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Anonym

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 15.05.2023
Gidget. Mein Sommer in Malibu
Kohner, Frederick

Gidget. Mein Sommer in Malibu


sehr gut

Der Fischerverlag hat "Gidget" neu auferlegt und diese tolle Lektüre, die bereits in den 50er Jahren erschienen ist, eignet sich hervorragend als Sommerlektüre. Lesende begleiten die 15-jährige Kathy, die von allen Gidget genannt wird. Es ist Sommer in Kalifornien und Gidget hat lange Zeit die Surfer am Strand beobachtet, bis sie sich selbst dem Surfen widmet. Lesende erleben die Gefühlswelt von Gidget hautnah mit. Zur damaligen Zeit war es für Mädchen unüblich zu surfen, das Surfen war den Jungs vorbehalten. Doch Gidget ist ein sehr selbstbewusstes junges Mädchen, das die damaligen konservativen Konventionen ablegt und sich ihren eigenen Weg sucht.



Gidget liest sich sehr flüssig und kann gut in einem Rutsch (am Strand) durchgelesen werden. Ich fand es schön, in die damalige Zeit einzutauchen und den Weg von Gidget zu begleiten.

Bewertung vom 28.04.2023
Als wir Vögel waren
Banwo, Ayanna Lloyd

Als wir Vögel waren


gut

Das Cover von "Als wir Vögel waren", dem Debütroman von Ayanna Lloyd Banwoist, ist farbenfroh und fällt direkt ins Auge. Die Handlung wird uns durch die zwei Hauptprotagonist*innen erzählt. Yejide und Emmanuel Darwin, beide sind Außenseiter und suchen ihren Platz in der Welt. Dabei nutz die Autorin eine sehr besondere bildgewaltige und gleichzeitig humorvolle Sprache. Die beiden sind sehr komplexe Figuren und wachsen einem ans Herz. Als wir Vögel waren umgibt eine mystische und naturgewaltige Atmosphäre, die ihren Handlungsort in der fiktiven Stadt Port Angeles auf der karibischen Insel Trinidad hat.

Der Roman ist voll gepackt mit wichtigen und interessanten Thematiken, so geht es im Kern um die Liebe, Selbstbestimmung einer jungen Frau, den Tod, die Familie und Tochter-Mutter-Beziehungen. Die Handlung wird dabei von der Liebesgeschichte zwischen Darwin und Yejide umrahmt.

Bewertung vom 24.02.2023
Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
Weber, Sara

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?


sehr gut

Der Autorin Sara Weber ist mit dem Werk wirklich eine sehr sehr wichtige Lektüre gelungen. Dieses Buch ist genau zum richtigen Zeitpunkt erschienen. Seit der Corona-Pandemie sind die Nachrichten voll von Krisenmeldungen. Das führt bei der Bevölkerung zum Umdenken. Wieso soll ich für ein Unternehmen arbeiten das mich als Person nicht wertschätzt? Menschen beginnen zu kündigen und verstärkt auf ihre Gesundheit zu achten. Sie suchen sich aus wo sie arbeiten und unter welchen Bedingungen. Die menschengerechtere Arbeit ist letztendlich auch die klimagerechtere.

Toll finde ich auch, dass Sara Weber in dem Buch so viel von sich selbst preisgibt und uns als Lesende erläutert, wie es zu diesem Buch gekommen ist. Die aufwendige Recherche, die in dem Buch steckt, macht sich nicht zuletzt durch die Fußnoten und den Anhang bemerkbar. Auch hat die Autorin unfassbar viele Menschen getroffen und die richtigen Fragen gestellt.

Bewertung vom 10.02.2023
Young Mungo (eBook, ePUB)
Stuart, Douglas

Young Mungo (eBook, ePUB)


gut

Der neue Roman von Douglas Stuart „Young Mungo“ handelt vor allem von Gewalt und Homophobie in Glasgow. Wir begleiten den Protagonisten Mungo Hamilton. Alle Personen im Buch haben ganz witzige Namen, die im Laufe des Buches auch erläutert werden. Der Autor schreibt sehr bildlich, detailreich und schonungslos, das Buch ist also nichts für schwache Nerven, aber dies lässt sicherlich auch schon der klappen- und Werbetext vermuten. Es geht auch um Alkoholabhängigkeit und andere psychische Belastungen. Eine Triggerwarnung wäre am Anfang also angebracht. Die Stimmung des Romanes ist fast durchweg sehr düster.
Ich kann den Roman auf jeden Fall empfehlen auch wenn ich manchmal nur den Kopf geschüttelt habe, wie grausam die verschiedenen Protagonisten sind. Zusammenfassend wirklich eine tolle Lektüre, für die kalten Tage.

Bewertung vom 10.02.2023
Ohne mich
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


gut

Der Klappentext des Buches hatte mich sehr angesprochen. Ich bin selber Juristin und wollte mehr über die Protagonistin erfahren und wie ihre Geschichte weitergeht. Die Umstände ihrer Juristischen Erfahrungen sind der authentisch geschildert und auch für Personen, die diesen Prozess nicht selbst durchlaufen haben sehr anschaulich und verständlich dargestellt. Auch die Idee des Romans gefällt mir sehr gut. Geht es im Kern um die Protagonistin, die Mitte zwanzig ist, frisch geschieden und ein wenig verloren. Sie sucht also auch ein wenig nach dem Sinn des Lebens und nach ihrer Zukunft. Doch leider ist die Idee des Romanes meiner Ansicht nach nicht so gelingen umgesetzt worden. Es bleibt doch sehr oberflächlich. Dennoch war es eine nette Lektüre für zwischendurch, die sich sehr schnell lesen lässt durch den flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel.

Bewertung vom 02.02.2023
Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen
Blum, Isaac

Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen


sehr gut

Ein klassischer Young Adult Roman, der allerdings gleichzeitig auch sehr tiefgründig ist. Das Buch lässt einen tief in das jüdisch-orthodoxe Leben blicken. Der 16-Jährige Hoodie lebt nach den Regeln der jüdischen Religion, befolgt diese aber eher mehr schlecht als recht. Dennoch ist Hoodie ein sehr sympathischer Protagonist, in den man sich gut hinein versetzen konnte. Der Autor schaffte es zudem mit als Leserin spüren zulassen, wie Hoodie zwischen den beiden Welten hin- und hergerissen ist. Als er dann auf die Tochter der Bürgermeisterin trifft entfacht die Liebesgeschichte.
Das Buch ist sehr schön geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Durch den kurzen Umfang auch in einem Rutsch lesbar. Eine tolle Geschichte, die mir neue Sichtweise aufgezeigt hat und ein Buch das ich wärmstens empfehlen kann. Tolle Geschichte.

Bewertung vom 26.12.2022
Liebewesen
Schmitt, Caroline

Liebewesen


sehr gut

Der Debütroman "Liebewesen" von Caroline Schmitt hat es in sich. Das Buch ist zwar sehr einfach geschrieben, behandelt aber keine leichten Themen. Wer eine Wohlfühllektüre sucht ist hier beim falschen Buch.

Es geht um so viel. Die Hauptprotagonistin ist die Biologin Lio. Lio ist Ende zwanzig und durch ihre Kindheit und Vorfälle in ihrer Jugend traumatisiert, deshalb lässt sie keine Menschen an sich ran und hat beim ersten Kennenlernen mit Max so ihre Probleme. Doch die beiden kommen letztendlich zusammen und führen eine verhältnismäßig lange Beziehung. Lios erste richtige Beziehung mit einem Mann. Aber auch Max hat sein Päckchen zu tragen, sodass ihre Beziehung schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt ist. Als Leser*in begleitet man also auch den Verfall der Beziehung. Und das sehr schonungslos. Es bleibt nichts aus. Was die Geschichte aber gleichzeitig auch sehr realistisch erscheinen lässt.

Von mir gibt es ganz klar eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.11.2022
Alle_Zeit
Bücker, Teresa

Alle_Zeit


ausgezeichnet

„Alle_Zeit“ handelt von unserer Zeitnutzung und der derzeitigen Zeitungerechtigkeit und beleuchtet sehr anschaulich aktuelle Problempunkte in unterschiedlichen (Lebens)Bereichen.
Dabei liegt der Fokus immer auf der feministischen Betrachtung unserer derzeitigen Zeitaufteilung. Gleichzeitig wird aber auch deutlich nicht nur zwischen der Zeitaufteilung von Frauen und Männern bestehen große Ungleichgewichte auch unser Kontostand bzw. unsere soziale Herkunft trägt maßgeblich zur Zeitungerechtigkeit bei. Deshalb bedarf es ihrer Auffassung nach richtigerweise auch die Einbeziehung von allen gesellschaftlichen Gruppen und eben auch jenen, die derzeit nicht bzw. nicht für die Politik sichtbar arbeiten. Das Buch zeigt auf, was sich in unserer Gesellschaft verbessern muss und stellt gleichzeitig auch einen Appell an die Politik dar. Selbstbestimmt über die eigene Zeit zu entscheiden ist eben ein Privileg. Es war mein erstes Buch, dass ausschließlich das Thema Zeit betrachtet. Ich konnte sehr viele wertvolle Hinweise und Leseempfehlungen mitnehmen, sodass es sicherlich auch nicht mein letztes Buch zu dem Thema war.