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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Deutsche Literatur), Veranstaltung: Vergleichende Literatur- und Filmanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Für gewöhnlich beginnt eine Erzählung folgendermaßen: Der Leser erfährt Informationen über besondere Umstände oder eine Verkettung von Ereignissen, die sich im Laufe der Geschichte teilweise erklären. Nicht so bei Robert Musil. "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" von 1906 beschreiben nicht einen Prozess der inneren Entwirrung des Helden, einen…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Deutsche Literatur), Veranstaltung: Vergleichende Literatur- und Filmanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Für gewöhnlich beginnt eine Erzählung folgendermaßen: Der Leser erfährt Informationen über besondere Umstände oder eine Verkettung von Ereignissen, die sich im Laufe der Geschichte teilweise erklären. Nicht so bei Robert Musil. "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" von 1906 beschreiben nicht einen Prozess der inneren Entwirrung des Helden, einen Reifeprozess, aus dem der Held gestärkt und mit neuen Erkenntnissen hervorgeht, sondern einen Prozess der Verwirrung, in die er sich immer weiter hinein steigert und für den es keine Lösung zu geben scheint. Gern als Bildungsroman bezeichnet, thematisiert der Roman die Entwicklungsproblematiken der Pubertät, mit der Törleß in der Militärschule konfrontiert wird. Doch der Roman ist wesentlich vieldeutiger. Er entstand in einer Zeit der politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen, der Neuordnung der ästhetischen Gefühlskultur, der Kultivierung des Inneren und der intensiven Beschäftigung mit dem Ich. Vernunft und Moral stehen im Widerstreit mit einem neuen ästhetischen Empfinden, dem Sensualismus einer dekadenten Epoche. Unter diesen Vorzeichen schreibt Musil seinen Roman und bedient thematisch viele der neuen philosophisch-literarischen Strömungen der Wiener Moderne. Macht, Gewalt und diktatorische Strukturen, eine tabuisierte und doch stets präsente Sexualität, brechen als zweite Seite der Medaille in eine moralisch, vernunftgesteuerte Welt ein. Das Erleben, das sich bewusst wer-den dieser dualistischen Wirklichkeit ist, was die Verwirrungen der Hauptfigur Törleß auslöst. Es stellt sich nun die Frage, mit welchen erzählkompositorischen Mitteln und Strategien Musil die sexuellen und intellektuellen Verwirrungen seiner Hauptfigur deutlich macht und wie er sich damit mit der Gefühlskultur, dem gesellschaftlichen Zeitgeist des Fin de Siècle kritisch auseinander setzt. Wie nutzt Musil seine erzählerischen Mittel, um die "seelischen Zustände", den Prozess seiner Verwirrung, deutlich zu machen und wie übt er damit Zeit- und Gesellschaftskritik?