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hapedah

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Insgesamt 738 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2025
Steen, K. T.

Die Prinzen des Winters. Eisglut (Eisfeuer-Saga 2)


ausgezeichnet

Zauberhafte Fortsetzung der spannenden Fantasy-Reihe

Nachdem Eyra, ihre Geschwister und zwei ihrer Gefährten entkommen sind, suchen sie verzweifelt nach einem Weg, auch Lazar zu befreien. Unterdessen hat der Winter ihre Heimatstadt fester im Griff als je zu vor, besonders in der Nähe des Palastes tobt ein unerbittlicher Schneesturm. Um die Stärke des Winterkristalls brechen zu können, begeben sich die Freunde auf die Suche nach dem sagenumwobenen Feuerrubin, doch noch ehe sie den magischen Stein finden, muss Eyra der Tatsache ins Auge blicken, dass diese Macht ihren Preis haben wird. Nicht jeder, der den Feuerrubin einst berührt hat, konnte dessen Kraft stand halten, viele die es versucht haben, fanden den Tod - doch angeblich hatte Eyras Vater sie bereits in sehr jungen Jahren mit dem Stein in Kontakt gebracht.

"Die Prinzen des Winters: Eisglut" von K.T. Steen ist der zweite Band der Eisfeuer-Saga und obwohl zwei Jahre vergangen sind, seit ich den ersten Teil gelesen hatte, war ich schnell wieder in Eyras Welt eingetaucht - was sicherlich auch der (in meinen Augen äußerst hilfreichen) Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse am Buchanfang zu verdanken war. Sowohl Eyra als auch die Winterprinzen waren mir bereits im Auftaktband ans Herz gewachsen und ich habe mich gefreut, wieder von ihnen zu lesen. Sowohl die Protagonisten, als auch sämtliche Figuren in ihrem Umfeld fand ich umfassend dargestellt, ich hatte immer ein lebhaftes Bild vor meinem geistigen Auge.

Den Schreibstil der Autorin kenne und liebe ich bereits aus sehr vielen ihrer Bücher und auch dieses Mal ist es ihr gelungen, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu faszinieren. Die Mischung aus beinahe märchenhaft anmutender Fantasywelt, der spannenden Suche nach dem magischen Stein und einem guten Maß Romantik hat mich in gewohnter Weise bezaubert. "Die Prinzen des Winters" spielen im selben Universum wie "Die Krone der Feen" und "Die Feen der Nacht", die Hauptfiguren der beiden Bücher haben zwar in diesem Band einen Kurzauftritt, dennoch kann die Eisfeuer-Saga ohne Kenntnis dieser Geschichten gelesen werden.

Die Reihe um Eyra und ihre Winterprinzen sollte man allerdings unbedingt in chronologischer Reihenfolge lesen, da sich die Handlung über alle Bände hinweg weiter entwickelt. Nachdem aus der einst angekündigten Trilogie nun fünf Bände geworden sind, gibt es noch drei Fortsetzungen, auf die ich mich sehr freue. Durch diese Erweiterung habe ich den Eindruck, tiefer in die fantasievoll geschaffene Welt von Estraora einzutauchen, auch den Charakteren fühle ich mich noch ein winziges Stückchen näher als es bei den Feen-Büchern der Fall war. Meiner Meinung nach gewinnt die ganze Reihe durch die ausführlicheren Beschreibungen und ich kann auf eine wirklich wundervolle Lektüre zurück blicken, für die ich eine begeisterte Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Der zweite Band, der inzwischen auf fünf Teile angewachsenen Fantasy-Reihe hat mich sofort in seinen Bann gezogen und genau so gefesselt und begeistert, wie es bereits beim Auftakt der Fall war. Diese zauberhafte Fortsetzung empfehle ich daher gern weiter.

Bewertung vom 08.09.2025
Kurisu, Hiyoko

Der Laden in der Mondlichtgasse (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Märchenhaft anmutender Roman, der mit japanischer Mythologie bezaubert

In der Nähe eines kleinen Schreins öffnet sich für Menschen, deren Leben von emotionalen Problemen bestimmt wird, der Durchgang zur Mondlichtgasse: Hier gibt es eine ganz spezielle Confiserie, deren Inhaber Kogetsu - halb Mensch, halb Fuchsgeist - mit Magie versetzte Süßigkeiten verkauft, die den Kunden helfen sollen, ihr Leben wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Danach beobachtet Kogetsu seine Käufer genau, denn sein Ziel ist es, mehr über menschliche Gefühle zu lernen.

"Der Laden in der Mondlichtgasse" von Hiyoko Kurisu ist ein bezaubernder Roman voller Wohlfühlatmosphäre, der sich in sechs Geschichten unterteilt, die beinahe unabhängig voneinander sind, lediglich der Besuch in Kogetsus Geschäft und der Erwerb einer magischen Süßigkeit stellen ein verbindendes Element dar. Mich hat die gemütliche Erzählung, die in Grundzügen an japanische Märchen erinnert, sofort in ihren Bann gezogen, besonders berührt hat mich dabei das letzte Kapitel, in dem sich zeigt, was Kogetsu einst dazu bewogen hat, die Confiserie zu eröffnen und die Menschen, deren Leben aus dem Gleichgewicht geraten ist, mit Hilfe seiner Süßwaren auf den rechten Pfad zurück zu führen.

Den Schreibstil habe ich als sehr fesselnd empfunden und obwohl sich die einzelnen Abschnitte in ihrem Aufbau recht ähnlich sind, habe ich jede Leseminute genossen und war emotional immer an der Seite der jeweils handelnden Person. Wie in jeder guten Fabel gab es einen moralischen Lerneffekt für die Protagonisten, dabei blieb die Stimmung immer in einem sehr gemütlichen Bereich, so dass ich ein wirklich angenehmes Leseerlebnis hatte. Für dieses auf sanfte Weise erzählte Buch voller mythologischer Magie spreche ich daher gerne eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Unaufgeregt erzählt dieser Roman von einzelnen Personen, deren Leben sich durch die Begegnung mit Kogetsu und dem Verzehr der magischen Süßwaren zum Besseren wendet, diese Wohlfühlgeschichten empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 28.08.2025
Marie, Annette

Ein Cookie für den Dämon (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bezaubernder Auftakt der Spin-off-Reihe zu Spellbound

Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Robin im Haus ihres Onkels, da sich die Klärung der Erbschaft angeblich vom Gericht aus verzögert. Als sie eines Tages die Bibliothek im Keller aufsucht, bemerkt Robin einen von Dunkelheit erfüllten Bannkreis, kurz darauf erscheint ihr Onkel und verbietet, dass sie den Raum jemals wieder betritt. Doch ihre Neugier gewinnt die Oberhand, zumal Robin gehört hat, wie ihre Verwandten über einen beschworenen Dämon sprachen, der sich weigert, zu kommunizieren. Ein paar Tage später lässt sie eher versehentlich einen Cookie in den Bannkreis fallen, zu ihrer großen Überraschung erklärt sich der Dämon bereit, ihr für weiteres Gebäck Fragen zu beantworten.

"Ein Cookie für den Dämon" von Annette Marie ist der erste Band eines unterhaltsamen Spin-offs zur Spellbound-Reihe, der mich von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Robin war mir (genau wie Tori in den Spellbound-Büchern) auf Anhieb sympathisch und ich war emotional sofort an ihrer Seite. Besonders spannend fand ich, dass mir ein Ereignis bereit aus "Dämonenmagie und ein Martini" bekannt war, dort hatte ich von Toris Blickwinkel aus allerdings einen ganz anderen Eindruck von Robin, als jetzt, wo ich die Geschichte aus ihrer Perspektive erlebt habe. Sowohl die Protagonistin als auch sämtliche Figuren in ihrem Umfeld fand ich authentisch und bildhaft charakterisiert, für mich haben sie sich alle "echt" angefühlt.

Den Schreibstil der Autorin kenne und liebe ich bereits aus den ersten vier Spellbound-Büchern und auch dieses Mal hat mich das Leseerlebnis von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert. Dabei haben sich Spannung und Humor die Waage gehalten, ich habe mich in der Atmosphäre sehr wohl und insgesamt wunderbar unterhalten gefühlt und mochte den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Jetzt hoffe ich sehr, dass der Second Chances Verlag auch die Folgebände bald für den deutschen Markt veröffentlichen wird, denn ich möchte unbedingt mehr von Robin, ihrem Dämon Zylas und dem seltsamen Kontrakt, den sie geschlossen haben, lesen. Für diesen Auftakt-Band spreche ich eine enthusiastische Leseempfehlung aus.

Fazit: Wie bereits die Spellbound-Serie hat mich auch der erste Teil des Spin-offs von der ersten Zeile an bezaubert und bis zum Ende nicht mehr los gelassen. Diese wunderbare Lektüre voller Spannung, Fantasie und Humor empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 28.08.2025
Stone, Leia

The Forbidden Wolf King / Die Chroniken von Avalier Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender Finalband mit kleinen Schwächen in der Hintergrundgeschichte

In Ihrem Rudel gehört die Wolfswandlerin Zara zu den dominantesten Frauen, daher erhält sie eine Einladung zur Königinnenprüfung, bei der nur die stärkste Kämpferin überleben und den Alphakönig Axil Moon heiraten soll. Neben der Ehre, die diese Kämpfe ihrem Rudel einbringen, hat Zara ganz eigene Gründe, sich den Prüfungen zu stellen. Denn in Jugendjahren war Axil ihre große Liebe, ehe er sie plötzlich wortlos verließ, ihre Rache soll darin bestehen, seine Frau zu werden und ihn damit für immer zu einer lieblosen Ehe zu zwingen. Doch kaum stehen sie sich gegenüber, muss Zara sich eingestehen, das ihre Gefühle für Axil längst nicht so tief begraben sind, wie sie dachte.

"The Forbidden Wolf King" von Leia Stone ist der finale Band der Chroniken von Avalier, in dem neben der in sich abgeschlossenen Geschichte von Axil und Zara auch die Hintergrundstory - der Krieg, den die Königin von Nightfall gegen alle magischen Völker in Gang gesetzt hat - fortgeführt wird. Daher empfehle ich, die Reihe unbedingt in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Da in jedem der Bücher ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, kannte ich Zara bisher noch nicht, habe sie aber schnell in mein Herz geschlossen. Axil war mir zwar ebenfalls sympathisch, doch nach dem Ruf, der ihm in den Vorgängerbänden voraus geeilt ist, hätte ich mir seinen Charakter etwas intensiver beschrieben gewünscht. Nichtsdestotrotz habe ich sämtliche Figuren im Buch als authentisch und lebensecht empfunden und war emotional immer an ihrer Seite.

Den fesselnden Schreibstil kenne ich mittlerweile aus recht vielen Büchern der Autorin und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht, ich mochte den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen und habe den Roman in kürzester Zeit durchgesuchtet. Dabei muss ich allerdings anmerken, dass der Handlungsstrang um den Krieg der Königin von Nightfall für meinen Geschmack etwas knapp abgehandelt wurde, nach der Vorgeschichte dieser grausamen Herrscherin, die in den ersten drei Bänden nahezu unbesiegbar schien, fand ich die Auflösung reichlich schnell und einfach, ich denke hier hätten ein paar Seiten mehr nicht geschadet. (Und eine kleine Randbemerkung kann ich mir nicht verkneifen: mir hat sich auch im 4. Teil noch nicht erschlossen, warum die wilden Tiere alle ein -aro an der Bezeichnung trugen, ich konnte nicht erkennen, inwiefern sich Elcharos, Bäraros oder Hasaros von unseren Elchen, Bären und Hasen unterschieden, daher bin ich immer wieder über diese Worte gestolpert.) Dennoch habe ich mich insgesamt recht gut unterhalten gefühlt und spreche für den Abschlussband der Reihe eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der Finalband hätte meiner Meinung nach zwar gern etwas ausführlicher sein dürfen, besonders was die Handlung um den Nightfall-Krieg betrifft, trotzdem habe ich das Leseerlebnis als runden Abschluss der Reihe empfunden und empfehle das Buch gern weiter.

Bewertung vom 27.08.2025
Chipman, Jennifer

Spookily Yours (eBook, ePUB)


gut

Gemütliche Halloween-Geschichte ohne jeglichen Tiefgang

Pleasant Grove hat einen magischen Schutzzauber, so können die hier ansässigen Hexen friedlich leben, ohne ihre Zauberkräfte vor den Mitmenschen verheimlichen zu müssen. Seit dem Tod von Willows Eltern vor einigen Jahren besteht ihr Leben hauptsächlich aus Arbeit in dem kleinen Café ihrer Schwester, wirkliche Leidenschaft bringt sie dafür allerdings auch nicht auf. Als sie im Tierheim den schwarzen Kater Damien auswählt und zu sich nach Hause holt, ahnt Willow noch nicht, dass es sich bei ihm um einen Dämon handelt, der durch einen Fluch in seiner Katzengestalt gefangen ist. Nachdem sie Damien geholfen hat, wieder seine menschliche Form anzunehmen, fühlt sie sich sofort zu ihm hin gezogen - doch darf sie diese Gefühle für einen Dämon zulassen?

"Spookily Yours" von Jennifer Chipman ist eine Halloween-Geschichte, die zunächst mit gemütlicher Herbststimmung und jeder Menge Kürbis-Leckereien beginnt - im Prinzip genau das, was das wunderbare Cover mit dem passenden Farbschnitt verspricht. Sowohl das kuschelige Städtchen als auch die Protagonistin waren mir schnell sympathisch und ich habe mich in die entspannte Atmosphäre des Buches eingehüllt, wie in eine warme Decke. Nachdem Damien seine menschliche Gestalt zurück hatte, war das Knistern zwischen ihm und Willow deutlich zu spüren, bis es dann schließlich sehr deutlich zur Sache ging. Obwohl ich Liebesromane mag, in denen die erotischen Szenen explizit beschrieben sind, war ich vom Rest des Buches ein wenig irritiert.

Den Schreibstil fand ich durchaus angenehm zu lesen, allerdings hatte die Handlung meiner Meinung nach absolut keinen Tiefgang. Das begann schon damit, dass Damien zwar ein Dämon ist, aber abgesehen von seinen roten Augen und den magischen Kräften auch irgendein beliebiger Durchschnittsmann hätte sein können. Es wurde erwähnt, dass Hexen keine Dämonen mögen, ich frage mich nur warum, denn die sind ja in diesem Universum offenbar kein bisschen böse - außer natürlich die Untertanen von Damiens Bruder, die alle etwas von Willow wollen.....das ganze Dämonenreich war für mich nicht überzeugend dargestellt, ein klein wenig mehr Düsternis und Spannung hätte die Stimmung sicherlich nicht zerstört.

Mit nennenswerten Problemen musste sich unser Liebespaar ebenfalls nicht auseinander setzen, was immer gerade geschah, wurde in wenigen Sätzen wieder in Luft aufgelöst. Mir kam es so vor, als ob sich die Autorin nicht entscheiden konnte, ob sie einen kitschigen Liebesroman voller rosaroten (bzw. kürbis-orangenen) Zuckerguss oder einen magisch angehauchten Erotikroman schreiben wollte, die Mischung blieb für mich leider ziemlich flach. Wenn die reichlich häufigen, sehr heißen Szenen nicht gewesen wären, hätte ich angenommen, das Buch wäre für eine jüngere Zielgruppe gedacht, denen man dämonische Bosheit noch nicht zumuten kann. Insgesamt kann ich zwar von einem recht unterhaltsamen Leseerlebnis sprechen, von dem aber sicherlich nichts in meinem Gedächtnis hängen bleiben wird.

Fazit: Die Mischung aus so harmloser Gemütlichkeit, dass selbst die Dämonen eher an Kuschelmonster erinnern, und ausgesprochen expliziter Erotik passte für mich nicht zusammen, die Geschichte hat meines Erachtens keinerlei Tiefgang und konnte mich trotz des angenehmen Schreibstils nicht überzeugen.

Bewertung vom 25.08.2025
Hart, Emilia

Unbeugsam wie die See


ausgezeichnet

Atmosphärische Erzählung über das Schicksal mehrerer, ganz besonderer Frauen

Wenige Tage nachdem ihr Ex ein freizügiges Foto von Lucy in seinem Freundeskreis verbreitet hat, wacht sie in seinem Bett auf, die Hände fest um seinen Hals gelegt. In ihrer Panik fährt die Studentin spontan zu ihrer Schwester, doch Jess´ einsam gelegenes Haus ist verlassen. Auf deren Gemälden entdeckt Lucy Szenen aus den Träumen, die sie seit einiger Zeit verfolgen, immer wieder taucht sie nachts in das Leben der Schwestern Mary und Eliza ein, die im Jahr 1800 aus Irland deportiert wurden. Die schrecklichen Zustände auf dem Sträflingsschiff scheinen Lucy teilweise realer zu sein, als ihr echtes Leben, doch woher kennt Jess diese Traumbilder? Und was hat es mit den verschwundenen Männern auf sich, durch die das Städtchen Comber Bay immer wieder in True Crime Podcasts auftaucht?

"Unbeugsam wie die See" von Emilia Hart ist ein fesselnder Roman, der das Schicksal mehrerer Frauen in verschiedenen Zeiten miteinander verknüpft. Nachdem ich den Debütroman der Autorin "Die Unbändigen" bereits mit Begeisterung gelesen hatte, wollte ich auch ihr neues Werk kennen lernen und es hat mich im selben Maß in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Zunächst wechseln die Kapitel regelmäßig zwischen den Perspektiven von Lucy und Mary, das hat die Spannung in meinen Augen auf einem konsequent hohen Niveau gehalten.

Der atmosphärische Schreibstil hat mich während des Lesens tief in die Handlung hinein gezogen und obwohl es gedauert hat, ehe ich den Protagonistinnen emotional wirklich nahe kommen konnte, mochte ich das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Wie eine Muschel, die sich langsam öffnet, hatte ich auch bei dieser Geschichte den Eindruck, dass sie sich erst nach und nach entfaltet. All die Geheimnisse, sowohl um Jess´ Abstammung als auch um die Männer, die immer wieder in Comber Bay verschwinden, haben mich zum intensiven mit rätseln animiert, wodurch ich einige der Wendungen bereits voraus ahnen konnte - dem Lesevergnügen hat das meiner Meinung nach keinen Abbruch getan. Insgesamt habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt, diesen Roman empfehle ich daher gern weiter.

Fazit: Wie schon in ihrem Debütroman schreibt Emilia Hart über Frauen, die nicht bereit sind, sich der gesellschaftlichen Unterdrückung zu beugen, ihr fesselnder, atmosphärischer Schreibstil macht dieses Buch zu einem besonderen Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 19.08.2025
Singh, Nalini

Age of Trinity - Spiegelnder Abgrund / Gestaltwandler Bd.23 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wunderbare Fortsetzung meiner liebsten Buchreihe

Remi Denier, der Alpha des RainFire-Rudels, entdeckt eine neue Nachbarin auf dem Gelände, das einst von einer paramilitärischen Gruppierung genutzt wurde. Auden Scott hat eine Witterung an sich, die Remis Leoparden verwirrt, manchmal verändert sich der Geruch sogar, was eigentlich nicht möglich sein sollte. Kein Wunder, dass er ständig an sie denken muss, doch Auden erholt sich von einer schweren Hirnverletzung und kann ihre Gedanken oft nicht beisammen halten. Sie weiß nur, dass sie alles tun wird, um das Kind, das in ihr wächst, zu beschützen, selbst wenn sie dafür den gefährlichen Gestaltwandler um Hilfe bitten muss. Gemeinsam versuchen sie heraus zu finden, welche finsteren Pläne Audens verstorbene Mutter - Shoshanna Scott - für ihre Tochter und deren ungeborenes Kind in Gang gebracht hat.

"Age of Trinity - Spiegelnder Abgrund" von Nalini Singh ist der mittlerweile 23. Band ihrer Gestaltwandler-Serie und hat mich im selben Maße gefesselt und begeistert, wie es bei sämtlichen Vorgängern der Fall war. Nicht umsonst ist dies meine absolut liebste Buchreihe. Obwohl in jedem der Romane ein anderes Paar im Mittelpunkt steht und man die einzelnen Romanzen als in sich abgeschlossen betrachten könnte, empfinde ich den Weltenaufbau mit seinen gesellschaftlichen und politischen Entwicklung als so komplex, dass ich unbedingt empfehle, die gesamte Serie in chronologischer Reihenfolge zu entdecken, ansonsten würde das Leseerlebnis vermutlich durch die fehlenden Hintergrundinformationen getrübt sein.

Remi Denier kannte ich bereits als Nebenfigur aus einigen der Vorgängerbände, er war mir immer schon sympathisch, so dass ich mich sehr gefreut habe, ihn hier im Mittelpunkt des Geschehens zu sehen. Bei Auden handelt es sich um eine neue Figur, die mir ebenfalls schnell ans Herz gewachsen ist, ich war emotional immer an ihrer Seite und habe es genossen, mit zu erleben, wie sich ihre Verbindung zu Remi entfaltet. Den Schreibstil der Autorin kenne und liebe ich schon lange und auch dieses Mal mochte ich den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Für die wunderbare Fortsetzung meiner Lieblingsserie spreche ich daher eine unbedingte Leseempfehlung aus - wer die Reihe noch nicht kennt, sollte aber bei Band 1 beginnen.

Fazit: Schon vor diesem Roman waren Nalini Singhs Gestaltwandler-Bücher meine absolute Lieblingsreihe, Band 23 fügt sich nahtlos ein, ich hatte erneut ein wundervolles Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 15.08.2025
Smith, Kaylie

Enchantra - Verrate die Liebe, rette dein Herz / Wicked Games - Verfluchte Spiele Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fesselnde Romantasy mit magischen Spielen

Genevieve Grimm hat sich ein Leben lang unbeachtet gefühlt, da ihre Mutter alle Aufmerksamkeit auf Vivis Schwester Ophelia richtete, die Erbin der familiären Nekromantenkräfte. Auf der Suche nach Anderen, denen es eventuell ebenso ergangen ist, reist Genevieve nach Italien und findet das verwunschene Anwesen Enchantra. Obwohl Rowin Silver ihr mit harschen Worten klar macht, dass sie hier nicht erwünscht ist, schleicht sich Genenvieve in das herrschaftliche Haus - doch nun ist sie darin gefangen und muss an den teuflischen Spielen teil nehmen, die der Familie Silver jedes Jahr auferlegt werden. Ihre einzige Überlebenschance besteht darin, den unausstehlichen Rowin zu heiraten und mit ihm gemeinsam zu kämpfen. Doch sind die Gefühle zwischen ihnen echt oder geht es ihm nur um die Show für das teuflische Publikum?

"Enchantra – Verrate die Liebe, rette dein Herz" von Kaylie Smith ist der zweite Teil der "Wicked Games" Reihe und hat mich genau so fix in seinen Bann gezogen, wie es beim Vorgänger der Fall war. Da jedes Buch die abgeschlossene Geschichte einer der Grimm-Schwestern erzählt, kann der Roman auch einzeln gelesen werden. Obwohl Genevieve bereits in einer Nebenrolle in "Phantasma" aufgetreten ist, habe ich erst hier das Gefühl gehabt, sie kennen zu lernen, in Ophelias Story wirkte sie ein wenig wie das verzogene Nesthäkchen. In ihrem eigenen Band zeigten sich dagegen die emotionalen Verletzungen, die hinter ihrem Eigensinn verborgen blieben und sie ist mir schnell ans Herz gewachsen.

Über Rowins Geschwister hätte ich gern noch mehr erfahren, sie wurden mit einigen Eigenschaften und Verhaltensweisen vorgestellt, die für das Spiel entscheidend waren, dennoch hatte ich den Eindruck, dass die Familiendynamik nur äußerst knapp erläutert wurde. Vielleicht lässt dieses - in meinen Augen - unvollständige Konzept auf eine weitere Fortsetzung hoffen. Den Schreibstil habe ich erneut als äußerst fesselnd empfunden, zwischenzeitlich mochte ich den E-Reader kaum aus der Hand legen. Die Erotik kam ebenfalls nicht zu kurz, die expliziten Beschreibungen sollte man mögen, um das Lesevergnügen abzurunden. Mich hat dieser Fortsetzungsband wunderbar unterhalten, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Wie schon der Vorgänger "Phantasma" vereint dieser Roman spannende, magische Spiele mit Romantik und einem guten Maß an Spice, wer das mag, den erwartet ein fantastisches Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 13.08.2025
Mullender, Rosie

Ghosted (eBook, ePUB)


sehr gut

Unterhaltsame Geistergeschichte mit kleinen Schwächen

Emily ist seinerzeit nach London gezogen, um es besser zu haben als die Leute in der ärmlichen Siedlung, aus der sie stammt. Dazu gehört nicht nur beruflicher Erfolg, für ihren Lebenstraum muss auch der perfekte Mann gefunden werden. Andy, der sie vor einigen Monaten plötzlich geghosted hat, passte sowieso nie richtig in Emilys Vorstellung ihres zukünftigen Partners. Als sie mit ihren Freunden während einer Party mit dem Ouija-Brett experimentiert, schreibt das Glas Andys Namen - am nächsten Morgen sitzt sein Geist plötzlich in ihrem Wohnzimmer und bittet sie um Hilfe. Denn er hat Emily nicht wortlos verlassen, sondern ist unerwartet gestorben, kann sich aber nicht erinnern, wie es geschehen ist. Auf der Suche nach der Wahrheit über seinen Tod erklärt Andy immer wieder, wie wunderbar sie schon vor ihrem Plan zur Selbstoptimierung gewesen ist.

"Ghosted" von Rosie Mullender ist eine nette Geistergeschichte, die nicht nur durch den Plot ein wenig an den Film "Ghost - Nachricht von Sam" erinnert, sondern die Parallelen immer wieder durch Filmzitate in den Gesprächen zwischen Emily und Andy betont. Mich hat dieser Roman schnell in seinen Bann gezogen, auch wenn es gedauert hat, ehe ich mit der Protagonistin warm geworden bin. In ihrem inneren Zwang, sich in die erfolgreiche "Emily 2.0" zu verwandeln, verhält sie sich manchmal so irrational, dass ich es nicht nachvollziehen konnte.

Sicherlich ist sie in ihrer Kindheit und Jugend verletzt worden, dennoch war es für mich unverständlich, wie sie ganze fünf Monate mit Andy zusammen sein konnte - in meinen Augen hatten sie ganz eindeutig eine Beziehung, auch wenn Emily sorgsam vermieden hat, dass die Gefühle zwischen ihnen zur Sprache kamen - und als er sich nicht mehr gemeldet hat, nicht einmal nachgefragt hat, was los ist, sondern automatisch annahm, er habe sie wortlos verlassen. Denn Andy ist ein wirklich liebenswerter Charakter, er war mir auf Anhieb sympathisch und je mehr ich erfahren habe, wie deutlich er seine Zuneigung zu Emily gezeigt hat, umso weniger konnte ich verstehen, wie es ihr selbst entgehen konnte.

Den Schreibstil kann ich nur als mitreißend bezeichnen, die Figuren waren meiner Meinung nach authentisch und lebensecht dargestellt, so dass ich emotional immer tief in der Handlung versunken war. Gegen Ende wurde es noch richtig spannend und ich kann abschließend sagen, dass ich mit diesem Buch wunderbare Lesestunden hatte, diese unterhaltsame Lektüre empfehle ich gern weiter.

Fazit: Zwar konnte ich Emilys Blindheit in Bezug auf ihre eigene Person und auch auf Andys Gefühle für sie nicht wirklich verstehen, dennoch habe ich mich von dem Roman insgesamt wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 11.08.2025
Shusterman, Neal

All Better Now


ausgezeichnet

Auftaktband des dystopischen Zweiteilers mit wunderbar feinsinniger Ironie

Kurz nachdem die Corona-Pandemie überstanden ist, taucht plötzlich ein neues Virus auf, das sich ebenso schnell weltweit verbreitet. Crown Royale fordert das eine oder andere Todesopfer, aber die Überlebenden sind einfach glücklich. Sie leben ohne Stress, ohne Ängste und Sorgen, selbst die Trauer um die Verstorbenen wandelt sich in Dankbarkeit für die gemeinsam verbrachte Zeit. Dennoch fürchten viele die Ansteckung und betrachten die Genesenen misstrauisch, so viel Zufriedenheit kann doch nicht normal sein? Róns Vater, der zu den reichsten Menschen der Welt gehört, will sich und seine Familie vor dem Virus abschotten, Mariel, die mit ihrer Mutter auf der Straße lebt, hat kaum eine Möglichkeit, sich davor zu schützen. Als die beiden Jugendlichen zufällig aufeinander treffen, wird ihnen erst nach und nach klar, welche Rolle sie in dem Kampf um Glück und Geschäftsinteressen spielen können.

"All Better Now" von Neal Shusterman ist der erste Teil einer spannenden, dystopischen Dilogie, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Mit feinsinniger Ironie gelingt es dem Autor, seine Leser zum Nachdenken anzuregen, die eine oder andere augenzwinkernde Parallele zu den wilden Verschwörungstheorien, die sich während der Corona-Pandemie haltlos ausgebreitet haben, lässt sich nicht abstreiten. Denn Industrie und Regierung interessieren sich für Wählerstimmen und Gewinne - dass die Menschen glücklich sind, ist dabei nicht vorgesehen, denn rundum zufriedene Personen verspüren keinerlei Kaufzwang. Daher bemühen sich die Mächtigen dieser Welt gewaltig, dem Virus Einhalt zu gebieten, schließlich brechen ganze Absatzmärkte zusammen, während die Genesenen das Geschenk ihrer Zufriedenheit unter den Mitmenschen verbreiten möchten.

Inmitten all dieser Wirren müssen zwei Jugendliche ihren Weg finden und ich hatte den Eindruck, sie beide schon bald sehr gut zu kennen. Sowohl die Protagonisten, als auch sämtliche andere Figuren fand ich authentisch und lebensecht dargestellt. emotional war ich immer an ihrer Seite - selbst bei den Personen, die als Antagonisten angelegt waren. Die Perspektiven wechselten immer wieder zwischen den verschiedenen Personen, was die Spannung für mich auf einem konsequent hohen Niveau gehalten hat, der Schreibstil von Neil Shusterman hat mich erneut begeistert. Da noch ein Fortsetzungsband erscheinen wird, war abzusehen, dass es am Schluss einen Cliffhanger gibt, dennoch habe ich auch das Ende sehr gemocht und warte nun eher ungeduldig auf den zweiten Band. Für den mitreißenden Auftakt dieser Dystopie spreche ich eine überzeugte Leseempfehlung aus.

Fazit: Wie ich es von diesem Autor kenne und liebe, verpackt er seine gesellschaftliche Kritik in einer Geschichte voller feinsinniger Ironie. Mich hat dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert, so dass ich es gern weiter empfehle.