Annie Ernaux
Die Französin Annie Thérèse Blanche Ernaux wurde 1940 in der Normandie geboren. Ihre Kindheit und Jugend, die sie in einer kleinen Gemeinde verbrachte, gelten als prägend für ihr literarisches Schaffen. Ernaux hatte eine Schwester, die jedoch noch vor ihrer eigenen Geburt verstarb. So wuchs Annie Ernaux als Einzelkind auf, behütet und in bescheidenen Verhältnissen. Ihre Eltern erzogen sie nach katholischen Grundsätzen. Ihre schulische Ausbildung erhielt sie an einem Mädchenpensionat, anschließend studierte sie Literaturwissenschaften. Nach ihrer Promotion war sie als Gymnasiallehrerin und Dozentin tätig. 1974 veröffentlichte sie ihren ersten autobiografischen Roman. Bis heute umfasst Ernaux' Werk über 20 Bücher - jedes davon ist ein bedeutender Teil ihrer Selbstfindung, literarisch umgesetzt.

Die Auszeichnung des Nobelpreiskomittees erhielt Ernaux 2022 "für ihren Mut und den klinischen Scharfblick, mit denen sie die Wurzeln, Entfremdungen und kollektiven Beschränkungen der persönlichen Erinnerung bloßlegt". Unter den 118 Personen, die seit 1901 mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt wurden, ist Annie Ernaux die 17. Frau.
Kundenbewertungen
28.01.2023
Bewertung von Kata_____Lović aus Bremen
am 28.01.2023
Er ist Mitte 20, Student, wohnt bescheiden und hat sich sie in den Kopf gesetzt. Sie ist Mitte 50, an einem anderen Punkt und lässt sich fallen in diese Leidenschaft. Im gewohnten Ernaux-Stil erkundet die Autorin diese Episode ihres Lebens, legt mehr ihre als seine Motive, Reaktionen und Emotionen frei. Ernaux vermi...
05.01.2025
Bewertung von kaffeeelse aus D
am 05.01.2025
Blicke auf die Schwester Das andere Mädchen. Welches andere Mädchen? Die Schwester. Die verstorbene Schwester. 10-jährig erfährt Annie von ihr. Gleichzeitig dazu erfährt sie die eigene Abwertung und die Höherstellung der Verstorbenen durch eine unbedachte Aussage der eigenen Mutter. Ein Trauma für die 10-jäh...