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Pip
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Belm

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Insgesamt 1117 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2025
McDonnell, C. K.

Ring the Bells


ausgezeichnet

Auch in Manchester weihnachtet es sehr. In der Zeitung ist das Weihnachtswunder das einmal pünktlich ohne Stress fertig sind. Da es Wunder aber leider nur sehr selten gibt. Taucht ein Computer Virus auf und die Freude ist zu Ende. So chaotisch wie wir alle die Zeitung mittlerweile kennen, geht es weiter. Weihnachten das Fest des Friedens scheint nicht allen zu gefallen, irgendwer muss Chaos stiften. Das die Zeitungsleute mittlerweile als Spezialisten für Ungewöhnliches gelten, macht ihren Aufgabenbereich nur größer und arbeitsintensiver.

In diesem Band sind wieder alle vereint die wir aus den vergangenen Bänden lieben gelernt haben und es kommen ein paar Figuren hinzu. Ob man sich über die eine oder andere Type nur freuen kann oder sich auch ärgern wird sich mit den nächsten Bänden noch heraus stellen. Aber trotz allem möchte ich auf niemanden verzichten.

Auffallend in diesem Buch ist der Bezug zur Realität, nicht nur Weihnachten sondern auch das Thema Krieg hat hier seinen Platz gefunden. Auf eine besondere Art beschreibt der Autor die Folgen für die Menschen im Krieg aber auch für die nachfolgenden Generationen.

Das der Autor auch Ernsthaftigkeit und Respekt vor den Menschen zeigt, in einem Buch das voller schwarzen Humor, Satire und Leichtigkeit ist, lässt mich ihm gegenüber Respekt empfinden.

Diese Geschichte bringt einem dazu fast im Dauerzustand zu lachen und dann kommen Szenen die genau das Gegenteil bewirken, aber beide Gefühlszustände passen gut zueinander, es ist wie im wirklichen Leben. Bei aller Absurdität der Geschehnisse, wie Vorsicht bei dem was man sich wünscht, ist doch ein Fünkchen Hoffnung das Herzenswünsche in Erfülllung gehen.

Gewohnte Charaktere können sich auch in der Stranger Times ändern nur eben nicht so ganz. Zum Glück.

Denn ich möchte Bancroft nicht missen und alle anderen auch nicht, ernsthafte Figuren gibt es genug, aktuelle und professionelle Zeitungen gibt es auch genügend. Möge die Stranger Times noch lange erscheinen.

Bewertung vom 19.11.2025
Milbourne, Anna

Dreh-das-Rad-Buch: Füttere dein Monster


ausgezeichnet

Ein Monster hat Hunger. Die Monstersnacks sind alle. Mit Hilfe eines Drehrads kann man dem Monster neue Nahrung vorsetzen, einen Schraubenschlüssel, eine Fischgräte, eine getragene Socke. Jetzt kann man raten was er essen möchte. Genau, die Socke findet er schmackhaft, es verdreht vor Begeisterung die Augen. Aber es hat immer noch Hunger, auf den nächsten Seiten werden wieder verschiedene Dinge vorgeschlagen und es futtert die lustigen Dinge. Zahnpasta zum Beispiel nicht.
Das Buch ist sehr praktisch und lustig gestaltet. Durch das Drehrad entstehen immer wieder neue Situationen. Eine Zeile über dem Kopf des Monsters zeigt die Gedanken des Monsters, je nachdem ob es das Essen mag oder nicht, verdreht es die Augen oder schließt sie verzückt. Auf dem Teller liegt dann etwas das zwar niemand essen kann aber eben Monster bevorzugen. Das Ganze ist von den Motiven her witzig gestaltet, Kinder können sofort erkennen das es sich um eine lustige Geschichte handelt. Durch das Drehrad können die Kleinen die Geschichte mitgestalten.
Es ist alles in einer sehr stabilen Ausführung, ich kann mir vorstellen dass das Buch lange hält.

Bewertung vom 22.10.2025
Kinkel, Tanja

Sieben Jahre


gut

Die Kindheit von Friedrich des Zweiten war eine sehr grausame. Sein Vater liebte seine Kinder nicht und Gewalt war an der Tagesordnung. Die Mutter war schwach und konnte ihre Kinder nicht schützen. Durch diese Erziehung war auch Friedrich gegenüber seiner Familie autoritär und auch grausam wenn auch nicht so gewaltiätig wie sein Vater. Als König wollte er alles besser machen wie sein Vater. Er sei der erste Diener des Staates, genau deshalb ging er mit Härte gegen sich und andere vor um Preußen an die Spitze Europas zu führen. Seine größte Gegnerin war die östereichische Kaisern Maria Theresia die einen ähnlichen Herrscheranspruch besaß.Gegen sie führte er mehrfach Krieg, auch gegen eine Übermacht von Verbündeten. Am Ende gewann er nach mehreren kleinen und dem bekannten siebenjährigen Krieg.

Das alles habe ich irgendwann mal in der Schule gelernt. Von diesem Buch hatte ich mir mehr Persönliches erhofft. Das Leben der Menschen um den Großen herum, nicht nur die verhältnismäßig kurzen Handlungen mit seiner Familie und seinen Begleitern. Ich wollte einen Roman mit historischen Hintergrund aber mit Leben erfüllt. Das gab es nur in kurzen Sequenzen am Beispiel des Pagen Hannibal. Hauptthema war einfach der Krieg, Schlachten, strategische Planungen, das emotional karge Leben der Königsfamilie. Der König und sein Thronfolger liebten Männer, auch die Schwester mochte gleichgechlechtliche Liebe, anscheinend in der Zeit nichts besonderes das änderte sich erst 100 Jahre später. Trotzdem hatten diese Begleiter Einfluss einfach wiel sie der Köngi auch als Faustpfand gegenüber seinem Bruder benutzte.

Das Buch ist großartig recherchiert, aber im Gegensatz zu den vorherigen Romanen der Autorin, fehlt es an Leben in diesem Buch. Klar sind alle Personen tot, aber hier haben sie noch nicht einmal gelebt. Es ist wie ein herausragendes Geschichtsbuch und wenn ich damit etwas über die Zeit lernen wollte wäre es auch gelungen aber mit vorhandenem Vorwissen und dem Wunsch einen spannenden Roman zu lesen, war diese Geschichte zu detailliert in Bezug auf Tatsachen, es fehlte die Fiktion die dem Ganzen Wärme, Leben und Emotionen verliehen hätte.

Bewertung vom 27.09.2025
Visite

Gesund mit Visite - Arthrose


ausgezeichnet

Da sind erstmal die Schmerzen, teilweise sind die Bewegungen so eingeschränkt das ich Gehhilfen brauchte. Damit begann die Odyssee zu den Ärzten. Der Hausarzt überweist zum Orthopäden der möchte erst mehrere bildgebende Untersucheungen die er selber nicht machen kann. Am Ende heißt es Arthrose im rechten Kniegelenk sehr weit fortgeschritten. OP wird dringend empfohlen. ​Nach dem ersten Schock habe ich eine zweite Meinung eingeholt. Der sagte Abwarten und "Tee trinken".

Mit diesem Buch ist mir etwas in die Hand gelegt womit ich micht endlich ausführlich informiert fühle. Nicht nur über die Entstehung von Arthrose, auch die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten werden erklärt.

Dazu kommen viele Rezepte für gesundes Essen ( sehr lecker, wenig Fleisch ), für Wickel und Umschläge, sowie einfache Gymnastikübungen die sich ganz leicht in den Alltag integrieren lassen.

Ich habe mich verstanden gefühlt, nur klagen wie weh mir alles tut, oder einen Wettstreit wer die schlimmsten Röntgenbilder hat, das verstehe ich alles. Aber mir fehlt im Alltag die Zeit dafür, Ich arbeite, habe Familie und möchte auch mein Leben nicht auf die Schmerzen reduzieren.

Mit diesem Buch habe ich sehr viel Informationen bekommen die mir das Leben mit dieser Krankheit erleichtern. Sie ist da, sie geht nicht mehr weg aber ich kann damit umgehen lernen.

Dieses Buch ist das Erste, andere werden folgen.. Ich kann für mich sagen das Buch hat mir geholfen den ersten Schritt in die richtige Richtung zu machen.

Bewertung vom 08.09.2025
Gablé, Rebecca

Rabenthron / Helmsby Bd.3


ausgezeichnet

England im 11. Jahrhundert. Für uns heute eine schreckliche Zeit, grausame Überfälle, drakonische Strafen, die meisten Menschen Freiwild. Die Angelsachsen leiden unter den Überfällen der Wikinger, sie haben einen schwachen König der nichts tut um seine Untergebenen zu schützen, wie es eigentlich seine Aufgabe ist. In zweiter Ehe mit Emma aus der Normandie verheiratet, die er nicht als Partnerin ansieht sondern als Zuchtstute betrachtet. Sie ist eine starke Frau die am liebsten die Zügel selbst in die Hand nehmen würde. Aber als Frau wird sie von niemanden anerkannt. Etwas Respekt bekommt sie von ihrem zweitältesten Stiefsohn Edmund. Sie selber hat mit dem König drei Kinder. Als sie zur Flucht in die Normandie gezwungen wird, stehen ihr die fiktiven Personen Ælfric ein junger Engländer, Hakon der Däne und Eilmer ein Mönch zur Seite. Die drei werden über Jahrzehnte ihre treuesten Begleiter und Ratgeber, Sie begleiten sie ungeachtet eigener Familie und Aufgaben ins Exil und zurück, sie beschützen ihre Kinder und stehen stets loyal zu ihr.

Die Autorin vermittelt leicht die komplizierten Herschafts- und Verwandschaftsverhältnisse der damaligen Zeit. Sie beschreibt das Leben und die Gefahren in den Dörfern und Städten in diesen unruhigen Zeiten. Die widersprüchlichen Entscheidungen der Herschenden entsprechen oft nicht der Gerechtigkeit sondern der eigenen Vorstellung vom Königsein und der politischen Notwendigkeit. Das sind die historischen Tatsachen.

Dazu gehört die fiktive Geschichte von Ælfric, seiner Familie und seinen Freunden. Ælfric ist eine besondere Figur, er entspricht nicht unbedingt den Zeitgeist. Er ist mitfühlend, überlegend in seinen Entscheidungen, am wichtigsten ist aber seine loyale Einstellung, denn er hängt nicht sein Mäntelchen in den Wind. Auch wenn es schwierig ist, gar gefährlich, er geht den steinigen Weg und gibt diese Einstellung auch an seine Kinder weiter..

Schade war an diesem spannenden starken Roman, das die Frauen in Ælfrics Umfeld zu kurz kamen, außer die historische Emma waren sie nur Nebenfiguren..

Es ist der dritte Band der Helmsby Reihe, sollte aber der Chronologie wegen als Erstes gelesen werden, dann das "Zweite Königreich" und abschließend "Hiobs Brüder"..

Man kann natürlich jedes Buch unabhängig als Einzelband lesen. Sie sind spannend, sehr gut recherchiert und bringen dem Leser auf unterhaltsame Art das englische Mittelalter nahe. Es geht in der Reihenfolge einfach darum das die Angelsachsen und Dänen vor den Normannen kamen..

Bewertung vom 08.09.2025
Gablé, Rebecca

Rabenthron / Helmsby Bd.3


ausgezeichnet

England im 11. Jahrhundert. Für uns heute eine schreckliche Zeit, grausame Überfälle, drakonische Strafen, die meisten Menschen Freiwild. Die Angelsachsen leiden unter den Überfällen der Wikinger, sie haben einen schwachen König der nichts tut um seine Untergebenen zu schützen, wie es eigentlich seine Aufgabe ist. In zweiter Ehe mit Emma aus der Normandie verheiratet, die er nicht als Partnerin ansieht sondern als Zuchtstute betrachtet. Sie ist eine starke Frau die am liebsten die Zügel selbst in die Hand nehmen würde. Aber als Frau wird sie von niemanden anerkannt. Etwas Respekt bekommt sie von ihrem zweitältesten Stiefsohn Edmund. Sie selber hat mit dem König drei Kinder. Als sie zur Flucht in die Normandie gezwungen wird, stehen ihr die fiktiven Personen Ælfric ein junger Engländer, Hakon der Däne und Eilmer ein Mönch zur Seite. Die drei werden über Jahrzehnte ihre treuesten Begleiter und Ratgeber, Sie begleiten sie ungeachtet eigener Familie und Aufgaben ins Exil und zurück, sie beschützen ihre Kinder und stehen stets loyal zu ihr.

Die Autorin vermittelt leicht die komplizierten Herschafts- und Verwandschaftsverhältnisse der damaligen Zeit. Sie beschreibt das Leben und die Gefahren in den Dörfern und Städten in diesen unruhigen Zeiten. Die widersprüchlichen Entscheidungen der Herschenden entsprechen oft nicht der Gerechtigkeit sondern der eigenen Vorstellung vom Königsein und der politischen Notwendigkeit. Das sind die historischen Tatsachen.

Dazu gehört die fiktive Geschichte von Ælfric, seiner Familie und seinen Freunden. Ælfric ist eine besondere Figur, er entspricht nicht unbedingt den Zeitgeist. Er ist mitfühlend, überlegend in seinen Entscheidungen, am wichtigsten ist aber seine loyale Einstellung, denn er hängt nicht sein Mäntelchen in den Wind. Auch wenn es schwierig ist, gar gefährlich, er geht den steinigen Weg und gibt diese Einstellung auch an seine Kinder weiter..

Schade war an diesem spannenden starken Roman, das die Frauen in Ælfrics Umfeld zu kurz kamen, außer die historische Emma waren sie nur Nebenfiguren..

Es ist der dritte Band der Helmsby Reihe, sollte aber der Chronologie wegen als Erstes gelesen werden, dann das "Zweite Königreich" und abschließend "Hiobs Brüder"..

Man kann natürlich jedes Buch unabhängig als Einzelband lesen. Sie sind spannend, sehr gut recherchiert und bringen dem Leser auf unterhaltsame Art das englische Mittelalter nahe. Es geht in der Reihenfolge einfach darum das die Angelsachsen und Dänen vor den Normannen kamen..

Bewertung vom 29.08.2025
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Mads ist Truaerredner, eigentlich für diesen Beruf noch sehr jung. Aber er ist eine besondere Persönlichkeit. Sein Kleidungsstil ist sehr elegant, er trägt dreiteilige Anzüge und dreifarbige Budapester. Er lebt mit seinem Vater obwohl er schon 28 Jahre alt ist. Aber als Jüngster blieb anscheinend die Verantwortung an ihm hängen. Er erfährt das ein früher Freund durch einen Autounfall mit Fahrerflucht verstorben ist. Seine Erinnerungen stellen sich ein und er stellt Fragen um eine Trauerrede für ihn schreiben zu können. Mit diesen Fragen sticht er in ein Wespennest. Anscheinend war nicht alles so wie es scheint.. Mads ermittelt.

Ein guter Trauerredner schafft es den Toten in Erinenrung zu rufen, den Hinterbliebenen noch einmal seine Persönlickeit vor Augen zu führen. Ihn im Grunde auferstehen zu lassen. Der Autor macht es mit seinen Figuren. Sie erstehen vor den Augen von uns Lesern, sie werden lebendig, wir hören ihnen zu, vier verfolgen ihre Handlungen, versuchen Einfluss zu nehmen. Wir lachen mit ihnen, spielen wie in diesem Buch Bingo und interessieren uns auf einmal für Hilfsmittel die Erfolg beim -Spiel suggerieren obwohl wir teilweise noch nie gespielt haben.

Wir erinnern uns genau wie die Protagonisten an Comica aus unserer Kindheit,, oder an Fernsehfiguren die markante Eigenheiten hatten.

Im Grunde werden wir selber zu Figuren in diesem Buch. Es ist die Frage hat uns das Buch in seinem Bann gezogen oder nehmen wir die Geschichte mit in unseren Alltag, weil vieles was darin steht, wir es uns so wünschen würden oder es in unserem Leben gerade so passiert.

Dazu kommt das der Autor die Gedanken zum Tod, und seine Folgen für die Hinterbliebenen sehr schön ohne pathetisch zu klingen formuliert..

Der Krimi ist das I Tüpfelchen in der Geschichte, da sind wir alle im Reich der Phantasie, ein spannende Geschichte mit Gefahr und Toten, mit Guten und Bösen, mit geheimnisvollen Helfern, sehr guten Freunden, hilfsbereite Familie und natürlich mit einer arroganten Kriminalbeamatin.

Es ist der erste Band einer neuen Serie. Ich wünsche dem Autor viel Erfolg und der Serie ein langes Leben ( leider aus egoistischen Gründen, denn dieses Buch hat mich berührt , zum Lachen gebracht; kurz es hat mich ungeheuer gut unterhalten. ).

Bewertung vom 12.07.2025
Konishi, Masateru

Die Bibliothek meines Großvaters


gut

Kaede und ihr Großvater haben ein besonderes Verhältnis zu einander, daran kann auch die Demenz nichts ändern. Ihre gemensame Liebe zu Krminalromanen und Rätseln aller Art können sie trotzdem noch teilen. Denn die Intelligenz des alten Herrn hält die Krankheit in Grenzen. Alltagsrätsel, wie Zeitungsausschnitte in einem gebrauchten Buch andere Fragen können die beiden stundenlang beschäftigen. Denn alles hat eine Geschichte. Selbst als Kaede in eine gefährliche Geschichte gerät, kann ihr Großvater helfen.
Es ist eine berührende Geschichte, gleichzeitig ein Krminalroman und eine Hommage an große Krimiautoren.
Denn es ist beiden eine große Freude Bekannte Krimis auseinander zu nehmen und neu zusammen zusetzen. Jeder Satz wird interpretiert.
Es ist ein beonserer Roman, trotz aller Spannung ist er sehr zurückhaltend, ich möchte es zart wie eine feine Spitze beschreiben. Seidenweich mit sehr vielen Details.
Bücher von japanischen Autoren haben ihren ganz eigenen Schreibstil, man muss sich umstellen, denn die Liebe zum Detail auf der einen Seite steht im Gegensatz zu den versteckten Andeutungen die man nur bei sehr aufmerksamen Lesen entdeckt. Dabei sind Kaede und der alte Herr eine große Hilfe. Denn soe wie sie die Bücher sezieren, genauso muss man diesen Roman auseinander nehmen. Er ist ein lösbares Rätsel voller Zuwendung und Respekt vor vergangenen Autoren.

Bewertung vom 09.07.2025
MacDonald, Moira

Storybook Ending - Bis ans Ende aller Seiten


gut

April ist einsam im Home Office, Laura ist alleinerziehend und ziemlich gestresst, Westley arbeitet in einer Buchhandlung ist mit dem Kopf eher in den Wolken als das er seine Umgebung wahrnimmt. Die beiden Frauen finden Westley interessant und trauen sich aber nicht ihn anzusprechen. April legt einen Brief für ihn in ein Buch so das er ihn finden sollte. Aber Laura findet ihn und so entwickeln sich Missverständnisse und Geheimnisse wie in einem Schneeballsystem.
Alle drei Hauptcharaktere sind sehr speziell. Auf der einen Seite liebenswert aber irgendwie verpeilt. Überforderung, Langeweile und Angst vor sozialen Kontakten machen ihnen das Leben schwer. Da gibt es nur Bücher für die Flucht aus der Wirklichkeit. Dazu kommen noch die anderen Mitarbeiter in der Buchhandlung die auch nicht ganz einfach sind.
Die Grundidee ist Klasse, aber an der Umsetzung hat es meiner Meinung nach gehapert. Es war alles zu langatmig erzählt. Szenen mit einem gewissen Pfiiff wurden tot geredet. In der Kürze liegt die Würze. Manchmal ist weniger mehr. Alles altbekannte -Sprüche wie so oft liegt ein Körnchen Wahrheit darin. Wenn man beim Lesen denkt, wann kommt er endlich zur Sache dann wird es langweilig.
Ich mochte die Figuren und die Entlwicklung am Ende war wieder gelungen nur der Anfang und das Mittelteil das war zuviel des Guten.

Bewertung vom 06.07.2025
Collin, Philippe

Der Barmann des Ritz (eBook, ePUB)


gut

Frank Meier hat einen Beruf den man mit Luxus in Verbindung bringt, mit etwas Besonderem, etwas was man sich selten leistet, nicht nur wegen der Kosten sondern weil es ein herausragendes Ereignis ist. In eine Bar zu gehen dort etwas Ungewöhnliches trinken das geschieht in der Regel nicht häufig. Die Bar des Ritz eines der berühmtesten Hotels der Welt in Paris ist ein solcher Ort. Frank Meier ist der Barmann dort, er schenkt teuren Champagner aus, er kreiert aufregende Cocktails, er kennt den neuesten Klatsch und ist trotzdem sehr verschwiegen. Er kennt berühmte Menschen und ist mit ihnen von berufswegen verbunden. Das eigenartige an dieser Verbundenheit in diesem Buch ist eben das es zur Zeit der Besetzung von Paris durch die Nazis geschieht. Er steht auf vetrauten Fuss mit den Größen der neuen Stadtverwaltung egal ob Militär, SS oder Kollaborateure. Eine schreckliche Situation, denn Meier ist Jude von Geburt, nicht gläubig aber er weiß das macht keinen Unterschied.
Der Autor beschreibt es in seinem Buch mit einer großen Distanz, auch wenn er durch Tagebucheintragungen den Barmann selber zu Wort kommen lässt, scheint es als ob ihn die Geschichte nicht berührt. Die 'Ängste und Zweifel die Meier mit Sicherheit gehabt haben muss, kommen nur in der Beschreibung eines ungepflegten Äußeres zum Ausdruck. Die Angst um Menschen die ihm etwas bedeuten wird erwähnt aber sie springt nicht über. Es ist eher ein Sachbuch, eine Art Biographie, für mich ist es kein Roman da mir Emotionen gefehlt haben.