Benutzer
Benutzername: 
hapedah

Bewertungen

Insgesamt 765 Bewertungen
Bewertung vom 21.12.2025
Suchanek, Andreas

Dragons in Secret - Lazarus erwacht


ausgezeichnet

Fesselnde Fortsetzung der fantasievollen Drachenwandler-Reihe

Obwohl in der Drachengesellschaft nicht bekannt ist, welcher Familie Ashley wirklich entstammt, bleibt ihr wenig Zeit, sich an die neue Existenzform zu gewöhnen. In ihrem Hort häufen sich die Spuren des Mannes, der sie während ihrer ersten Lebensjahre begleitet hat, so dass Ashley und ihre Freunde sich auf die Suche nach ihm begeben, ohne zu ahnen, ob der Unbekannte überhaupt noch am Leben ist. Nach wie vor sind ihnen die Jäger dabei dicht auf den Fersen, die nicht nur besser organisiert sind, als sich die Drachen vorstellen konnten, sondern auch über viel geheimes Wissen verfügen, das Caleb, Jacob und Grayson in den Archiven ihrer Familien zu finden hoffen.

"Dragons in Secret - Lazarus erwacht" von Andreas Suchanek ist der zweite Band einer spannenden Urban-Fantasy-Reihe, der mich sogar noch mehr gefesselt und begeistert hat, als sein Vorgänger. Zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst Teil 1 gelesen zu haben, da die Ereignisse hier unmittelbar weiter geführt werden. Ashley und ihre Freunde waren mir bereits mit dem Reihenauftakt ans Herz gewachsen und ich habe mich gefreut, erneut in ihre Welt eintauchen zu können. Das fehlende Hintergrundwissen zu den Drachenfamilien und der Gesellschaft der Jäger, die ihnen seit Jahrhunderten auf der Spur sind, wurde in diesem Buch durch kleine Rückblenden in die Vergangenheit nach und nach etwas ergänzt, was mich ganz besonders fasziniert hat.

Der mitreißende Schreibstil hatte mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen, auch die Spannung habe ich durchgehend auf einem angenehm hohen Niveau empfunden. Während sich für mich im ersten Band das Gesamtbild um die geheime Drachengesellschaft noch ein wenig zerstückelt angefühlt hatte, gab der Autor in dieser Fortsetzung das eine oder andere Geheimnis preis, so dass zwar immer noch genügend Potential zum mit raten blieb, ich aber den Eindruck hatte, endlich wirklich in der Geschichte angekommen zu sein. Dadurch ließ dieses Lesevergnügen meiner Meinung nach keine Wünsche offen, da sich die Reihe weiter fort setzt, endete der Roman erwartungsgemäß auf einen Cliffhanger, der mich gespannt auf den nächsten Teil warten lässt. Für diesen fantasievollen zweiten Band spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Meine (kleinen) Kritikpunkte zum ersten Band wurden in dieser Fortsetzung komplett aufgelöst, ich habe jede einzelne Leseminute geliebt und empfehle das Buch begeistert weiter.

Bewertung vom 18.12.2025
Asher, Ivy; Kennedy, Raven

Rabid (eBook, ePUB)


sehr gut

Fantasievoll geschriebene Wolfswandler-Geschichte

Schon seit Jahren geht Seneca den Avancen ihres Rudelanführers aus dem Weg, doch nun steht die Zeremonie bevor, die sie mit einem Wolfsgeist vereinen wird, so dass sie endlich in ihre Tiergestalt wechseln kann. Doch das Ritual verläuft nicht wie geplant, Seneca kann die Wölfin in sich nicht kontrollieren, aggressiv und ungezähmt greift diese den aufdringlichen Alpha an. Zur Strafe wird sie nicht nur aus dem Rudel verbannt, Alpha Burke setzt sie auch noch gefesselt im Revier des Ruin-Falls-Rudels aus, dem der Ruf vorauseilt, grausam und blutrünstig zu sein. Besonders deren Alpha Tyran soll eine mörderische Bestie sein - doch genau der erhebt Anspruch auf Seneca und die Wölfin in ihr ist mehr als begeistert davon.

"Rabid" von Ivy Asher und Raven Kennedy ist ein fantasievoll geschriebener Einzelband, der mich praktisch von der ersten Zeile an in seinen Bann gezogen hat. Die Geschichte wird in der ersten Person aus Senecas Perspektive erzählt, dennoch hat es eine Weile gedauert, ehe ich das Gefühl bekam, die Protagonistin etwas besser zu kennen. Denn die Autorinnen werfen ihre Leser ohne großes Vorgeplänkel direkt in das Geschehen hinein, das mit der Beerdigung von Senecas Mutter beginnt. In ihrer Trauer erinnert sich die junge Frau zwar wehmütig an deren liebevolles Wesen, doch anschließend überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, erst nach und nach blitzen kleine Abschnitte der Vergangenheit auf, so dass ich das Bild von Alpha Burke und Senecas Alltag im Rudel nur langsam vervollständigen konnte.

Den Schreibstil habe ich genau so fesselnd empfunden, wie es bei der "The Darkest Gold" - Reihe von Raven Kennedy der Fall war, die Handlung ist meiner Meinung nach gleichermaßen spannend und von expliziter Erotik geprägt. Dabei steht die unterschiedlich starke Dominanz der Wolfspersönlichkeiten deutlich im Vordergrund, wie ich es von einem Gestaltwandler-Buch nicht anders erwartet hätte. Darauf sollte man sich einlassen können, um Freude an dem Leseerlebnis zu haben, nicht nur Kampf und Unterwerfung vor der Paarbindung, auch Gewalt (besonders im Leben von Senecas altem Rudel) spielt eine recht große Rolle. Dabei hatte ich den Eindruck, dass die Charakterentwicklung zwischenzeitlich etwas auf der Strecke blieb, dennoch habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt. Für mich hat dieser Roman gehalten, was der Klappentext versprach, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Gewalt und Spice sind die Hauptthemen in dieser fantasievoll geschriebenen Gestaltwandler-Geschichte, dennoch hat mich das spannende Leseerlebnis gefesselt und fasziniert, so dass ich es gern weiter empfehle.

Bewertung vom 03.12.2025
White, Andrew Joseph

The Spirit Bares Its Teeth (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannend und düster, mit nahezu brutaler Detailgenauigkeit

London 1883 Seit vor etwa sechzig Jahren der Schleier zwischen der Welt der Lebenden und dem Reich der Geister dünner geworden ist, werden Kinder mit violetten Augen geboren, die die Gabe besitzen, mit Geistern in Kontakt zu treten. Der sechzehnjährige Silas Bell ist eines dieser Kinder, doch er ist trans und wird von seinen Mitmenschen als Frau gelesen - die in der Gesellschaft der Speaker (eine Art Loge von Geisterkundigen) als psychisch labil betrachtet werden. Nur Männern ist die Arbeit als Medium gestattet, der Wert violettäugiger Frauen besteht in dieser Gesellschaft lediglich darin, Nachwuchs zu produzieren. Auch Silas soll schnellstmöglich verheiratet und geschwängert werden, nach einem Versuch, diesem Zwang zu entkommen, wird er in das Braxton-Sanatorium eingewiesen, da er angeblich an der Schleierkrankheit leidet. Hier offenbart sich ihm nicht nur die Grausamkeit des Systems, er wird auch von den Geistern vermisster Patientinnen um Hilfe gebeten.

"The Spirit Bares Its Teeth" von Andrew Joseph White ist eine düstere Fantasy-Geschichte, die mit nahezu brutaler Detailgenauigkeit erzählt wird. Bereits seit seiner Kindheit träumt Silas davon, Chirurg zu werden, seine diesbezüglichen praktischen Übungen und auch die eine oder andere Hilfe, die er im Lauf der Handlung an verschiedenen Menschen leistet, sind äußerst plastisch beschrieben, für dieses Leseerlebnis sollte man starke Nerven (und einen starken Magen) haben. Der Autor schreibt zu Beginn einen Brief an seine Leser, den man als Triggerwarnung ansehen und unbedingt beachten sollte. Dennoch hat mich das Buch schnell fasziniert und durchgehend gefesselt - das letzte Drittel hat mich sogar einige Stunden Nachtschlaf gekostet, weil ich es bis zum Schluss nicht mehr zur Seite legen konnte.

Mit Silas habe ich von Anfang an mit gefühlt, von klein auf war er in den Augen seiner Eltern "falsch" und sie haben im Lauf der Jahre eine Vielzahl von Hauslehrern engagiert, die ihn zu einer brave Tochter und zukünftigen Ehefrau umerziehen sollten. Wer sich für Geschichte interessiert, der weiß, dass dieses Verhalten im viktorianischen Zeitalter üblich war, der Autor streift nur einen kleinen Teil der Grausamkeiten, der damals Menschen, die nicht ins gesellschaftliche Raster passten, angetan wurde. Zusammen mit dem Fantasyaspekt entwickelt sich daraus ein Buch, das mich zwar wütend und traurig gemacht aber dennoch tief in seinen Bann gezogen hat, mein Mutterherz blutete dabei für Silas, Daphne und die Mädchen in Braxton. Dieses Leseerlebnis wird sicherlich noch eine Weile in mir nachhallen und obwohl ich den Roman durchaus empfehle, rate ich zu einer Leseprobe vor dem Kauf.

Fazit: Der Klappentext lässt nur wenig davon ahnen, welcher Horror die Leser erwartet, das Leid, das Silas und den Schülerinnen in Braxton zugefügt wird, hat mich emotional erschüttert. Dennoch war ich von der Geschichte sehr gefesselt und empfehle das Buch (unter Beachtung der Triggerwarnung, siehe "Ein Brief des Autors") gern weiter.

Bewertung vom 01.12.2025
Taylor, Madeline

Heir of Illusion (eBook, ePUB)


sehr gut

Fesselnder Fantasyauftakt mit spannendem Magiesystem

Iverson Pomeroy war noch ein Kind, als König Baylor ihr vor 15 Jahren einen Halsring anlegte, der ihm grenzenlose Macht über Ivy gab. Nur er selbst wäre in der Lage, sie von dem magischen Schmuckstück zu befreien, doch das wird nie geschehen, als Phantom, das nachts den Palast verlässt um Baylors Feinde zu ermorden, wird sie ihm ewig nützlich sein. Ivy, deren Liebe für den grausamen König längst erloschen ist, sucht nach einem Weg, sich zu befreien, ein magisches Schwert soll in der Lage sein, ihren Halsring zu lösen. Doch auch der Seelenfänger Thorne ist auf der Suche nach dieser Waffe, von der es heißt, dass man selbst einen Gott damit töten könne. Je öfter sich Ivy und Thorne über den Weg laufen, umso stärker knistert das Verlangen zwischen ihnen - doch Baylor betrachtet das Phantom als sein persönliches Eigentum, das ihm niemand entreißen darf.

"Heir of Illusion" von Madeline Taylor ist der spannende Auftaktband einer Romantasy-Serie, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Das Magiesystem, das unter den High Fae diverse angeborenen Fähigkeiten unterschiedlicher Stärke verteilt, fand ich sehr faszinierend, Ivys Gabe als Phantom ist auch bei Ihresgleichen äußerst selten - was sie für Baylor entsprechend wertvoll macht. Ihre zunächst ausweglos erscheinende Lage, hat mich berührt, bereits ehe ich viel von ihrer Vergangenheit erfahren hatte, war ich emotional tief in der Geschichte versunken und mochte die Protagonistin sehr. Alle anderen Figuren wurden aus ihrer Perspektive betrachtet, weshalb ich beim Lesen ihre Sympathien und Abneigungen geteilt habe. Thorne blieb dadurch allerdings sehr lange recht undurchschaubar, ein paar kleine Einblicke in seine Empfindungen hätten der Handlung meiner Meinung nach etwas mehr Tiefgang verliehen.

Der Schreibstil war eingängig und überaus fesselnd, einmal begonnen, mochte ich den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Doch auch bei der Hintergrundgestaltung hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, es gab zwar einen groben Überblick über die unterschiedlichen Magieformen der von Göttern regierten Inseln, aber selbst die Palastumgebung, die seit vielen Jahren Ivys Zuhause ist, fand ich eher oberflächlich beschrieben. Dennoch kann ich insgesamt betrachtet von einem mitreißenden Leseerlebnis sprechen, der Cliffhanger am Ende ließ mich ungeduldig zurück, so dass ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung freue. Den faszinierenden Auftaktband empfehle ich gern weiter.

Fazit: Für meinen Geschmack wäre der Hintergrund noch ausbaufähig gewesen, dennoch hat mich die fantasievoll geschriebene Romantasy-Geschichte gefesselt und begeistert, für den spannenden Auftaktband spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 01.12.2025
Pietsch, Michelle A.

Forever Starts With You - Herzklopfen in Blossomville (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Flauschige Gemütlichkeit in einer romantischen Kleinstadt

An Silvester möchte Becca einfach nur in Ruhe gelassen werden und ihrem Liebeskummer frönen, doch ihre Freundin und Mitbewohnerin Jenna kann das Elend nicht mehr ansehen und schlägt der passionierten Buchhändlerin vor, einen Buchclub ins Leben zu rufen. Dort sollen ausschließlich Liebesromane gelesen werden, damit Becca ihren Glauben an die Romantik wieder vertiefen kann und die Möglichkeit hat, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Camden schreibt unter einem Pseudonym Liebesromane, doch seit ihn seine Verlobte ohne Vorwarnung kurz vor der Hochzeit sitzen ließ, steckt er in einer Schreibblockade fest. Seine Agentin und beste Freundin Lynn schickt ihn zur Entspannung in den Urlaub, die gemütliche Kleinstadt Blossomville und der dortige Buchclub für Romantikleser sollen ihm neue Energie verleihen. Schon bald sieht sich Camden nicht nur mit seinem zuletzt veröffentlichen Roman, sondern auch mit unerwarteten Gefühlen für die liebenswerte Buchhändlerin Becca konfrontiert.

"Forever Starts With You - Herzklopfen in Blossomville" von Michelle A. Pietsch ist der dritte Band einer romantischen Kleinstadt-Serie, da in jedem Buch ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, kann die Geschichte auch ohne Kenntnis der Vorgänger gelesen werden. Für mich war es das erste Werk der Autorin und ich bin jetzt schon sicher, dass es nicht das letzte bleiben wird. Bereits nach wenigen Zeilen war ich tief in der Handlung versunken und mochte den E-Reader bis zum Ende kaum aus der Hand legen. Becca war mir auf Anhieb sympathisch, sie ist ein wunderbar warmherziger Mensch, was ihr Exfreund offensichtlich nicht zu schätzen wusste. Umso schöner war es zu lesen, wie Camden ihr liebenswertes Wesen wahr nimmt, auch er ist mir bald ans Herz gewachsen und ich hatte viel Freude dabei, die Beiden ein Stück ihres Weges zu begleiten.

Den Schreibstil fand ich sehr fesselnd, die Stimmung in der gemütlichen Kleinstadt hat mich mit ihrer Wohlfühlatmosphäre regelrecht eingehüllt. Wie Becca im Buch über die Romane ihrer liebsten Autorenpersönlichkeit A.M. Winters denkt, die Beschreibung von Geborgenheit und dem Gefühl zwischen den Buchseiten nach Hause zu kommen, ist tatsächlich genau das, was mir diese Geschichte vermittelt hat. Durch die Perspektivwechsel zwischen Becca und Camden hatte ich den Eindruck, beide Figuren gut zu kennen, was mich emotional noch näher an ihre Seite gebracht hat. Die Autorin versteht es meisterhaft, eine warme, geborgene Umgebung zu schaffen, tatsächlich fühlte sich das Buch für mich so an, wie Becca es von ihren Lieblingsromanen beschreibt, wie eine kuschelige Decke, in die man sich gemütlich einhüllen kann.

Nach einigen äußerst entspannten Lesestunden hat mich der Roman schlussendlich rundum zufrieden (gefühlt in einer Wolke aus rosa Zuckerwatte) zurück gelassen. Nicht nur die Protagonisten, auch viele Personen in ihrem Umfeld fand ich sehr sympathisch dargestellt, was die Handlung in meinen Augen noch mehr abgerundet hat. Da auch die Hauptfiguren der vorherigen Bände in Erscheinung getreten sind, habe ich bereits Lust bekommen, ihre Geschichten ebenfalls zu entdecken, für die flauschige Kleinstadtromanze um Becca und Camden spreche ich auf jeden Fall eine begeisterte Leseempfehlung aus.

Fazit: Mit liebenswerten Figuren, einem wunderbar gemütlichen Hintergrund und der sich zart entwickelnden Romanze hat die Autorin meinen Geschmack genau getroffen, ich hatte ein wundervolles Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 27.11.2025
Geissinger, J. T.

Pen Pal


ausgezeichnet

Anders als erwartet und dennoch sagenhaft fesselnd mit überraschenden Wendungen

Direkt nach der Beerdigung ihres Ehemannes Michael findet Kayla in ihrem Haus einen Brief des Gefängnisinsassen Dante vor. Er schreibt, dass er ewig auf sie warten würde - und das obwohl Kayla ihn nicht einmal kennt. Trotz ihrer Vorbehalte schreibt sie zurück, seine Behauptung, dass er sie sehr wohl kennen würde, irritiert Kayla zwar, dennoch lässt sie sich auf diese seltsame Brieffreundschaft ein. Inzwischen bemerkt Kayla, dass das alte Haus, das sie gemeinsam mit Michael gekauft hatte, dringend repariert werden muss. Die Suche nach einem Handwerker gestaltet sich schwieriger, als es sich die junge Witwe vorstellt, bis der mürrische Handwerker Aidan vor ihrer Tür steht. Trotz seiner abweisenden Art fühlt sich Kayla zu dem düsteren Mann hin gezogen und wird schnell von ihren intensiven Gefühlen überrascht.

"Pen Pal" von J.T. Geissinger ist eine spannende Geschichte, die mich praktisch von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen hat. Dabei entwickelt sich das Geschehen ganz anders, als ich es vom Klappentext her erwartet hatte, das Ende hat mich dann noch einmal komplett überrascht. Kayla war mir schnell sympathisch, obwohl ihr Charakter Anfangs recht knapp dargestellt war. Erst nach und nach, mit ihren eigenen Erinnerungen, hatte ich den Eindruck, sie etwas besser kennen zu lernen. Auch Aidan habe ich lange Zeit nur durch Kaylas Augen sehen können, dennoch mochte ich ihn ebenfalls - mit leichter Unterdrückung meiner feministischen Ader (dass Macho Man ein größerer Zacken vom Ego abbrechen würde, wenn die Frau, die er rein zufällig in einer Bar getroffen hat, auch nur in Erwägung zieht, ihren Drink selbst zu bezahlen, hatte mich dann doch kurzzeitig irritiert).

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, nachdem mir die Postbotin das Buch Samstag gegen Mittag in die Hand gedrückt hat, war ich Sonntag Nachmittag damit durch - lediglich weil ich familiäre Verpflichtungen und ein gewisses Bedürfnis nach nächtlichem Schönheitsschlaf habe, hat es so lange gedauert. Die Erotik kommt nicht zu kurz, die entsprechenden Szenen sind explizit beschrieben und von maskuliner Dominanz geprägt, wer das mag wird mit diesem Roman wirklich wundervolle Lesestunden verbringen. Eine ordentliche Portion Spannung und der absolut unerwartete Plottwist runden die Handlung meiner Meinung nach perfekt ab, so dass ich für diesen Roman eine begeisterte Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Nach dem Klappentext hatte ich etwas ganz Anderes erwartet, dennoch hat mich dieses Buch mitgerissen, gefesselt, begeistert und schlussendlich ordentlich überrascht, dieses Lesevergnügen empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 26.11.2025
Sandberg, Ellen

Rauhnächte


ausgezeichnet

Fesselnder Roman um ein Familiengeheimnis, dessen Gefahr sich während der Rauhnächte entfaltet

Ausgerechnet an Weihnachten bricht Pias Welt in sich zusammen, nicht nur dass ihr Vater die Familie verlässt, sie erfährt noch zusätzlich, von ihrer Adoption in Kleinkindalter. Endlich macht es für die junge Frau Sinn, dass sie sich ein Leben lang fehl am Platz gefühlt hat und ihre Adoptivmutter immer schon sehr wenig mütterliche Wärme vermitteln konnte. Auf der Suche nach ihren Wurzeln reist Pia nach Wasserburg am Inn, wo sie einst mit ihrer leiblichen Mutter gelebt hat. Während der Rauhnächte bemerkt sie, wie verbreitet Aberglaube und Brauchtum in dieser ländlichen Gegend immer noch sind - ohne zu wissen, welchen Geheimnissen der Vergangenheit sie tatsächlich auf der Spur ist, gerät Pia hier in ungeahnt große Gefahr.

"Rauhnächte" von Ellen Sandberg ist eine spannende Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Bei diesem Roman handelt es sich um eine Überarbeitung von "Die Flammen flüstern dein Lied", einem Jugendthriller aus dem Jahr 2014, den die Autorin damals unter ihrem Klarnamen Inge Löhnig veröffentlichte. In der aktuellen Fassung steht die Protagonistin kurz vor ihrem 22. Geburtstag, da sie sich aber ein Leben lang von ihrer Adoptivmutter abgelehnt fühlte, ist sie innerlich sehr verunsichert und wagt erst nach und nach, für sich selbst einzustehen. Mir war Pia von Anfang an sympathisch, sowohl sie als auch sämtliche Figuren in ihrem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht dargestellt so dass es mir leicht fiel, emotional immer an ihrer Seite zu bleiben.

Den fesselnden Schreibstil kenne und liebe ich bereits aus anderen Büchern der Autorin und es ist ihr erneut gelungen, mich praktisch ab dem ersten Satz tief in die Handlung hinein zu ziehen. Die geheimnisvolle, etwas unheimliche Stimmung der Rauhnächte fand ich sehr atmosphärisch eingefangen, durch alte Familiengeheimnisse und die dadurch entstehende große Gefahr für die Protagonistin, hielt sich die Spannung für mich auf einem konsequent hohen Niveau. Und obwohl ich ständig mit geraten habe und immer wieder jemand Anderen verdächtigte, hat mich die Auflösung schlussendlich dennoch überrascht. Meiner Meinung nach hält dieser Thriller, was der Klappentext verspricht, ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und spreche gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der Autorin ist es meisterhaft gelungen, die düstere Atmosphäre der Rauhnächte mit einem Familiengeheimnis zu verknüpfen, ich hatte einige wirklich fesselnde Lesestunden, diese spannende Geschichte empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 24.11.2025
Henning, Sarah

The Blackgate Invitation (eBook, ePUB)


sehr gut

Faszinierender Fantasy-Krimi für Jugendliche

Die Schwestern Ruby und Wren sind auf Nebenjobs angewiesen, um ihre Ersparnisse für´s College aufzustocken. Da kommt ihnen das Angebot von Mrs. Blackgate gerade recht, auf einer Abendeinladung sollen sie die Enkeltöchter der alten Dame spielen und werden dafür außergewöhnlich gut bezahlt. Doch kaum hat das Dinner auf Hegemony Manor begonnen, wird die Gastgeberin ermordet und ihr Geist riegelt das Gelände mit einem undurchdringlichen Zauber ab. Innerhalb von drei Tagen sollen die Anwesenden den Mord aufklären und eine Reihe magischer Artefakte finden, ansonsten werden sie für immer hier eingeschlossen bleiben. Neben diesen Aufgaben müssen die Schwestern der Tatsache ins Auge blicken, dass außer ihnen alle Gäste Hexen sind - und dass ihre "Großmutter" sich offenbar rechtzeitig vor der Verriegelung abgesetzt hat, was ihre "Enkelinnen" ganz besonders verdächtig wirken lässt.

"The Blackgate Invitation" von Sarah Henning ist ein spannender Fantasy-Roman für Jugendliche, der mich sehr fasziniert hat, obwohl ich bereits Jahrzehnte älter bin, als die angestrebte Zielgruppe. Der Anfang wirkte zunächst etwas komplex, da erst einmal alle vier Linien der Hexen-Hirarchie und sämtliche davon anwesende Mitglieder eingeführt werden mussten. Meiner Meinung nach wurde das aber sehr übersichtlich gelöst, ich habe die Figuren gemeinsam mit Ruby und Wren kennen gelernt und erfuhr nur immer so viel über sie, wie die Schwestern in der jeweiligen Situation wahr genommen haben. Dabei waren mir die Protagonistinnen schnell sympathisch und ich blieb emotional immer an ihrer Seite.

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, einmal angefangen, mochte ich das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Über die gesamte Lesezeit hinweg habe ich begeistert mit gerätselt, der Autorin ist es meisterhaft gelungen, Spuren in ganz verschiedene Richtungen zu legen, so dass beinahe jeder der Anwesenden einmal verdächtig wirkte. Dadurch hielt sich die Spannung auf einem konsequent hohen Niveau und trotz aller Spekulationen hat mich die Auflösung überrascht. Dabei hätte ich mir noch die eine oder andere Erklärung zu bestimmten Nebensächlichkeiten gewünscht, manche Dinge wurden einfach als gegeben stehen gelassen, was ich zwar recht typisch für ein Jugendbuch fand, mich aber dennoch etwas gestört hat. Abgesehen von diesem winzigen Kritikpunkt hatte ich insgesamt ein mitreißendes, unterhaltsames Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Die spannende Geschichte lädt zum mit rätseln ein, bis auf wenige nebensächliche Punkte hat mich der Fantasy-Krimi für Jugendliche fasziniert und begeistert, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 21.11.2025
Pabst, Lilli

Mordscoach Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Seichte Handlung, der fesselnde Schreibstil konnte das Buch leider nicht retten

Psychotherapeutin Sophie Stach hält ihr Leben für ausbalanciert, sie führt eine glückliche Ehe, in der alle Probleme harmonisch gelöst werden. Als unerwartet eine Frau in ihrer Praxis auftaucht und behauptet, die Geliebte von Sophies Mann Jakob zu sein, kommt es zu einem Gerangel, bei dem sich die Unbekannte versehentlich einen tödlichen Genickbruch zuzieht. Kann ja mal passieren, denkt sich Sophie und entsorgt die Leiche kurzerhand - damit enden die Probleme zwar nicht, doch im Lauf der Zeit bemerkt die reflektierte Therapeutin, dass ein kleiner Mord ab und an das Leben durchaus erleichtern kann.

"Mordscoach" von Lilli Pabst ist eine Kriminalkomödie, die sich zwar locker-flockig weg lesen lässt, mich jedoch nicht wirklich überzeugen konnte. Meiner Meinung nach tut sich der Verlag keinen Gefallen, indem er dieses Buch mit der "Achtsam morden" Reihe vergleicht, wer Karsten Dusses Bücher kennt und hier etwas Ähnliches erwartet, kann nur enttäuscht werden. (Da ich mich bemühe, diese Erwartung und die damit verbundene Enttäuschung nicht in meine Bewertung einfließen zu lassen, vergebe ich einen Stern mehr, als ich ursprünglich geplant hatte.)

Der Einstieg in die Geschichte las sich recht viel versprechend, auch den "Unfall" von Jakobs Geliebter habe ich noch entspannt hin genommen - erst beim zweiten Mord habe ich mich gefragt, ob es wirklich so leicht und unkompliziert ist, ein Menschenleben gewaltsam zu beenden. (Nicht dass ich in der Hinsicht Erfahrung hätte, aber allein nach dem einen oder anderen Krimi zu urteilen, den ich gelesen habe, stirbt es sich selten so widerstandslos.) Dieses "das kann doch nicht sooo einfach sein" - Gefühl hat sich bei mir dann durch den gesamten Roman fort gesetzt.

Jedes auftauchende Problem, jeder durch Sophies Achtlosigkeit aufgetretene Fehler wurde durch das gnädige Schicksal in Form vieler glücklicher Zufälle wieder ausgebügelt, damit hat die Handlung in meinen Augen immer mehr an Glaubwürdigkeit verloren. Als sich zu guter Letzt der ermittelnde Kommissar in Sophie verguckt und dadurch offenbar schlagartig zu absoluter Dämlichkeit mutiert, war ich emotional endgültig raus. Da konnte dann auch der fesselnde Schreibstil das Leseerlebnis nicht mehr retten, trotz des offenen Endes verspüre ich keinerlei Verlangen, mir die Fortsetzung zu Gemüte zu führen.

Fazit: Die Geschichte liest sich zwar locker flockig weg, bleibt aber meiner Meinung nach seicht und konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Bewertung vom 15.11.2025
Leonora, Celine

Blackspell / Das Geheimnis der Blutmotten Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Solider Auftaktband der Dark Mystery Reihe für Teenager

Obwohl ihre Eltern seit vielen Jahren getrennt waren, hat der Tod von Edens Vater etwas im Verstand ihrer Mutter zerstört. Mit gerade einmal 18 Jahren steht Eden Blackspell nun ganz alleine auf der Welt, bei der Testamentseröffnung erfährt sie, dass sie viel Geld erben wird, das sie für die teure Pflegeeinrichtung der Mutter gut gebrauchen kann - allerdings ist eine Bedingung daran geknüpft. Für die letzten beiden Schuljahre soll sie auf die Wyndhouse Academy gehen, wo Eden feststellt, dass nicht nur ihre Mitschüler sondern auch sie selbst aus magisch begabten Familien abstammen. Schon bald findet sie außerdem heraus, dass das von Motten bedeckte tote Mädchen, das in einem vermeintlichen Albtraum vorkam, Schülerin der Wyndhouse war und angeblich Selbstmord beging - damit ist Edens Spürsinn geweckt und sie versucht heraus zu finden, was wirklich geschehen ist.

"Blackspell" von Celine Leonora ist eine spannende Mystery-Geschichte für Teenager, die mich überraschend schnell in Edens Welt hinein gezogen hat. Bereits ihre Ankunft in Thunder Hall, dem alten Haus ihres Vaters, erzeugt eine leicht düstere Atmosphäre, die sich auch in den ersten Eindrücken an der Wyndhouse Academy fortsetzt. Eden selbst war mir durchaus sympathisch, auch wenn ich das Gefühl hatte, nur so viel von ihr zu erfahren, wie für die Handlung unbedingt notwendig war. Dennoch habe ich sie und auch die Figuren in ihrem Umfeld authentisch und lebensecht empfunden.

Obwohl die Entwicklung der Geschichte meiner Meinung nach recht vorhersehbar war, hat mich der Schreibstil von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, die Spannung fand ich für einen Roman mit jugendlicher Zielgruppe genau richtig dosiert. Der im Klappentext beschriebene Fall wird zu einem für mich zufriedenstellenden Ende geführt, wenn nicht ein kleiner Handlungsfaden offen geblieben wäre, hätte das Buch in meinen Augen auch als Standalone durchgehen können. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, so dass ich hier gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Trotz einiger Vorhersehbarkeit fand ich die Geschichte ausreichend fesselnd und unterhaltsam, diesen soliden Reihenauftakt empfehle ich gern weiter.