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wanderer.of.words

Bewertungen

Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2025
Old Bones - Das neunte Opfer / Nora Kelly und Corrie Swanson Bd.4
Preston, Douglas;Child, Lincoln

Old Bones - Das neunte Opfer / Nora Kelly und Corrie Swanson Bd.4


ausgezeichnet

Wieder spannende und kurzweilige Unterhaltung

Das Buch ist mein bisheriges Highlight der Reihe! Man wird bis zum Ende großartig und spannend unterhalten, kann selbst viel spekulieren und weiß nie, ob hinter dem Fall etwas übersinnliches oder menschliche Abgründe stecken. Typisch für die Autoren ist es, dass wieder ein paar Klischees bedient werden und die Handlung an einigen Stellen an TV-Unterhaltung erinnert. Nichts anderes habe ich erwartet und da es sich in Grenzen hält, störte es mich auch in diesem Band nicht im geringsten. Mir gefällt die Mischung aus polizeilicher Ermittlungsarbeit, archäologischen Ausgrabungen und die Einblicke in die FBI Ausbildung und Arbeit jedes Mal wieder wahnsinnig gut.

Einziger kleiner Wermutstropfen ist das etwas abrupte Ende, den Autoren sind spürbar die Seiten ausgegangen, da hätte man lieber die etwas langen Kapitel mit den Familien der verschwundenen Wanderer etwas kürzen können.

Vorlage für die Geschichte ist übrigens ein wahres Ereignis: am Djatlow-Pass im Ural starben 1959 mehrere Teilnehmer einer Wandergruppe unter mysteriösen Umständen und mit rätselhaften Verletzungen, auch sie schnitten ihr Zelt von innen auf und flohen. Das Autorenduo Preston und Child greift diese Ereignisse grob auf und verlegt sie in die heutige Zeit.

Fazit
Jetzt heißt es wieder warten bis im Januar 2026 Band fünf erscheint! Als Kontrast zu den kalten Bergen geht es dann in die Wüste. Ich freue mich schon darauf!

Bewertung vom 17.04.2025
Kerze & Krähe
Hearne, Kevin

Kerze & Krähe


weniger gut

Ein enttäuschender Abschluss für eine tolle Reihe

Mit „Kerze und Krähe“ schließt Kevin Hearne seine Siegelmagier-Reihe nun also ab. Das Buch baut direkt auf die Handlung aus Band 2 auf und auch wenn einige grundsätzliche Dinge nochmal grob erläutert werden, sollte man fürs Verständnis definitiv die beiden Vorgänger kennen.

Mich konnte Band 3 leider nur an ganz wenigen Stellen überzeugen. Der Schreibstil ist weiterhin flapsig locker, der Humor stellenweise derbe. Das kennt und erwartet man von Kevin Hearne und weiß worauf man sich einlässt. Auch bei seinen Charaktere bleibt er sich treu, sie sind nach wie vor großartig, verrückt und einzigartig. Enttäuscht hat mich hingegen die Story, die aus zu vielen Nebenschauplätzen besteht. Eine erweckte Gottheit, Menschenschmuggler, das Geheimnis um Al‘s Flüche, die geheime Identität seiner Rezeptionistin, die Vergangenheit vom Hobgoblin Buck Foi und und und. Bevor bei einem Handlungsstrang wirklich Spannung aufkommt wird schon wieder zum nächsten gewechselt. Darunter leidet auch die Erzähltiefe, alles bleibt sehr oberflächlich.

Fazit
Mit fehlte der rote Faden in der Handlung, die vielen Nebenplots machten das Lesen oft sehr zäh. Die lange erwartete Auflösung, warum Al verflucht ist und wer dafür verantwortlich ist, empfand ich als wenig spektakulär. Immerhin die letzten Seiten ließen mich zufrieden zurück und konnten die Enttäuschung noch etwas abmildern.

Bewertung vom 12.04.2025
Pearly Everlasting
Armstrong, Tammy

Pearly Everlasting


sehr gut

Eine ganz besondere Freundschaft

Tammy Armstrongs Buch ist mal wieder eines, das mir grundsätzlich gut gefallen hat, mich aber trotzdem etwas zwiegespalten zurücklässt. Die sehr lose auf einer wahren Begebenheit basierende Geschichte ist interessant, das Leben im Camp spannend beschrieben. Pearlys Umfeld scheint wie aus der Zeit gefallen, so richtig bewusst wird einem das, als sie in der Kleinstadt ankommt. Dieser krasse Kontrast ist gut greifbar. Vom Klappentext her hatte ich mir erwartet, dass Pearlys Suche nach Bruno sie länger durch die kalte, verschneide Landschaft Kanadas führt, sie landet allerdings recht schnell in der nächsten Kleinstadt. Das fand ich etwas enttäuschend, ich hätte mir mehr Handlung fernab der Zivilisation gewünscht.

Bruno ist ganz klar ein Highlight: tapsig, bei schlechter Laune vor sich hin grummelnd, aber einem Glas süßer Marmelade nie abgeneigt. Auf der anderen Seite wird auch gezeigt, dass er kein Kuscheltier, sondern ein wildes Raubtier ist, das von der Mutter verlassen bei Menschen aufgewachsen ist. Trotzdem konnte mich die Geschichte nicht immer ganz abholen und mich nicht so sehr wie erhofft hineinziehen. Auch eine Verbindung mit den Figuren habe ich nicht immer aufgebaut.

Sprachlich wird das Buch nicht jedermanns Geschmack treffen. Man merkt schnell, dass die Autorin Lyrikerin ist, sie schreibt bildlich, poetisch, oft ausschweifend. Manchmal ist das eindrucksvoll, manchmal verwirrend. Großteils hat es mir sehr gut gefallen, an einigen Stellen konnte ich ihr aber nicht immer gleich folgen.

Wer sich langsam entwickelnde Geschichten mit einem dicht beschriebenen Umfeld mag, der sollte dem Buch auf jeden Fall eine Chance geben. Wem eine sehr poetische Sprache zu anstrengend ist, der wird sich an vielen Stellen schwer tun.

Bewertung vom 22.02.2025
Der große Riss
Henríquez, Cristina

Der große Riss


ausgezeichnet

Ein Riss durch Land und Gesellschaft

Endlich konnte mal wieder ein Buch meine Erwartungen übertreffen!

Christina Henriquez schafft ein spannendes Eintauchen in das Leben beim Bau des Panama-Kanals. Sie schreibt über Menschen unterschiedlichster Herkunft und Gesellschaftsschichten, die sich am Kanal begegnen, ihn errichten, schon vor dem Kanal dort lebten, ein neues Leben suchen oder einfach nur Geld verdienen wollen. Manche befürworten das Bauprojekt, andere sind strikt dagegen. Die Perspektiven wechseln dabei recht häufig, einige Figuren begleitet man länger, andere kreuzen nur kurz den Weg des Lesers. Den Überblick zu behalten erfordert etwas Konzentration beim Lesen, fällt dann aber nicht schwer, das Buch lebt von der Vielfalt an Protagonisten, ihren Erlebnissen und Verflechtungen.

Die Story kommt dabei ohne Zuckerguss, Kitsch und Love-Story aus, ist aber trotzdem mit vielen Emotionen und Herz erzählt. Im Fokus der Geschichte stehen ganz klar mehr die Menschen als der Bau des Kanals. Das Geschehen an der Baustelle wird natürlich immer wieder beschrieben, technisches oder z.B. die Herausforderungen der Ingenieure wurden allerdings nicht thematisiert. Für mich hätten es hierzu gerne viel mehr Details sein dürfen.

Fazit
Ein tolles Buch über viele kleine Geschichten über Menschen die in Panama aufeinandertreffen und alle irgendwie durch den Kanal verbunden sind.

Bewertung vom 08.02.2025
Die Kolonie
Tudor, C. J.

Die Kolonie


gut

Diesmal bleibt Tudor hinter den Möglichkeiten zurück

Meine Wertung: 3,5 Sterne

Nach ihren Thrillern und der postapokalyptischen Geschichte mit Horror-Elementen („Survivor“) bleibt C.J. Tudor fantastisch und legt nun einen Krimi mit Vampiren vor. Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch, denn „Survivor“ war für mich ein großes Highlight.

Die Atmosphäre konnte mich diesmal leider nicht komplett packen. Dabei wären alle Voraussetzungen für jede Menge Nervenkitzel gegeben: eine abgelegene, eingeschneite Kleinstadt, feindselige Vampire und ein ungemütlicher Winter, in dem es die meiste Zeit nicht wirklich hell wird. Trotzdem kommt so richtig dichte Spannung nur an ganz wenigen Stellen auf. Gerade im etwas trägen Mittelteil treten die Ermittler auf der Stelle und wälzen immer wieder die gleichen Gedanken, entsprechend langsam geht auch die Handlung voran. Erst das letzte Drittel bringt dann was ich mir schon zuvor vom Buch erhofft hatte: es wird spannend und die Handlung kommt endlich vom Fleck. Wie immer baut CJ Tudor auch einige überraschende Wendungen ein, ein paar habe ich schon früh durchschaut, andere haben mich kalt erwischt.

Auch wenn das Buch hinter meinen, zugegeben sehr hohen, Erwartungen zurückgeblieben ist hat es mir gut gefallen. Wie die Vampire staatlichen Schutz benötigen und trotzdem an den Rand der Gesellschaft gedrückt und verfolgt werden, ist großartig beschrieben.

Die Ermittlerin und forensische Vampiranthropologin Barbara Atkins ist ein sehr gelungener Charakter: eine ganz normale, etwas übergewichtige, Frau mittleren Alters, die mit menschlichen Wehwehchen zu kämpfen hat, aber ihren Kopf einzusetzen weiß. Auch einige der anderen Charaktere sind gut entworfen, wobei es etwas gedauert hat, bis ich mich in der großen Menge zurechtgefunden habe. Die vielen Perspektivwechsel erscheinen zu Beginn noch etwas wahllos, erst später setzt sich dann ein Bild zusammen. Bis dahin war ich allerdings manchmal etwas von der Menge der Charaktere überfordert und tat mich schwer sie auseinanderzuhalten.

Fazit
Eine eher gemächlich erzählter Krimi, der mit überraschenden Wendungen und einer starken Protagonistin punkten kann, aber seine Möglichkeiten auch nicht voll ausschöpft.

Bewertung vom 17.01.2025
Wackelkontakt
Haas, Wolf

Wackelkontakt


ausgezeichnet

Genial verrückt

So abgefahren wie der Klappentext klingt ist auch das Buch. Es erinnert nicht nur durch Zufall an das Bild des Künstlers M.C. Escher, auf dem die beiden Hände sich gegenseitig malen (passenderweise hat ja auch einer der Protagonisten diesen Nachnamen). Sieht man zu genau hin oder denkt zu viel darüber nach, wird einem schwindelig. Auch bei „Wackelkontakt“ darf man nicht alles hinterfragen, die Story entzieht sich der Realität, wie solle es auch anders sein, wenn die Figuren einen Roman lesen, in dem das Gegenüber, aber auch man selbst vorkommen. Man muss diese verrückte aber auch geniale Geschichte einfach auf sich wirken lassen. Ich fand es richtig gut gemacht.

Fasziniert hat mich, wie nahtlos die Geschichten miteinander verschmelzen, die Wechsel der Erzählenden sind wahnsinnig clever gemacht. Mal liest Franz über Elio, dann wieder Elio über Franz. Dazu passend, aber für mich gewöhnungsbedürftig, besteht das Buch nur aus zwei Kapitel, Absätze gibt gar keine. Bei 240 Seiten kann man das noch aushalten, bei einem längeren Buch hätte es mich irgendwann wahnsinnig gemacht.

Die Handlung ist an sich nicht spektakulär, die Spannung entsteht eher daraus, dass man unbedingt erfahren möchte, wie der Autor die Geschichte zu Ende führt. Wolf Haar schreibt schnörkellos, oft mit feinem Wortwitz, manchmal skurril. Für mich war das Lesen dieses großartig gemachten Romans ein großer Spaß.

Bewertung vom 28.12.2024
William
Coile, Mason

William


sehr gut

Durch die große Schrift in Kombination mit nur 299 Seiten und einem eingänglichen Schreibstil ist das Buch sehr schnell gelesen.

Ein Horror-Schocker ist das Buch zwar nicht, dafür kann es mit einer unterschwellig gruseligen Atmosphäre punkten, ein paar Gänsehautmomente gibt es also definitiv. Schon Williams Aussehen trägt dazu bei: eine KI im Körper einer menschengroßen Puppe, mit unförmigem Körper, willkürlich zusammengesetzt aus diversen Plastik-, Gummi- oder Metallkörperteilen. Toll!

Die Handlung ist an manchen Stellen vorhersehbar, anderes konnte mich dafür überraschen und das Ende (bis auf einen ziemlichen Logikfehler) absolut begeistern.

Schwächster Teil sind leider die Protagonisten, Henry fand ich noch gut gelungen, aber Lily und vor allem ihre Freunde sind an einigen Stellen so dämlich einfältig, dass es weh tut. Zusätzlich fehlt es ihnen an Tiefe und eine Bindung habe ich bis zum Ende nicht aufgebaut, wie es ihnen erging, war mir daher auch total gleichgültig. Zum Teil ist das vermutlich der Kürze des Buches geschuldet, man hätte das aber trotzdem ein wenig besser lösen können, denn hier geht viel Potential verloren.

Das Buch war für mich zwar kein absolutes Highlight, konnte mich auf seine Art und vor allem mit dem genialen Ende aber trotzdem schöne Lesestunden bescheren.

Bewertung vom 01.12.2024
Lieferdienst
Hillenbrand, Tom

Lieferdienst


sehr gut

Eine originelle und unterhaltsame Kurzgeschichte

Das Buch, eher eine Kurzgeschichte, hat nur 190 Seiten und kommt gleich auf den Punkt. Hillenbrand erzählt seine Geschichte schnell, ohne hektisch zu wirken, viel Platz für Plottwists oder Charakterentwicklung ist aufgrund der wenigen Seiten aber nicht. Schade, ich hätte gerne mehr gelesen. Auch am Ende geht der Platz etwas aus, worunter leider die Logik leiden muss.

Trotzdem, eine originelle, witzige und sehr unterhaltsame Story. Die Ideen sind super, mal kommen sie einem bekannt vor, wie unausgepackte Bestellungen, die sich im Flur stapeln oder Stapelweise leere Kartons im Wohnzimmer. Mal kann man sich gut vorstellen, dass seine Ideen auch heute bei vielen Anklang finden würden, etwa Flatrates für Schuhe oder Androiden, die den von den vielen Bestellungen überforderten Menschen das Anprobieren der Kleidung abnehmen.

Bewertung vom 23.11.2024
NEXUS
Harari, Yuval Noah

NEXUS


sehr gut

Yuval Noah Harari wurde mit seinem Buch über die Geschichte der Menschheit weltweit bekannt, diesmal widmet er sich mit „Nexus“ Informationsnetzwerken und künstlicher Intelligenz. Dabei geht es aber um kein hollywoodreifes Zukunftsszenario, wo Roboter außer Kontrolle geraten und die Welt zerstören möchten. Vielmehr wird thematisiert, welche Auswirkung blindes Vertrauen in KI-Entscheidungen und KI-Wissen haben und welche Einflüsse Algorithmen auf uns nehmen können und teils schon heute haben.

Im ersten Drittel des Buches bleiben Computer und KI aber erstmal außen vor, denn es geht um menschliche Netzwerke. Harari berichtet wie sich die Weitergabe von Informationen historisch entwickelt hat, beginnend mit mündlichen Erzählungen, über Tontafeln bis hin zu Buchdruck, Telegrafie und Fernsehen. Aus Hararis Sichtweise bilden sich aus Informationen Informationsnetzwerke, das waren z.B. im Mittelalter die Dorfgemeinschaft oder heutzutage der Freundeskreis. Früher wie heute tauschte man sich über das Gehörte und die eigene Meinung dazu aus. Hier beschreibt Harari auch, wie lange sich Menschen schon von Fehlinformationen und Verschwörungstheorien beeinflussen lassen, bestes Beispiel dafür ist die Hexenverfolgung im Mittelalter. Durch den Buchdruck war es plötzlich möglich, dass Geschichten nicht nur von Ohr zu Ohr wanderten sondern in gedruckter Form eine viel breitere Masse erreichten. Den ersten Abschnitt des Buches fand ich großteils sehr interessant, an manchen Stellen aber auch sehr theoretisch und etwas zu ausschweifend.

Der Rest des Buches thematisiert dann die angekündigte künstliche Intelligenz, permanent wachsende Datenmengen und die aktuellen technologischen Entwicklungen. Was also ändert sich durch KI? Kurz gesagt: bisher haben Menschen Informationen erstellt, weitergetragen oder gefiltert. Mit der KI gibt es hier nun einen weiteren Akteur, der nicht nur durch Algorithmen beeinflussen kann, welche Nachrichten wir in unserem Newsfeed sehen, sondern auch Texte oder Bilder selbstständig erstellen kann. Zwar orakelt Harari für meinen Geschmack an manchen Stellen etwas zu viel, insgesamt verteufelt er moderne Technologien aber nicht, sondern picht auf einen verantwortungsvollen, durchdachten Umgang und weist auf Gefahren, Risiken und ethische Herausforderungen hin. Ich habe mich ohne viel Vorwissen zum Thema an das Buch gewagt und hatte keine Probleme mit dem Verständnis. Harari erklärt so deutlich, dass er auch Laien abholt. Das Buch ruft einem ins Gedächtnis, wieder kritischer zu sein. Beeindruckend fand ich, wie schon heutzutage Algorithmen in der Lage sind unsere Entscheidungen zu beeinflussen, oft nimmt gar nicht mehr so wirklich wahr, wie tief KI bereits in unser Leben eingreifen kann.

Bewertung vom 17.11.2024
In den Farben des Dunkels
Whitaker, Chris

In den Farben des Dunkels


ausgezeichnet

Obwohl das Buch im Mittelteil seine Längen hat und durch seine Tragik nicht leicht verdaulich ist, hat es mich gepackt. Es ist eines dieser Bücher, bei denen man sich bereits morgens auf das abendliche Lesen freut.

Die Charaktere sind das absolute das Herzstück des Romans. Sie sind so vielschichtig erschaffen, als würden sie direkt aus dem echten Leben kommen. Abwechselnd begleiten wir Patch und Saint über viele Jahre ihres Lebens, leben und leiden mit ihnen. Patch ist getrieben von der verzweifelten Suche nach Grace. Wenn von einem vermissten Mädchen berichtet wird, sucht er die Eltern auf, in der Hoffnung, endlich Grace zu finden. Saint hingegen versucht Patch wieder in das normale Leben und die Gegenwart zurückzuholen, sie möchte ihren Freund zurückgewinnen, den sie an ein Mädchen verloren hat, dessen Gesicht er in der vollkommenen Dunkelheit seines Gefängnisses nie gesehen hat und an dessen Existenz jeder zweifelt.

Verlust und Hoffnung sind tragende Elemente der Geschichte. Und auch wenn die Geschichte auf einem Verbrechen fußt, ist es kein Krimi, der Fokus liegt stärker auf dem Emotionalen als auf den Ermittlungen. Es geht darum, was es mit einem Menschen macht, der Furchtbares erlebt hat, wie es ihn, seine Familie und Freunde aus dem Leben herausreist und wie schwer der Weg zurück in die Normalität ist.

Die blumige, manchmal fast ins kitschige abrutschende Sprache von Chris Whitaker muss man mögen. Ich fand bereits seine anderen beiden Bücher toll und auch dieses ist für mich wieder ein Highlight!