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misspider

Bewertungen

Insgesamt 698 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2025
Morosinotto, Davide

Greta Grimaldi und der Junge aus dem Schatten


gut

Die Geschichte fängt sehr spannend an und genauso wie Greta und ihr Vater tappen wir am Anfang im Dunkeln, was es mit der Geschichte von Kaspar Hauser und mit der Bedrohung seines Lebens auf sich hat. Während Gretas Vater ein hochintelligenter verschrobener Mann ist, der vor allem theoretisch nachforscht, sein Zimmer kaum verlässt und die meiste Zeit herumnörgelt, ist Greta lieber draußen unterwegs und schaut sich die Dinge direkt vor Ort an. So gehen wir gemeinsam mit Greta auf Entdeckungsreise durch das historische Nürnberg und zu Besuch bei Kaspar Hauser. Dabei zeigt sich schnell, dass auch Greta eine besondere Auffassungs- und Kombinationsgabe hat. Und obwohl sie immer wieder mit den Konventionen der Zeit zu kämpfen hat, geht sie ihren Weg mit großer Beharrlichkeit und Wagemut. Ganz sympathisch war mir Greta nicht, aber ihr teils arrogant wirkendes, teils unbeholfenes Auftreten wird durch ihre besondere Situation, durch das viele Reisen mit ihrem Vater kaum Umgang mit Gleichaltrigen gehabt zu haben, entschuldigt.
Nun zu Kaspar Hauser: er ist und bleibt ein Rätsel, und so faszinierend seine Geschichte auch ist, konnte ich mit ihm so gar nicht warm werden, zu unglaublich und oft unlogisch fand ich sein Verhalten, dass ich auch mit seiner mysteriösen Vergangenheit nicht in Einklang bringen konnte.
Die Ermittlungen von Greta und ihrem Vater kamen zwar voran, gestalteten sich aber zäh und Spannung war eher verhalten vorhanden, so mich das Buch nur mässig fesseln konnte. Die Auflösung der Bedrohung Kaspar Hausers wirkte auf mich zu konstruiert und fand ich in ihrer Natur letztlich auch ein wenig enttäuschend.
Fazit: interessante Geschichte mit mässiger Spannung.

Bewertung vom 17.09.2025
Gold, Alessia

In the Shadows we wait / Redveil Bd.1


sehr gut

Das Buch hat mich ein wenig nostalgisch gemacht, hat es mich doch an die große Welle der Vampir-Romane erinnert, auf der ich eine Weile mitgeschwommen bin. Toll fand ich, dass die Vampire hier nicht nur gut sind, sondern vor allem für das Wohl des eigenen Clans handeln, auch wenn dabei Menschen unter die Zähne kommen. Das hatte durchaus ein bisschen Mafia-Flair, gepaart mit einer epischen Romanze, die Jahrhunderte währt und sich in der Gegenwart neu finden muss.
Xara war die typische weibliche Protagonistin und fand ich im Vergleich zu den männlichen Figuren fast ein bisschen farblos und vorhersehbar. Adrian und Chris sind definitiv meine Lieblingsfiguren - der große Schmuse-Hund Lup läuft natürlich außer Konkurrenz. Adrian und Chris wirken einfach sehr authentisch und real, und ihre gegensätzliche Art macht sie zum perfekten Paar. Juraj war anfangs der typische Macho, entwickelte aber schnell eine unvorhergesehene Tiefe, neben anderen dunklen Geheimnissen. Bei Dorian wirkte natürlich vor allem seine Ausstrahlung und Präsenz, und seine aus der Zeit gefallene Art bot einen schönen Kontrast zur modernen Welt, mit der er sich immer noch schwertut. Dass Xara zwischen Dorian und Juraj gefangen ist und beide Männer anziehend findet, war ungewöhnlich, aber nicht neu und wurde von der Autorin glaubwürdig umgesetzt. Abseits der stets vorhandenen erotisch aufgeladenen Stimmung hat mich aber vor allem die Geschichte der Vampire und natürlich Ksarynas, die Clan-Strukturen und die gesamte "Welt" der Vampire fasziniert. Dass Menschen unbewusst als Blutbank handeln wurde mir dabei etwas zu beiläufig abgehandelt und schien nicht weiter schlimm zu sein, wo Xara sich doch sonst über alles Mögliche aufregte. Abgesehen davon war die Geschichte spannend und flüssig zu lesen, und die unterschiedlichen Erzählperspektiven spiegelten sehr gut die unterschiedlichen Charaktere der beteiligten Personen wider. Bei der Fortsetzung bin ich auf jeden Fall dabei.

Bewertung vom 17.09.2025
Mance, Sal

Monsterland (eBook, ePUB)


gut

The idea behind this book strongly reminded me of a movie, but the story is much more complex and well thought out. At times I did have difficulties following what was going on right now and at the beginning too many names were thrown around, but step by step the puzzle pieces fell into place, revealing a very sick and perverse future society. And of course there was a lot of breath-taking action to enjoy.

Bewertung vom 16.09.2025
Drago, Ty

Blind Devotion


gut

This was a kind of romantic creature feature I didn't expect at all. Hugh and Alex are friends, though Hugh definitely would like to be more than that. But he is the son of the town drunk, and Alex the niece of the wealthiest woman in town. But when a strange creature is spotted in town and Alex vanishes, desperate Hugh is blamed for Alex' disappearance and put into jail. But soon he realizes what really happened to Alex and is drawn into a very ancient and secret world he never would have dreamed of. But with Alex at his side, nothing can go wrong, or can it? Together they face the misunderstanding and prejudiced townspeople. I loved the unexpected development of the story and the deep friendship between the very different Hugh and Alex, and of course the incredible outcome of it all. A very different take on the creature feature theme, but one you should give a try.

Bewertung vom 11.09.2025
Gröschner, Annett

Schwebende Lasten


ausgezeichnet

Ein Leben, ein Jahrhundert. Das Buch hat mir unheimlich gut gefallen, es liest sich sehr flüssig, aber auch ein wenig atemlos da Hanna von einem Schicksalsschlag nach dem anderen getroffen wird. Genau das ist die Stärke, aber auch mein einziger Kritikpunkt: es gibt kaum einen ruhigen Moment zum Innehalten, in dem man das Gelesene reflektieren könnte. Einerseits wunderbar, da es keine langwelligen Füllszenen gibt, andererseits herausfordernd, da man sich ständig und plötzlich auf neue Umstände einlassen muss. Da halfen tatsächlich nur echte Pausen, in denen man das Buch kurz zur Seite legt, um das Gelesene zu "verdauen". Ganz toll fand ich, dass jedes Kapitel durch die Beschreibung einer Pflanze eingeleitet wurde, ich mag solche Einschübe, bei denen man ganz nebenbei noch etwas lernen kann. Vor allem die Schachblume hat es mir angetan, die ich natürlich sofort recherchiert habe um ein Bild vor Augen zu haben: wunderschön!
Beeindruckend fand ich, wie Hanna sich durchs Leben kämpft, und das immer sehr pragmatisch, denn ihr blieb ja auch kaum etwas anderes übrig mit den Kindern. Obwohl mir erzählerisch der erste Teil besser gefallen hat, fand ich den zweiten Teil inhaltlich interessanter, da es für mich viele neue Einblicke in das Leben im geteilten Deutschland gab, Sehr gelungen war meiner Meinung nach auch, wie sich mit den Anfängen im Blumenladen und dem Ende, bei dem Hanna die Blumen wieder für sich entdeckt, der Kreis mit den alles verbindenden und immer wiederkehrenden Blumen schließt.

Bewertung vom 10.09.2025
Elmiger, Dorothee

Die Holländerinnen


schlecht

Leider konnte ich so gar keinen Zugang zur Handlung und zur Protagonistin finden. Die namenlose Erzählerin berichtet von einer Reise in die Tropen, wo sie für einen Theatermacher die Geschehnisse rund um das Stück, welches das Verschwinden zweier Holländerinnen in der Gegend thematisiert, dokumentieren soll. Dabei weicht sie immer wieder vom roten Faden ab, erinnert sich an andere Begebenheiten aus ihrer Vergangenheit oder Anekdoten, die sie gehört hat. Das alles in einem atemlosen Ton, der keine Zeit zum Nachdenken lässt und hastig eine Szene an die nächste reiht, so dass man völlig den Überblick verliert, wo in der Geschichte (oder besser: in welcher) man sich gerade befindet. Am Ende war ich genauso schlau wie vorher, mit dem Unterschied kostbare Lesezeit an diese für mich persönlich leider nichtssagende und abstrus-wirre Story verschenkt zu haben.

Bewertung vom 08.09.2025
Hill, P.J.

Miasma - das Geheimnis von Clootie Close


ausgezeichnet

Ich bin hin- und hergerissen: einerseits war diese kurze Geschichte perfekt und auf den Punkt genau so wie sie war, andererseits hätte ich gerne noch mehr davon gelesen und mir einen ganzen Roman gewünscht, in dem noch viel mehr Hintergrundinformation aus der Vergangenheit und noch mehr Handlung über das Ende hinaus in der Gegenwart beschrieben wären, und die Erzählweise auf zwei Zeitebenen hätte sich auch weiterhin durch das Buch ziehen können. Andererseits war die Story gerade in ihrer Kürze so gelungen, vor allem das abrupte, aber konsequente Ende hat mir dabei ausgesprochen gut gefallen, und es blieb immer noch ausreichend Raum für die historischen Details, die so grausig wie informativ waren. Fazit: hat mir richtig gut gefallen.

Bewertung vom 02.09.2025
Johnson, Maureen

Death at Morning House


sehr gut

Das Buch wird auf zwei Zeitebenen erzählt und hat dadurch gleich mal einen Pluspunkt von mir bekommen, da ich diese Erzählweise sehr mag. Wenn sich die Handlung in Gegenwart und Vergangenheit ähneln oder aufdecken, ist das immer sehr spannend und man kann miträtseln. Der Schreibstil war anfangs etwas eigenartig, da die Kombination aus historischem Krimi und jugendlicher Erzählweise so unterschiedlich wirkten, aber ich kam schnell in den Lesefluss und auch Marlowes oft wilde Gedanken- und Handlungssprünge konnten mich bald nur noch zum Schmunzeln bringen. Fand ich Marlowe anfangs etwas nervig, konnte mich ihre unbeholfene Art jedoch bald für sich einnehmen und ihr unsicheres Verhalten, vor allem aber ihre Entwicklung zu einer echten Persönlichkeit im Verlauf des Buches, war bemerkenswert.
Der historische Todesfall war sehr spannend, dramatisch und letztlich unerwartet, und ich wäre gerne noch tiefer in das Leben dieser merkwürdig tragischen Familie eingetaucht. Der Erzählstrang in der Gegenwart war dagegen vertrauter und irgendwie leichter, was wohl daran liegen mochte, dass so viele junge Leute untereinander waren. Aber auch hier gab es Drama um einen tragischen Todesfall der jüngeren Vergangenheit und die Rolle, die die einzelnen Jugendlichen dabei spielten. Auf jeden Fall war dieses Buch sehr ungewöhnlich geschrieben und die Handlung vermochte zu überraschen, daher werde ich es in guter Erinnerung behalten.

Bewertung vom 01.09.2025
Henry, James Alistair

Pagans - Ein Killer. Zwei Cops. Hunderte Götter


sehr gut

Anfangs war ich etwas überfordert von den vielen Ländern, Stämmen und auch einigen neuen Begriffen, aber man gewöhnt sich schnell ein. Hätte ich den Glossar mal gleich zu Anfang entdeckt - wieso muss der immer am Ende stehen?! Immerhin habe ich gleich die Karten gesehen, die sehr hilfreich sind. Zu meinem Glück fehlen da nur noch ein paar Skizzen von Torques und vielleicht einigen Tätos zur Veranschaulichung.
Besonders faszinierend fand ich, wie alte Religionen mit vielen Göttern wiederbelebt wurden, während gängige Glaubensrichtungen eher eine Nebenrolle spielten. Insgesamt hat mich das Worldbuilding sehr beeindruckt, dass einerseits sehr modern, andererseits aber auch konservativ und veraltet wirkt und eine tolle, unerwartete Mischung aus irgendwie allem bietet, die in einigen Details unserer Welt ähnlich ist, dann aber doch wieder ganz anders.
Aedith gefällt mir ausgesprochen gut, vor allem der Kontrast zwischen Mädchen aus gutem Hause und ihrer knallharten Attitüde mit teils vulgären Sprache ist sehr unterhaltsam. Drustan ist da eher der besonnene Gegenpart, und die Chemie und der Humor zwischen den beiden passen hervorragend zusammen.
Die Handlung ist sehr komplex und spannend und bringt einige sehr überraschende Entdeckungen mit sich. Wie bei vielen Büchern zieht es sich im Mittelteil ein bisschen, und es wurde mir fast zu politisch, auch wenn man immer gut mitkommt. Auch wenn es schließlich einen halbwegs spektakulären Showdown gab, hat mich das Ende nicht wirklich umgehauen, vermutlich weil es keine echte Überraschung mehr gab. War mir vielleicht sogar ein bisschen zu sehr um die Ecke gedacht, was da als Auflösung präsentiert wurde. Da wurde die ganze komplex aufgebaute Vorgeschichte mit einem Streich auf eine relativ simple und gängige Ursache reduziert, das fand ich schade.
Fazit: Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, es war erfrischend anders geschrieben und mir hat der sachliche Ton in Kombination mit den sarkastischen Kommentaren und dem trockenen Humor gut gefallen.

Bewertung vom 27.08.2025
Chipman, Jennifer

Spookily Yours


schlecht

Was hatte ich mich auf dieses Buch gefreut: Halloween-Setting+Hexe+Dämon+Fluch klang unglaublich interessant und der Klappentext versprach eine magische Geschichte über einen Fluch und natürlich auch eine Romanze.
Was ich bekam war leider eine unglaublich handlungsarme, dafür aber sich sehr wiederholende Story. Etwa zwei Drittel des Buches bestanden daraus, dass Damien Willow anschmachtete oder andersherum, je nachdem aus wessen Perspektive erzählt wurde. Im letzten Drittel fielen die beiden dann "zur Abwechslung" hemmungslos übereinander her, was aber auch schnell langweilig wurde. Der Fluch, der Damien in eine Katze verwandelt hatte, wird gleich zu Anfang kurz und knapp abgehandelt, und dass Damien ein Dämon ist äussert sich höchstens mal daran, dass er rote Augen hat und sich verwandeln kann, was er aber außer - schon wieder!? - in eine Katze nicht tut: gähn. Da wurde das Potential des Dämons kein bisschen ausgeschöpft, genauso gut hätte es irgendein x-beliebiger Mensch sein können. Auch die Hexerei war kaum vorhanden und Willow hätte eine x-beliebige Frau sein können. Aber der Aufhänger mit dem Katzen-Fluch hätte dann natürlich nicht funktioniert, nur leider war das der einzige magische Teil im Buch und wie gesagt gleich zu Anfang abgehakt. Auch die weitere "Handlung" (ich möchte das wenige, was kommt, nicht spoilern) gestaltete sich sehr, ähm, minimalistisch und hätte man gut und gerne in eine 10-seitige Kurzgeschichte packen können. Der Schreibstil war sehr schlicht, das Vokabular überschaubar und die Einstreuung einiger völlig unnötiger englischer Vokabeln wie Topping, Squash, Slacks, über die man beim Lesen unvermittelt stolpert, hat mich ebenfalls gestört (obwohl man das wohl eher der Übersetzung anlasten muss).
Fazit: für mich ein totaler Fehlgriff, ich war richtig froh als ich das Buch zuklappen konnte - immerhin hat es noch ein ganz hübsches Äusseres, aber das ist mir leider zu wenig.