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mimitatis_buecherkiste
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Krefeld

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Insgesamt 718 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2025
Raabe, Marc

Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Der BKA-Ermittler Art Mayer macht sich erneut auf die Suche nach seiner Nachbarin Dana Karasch, die vor eineinhalb Jahren verschwand. Ihre mittlerweile achtjährige Tochter Milla hat Art um den kleinen Finger gewickelt, wegen der Demenz der Großmutter, mit der sie lebt, spitzt sich die Situation zu. Art fordert einen Gefallen ein und kurze Zeit später bekommt er einen anonymen Hinweis, dem er mit seiner Kollegin Nele Tschaikowski folgt. In einer verlassenen Wohnwagensiedlung finden sie einen Toten, bei dem es sich um einen bekannten Berliner Richter handelt. Bald beginnen die Rangeleien darum, wer die Ermittlungen führen soll, nach dem BKA schaltet sich das LKA sowie die Terrorabwehr ein. Anscheinend hat Art mit seinen Nachforschungen ins Wespennest gestochen.

Beim vorliegenden Buch handelt es sich um den dritten Teil der Reihe mit Art Mayer und seiner mittlerweile nicht mehr als Anfängerin geltenden Kollegin Nele Tschaikowski. Man muss die ersten beiden Bücher nicht unbedingt gelesen haben, um folgen zu können, zum besseren Verständnis und weil es großartige Thriller sind, würde ich allerdings dazu raten. Die Beziehungen der Personen zueinander und auch deren Lebensumstände erschließen sich zudem erst, wenn das Gesamtbild vollständig ist.

Nun also Art Mayer zum Dritten und wieder einmal konnte mich Marc Raabe so sehr ans Buch fesseln, dass ich alles andere um mich vergaß. Diese unglaublich komplexe Geschichte zog mich sofort in ihren Bann, der Einfallsreichtum des Autors kannte keine Grenzen. Zwischen der laufenden Ermittlung gab es Rückblenden aus der Sicht der Verschwundenen, die so detailliert waren, dass es mich verrückt machte, weil ich es nicht erwarten konnte, endlich zu erfahren, was seinerzeit vor sich ging. So einfach hat es Marc Raabe mir aber nicht gemacht, denn das letzte Stück des Weges blieb mir nichts anderes übrig, als mit Art und Nele zu ermitteln, um die Lösung zu finden. Mein Verdacht bestätigte sich natürlich nicht - man stelle sich vor, wie ich mit den Augen rollte, weil ich auf eine falsche Fährte reingefallen bin. Das Ende war genial, die Wendung gleichermaßen überraschend wie perfide, ein Showdown, der mich begeistert hat. Insgesamt ein grandioser Thriller, der mich bereits jetzt auf die Fortsetzung nächstes Frühjahr hinfiebern lässt. Lesen!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2025
Wetherall, Tyler

Amphibium


ausgezeichnet

»Meine Aufgabe ist auch, Mou vor dem zu beschützen, was andere Leute von ihr denken. Ich weiß, dass Mou mich eigentlich nicht vergessen sollte.« (Seite 42)
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Die elfjährige Sissy ist mit ihrer psychisch labilen alleinerziehenden Mutter kürzlich nach Südwestengland gezogen, ein Neuanfang musste her. Nun ist sie die Neue an der Schule, den Anschluss zu finden fällt ihr schwer. Als sie sich mit der ein Jahr älteren Tegan anfreundet, werden beide ziemlich schnell beste Freundinnen, erkunden zusammen ihren Körper, flüchten sich in eine Scheinwelt, in der alles möglich ist. Als in ihrer Umgebung Mädchen verschwinden, malen sie sich aus, welche Fotos von ihnen auf den Suchplakaten hängen könnten. Welche Konsequenzen dies zur Folge hätte, ist beiden nicht klar, sie unterschätzen die Gefahr.
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»Ich weiß, dass es Kinder gibt, deren Eltern sich nicht um sie kümmern können, sodass sie ihnen weggenommen werden und bei anderen Leuten aufwachsen, die nicht ihre richtigen Eltern sind. Das weiß ich, solange ich denken kann. Das ist unsere größte Angst.« (Seite 113
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Auf dem Weg zur Frau, kein Kind mehr, aber ein Mädchen, bald erwachsen, aber noch nicht jetzt. Auf der Suche nach Identität, nach Geborgenheit und Liebe, den eigenen Körper entdeckend, noch nicht wissend, was erlaubt ist, was richtig und was falsch. Mit einer Mutter, die sich selbst wie ein Kind benimmt, nicht in der Lage ist, für sich zu sorgen, geschweige denn für ein Kind. Einerseits so unreif, andererseits so stark, sich kümmernd, eine Mauer hochziehend, wenn dies notwendig ist. Dies alles und noch viel mehr ist die Ich-Erzählerin und dies ist so authentisch, dass es wehtut. Dieses Debüt hat mich eingesogen, mich durchgeschüttelt und ergriffen, es war lebendig, erschütternd und echt. Bis zuletzt war ich mir nicht sicher, worauf wir zusteuern, aber der gewählte Abschluss war perfekt. Für alle, die nah an der Realität bleiben wollen und sich daran erinnern, wie es war, erwachsen zu werden. Lesen!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2025
Castillo, Linda

Aschetod / Kate Burkholder Bd.16


ausgezeichnet

Polizeichefin Kate Burkholder wird zu einem grausamen Tatort gerufen: Ein Mann wurde in einem abgelegenen Waldstück an einen Pfahl gefesselt und angezündet, er verbrannte bei lebendigem Leib. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die Gemeinde der Amischen, die Kate gut kennt, weil sie einmal eine von ihnen war. Bald ist sie einer Wahrheit auf der Spur, die sie in Lebensgefahr bringt.

»Im Herzen von Amish Country liegt Painters Mill, eine hübsche Kleinstadt mit fünftausenddreihundert Einwohnern, von denen ein Drittel amisch ist. Ich bin als Amische geboren, habe die Glaubensgemeinschaft aber im Alter von achtzehn Jahren verlassen, als das Schicksal mir den Boden unter den Füßen weggezogen hatte.«

Bereits zum sechzehnten Mal ermittelt Kate Burkholder und wieder einmal ist es ein an Grausamkeit fast nicht zu überbietendes Verbrechen, das sie aufzuklären hat. Nie wurde es so persönlich wie im vorliegenden Buch, nie war die Gefahr für sie und diejenigen, die sie liebt, größer. Ein verabscheuungswürdiges Opfer, das trotzdem Gerechtigkeit fordert, unerwartete Wendungen und eine Ermittlung, die sich schwierig gestaltet, weil es Verwicklungen gibt und eine Menge Menschen lieber schweigt. Für mich persönlich nicht der beste Teil der großartigen Reihe, aber einer, der spannend war und mich gewohnt gut unterhalten hat. Ich hoffe auf viele weitere Bände und freue mich darauf!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2025
Wiebusch, Michaela

Nur du weißt, wer du bist


ausgezeichnet

Lena ist nach einer schmerzhaften Trennung am Boden zerstört, da kommt ihre beste Freundin auf eine ungewöhnliche Idee. Die Agentur für Selbstwert soll Lena dabei helfen, zu finden, was sie verloren hat, nämlich ihre Selbstliebe. -

»Zum Beispiel sehe ich eine Frau, die traurig ist, die sich aber gleichzeitig tapfer den Herausforderungen des Lebens stellt. Und ich sehe eine Frau mit strengen Gesichtszügen, aber ich sehe auch eine Frau, die weich wird, wenn sie ihre Gefühle zulässt. Es gibt nicht nur negative Seiten an einem Menschen. Alles hat ein Gegenstück.« (Seite 39) -

Dies ist mein drittes Buch von Michaela Wiebusch, das eine Geschichte erzählt, wo andere ein Sachbuch geschrieben hätten. Diese Form ist klug gewählt, zumindest für mich, die selten Sachbücher liest, weil das Buch so sicherlich mehr Leserinnen und Leser erreicht, so wie hier geschehen. Sieben Kapitel hat das Buch, in sieben Wochentage aufgeteilt. Jedes trägt eine Überschrift zum Thema, die mit dem Selbst zu tun hat, wie zum Beispiel Selbstbewusstsein, Selbstverantwortung oder Selbstvertrauen, was dann thematisiert wird. Es gibt Denkanstöße, Beispiele und kleine Aufgaben, die dabei helfen sollen, das Gelesene umzusetzen, schöne Illustrationen ergänzen das Bild. Dies hat mir wieder sehr gefallen und ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.08.2025
Lendl, Carina

Humbi und Mohna auf der wilden Wiese


ausgezeichnet

Humberta, Hummelkönigin von Felsenstein, kurz Humbi genannt, ist eine Steinhummel und gehört, wie andere Wildbienenarten wie zum Beispiel Wespen und Ameisen, zu den Hautflüglern. Eines Tages lernt sie die Mohnbiene Mohna kennen und die beiden freunden sich an. Bald sind Mohna und Humbi unzertrennlich und alles könnte so schön sein, als eines Tages die »Trampler« in ihren Lebensraum dringen. Zusammen mit Ignatz dem Igel bilden sie das Team mit Herz und Stachel und machen sich auf den Weg, den Grund dafür zu finden.

Dieses Kinderbuch ab 9 Jahren hat mir persönlich den Tag versüßt und ich bin nun wirklich weit von dieser Altersempfehlung entfernt. Dies macht aber nichts, denn diese Geschichte dürfte Jung und Alt begeistern, ob beim selbst lesen oder vorlesen, was wunderbar geht. Es handelt von Freundschaft und dem Zusammenhalt, Aspekte der Natur sowie des Umweltschutzes werden spielend eingebunden und interessante Pflanzen, Insekten und Tiere entdeckt. Vervollständigt wird es durch zauberhafte schwarzweiße Illustrationen von Hannelore Demel-Lerchster. Gerne empfehle ich es weiter und wünsche viel Spaß mit diesem großartigen Abenteuerbuch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2025
Randau, Tessa

Mut beginnt im Herzen


sehr gut

»Das alles ist so irrational, und es wundert mich nicht, dass mich kaum jemand verstehen kann. Vermutlich kann man das alles nur nachvollziehen, wenn man selbst mit Ängsten zu tun und Ähnliches schon erlebt hat. In Momenten, in denen es mir gut geht, kann ich es selbst nicht richtig begreifen.« (Seite 109)
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Stell dich nicht so an, reiß dich mal zusammen, das kann alles doch gar nicht so schlimm sein. Alles Sätze, die jeder schon einmal gehört und auch anderen gesagt hat, davon bin ich überzeugt und schließe mich dabei selbst nicht aus. Aber wie ist das für Betroffene, wenn es um etwas geht, das nicht sichtbar, nicht greifbar, sondern unbegreiflich und kaum zu erklären ist? Tessa Randau greift im vorliegenden Buch auf die eigene Erfahrung zurück, sie weiß also, wovon sie schreibt, auch wenn die Geschichte selbst fiktiv ist. Alles fängt mit einer Panikattacke an, ganz plötzlich, ohne Vorwarnung, und ab da ist das Leben nicht mehr so wie es vorher war. Dieses Buch ist kein Ratgeber, kann Betroffenen aber Mut machen und sie dazu bringen, über ihr eigenes Leben nachzudenken, Entscheidungen zu reflektieren und das ein oder andere anstoßen, damit es anders wird. Angst und Angststörungen waren für mich persönlich zum Glück bisher nie ein Thema, aber nach dieser Lektüre hat sich mein Blickwinkel verschoben und ich verstehe besser, um was es dabei geht. Danke dafür.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2025
Hein, Priya

Das schöne Lächeln von Riambel


ausgezeichnet

Wunder- und hoffnungsvoll

In einem Fischerdorf namens Riambel im Süden von Mauritius lebt die fünfzehnjährige Noemi zusammen mit ihrer Mutter in einer Barackensiedlung. Bald ist sie gezwungen, ihrer Mutter zur Hand zu gehen, indem sie im Haushalt der reichen Familie De Grandbourg mithilft, statt zur Schule zu gehen.

»Wir leben in einer Cité, oder Kan Kreol (so nennen sie hier unsere Elendsviertel). Es ist auch unter dem Namen Africa Town bekannt - ein Slum, wo die Armen und Unerwünschten in hastig errichteten Baracken zusammengepfercht leben. Wie dicht aneinandergereihte Sardinenbüchsen.« (Seite 16)

Alle Menschen sind gleich, manche aber ein bisschen gleicher. Mit Hin- und Verweisen auf die Geschichte Mauritius sowie die mit der Sklavenhaltung verbundene Kolonialzeit folgen wir Noemi, deren Lebensweg förmlich vorgezeichnet zu sein scheint, wie bereits bei ihrer Schwester, Mutter, Großmutter und all den Frauen davor. Die Armut und der Rassismus, schlecht versteckt oder ganz offen nach außen getragen, sind allgegenwärtig und ein Entkommen nicht in Sicht. Da ein Wunsch, dort etwas Hoffnung, ein Funke Glück, und schon schwirren Träume umher, die nach und nach platzen und aufzeigen, dass es Wunder nicht gibt. Ein leises Buch, das umso lauter schreit. Ein großartiges Debüt, das nachhallt. Lesen!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2025
Hofmann, Madeleine

Trost


gut

»Ich fragte mich, was es mit dieser Fähigkeit, diesem Gefühl, diesem Zustand, dieser Geste auf sich hat, die vielen von uns fehlt. Was wir von anderen verlangen, zutiefst bedürfen, aber selbst nicht richtig zu geben wissen: Trost.« (Seite 14)

Mit gerade einmal 31 Jahren erhält Madeleine Hofmann die Diagnose Brustkrebs. Plötzlich ist das Leben nicht mehr unbeschwert, jede Begegnung mit anderen Menschen fühlt sich irgendwie befangen an. Wie gibt man Trost und wie empfängt man ihn? Ist Trost erlernbar und wie kann man andere trösten? Diese und andere Fragen stellt sich Madeleine Hofmann, die als Autorin und freie Journalistin in Berlin lebt.

»Dies ist kein Buch ausschließlich über Krebs, es ist ein Buch über meine persönlichen Erfahrungen und Begegnungen, ein Buch über Menschen und übers Menschsein. Eine Reise entlang der vielgestaltigen Trost-Inseln, die das Leben zu bieten hat.« (Seite 15)

In dem Buch gibt es keine bahnbrechenden Erkenntnisse, es gibt keine Anleitung oder Hinweise darauf, wie man mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung richtig umgehen kann. Dies ist verständlich, da jeder Mensch anders ist, individuell denkt und handelt. Es gibt aber viele wunderschöne Sätze, interessante Denkanstöße und auch Situationen, aus denen man für sich selbst etwas mitnehmen kann. Und genau dies habe ich getan.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2025
Qudan, Rie

Tokyo Sympathy Tower


weniger gut

Japan in naher Zukunft: Mitten in Tokyo soll ein Luxusgefängnis entstehen, inklusive jedem erdenklichen Komfort, denn Empathie ist das höchste Gut, auch wenn es um Kriminelle geht. Die 37-jährige Architektin Sara Makina wird mit der Planung und dem Bau beauftragt. Sara gefällt der Name nicht und auch das Konzept selbst bereitet ihr Kopfzerbrechen. Ihre Bedenken diskutiert sie mit einem KI-Chatbot, der eine eigene Meinung vertritt.

Dystopie, Utopie oder einfach ein Buch über die zukünftigen und gar nicht mehr so kleinen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz? Fest steht, dass das vorliegende Buch durch den Akutagawa-Preis, die bedeutendste Auszeichnung für japanische Literatur, nicht so viel Berühmtheit erlangte, wie durch die Dankesrede der Autorin, in der diese zugegeben hat, einzelne Passagen im Buch mithilfe der KI geschrieben zu haben. Dies führte zu einer umfassenden Berichterstattung in den Medien sowie zahlreichen Interviews und Diskussionen über Kunst, Literatur sowie das Urheberrecht.

Der Klappentext versprach eine Geschichte, die ich nicht bekommen habe. Zu Beginn fand ich das Spiel mit der Sprache noch ganz amüsant, als jedoch die Gespräche - wenn man von solchen überhaupt sprechen kann, wenn ein Gesprächspartner künstlich ist - mit der KI begannen und der junge Liebhaber der Architektin ins Spiel kam und übernahm, war ich allerdings maximal verwirrt. Nicht nur verwechselte ich eine lange Zeit beide, ohne es zu merken, auch wusste ich mehrfach nicht, wer die dritte Person ist. War es die KI, waren es Aufzeichnungen einer weiteren Person, oder bin ich irgendwo falsch abgebogen, sodass ich nun nicht mehr folgen kann? Und wer zum Teufel ist Masaki Seto - war dies ein Traum oder Realität? Irgendwann kam ich mir selbst vor wie eine Figur in einem schlechten Film.

Leider erreichte mich das Buch überhaupt nicht. Für Leserinnen und Leser von Zukunftsromanen, die das Spiel mit Worten mögen und ungewöhnliche Plots lieben, ist es sicherlich eher die richtige Lektüre. Reinlesen lohnt sich.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.08.2025
Flach, Alex

Luzifers Burnout


ausgezeichnet

Luzifer ist deprimiert, die Hölle ist nicht mehr das, was sie mal war, sein Verhältnis zu Gott ist zerrüttet und der den Menschen vorbehaltene Trübsinn ergreift auch von ihm Besitz. Die Menschen sind böse, und zwar ganz ohne sein Zutun, davon ist Luzifer überzeugt. Eine Auszeit muss her, ein Sabbatical auf der Erde ohne seine Fähigkeiten, ohne Macht und ohne Handy. Ob das wohl gutgehen kann?

»Das Management entschied, dass die Hölle dem Mittelalter entrissen, modernisiert und künftig laufend dem Stand der Zeit angepasst werden muss. Ein modernes Jenseits für eine moderne Welt. Eines, in dem die Verdammten die mühseligen Seiten eines erwachsenen Alltags weiterleben. Bis in alle Ewigkeit und ohne Aussicht auf Erlösung.« (Seite 9)

Nicht ganz ernst gemeint, aber doch mit genügend eingeflochtener Realität nähert sich der Autor der Frage, was passiert, wenn der Teufel streikt. Und das tut er so meisterlich, dass es eine große Freude ist, ihm dabei über die Schulter zu schauen. Mit Witz und Ironie sowie einem riesigen Einfallsreichtum kreiert er ein Szenario, das mir regelmäßig die Lachtränen in die Augen treibt. Dabei wechselt er gerne die Perspektive, sodass ich mehrere Seiten zu sehen bekomme, unter anderem die meines absoluten Lieblingscharakters Samael, dessen frühere Unternehmungen mich wunderbar unterhalten. Gerne empfehle ich diese humorvolle Gesellschaftssatire weiter und hoffe auf eine Fortsetzung!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.