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Heinrich (Hirsch) Graetz (1817-1891) gehörte zu den hervorragenden jüdischen Geschichtsschreibern des 19. Jahrhunderts und darf in eine Reihe mit Ranke und Mommsen gestellt werden. In mehr als zwanzigjähriger Arbeit entstand mit seiner "Geschichte der Juden" (1853-1875) die erste umfassende Gesamtdarstellung der Entwicklung des Judentums. Als erster Historiker begriff Graetz die Geschichte der Juden als eine Einheit, nicht nur als Religions- oder Kirchengeschichte, sondern als Zeugnis eines Volkes, das zwar ohne Boden, Vaterland, geographische Begrenzung und staatliche Organisation lebte, die…mehr

Produktbeschreibung
Heinrich (Hirsch) Graetz (1817-1891) gehörte zu den hervorragenden jüdischen Geschichtsschreibern des 19. Jahrhunderts und darf in eine Reihe mit Ranke und Mommsen gestellt werden. In mehr als zwanzigjähriger Arbeit entstand mit seiner "Geschichte der Juden" (1853-1875) die erste umfassende Gesamtdarstellung der Entwicklung des Judentums. Als erster Historiker begriff Graetz die Geschichte der Juden als eine Einheit, nicht nur als Religions- oder Kirchengeschichte, sondern als Zeugnis eines Volkes, das zwar ohne Boden, Vaterland, geographische Begrenzung und staatliche Organisation lebte, die fehlenden realen Bedingungen aber durch geistige Kraft und Religion ersetzte. Noch heute gilt das Wort von Leo Baeck aus dem Jahr 1957, daß Graetz sich zwar gelegentlich geirrt, aber doch das Eigentliche und Wesentliche in jeder Epoche erkannt habe, weil er fähig war, das Ganze zu erfassen.
Mit seiner "Geschichte der Juden" legte Graetz nicht nur ein Werk von hohem wissenschaftlichem Rang vor, d as bis heute immer wieder von Historikern herangezogen wird, sondern demonstrierte zugleich, dass wissenschaftliche Studien nicht zwangsläufig unlesbar sein müssen. Seine flüssige Ausdrucksweise, die lebendige Gestaltung des Materials, das Sinnlich-Konkrete seines Stils, die persönliche, teilnehmende Darstellung zogen bereits zu seinen Lebzeiten Leser in großer Zahl an, so dass das Werk in zahlreichen Nachauflagen und Übersetzungen erscheinen konnte. Zur Wirkungsgeschichte seines Werkes gehört auch, dass es 1879 den ersten "Historikerstreit" in Deutschland auslöste, in dem sich der entstehende Rassen-Antisemitismus um Heinrich Treitschke gegen Graetz richtete, der seinerseits Unterstützung von keinem geringeren als Theodor Mommsen fand.
Das monumentale Werk mit einem Umfang von mehr als 6.000 Druckseiten reicht von der Einnahme des Landes Kanaan über die Herrschaft Sauls und Davids bis zum Untergang des jüdischen Staates, vom "Rabbinischen Zeitalter" über die Vertreibung der Juden aus Spanien 1492 bis zu den Revolutionen des Jahres 1848 und der damit verbundenen Herstellung der vollen bürgerlichen Rechte für die Juden in den meisten europäischen Staaten.