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Kaptain Brawe, stolzes Mitglied der Weltraumpolizei, befindet sich auf den Spuren zweier entführter Alienwissenschaftler. Die beiden sind maßgeblich an der Entwicklung eines DNA-Replikators beteiligt gewesen. Dieser fiel in die falschen Hände und bedroht nun das interstellare Gefüge. Auf seiner Suche bekommt Brawe es mit allerlei Weltraumpiraten zu tun. Unterstützt wird er dabei von seinem Gehilfen Kralek. Man möchte meinen, dieser sei der eigentliche Kopf des Teams, da er eine Menge zu wissen scheint, das Raumschiff steuert und sich sonst eher im Hintergrund hält, während Brawe die Arbeit…mehr

Produktbeschreibung
Kaptain Brawe, stolzes Mitglied der Weltraumpolizei, befindet sich auf den Spuren zweier entführter Alienwissenschaftler. Die beiden sind maßgeblich an der Entwicklung eines DNA-Replikators beteiligt gewesen. Dieser fiel in die falschen Hände und bedroht nun das interstellare Gefüge. Auf seiner Suche bekommt Brawe es mit allerlei Weltraumpiraten zu tun. Unterstützt wird er dabei von seinem Gehilfen Kralek. Man möchte meinen, dieser sei der eigentliche Kopf des Teams, da er eine Menge zu wissen scheint, das Raumschiff steuert und sich sonst eher im Hintergrund hält, während Brawe die Arbeit übernimmt. Mit von der Partie ist Rowboat, ein hölzerner Roboter der nicht nur das Inventar beherbergt, sondern auch je nach Situation umfunktioniert werden kann, z.B. zu einem kleinen Boot um einen Sumpf zu überqueren. Eine Reise voller Herausforderungen, Verschwörungen und allgemeinem Chaos erwarten den Spieler in einer liebevoll handgezeichneten Fantasy-Alternativwelt des Jahres 1834.
Rezensionen
Bei Kaptain Brawe - A Brawe New World dreht sich alles um den namensgebenden Raumschiffkapitän Brawurstkij und dessen haarsträubende Abenteuer. Nur zur Info: der Untertitel ist zwar eine Abwandlung des englischen Titels von Aldous Huxleys Literaturklassiker "Schöne neue Welt", inhaltlich findet man allerdings keine offensichtlichen Gemeinsamkeiten.

Im einem alternativen 19. Jahrhundert verdingt sich Kaptain Brawe als selbstverliebter, naiver Haudegen der Weltraumpolizei, der von sich auch gerne mal in der dritten Person spricht. Zusammen mit seinem Fähnrich Yirszi Kralek, der um keinen zynischen Kommentar verlegen ist, und dem hölzernen wie wortkargen Roboter "Robretter" unterhält er das Raumschiff S.P.S. Mazslow. Die Geschichte findet ihren Auftakt in einem Notruf, eines abgestürzten Raumschiffes, dem das heldenhafte Team natürlich zur Rettung eilt. Das Ganze mündet letztlich in einen verworrenen Plot um Weltraumpiraten, Klone, Alien-Wissenschaftler und eine rätselhafte Verschwörung.

Klamauk mit Wörtern

Wie der geneigte Leser vielleicht schon bemerkt hat, ist das Spiel um kein noch so abgedroschenes Wortspiel verlegen, was sich auch wie ein roter Faden durch den gesamten Aufbau zieht. Neben dem oftmals begriffsstutzigen und offenbar orthographisch gehandikapten Protagonisten, bekommt man es z.B. mit Schurken mit Sprachfehler und Aliens mit bayrischem Akzent, sowie abstrus beschrifteten Schildern zu tun.

Das ist zwar nicht wirklich originell, unterstreicht aber durch die konsequente Ausnutzung dieses Stilmittels, den trashigen Charme des Spiels.

Auf ins Abenteuer

Kaptain Brawe ist ein klassisches Adventure mit handgezeichneten Hintergründen und Figuren. Es gibt zwei Schwierigkeitsstufen, die sich darin unterscheiden, dass man in der einfachen Variante beinahe eine Schritt für Schritt Anleitung im Logbuch nutzen kann und nur eine vorgegebene Interaktionsmöglichkeit mit Gegenständen und Charakteren hat. Auf schwer kann man meist zwischen Untersuchen, Betätigen und Ansprechen wählen.

Im wesentlichen beschränken sich die Rätsel auf munteres Gegenständekombinieren, sowohl in der Spielwelt als auch im Inventar. Ergänzend komme eine Handvoll Maschinenrätsel dazu. Teilweise muss man sogar mit bis zu drei Charakteren spielen, zwischen denen man frei wechseln kann. Der Robretter kann unabhängig davon eingesetzt werden, ähnlich wie das hyperkinetische Hasendingsbums bei Sam & Max. Der Ablauf ist allerdings trotz mehrerer anfallender Aufgaben relativ linear, da diese meist nur in einer bestimmten Reihenfolge gelöst werden können.

Der Umfang ist relativ gering. Man besucht im Laufe des Spiels insgesamt vier Planeten, wobei man sich allerdings nur auf dreien davon spielerisch austoben kann. Die Rätselfülle ist nicht gerade hoch, doch es gibt hier und da ein paar Puzzles, die nicht ganz so offensichtlich sind wie der Rest, zumindest wenn man im schwierigen Modus spielt, oder auf die ausführliche Logbuchhilfe verzichtet. Zusätzlich hilft das typische Hotspotsystem. Da die Örtlichkeiten relativ übersichtlich sind, und es eine Schnellausgangsfunktion gibt, entstehen auch ohne Übersichtskarte kaum nervige Laufwege.

Buntes Treiben

Optisch präsentiert sich das Spiel in buntem, recht einfach gehaltenem Cartoon Look. Leider sind die Animationen ziemlich steif und Interaktionen im besten Fall gar nicht oder nur durch merkwürdiges Gezappel der Spielerfigur dargestellt.

Musikalisch wird ein nettes Repertoire an unauffälligen Hintergrundstücken geboten, die teilweise sehr an Monkey Island oder ähnliche Titel aus der Lucas Arts Ära erinnern.

Die Sprachausgabe ist komplett in Deutsch und von dtp gewohnt sauber umgesetzt. Auch die weitere deutsche Lokalisierung kann sich sehen lassen. Zwar trifft nicht jeder Wortwitz in gleicher Weise, wie in der englischsprachigen Vorlage, aber man erkennt dennoch, dass es sich dabei um mehr als nur eine stumpfe Übersetzung handelt. Bemerkenswert finde ich zudem, dass nicht nur eingeblendete Texte wie z.B. Untertitel übersetzt wurden, sondern auch ein Großteil derer in den Hintergrundgrafiken.

Fazit: Kaptain Brawe ist ein ziemlich kurzes Vergnügen, wobei Letzteres vor allem auf dem skurrilen Wörterklamauk und den stereotyp abgedrehten Charakteren im Spiel basiert. Technisch ist das Spiel nicht gerade auf der Höhe, überzeugt aber mit einer gelungenen deutschen Lokalisierung. Alles in allem eher was für Nostalgiker und Einsteiger, die mit der klassischen Machart a la Monkey Island und Konsorten etwas anfangen können.

Brawe bietet mit seinem unverbrauchten Szenario viel Sympathiepunkte, kann aber mangels Masse nicht gänzlich überzeugen. Der sehr moderate Schwierigkeitsgrad und der lineare Spielablauf bieten zudem wenig Anreiz für erfahrene Spieler.

Wertung: 71 von 100 Punkten (André Pannenbecker/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung