
© Gerhard Steidl
Günter Grass
Günter Grass (* Danzig 1927) wuchs als einziger Sohn in relativ ärmlichen Verhältnissen in Polen auf. Um der familiären Enge entgehen zu können, meldete er sich, nach eigenen Aussagen, trotz kritischer Betrachtungsweise 1941 für die Hitlerjugend und wurde in die Waffen-SS eingezogen. Nach Kriegsende begann er, literarisch zu arbeiten. Er wurde Mitglied der mittlerweile berühmten Schriftsteller-Gruppe 47 und sein Erstlingsroman "Die Blechtrommel" aus dem Jahr 1959 verschaffte ihm auf Anhieb internationalen Erfolg. Günter Grass wurde 1999 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Sein letzter biografischer Roman, "Beim Häuten der Zwiebel" 2006, in dem erstmals Grass' Mitgliedschaft in der Waffen-SS bekannt wurde, sorgte für viel Aufmerksamkeit. Günter Grass starb am 13. April 2015 in Lübeck.
Das meint die buecher.de-Redaktion: Günter Grass gehört zu den bedeutendsten Autoren der Nachkriegsliteratur. Nicht nur als Autor, sondern auch als engagierter politischer Denker wurde Grass zu einer wichtigen Instanz.
Das meint die buecher.de-Redaktion: Günter Grass gehört zu den bedeutendsten Autoren der Nachkriegsliteratur. Nicht nur als Autor, sondern auch als engagierter politischer Denker wurde Grass zu einer wichtigen Instanz.
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Ein kleiner Stern am Bücherhimmel
"Figurenstehen" ist die faszinierende Geschichte zwischen einem Autor und einer Frau, die sich als lebensechte Figurensteherin ein Zubrot verdient. Auch wenn die Frau stumm bleibt, sind es ihr stilles Wesen, ihr immer gleichbleibender Ausdruck, die eine unglaubliche Faszination auf...
Ein kleiner Stern am Bücherhimmel
"Figurenstehen" ist die faszinierende Geschichte zwischen einem Autor und einer Frau, die sich als lebensechte Figurensteherin ein Zubrot verdient. Auch wenn die Frau stumm bleibt, sind es ihr stilles Wesen, ihr immer gleichbleibender Ausdruck, die eine unglaubliche Faszination auf den Betrachtenden ausüben. Es entspinnt sich eine mehr als einseitige Verbundenheit, die von Seiten des Autors fast schon romantische Züge annimmt.
In der für Grass typischen Erzählweise werden auf gerade einmal 68 Seiten Gefühle offenbart, Gedanken freigelegt und Vermutungen geäußert, die sehr tiefgreifend und bewegend sind. Es ist dieser ewig suchende Blick, das fortwährende Ausschauhalten und die Hoffnung auf ein Wiedersehen, die den Autor antreiben und seine Figurensteherin an verschiedenen, für ihn wichtigen, Orten erscheinen lassen.
Die überraschende Wendung lässt zunächst ein warmes, wohliges Gefühl durch die Seiten strömen und versetzt die Leser;innen in den Glauben, dass nun alles gut sei. Aber Grass zieht hier noch einmal alle Register seiner Schreibkunst und weiß zu beeindrucken.
Ergänzt wird diese nachdenklich stimmende und sehr feinsinnig erzählte Geschichte mit Zeichnungen des Autors, die die Intensität des Geschriebenen und die Eloquenz von Grass im Bild belegen. Ein Glück, dass dieses literarische Fundstück den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat.