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hapedah

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Insgesamt 759 Bewertungen
Bewertung vom 26.11.2025
Sandberg, Ellen

Rauhnächte


ausgezeichnet

Fesselnder Roman um ein Familiengeheimnis, dessen Gefahr sich während der Rauhnächte entfaltet

Ausgerechnet an Weihnachten bricht Pias Welt in sich zusammen, nicht nur dass ihr Vater die Familie verlässt, sie erfährt noch zusätzlich, von ihrer Adoption in Kleinkindalter. Endlich macht es für die junge Frau Sinn, dass sie sich ein Leben lang fehl am Platz gefühlt hat und ihre Adoptivmutter immer schon sehr wenig mütterliche Wärme vermitteln konnte. Auf der Suche nach ihren Wurzeln reist Pia nach Wasserburg am Inn, wo sie einst mit ihrer leiblichen Mutter gelebt hat. Während der Rauhnächte bemerkt sie, wie verbreitet Aberglaube und Brauchtum in dieser ländlichen Gegend immer noch sind - ohne zu wissen, welchen Geheimnissen der Vergangenheit sie tatsächlich auf der Spur ist, gerät Pia hier in ungeahnt große Gefahr.

"Rauhnächte" von Ellen Sandberg ist eine spannende Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Bei diesem Roman handelt es sich um eine Überarbeitung von "Die Flammen flüstern dein Lied", einem Jugendthriller aus dem Jahr 2014, den die Autorin damals unter ihrem Klarnamen Inge Löhnig veröffentlichte. In der aktuellen Fassung steht die Protagonistin kurz vor ihrem 22. Geburtstag, da sie sich aber ein Leben lang von ihrer Adoptivmutter abgelehnt fühlte, ist sie innerlich sehr verunsichert und wagt erst nach und nach, für sich selbst einzustehen. Mir war Pia von Anfang an sympathisch, sowohl sie als auch sämtliche Figuren in ihrem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht dargestellt so dass es mir leicht fiel, emotional immer an ihrer Seite zu bleiben.

Den fesselnden Schreibstil kenne und liebe ich bereits aus anderen Büchern der Autorin und es ist ihr erneut gelungen, mich praktisch ab dem ersten Satz tief in die Handlung hinein zu ziehen. Die geheimnisvolle, etwas unheimliche Stimmung der Rauhnächte fand ich sehr atmosphärisch eingefangen, durch alte Familiengeheimnisse und die dadurch entstehende große Gefahr für die Protagonistin, hielt sich die Spannung für mich auf einem konsequent hohen Niveau. Und obwohl ich ständig mit geraten habe und immer wieder jemand Anderen verdächtigte, hat mich die Auflösung schlussendlich dennoch überrascht. Meiner Meinung nach hält dieser Thriller, was der Klappentext verspricht, ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und spreche gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der Autorin ist es meisterhaft gelungen, die düstere Atmosphäre der Rauhnächte mit einem Familiengeheimnis zu verknüpfen, ich hatte einige wirklich fesselnde Lesestunden, diese spannende Geschichte empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 24.11.2025
Henning, Sarah

The Blackgate Invitation (eBook, ePUB)


sehr gut

Faszinierender Fantasy-Krimi für Jugendliche

Die Schwestern Ruby und Wren sind auf Nebenjobs angewiesen, um ihre Ersparnisse für´s College aufzustocken. Da kommt ihnen das Angebot von Mrs. Blackgate gerade recht, auf einer Abendeinladung sollen sie die Enkeltöchter der alten Dame spielen und werden dafür außergewöhnlich gut bezahlt. Doch kaum hat das Dinner auf Hegemony Manor begonnen, wird die Gastgeberin ermordet und ihr Geist riegelt das Gelände mit einem undurchdringlichen Zauber ab. Innerhalb von drei Tagen sollen die Anwesenden den Mord aufklären und eine Reihe magischer Artefakte finden, ansonsten werden sie für immer hier eingeschlossen bleiben. Neben diesen Aufgaben müssen die Schwestern der Tatsache ins Auge blicken, dass außer ihnen alle Gäste Hexen sind - und dass ihre "Großmutter" sich offenbar rechtzeitig vor der Verriegelung abgesetzt hat, was ihre "Enkelinnen" ganz besonders verdächtig wirken lässt.

"The Blackgate Invitation" von Sarah Henning ist ein spannender Fantasy-Roman für Jugendliche, der mich sehr fasziniert hat, obwohl ich bereits Jahrzehnte älter bin, als die angestrebte Zielgruppe. Der Anfang wirkte zunächst etwas komplex, da erst einmal alle vier Linien der Hexen-Hirarchie und sämtliche davon anwesende Mitglieder eingeführt werden mussten. Meiner Meinung nach wurde das aber sehr übersichtlich gelöst, ich habe die Figuren gemeinsam mit Ruby und Wren kennen gelernt und erfuhr nur immer so viel über sie, wie die Schwestern in der jeweiligen Situation wahr genommen haben. Dabei waren mir die Protagonistinnen schnell sympathisch und ich blieb emotional immer an ihrer Seite.

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, einmal angefangen, mochte ich das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Über die gesamte Lesezeit hinweg habe ich begeistert mit gerätselt, der Autorin ist es meisterhaft gelungen, Spuren in ganz verschiedene Richtungen zu legen, so dass beinahe jeder der Anwesenden einmal verdächtig wirkte. Dadurch hielt sich die Spannung auf einem konsequent hohen Niveau und trotz aller Spekulationen hat mich die Auflösung überrascht. Dabei hätte ich mir noch die eine oder andere Erklärung zu bestimmten Nebensächlichkeiten gewünscht, manche Dinge wurden einfach als gegeben stehen gelassen, was ich zwar recht typisch für ein Jugendbuch fand, mich aber dennoch etwas gestört hat. Abgesehen von diesem winzigen Kritikpunkt hatte ich insgesamt ein mitreißendes, unterhaltsames Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Die spannende Geschichte lädt zum mit rätseln ein, bis auf wenige nebensächliche Punkte hat mich der Fantasy-Krimi für Jugendliche fasziniert und begeistert, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 21.11.2025
Pabst, Lilli

Mordscoach Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Seichte Handlung, der fesselnde Schreibstil konnte das Buch leider nicht retten

Psychotherapeutin Sophie Stach hält ihr Leben für ausbalanciert, sie führt eine glückliche Ehe, in der alle Probleme harmonisch gelöst werden. Als unerwartet eine Frau in ihrer Praxis auftaucht und behauptet, die Geliebte von Sophies Mann Jakob zu sein, kommt es zu einem Gerangel, bei dem sich die Unbekannte versehentlich einen tödlichen Genickbruch zuzieht. Kann ja mal passieren, denkt sich Sophie und entsorgt die Leiche kurzerhand - damit enden die Probleme zwar nicht, doch im Lauf der Zeit bemerkt die reflektierte Therapeutin, dass ein kleiner Mord ab und an das Leben durchaus erleichtern kann.

"Mordscoach" von Lilli Pabst ist eine Kriminalkomödie, die sich zwar locker-flockig weg lesen lässt, mich jedoch nicht wirklich überzeugen konnte. Meiner Meinung nach tut sich der Verlag keinen Gefallen, indem er dieses Buch mit der "Achtsam morden" Reihe vergleicht, wer Karsten Dusses Bücher kennt und hier etwas Ähnliches erwartet, kann nur enttäuscht werden. (Da ich mich bemühe, diese Erwartung und die damit verbundene Enttäuschung nicht in meine Bewertung einfließen zu lassen, vergebe ich einen Stern mehr, als ich ursprünglich geplant hatte.)

Der Einstieg in die Geschichte las sich recht viel versprechend, auch den "Unfall" von Jakobs Geliebter habe ich noch entspannt hin genommen - erst beim zweiten Mord habe ich mich gefragt, ob es wirklich so leicht und unkompliziert ist, ein Menschenleben gewaltsam zu beenden. (Nicht dass ich in der Hinsicht Erfahrung hätte, aber allein nach dem einen oder anderen Krimi zu urteilen, den ich gelesen habe, stirbt es sich selten so widerstandslos.) Dieses "das kann doch nicht sooo einfach sein" - Gefühl hat sich bei mir dann durch den gesamten Roman fort gesetzt.

Jedes auftauchende Problem, jeder durch Sophies Achtlosigkeit aufgetretene Fehler wurde durch das gnädige Schicksal in Form vieler glücklicher Zufälle wieder ausgebügelt, damit hat die Handlung in meinen Augen immer mehr an Glaubwürdigkeit verloren. Als sich zu guter Letzt der ermittelnde Kommissar in Sophie verguckt und dadurch offenbar schlagartig zu absoluter Dämlichkeit mutiert, war ich emotional endgültig raus. Da konnte dann auch der fesselnde Schreibstil das Leseerlebnis nicht mehr retten, trotz des offenen Endes verspüre ich keinerlei Verlangen, mir die Fortsetzung zu Gemüte zu führen.

Fazit: Die Geschichte liest sich zwar locker flockig weg, bleibt aber meiner Meinung nach seicht und konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Bewertung vom 15.11.2025
Leonora, Celine

Blackspell / Das Geheimnis der Blutmotten Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Solider Auftaktband der Dark Mystery Reihe für Teenager

Obwohl ihre Eltern seit vielen Jahren getrennt waren, hat der Tod von Edens Vater etwas im Verstand ihrer Mutter zerstört. Mit gerade einmal 18 Jahren steht Eden Blackspell nun ganz alleine auf der Welt, bei der Testamentseröffnung erfährt sie, dass sie viel Geld erben wird, das sie für die teure Pflegeeinrichtung der Mutter gut gebrauchen kann - allerdings ist eine Bedingung daran geknüpft. Für die letzten beiden Schuljahre soll sie auf die Wyndhouse Academy gehen, wo Eden feststellt, dass nicht nur ihre Mitschüler sondern auch sie selbst aus magisch begabten Familien abstammen. Schon bald findet sie außerdem heraus, dass das von Motten bedeckte tote Mädchen, das in einem vermeintlichen Albtraum vorkam, Schülerin der Wyndhouse war und angeblich Selbstmord beging - damit ist Edens Spürsinn geweckt und sie versucht heraus zu finden, was wirklich geschehen ist.

"Blackspell" von Celine Leonora ist eine spannende Mystery-Geschichte für Teenager, die mich überraschend schnell in Edens Welt hinein gezogen hat. Bereits ihre Ankunft in Thunder Hall, dem alten Haus ihres Vaters, erzeugt eine leicht düstere Atmosphäre, die sich auch in den ersten Eindrücken an der Wyndhouse Academy fortsetzt. Eden selbst war mir durchaus sympathisch, auch wenn ich das Gefühl hatte, nur so viel von ihr zu erfahren, wie für die Handlung unbedingt notwendig war. Dennoch habe ich sie und auch die Figuren in ihrem Umfeld authentisch und lebensecht empfunden.

Obwohl die Entwicklung der Geschichte meiner Meinung nach recht vorhersehbar war, hat mich der Schreibstil von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, die Spannung fand ich für einen Roman mit jugendlicher Zielgruppe genau richtig dosiert. Der im Klappentext beschriebene Fall wird zu einem für mich zufriedenstellenden Ende geführt, wenn nicht ein kleiner Handlungsfaden offen geblieben wäre, hätte das Buch in meinen Augen auch als Standalone durchgehen können. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, so dass ich hier gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Trotz einiger Vorhersehbarkeit fand ich die Geschichte ausreichend fesselnd und unterhaltsam, diesen soliden Reihenauftakt empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 12.11.2025
Bovalino, V. L.

The Second Death of Locke


ausgezeichnet

Fesselnde Fantasy-Geschichte mit faszinierendem Magiesystem

Grey ist eine sogenannte "Quelle", das bedeutet, sie besitzt Magie, die sie allerdings nicht selbst nutzen kann, nur ein Magier, der sich mit ihr verbindet, kann die Macht verwenden. Seit vielen Jahren kämpft sie an der Seite ihres besten Freundes Kier, mit dem sie einen magischen Bund eingegangen ist, in einem nicht enden wollenden Krieg. Doch die magischen Ressourcen lassen nach, seit dem Untergang der Insel Locke, von der alle Magie dieser Welt stammt, wurden keine neuen Quellen mehr geboren. Als ein Mädchen gefunden wird, das anscheinend die Nachfahrin der Herrin von Locke ist, erhalten Grey und Kier den Auftrag, sie sicher zum High Lord Scaelas zu eskortieren, dabei ist ihnen bewusst, dass sämtliche verfeindeten Armeen hinter ihnen her sind, um die Erbin der Macht in die Hände zu bekommen. Während der Reise wird es immer schwieriger für Grey, ihr eigenes Geheimnis zu bewahren, das sie alle in noch größere Gefahr bringen könnte.

"The Second Death of Locke" von V. L. Bovalino ist eine fesselnde Fantasy-Geschichte, die mich schnell in ihren Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen hat. Grey ist eine sympathische Protagonistin, bereits nach wenigen Sätzen war ich tief in ihrer Welt versunken. Das Magiesystem fand ich äußerst faszinierend, die symbiotische Abhängigkeit zwischen Magier und Quelle ist meiner Meinung nach recht einzigartig. Auch Kier mochte ich gern, obwohl er in den ersten Kapiteln ein wenig blass blieb, erst während der Reise hat er sich für mich greifbarer angefühlt. Dennoch wirkte er, wie sämtlich anderen Figuren, auf mich authentisch und lebensecht, es dauerte nicht lang, bis ich von allen ein plastisches Bild vor Augen hatte.

Der Schreibstil hat mich gefesselt, besonders in der zweiten Hälfte hat sich die schon vorhandene Spannung noch einmal gesteigert und ich habe das Buch nicht mehr zur Seite legen können, bis ich es zu Ende gelesen hatte. Den Hintergrund fand ich umfassend beschrieben, die ganze Zeit über lief die Handlung beinahe wie ein Film vor meinem geistigen Auge ab. Und obwohl inzwischen ein weiterer Band aus diesem Universum angekündigt wurde, denke ich, dass die Geschichte von Grey und Kier in sich abgeschlossen ist, insgesamt hat mich dieser Roman rundum zufrieden zurück gelassen, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Das einzigartige Magiesystem, die liebenswerte Protagonistin und die spannende Erzählweise haben diesen Roman für mich zu einem ganz besonderen Lesevergnügen gemacht, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 03.11.2025
Ciccarelli, Kristen

Rebel Witch / Der rote Nachtfalter Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender Abschlussband der fantasievollen Dilogie

Nur wenige Monate nach der Flucht aus ihrer Heimat soll sich Rune im Auftrag der ehemaligen Hexenkönigin mit Prinz Soren verloben, damit er Cressida seine bewaffnete Flotte zur Verfügung stellt. Denn die jüngste Roseblood-Schwester plant, Cascadia zurück zu erobern und erneut eine Herrschaft der Hexen durchzusetzen. Gideon hingegen hat den Auftrag Rune zu ermorden, um genau das zu verhindern. Obwohl sie auf unterschiedlichen Seiten kämpfen, müssen die Hexe und der Hexenjäger erneut zusammen arbeiten, denn nicht nur ihr eigenes Leben, auch das Schicksal ihrer Heimatinsel steht auf dem Spiel.

"Rebel Witch (Der rote Nachtfalter 2)" von Kristen Ciccarelli ist der Abschluss einer fantasievoll geschriebenen Dilogie, der mich genau so fasziniert und begeistert hat, wie der Vorgänger. Zum Verständnis sollte man "Heartless Hunter" unbedingt gelesen haben, denn das Geschehen baut unmittelbar auf den Ereignissen des ersten Bandes auf. Sowohl Rune als auch Gideon waren mir bereits in Teil 1 ans Herz gewachsen und es hat mich gefreut, ihnen hier wieder zu begegnen. Die Protagonisten und auch die Figuren um sie herum fand ich authentisch und lebensecht beschrieben, ich hatte von allen ein gutes Bild vor Augen und war emotional tief in der Geschichte versunken.

Der mitreißende Schreibstil hat mich leicht und locker durch die Handlung geführt. Da die Autorin ihre Hauptfiguren erneut in einem (teilweise von Vorurteilen und Unsicherheiten befeuerten) Katz-und-Maus-Spiel gegeneinander antreten lässt, hielt sich die Spannung auf einem konsequent hohen Niveau, ich mochte den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Die Erzählperspektive wechselte zwischen Rune und Gideon, so das ich als Leser in der komfortablen Lage war, die Gefühle von Beiden mit zu erleben und die Entwicklung zwischen ihnen hautnah zu empfinden. Dennoch kam der Wechsel von Gegnern zu Liebenden auch für mich etwas plötzlich, dafür waren einige andere Wendungen recht vorhersehbar. Dem Lesevergnügen hat das in meinen Augen kaum Abbruch getan, so dass ich den fesselnden Dilogieabschluss gern weiter empfehle.

Fazit: Der zweite Band führt nahtlos fort, was der erste begonnen hat, erneut gibt es ein spannendes Wechselspiel zwischen Hexe und Hexenjäger. Insgesamt hat mich dieser Roman wunderbar unterhalten, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 30.10.2025
Buckingham, Royce

Anwälte und andere Monster / Monsteranwalt Daniel Becker Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Herrlich skurriler Monster-Krimi, ich bin von der gesamten Reihe begeistert


Finanziell hält sich die Kanzlei von Daniel Becker nur knapp über Wasser. an Aufträgen mangelt es es dem Monsteranwalt allerdings nicht. Gleich zu Beginn soll er einen italienischen Liebesgott vor der Abschiebung bewahren - dummerweise verfügt dieser Mandant über keinerlei Geld und besteht darauf, zum Dank Daniels Liebesleben auf die Sprünge zu helfen. Der hat allerdings genug damit zu tun, den Mordanschlägen zu entgehen, die ein Dämon von seinem Hexenzirkel ausüben lässt, einem im Zoo fest gehaltenen, kiffenden Drachen zur Freiheit zu verhelfen, einen bezahlten Auftrag der Stadtverwaltung auszuführen und sich um seine Tochter zu kümmern. Als er auch noch selbst vor Gericht gestellt wird, ist Daniel äußerst überrascht von dem unerwarteten Beistand eines blutrünstigen Vampirs.

"Anwälte und andere Monster" von Royce Buckingham ist der dritte Teil einer herrlich skurrilen Buchreihe um den Anwalt Daniel Becker, dessen Spezialgebiet Monster aller Art sind. Im ersten Buch hat es etwas gedauert, bis ich mit dem Protagonisten warm geworden bin, doch je weiter er sich von seinen ehrgeizigen Karriereplänen entfernt hat und sich mit seinen neuen, übersinnlichen Mandanten beschäftigte, umso mehr ist er mir ans Herz gewachsen. Daniel selbst und auch sämtliche Figuren (seien es Menschen oder Monster) in seinem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, ich hatte von allen ein klares Bild vor Augen.

Den Schreibstil habe ich wieder sehr eingängig empfunden und auch die Spannung hielt sich auf einem angenehmen Niveau, einmal angefangen mochte ich den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Eine Besonderheit des Autors ist in meinen Augen die unglaubliche Fantasie, mit der er nicht nur eine Vielzahl verschiedener Monster ersinnt, sondern auch immer neue, aberwitzige Situationen schafft, mit denen sich sein Protagonist herum schlagen muss. Dadurch hebt sich die Monsteranwalt-Serie deutlich von anderen Büchern des Genres ab, die Mischung aus Fantasy und Krimi, gewürzt mit einer ordentlichen Portion schrägen Humors; ergibt ein wunderbar andersartiges Leseerlebnis, das ich begeistert weiter empfehle.

Fazit: Dieser herrlich skurrile und gleichzeitig spannende Fantasyroman hat mich gefesselt und begeistert, dafür spreche ich gern eine Leseempfehlung aus - meiner Meinung nach ist es allerdings hilfreich, die ersten beiden Bände vorab zu kennen, da sich einige Handlungsstränge hier fort setzen.

Bewertung vom 30.10.2025
Steen, K. T.

Die Prinzen des Winters. Eisfeuer (Eisfeuer-Saga 5)


ausgezeichnet

Der krönende Abschluss der fantasievollen Reihe

Eyras Schwur zwingt sie, sich auf den Krieg vorzubereiten, den Emberis vehement von ihr verlangt, unterdessen reisen ihre Gefährten zur Quelle der Magie. Ihre gemeinsame Hoffnung ist es, die Edelsteine der Götter zerstören zu können und damit Frieden über Estraora zu bringen. Doch eine neue Weissagung spricht davon, dass dieses Ziel den Tod der drei Winterprinzen erfordert. Versuchen die guten Mächte Eyra und ihre Gefährten zu warnen, oder kam die Prophezeiung von den bösen Göttern, um die magischen Steine und damit ihre Kontrolle über die Völker zu erhalten?

"Die Prinzen des Winters: Eisfeuer" von K.T. Steen ist der finale Band der inzwischen auf fünf Teile angewachsenen Eisfeuer-Saga. Bereits die vier vorangegangenen Bücher haben mich gefesselt und begeistert, dieser Abschluss konnte sogar noch einen Zacken darauf legen, in meinen Augen ist es tatsächlich die Krönung des fantasievoll erdachten Lesevergnügens. Eyra und ihre Freunde waren mit schon länger ans Herz gewachsen und es hat sich wunderbar angefühlt, sie erneut auf ihren Abenteuern zu begleiten. Sowohl die Figuren aus auch den Hintergrund fand ich farbenfroh und ausführlich beschrieben, so dass ich von der ersten Seite an emotional tief in die Geschichte eingetaucht bin. Neben den Protagonisten gibt es immer wieder wundervolle Nebenfiguren in den Büchern, die das märchenhafte Ambiente noch perfektionieren, mein Highlight in dieser Reihe war z.B. die Schneeamsel Theo.

Der mitreißende Schreibstil hat mich regelrecht durch die Handlung getragen und das Ende (das mich wirklich glücklich und rundum zufrieden zurück gelassen hat) kam gefühlt viel zu schnell. Erneut hat mich die Autorin mit den wechselnden Perspektiven einiger Hauptfiguren verwöhnt, dadurch hat sich die Spannung auf einem konsequent hohen Niveau gehalten. Die Welt von Mirilor kannte ich bereits ein wenig aus den Einzelbänden "Die Krone der Feen" und "Die Feen der Nacht" und es freut mich sehr, dass K.T. Steen in ihrem Nachwort weitere Romane aus diesem Universum angekündigt hat. Für den faszinierenden Reihenabschluss spreche ich gern eine Leseempfehlung aus - allerdings erst nachdem man die Vorgänger kennt, denn das Geschehen entwickelt sich über alle fünf Bände fortlaufend.

Fazit: Der Abschlussband der Eisfeuer-Saga stellt für mich tatsächlich den krönenden Abschluss dar, ich war vom ersten bis zum letzten Satz fasziniert und begeistert, so dass ich dieses Buch wie auch die gesamte Reihe mit Freude weiter empfehle.

Bewertung vom 27.10.2025
Stone, Leia

House of Ash and Shadow - Die goldene Stadt 1


ausgezeichnet

Fesselnder Auftaktband von Leia Stones neuer Fantasy-Trilogie

Schon seit Fallon als Baby gefunden wurde, bereitet ihr jede Berührung immense Schmerzen, eine Umarmung ist für sie undenkbar, dennoch hat ihr Vater ihr von klein auf bedingungslose Liebe und Geborgenheit vermittelt. Als er droht an einer entzündeten Verletzung zu sterben, lässt sich Fallon nicht abhalten, in die goldene Stadt zu reisen, obwohl ihr wie allen magielosen Fae der Eintritt verboten ist. Denn nur hier kann sie einen Heiler finden, als Ariyon Madden sie während der Heilung versehentlich berührt, stellt Fallon verblüfft fest, das es nicht weh tut. Nachdem Ariyon allerdings gehört hat, unter welchen Umständen Fallon gefunden wurde, reitet er ohne eine Erklärung davon. Doch bereits kurze Zeit später kommen Wachen aus der goldenen Stadt und holen Fallon, von nun an soll sie auf eine magische Akademie gehen und lernen, ihre bisher unentdeckten Kräfte zu kontrollieren, die nicht nur ihr selbst, sondern auch allen anderen Fae gefährlich werden könnten.

"House of Ash and Shadow - Die goldene Stadt 1" von Leia Stone ist der Auftaktband einer fesselnden Romantasy-Trilogie, der mich vom ersten Satz an in seinen Bann gezogen hat. Fallon mir ihrem tragischen Schicksal war mir sofort sympathisch, die Zuneigung zu ihrem wunderbaren Adoptivvater und ihre Bereitschaft, für seine Heilung die Todesstrafe zu riskieren, haben mich für sie eingenommen. Sie selbst und auch sämtliche Figuren in ihrem Umfeld fand ich authentisch und umfassend beschrieben, so dass ich eine klare Vorstellung von ihnen hatte und emotional tief in der Fantasy-Welt versunken war. Ein besonderes Highlight war in meinen Augen der Rabe Yanric, der die Stimmung immer wieder auflockert und mir mehr als einmal ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert hat.

Von der Autorin habe ich inzwischen schon viele wunderbare Bücher gelesen und auch dieses Mal hat mich ihr eingängiger Schreibstil auf ganzer Linie überzeugt. Nachdem Fallon erfährt, von wem sie abstammt, bleiben immer noch jede Menge Geheimnisse übrig, so dass sich die Spannung wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung gezogen hat. Da noch zwei weitere Bände folgen, war es abzusehen, dass der Roman mit einem Cliffhanger endet, der mich gespannt auf den Erscheinungstermin des zweiten Teils warten lässt. Insgesamt habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt und spreche für diese faszinierende Lektüre eine begeisterte Leseempfehlung aus.

Fazit: Wieder einmal ist es Leia Stone gelungen, mich mit einer neuen Fantasy-Reihe zu begeistern, mit diesem Auftaktband hatte ich einige wunderbare Lesestunden, so dass ich das Buch gern weiter empfehle.

Bewertung vom 23.10.2025
Gold, Alessia

In the Shadows we wait / Redveil Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Fesselnder Dilogieauftakt mit etwas oberflächlich charakterisierter Protagonistin

Um herauszufinden, woher sie stammt, reist Xara in ein kleines rumänisches Dorf - hier möchte sie nicht nur Informationen über ihre leiblichen Eltern bekommen und erfahren warum sie bereits als Baby zur Adoption in die USA gebracht wurde, sie hofft auch, der Ursache für die Alpträume auf den Grund zu gehen, die sie seit ihrem 21. Geburtstag quälen. In Surnova findet sie in Adrian und Chris überraschend schnell neue Freunde, kurze Zeit später trifft sie auf Jurai, von dem sie nicht ahnt, dass er ein jahrhundertealter Vampir ist, der dem Fürsten Dorian dient. Beide Männer sind der festen Überzeugung, dass es sich bei Xara um ihre verloren geglaubte Liebe Ksaryna handelt, die vor 500 Jahren spurlos verschwand. Und beide wollen Xara erobern, wie sie es bereits 500 Jahre zuvor gemeinsam getan haben.

"In the Shadows we wait" von Alessia Gold ist der Auftakt einer Romantasy-Dilogie, der mich schnell in seinen Bann gezogen und bis zum Schluss nicht wieder los gelassen hat. Xara war mir durchaus sympathisch, trotzdem konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie recht oberflächlich charakterisiert war. Außer ein paar besorgten Nachrichten von ihrer Mutter am Anfang gab es keinerlei Informationen zu ihrem Leben vor der Reise, es schien, als wäre dieser Abschnitt ihres Lebens gar nicht relevant gewesen, obwohl es doch der Grund für die Unterschiede ihrer Persönlichkeit zu Ksarynas früherem Wesen sein sollte. Die wenigen Figuren in ihrem Umfeld, die für die Handlung eine Rolle spielten, fand ich etwas umfassender beschrieben, dennoch blieben sie für mich ebenfalls etwas undurchschaubar.

Der Schreibstil stellt in meinen Augen den größten Pluspunkt der Geschichte dar, einmal angefangen mochte ich den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen und war emotional tief in die Welt des mysteriösen rumänischen Dörfchens abgetaucht. Es schien, als ob sowohl Xaras neue Freunde (Adrian vielleicht weniger, aber Chris ganz bestimmt) als auch die beiden Vampire trotz ihrer offensichtlichen Zuneigung zu Xara noch das eine oder andere unentdeckte Geheimnis vor ihr verbergen, wodurch sich die Spannung für mich konsequent durch die gesamte Handlung auf einen hohen Niveau hielt. Leider brachte auch das Ende keine Antworten sondern einen Cliffhanger mit sich, so dass ich den Folgeband kaum erwarten kann. Für diesen soliden Reihenauftakt spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Obwohl die Protagonistin meiner Meinung nach gern etwas mehr Tiefgründigkeit haben könnte, hatte ich mit diesen Auftaktband einige fesselnde und unterhaltsame Lesestunden, das Buch empfehle ich gern weiter.