zu ausführlichem Klatsch und Tratsch neigt, macht die Geschichte unterhaltsam und Hallie zu einer Figur, mit der ich gerne im echten Leben befreundet wäre.
Ransom hat es mir schwerer gemacht. Ich habe von Anfang an seine trockene, aufs Wesentliche beschränkte Art gemocht und finde ihn einen sehr spannenden Gegenpol zu Hallies überschäumendem Charakter. Dennoch ist mir im Laufe des Buches aufgefallen, dass Ransom für mich ein Mysterium blieb und er ist unbestritten ein „morally gray“ Charakter. Ransom hat außergewöhnliche sexuelle Vorlieben, was ich ein interessantes Thema fand, aber ich hätte es besser gefunden, wenn das Thema ausführlicher erklärt worden wäre. Das ist nur eines von mehreren Beispielen, welches zeigt, dass mir einige Dinge zu schnell behandelt wurden.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass dieses Buch eines ist, bei dem man nicht sonderlich viele sympathische Figuren vorfindet. Und bei allen Figuren, auch den Hauptfiguren, bin ich auf den ein oder anderen Charakterzug gestoßen, den ich problematisch fand. Nicht immer wurde darauf eingegangen, manchmal zu oberflächlich und andere Probleme wurden eher unrealistisch gelöst.

Ich habe nun ein paar Schwachstellen der Geschichte aufgezeigt, aber ich möchte auch kein falsches Bild der Story aufzeigen. Denn Tatsache ist, dass ich es sehr genossen habe, die Geschichte zu lesen. Der Schreibstil hat mich absolut überzeugt und obwohl das Buch um die 500 Seiten hat, war es sehr kurzweilig. Der Humor war genial und wer auf Sarkasmus und Situationskomik steht, ist hier ganz richtig. Und wie sich Hallie entwickelt, ist extrem beeindruckend und inspirierend. Sie steht für all die jungen Frauen, die das Leben bereits gebrochen hat, die aber niemals aufgeben und zu viel Stärke fähig sind.

Mein Fazit:
THORNE PRINCESS ist ein vielschichtiger Roman, der mich beim Lesen regelrecht gefesselt hat. Anfangs ist er voller Humor, doch er steckt ebenso voller Tragik und dunklen Abgründen. Insgesamt ist THORNE PRINCESS für mich mehr eine Geschichte über die Entwicklung einer jungen Frau als ein Liebesroman. Obwohl ich mich von der Spannung, den vielfältigen Themen, der interessanten Storyline und der Dynamik zwischen den Hauptfiguren unterhalten gefühlt habe, gab es ein paar Aspekte, die mich an der Geschichte gestört haben. Etwa an den Figuren selbst und auch die Liebe/Romantik kam mir zu kurz. Ich vergebe 3 von 5 Sternen. Empfehlen kann ich die Geschichte allen, die Schmöker gerne lesen und einen etwas anderen Liebesroman suchen, indem ebenso Humor wie Dunkelheit steckt.