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Zeit der Handlung sind die Jahre zwischen 1080 und 1503, eine der prägendsten und zugleich kriegerischsten Perioden der europäischen Geschichte. Medieval 2: Total War versetzt dich mitten in eine turbulente Ära voller religiöser Konflikte, blutiger Schlachten und politischer Intrigen. Kriege toben in Europa, dem Mittleren Osten und schließlich in der Neuen Welt, wo du den mysteriösen Azteken begegnest. Eine umfangreich verbesserte Grafik-Engine erweckt das blutgetränkte Chaos der Schlachtfelder zum Leben, dazu gibt es noch neue Kampfanimationen und Einheiten mit detailliert gestalteten…mehr

Produktbeschreibung
Zeit der Handlung sind die Jahre zwischen 1080 und 1503, eine der prägendsten und zugleich kriegerischsten Perioden der europäischen Geschichte. Medieval 2: Total War versetzt dich mitten in eine turbulente Ära voller religiöser Konflikte, blutiger Schlachten und politischer Intrigen. Kriege toben in Europa, dem Mittleren Osten und schließlich in der Neuen Welt, wo du den mysteriösen Azteken begegnest. Eine umfangreich verbesserte Grafik-Engine erweckt das blutgetränkte Chaos der Schlachtfelder zum Leben, dazu gibt es noch neue Kampfanimationen und Einheiten mit detailliert gestalteten Gesichtern und Rüstungen. Ein komplett überarbeitetes Geländemodell ermöglicht eine noch aufwändigere Darstellung von Schlachtfeldern, Siedlungen und Burgen. Medieval 2 präsentiert das Mittelalter in all seiner Vielseitigkeit und Fülle. Schleudere tote Tiere in belagerte Städte, um Krankheiten zu verbreiten, erpresse oder exekutiere gefangene Edelmänner, lass Töchter in rivalisierende Familien einheiraten, um Allianzen zu sichern und kämpfe in den Kreuzzügen unter dem Banner deiner Religion.
Rezensionen
Die Total War Reihe hat Zuwachs bekommen. Mit Medieval 2 Total War wenden sich die Macher von Rome - Total War wieder dem Mittelalter zu. Neben bekannten Features aus dem römischen Vorgänger, wie strategische und politische Handlungsmöglichkeiten und natürlich 3D-Massenschlachten, gibt es im Nachfolger auch einiges Neues zu bewundern.

Das Mittelalter

Mit einem riesigen Sprung von 700 Jahren begibt sich die Total War Reihe wieder ins Mittelalter. Im Jahre 1050 ist Europa in verschiedene König- und Kaiserreiche unterteilt. Frankreich, England, Spanien und das Heilige Römische Reich Deutscher Nation (HRR), dessen Zusatz 'Deutscher Nation' sich erst im 15. Jhd. durchsetzte, sind die Supermächte dieser Zeit, daneben existieren viele kleinere Reiche, wie Venedig, Mailand oder Schottland. In Medieval 2 darf man wieder eines dieser Reiche übernehmen und sie durch das gefährliche Mittelalter führen, aber auch mit den Ländern des Islam darf man hier sein Glück versuchen. Auf historische Korrektheit legt Medieval 2 allerdings nicht so viel Wert, wahrscheinlich, wegen des Balancing. So startet z.B. das HRR relativ klein, obwohl es Mitte des 11. Jhd. seine Blütezeit erlebte.

Die Kampagne von Medieval 2 lässt sich in zwei Modi, kurz oder lang, und zunächst mit den bekanntesten Mächten dieser Zeit, Frankreich, England, HRR und Spanien spielen. Wählt man den langen Feldzug, kann man schon mal ca. 50 Spielstunden einplanen, im Kurzen sind es nur rund die Hälfte. Wichtigstes Feature des Spiels, das den Wiederspielwert erheblich erhöht, ist, dass man jedes Volk, das man in der Kampagne besiegt, für einen neuen Feldzug frei schaltet. Möchte man also mit dem Osmanischen Reich spielen, muss man es vorher mit einer europäischen Macht besiegen. Insgesamt sind dann 21 Nationen spielbar. Auf eine bestimmte Handlung ist Medieval 2 dabei nicht festgelegt. Jeder neue Feldzug verläuft anders.

Daneben darf man auch verschiedene historische Schlachten nachspielen. So darf man mit William dem Eroberer in der Schlacht von Hastings die Sachsen schlagen, mit Heinrich V., die Franzosen bei Agincourt mit Langbögen schwere Verluste zufügen oder mit Cortez gegen ein riesiges aztekisches Heer ums Überleben kämpfen. Alle Schlachten werden mit sehr informativen, gerenderten Videosequenzen eingeführt. Allerdings stehen nur sieben dieser Schlachten zur Verfügung, dafür sind diese relative detailliert nachempfunden. Wie üblich darf man auch wieder eigene Schlachten konfigurieren oder eine zufällig generieren lassen, also genau wie in Rome:TW.

Der Multiplayermodus ist auch im neuen Teil der Total War Reihe nicht wirklich verbessert worden. Der rundenbasierte Teil steht wieder nicht zur Verfügung, lediglich eine selbst-konfigurierte Schlacht mit bis zu acht Spielern ist möglich.

Das eigene Imperium

Medieval 2 ist, genau wie seine Vorgänger, in eine rundenbasierte strategische und eine taktische Echtzeitebene unterteilt. Im strategischen Teil verwaltet man wieder sein Imperium und es sieht hier fast genauso aus, wie im Vorgänger Rome. Auf einer 3D-Landkarte von Europa schickt man kleine Figuren von Land zu Land. Dazu gehören Armeen, Diplomaten, Spione, Attentäter, Kaufmänner und Priester. Sie alle erfüllen ihre Aufgabe. Diplomaten schickt man zu anderen Parteien, um Handelsverträge und Waffenstillstände abzuschließen oder einfach nur Krieg zu erklären, wobei das bloße Angreifen einer Stadt genauso gut funktioniert. Spione dienen dem Auskundschaften feindlicher Gebiete und Städte, Attentäter verwendet man zum Töten feindlicher Agenten oder führender Persönlichkeiten. Der Kaufmann erschließt Ressourcen, die überall auf der Karte verteilt sind, und steigert somit das Einkommen der mittelalterlichen Monarchie. Man kann man auch Priester ausbilden, diese ziehen durch das Land und sorgen dafür, dass in den Städten das Christentum bei den Menschen an oberster Stelle steht. Sie können ebenfalls als Kardinal eingesetzt werden und später zum Papst aufsteigen. Zu diesen speziellen Einheiten gehören ebenfalls die Generäle, die man ebenso als Stadthalter einsetzen kann. Diese Generäle gehören meistens zur Familie des Herrschers. Sie können aber auch aus Kämpfen, wenn man z.B. Truppen ohne General ins Feld geschickt hat, oder durch Adoption hervorgehen. Um später genügend Generäle bzw. Stadthalter zur Verfügung zu haben, sollte man früh für Nachwuchs sorgen, in dem man seine Liebsten verheiratet. Mit 14 sind die Sprösslinge dann soweit, um führende Position im Reich zu übernehmen. Das Einheiraten in eine feindl. Herrscherfamilie hat zu dem auch andere positive Effekte, wie verbesserte diplomatische Beziehungen. All diese speziellen Einheiten besitzen Fähigkeiten und können Erfahrung sammeln und ihre Fähigkeiten verbessern. Die Familienmitglieder können entweder bei der Verwaltung der Stadt oder im Kampf ihre Fähigkeiten steigern. Persönlichkeiten, die jahrelang erfolgreich eine Stadt verwaltet haben, sollte man deshalb nicht unbedingt als Heerführer einsetzen. Der Verlust einer dieser Persönlichkeiten ist zwar ein schwerer Schlag, das Spiel geht aber trotzdem weiter. Man sollte sich außerdem damit abfinden, dass diese Personen nicht ewig leben.

Burg oder Stadt

Medieval 2 bietet, im Gegensatz zu Rome, einen wichtigen Unterschied: Siedlungen sind hier entweder Burgen oder reine Städte. Städte bieten ein höheres Einkommen und sind nur schwach geschützt, während Burgen für die Produktion von Truppen wichtiger sind und massive Bollwerke darstellen, die mit mehreren Mauerwällen ausgestattet sind. In Städten können nur schwache Milizen aufgestellt werden, während man in Burgen seine Haupttruppen rekrutiert. Allerdings werden Belagerungsgeräte wieder in der Stadt hergestellt, genauso wie die Kaufmänner. Je nachdem, welchen Typ man vor sich hat, kann man unterschiedliche Gebäude errichten. Diese dienen dann meist der Produktion neuer Einheiten, der Verbesserung der Ordnung oder der Verteidigung. Wenn man möchte, kann man aber auch eine Stadt in eine Burg umwandeln oder andersherum, ganz egal... Allerdings verliert sie dadurch alle burg- bzw. stadtspezifischen Gebäude.

Die Kirche und andere Probleme

In einer Zeit, in der man dem Menschen fast alles erzählen konnte und alles, was man sich nicht erklären konnte, verteufelt und Absolution mit Geld erteilte wurde, war die Kirche mit dem (oft parteiischen) Papst an der Spitze die mächtigste Institution. Deshalb ist sie auch in Medieval 2 Segen und Problem zugleich. Stammt der Papst nämlich aus dem Land eines Feindes, kann man sich sicher sein, dass man in Schwierigkeiten gerät. Wird allerdings ein Kardinal aus dem eigenen Land zum Papst gewählt, brechen goldene Zeit für den Spieler an. Der Papst ist nämlich Auftraggeber verschiedener Missionen, so müssen Kirchen errichtet und das Heidentum ausgerottet werden. Zusätzlich streifen Inquisitoren durch das Land, die dem Spieler wichtige Persönlichkeiten nehmen können, in dem sie sie mal eben als Ketzer beschuldigen. Zusätzlich kann der Papst einen Kreuzzug verlangen, dann kann man eine Armee abstellen, die dann auf den Weg geschickt wird, um das ausgewählte Ziel von der Gottlosigkeit zu befreien und ein paar Gulden zusätzlich zu verdienen. Versagt man ständig bei den Papstmissionen, gerät man in Ungnade und kann exkommuniziert werden, wodurch man es schnell mit den anderen christlichen Reichen zu tun bekommt. Eine Versöhnung ist aber dennoch möglich.

Neben dem Papst hat man noch einen zweiten Auftraggeber, den Adelsrat. Dieser vergibt Expansionsziele, also feindliche Siedlungen, und entlohnt mit Geld und besonderen Einheiten. Im Gegensatz zum Papst braucht man beim Adelsrat aber keine Sanktionen zu fürchten.

Insgesamt gesehen, hat sich der strategische Teil von Medieval 2 auf den ersten Blick hin nur wenig gegenüber Rome:TW verändert. Die Steuerung über verschiedene Schriftrollen, das Familiensystem, Städte- und Reichsverwaltung sind fast identisch. Die erwähnten Features beinhalten die größten Änderungen gegenüber dem Vorgänger. Auch die Oberfläche hat sich kaum verändert. Das ist aber nicht schlecht, ganz im Gegenteil. Die Steuerung ist absolut problemlos. Selbst Einsteiger sollten damit gut zu Recht kommen, zudem gibt es eine exzellente Einführung und einen Berater, der dem Spieler auf Wunsch jederzeit Tipps zum Spiel und bestimmten Funktionen gibt. So kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren.

Die KI hat es nämlich in sich. Auf leicht und mittel kann man es als erfahrener Rome:TW Spieler gut aushalten. Auf dem mittleren Schwierigskeitsgrad kann man aber schon mal auf Probleme stoßen, wenn der Gegner ganz unverhofft mit einer riesigen Streitmacht vor der Tür steht. Auf schwer nutzt die KI jedes Anzeichen von Schwäche aus. Für eine gute Verteidigung sollte die Garnison einer jeden Siedlung immer groß genug sein.

Auf in die Schlacht

Die Schlachten in Medieval 2 sind, genau wie im Vorgänger, wahre Massenschlachten. In eindrucksvollen Szenerien vom einfachen Mischwald über Wüsten und Gebirgszügen bis hin zu mediterranen Regionen und Dschungel bekommt man fast jede Klima- bzw. Vegetationszone zu Gesicht. Auch die Jahreszeit ändert sich, wodurch man auch im Winter Schlachten führt. Dazu kommen auch Regen, Schneefall und Nebel zu den Kampfbedingungen. All diese Situation haben Einfluss auf die Kampfwerte. Das eindrucksvollste sind aber die Städte und die riesigen Burgen.

Zunächst beginnt jede Schlacht mit einer teilweise recht witzigen Rede um die Soldaten aufzumuntern, so werden die Venezianer auch schon mal als kämpfende Bankiers bezeichnet. Danach kann man die Positionierung starten oder bis zu drei Mal warten, um vielleicht eine bessere Wettersituation zu erhalten. Die Positionierung läuft wie im Vorgänger ab. Mit ein paar Klicks hat man dann seine Armee aufgestellt. Danach startet man die Schlacht und bekommt auch bald darauf das ausgefeilte Stein-Schere-Papier-Prinzip zu spüren. Kavallerie macht kurzen Prozess mit leichter Infanterie, Speerträger haben keine Probleme mit Kavallerie und Bogenschützen können leicht gepanzerte Truppen effektiv aus der Ferne bekämpfen, haben aber Probleme mit schweren Einheiten.

Die Einheitenvielfalt ist beachtlich und trotzdem sind alle Einheiten recht gut ausbalanciert. Es stehen mehr als 250 unterschiedlichen Einheitentypen zur Verfügung. Panzerritter, Bogenschützen, Speerträger, verschiedene Milizen, berittene Bogenschützen.... Später darf man sogar Musketiere oder Hakenbüchsenschützen einsetzen. Für eine gepflegte Belagerung darf man dann noch auf zusätzliche Gerätschaften zurückgreifen. Hier kommen dann noch verschiedene Ballisten, Katapulte, Trebuchets und natürlich Rammen, Belagerungstürme, Leitern und später auch Kanonen zum Arsenal hinzu. Alle Typen können sogar je nach Land, variieren. Unschlagbar, mehr Vielfalt gibt es nirgendwo.

Auch im taktischen Teil hat sich wenig verändert, die Steuerung der Schlacht ist nach wie vor relativ problemlos. Formationen sind schnell aufgestellt und im Pause-Modus kann man auch Befehle erteilen. Die Minimap dreht sich allerdings nicht mit, was bei den großen Einheitenpfeilen auf der kleinen Karte schnell zu Verwirrung führt. Ausgeglichen wird das aber durch die gute optische Orientierung. Die Kamerasteuerung ist dann (zumindest für Nicht-Kenner des Vorgängers) wieder etwas eigenwillig, Zoom, Winkeleinstellung und Bewegung sind mit der Kamera möglich. Der Zoom ist dabei wirklich großzügig ausgefallen, von der großen Übersicht bis mittendrin ist alles möglich. So muss das sein.

Die KI hat sich hier ebenfalls wenig geändert und so gibt es interessante Gefechte und mitreißende Belagerungen, jede Schlacht motiviert den Spieler aufs Neue. Allerdings muss man seiner Kavallerie immer noch mehrmals sagen, dass sie die flüchtende Infanterie des Feindes angreifen soll. Meist reitet sie wieder nebenher.

Mittendrin, statt nur dabei

Wesentlicher Spaßfaktor sind vor allem das Mittendrin-Gefühl und die detaillierten Einheiten. Die sehen jetzt noch besser aus, weil sie nicht mehr wie altertümliche Klonkrieger daherkommen. Verschiedene Texturen für Köpfe bzw. Helme, Oberkörper und Beine sorgen auch optisch für genügend Vielfalt innerhalb eines Regiments. Auch die Szenerien sind optisch sehr gut gelungen, gerade die neuen Burgen wirken sehr imposant. Dazu hat man auch kräftig an der Grafikengine geschraubt. Anti-Aliasing, anisotropische Filterung, dazu glänzende Ritterrüstungen und sehr realistisch wirkendes Feuer. Grafisch ist Medieval 2 Total War ein absoluter Leckerbissen. Was allerdings auch hohe Anforderungen an die Hardware stellt. Durch gute Einstellungsmöglichkeiten, z.B. die Wahl zwischen Shader 2 oder 1, kann man das Spiel aber auch noch auf schwächeren PC spielen.

Auch die Soundeffekte haben es in sich. Wenn Katapulte oder Triböcke loslegen, hört sich das gewaltig an. Schreiende Soldaten beim Sturm auf den Gegner, Marschgeräusche, das Galoppieren einer großen Kavallerieeinheit, alles wirkt sehr authentisch und passend. Auch die Sprecher wirken dazu sehr natürlich. Untermalt wird das ganze dann noch mit sehr wohlklingender Musik, die auch nach mehrmaligem Hören kaum störend wirkt.

Fazit: Medieval 2 Total War setzt die Tradition der Reihe fort. Sehr gutes Gameplay mit hohem Suchtfaktor, bei dem man schnell die Zeit vergisst, weil man sich ständig sagt: 'Na die eine Schlacht machste noch.', dazu gibt es Grafik der Oberklasse und eine wunderbare Soundkulisse. Da verzeiht man auch kleinere Patzer bei der KI und dass sich die Minimap nicht mitdreht und etwas unübersichtlich ist.

Wenn man sich dieses Spiel zulegt, sollte man sich im Klaren sein, dass dadurch soziale Kontakte über Wochen stark eingeschränkt werden. Medieval 2 erhält deshalb von mir eine uneingeschränkte Empfehlung für alle Strategen. Selbst Einsteiger finden durch das gute Einführungssystem schnell ins Spiel. Das ist uns auch den GameCaptain-Award wert.

Wertung: 90 von 100 Punkten

(Christian Häusler/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung