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Der Spieler übernimmt die Rolle von "Ceville", einem leidenschaftlichen Tyrann und Herrscher über das Königreich Faeryanis. Bis sein Volk ihn vom Thron stürzt und das Reich fortan von der gutherzigen Königin Gwendolyn regiert wird. Doch kaum ist wieder Frieden im Land eingekehrt, erhebt sich schon wieder das Böse über Faeryanis: Der heimtückische Basilus, Ratgeber von Gwendolyn und früher von Ceville, will die Krone mit Hilfe mörderischer Bestien aus der ewigen Dunkelheit an sich reißen. Alles scheint verloren, doch es besteht immer noch ein Funken Hoffnung.

Produktbeschreibung
Der Spieler übernimmt die Rolle von "Ceville", einem leidenschaftlichen Tyrann und Herrscher über das Königreich Faeryanis. Bis sein Volk ihn vom Thron stürzt und das Reich fortan von der gutherzigen Königin Gwendolyn regiert wird. Doch kaum ist wieder Frieden im Land eingekehrt, erhebt sich schon wieder das Böse über Faeryanis: Der heimtückische Basilus, Ratgeber von Gwendolyn und früher von Ceville, will die Krone mit Hilfe mörderischer Bestien aus der ewigen Dunkelheit an sich reißen. Alles scheint verloren, doch es besteht immer noch ein Funken Hoffnung.
Systemvoraussetzungen
  • AMD/Pentium mind. 1.7 GHz
  • Windows XP/Vista
  • 512 MB RAM
  • 2 GB Festplattenspeicher
  • Soundkarte DirectX 9.0c kompatibel
  • Grafikkarte DirectX 9.0c kopatibel mit 128 MB RAM
Rezensionen
Kalypso Media ist im Adventure-Metier kein großer Name. Ab und zu ziehen die Jungs aber auch mal einen Geheimtipp an Land, wie z.B. mit der Weltraumstrategie Sins of a Solar Empire. Ob die Knobelei Ceville ebenfalls dazugehören wird, zeigt sich im folgenden Test.

Neuwahlen gefordert

Der titelgebende Held Ceville ist klein, gemein, gut gepolstert und Herrscher über das Fantasyreich Faeryanis. Gerade als er seiner königlichen Arbeit nachgeht und die drei kleinen Schweinchen und deren Erzfeind, den bösen Wolf zur Zwangsarbeit in den Minen verdonnert, bricht eine Revolution aus. Die Palastwache versperrt bereits den Fluchtweg, doch Ceville hat noch ein Ass im Ärmel. Mit einem magischen Portal will er fliehen, aber dort wartet schon der böse Zauberer Basilius auf ihn, der verantwortlich für das ganze Schlamassel ist und das Reich mit düsteren Dämonen überschwemmen will.

Festgenommen wird der dickliche König jedoch von Ambrosius, ein starker, gutaussehender, aber verdammt eingebildeter Ritter, der übrigens ebenfalls spielbar ist. Im Gefängnis trifft Ceville auf die dritte Protagonistin. Das sanftmütige Mädchen Lilly glaubt die Geschichte rund um den bösen Zauberer und unterstützt Ceville bei seinen Ausbruchsplänen. Gemeinsam gilt es also den, schändlichen Plan zu vereiteln und den rechtmäßigen, missgelaunten König wieder auf den Thron zu bugsieren.

LeChuck ist zurück

Die Story kommt ohne große Überraschungen daher, ist aber mit rund 15 Stunden Spielzeit gut bestückt. Was Ceville ausmacht ist eh nicht die eigentliche Geschichte, sondern die Art wie sie erzählt wird und die ist ziemlich witzig.

Der namensgebende Titelheld ist ein Tyrann und das durch und durch. Er schikaniert, beleidigt und betrügt wo er nur kann. Ganz im Gegensatz zu Lilly, die überall nur das Gute sieht, auch in Ceville. Sie ist quasi das Gewissen des ehemaligen Herrschers. Wenn die beiden zusammen unterwegs sind, ergeben sich immer wieder unterhaltsame Wortgefechte, da die Meinungen gegensätzlicher nicht sein könnten. Während des Abenteuers trifft man auf allerlei weitere skurrile Charaktere, wie eine Selbsthilfegruppe ehemaliger Bösewichte, darunter ein Geisterpirat (LeChuck), Horny (Dungeon Keeper) und ein Schwarzer Ritter, dessen Röcheln sehr stark an Darth Vader erinnert.

Farben machen das Spielen leichter

Gespielt wird Ceville auf den ersten Blick ganz klassisch. Mit der linken Maustaste scheucht man den vollschlanken Protagonisten durch die diversen Locations und sackt alles ein, was nicht festgenagelt ist. Entwendete Gegenstände landen am unteren Bildschirmrand im Inventar. Die obligatorische Hot-Spot-Anzeige hat man integriert, allerdings in einer besonderen Form. Drückt man auf die Leertaste, wird alles Verwendbare angezeigt. Unwichtige Objekte sind grau hinterlegt, Dinge die man nutzen kann, sind rot eingefärbt. Nimmt man nun einen Gegenstand aus dem Inventar und drückt die Leertaste, werden zusammen verwendbare Objekte orange hinterlegt. Diese Funktion ist überaus praktisch und erspart quasi jegliches Rumprobieren. Knobelfreunde können dieses Feature abschalten.

Die Bedienung hat aber auch ihre Tücken. Nicht alle Hot-Spots wurden genau gesetzt, so dass man schon mal leicht daneben klicken muss, um den Gegenstand zu erhaschen. Die Kameraperspektiven machen es einem ebenfalls nicht leicht, alles auf einen Blick zu erkennen. Die Ansicht ist nicht starr, sondern bewegt sich gerne mal über den Schauplatz, so dass wichtige Objekte selbst mit der Hot-Spot-Anzeige übersehen werden können. Bei bestimmten Aktionen wird, wie in der Serie 24, der Bildschirm gesplittet, was nett anzuschauen ist.

Gemeinsam oder zusammen

Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass man nur manchmal alleine unterwegs ist. Nicht selten ist man zu zweit oder gar zu dritt unterwegs. Natürlich findet der eine Charakter Gegenstände, die nur ein anderer verwenden kann und so darf man bequem per Knopfdruck zwischen den Personen hin und her wechseln. Zudem gibt es Abschnitte, die man gleichzeitig mit mehreren Darstellern absolviert. Um beispielsweise Ceville aus dem Gefängnis zu holen, muss Lilly die Wache in ein Gespräch verwickeln. Währenddessen kann der gestürzte Herrscher hinterhältige Aktionen durchführen, die sonst nicht möglich wären.

Die Rätsel bestehen nicht ausschließlich aus Kombinationsknobeleien im Sinne von 'verwende Gegenstand A mit Gegenstand B', sondern auch auf Konversationsbasis. Um z.B. die Palastwache loszuwerden, gilt es die beiden davon zu überzeugen, dass es mal wieder an der Zeit ist, sich ordentlich die Wampe vollzuschlagen und den König in der vermeintlich aussichtslosen Falle allein zu lassen. Die Dialoge versprühen dabei viel Ironie und böse Anspielungen auf die heutige Zeit, so dass man gerne auch die unwichtigen Phrasen anklickt, nur um dem beißenden Sarkasmus von Ceville zu lauschen.

Hin und wieder gibt es Aufgaben, die man unter Zeitdruck lösen muss. Schafft man es nicht, das Problem innerhalb des Zeitlimits zu lösen, beginnt man wieder am Ausgangspunkt und erhält beim nächsten Versuch einen größeres Zeitfenster. Das ist fair und lässt Frust gar nicht erst aufkommen.

Sieht blendend aus

Allein die watschelige Gangart des untersetzten Königs regt zum Schmunzeln an. Schaut man jedoch auf die Animationen der Nebendarsteller, stellt man fest, dass man sich hier weitaus weniger Mühe gegeben hat. Ihnen fehlt es arg an Motorik und Polygonen. Spielereien wie Spiegelungen und Blendeffekte kann man überall entdecken. Allerdings wird letzteres stellenweise zu stark eingesetzt, genau wie ein Weichzeichner, der hier und da sehr übertrieben daher kommt. Er vertuscht zumindest die schwachen Texturen, die allgegenwärtig sind, genau wie die Clipping-Fehler. Hin und wieder schmierte das Spiel ab, besonders wenn man manuell speichern will. Netterweise speichert das Adventure automatisch alle fünf Minuten.

Die Vertonung ist erstklassig. Ceville wird beispielsweise von der dt. Stimme von Ian Holm (Bilbo Beutlin aus Der Herr der Ringe) synchronisiert. Witze über den Schatz sind somit mit inbegriffen und quasi bindend ;-) Komplettiert werden die Stimmen der Hauptdarsteller durch die deutsche Stimme von Kevin James (Doug aus King of Queens), der dem edlen Paladin Ambrosius Leben einhaucht. In weiteren Rollen kann man u.a. die deutschen Stimmen von Leah Remini (Carrie aus King of Queens) und Angelina Jolie wiederfinden.

Die Musik liegt mehrere Qualitätsstufen unter der Synchronisation. Der Soundtrack rotiert in einer Dauerschleife, dessen Beginn man raushören kann. So werden die wenigen Stück schnell langweilig.

Fazit: Es tut gut, mal wieder der Böse zu sein und das besonders im Adventure-Genre. Nur allzu oft spielt man einen trotteligen, aber gutherzigen 08/15 Helden von der Stange. Ceville macht neben den Charakteren auch bei den Rätseln alles richtig. Die sind abwechslungs- und einfallsreich.

Abstriche muss man bei der Story machen, die kaum Überraschungen bereit hält. Für einen waschechten Hit hätte man auch noch an der Technik feilen müssen. Ceville macht trotzdem richtig Laune und ist jedem Adventure-Fan zu empfehlen.

Wertung: 83 von 100 Punkten

(Stephan Michaelis/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung