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Benutzername: 
jjs_welt
Wohnort: 
Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 21.04.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


gut

Der Anfang der Story hat mich gepackt. Wir sehen Hannah, wie sie ihren an Alzheimer erkrankten Vater im Krankenhaus besucht und dort von ihm in einem verwirrten Moment mit ihrer verstorbenen Mutter verwechselt wird. Dabei bittet er sie um Vergebung und Hannah sorgt sich, dass er vielleicht doch etwas mit dem ungeklärten Tod ihrer Mutter zu tun haben könnte. Dies gilt es von da an herauszufinden, denn sie möchte endlich die Wahrheit ans Licht bringen.
Leider hat sich der erste spannende Eindruck im Laufe der Geschichte nur selten wieder eingestellt. Hannah entpuppt sich mehr und mehr als recht unsympathische Protagonistin und ihre Gedanken und Handlungen sind eher schwierig nachzuvollziehen.
Was gut gelingt ist, dass man bis zum Schluss eigentlich alles für möglich hält und der Spannungsmoment bis zum Schluss hinausgezögert wird. Die Auflösung war für mich ok, aber vielleicht nicht die Option, die ich mir vorgestellt hatte.

Alles in allem ist es ein durchschnittlicher Thrillen mit einigen Längen, für den man etwas Geduld und Verständnis für die Hauptakteurin braucht.

Bewertung vom 12.03.2024
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
Kvensler, Ulf

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück


sehr gut

Ein spannender Thriller mit einigen unerwarteten Momenten steckt hier im schreiend grünen "Kostüm", das zusammen mit den schwarzen, dicken Blockbuchstaben auf dem Cover sehr gut zur Geschichte des Romans passt.
Vier Personen ziehen los auf eine Wandertour durch die schwedischen Berge. Drei davon - Anna, Henrik und Milena - sind schon lange befreundet, einer - Jacob -ist der neue Freund von Milena und wurde zähneknirschend als zusätzlicher Begleiter akzeptiert.

Wir sehen die Geschichte in zwei Teilen. Der Autor springt hin und her zwischen Erzählungen aus Annas Perspektive, die auch die ungeheuren Erlebnisse auf der Wanderung wiedergibt. Und der Zeugenbefragung von eben dieser Anna, aber jetzt in der Gegenwart, im Krankenhaus. Denn Anna hat überlebt! Aber was ist aus dem Rest der Gruppe geworden?

Das heißt es herauszufinden und der Weg dorthin ist schön gestaltet für den Leser. Der Roman erscheint größtenteils kurzweilig und liest sich schnell.

Im letzten Drittel gibt es noch einmal eine Wendung, die für extra Spannung sorgt. Leider wird diese nicht ganz aufgelöst und als Leser wird man etwas unsicher und unzufrieden zurückgelassen. Auf der anderen Seite ist es ja doch so, dass in der Einsamkeit der schwedischen Berge so einiges möglich ist und wer soll es schon beweisen?!

Auf jeden Fall lohnt sich das Buch, denn das Szenario ist gut gewählt und man bekommt ein paar schöne, spannende Thrillerstunden geschenkt.

Bewertung vom 28.01.2022
Future - Die Zukunft gehört dir
Frey, Dan

Future - Die Zukunft gehört dir


ausgezeichnet

Eine gelungene Dystopie, die man nicht weglegen mag. Der Erzählstil mittels Emails, Textnachrichten und Protokollausschnitten ist gut gewählt, modern und schnell. Die Charaktere werden ausreichend dargestellt und man kann sich in sie hineinversetzen.
Ein Roman, der zum Nachdenken anregt, mit einem gelungenen Plot-Twist am Ende.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2021
In die Arme der Flut
Donovan, Gerard

In die Arme der Flut


gut

Der Klappentext liest sich spannend und ich hatte erwartet, dass etwas passiert, das dem selbstmordgefährdeten Luke neue Hoffnung gibt und dass sich sein Leben ganz anders entwickeln wird.
Es wird sich auch ganz anders entwickeln, aber es ist überhaupt nicht absehbar, in welche Richtung sich der Roman im Laufe der Geschichte entwickelt. Dies werte ich an sich als Pluspunkt, denn es ist definitiv nicht vorhersehbar. Aber eben auch nicht das, was ich mir von dem Roman erwartet hatte.
Die Geschichte liest sich ganz gut, wenn die ersten 100 Seiten einmal geschafft sind. Denn diese ziehen sich doch sehr hin. Es spielt sich zwar viel in Luke innerlich ab, aber man hätte hier doch etwas schneller zur Handlung kommen können. Auch bei der Hälfte des Romans finden sich einige Stellen, die etwas langatmig sind.
Der Ansatz, den der Autor verfolgt, ist schon interessant und eben anders als das, was man kennt und vielleicht erwartet. Aber für mich ist die Geschichte leider nicht rund und ich konnte mich auch nicht sehr gut in den Hauptcharakter hineinversetzen. Die Wendung am Ende der Geschichte ist für mich auch einfach nicht sehr nachvollziehbar.

Bewertung vom 27.09.2021
Ein Hauch von Amerika
Grill, Petra

Ein Hauch von Amerika


sehr gut

Der Aufbau ist interessant, denn jedes Kapitel besteht aus einem Teil, der in der Gegenwart spielt als auch einem Teil, der in der Vergangenheit stattfindet. Diese finden mit fortlaufender Geschichte allmählich zueinander, sodass man ein (fast) komplettes Bild der Geschichte der Protagonistin bekommt.

Bei dieser handelt es sich um Amelie/Amy, die in den Anfängen der Machtübernahme der Nazis aus Deutschland nach Frankreich und vorn dort in die USA geflohen ist. Ihre Familie war nämlich als Unterstützer einer eher sozialistischen Denkweise gefährdet durch die Engstirnigkeit und Propaganda der Rechten.

Amy ist mit einem US-amerikanischen Sergeant verheiratet und findet sich 1951 etwas widerwillig zurück in Deutschland, als dieser Station in Kaltenstein bezieht und sie zu ihm nachzieht. Durch die Rückblicke wird die Beziehung der beiden intensiv durchleuchtet und man bekommt einen guten Einblick in die Dynamik ihrer Ehe.

An Spannungsmomenten fehlt es etwas, ich finde den Roman interessanter als informative, zum Denken anregende Geschichte.
Die Nachkriegsgeschichte aus der Perspektive einer Vertriebenen, die durch private Umstände wieder in das Land zurück geht, in dem Menschen wie sie nur einige Jahre zuvor nicht mehr geduldet waren, bringt spannende Denkanstöße.

Nur einige Fragen, die zum Nachdenken anregen:
Wie kann eine Nation, die in sich selbst gespalten ist durch Rassentrennung, in einem anderen Land gegen Nazis kämpfen und für Moral und Eintracht stehen?
Wie kann ein Land sich wirklich verändern, wenn Politiker und Anführer zwar offiziell einen Entnazifizierungsprozess durchlaufen haben, aber dennoch noch immer Machtpositionen innehaben?
Haben Vertriebene überhaupt noch eine Heimat bzw. was ist Heimat eigentlich?

Diese Fragen ergeben sich im Laufe der Geschichte und ich habe die Nachkriegszeit noch nie aus dieser Perspektive gesehen, somit fand ich diesen Roman von Petra Grill doch recht inspirierend.

Bewertung vom 18.08.2021
Weil wir Schwestern sind
Astner, Lucy

Weil wir Schwestern sind


sehr gut

Als die vier Schwestern Katharina, Judith, Eva und Miriam noch Kinder waren, hat ihre Mutter sie und ihren Vater verlassen und ist nach Nepal gegangen. Seitdem gab es - so scheint es - kein Lebenszeichen mehr von ihr - bis jetzt! Ein Schock für alle vier und als Leser begleitet man die vier Schwestern auf ihrer Entscheidungsfindung, was jetzt passieren soll. Wird es ein Wiedersehen geben oder ist zu viel passiert?

Ein netter Roman mit guten Charakterdarstellungen, der sich gut und flüssig lesen lässt. Vier Schwestern, deren Schicksale zwar unterschiedlich erscheinen, die aber durch ihre Vergangenheit für immer verbunden sind.

Das Ende wird eher sehr kurz erzählt und das ließ mich doch etwas enttäuscht zurück, da doch das ganze Buch darauf hinzielt, herauszufinden, wie sich die Schwestern entscheiden werden. Da es aber am Ende noch einen netten Plot-Twist gibt, wird man auch hier wieder einigermaßen versöhnt.

Bewertung vom 07.07.2021
Die große Familie (eBook, ePUB)
Kouchner, Camille

Die große Familie (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein schockierender Bericht von Camille Kouchner über ihre Familie, ihr Leben, ihre Freiheit und die Konsequenzen.

"Die große Familie" - ich hätte es schön gefunden, wäre der Originaltitel beibehalten worden, "La familia grande".
Anfangs ist es etwas schwer, ins Buch zu finden, denn der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Mit der Zeit geht es besser, aber ich könnte mir vorstellen, dass dies manchen nicht gefallen könnte. Hat es mir anfangs auch nicht, aber wenn man das erste Drittel "überstanden" hat, kommt man doch ganz gut in den Lesefluss.

Camille wächst in einer Familie auf, in der "Freiheit" groß geschrieben wird. Freiheit der Gedanken, der Gefühle, der körperlichen Lüste. Doch ist es wirklich Freiheit? Ist es Freiheit, wenn Kinder und Heranwachsende mit diesem Lebensstil von Beginn an konfrontiert werden und nicht wissen, was denn noch normal ist oder wann es zweifelhafte Züge annimmt?

Bald wird klar, dass Camilles Bruder das Gegenteil der Freiheit erlebt, denn er ist Opfer der sexuellen Lüste seines Stiefvaters. Auch Camille wird die eigentliche Freiheit geraubt, denn sie bekommt dies mit, wird Mitwisserin, die dies Geheimnis aber lange Zeit für sich behält, schon allein, weil ihr Bruder sie darum bittet.
Lange Zeit muss es in den Köpfen der Kinder/Heranwachsenden ein pures Chaos gewesen sein. Da sie von klein auf Erwachsene als lüsterne Wesen kennengelernt hatten, ist es sicherlich schwierig, überhaupt zu erkennen, was richtig und was falsch war und ist. Dass sie keine Freiheit hatten, sondern ihnen diese doch sehr früh gestohlen wurde.
Ein wahrlich schockierender Bericht, sehr lesenswert!

Bewertung vom 22.02.2021
No Mercy - Diese Fahrt überlebst du nicht
Adams, Taylor

No Mercy - Diese Fahrt überlebst du nicht


ausgezeichnet

Ein Killer in der Wüste, der auf seine nächsten Opfer wartet. So steigen wir in die Geschichte ein. Das heißt, die Spannung steigt von Anfang an, denn wir wissen, dass es einen Killer gibt, nur wann wird er zuschlagen?
Auf der anderen Seite ein Ehepaar, dass Schicksalsschläge hinter sich lassen möchte und mit vollgepacktem Auto in ein neues Leben startet. Aber jäh wird ihre Reise unterbrochen, denn sie geraten im wahrsten Sinne des Wortes in die Zielscheibe des Killers. Ab hier beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem ein gnadenloser Killer einem raffinierten Opfer gegenüber steht und als Leser ist man mittendrin und hofft natürlich, dass der Killer überlistet werden kann. Bis zum Schluss bleibt es spannend und man liest das Buch sehr schnell durch, da es keine langweiligen Stellen gibt.

Bewertung vom 17.12.2020
Zwischen dir und der Dunkelheit
Neumayer, Antonia

Zwischen dir und der Dunkelheit


ausgezeichnet

Dieses Buch finde ich wahnsinnig spannend. Es kombiniert viele unterschiedliche Themen in einer Art miteinander, wie ich es so noch nicht gelesen habe. Aspekte der Theologie, Geschichte, Jugendkultur sind nur einige, die in diesem fantastischen Roman stecken und alles formt sich zu einer Art Synergie zusammen, wirklich gut gelungen!

Aber nun genug geschwärmt, ich erzähle kurz, worum es geht.
Die Geschichte wird erzählt aus der Perspektive von Sera. Eine Studentin aus München, die zusammen mit zwei Freunden - Jo und Mark - in einer WG wohnt und mit diesen einen YouTube Kanal pflegt. In ihren Videos besuchen sie verlassene Orte und gehen Mythen nach, doch bisher haben sie dabei nichts Paranormales erlebt.
Bis zu dem Abend, an dem sie in der Münchner Frauenkirche der sagenumwobenen Geschichte des "Teufelstritt" nachgehen wollen. In der Kirche befindet sich ein Fußabdruck, der angeblich vom Teufel selbst stammen soll. Und tatsächlich scheinen sich an diesem Abend die Tore zur Hölle zu öffnen und Seras Leben wird nicht mehr so sein wie bisher.

Nun, dieser Abend ist der Beginn einer spannenden Reise, auf die ich mich begeben habe und kaum das Buch weglegen konnte.
Sera kommt in Kontakt mit der Unterwelt, der Zwischenwelt, der Vergangenheit, dem Jetzt und alles fügt sich zu einem Bild zusammen, das Sinn macht. Nichts scheint übertrieben oder unrealistisch.

Jedoch sollte man natürlich offen sein für Themen wie Dämonen, Gott/Teufel, Engel und die Existenz verschiedener Dimensionen. Wenn man das ist, ist es wirklich eine tolle und auch lehrreiche Geschichte, denn ich wusste von dieser Sage vor diesem Buch gar nichts.