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jester

Bewertungen

Insgesamt 96 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2024
Im Nordwind / Nordwind-Saga Bd.1
Georg, Miriam

Im Nordwind / Nordwind-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Das Schicksal der Schaustellerin Alice
Inspiriert durch einen Roman von Margarete Böhme aus dem Jahr 1905 „Tagebuch einer Verlorenen. Von einer Toten“ hat die Autorin das schlimme Schicksal von Alice sehr gut beschrieben. Von ihrem Mann grundlos misshandelt, hält sie solange durch, bis er sie umbringen will. Dann beginnt sie sich zu wehren und lernt in der Sozialsprechstunde den Rechtsanwalt John Reeven kennen, der sie in ihrer Scheidungsangelegenheit vertreten und dafür sorgen will, dass Alice das alleinige Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Rosa erhält.
Das Stadtgebiet Uhlenhorst ist gesellschaftlich zweigeteilt: um den Feenteich wohnt die gehobene Gesellschaft, wie die Familie Reeven in ihrer Villa, während sich östlich der Winterhuder Straße das ärmliche Arbeiterviertel befindet, in dem Alice mit ihrer Familie wohnt. Ich fand die Protagonisten der gehobenen Gesellschaft, wie die herrschsüchtige Gesa, die seltsame Marlies, der jähzornige Julius authentisch und sehr gut beschrieben. Das gleiche gilt für Protagonisten der ärmeren Bevölkerungsschicht, wie der trunksüchtige Henk, die hilfsbereite Marietta, die keifende und frustrierte Nachbarin Westram. Alice sticht durch ihre beharrliche Art hervor, sie weiß ganz genau, was sie nicht mehr will und geht dann konsequent ihren Weg. Dies beeindruckt den souveränen, pflichtbewussten Rechtsanwalt John, der in ihrer Gegenwart den Verstand zu verlieren scheint.
Fazit:
Die Autorin Miriam Georg hat mit ihrem flüssigen Schreibstil den richtigen Nerv getroffen. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen, obwohl es mehr als 500 Seiten umfasst. Es ist ein spannendes authentisches Buch, das ich absolut weiterempfehle und ich fiebere der Fortsetzung entgegen.

Bewertung vom 09.08.2024
Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
Graw, Theresia

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null


ausgezeichnet

Die Tommys in Bad Oeynhausen
Der Buchtitel „Don't kiss Tommy“ steht im Widerspruch zum Buchcover, das ein küssendes Paar zeigt und gerade dies hat mich sofort angesprochen. Als ich den Untertitel „eine Liebe in der Stunde Null“ las, war mir dann klar, dass es ein historischer Roman kurz nach Ende des zweiten Weltkrieg ist und dass es keine Fraternisierung zwischen den deutschen Frauen und den britischen Soldaten geben soll.
In diesem faszinierenden Roman geht es um die Bevölkerung von Bad Oeynhausen, die nach dem verlorenen zweiten Weltkrieg von den Briten aus ihrer Stadt ausgesperrt wurden. Die Mischung aus Fiktion und Realität hat mir sehr gut gefallen. Die fiktiven Hauptprotagonistinnen Anne und Rosalie wirken authentisch. Während Anne kämpft, dass sie schnell in ihr Hotel zurückziehen kann, hat sich ihre hübsche Freundin Rosalie entschlossen, ihre Heimat zu verlassen und einen Tommy zum Heiraten zu suchen und nach England zu ziehen. Meiner Meinung nach hat die Autorin bis zum Ende des Romans das richtige Gespür gehabt, welche Szenen ausführlich beschrieben oder nur angedeutet werden sollten.
Mich hat der Schreibstil begeistert und obwohl das Buch 500 Seiten dick ist, gab es keinen einzigen Durchhänger. Das Buch ist sehr gut strukturiert und die Kapiteln haben eine angenehme Länge.
Von mir gibt es eine absolute Kauf- und Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.08.2024
Agatha Christie / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.21
Lieder, Susanne

Agatha Christie / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.21


sehr gut

Agatha Christie: the Queen of crime
Susanne Lieder erzählt die faszinierende Geschichte über die berühmte Kriminalautorin Agatha Christie bis zu ihrem 38. Lebensjahr. Das Buchcover sieht sehr kunstvoll aus und hat mich sofort angesprochen. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Mir hat die Struktur des Buches mit den kurzen Kapiteln und der Einteilung der Geschichte in vier Haupt-Teile (1908-1910, 1912-14, 1917-1920 und schließlich 1927-1928) sehr gut gefallen. Diese Teile werden immer wieder durch Agathas Räumungsaktion ihres Elternhauses in Torquay aus dem Jahr 1926 aufgelockert.
Susanne Lieder versteht es den Leser mit ihrem flüssigen Schreibstil zu fesseln und ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen. Super finde ich auch, dass man im Nachwort kurz die Gedankengänge der Autorin nachlesen kann, was sie dazu bewogen hat, gewisse Lebensabschnitte von Agatha Christie, wie zum Beispiel deren rätselhafte Verschwinden in diesem Roman nicht zu erwähnen.
Ich kann diese Romanbiographien den Lesern empfehlen, die sich für Agatha Christies Leben vor ihrer zweiten Ehe interessieren.

Bewertung vom 26.06.2024
Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1
Wilke, Malou

Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1


sehr gut

Die Gründungsgeschichte von Savannah
Dies ist mein erstes Buch von Malou Wilke, das ich eigentlich ganz gerne gelesen habe obwohl es ein paar kleine Schwächen hat. Mir hat die Struktur des Buches mit den vielen kurzen Kapiteln und der Einteilung der Geschichte in drei Haupt-Teile sehr gut gefallen. Das Buchcover sieht auch sehr kunstvoll aus und hat mich sofort angesprochen. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Die Geschichte um die schwangere Nellie, die von ihrer Familie verstoßen wurde und ihr Glück in der Neuen Welt finden möchte, klang sehr interessant. In der Buchinnenseite sind zwei Stammbäume der beiden wichtigsten Familien aufgeführt. Ein zusätzliches Personenregister wäre ganz gut gewesen. Auch möchte ich bei einem historischen Roman wissen, welche Personen fiktiv und welche Personen tatsächlich gelebt haben. Auch diese Information hat leider gefehlt.
Einerseits finde ich die Geschichte der Auswanderer sehr interessant, andererseits haben mich die Personen (bis auf Nellie) nie so richtig emotional berührt. Nellie ist die einzige, die sich sehr gut in andere Menschen hinein versetzen kann. Sie hat sogar Vorahnungen und spürt, dass ihr Bruder tot ist. Aufgrund des sachlichen Schreibstils, fand ich viele Protagonisten irgendwie „blass“ dargestellt und es gab einige leichte Durchhänger in der Geschichte.
Ich kann es den Lesern empfehlen, die sich für die Gründungsgeschichte von Savannah und Ebenezer interessieren

Bewertung vom 16.05.2024
Das Echo der Gezeiten
Frank, Rebekka

Das Echo der Gezeiten


ausgezeichnet

Ein packendes Buch
Der Buchtitel „Das Echo der Gezeiten“ zusammen mit dem Buchcover, das eine junge Taucherin und das Objekt ihrer Begierde, das Schiff zeigt, hat mich auf diesen Küstenroman aufmerksam gemacht. Vor allem der Klappentext mit der Information, dass der Roman zwei Zeitebenen umfasst, hat mich auf das Buch neugierig gemacht. Schon während den ersten Seiten hat mich der Schreibstil der Autorin Rebekka Frank gepackt und ich war von dem Buch bis zum Schluss gefesselt.
Die Geschichte beginnt gleich geheimnisvoll mit der Überlegung einer jungen Mutter auf ein Segelschiff zu gehen oder nicht. Dann springt die Geschichte in das Jahr 1960 mit dem zweiten Tauchgang von Tilla zum Schiffswrack. Anschließend gibt es dann die Rückblicke auf die Entwicklung der beiden Protagonistinnen Nes und Tilla, die beide die Tücken und die Faszination des Meeres erleben. Während Nes die Burchardiflut 1634 erlebt, ist es bei Tilla die Sturmflut 1962 in Wilhelmsburg. Mich hat die historische Geschichte von Nes und das Leben der Beginen ebenso interessiert, wie das Leben von Tilla und ihren Freundinnen im Wohnheim Amalie-Dietrich-Haus, die es als Studentinnen nicht immer einfach haben und daher der Zusammenhalt untereinander sehr groß ist. Tillas großer Traum ist, als Unterwasser-Archäologin die Medusa zu erforschen.
Von mir gibt es eine Kauf- und Leseempfehlung, da ich beide Geschichten packend fand

Bewertung vom 22.04.2024
Physio @Home
Lämmle, Vanessa

Physio @Home


ausgezeichnet

Gute Muskeln und die Schmerzen sind weg
Das motivierende Buchcover mit der sportlichen Vanessa Lämmle und der Buchtitel passen sehr gut zusammen. Die Autorin Vanessa Lämmle wirbt mit ihrem Buch „physio @ home“, dass mit ihren vorgestellten Übungen eine Physiotherapie auch zu Hause möglich sei. In der aufklappbaren Innenseite des Buches wird die richtige Haltung bei den Übungen beschrieben. Das Buch beginnt mit einem theoretischen Teil, der mit Illustrationen aufgelockert wird. Dann geht es mit dem Fokus „Rücken“, „Arme“ und „Beine“ weiter. Diese Teile sind wiederum in weitere Unterkapiteln aufgeteilt. Hierbei gibt es zuerst immer 3 Übungen zur Sofort-Hilfe, wenn man akut Schmerzen hat. Für die Beweglichkeit und die Kräftigung gibt es weitere Übungen. Dank der Fotos und der einfachen Beschreibungen konnte ich diese Übungen leicht nachmachen. Der letzte Teil enthält einen 30-Tage Übungsplan sowie einen weiteren Blanko-30-Tage-Plan, in der man selbst pro Tag 4 Übungen aus dem Buch eintragen kann.
Ich war bei den Rückenübungen von den Hinweisen ganz begeistert, für welche Krankheiten (Rundrücken, Skoliose o.ä.) diese Übungen besonders gut sind. Hilfreich fand ich auch die Fotos, die die korrekte Ausführung jeder Übung zeigten. Von den vielen Übungen im Buch habe ich bereits einige ausprobiert und diese haben mir sogar sofort etwas geholfen. Zusätzlich gibt es noch Übungen für zwischendurch.
Absolute Kauf- und Leseempfehlung für den medizinischen Laien, der zu Hause Übungen machen möchte.

Bewertung vom 19.04.2024
Die Tote in der Bibliothek / Agatha Christie Classics Bd.2
Christie, Agatha;Ziegler, Dominique

Die Tote in der Bibliothek / Agatha Christie Classics Bd.2


sehr gut

Wer hat Ruby Keene getötet?
Ich hätte das Buchcover mit der Toten in der Buchhandlung nicht unbedingt in die Hand genommen, da es ziemlich schlicht aussieht. Der Buchtitel war mir vorher nicht bekannt, daher war für mich der Zusatz „ein Miss Marple Krimi“ entscheidend, diesen Comic zu lesen. Ich habe mir vorab im Internet die Handlung der Originalgeschichte durchgelesen, und mir hat diese Umsetzung als Comic gefallen. Es wird die Grundidee des Kriminalromans „Die Tote in der Bibliothek“ von Agatha Christie wiedergegeben. Mit seinen 64 Seiten hat das großformatige Buch die optimale Seitenzahl, um es einerseits in einem Rutsch zu lesen und andererseits Agatha Christies Krimi inhaltlich sehr gut wiederzugeben. Auch wenn die Farbwahl nicht immer hundertprozentig passte (einmal hat Conway Jefferson braune statt graue Haare) finde ich diese eigentlich gelungen. Hierbei werden die herrlichen und riesigen Zeichnungen mit den Texten meistens passend ergänzt.
Die Qualität des Buches ist sehr gut, so dass man keine Angst haben muss, dass das Comics schnell auseinander fällt.
Fazit:
Ich spreche eine Kauf- und Leseempfehlung für Jung und Junggebliebene aus.

Bewertung vom 17.04.2024
Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1
Lorentz, Iny

Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1


sehr gut

Wird Cristina die neue Hofsängerin von Sachsen-Meiningen?
Ich habe in den letzten Jahren viele Bücher von Iny Lorentz gelesen. Dies ist nun nach längerer Zeit wieder ein Buch von ihr, das nichts mit einer der vielen Fortsetzungen der Wanderhure zu tun hat und dies hat mich besonders gereizt, dieses Buch zu lesen. Da mir persönlich die Reihe um die Wanderapothekerin sehr gut gefallen hat, die ebenfalls in Thüringen des 18. Jahrhunderts spielt, war ich auf den Auftakt dieser neuen Trilogie um das Gauklermädchen Cristina sehr gespannt. Diese wandert mit ihrer Sippe in Thüringen herum, um dort ihre Kunststücke dem gemeinen Volk zu zeigen. Sie ist eine sehr gute Sängerin, die dann von ihrem Onkel verkauft wird, um Hofsängerin zu werden. Die Hauptprotagonistin Cristina besticht durch Intelligenz, Mut und Gewitztheit und sie war mir durchgehend sympathisch. Die Bösen spinnen ihre Intrigen und bekommen dann irgendwann ihr Fett weg. Die erfahrene Autorin verwendet viele Stereotypen, die sich alle nachvollziehbar verhalten und sehr gut beschrieben wurden. Für mich war es ein typischer Iny-Lorentz Roman: „alles wird gut und wenn es nicht gut ist, dann ist das Buch noch nicht zu Ende“.
Mir hat der historische Überblick im Anhang, der für meinen Geschmack ruhig ausführlicher sein könnte, das Personenverzeichnis und das Glossar sehr gut gefallen.
Fazit:
Die Autorin Iny Lorentz hat mit ihrem flüssigen Schreibstil ein unterhaltsames Buch geschrieben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass auch dieses Buch ein Bestseller wird.

Bewertung vom 31.03.2024
Idefix und die Unbeugsamen! 05
Uderzo, Albert;Goscinny, René;Choquet, Matthieu

Idefix und die Unbeugsamen! 05


ausgezeichnet

Ein weiterer toller Comic vom Animationsheld Idefix
Voller Begeisterung haben mein Neffe und ich auch Band 5 von Idefix und die Unbeugsamen gelesen. In bekannter Manier wird als erstes das Dorf und dann die wichtigsten Dorfbewohner mit Namen und kurzer Charakterisierung vorgestellt. Selbstverständlich haben die Helden sprechende Namen mit Wortwitz. So wohnt der Uhu 'Weissnix' beim Druiden und stellt selbst Zaubertrank her; jedoch wie der Name schon deutlich macht, funktionieren seine Zaubertränke nicht bzw. nicht so, wie er es möchte. Dies muss in diesem Band die vergessliche Turbine feststellen, die Weissnix Zaubertrank trinkt. Vor allem die modernen Wortspiele, wie zum Beispiel Hund „Doppelklix“ und sein Herrchen „Homeoffix“, die in diesem Comic immer wieder auftauchen, haben meinem Neffen besonders gut gefallen. Die Aussage von Miraculix „die spinnen, die Römer“ kannten wir bereits aus den Abenteuern von Asterix. Am besten hat uns mal wieder der pfiffige Idefix gefallen.
Fazit:
Wir sprechen eine Kauf- und Leseempfehlung für jung und alt aus

Bewertung vom 23.03.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Die Eifel während der Nazizeit
Dies ist mein erstes Buch von Lilly Bernstein und ich war von ihrem Schreibstil, der sehr flüssig zu lesen ist, total begeistert. Diese fiktive Geschichte um drei sehr unterschiedliche Freundinnen beruht jedoch auf viele wahre Begebenheiten.
Die Halbwaise Elli, die ein verkürztes Bein hat, wird seit ihrer Kindheit von der Dorfgemeinde gedemütigt und als einziges Mädchen vom Dorflehrer geschlagen. Sie ist mit dem verlässlichen Arbeitermädchen Käthe befreundet, die unter der Trunksucht ihres Vaters leidet und zum Unterhalt der Familie durch Fabrikarbeit beitragen muss. Margot ist ebenfalls mit den beiden befreundet, obwohl ihre Eltern reiche Juden sind und sie in Aachen wohnen. Als die Juden öffentlich immer mehr schikaniert werden und schließlich die Synagogen im ganzen Reich brennen, wird das Schicksal von Margot vor allem in Briefform erzählt.
Die Autorin verwendet viele Stereotypen, wie die Judenhasserin, dargestellt durch Irmgard, die sogar Steine gegen Margot wirft oder der menschliche Pfarrer, der es schafft die aufgebrachten Gemüter der Dorfbewohner zu beruhigen. Während die einen in dieser schweren Zeit reich werden, wie der Bauer Janssen, werden andere schikaniert und beraubt, wie Margots Eltern. All diese Stereotypen fand ich nachvollziehbar und sehr gut beschrieben.
Fazit:
Die Autorin Lilly Bernstein hat mit ihrem flüssigen Schreibstil den richtigen Nerv getroffen. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen. Es ist ein spannendes authentisches Buch, das ich absolut weiterempfehle.