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  • PlayStation 3

1 Kundenbewertung

Du hast Aufschlag! Schnapp Dir Deinen Tennisschläger und mach Dich bereit für die beste Tenniserfahrung auf Deiner Konsole. Grafik und Spielphysik sind unerreicht, die größten Tennisspieler der Gegenwart freuen sich auf spannende Ballwechsel mit Dir - auf den berühmtesten Plätzen der Welt. Legenden des Tennis sind ebenfalls mit von der Partie. Egal, welche Gegner Du Dir aussuchst, offline oder online, alle wollen Dich aufhalten auf Deinem Weg an die Weltspitze. Läßt du das zu?

Produktbeschreibung
Du hast Aufschlag! Schnapp Dir Deinen Tennisschläger und mach Dich bereit für die beste Tenniserfahrung auf Deiner Konsole. Grafik und Spielphysik sind unerreicht, die größten Tennisspieler der Gegenwart freuen sich auf spannende Ballwechsel mit Dir - auf den berühmtesten Plätzen der Welt. Legenden des Tennis sind ebenfalls mit von der Partie. Egal, welche Gegner Du Dir aussuchst, offline oder online, alle wollen Dich aufhalten auf Deinem Weg an die Weltspitze. Läßt du das zu?
Systemvoraussetzungen
  • PlayStation 3
Rezensionen
Vor einigen Jahren noch hätte ein virtuelles Tennisspiel hierzulande wesentlich mehr Aufsehen erregt: Zu Zeiten von Boris Becker und Steffi Graf erlebte der weiße Sport einen Höhenflug, der in Deutschland längst abgeebbt ist. Trotzdem gibt es noch genug Tennisspieler und vor allem Freunde des Sports, die einem guten Spiel gegenüber nicht abgeneigt sind. Wem Virtua Tennis 3 zu viel Arcade ist, der darf sich jetzt auf eine gute Tennis-Simulation freuen. Mit Top Spin 3 kommt tatsächlich der harte Boden, der Staub der Asche-Plätze und das Grün des Rasens in die heimische Stube - und zu guter Letzt wird auch noch Boris Becker reaktiviert.

Tennis - und bitte nur Tennis

Wie ein abwechslungsreiches Spiel auszusehen hat, darüber gibt es viele Meinungen. Oft definiert sich der Umfang eines Titels über die Masse an Spielmodi, manchmal aber auch nur über ein tiefschürfendes Spielererlebnis. Auch wenn sich im Optionsmenü von Top Spin 3 gleich acht Auswahlmöglichkeiten befinden, verbirgt sich dahinter immer nur das eine: Tennis. Wer auf wilde Mini-Spiele wie bei Virtua Tennis steht, der kommt hier nicht auf seine Kosten.

Neben dem 'Schaukampf', bei dem ein einzelnes Spiel ausgetragen wird, gibt es noch den Turnier-Modus, wo an einem von 24 Schauplätzen eine komplette Veranstaltung bis zum Finale ausgefochten wird - an Lizenzen hat es dabei wohl gemangelt, denn es gibt beispielsweise nur die 'London Open' statt 'Wimbledon'. Sowohl beim Schaukampf als auch bei den Turnieren dürft ihr die Zahl der Sätze und die Spiele pro Satz einstellen. Ein volles Match über fünf Gewinnsätze nimmt etwas Zeit in Anspruch, das will wohl überlegt sein. Außerdem gibt es noch das obligatorische Optionsmenü, einen Spielereditor, der für den Start der Karriere unerlässlich ist und die 'Top Spin Schule', in der ihr alle Feinheiten der Steuerung erlernen könnt. Es ist keine Pflichtübung, aber gerade die Spezialschläge können hier entspannt trainiert werden - in den späteren Partien gegen die hochklassigen Gegner sind sie Pflicht.

Im Karriere-Modus, der ohne Frage der zentrale Punkt für Solisten ist, sind die Spiele begrenzt, um uns nicht zu lange an ein Turnier zu binden. Als junger, aufstrebender Spieler oder Spielerin kämpft ihr euch an die Spitze der Weltelite und verbessert dabei eure Fähigkeiten, um auch mit den Stars mithalten zu können. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern sind eine Reihe von Top-Spielern integriert worden, darunter eben auch Boris Becker, aber auch Björn Borg oder Monica Seles. Allerdings gibt es neben bekannten Top-Spielern, die bei den Turnieren oder Schaukämpfen als Charaktere zur Auswahl stehen, auch fiktive wie 'Dolly Fungawa' oder 'Pyotr Stochakov' - die hätte sich Take 2 gern schenken können. Dafür kann ein Schaukampf im Doppel mit vier Spielern vor der Konsole bestritten werden, was als Offline-Multiplayer schon mal für großen Spaß sorgt - frei nach dem Motto: 'Nimm du ihn, ich hab ihn sicher...'

Einen Online-Multiplayer-Modus gibt es freilich auch: Dort könnt ihr entweder gegen einen oder mehrere Gegner ein Einzel- oder Doppelspiel austragen oder an der 'World Tour' teilnehmen, wo es um wichtige Weltranglistenpunkte geht. Allerdings gestaltete sich die Spielersuche online etwas schwierig, weil nicht all zu viele Gamer im Testzeitraum verfügbar waren - aber das wird sich sicher noch ändern.

Bitte richtig zum Ball stellen!

Wenn es dann an das Spielen geht, entfaltet Top Spin 3 seine ganze Pracht: Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern ist der dritte Teil nun wirklich dicht am wahren Tennisspiel. Nie war es so wichtig, seine Spielfigur richtig zur Filzkugel zu stellen, nie zuvor wurden Fehler beim Schlag und auch beim Ausholen derartig brutal bestraft. Da mag es vielen zu Beginn zu schwierig sein, den Ball druckvoll und auch noch zielgerichtet über das Netz zu bekommen, aber nach den ersten Erfolgen stellt sich schnell das Tennisfieber ein.

Entscheidend für einen Schlag ist nicht nur, wie ihr zum Ball steht, sondern auch wann ihr ausholt und wann ihr zuschlagt. Das eröffnet ungeahnte Möglichkeiten und Fehlerquellen - aber letztere lassen sich durch Übung schnell minimieren. Gerade Schläge, der Slice und der Topspin stehen zur Auswahl, aber auch ein Stop oder der Lob - das ganze Repertoire des Tennisspiels liegt euch zu Füßen. Das mag sich umfangreich und schwierig anhören, ganz einfach ist es auch sicher nicht, die Schläge zu platzieren und dabei auch noch Druck auf den Gegner auszuüben. Aber Top Spin 3 ist kein Spiel, das mal eben schnell nebenbei erlernt und gespielt werden kann. Wer die Höhen und Tiefen des Tennis kennenlernen will, der muss etwas Zeit investieren, wird aber reichlich belohnt. Es macht einfach Spaß, taktisch zu spielen, den Gegner über den Platz zu scheuen, einen Stop einzustreuen und dann gekonnt einen Passierschlag anzuwenden.

Die KI der Gegner kann in fünf Stufen reguliert werden, so dass eingefleischte Fans und Hardcore-Zocker in die höchste Stufe der Herausforderung mit 'Sehr schwer' gehen können, Anfänger bleiben bei 'sehr leicht' und haben trotzdem ihren Spaß. Aus vier Perspektiven kann das Spiel verfolgt und gezockt werden, in den Wiederholungen werden dann noch einmal ganz andere Kamerawinkel bemüht.

Wie werde ich besser in 14 Tagen?

Im Karriere-Modus ist eure Figur, die ihr vor dem Antritt selbst erstellen könnt, anfänglich noch schwach auf der Brust, denn die 30 Skillpunkte, die ihr zu Beginn für jede Fähigkeit bekommt, lassen nicht viel Spielraum. So müsst ihr euch durch die ersten, leichten Spiele noch mit den verhältnismäßig schwachen Talenten kämpfen. Aber bei jedem gewonnenen Spiel bekommt ihr Erfahrungspunkte, mit denen ihr euch verbessern könnt, und es gibt Freischaltpunkte, die ihr für die Optik in den Punkten Kleidung, Accessoires, Schuhe und Schläger investieren könnt. Wichtiger als Hosen und Röcke ist aber das Aufwerten der Fähigkeiten durch die Skillpunkte, um das eigene Spiel zu verbessern und sicherer zu machen.

Eine nicht außer acht zu lassende Fähigkeit ist die Ausdauer, denn euer Charakter verbraucht nun mal Energie in den mitunter langen Ballwechseln - und ohne Kraft macht ihr keine oder nur sehr schwierig Punkte. Zwar regeneriert sich der Spieler auch wieder langsam, aber dieser Wert wird durch die Ausdauer geregelt. Da macht es Spaß, zuzusehen, wie die Figur im eigenen Schweiß über den Platz hetzt und keucht und ächzt und stöhnt, wie die Spielfigur auch optische Ermüdungserscheinungen zeigt. Das macht vor allem dann Spaß, wenn man selbst auf der warmen Couch sitzt - aber Take 2 hat es geschafft, dass auch am Controller mitgefiebert wird. Tennis von der realen Seite, das ist Top Spin 3: So muss der Sport aussehen.

Grafische Leckerbissen mit Fußfehlern

Was Take 2 grafisch auf die Beine gestellt hat, kann sich sehen lassen: Die Animationen sind vom feinsten und so variantenreich, dass jeder Spieler schon anhand der Bewegungen zu identifizieren ist. Da geht ein großer Kerl in die Knie, um die Rückhand besser zu spielen, die kleine, leichtfüßige Frau springt schon mal in einen Ball hinein, um mehr Druck in den Schlag zu bringen. Das macht Spaß, das sieht einfach gut aus - aber es gibt auch ärgerlich Patzer, die mit den Zuschauern beginnen. Die Fans am Spielfeldrand bewegen sich oft massenhaft synchron, was Take 2 bei anderen Sportspielen schon besser gelöst hat. Das sieht gerade in den Zwischensequenzen stümperhaft aus und trübt den optisch guten Gesamteindruck. Dass mittlerweile auch Balljungen am Netz sitzen, ist für die Atmosphäre sehr schön - aber es können viele Bälle ins Netz fliegen, die beiden Kerle werden sich nicht bewegen. Schade. Dafür sind die Linienrichter etwas aktiver und die Einflüsse der Sonne, die manchmal durch Wolken verdeckt wird wodurch sich das Schattenspiel auf dem Platz ändert, sind einfach faszinierend.

Was die just angesprochenen Zwischensequenzen anbelangt, so können diese bei weitem nicht immer überzeugen: Zwar sind auch hier die Animationen der Spieler sehr schön anzusehen, aber insgesamt wiederholen sich die einzelnen Sequenzen zu oft. Beeinflussen kann man diese übrigens im Gegensatz zum Vorgänger, nicht mehr. Und was das Spielende anbelangt, so küssen die Frauen recht und links, während sich die Kerle die Hand schütteln - etwas mehr Abwechslung hätte auch hier dem Spiel gut zu Gesicht gestanden.

Quiet, please

Jeder Tennisfreund kennt es, wer den Sport im Fernsehen verfolgt, hat es schon gehört: Die Schiedsrichter beim Ballsport, die emotionslos den Spielstand ansagen, die Racketschwinger wieder auf den Platz rufen oder das Publikum zur Ruhe mahnen. Bei Top Spin 3 gibt es nur den Spielstand zu hören, was an der akustischen Armut des Spiels liegt. Zwar gibt es auch Zuschauerjubel, vereinzelt auch mal ein Raunen oder einen Aufschrei während der Ballwechsel, der große Wurf in Sachen Geräuschuntermalung ist allerdings ausgeblieben. Das, was Take 2 bei den Animationen gezaubert hat, fehlt in dem Moment, in dem es etwas auf die Ohren geben sollte. Schön sind die unterschiedlichen Stöhn- und Keuch-Laute der einzelnen Spieler, auch die Ballgeräusche sind gut, aber der letzte Schliff, ein 'Aha-Effekt' fehlt ganz einfach. Zumal dann auch so ärgerliche Fauxpas wie das nicht enden wollende Geräusch des springenden Balls zwischen den Ballwechseln auftauchen.

Etwas zu lang ausgefallen sind auch die Ladezeiten, die allerdings ganz ansehnlich überbrückt wurden: Beim zweiten Teil des Datentransfers wird schon mal der Platz gezeigt, auf dem es gleich rund geht.



Fazit: Klasse! Ich kann mich nicht daran erinnern, schon einmal an einem derartig realistisch wirkenden Tennisspiel teilgenommen zu haben. Was Take 2 da in punkto Spielablauf präsentiert, ist schon reif für den Grand-Slam-Titel. Aber: Die kleinen grafischen Aussetzer und die Mängel in der Akustik sind ärgerliche Minuspunkte, die dem Spiel den Vorstoß in höhere Wertungsregionen oder gar einen Award verwehren. Knapp daran vorbeigeschrammt trifft den Kern, aber der Spaßfaktor im Spiel ist dennoch ungemein hoch.

Wer auf schnelle, unkomplizierte Matches steht, der greift zu Virtua Tennis 3. Wer aber ein wirklich gutes Tennisspiel sucht, das den Sport fast perfekt simuliert , wer nicht vor der schwierigen Steuerung zurückschreckt, der ist mit Top Spin 3 wirklich gut beraten und bekommt eine klare Kaufempfehlung.

Wertung: 85 von 100 Punkten

(Armin Sengbusch/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung