John le Carré
John le Carré, geboren 1931 in Poole, Dorset, studierte in Bern und Oxford Germanistik, bevor er in diplomatischen Diensten u. a. in Bonn und Hamburg tätig war. Er lebt mit seiner Frau in Cornwall und London. 2011 wurde John le Carré mit der "Goethe-Medaille" für sein "eindrucksvolles humanistisches Plädoyer" in seinem Lebenswerk ausgezeichnet.
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Federball verhält sich zu Badminton wie Fang den Hut zu Schach. Warum der Ullstein Verlag John Le Carrés Roman "Agent running in the field" auf Deutsch ausgerechnet unter dem Titel "Federball" herausbringt, bleibt sein Geheimnis. Denn der Roman hat alles, was Badminton nach Aussage des britischen Geheimdienstlers Na...
Federball verhält sich zu Badminton wie Fang den Hut zu Schach. Warum der Ullstein Verlag John Le Carrés Roman "Agent running in the field" auf Deutsch ausgerechnet unter dem Titel "Federball" herausbringt, bleibt sein Geheimnis. Denn der Roman hat alles, was Badminton nach Aussage des britischen Geheimdienstlers Nat, Ich-Erzähler und Badminton-Crack, auszeichnet: Geduld, List und Tempo. Der Roman spielt zur Trumps ersten Amtszeit und der damals 88-jährige Le Carré nimmt Trumps zweite hellsichtig vorweg: "Er ist Putins Latrinenputzer. Er tut alles für den kleinen Putin, was der kleine Putin nicht selbst tun kann und pisst dabei auf die europäische Einheit, pisst auf die Menschenrechte, pisst auf die NATO." Kein Wunder, dass Nat da in einen gehörigen Loyalitätskonflikt gerät, denn er aber mit einem gut vorbereiteten Rückhandlob mit Bravour löst.
Friss oder stirb
Er hat es wieder getan, der international berühmteste Autor des anspruchsvollen Spionageromans. Gut zwei Jahre nach „Vermächtnis der Spione“ von John le Carré erscheint nun „Federball“. Doch worum geht es?
Nat ist 47 Jahre alt und hat seine besten Jahre als Spion hinter sich. Gerade ist ...
Friss oder stirb
Er hat es wieder getan, der international berühmteste Autor des anspruchsvollen Spionageromans. Gut zwei Jahre nach „Vermächtnis der Spione“ von John le Carré erscheint nun „Federball“. Doch worum geht es?
Nat ist 47 Jahre alt und hat seine besten Jahre als Spion hinter sich. Gerade ist er nach London zurückgekehrt, zu seiner Frau Prue, einer Menschenrechtsanwältin, da wird ihm ein letzter Auftrag erteilt, denn Moskau wird zunehmend zu einer Bedrohung.
Nat ist ein begeisterter Badmintonspieler. Seit Neuestem spielt er gegen Ed, einen 26-jährigen Mann, der den Brexit hasst und Trump verabscheut. Angeblich arbeitet er als Rechercheur: „Zeug kommt rein. Ich sortiere es. Dann geht es raus an die Kunden. Alles Mögliche. Inland, Ausland, Fake News.“
Nach dem Spiel treffen sie sich stets auf ein Bierchen. Aber es steckt mehr dahinter als nur der Austausch von Freundlichkeiten. Denn Ed fordert Nat auch außerhalb des Spielfelds heraus und zwingt ihn, seine Haltung gegenüber dem eigenen Land in Frage zu stellen.
„Federball“ ist ein erschreckendes Porträt unserer Zeit, das uns vom ‚größten Chronisten unserer Zeit‘ packend erzählt wird. Ein Roman, der bei weitem nicht an die früheren Werke des Autors heranreicht. Nichtsdestotrotz das Ende ist überraschend.
Fazit: Gut, für mich aber nicht der beste Roman von John le Carré.
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