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Hanka
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 29.06.2025

Blumen - ein Lächeln für Dich


ausgezeichnet

Einfach wunderschön. Eine vorzügliche Auswahl an floralen Gedichten verschiedener Dichter verschiedener Zeiten; verziert mit wunderschönen Illustrationen. Ein hübsches Buch, das einem schon beim bloßen Anblick ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Ein wunderschöner Strauß Gedichte.

Bewertung vom 08.05.2025
Hamilton, Henrietta

Mord in der Charing Cross Road


weniger gut

Wer den guten alten britischen Detektiv- resp. Kriminalroman liebt, wird hier mglw. ein wenig enttäuscht. Sally und Johnny betätigen sich nicht im althergebrachten Sinne als Detektive, agieren auch nicht eigenständig, sondern wälzen ausschließlich Gedanken hin und her und das mitunter über Seiten, oftmals sind es die immer gleichen Gedanken. Bei jedem neuen Aspekt, der hinzukommt - manchmal auch ohne einen solchen - werden ebendiese gleichen Gedankengänge und neuerlich dem Leser mitgeteilt, dessen Leselust darunter zu ermüden droht.
Handlungsort & -zeit als auch die vorkommenden Charaktere fand ich völlig in Ordnung. Hinsichtlich der Charaktere war es nicht immer einfach zu erkennen, den Überblick zu behalten, weil mal ein Spitzname, mal der Vorname, mal der Familienname genutzt wird, sodass der Leser gefordert ist.
Dies gepaart mit den sich wiederholenden Gedankengängen vermag den Leser zu verwirren.
Sprachlich ist der Roman der Zeit angemessen. Lediglich passt es m. M. n. nicht, dass an einer Stelle u.a. Sally den Begriff Bulle nutzt. Hier hätte der Begriff Bobby besser gepasst, der allgemeinüblich ist und hinsichtlich Sally besser zu deren Charakter passte, als sich auch in ihren Sprach- & Wortgebrauch fügte. Dies auch unter Berücksichtigung, dass die Charaktere in einem Antiquariat tätig resp. in der Welt der Bücher zuhause sind, und mitnichten der Gosse entspringen, sollte dem auch Rücksicht gezollt werden in der Wortwahl und Sprechweise. (Hier wären mglw. Übersetzer bzw. Lektorat gefragt).

Bewertung vom 30.04.2025
Tokarjewa, Viktorija

Der Baum auf dem Dach


ausgezeichnet

Jedes ihrer Bücher ein Genuss und wundervoll zu lesen. Knackig, kompakt ohne Umschweife ohne Schnörkel, trocken und auf den Punkt. Wer so zu erzählen vermag, dem hört man gern zu resp. den liest man gern. Die miteinander gekoppelten Hauptthemen - die facettenreiche Liebe und mannigfaltige Lebensumstände - doch die Geschichten dieses Buches vielseitig und völlig verschieden voneinander. Frau Tokarjewa ist immer und immer wieder herrlich zu lesen.

Bewertung vom 27.04.2025
Hauptmann, Gerhart

Bahnwärter Thiel


ausgezeichnet

Es berührt und ist das Traurigste, das ich bislang gelesen habe.

Bewertung vom 27.04.2025
Hardy, Thomas

Der Bürgermeister von Casterbridge


ausgezeichnet

Ich möchte mich der Bewertung von Kristall86 anschließen.
Thomas Hardy verstand zu schreiben.
Er lässt Figuren, Umgebung, Handlung in wunderbarer Erzählweise miteinander verschmelzen. Es ist ein Genuss.
Dabei sind die Seiten gut gefüllt und dies ohne jedes unwesentliche Detail.
Ich gerate ins Schwärmen, wenn jemand so zu schreiben und zu erzählen vermag. Einmal mehr hat Thomas Hardy mich mit einem seiner Bücher berührt und träumerische Saiten eine Weise in mir erklingen lassen

Bewertung vom 27.04.2025
Norton, Graham

Der Schwimmer


sehr gut

Ein raffinierter Kurzkrimi, sehr gut geschrieben, sehr gut erzählt Es lässt sich gut und leicht lesen. Der Autor beschränkt sich auf das Wesentliche ohne Umschweife, sodass dieses Buch eine Wirkung beim Leser entfalten und hinterlassen kann. Die Figuren sind sehr gut gezeichnet.
Ein Leckerli für Zwischendurch. Rau und tief und berührend.
Böse und hinterhältig kann ein Mensch sein, von dem man es am wenigsten erwartet.

Bewertung vom 28.03.2025
Blöchl, Alexandra

Was das Meer verspricht


weniger gut

Der Sprach- und Schreibstil lässt sich sehr gut flüssig leicht flott lesen. Die angenehme Schriftgröße trägt ihren Teil dazu bei.
Die Charaktere sind blass und ohne Tiefe gezeichnet. Keine einzige Figur konnte ich mir vor meinem inneren Auge vorstellen, jede schien wahllos ersetzbar. Gefehlt hätte keine, wäre eine zwischendurch ausgestiegen. Lediglich Marie und Vida sind durchgehend erforderlich. Wäre aber eine von beidem inmitten des Buches abgegangen, hätte man auch sie nicht vermisst.
Inhaltlich hätte ich mir vom Verlauf her etwas anderes erwartet. Über weite Teile des Buches passiert nichts, zum Ende hin dann eine Wendung, die nicht vorhersehbar war.
Der Ich-Erzählerin geht es ausschließlich um sich selbst, ihre Gedanken, ihre Gefühle, andere haben sich ihrer Sicht nach dem ein- oder unterzuordnen. Wenn es über ein gesamtes Buch hinweg nur um das Innenleben einer einzelnen Person geht, macht es dies streckenweise anstrengend, das Buch zu lesen.
Ab zirka der Mitte des Buches kam ich zu dem Fazit, dass die Erzählerin ein egozentrisches Wesen in sich birgt.
Dafür dass man bei dem Plot und dem Beginn des Buches jedoch zunächst etwas erwartet, das einem bereits vertraut ist, und dann doch etwas völlig anderes geliefert bekommt, möchte ich der Autorin Dank aussprechen, dass und wie sie ebendas hinbekommen hat ohne sich zu verrennen oder doch auf die von manch Leser erwarteten Pfade einzubiegen.
Vom Buch hingegen bleibt nichts zurück. Es plätscherte nett dahin.

Bewertung vom 02.03.2025
Gorki, Maxim

Der Landstreicher und andere Erzählungen


ausgezeichnet

Schon das Vorwort des Stefan Zweig ist sowohl inhaltlich als auch sprachlich ein literarischer Genuss. Die darauf folgenden Erzählungen aus der Feder Maxim Gorkis sind unbeschreiblich schön. Voller Poesie, voller Menschlichkeit, voller Herz. Voll von allem, was den Mensch zum Menschen macht. Es geht nahe, es berührt und es geht mit keinem Wort an einem vorbei. Es sind klare Worte, schöne Worte doch sie sind nicht künstlich klar geschliffen; und schön sind die schönen Worte aus dem Herzen heraus, selbst dann, wenn die Handlung sich in schmutzigen Ecken zuträgt.
Einfach unfassbar schön, wie Maxim Gorki sich auszudrücken und zu beschreiben vermag. Es ist, als schwimme man in seinen Worten ohne befürchten zu müssen, dass man untergeht, denn seine Erzählungen, die den See aus Worten bilden, sie tragen und halten den Leser. Es sind verschiedene Geschichten, sie lassen sich lesen, als seien sie mit Leichtigkeit aus seinem Inneren und aus dem Leben heraus direkt auf Papier gekommen; und ich möchte keine davon missen.
Es lässt sich nicht beschreiben, nur fühlen, man sollte das Buch gelesen haben, um zu fühlen, was in Worten nicht beschrieben werden kann.
Es ist ein Russland, von dem er erzählt, das viele Winkel hat, mancher davon eingestaubt, mancher in Blüte stehend; es sind Protagonisten, die er zeichnet, für die sich es nicht anders sagen lässt. Nichts davon wirkt künstlich geschaffen.
Maxim Gorki kann mit Worten und herrlichen Sätzen zaubern, die wiederum den Leser zu verzaubern mögen.

Bewertung vom 28.10.2024
Mochizuki, Mai

Das Mondscheincafé Bd.1


sehr gut

Ein entzückendes Buch, und zum Wohlfühlen. Zum Ende hin, da der Leser erfährt, weshalb ausgerechnet jene Personen, die der Leser im Buch kennenlernt, im Mondscheincafé einkehren dürfen, gar allerliebst.
Es lässt sich von Beginn an gut lesen. Die Autorin hat die Charaktere nicht in die Tiefe gehend beschrieben und dargestellt; dies ist auch nicht notwendig, weil es sich dem Leser selbst erschließt durch das, was Mai Mochizuki jeder ihrer Personen an erkennbaren Eigenschaften mit auf den Weg durchs Buch gegeben hat. Ich mochte wie die Autorin japanische Mythologie und westliche Astrologie hat miteinander verknüpft durchs Buch fließen lassen, abgestimmt auf ihre Figuren und für den Leser reizend illustriert, sodass er das Gleiche sehen kann, was der jeweiligen Figur im Buch in dem Moment am Nachthimmel gezeigt wird. Hinzu kommen wirklich gute Dialoge, erfüllt von vorausgegangenen Gedanken und Überlegungen; Dialoge, denen Sinn innewohnt.

Viele kleine Geschichten, die sich am Ende als eine große in sich geschlossene darstellen. Der Kreis schließt sich. Alles, was man tut, fällt auf einen zurück.

Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen. Es ist durchgehend stimmig — sowohl in Zusammensetzung von Figuren und Handlung als auch vom Drumherum. Sehr liebreizend, anregend.

Was ich im Buch gesehen habe: Dankbarkeit, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Mitmenschlichkeit. Es rieselt alles leise durch das Buch hindurch und greift in Herz und Denken des Lesers.

Durchgehend ein ganz unaufdringliches, vorzügliches Buch. Einmal etwas ganz anderes und daher umso schöner. Etwas, das dankbar lächeln macht. Zum immer wieder Lesen.

Bewertung vom 29.07.2024
O'Connor, Elizabeth

Die Tage des Wals


sehr gut

Das Buch besticht durch Kompaktheit, Schnörkellosigkeit. Es erzählt in karger Manier, verschwendet keine Worte. Und so lässt es sich auch fließend flott lesen. Den Charakteren mag es an Tiefe fehlen, doch hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass die Autorin ihre Figuren gar nicht einzeln und übergewichtig dargestellt haben möchte und sie daher absichtlich flach und blass hält. Das ganze Miteinander der Insulaner, ihr täglich Leben inmitten rauer Bedingungen kommt dafür umso besser zur Geltung. Ebenso der titelgebende Wal, dessen Erscheinungsbild der Autorin beschreibende Worte wert gewesen ist. Es mag eine Einheit sein, welche die Autorin hier geschaffen hat — Inselleben und Wal, Veränderungen, die vonstattengehen.
Belanglosigkeiten sind nicht zu finden. Erzählfluss, Stil, Aufbau sind vorzüglich.
Gesprochen wird nur das Nötigste, was, wie ich finde, dem Buch sehr gut tut. Zu viele gesprochene Worte würden diesem Buch die Atmosphäre rauben und es ersticken. 
Ein Buch, das Seele hat. Schreib- und Erzählstil fügen sich mit dem dargestellten Inselleben und seinen Bedingungen ineinander. 
Die Autorin hat hier einfach alles richtig gemacht und einen lesenswertes Stück bestechender Prosa vorgelegt.