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Nach dem Sieg über den König der Schatten befindet sich die Schwertküste in einem unruhigen wirtschaftlichen Aufschwung. Mit seiner Gruppe begibt sich der Spieler nun in dieses unsichere Umfeld. Es steht ihm frei, sich einem Konsortium anzuschließen und ein Handelsimperium zu gründen oder sich den Weg durch Faerûn zu bahnen und Jagd auf Karawanen zu machen, um die erbeuteten Waren hinterher auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Sobald die Spieler ihren Einfluss auszudehnen, werden sie auf eine im Hintergrund operierende Gruppe stoßen: die bösartigen, gestaltwandlerischen und schlangenartigen…mehr

Produktbeschreibung
Nach dem Sieg über den König der Schatten befindet sich die Schwertküste in einem unruhigen wirtschaftlichen Aufschwung. Mit seiner Gruppe begibt sich der Spieler nun in dieses unsichere Umfeld. Es steht ihm frei, sich einem Konsortium anzuschließen und ein Handelsimperium zu gründen oder sich den Weg durch Faerûn zu bahnen und Jagd auf Karawanen zu machen, um die erbeuteten Waren hinterher auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Sobald die Spieler ihren Einfluss auszudehnen, werden sie auf eine im Hintergrund operierende Gruppe stoßen: die bösartigen, gestaltwandlerischen und schlangenartigen Yuan-Ti. Storm of Zehir bietet zahlreiche Neuerungen, z. B. eine nichlineare und frei begehbare Spielwelt, eine komplett selbst erstellbare Gruppe und eine rund 15-stündige Kampagne mit neuen Klassen, Rassen, Zaubersprüchen und Kreaturen.
Systemvoraussetzungen
  • Windows XP
  • Intel Pentium 4 2.0 GHz oder AMD Athlon XP 2000 oder ähnlich (Intel Pentium 4 3.0 GHz oder AMD Athlon 64 oder höher empfohlen)
  • 1 GB RAM (2 GB RAM empfohlen)
  • 8 GB Freier Festplattenspeicher
  • 4X Speed DVD (8X Speed oder höher)
  • 256 MB Grafikkarte (Karte mit Shader Model 3.0 und 512 MB empfohlen)
  • Windows XP-kompatible soundkarte
  • DirectX version 9.0c oder höher
Rezensionen
Paradox aber wahr: Die vergessenen Reiche sind präsent wie eh und je, an der Schwertküste und in den sagenhaften Städten Niewinter und Stillwasser wimmeln die Helden und Untiere fröhlich vor sich hin. Das ist sicher auch ein Verdienst der Community, die mit Hilfe der Editoren eigene Spielmodule entwirft und der Softwareschmiede Obsidian, die nach Mask of the Betrayer mit Storm of Zehir nun die zweite Erweiterung der Neverwinter Saga an den geneigten Hardcore-Rollenspieler bringt. Und Hardcore, oder nennen wie es alternativ 'erfahren, langmütig und detailverliebt', sollte man schon sein, denn dann ist man noch Besitzer des (notwendigen) Originalspiels aus dem Jahre 2006 und lässt sich auch durch das einsteigerunfreundliche Handling nicht entmutigen.

Eine Seefahrt die ist luschtig...

Das Abenteuer beginnt dieses Mal vor der Küste der Chultan-Halbinsel auf einem Schiff, das sich bei stürmischer See gerade in seine Einzelteile auflöst und seiner rauhbeinigen Kapitänin und ihren beunruhigten Passagieren wenig Freude bereitet. Das wilde, wilde Meer, die plötzliche Hinfälligkeit des stolzen Segelschiffes und diverse Pannen treiben der Seebärin (?) die Zornesröte ins Gesicht und die Passagiere unter Deck. Da wird man nicht so nass, außerdem soll man Fachleute nicht bei der Arbeit stören und Angst haben wir eh nicht, denn wir sind nicht allein, sondern zu viert!

Jawohl, erstes Novum, wir beginnen direkt mit einer selbstentworfenen 4er Party, das lästige Weicheiergetue 'Freunde suchen' entfällt also zunächst, der eine oder andere Mitstreiter darf sich im weiteren Spielverlauf aber anschließen. Die Charaktererschaffung bei Neverwinter Nights ist bekanntermaßen sehr komplex, es gibt mit den Grauorks und den Yuan-Ti zwei neue Rassen und drei neue Charakterklassen; ansonsten hat sich hier beim Procedere nichts verändert. Kommentar von meiner rollenspielerfahrenen Lebensabschnittspartnerin mit Blick auf die Abbilder der Heldengestalten: 'Uäh - die sind ja alle schwer hässlich!' Stimmt, vielleicht könnte man abschwächend sagen, dass die Avatare recht unscheinbar, farblos und gewöhnlich dargestellt werden - im Spiel sieht das dann schon viel besser aus. Ich entscheide mich diesmal für eine Waldläufer Yuan-Ti als Gruppenführerin, denn die haben Schlangen in ihrem Stammbaum und sollte ich während des Abenteuers gegen Indiana Jones antreten müssen, habe ich da schon mal einen entscheidenden Vorteil!

Schiffbrüchig in doof

Schlauer Plan, aber rasch zurück aufs Schiff bzw. an den Strand, denn während unserer ausführlichen Partygeburt haben wir längst Schiffbruch erlitten, stehen mit den wenigen Überlebenden am Strand und erwehren uns einer angreifenden Horde Goblins. Das geht nicht lange gut und kurz bevor wir in den Kochtöpfen der kleinen Scheißer landen, rettet uns ein Trupp Samarancher Elitesoldaten. Auch keine wirkliche Verbesserung unserer Situation, denn Fremde sind in Samaranch und der ungastfreundlichen Stadt Samarol nicht willkommen. Speziell die bösartigen und unheimlichen Yuan-Ti und die der Kollaboration Verdächtigen werden gefürchtet und kurzerhand eliminiert. An dieser Stelle freut sich unsere Wäldläuferin über die zentimeterdick aufgetragene Schminke und guckt den Rest des Spiels wie ein Eichhörnchenabkömmling. Na ja, letztlich verdanken es unsere Schiffbrüchigen der Intervention und Fürsprache der mächtigen Handelsfürstin Sa`Sani, dass sie nicht sofort an die Mauer gestellt werden, sondern sich im Dienst der resoluten Frau rehabilitieren können. Im weiteren Handlungsverlauf, bereisen wir die Dschungel Samaranchs, erledigen die üblichen Aufgaben, erfahren von rivalisierenden Handelshäusern, werden selbst zu Händlern und besuchen natürlich auch irgendwann good old Niewinter.

Reisefrust

Verbindendes Element und Salz in der Suppe sind die zahlreichen und differenzierten Kämpfe, das Leveln und Spezialisieren der Charaktere, die interessanten Dialoge und das ausgefeilte Inventar- und Handwerksmanagement. Zumindestens in der Theorie sollte das so sein, leider ergeben sich im tatsächlichen Gameplay einige Störfaktoren, die den Spielspaß doch erheblich ausbremsen.

Schauen wir uns mal Novum 2, die neue bereisbare Überlandkarte, etwas genauer an. Hier verbringt man den Großteil des Spieles, denn die eigentlichen Handlungsorte, sprich Städte, Dungeons und andere Örtlichkeiten, sind räumlich sehr klein gehalten und damit schnell erforscht. Die Kartendarstellung ist ärmlich geraten, eine Winzparty krebst durch eine absolut unspektakuläre Landschaft, entdeckt ab und an Ortschaften, diverse Fundstücke und begegnet zahlreichen Winzmonstergruppen.

Bei diesen Begegnungen wird ein schlauchartiges Schlachtfeld geladen und die Kontrahenten treffen in Echtzeit aufeinander. Wie üblich können im Pausenmodus differenzierte Verhaltensweisen und Befehle gegeben werden und wenn man Glück hat, vergessen die Protagonisten ihre Anweisungen während des Kampfes nicht. Bei den Tiergefährten ist Hopfen und Malz verloren, die machen eh was sie wollen. An diesem eher unbefriedigenden Kampfverhalten und dem verbesserungswürdigen Handling hat sich mit Blick auf die Vorgängerspiele leider gar nichts Positives getan. Nach dem Aufsammeln der Beute muss dann noch ein Fußmarsch zum Levelausgang absolviert werden. Was solls, kann man zur Not mit leben, das eigentliche Ärgernis sind die unverhältnismäßig langen Ladezeiten vor und nach den Kämpfen. In manchen Situationen hoppelt man einen halben Zentimeter auf der Karte und wird von fünf Monstergruppen extrem unterschiedlicher Stärke angegangen, da vergeht ne halbe Stunde kostbarer Lebenszeit in der man mit Füllkämpfen und Ladezeiten beschäftigt wird. Das ist extrem langweilig, zumal der Ladebildschirm auch beim Speichern, Betreten von Locations und Betreten von Häusern in Locations jeweils zweimal ausgiebigst zu bewundern ist.

Sturm oder laues Lüftchen?

Ein richtiger Spielfluss kommt so durch die bald als Störung erlebten Kämpfe nicht auf und der Aspekt des Entdeckens verläuft angesichts der manchmal nur aus einem Menü (willst du zum Basar, Gaststätte, Tempel) bestehenden Fundorte ebenfalls unspektakulär. Stimmungsvoller geht es in den Höhlen, Gruften und Verliesen zu, da hier Kämpfe Teil der Handlung sind, Quests erledigt werden und die Optik recht ordentlich ist.

Das Problem bei den Neverwinterspielen (und Spielen mit ähnlichen Perspektiven) ist natürlich, dass die nette Grafik nur in der First-Person-Ansicht gut rüberkommt, die dann für Exploration und Kampf überhaupt nicht geeignet ist. Vielleicht liegt es am schleppenden Spielverlauf, dass ich wirklich Mühe habe, dem Spiel und dem präsentierten Abenteuer auch nur halbwegs gewogen zu bleiben. Selbst der Plot um Handelsimperien und -kriege sowie das neue Handelsfeature interessieren mich in einem Rollenspiel nicht wirklich. Kleine Highlights sind wie immer die teilweise vertonten Dialoge, die professionellen Sprecher geben den NPCs Konturen und Tiefe. Das kann man von der eigenen Dumpfparty nun wirklich nicht behaupten, da gibt es keine Interaktion, keine Gespräche, keine berührenden Schicksale und erinnerungswürdigen Momente. Selbst die Neuerung, dass sich die Partymitglieder in die MultipleChoice Dialoge einschalten können, beruht lediglich auf ihren Fähigkeiten (z.B. Legendenkunde, Einschüchtern) und hat keinen persönlichen Charakter. Der Funke will einfach nicht überspringen und das ist bei einem Rollenspielgerüst, das eigentlich alle Voraussetzungen mitbringt den Hardcorespieler (da ist er wieder) zu faszinieren, sehr schade.



Fazit: Eigentlich ein Grund zur Freude und gespannter Erwartung, kann Storm of Zehir mich nicht begeistern. Diverse Schwachstellen der Vorgänger wurden übernommen und die neue Überlandkarte kann nicht überzeugen. Da sich die zahlreichen Ladevorgänge bei mir während des Spielverlaufs immer mehr zum Nervfaktor entwickelten und auch der müde Plot mich nicht vom Hocker reisst, ist meine persönliches Interesse nicht sehr stürmisch. Selbstverständlich bekommen eingefleischte Neverwinterfans ein passables Spielerlebnis, für Anfänger ist das Ganze nicht so prickelnd.

Nichts gegen oldfashioned Rollenspiele, aber ich würde mir wirklich eine Modernisierung und Neukonzeptionierung der Neverwinterspielewelt wünschen und gibts denn wirklich keine spannenden Geschichten mehr?

Wertung: 72 von 100 Punkten

(Michael Mombeck/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung